2010-2011 war Karsten Wenzlaff Associate im Projekt „Zukunft des Journalismus“ bei der stiftung neue verantwortung. Bis Mitte August kann man sich noch für die neuen Projekte der Stiftung bewerben. ikosom kann Eure Bewerbung als Institution unterstützen – und da wir selber sehr viel von der Kooperation mit der snv haben, wollen wir das gerne tun.
Zwei Projekte sind dabei auch für unsere Arbeit sehr interessant:
Kognitive Robotik – Implikationen der Mensch-Technik-Kooperation im digitalen Zeitalter
Der Umgang mit Technik in einer zunehmend technisierten und informatisierten Welt zählt zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Kontextsensitive und adaptive Assistenzsysteme verändern nicht nur menschliches Handeln, sondern auch das Selbstverständnis der Handelnden tiefgreifend. In Zeiten alternder Gesellschaften sowie zahlreicher Umwelt- und Naturkatastrophen werden Roboter immer mehr an Bedeutung für die Menschheit gewinnen. Im Gegensatz zu bekannten Automatisierungsmaschinen werden die kognitiven Roboter in der Lage sein, in ihrer Lebenszeit aus Beobachtungen der Umgebung adaptiv zu lernen. Dieses Lernverfahren wird dem Lernen von Kleinkindern ähneln, die zwar einige Informationen von ihren Eltern bekommen (überwachtes Lernen), aber sich das meiste aus Beobachtungen der Umgebung aneignen (unüberwachtes Lernen). Darüber hinaus werden solche kognitiven Systeme die Fähigkeiten Wahrnehmung, Denken, Lernen und Handlung kombinieren sowie interaktiv zwischen ihrer Umgebung und dem Menschen operieren. Allerdings werden die rasanten Entwicklungen im Bereich der kognitiven Robotik auch Gefahren mit sich bringen (z. B. ein möglicher Einsatz zu Militärzwecken), derer man sich bewusst sein muss. Deutsche Unternehmen werden die Forschung auf dem Feld der kognitiven Robotik in den nächsten Jahren mitbestimmen.
Ziel des Projekts „Kognitive Robotik“ ist es, explorativ zu untersuchen wie der Roboter unseren Alltag im Jahre 2025 verändert haben wird und was wir tun können, damit die damit einhergehenden Veränderungsprozesse gesellschaftspolitisch eingebettet werden. Es geht um die Entwicklung von (kreativen) Vorschlägen zur gesellschaftlichen, politischen und ethischen Einbettung der Entwicklung neuer „intelligenter“ Technologien. Im Vordergrund des Projekts stehen folgende Fragen:
- Wissenschaft: Kognitive Robotik ist eine explorative Grenzwissenschaft. Wann ist ein Roboter kognitiv? Wann werden die wissenschaftlichen und technologischen Arbeiten an so einem kognitiven Roboter abgeschlossen sein? Welche Herausforderungen stellen sich dann?
- Regulierung: Der Gesetzgeber ist auf die sich im Bereich der kognitiven Robotik anbahnenden Herausforderungen bislang nur unzureichend vorbereitet. Mit welchen regulativen Herausforderungen sind legislative und exekutive Entscheidungsträger im Umgang mit der kognitiven Robotik konfrontiert?
- Ethik: Die Schnittstelle von Robotik und künstlicher Intelligenz konfrontiert die Gesellschaft im Allgemeinen und die Forschung im Besonderen mit ethischen Grenzfragen. Wie kognitiv darf ein Roboter überhaupt sein? Dazu analysiert das Projekt „Kognitive Robotik“ die Entwicklungspotentiale der kognitiven Robotik anhand konkreter Fallbeispiele wie Drohnen aus dem Bereich der Militärtechnologie und beleuchtet sie unter wissenschaftlichen, regulativen und ethischen Gesichtspunkten.
Das Projekt baut auf den Ergebnissen des Projekts „Cybersecurity“ aus 2010/2011 auf.
Spannend an dem Projekt ist es vielleicht auch, das Bild des Roboters zu hinterfragen. Klar, bei dem Wort Roboter denken wir alle zuerst an Bender von Futurama oder C3PO von Star Wars – also humanoide Maschinen mit gewissen Aufgaben. Aber natürlich gibt es neben den erwähnten Drohnen auch noch eine Reihe anderer Bautypen, von Micro-Maschines im atomaren Bereich hin zu virtuellen Robotern und deren Benutzeroberfläche.
Das zweite Projekt befasst sich mit Innovation:
Die Zukunft der Innovation -Design-Prinzipien einer innovationsfähigen Wirtschaft!
Der Blick auf wissensbasierte Wertschöpfung hat sich gewandelt. Innovatives Potential ist nicht im Besitz eines einzelnen Unternehmens. Es ist primär über einzelne Akteure und in der Kommunikation der dort arbeitenden Menschen sowie außerhalb des Unternehmens präsent. Offene Innovationsnetzwerke machen in Zukunft die aktive strategische Nutzung der Außenwelt zur Vergrößerung des Innovationspotentials notwendig. Diese filigranen, neuen Netzwerke sind ein tragendes Element wissensintensiver Industrien, die heute für einen Großteil neuen Wachstums verantwortlich sind und weiter an Bedeutung gewinnen werden. Schon heute überlagern daher hybride ad-hoc Netzwerke in vielen Organisationen die bestehende hierarchische Prozessorganisation.
Die „Organisation von Innovation“ wandelt sich rapide. Innovationsprozesse öffnen sich und die strategische Nutzung der Außenwelt zur Vergrößerung des Innovationspotentials gewinnt an Bedeutung. Die deutsche Wirtschaft muss sich den neuen Entstehungsbedingungen von Innovation anpassen.
Das Projekt „Zukunft der Innovation“ sucht nach zeitgemäßen Organisationsformen, die den konstruktiven Umgang mit einer zunehmenden Vernetzung ermöglichen und Innovationsfähigkeit sichern.
Im Vordergrund des Projekts stehen folgende Aspekte:
- Innovationskultur: Wie beeinflussen globale Vernetzung und Digitalisierung Unternehmen in Deutschland? Welche neuen Organisationsformen haben sich bereits etabliert? Welche externen Herausforderungen aber auch Chancen ergeben sich aus dem Anwachsen sozialer Medien?
- Organisation: Wie kann eine innovative Organisation des 21. Jahrhunderts aussehen? Verdrängt sie klassische Organisationsformen (divisional, regional, matrix-basiert) oder ergänzt sie diese? Was sind Kriterien für eine erfolgreiche Umstrukturierung hin zu einer netzwerkbasierten, innovationsstarken Organisation, und was sind die Risiken?
- Führung: Welche Führungsansätze sind nötig, um die vernetzte, innovative Organisation zu leiten und innovativ zu halten – etwa motivieren, befähigen, Sinn geben? Welche Führungspraktiken sind überholt, und welche gilt es auszubauen?
Dazu analysiert das Projekt „Zukunft der Innovation“ Fallbeispiele erfolgreicher offener Innovationsnetzwerke. Aus diesen und weiteren nationalen wie internationalen Fallstudien leitet das Projekt Design-Prinzipien für innovationsfähige, netzwerkbasierte Organisationsformen ab und erstellt einen Katalog von Best-Practice-Beispielen.
Es analysiert die neuen Rahmenbedingungen einer zunehmend „interaktiven Wertschöpfung“ einschließlich ihrer Folgen für deutsche Unternehmen in Bezug auf Wertschöpfung, geistiges Eigentum und die Rolle der Beschäftigten.
Das Projekt baut auf den Ergebnissen der Studie „Führungsverständnis in Deutschland“ von 2012 sowie der Projekte„The Business Web“ und „Organisationskultur“ aus 2011/2012 auf.
Hier ist natürlich unser Crowdsourcing-Report, der sich auch intensiv mit dem Thema OpenInnovation beschäftigt, ein idealer Ausgangspunkt für die sich veränderten Arbeitswelten.
Wer hat Interesse, dass ikosom als Organisation Eure Bewerbung bei der stiftung neue verantwortung unterstützt? Meldet Euch einfach bei uns.
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