Hochschulkurs Social-Media- und E-Marketing-Manager startet

euro-fhDie Europäische Fernhochschule Hamburg startet den Hochschulkurs „Social-Media- und E-Marketing-Manager“. ikosom war wesentlich an der Erstellung der Studienhefte zu Online-Marketing, Social Media Marketing und E-Commerce beteiligt. Jörg Eisfeld-Reschke hat die inhaltliche Leitung des Zertifikatskurses übernommen.

Studierende in diesem Fernlehrgang machen sich zunächst mit den Grundlagen des Online-Marketings un des Web2.0 vertraut. Anhand der einschlägigen Social Media-Instrumente erschließen sich anschließend das Social Web aus User- und Unternehmensperspektive. Vom Redaktionsmanagement über Evaluation und Community-Management bis hin zu Crowdsourcing und Open Innovation erhalten die Studierenden einen Rundum-Einblick in das Handwerkszeig des Social Media Marketings. Darüber werden sie mit den Grundlagen des E-Commerce vertraut gemacht, setzen sich zukunftsträchtigen Themen wie Social Commerce und Mobile Commerce auseinander und lernen wichtige rechtliche Aspekte des Onlinegeschäfts kennen.

Weitere Informationen zum Kurs und zur Anmeldung stehen auf der Internetseite der Europäischen Fernhochschule zur Verfügung. http://www.euro-fh.de/zertifikatskurse/marketing-sales/social-media-und-e-marketing-manager/

Auftakveranstaltung des Projekts „Kombischulung eKultur“

Im vergangenen Dezember fand die Auftakveranstaltung des Projekts „Kombischulung eKultur“ in Trägerschaft der LKJ Berlin statt. Das Projekt beinhaltet die Konzeptentwicklung und Durchführung einer barrierearmen, inklusiven, gender- und diversitysensiblen Kombischulung als Fortbildung für Fachkräfte und TutorInnen für Jugendliche zur Durchführung von Jugendbarcamps. Mit Abschluss des Projekts wird Ende 2015 ein Curriculum für eine innovative KombiSchulung zur Verfügung stehen, welches bundesweit zur Anwendung kommen kann.

ikosom ist Partner des Projekts und zusammen mit Mediale Pfade für die Entwicklung des Curriculums und der Erstellung zugehöriger OER-Materialien verantwortlich. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Dokumentation der Auftaktveranstaltung (zusammen mit der Denkwerkstatt „Partizipationskongress“ der Bundesvereinigung kulturelle Jugendbildung) ist online verfügbar. Dazu gehört auch die Aufzeichnung des Livestreams:

Thüringer zum Thema „Verarbeitung von Trauer durch Kommunikation“ gesucht

Tod und Social Media? Trauer und Social Media? Richtig, da war mal was. Einige Vorträge, Interviews und eine gut verbreitete Blogparade, mit der wir zur intensiveren Auseinandersetzung mit diesem sensiblen und emotionalen Thema anregten.

Weil uns das Thema wichtig ist, teilen wir gerne den Aufruf einer Gruppe Studierender der Universität Erfurt:

Eine Gruppe von sechs Studierenden der Universität Erfurt führen über zwei Semester ein Forschungsprojekt durch. Themen wie Trauer und Tod finden in der Forschung oft nur wenig Aufmerksamkeit. Deswegen möchten sie sich mit der Verarbeitung von Trauer durch Kommunikation beschäftigen. Es wäre ihnen eine große Hilfe, wenn sich Personen aus Thüringen finden würden, die um eine nahestehende Person trauern und mit ihnen ein Interview durchführen würden. Diese können sich gerne unter stud.proj.geteiltesleid@uni-erfurt.de bei der Forschungsgruppe melden. Vielen Dank!

Bitte mitmachen und ggf. weiterverbreiten.

Vorbereitungen für ein Berliner Jugendportal

Im vergangenen Jahr wurde ikosom von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin mit der Prozessbegleitung und Konzeption der Eintwicklung eines Berliner Jugendportals beauftragt. Wir führten 22 persönliche und telefonische Interviews, werteten eine Jugendbefragung mit über 700 Jugendlichen aus allen Bezirken aus, nahmen an vielen Experten-Runden teil, verglichen über 80 Jugendportale in Deutschland und Europa sowie bündelten die Erkenntnisse aus zahlreichen einschlägigen Studien zur Jugendkommunikation.
wordle jugendportal

Kurzum: Wir bündelten die Ideen, Anregungen und kritischen Herausforderungen aus der Berliner Trägerlandschaft mit den Erfahrungen anderer Städte, den Erkenntnissen aus Studien und ermittelten daraus einen Möglichkeitskorridor für ein Berliner Jugendportal.

Zum neuen Jahr nun geht es an die Umsetzung durch die Senatsverwaltung und die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin und da gibt es einige News:

Zum Hintergrund des Berliner Jugendportals:

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft beabsichtigt das Landesprogramm jugendnetz-berlin konzeptionell weiterzuentwickeln. Zukünftig soll die Beteiligung junger Menschen noch stärker im Vordergrund stehen. Eine zentrale Rolle wird dabei ein digitales Jugendportal einnehmen, welches sich an Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren richtet.
Das Thema ePartizipation wird bereits durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft verfolgt und unter anderem mit dem Jugenddemokratiefonds bearbeitet. Bislang konnten jedoch keine eigenen Anwendungserfahrungen gesammelt werden. Das Land Berlin steht – ähnlich wie andere Bundesländer –
vor der Herausforderung Ansätze der ePartizipation zu erproben und Jugendbeteiligung auch digital zu stärken.
Die Ziele des Jugendportals sind es, die Informationen und Angebote für junge Menschen in Berlin online darzustellen, für Jugendliche relevante Themen gemeinsam mit ihnen aufzubereiten und verschiedene Ansätze von ePartizipation zu erproben. Gute Ansätze sollen vernetzt und skaliert sowie die Sichtbarkeit guter Jugendarbeit in Berlin erhöht werden. Bundesweit gibt es bislang kein vergleichbares Projekt, welches Jugendinformation, die Arbeit einer Jugendredaktion und Online-Beteiligung auf dem aktuellen Stand der Technik zusammenführt.

Wir laden Sie zur Lektüre des Kurzkonzepts ein und stehen bei Fragen gerne zur Verfügung. Im nächsten Schritt werden die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie die mit der Umsetzung beauftragte Jugend- und Familienstiftung potentielle Partner ansprechen und in die Diskussion des Konzepts einbinden.

Blogstöckchen zum Digitalen Nachlass

Blogstöckchen, kennt ihr das noch? Blogstöckchen sind in gewisser Weise die Vorreiter der Blogparaden. Sie unterscheiden sich von Blogparaden durch eine relativ klare Struktur. Sie ähneln einem Fragebogen und bedienen sich dem Nominierungsprinzip.

Das hier ist ein Blogstöckchen zum Thema Digitaler Nachlass. Ein Thema, mit dem wir uns zumeist schon unbewusst und durch Beobachtung beschäftigt haben – in den seltensten Fällen aber schon feste Regelungen, etwa in Form eines Testaments, getroffen haben. Dieses Blogstöckchen möchte sensibilisieren und ein Hilfestellung sein, sich diesem wichtigen Thema anzunähern. Die Idee dazu kam bei einem Mittagessen mit Michaela Zinke vom Bundesverband Verbraucherschutz.

Ausschnitt aus der Kampagne #machsgut des Verbaucherzentrale Bundesverband
Ausschnitt aus der Kampagne #machsgut des Verbaucherzentrale Bundesverband

Wie funktioniert das Blogstöckchen?

Es ist eigentlich ganz einfach. Die zwanzig Minuten Aufwand sind für Dich, Deine Freunde und Deine Familie ein guter Anlass sich intensiver mit dem Thema Digitaler Nachlass zu beschäftigen. Das Ganze lässt sich in vier Schritten zusammenfassen:

  • Du wirst nominiert.
    (Oder wenn Du von alleine drauf gestoßen bist: Fühl Dich nominiert!)
  • Kopiere die untenstehenden Fragen und beantworte sie.
  • Veröffentliche die Fragen und Deine Antworten in Deinem Blog, auf Facebook oder an anderer Stelle im Netz.
  • Benenne mindestens eine Person aus Deinem Bekanntenkreis, die sich ebenfalls mit dem Thema Digitaler Nachlass beschäftigen sollte.

Fragen

  1. Hast Du schon mal auf Facebook oder in anderen sozialen Netzwerk öffentlich den Tod von Prominenten betrauert? In welcher Weise?
  2. Hast Du schon mal auf Facebook oder in anderen sozialen Netzwerk den Tod von Freunden, Haustieren oder Familienmitgliedern betrauert? In welcher Weise?
  3. Wann warst Du das letzte Mal auf einem Friedhof?
  4. Wann hast Du das letzte Mal ein Social Media-Profil einer verstorbenen Person aufgerufen?
  5. Sollten Beerdigungen/Trauerfeiern auf Video aufgezeichnet und bei Youtube hochgeladen werden? Warum (nicht)?
  6. Wie viele Profile in sozialen Medien & Netzwerken existieren von Dir?
  7. Wie viele Fotos hast Du selbst im Netz veröffentlicht?
  8. Wie viele Videos hast Du selbst im Netz veröffentlicht?
  9. Würden Deine Familie in Deinem digitalen Nachlass „Überraschungen“ finden?
  10. Benutzt Du Apps oder Verknüpfungen, mit denen Du einige Deiner Tweets oder Facebook-Posts automatisch veröffentlicht werden?
  11. Nutzt Du einen Passwort-Manager?
  12. Wie viele Menschen wären (wenn sie wollten) in der Lage auf Dein Emailpostfach zuzugreifen?
  13. Würden andere Menschen im Fall der Fälle in der Lage Zugriff auf Deine Passwörter zu erhalten?
  14. Weiß Deine Familie, dass sie als Hinterbliebene ggf. rechtlich verantwortlich für Deine Online-Inhalte werden?
  15. Sollen alle von Dir im Netz verfassten Inhalte (Fotos, Texte, Videos…) verschwinden? Warum (nicht)?
  16. Hast Du ein Testament verfasst?
  17. Hast Du Deinen digitalen Nachlass im Testament geregelt?
  18. Nutzt du einen Anbieter, um deinen digitalen Nachlass zu regeln? Warum (nicht)?
  19. Ist dieses Blogstöckchen der erste Anlass, Dir Gedanken um den Digitalen Nachlass zu machen?
  20. Wer sollte sich als nächstes Gedanken um den Digitalen Nachlass machen? (Bitte Personen markieren oder anderweitig informieren)

 

„Lebenswelten 2.0“: Potenziale medialer Räume für eine sozialraumorientierte Jugendkulturarbeit

Am 3. Dezember veranstalten die Akademie Remscheid für Kulturelle Bildung und die Bundesakademie für Kulturelle Jugendbildung Wolfgenbüttel in Kooperation mit der Stiftung Digitale Chancen die Regionalkonferenz „Lebenswelten 2.0“: Potenziale medialer Räume für eine sozialraumorientierte Jugendkulturarbeit.

Mediale Räume spielen als informelle Lern- und Bildungsorte für Jugendliche eine immer größere Rolle. Im Sinne einer sozialraumorientierten Jugendkulturarbeit gilt es, diese neuen Lebenswelten stärker in den Blick zu nehmen: Wie kommunizieren Kinder und Jugendliche in medialen Räumen? Welche neuen Lernformen haben Angebote des Web 2.0 hervorgebracht? Welche Chancen, aber auch Herausforderungen sind für eine sozialraumorientierte Jugendkulturarbeit mit den „Lebenswelten 2.0“ verbunden?

Im Rahmen der Fachkonferenz soll ein differenzierter Blick auf aktuelle Strategien, Formate und Tools in der Jugendmedienarbeit geworfen werden. Die Teilnehmer/innen sind eingeladen, in den Workshops einzelne Methoden selber zu erproben und deren Einsatzmöglichkeiten in Projekten der Kulturellen Bildung und der Jugendarbeit zu diskutieren.

Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Die Anmeldung kann bis spätestens 19. November 2014 unter www.qualitaetsverbund-kultur-macht-stark.de erfolgen.

44 hilfreiche Social Media Tools für Einsteiger und Fortgeschritte

In Vorträgen und Workshops werden wir immer gebeten, welche Tools wir empfehlen können, um die Nutzung von sozialen Medien so einfach wie möglich zu machen, Diskussionen im Netz in Gang zu bringen, Reichweite zu steigern und vieles mehr. Diese Liste hier ist sicherlich keineswegs vollständig, aber vielleicht gibt es den einen oder anderen, der bestimmte Tools noch nicht kennt.

Weitere Tools posten wir auch immer wieder auf unserer Facebook-Seite, bei Twitter oder bei Pinterest. Weitere Tool-Sammlungen gibt es unter anderen von Wolfgang Gumpelmaier.

ikosom_Institut_für_Kommunikation_in_sozialen_Medien_on_Pinterest_-_2014-07-08_11.27.23

Namenssuche für Internet-Projekte

Nach freien Domains suchen:

http://www.domai.nr

Schauen, ob Social Media Accounts in den Netzwerken frei sind:

http://namechk.com/

http://knowem.com

Blogsysteme

Kostenlos Blog einrichten:

http://www.wordpress.com

WordPress als OpenSource Software herunterladen:

http://www.wordpress.org

Bilder für Artikel finden (CC-Bilder verwenden):

http://www.flickr.com

Präsentationen hochladen und fürs Web bereitstellen:

http://www.slideshare.com

http://www.prezi.com

Tools rund um Facebook

Testen, wie ein Link aussieht, wenn ihn Facebook anzeigt:

https://developers.facebook.com/tools/debug/

Eine Facebook-Ad einrichten:

https://www.facebook.com/ads/create

Facebook mit anderen sozialen Netzwerken verknüpfen:

https://ifttt.com/

Social Media Monitoring

Mehrere Twitter- und Facebook-Accounts bzw. Hashtags zentral beobachten:

http://netvibes.com

Für den Einstieg in erste Social Media Analysen:

http://www.quintly.com/

Für den Vergleich von Facebook-Seiten

http://www.fanpagekarma.de

Für umfangreiches Reporting von Blogs, Social Media und klassische Nachrichtenquellen

http://www.ubermetrics-technologies.com/

Für Vergleich vieler öffentlicher Accounts:

https://pluragraph.de/ 

Weitere Microblogging-Systeme neben Twitter

Für Bilder:

http://www.Instagram.com

http://www.eyeem.com/

Für Bilder und Texte

http://www.tumblr.com

Für Bilder und Infografiken

http://www.pinterest.com

Twitter-Tools 

Mehrere (Twitter-)Accounts administrieren:

http://www.hootsuite.com

Im Team Twitter nutzen

http://www.some.io

Kurzvideos für Twitter teilen:

https://vine.co/

Twitter als Suchmaschine nutzen:

http://www.tame.it

Twitter- und Facebook-Accounts synchronisiert etwas posten lassen

http://www.Thunderclap.it

 

Umfragen erstellen

Klassische Umfragen

http://www.surveymonkey.com

 

Umfragen und Crowdsourcing

http://www.allourideas.org/

 

Teamkoordination

Termine gemeinsam finden:

http://www.Doodle.com

https://dudle.inf.tu-dresden.de/

 

Projekte organisieren:

https://trello.com/

https://basecamp.com/

 

Teammessaging:

http://www.Whatsapp.com

http://www.Threema.com

 

Dateien verwalten

http://www.Dropbox.com

http://www.Wuala.com

http://drive.google.com

https://owncloud.org/

 

Kollaboratives Arbeiten

Gemeinsam Notizen erstellen

http://etherpad.org/

 

Gemeinsam Texte speichern

http://www.evernote.com

 

Gemeinsam Flussdiagramme erstellen

http://www.Draw.io

 

Gemeinsam Bookmarks sammeln:

http://www.diigo.com

 

Diskussionen führen

Entscheidungen im Team herbeiführen

http://www.Tricider.com

 

Öffentliche Diskussionen anregen:

http://www.Publixsphere.com

http://www.Brabbl.comPhoto by mkhmarketing

Nikolai Miron, Online Campaigner bei BUND Deutschland

Interview mit Nikolai Miron (@nikolaimiron) zu Social Media Measurement

Nikolai Miron, Online Campaigner bei BUND DeutschlandWelche Instrumente nutzt der BUND gegenwärtig für sein Social Media Measurement und welche Ausbaustufen wird es zukünftig geben?
Gegenwärtig befinden wir uns noch im Aufbau eines umfassenden Social Media Measurement. Wir haben uns vor kurzem für Social Listening Instrumente interessiert, mussten davon aber Abstand nehmen, weil die Kosten dafür unser Budget übersteigen würden. Deshalb haben wir uns jetzt dazu entschieden, unser Measurement zentral auf den Bereich der Optimierung unserer eigenen Social Media Kommunikation und den Vergleich mit anderen Organisationen in unserem Arbeitsfeld zu fokussieren. Als sehr interessant in Hinsicht auf das Preis-Leistungs-Verhältnis erschien uns dabei das Analyseinstrument von Fanpage Karma.

Welche Kennzahlen werden gegenwärtig für die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation des BUND als relevant angesehen?
Von zentraler Bedeutung ist für uns die Reichweite unserer geteilten Inhalte, da wir diese aussagekräftiger finden als der bloße Blick auf Likes, Shares und Kommentare Likes und Shares steigern natürlich die Reichweite, deshalb versuchen wir, unsere Inhalte so zu gestalten, dass unsere Unterstützer die Inhalte gerne verbreiten. Zudem besteht ein wichtiges Ziel unserer Social Media Kommunikation darin, möglichst viele Menschen auf unsere Website zu bewegen, also ein hohes Maß an Social Media Referrer zu generieren. Deshalb werden unsere Posts auch immer mit einem Deeplink versehen, der dann direkt auf einen Artikel oder eine Aktion auf unserer Website verweist.

Wie regelmäßig wertet ihr eure Kennzahlen aus?
Das geschieht noch nicht in einem regelmäßigen Rhythmus, sondern wird an konkrete Bedarfe geknüpft. So zum Beispiel, wenn wir eine Kampagne durchgeführt haben und dann gezielt die Kennzahlen auslesen, um den jeweiligen Erfolg bewerten zu können. Außerhalb davon werten wir unsere Kennzahlen eher dann aus, wenn neben der täglichen Arbeit genügend Zeit verbleibt.

Welche Ziele habt ihr euch für die Social Media Kommunikation des BUND gesetzt?
Das sind vornehmlich weiche Ziele, sich nicht an der Erreichung bestimmte Kennzahlen orientieren, sondern eher die Art der Kommunikation und die behandelten Themen bestimmen. Wir möchten in einen Austausch mit unseren Unterstützern kommen, die Arbeit unseres Verbandes in seiner ganzen Breite darstellen, Informationen und Handlungsoptionen anbieten.Wir möchten z.B. auch stärker auf tagesaktuelle politische Ereignisse reagieren und gezielt unsere Inhalte an Multiplikatoren und in relevante Diskussionszusammenhänge vermitteln. Hier erhoffen wir uns einen großen Nutzen von Social Media Measurement Instrumenten, damit wir Key Influencer identifizieren und mit ihnen ins Gespräch kommen können.

Studie Social Media Measurement 2014Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Studie „Social Media Measurement 2014“. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht. Auf der der Publikationsseite kann die Studie als PDF kostenfrei heruntergeladen werden.

Mehr zu Fundraising und Digitale Kommunikation für gemeinnützige Organisationen finden Sie auch im Fundraising-Blog www.sozialmarketing.de

Die Rookie-Anleitung zur re:publica #rp14

re:publica 14 - INTO THE WILDIn der kommenden Woche strömen wieder tausende webaffine Menschen durch die Hallen der Station in Berlin. Die re:publica hat zum achten Mal gerufen und schätzungsweise 5.000 Menschen werden dem Ruf folgen.

Für all jene, die das erste Mal auf der re:publica sind, folgen hier ein paar Tipps:

Checkin

  • Nutzt den frühen Checkin am Montagnachmittag. Am Dienstag ist mit einer längeren Warteschlange und deutlich höherer Niederschlagswahrscheinlichkeit zu rechnen.
  • Um es Dir und den nachfolgenden in der Wartschlange einfach zu machen: Bring das ausgedruckte re:publica-Ticket gleich mit.

Dresscode

  • Die Frage nach einem Dresscode ist leicht zu beantworten: es gibt keinen. Hoodies, Jeans und T-Shirts mit Sprüchen dominieren das Bild. Anzugträger mit Hemd und Krawatte werden in der Regel nur an Sponsorenständen ausgestellt.
  • Aktuell erwartet Berlin nicht das super Sonnenwetter, welches man sich eigentlich für die re:publica wünscht. Was warmes zum Anziehen sollte man dieses Jahr dabei haben…

Technik

  • Akkus und am Besten Ersatz-Akkus sollte man für alle seine Geräte aufgeladen mitbringen. Bei den in den Räumen verfügbaren Steckdosen heißt es meist: Wer zuerst kommt mahlt zuerst.
  • Ein gutes Argument bei belegten Steckdosen kann eine mitgerachte Mehrfachsteckdose sein. Nicht vergessen selbige mit Namen (besser noch: Twittername) zu beschriften.

Twitter

  • Das vorwiegende Kommunikationsinstrument bleibt Twitter. Der Hashtag lautet #rp14 und es empfiehlt sich schon auf der Anreise danach digital Ausschau zu halten um nette Reisebekanntschaften zu schließen.

Welche Sessions sollte man beim ersten re:publica-Besuch nicht verpassen?

  • 1. Tag 10:00 Vorausgesetzt man hat den Checkin rechtzeitig bewältigt, gehört es zum guten Ton sich die Willkommens-Session anzuschauen. Dort sieht man die Veranstalter mal persönlich und hat das erste Mal die Gelegenheit die Licht-Show im großen Saal zu erleben.
  • 1. Tag 12:30 Das BarCamp-Format gehört zur Digitalen Szene. Noch? Die Ideale, den Status Quo und was davon zu retten ist – darüber wird in der Session „Geh mir weg mit BarCamp!“ gesprochen.
  • 1. Tag 17:30 Er polarisiert wie kaum einer, aber seine Rede zur Lage der Nation ist ein MUSS für re:publica-Besucher. Wie immer wird man manches schon kennen, in einigen Aspekten nicht zustimmen, aber eines gelingt Sascha Lobo immer: uns erfolgreich ins Gewissen zu reden.
  • 2. Tag 10:00 Eine kleine Einführung in die erschreckende Realität des überwachten Netzes gibt Markus Beckedahl (einer der Veranstalter, netzpolitik.org).
  • 2. Tag 11:15 Das Stichwort ‚Big Data‘ hat mittlerweile jeder mal gehört. Für Die ethischen Grenzen von Big Data sollte man sich hier sensibilisieren lassen.
  • 2. Tag 12:30 Nur für Nullcheckerbunnys ist die Session „Irgendwo muss man halt anfangen“ gedacht. Dabei geht es nicht ums gemeinschaftliche Prokastrinieren, sondern darüber, wie man sich die Grundkenntnisse des Programmierens aneignen kann.
  • 2. Tag 15:00 Das Thema Vorratsdatenspeicherung bewegt die Netzpolitik seit Jahren und ist ein regelmäßiger Widerkäuer, sobald irgendwo ein Amoklauf oder eine terroristische Aktivität vermutet wird. Hier gibt es die Einführung ins Thema Vorratsdatenspeicherung für Anfänger und Fortgeschrittene.
  • 2. Tag 17:30 Die Rechtsprechung rund um das Internet bzw. die Aktivitäten von Menschen und Unternehmen damit befindet sich im stetigen Wandel. Den Social Media & Recht: Saisonrückblick 2014 sollte man daher nicht verpassen.
  • 3. Tag 10:00 Über Marketing, Ethik und Monetarisierung von Blogs dreht es sich in der englischsprachigen Session How do you buy a blogger?
  • 3. Tag 11:45 In Zeiten von Online-Petitionen werden sich die Vorfälle häufen, dass Partizipation und Grundrechte kollidieren. Was können wir tun um Minderheitenschutz zu gewährleisten und Hatespeech nicht unter dem Mantel der Meinungsfreiheit zu verstecken?
  • 3. Tag 15:00 Welche Gründe und Faktoren gibt es, die zu einer bewussten Nichtnutzung des Internets oder bestimmter Internet-Dienste führen? Diese Fragen werden in der Session „Into the Wild? Nicht mit mir!“ erörtert.
  • 3. Tag 18:30 Der re:publica-Erlebnis ist erst dann vollständig, wenn wir vor der großen Bühne gemeinsam „Bohemian Rhapsody“ gesungen haben. Die Goodbye & farewell-Session ist quasi eine Pflichtveranstaltung – die Züge werden schon warten…

Die hier erwähnten Session-Vorschläge sind meine persönliche Empfehlung für re:publica-Einsteiger. Ich glaube, dass man mit dem Besuch dieser Veranstaltungen einen guten Blick auf die aktuellen Themen und das #rp14-Feeling erhält.

Und in den Pausen? Zum Netzwerken und Energietanken sind vor allem das Kaffee-/Biertrinken im Hof, die abendlichen Parties und die zahlreichen Side-Events zu empfehlen!

Interview zu Crowdfunding für gemeinnützige Organisationen II

Zu meiner Freude gibt es zunehmend Studierende, die sich in ihren Bachelor- und Masterarbeiten mit Crowdfunding und dessen Potential, Chancen, Risiken, Rahmenbedingungen oder Erfolgsfaktoren für gemeinnützige Organisationen untersuchen.

Bereits im Herbst letzten Jahres hatte ich ein solches Interview im Blog veröffentlicht. Heute gibt es ein weiteres, ergänzendes Interview, welches ebenfalls von Crowdfundng für gemeinnützige Organisationen handelt.

Julia Biadacz: Zu Beginn würde ich Sie gern einmal fragen, was Ihrer Meinung nach die zentralen Charakteristika des Crowdfunding sind und was dieses von herkömmlichen Fundraisingmethoden unterscheidet?Also was zunächst einmal typisch ist, dass es einen Zielzeitraum und eine Zielsumme gibt, was so nicht bei allen Fundraisingaktionen ist, aber was wir dort zumindest teilweise wiederfinden. Was es aber einmalig macht, jetzt im Fundraisingmix, sind zwei bestimmte Charakteristika. Das eine ist das Alles-oder-Nichts-Prinzip. Nur wenn die Zielsumme im Zielzeitraum erreicht wird, wird das Geld ausgezahlt, andernfalls geht es an die Unterstützer zurück. Das ist zumindest die Ausprägung von Crowdfunding, die in Deutschland weit verbreitet ist, das Alles-oder-Nichts-Prinzip. Und das andere wichtige Charakteristika ist die Gegenleistung. Also Crowdfunding ist Fundraising mit implementierter Gegenleistung, was für Fundraiser erst mal ein Widerspruch in sich ist, da sie es gewohnt sind ohne Gegenleistung zu arbeiten, weil es sonst ja keine Spende ist. Das heißt, hier bewegen wir uns außerhalb des Spendenfundraisings. Das heißt, gerade die Gegenleistung macht es für Non-Profit-Organisationen etwas schwierig, weil sie es weder gewohnt sind, damit konzeptionell umzugehen, noch das es die steuerlichen Vorteile beinhaltet, die sie sonst beim Spendenfundraising haben.

Sie haben die Spenden gerade schon angesprochen. Sehen Sie weitere Vor- und Nachteile, die die Gemeinnützigkeit für eine Organisation haben kann, in Hinblick auf Crowdfunding?

Also was die Gemeinnützigkeit betrifft, ist das natürlich ein Aspekt, der besondere Glaubwürdigkeit verleiht. Also da haben es Non-Profit-Organisationen leichter als so manche Unternehmen. Was ebenfalls gut ist, ist das es halt bei dem Produktkauf, also bei dem Gegenleistungskauf der da ja stattfindet, zusätzlich noch dieses altruistische ein Stückweit mitträgt. Also man kauft etwas und tut damit auch etwas Gutes, beziehungsweise unterstützt damit etwas. Was Nachteil der Gemeinnützigkeit ist, ist dass die Einnahmen des Crowdfunding im wirtschaftlichen Betrieb verbucht werden müssen und insofern natürlich nicht überwiegen sollen und dürfen. Ansonsten haben wir da ein bisschen mehr Aufwand und Schwierigkeiten als notwendig.

Was sind Ihrer Meinung nach die Hauptbeweggründe, warum sich Menschen finanziell an einem Crowdfunding-Projekt beteiligen?

Das ist zum einen, weil sie ein gemeinsames Ziel verfolgen. Also Crowdfunding-Projekte lösen ja in der Regel ein Problem oder wollen Beitrag zur Lösung leisten. Das heißt, da teilen Menschen das Problem und wollen ebenfalls an der Lösung, wenn es um ein Produkt geht oder aber sehen soziale Probleme und wollen das daran gearbeitet wird, aber teilen das es dieses Ziel gibt, das Problem zu beseitigen oder zu mindern. Eine weitere Motivation ist die Gegenleistung, die man dafür bekommt, also meistens Leistungen, die man sonst so auf dem Markt nicht erhalten kann. Das ist ja das Attraktive an den Gegenleistungen im Crowdfunding. Das heißt, diese Leistungen sind auch ein Motivationsgrund und insbesondere der Motivationsgrund dafür, vielleicht ein bisschen mehr zu geben, um eine bestimmte Leistung erhalten zu können. Weitere Motivation ist der Projektträger an sich. Also die Organisation die das macht, unterstützenswert zu finden, oder die Personen die das Projekt machen unterstützenswert zu finden. Auch das ist ganz viel Sozialkapital, das dort eingesetzt wird, was die Leute motiviert. Und letztendlich, wenn man ein Projekt unterstützt im Crowdfunding, wenn man damit dafür sorgt, dass es überhaupt stattfinden kann, dann ist es auch so ein bisschen Partizipation. Das man da eine Erwartung hegt, damit etwas beeinflussen zu können, mindestens dass das Projekt stattfinden, aber vielleicht auch darüber hinaus und das sind Dinge die mit der Gegenleistung teilweise stattfinden, dass man die Möglichkeit hat dort noch die Leute kennenzulernen oder gar am Projekt selber teilzunehmen oder Ähnliches. Das sind Dinge, die zusätzlich motivieren.

Sehen Sie gerade in Hinblick auf Non-Profit-Organisationen neben der reinen Projektfinanzierung auch noch weitere Möglichkeiten der Unterstützung durch die Crowd?

Da kommen wir dann schnell in den Bereich von Crowdsourcing. Also wo Entscheidungen oder weitere Ressourcen, neben Geld, mobilisiert werden um das Ziel zu erreichen. Sei es jetzt Wissen, sei es Fähigkeiten, seien es weitere Kontakte. Je nachdem wie das Projekt aufgebaut ist, kann man das ja bewusst öffnen für weitere Unterstützer, die dann auch in der Umsetzung helfen oder in der Verbreitung. Und das sind dann nochmal so zusätzliche Vorteile oder Möglichkeiten, die sich durch diese sehr partizipative Finanzierung ergeben können.

Gerade in Hinblick auf den Erfolg eines Crowdfunding-Projekts, wie sehr spielt da der Aspekt der Web-Präsenz und der Social-Media-Arbeit einer Non-Profit-Organisation mit rein?

Das ist extrem wichtig, weil das die Basis zur Mobilisierung ist. Also als nicht Social-Media-Instrument, spielt der Newsletter eine wichtige Rolle, weil man die Leute per E-Mail mobilisieren kann, das ist sehr sehr hilfreich. Aber was die Kampagnentauglichkeit angeht, was vor allem auch die Kommunikationsstrategie angeht, die sollte halt von Anfang an so partizipativ und so einfach teilbar aufgebaut sein und dafür braucht es Erfahrungswerte. Und das sind die Erfahrungswerte, die eine Non-Profit-Organisation dadurch erhält, dass sie selber schon Kampagnen im Social Web durchgeführt hat und diese dann auch als Ausgangslage zur Mobilisierung nutzen kann. Also da besteht dann schon eine Grundreichweite.

In vielen Fällen wird Crowdfunding auch als Marketingkampagne eingesetzt. Sehen Sie Potenzial darin, beispielsweise in Hinblick auf Marktanalyse?

Im Profit-Bereich sofort. Also wenn ich mir anschaue, welche Unternehmen oder aus Unternehmsideen Crowdfunding durchgeführt haben, um erst einmal festzustellen, ob für das Produkt was sie sich ausgedacht haben, eine relevante Nachfrage besteht. So ist es für die definitiv ein Instrument der Marktforschung. Für Organisationen, die ja als solche schon in der Regel existieren, die jetzt nicht mit der Kampagne aufgebaut werden, für die ist das klar ein Marketing-Instrument. Da ist die Verwendung von Crowdfunding wohlmöglich ein Unterscheidungsmerkmal der Social-Media-Readiness, das sie sich da jetzt besonders social-media-affin darstellen wollen oder Ähnliches, das ist möglich. Grundsätzlich ist aber ja jede Fundraisingaktion, jede Fundraisingkampagne, auch Marketing.

Kann eine Non-Profit-Organisation Ihrer Meinung nach mit einem Crowdfunding-Projekt auch eine neue Zielgruppe erschließen?

Ja. Also das ist für mich definitiv Vorteil des Crowdfunding einer Non-Profit-Organisation. Es besteht die Chance neue Zielgruppen zu erreichen, vielleicht auch solche, die nicht rein altruistisch unterstützen. Also die, die diese Gegenleistung brauchen, um zu geben, dann vielleicht auch ein bisschen mehr geben, als Notwendig ist, aber die, denen ein einfaches Danke nicht ausreicht. Das ist die Zielgruppe, die man versuchen kann über Crowdfunding, oder das ist eine Zielgruppe, der man versuchen kann, Crowdfunding anzubieten, um in Kontakt und in die Nähe der Organisation zu kommen. Und zum anderen kann Crowdfunding aber auch ein Instrument sein, um bestehende Spendergruppen zum Upgrading zu bewirken, also das sie mehr geben. Und die durchschnittliche Unterstützung beim Crowdfunding ist, jetzt muss ich grad die Zahl überlegen, liegt glaub ich bei erfolgreichen Projekten zwischen 70 und 80 Euro, also weit über Micropayment. Und das ist dann doch eine attraktive Zielsumme für die einzelne Unterstützung. Sodass das durchaus gelingen kann damit solche onlineaffinen Unterstützer, die bisher wenig spenden, vielleicht zu einem höheren Betrag zu bewegen, die sie dann auch bei der nächsten Spendenaktion beibehalten.

Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit beispielsweise in Form von Anschlussfinanzierungen oder Realisierung von möglichen Folgeprojekten aus?

Also meistens würde ich es eher anders herum denken. Meistens ist Crowdfunding eher das Instrument für ein Ergänzungsprojekt. Crowdfunding ist eher nicht dazu da, die Grundfinanzierung und Verwaltungskosten einer Organisation zu refinanzieren, weil es halt eher sehr viel um Transparenz geht, die nicht stattfinden würde, wenn es die Crowdfundingaktion nicht gäbe. Das heißt, ich sehe Crowfunding selber eher als Teilfinanzierung von Projekten. Wenn wir jetzt insbesondere in den Non-Profit-Bereich gucken, ist da bisher, sind es ohnehin wenige Non-Profit-Organisationen, die Crowdfunding bisher erprobt haben und davon ist mir keine bekannt, die es auch ein zweites Mal gemacht hat. Was weniger daran liegt, dass es nicht erfolgreich war, sondern eher daran, dass sie erkannt haben, wie der Mechanismus funktioniert, dass es sich vielleicht übertragen kann auf vielleicht andere Fundraisingaktionen, dass sie vielleicht kein ähnlich gelagertes Projekt wieder hatten, das sich so für Crowdfunding eignet. Das ist jetzt weniger der Misserfolg, der sie dazu führt, dass sie es bisher kein zweites Mal gemacht haben. Aber es sind halt ohnehin sehr wenige Non-Profit-Organisationen, die dieses Instrument bisher für sich erprobt haben.

Wie erklären Sie sich das bislang nur vereinzelnd Non-Profit-Organisationen das Crowdfunding-Prinzip für sich zu Nutze gemacht haben?

Das ist zum einen stückweise Risiko, dass da mitträgt, weil das Alles-oder-Nichts-Prinzip entsprechend besagt, das Geld geht zurück, wenn es nicht erfolgreich ist und diese Blöße möchte man sich nicht geben. Zum anderen ist es eine enorme Herausforderung für Fundraiser, die sich jahrelang abgewöhnt haben, irgendeine Form der Gegenleistung anzubieten, plötzlich Gegenleistung als elementarer Bestandteil einer Fundraisingkampagne zu entwickeln. Also das ist da einfach so eine strategische konzeptionelle Hürde, da die das nicht gewohnt sind und das sich auch nicht für alle Projekte anbietet. Also muss man schon abwägen vom Kommunikationsaufwand, den man betreiben muss für Crowdfunding-Projekte, versus dessen was realistisch ist zu erreichen und ob es zum Projekt passt.

Gibt es weitere Faktoren die sich negativ auf ein Crowdfunding-Projekt auswirken können?

Also zum einen beim Thema Transparenz, halt wenn es mangelnde Transparenz ist, also wenn die, wenn der Bedarf nicht ordentlich formuliert ist und warum diese Zielsumme notwendig und erstrebenswert ist. Oder wenn auf Nachfragen die dann da im Blog, oder bei Twitter oder Facebook oder wo auch immer über das Projekt kommuniziert wird, nicht geantwortet wird, dann sind das natürlich Faktoren schlechter Öffentlichkeitsarbeit. Oder wenn nicht genug Zeit und Innovation in die Kampagne geflossen ist, also wie kann man das nach außen darstellen? Wenn da nicht die notwendige Dramatik, also das Alles-oder-Nichts-Prinzip hat ja auch den Vorteil, dass es eine Dramatik aufbaut. Aber wenn eine Organisation sagt: Naja gut wenn wir nur 70% zusammen bekommen, ist nicht schlimm, wir zahlen die anderen 30% aus der Portokasse. Wenn dieser Eindruck entsteht, dann ist das natürlich eher hinderlich. Und insofern haben es da vielleicht große Organisationen gar ein Stück schwerer, authentisch zu kommunizieren. Also generell würde ich sagen, Crowdfunding ist für traditionelle Organisationsstrukturen eine enorme Herausforderung, weil sie diese Dramatik, diese Transparenz, den Umgang mit Gegenleistungen und die Feedbackorientierung, wie sie im Social Media Gang und Gebe ist, so nicht unbedingt gewohnt sind.

Wie kann Ihrer Meinung nach die Verbreitung von Crowdfunding unterstützt und gefördert werden und wie können beispielsweise potenzielle Sponsoren oder Stiftungen auf Crowdfunding-Projekte aufmerksam gemacht werden?

Ich glaub, die Fördermittelgeber müssen gar nicht mehr unbedingt drauf aufmerksam gemacht werden, die haben das schon mitbekommen. Für die ist eher die Frage, wie kann es ihre bestehende Fördermittelvergaben ändern. Also ist das eine Konkurrenz für sie oder können sie das als Chance nutzen? Ist das eine Möglichkeit gar Crowdfunding, oder eben crowdbasierte Entscheidungen, in die eigene Vergabe einfließen zu lassen? Also wenn es da im ersten Schritt darum geht, die mit Proben eine Vorinstanz über Onlinevotings Mittelvergaben zu beeinflussen oder gar komplett online abzuwickeln, dass der Mainstream oder die interessierte Crowd darüber abstimmt. Oder dass es ein Matching-Fund gibt, das heißt, das Crowdfunding-Projekte sich bewerben, dass die eben so viel hinzubekommen können, beantragen können, wie sie über Crowdfunding eingesammelt haben. Also wenn es da solche Piloten gibt, dann sind das, glaube ich, die spannenden Erfahrungswerte für andere Fördermittelgeber und dann können die für sich schauen, wie sehr ist das auf uns übertragbar und wie ließe sich das umsetzen. Und darüber zu reden, also überhaupt erst einmal solche Erfahrungswerte zu machen, indem einzelne vorpreschen, indem sie über ihre Erfahrungen reden, das ist ganz wichtig um solche traditionellen Förderstrukturen in Bewegung zu bringen. Crowdfunding ist mittlerweile ausreichend bekannt, aber nicht wie man es vermischen kann in bestehenden Förderstrukturen.

Abschließend noch einen kurzen Blick in die Zukunft. Was erwarten Sie vom künftigen Crowdfunding-Markt? Sehen Sie weiteres Potenzial oder mögliche Einbrüche bzw. Risiken?

Da müssten wir vielleicht noch einmal kurz unterscheiden zwischen Crowdfunding und Crowdinvesting. Also Crowdfunding als das Arbeiten mit Gegenleistungen, wo gemeinnützige oder kreative oder wirtschaftliche Betriebe quasi Projekte organisieren und Crowdinvesting als Unternehmensfinanzierungsmodell. Weil das glaube ich eigentlich zwei unterschiedliche Märkte sind. Crowdinvesting geht gerade unheimlich ab. Das macht den größten Teil des Gesamt-Crowdfunding-Markts aus. Da ist eher abzuwarten, wie Gesetzgeber und wie Reglementierungen dort zukünftig ausfallen und eventuell Veränderungen herbeiführen wird. Was das klassische Crowdfunding angeht, auf das wir uns konzentriert haben, da geh ich davon aus, dass es da weiter ein ordentliches Wachstum gibt. Die Anzahl der Projekte steigen von Jahr zu Jahr. Die Anzahl der erfolgreich umgesetzten Summen steigt von Jahr zu Jahr. Es gibt etliche Crowdfunding-Plattformen mittlerweile im deutschsprachigen Raum. Eine Sache ist aber relativ konstant geblieben und das sind die Erfolgsquoten und ich gehe davon aus, dass dieses gesunde Wachstum mehr Unterstützer, mehr Projekte, größere Summen, aber relativ gleichbleibende Erfolgsquoten, dass das vermutlich die nächsten Jahre so bleibt. Was aber natürlich auf Grund der steigenden Projektzahlen damit einhergehen wird, besteht die Erwartungshaltung an die Professionalität der Projekte. Also wie sie sich nach außen darstellen, wie fundiert deren Projektideen sind. Davon gehe ich aus, dass das in den nächsten Jahren eher noch steigen wird, was die Erwartungen betrifft.

Interview mit Soufian El Khayari zu Social Media Measurement

Soufian El Khayari, Online Community Management und Markenkommunikation bei muslimehelfen e.V.Anhand welcher Kennzahlen messen Sie den Erfolg ihrer Kommunikation in sozialen Medien?
Die Anzahl der Fans, Follower und Abonnenten und dessen Wachstum ist sehr prominent und zweifelsohne nicht unwichtig, stellt aber für sich betrachtet noch kein qualitatives Kennzeichen dar. Vielmehr steckt darin ein Potential für den möglichen Erfolg und die Reichweite der Marke. Interessanter ist es dabei sich zielgerichtet zu vernetzen und in einen relevanten Dialog zu treten, um damit Unterstützer an sich zu binden. Hohe Interaktionsraten sind ein ausgezeichnetes Signal dafür. Möglichst viele „Gefällt mir“-Angaben, Kommentare, Teilungen und Direkt-nachrichten sind dabei Gold wert. Weiterführend aus den sozialen Netzwerken lassen sich idealerweise aus der E-Commerce bzw. Fundraising Perspektive die Besucherzahlen, Bestellungen und Spenden als objektive Erfolgswerte messen.

Wie gestaltet sich die Nutzung von Social Media Measurement in ihrem Arbeitsalltag?
Ein wöchentlicher und kampagnenbezogner Check der großen Hausnummern in den jeweiligen Plattformen und ein regelmäßiger vergleichender Blick auf die Konkurrenz mittels Freeware-Tools ist essentiell. Darüber hinaus ist die Resonanz eines jeden einzelnen Beitrags auf täglicher Basis zu evaluieren um entsprechende Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.

Was wünschen Sie sich, um den Erfolg ihrer Social Media Kommunikation noch besser bewerten zu können?
Integrierte Statistiken der bekannten Plattformen sollten weiter ausgebaut werden um das Social Media Measurement effizienter zu gestalten und nicht unnötig Drittanbieter in Anspruch nehmen zu müssen. Auch sollten erweiterte Tracking-Möglichkeiten eingebettet werden.

Studie Social Media Measurement 2014Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Studie „Social Media Measurement 2014“. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht. Auf der der Publikationsseite kann die Studie als PDF kostenfrei heruntergeladen werden.

Online-Petition sind kein wirksames politisches Instrument

Unterschriftensammlung waren früher viel viel Arbeit: Man musste das Informaterial vorbereiten, layouten und drucken, die Unterschriftenzettel drucken, den Infostand für die Innenstadt beim Ordnungsamt anmelden und letztlich stundenlang erklärend und überzeugend auf der Straße Unterschriften sammeln. Das macht man nicht mal ebenso und schon gar nicht alleine.

Das Aufkommen der Online-Petitionen hat das Unterschriftensammeln massiv vereinfacht: Auf eine Plattform gehen, Text eingeben, Ziel festlegen und kommunizieren. Es braucht immer noch einiges an Hirnschmalz für das Texten und ordentlich Kommunikationsarbeit, aber viele Zwischenschritte entfallen online. Und vor allem fällt es leichter, dass Unterstützer widerum ihre Freunde und Bekannte zum Mitmachen animieren können.

Wenn im Rahmen einer Online-Petition einige tausend oder zehntausend Unterschriften zusammenkommen, sollte man dies jedoch nicht politisch überbewerten. Das ist ein Signal, eine gebündelte Meinungsäußerung, aber noch lange kein repräsentatives Stimmungsbild.

Wie politisch ist eine Unterschrift bei einer Petition? Weder online noch offline lässt sich nachvollziehen, wieviel Auseinandersetzung mit dem Thema stattgefunden hat oder welche Informationen (nicht) wahrgenommen. Slacktivism oder Clicktivism wird solcher „fauler Aktivismus auch genannt. https://www.ikosom.de/2012/06/21/slacktivism-und-clicktivism-politische-beteiligung-mit-einem-klick/

Politisch wirksam ist eine Petition alleine in der Regel nicht. So einfach funktioniert unser politisches System nicht. Es gilt die politischen Entscheidungsträger zu überzeugen. Das kann dann funktionieren, wenn eine Petition in einen Mix aus Advocacy und Lobbyarbeit eingebettet ist. Hier können sie die notwendige Aufmerksamkeit schaffen um mehr zu bewegen.

Der Elektrische Reporter hat sich in der aktuellen Folge mit Online-Petitionen beschäftigt und ich konnte mit ein paar Einschätzungen beitragen:

Melanie Gömmel, Social Media Redakteurin beim WWF Deutschland

Interview mit Melanie Gömmel (@melaniegoemmel) zu Social Media Measurement

Welche Analyse- und Monitoringinstrumente nutzt der WWF Deutschland für sein Social Media Measurement?
Wir nutzen die integrierten Statistiken auf den Social Media Plattformen, wie Facebook Insights, Twitter Analytics, etc. sowie das Monitoringinstrument von Brandwatch.

Melanie Gömmel, Social Media Redakteurin beim WWF DeutschlandWarum habt ihr euch für diesen Instrumentenmix entschieden?
Die Analyseinstrumente liefern uns wichtige Kennzahlen über die eigene Community, wie z.B. über die Reichweite, das Engagement oder die User-Demographie. Mit einem Monitoring-Instrument wie Brandwatch, werden wir zudem in die Lage versetzt, die Gespräche im Netz in Echtzeit zu verfolgen und so frühzeitig auf mögliche Krisen reagieren zu können, oder auch spannende Themen zu finden. Denn wenn wir z.B. eine aktuelle Kampagne zur Wilderei durchführen, dann interessiert uns natürlich sehr, wo und wie über das Thema auch außerhalb unserer eigenen Kanäle gesprochen wird. Vielleicht wird unsere Position ja in einem für uns wichtigen Zusammenhang gar nicht gehört und wir können sie gezielt mit einbringen!

Wie die Ergebnisse unserer Studie aufzeigen, verwenden bislang erst etwa eine Drittel aller deutschsprachigen NRO’s ausführlichere Social Media Measurement Instrumente. Wie würdest Du die Gründe für diesen Umstand beschreiben?
Ich denke, dass es vornehmlich eine Frage der Ressourcen ist, die der eigenen Social Media Kommunikation zu Verfügung gestellt wird und natürlich auch immer davon abhängt, welche Prioritäten eine NRO mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln setzt.

Wenn zum Beispiel der Kommunikation in sozialen Medien im Allgemeinen keine angemessene Aufmerksamkeit geschenkt wird, dann werden in der Regel natürlich auch keine oder nur wenige Ressourcen für das Measurement bereit gestellt. Obwohl es eigentlich jeder bräuchte.

Welche Innovationen im Social Media Measurement wünscht du dir?
Bislang müssen wir, wie beschrieben, noch verschiedene Instrumente benutzen, um alle wichtigen Kennzahlen für uns erfassen zu können. Was ich mir persönlich Wünsche, wäre ein Instrument, welches alle relevanten quantitativen und qualitativen Kennzahlen auf einem Dashboard übersichtlich vereinigt. Klingt ein bisschen nach eierlegender Wollmichsau, aber man darf ja mal träumen.

Studie Social Media Measurement 2014Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Studie „Social Media Measurement 2014“. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht. Auf der der Publikationsseite kann die Studie als PDF kostenfrei heruntergeladen werden.

Mehr zu Fundraising und Digitale Kommunikation für gemeinnützige Organisationen finden Sie auch im Fundraising-Blog www.sozialmarketing.de

Wie finanziert man OpenScience? Buch erschienen!

Opening ScienceWir freuen uns sehr, dass ein Buch erschienen ist, dass nicht nur OpenScience in vielen Facetten beleuchtet, sondern in dem auch ein Artikel enthalten ist, welches sich mit Finanzierungsformen für OpenScience beschäftigt. Natürlich diskutieren wir darin auch insbesondere das Thema Crowdfunding in der Wissenschaft.

Weitere Informationen zum Bestellen und Lesen des Buches gibt es hier auf der Publikationsseite. Dort gibt es auch einen Link dazu, wie man den Artikel kostenlos lesen kann.

Studie Social Media Measurement erschienen

Studie Social Media Measurement 2014Heute hat ikosom die Studie Social Media Measurement 2014 veröffentlicht. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation in deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht.

Die Studie gibt ein Überblick über den Rahmen der gegenwärtig verwendeten Analyseinstrumente, die relevanten Kennzahlen zur Erfolgsbewertung und den Zeitaufwand für die Erhebung und Auswertung derselbigen. Zudem wird untersucht, welchen Nutzen die Einführung verschiedener Social Media Measurement Instrumente bringen und welche Kosten mit ihnen verbunden sind.

Im Rahmen der Studie wurden die 100 in Social Media erfolgreichsten Nonprofit-Organisationen im deutschsprachigen Raum angesprochen, von denen 52 an der Studie teilnahmen.

Die Studie kann hier kostenlos heruntergeladen werden. In der nachfolgenden Präsentation können Sie sich bereits einen ersten Überblick über die Kernergebnisse der Studie verschaffen.

Von welcher ePartizipation reden wir? Feldmatrix ePartizipation

Netzbasierte Beteiligungsformen werden bereits seit Jahren in unterschiedlichen Zusammenhängen eingesetzt. Ein neues Phänomen ist ePartizipation daher bei weitem nicht. In den Medien und auf Konferenzen taucht es als Buzzword seit mehreren Jahren auf. Problematisch ist, dass kein gemeinsames Begriffsverständnis festgestellt werden kann. Das führt dazu, dass das Etikett ‘ePartizipation’ viele Projekte und Konzepte schmückt, doch nicht überall ein gleiches Maß an ‘e’, an ‘Partizipation’ und an ‘ePartizipation’ beinhaltet ist.

Es erscheint notwendig, die verschiedenen Ansätze zu differenzieren und in Beziehung zu setzen. Eine Annäherung geschieht idealerweise auf zwei Ebenen: den Typen der Beteiligung und der Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente.

Typen der Beteiligung

Mit der Unterscheidung der Typen von Beteiligung unterscheidet Sarah C. White (1996 S.144 ff.) vier Erscheinungsformen. Im Folgenden werden diese wiedergegeben und für den Bereich der ePartizipation eingeordnet:

  • Die nominale Beteiligung umfasst eine legitimationsfördernde passive Unterstützung. Für den Bereich der ePartizipation können hierunter die Ansätze von Clicktivism und Slacktivism (z.B. Online-Lichterkette) eingeordnet werden.
  • Mit der instrumentalen Beteiligung sind jene Formate umschrieben, in denen Betroffene sich aktiv an Teilen der Umsetzung eines Vorhabens mitwirken. Im digitalen Raum werden solche Aktivitäten auch unter dem Begriff Kollaboration (z.B. Brainstorming) zusammengefasst.
  • Die repräsentative Beteiligung beinhaltet Formen der Interessensvertretung, bei der Betroffene ihre Meinung vertreten und darüber hinaus eine nachhaltiger Verantwortung für den Transfer übernehmen. In der digital gestützten Beteiligung können hier ePartizipations-Projekte zugeordnet werden, die über eine Meinungsbildung hinausgehen und zum Ziel haben, mit den Beteiligten gemeinsam Veränderungsprozesse anzustoßen.
  • Bei der transformativen Beteiligung werden die Betroffenen in die Lage versetzt, aktiv an der Entscheidungsfindung und Umsetzung mitzuwirken, sodass die Beteiligung Mittel zur Stärkung und ein Selbstzweck zugleich ist. Für den Bereich der ePartizipation sind hierunter komplexe Verfahren zu verstehen, die eine dauerhafte Implementierung der Mitwirkung und Mitgestaltung zum Ziel haben.

Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von ePartizipations-Projekten ist die Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente. Der Begriff der Intensität bezieht sich in diesem Kontext auf die Anteile an Zeit und Interaktion, die netzbasiert stattfinden. Unterschieden wird zwischen kaum digitaler Beteiligung (würde auch ohne digitale Instrumente funktionieren), überwiegend digitaler Beteiligung (digitale Instrumente sind relevanter Bestandteil) und nur digitaler Beteiligung (würde ohne digitale Instrumente nicht funktionieren).

Feldmatrix ePartizipation
Feldmatrix ePartizipation

Mit der vorliegenden Feldmatrix für ePartizipation soll hierfür eine Grundlage geschaffen werden, welche den verschiedenen Akteuren eine Hilfestellung zur multidisziplinären Auseinandersetzung ermöglicht. Sie ordnet an der y-Achse die Typen von Beteiligung (nach White) und an der x-Achse die digitale Intensität. Der “Einsatz” digitaler Instrumente umschreibt hierbei Anteile der digitalen Informations- und Abstimmungsprozesse an dem Gesamtprojekt.

Enges und weites Verständnis von ePartizipation

Ein enges Verständnis von ePartizipation umfasst all jene internetgestützen oder vorwiegend internetbasierten Vorhaben, die einen repräsentativen oder tranformativen Beteiligungscharakter aufweisen. Ein weites Verständnis von ePartizipation umfasst auch solche Vorhaben, die eher einer instrumentalen (z.B. digitale Kollaboration) oder nominalen (z.B. Slacktivism, Clicktivism) zugeordnet werden können. Beteiligungsvorhaben, bei denen der Einsatz digitaler Instrumente nur eine Randerscheinung ist, können nicht als ePartizipation bezeichnet werden.

Überspitzt könnte man die Extrempositionen aus verschiedenen Disziplinen begründen: Disziplinen, die sich überwiegend und fast ausschließlich netzbasierte agieren, haben ein sehr viel engeres Verständnis von ePartizipation, als Disziplinen, die unterschiedliche Ausprägungen beim Einsatz digitaler Instrumente verfolgen. So liegt es nahe, dass Informatiker ePartizipation als nur digital stattfindend beschreiben und Pädagogen bereits einen geringen Einsatz digitaler Instrumente als (Teil von) ePartizipation auffassen. Diese Extrempositionen sind natürlich stark verkürzt. In der Praxis wird man sich stets in dem weiten Feld dazwischen einordnen können.

Die Feldmatrix für ePartizipation zeigt auf, dass ein differenziertes Verständnis von Beteiligung und vom Einsatz digitaler Instrumente notwendig ist, um sich einem gemeinsamen Verständnis zu nähern. Sie bietet ein theoretisches Modell, anhand dessen Unterschiede deutlich werden. Gleichwohl können ePartizipations-Projekte in der Praxis so vielfältig sein, dass sie mitunter nicht einem einzigen Feld zugeordnet werden können und Mischformen entstehen.

 

Weiterführende Literatur:

Adventskalender: Junge Wahlbeobachter zur Bundestagswahl

ikosom-advent-22Am 22. September fanden in Deutschland die Wahlen zum Deutschen Bundestag statt. Eine Stimme, die bei Bundestagswahlkämpfen kaum gehört wird, ist die der jungen Menschen.

Zwei Monate lang haben wir zehn junge Blogger aus Deutschland und Frankreich betreut, welche die Bundestagswahlen und den Wahlkampf analysiert, kommentiert und ihre Eindrücke dazu auf dem Blog www.junge-wahlbeobachter.de geteilt haben. Die Teilnehmer konnten Beiträge in ihrer Muttersprache verfassen und damit diesen neuen deutsch-französischen Blog bereichern.

junge wahlbeobachter

Für einige war es das erste Mal, dass sie zur Wahl gehen dürften und sie konnten diesen demokratischen Akt journalistisch begleiten. Anderen gab es die Möglichkeit, sich mit dem politischen System in Deutschland vertrauter zu machen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen unseren beiden Ländern zu vergleichen. Schließlich fand über den Blog vor allem ein Austausch, in einer deutsch-französischen Perspektive, zu Themen, die die Jugend bewegen, statt. Aktuelle Themen wie der Mindestlohn oder die gleichgeschlechtliche Ehe wurden angesprochen, über die Wahl ab 16 und die Enthaltung wurde debattiert und die politische Kommunikation und seiner diversen Formen wurden analysiert.

Ein paar Zahlen zum Projekt:

  • 10 Wochen, 2 Seminare, 3 Online Redaktionssitzungen, 1 BarCamp
  • 75 Beiträge, 19 Seiten, 11 Kategorien, 175 Tags, 6 Videos, 2 Bildergalerien
  • 11 000 Page Views, 98 Kommentare, 20 Artikeln oder Medienveröffentlichungen
  • 350 Bonbons, 50 Kaffeetassen und 1 « Yoga Lach Therapie »

Adventskalender: E-Commerce und Social Media Marketing per Fernlehre

ikosom-advent-19Im April diesen Jahres startete die Europäische Fernhochschule mit Sitz in Hamburg einen neuen MBA Marketing. Der Studiengang besteht zum größten Teil aus Fernlehre mit Studienheften und Online-Seminaren.

ikosom-Autoren erstellten im Auftrag der Europäischen Fernhochschule die Module E-Commerce und Social Media Marketing. Die angehenden Marketing-Manager, Abteilungs-Leiter und Produktmanager erhalten ein breitgefächertes Marketing-Wissen. Mit den von uns erstellten Modulen wird sichergestellt, dass sie an die vielfältigen Veränderungen und Anforderungen des Digitalen Marketings herangeführt werden und dieses einzusetzen wissen.

Der Studiengang ist auf die Bedürfnisse von berufstätigen Studierenden zugeschnitten. Der Zugang zum Studium an der Europäischen Fernhochschule ist mit mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Erststudium möglich. Die Regelstudienzeit beträgt je nach Lerntempo 24 oder 32 Monate.

Adventskalender: Social Media in der Internationalen Jugendarbeit

ikosom-advent-12Für das IJAB (Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.) entwickelte ikosom eine Broschüre zu Einsatzmöglichkeiten von Social Media in der Internationalen Jugendarbeit.

Die Internationale Jugendarbeit steht vor neuen Herausforderungen, ihre Angebote öffentlich darzustellen, Zielgruppen adäquat anzusprechen und die eigene Arbeit effizient zu gestalten. Digitale Instrumente und Social Media können hier als Impulsgeber fungieren. Diese Broschüre zeigt Wege auf, wie Social Media sinnvoll Einsatz finden können in der Konzeption, Planung, Durchführung, Nachbereitung und Dokumentation von internationalen Jugendprojekten. Sie stellt dabei eine große Bandbreite an Instrumenten vor. Die Infoboxen erläutern, was beim Einsatz beachtet werden sollte. Selbstverständlich ist es nicht empfehlenswert, alles auf einmal und von heute auf morgen anzuwenden. Aber es lohnt sich Dinge auszuprobieren und selbst Erfahrungen zu sammeln.

social media in der internationalen jugendarbeit_cover_kleinDie Broschüre ist weit über die Internationale Jugendarbeit hinaus interessant, denn

  1. Die Umbrüche und Herausforderungen des Digitalen Wandels betreffen weit mehr gesellschaftliche Bereiche.
  2. In der Broschüre vorgestellte Tools und Instrumente können in vielen Kontexten eingesetzt werden.
  3. Effiziente Teamarbeit wird zukünftig nicht mehr ohne ein gewisses Maß digitaler Kollaboration auskommen.

Die Publikation steht zum kostenfreien Download bereit. Sie ist unter der Creative Commons (by-nc-sa) erschienen.

Adentskalender: Pay-with-a-tweet – kostenlose Dokumente verteilen und Reichweite erzeugen

Paywithatweet ist ein Tool, um PDFs oder andere Dokumente zu verteilen, sich aber mit einem Tweet, einen Facebook-Like oder einen Linkedin-Post „bezahlen“ zu lassen. Man erhält also kein Geld, sondern Aufmerksamkeit und Reichweite.

Warum Pay-with-a-Tweet?

ikosom-advent-10Ähnlich wie beim Tool Thunderclap kann das Tool genutzt werden, um die eigene Social Media Reichweite um die Follower und Fans des eigenen Netzwerks zu steigern. Es wird also eine Ökonomie der Aufmerksamkeit bedient, die kostenlose Information gegen wertvolle Sichtbarkeit tauscht.

paywithatweet

Wo nutzt ikosom pay-with-a-tweet?

Wir haben das Handbuch-Crowdfunding und die Publikation „Future of Crowdfunding“ über Paywithatweet vertrieben.

Wie funktioniert pay-witha-tweet?

Man lädt zum Beispiel ins Blog, zu Scribd oder in die Dropbox eine Datei hoch, definiert einen Tweet- oder Facebook-Text und bindet dann das Paywithatweet-Modul in die Seite ein. Das geschieht über einen iframe oder HTML-Code, der von Paywithatweet automatisch erzeugt wird. Wenn der Paywithatweet-Link auf Facebook oder Twitter geteilt wurde, wird der User im Anschluss zur Download-Seite der gewünschten Datei weitergeleitet. „Bezahlen“ kann man übrigens nicht nur mit Facebook oder Twitter-Post, sondern auch mit einem Status-Update auf Linkedin oder vKontakte, einem russischen Social Network. Die gewünschten Kanäle können dabei mittels Checkbox zu- oder abgeschalten werden.

Der folgende Film erklärt es ganz gut:

Wie kann man Paywithatweet auswerten?

Man kann die Links immer als bit.ly-Links definieren und so mitzählen, wie oft Paywithatweet verwendet wurde. Ebenso kann man bei Google-Analytics dann den bit.ly Link auswerten und sehen, wieviel Reichweite erzeugt wurde.

bitlycrowdfundinghandbuchstats-667x1024

Lohnt sich Pay-with-a-Tweet?

Ja – und nein. Bei manchen Publikationen, die sehr neu sind, kann man über Paywithatweet einen kleinen Hype erzeugen. Aber zu oft angewandt, verliert Paywithatweet den Reiz.

Adventskalender: Social Toaster zum Ausbau der indirekten Reichweite

Social Toaster LogoEs gibt Fans und es gibt Super-Fans. Letztere zeichnen sich dadurch aus, dass sie fast jede Nachricht einer Marke liken, teilen und retweeten. Sie schenken ihre Reichweite und fühlen sich gut dabei. Mit Social Toaster gibt es nun ein Tool, mit welchem Marken ihre Super-Fans instrumentalisieren das Teilen noch einfacher machen können.

Wie es funktioniert:

Social Toaster ist als einfaches CMS-System mit zahlreichen Reichweite-Instrumenten ausgestattet. Zur Grundausstattung gehören Blog, Slider, ein eingebettetes Video und einige Container, die beispielsweise als Verknüpfung zur Facebook-Seite eingesetzt werden können.

Fans und Nutzer können sich registrieren und fortan Punkte sammeln. Punkte erhalten sie, indem sie ihre sozialen Netzwerke verbinden, Links der Marke verbreiten und Engagement erzeugen, weitere Fans für die Anmeldung auf der Plattform werben, Nachrichten oder Videos der Marke automatisch liken oder an weiteren Aktionen teilnehmen.

Zentrale Elemente von Social Toaster sind der persönliche Punkteverlauf, mit dem sie den Erfolg ihrer Aktivitäten für die Marke nachvollziehen können, und das Leaderboard. Die fünf Personen mit den meisten gesammelten Punkten der vergangene 30 Tage werden prominent auf der Startseite angezeigt – für den Wettbewerb ist damit gesorgt.

Marken können sich vom Social Toaster-Einsatz wünschen, dass ihre Beiträge eine größere indirekte Reichweite und ein steigendes Basis-Engagement erzielen.

Die Preise für den Einsatz von Social Toaster variieren je nach Industrie und Organisationsart. Beispiele für den Einsatz von Social Toaster kann man beispielsweise hier oder hier mit Integration als Facebook-Unterseite sehen.

Vergleichbare Anbieter sind übrigens 500 Friends, Brandsforce, CrowdTwist, GaggleAmp und Zuberance (via socialmediaexplorer).

Mit Vorsicht zu genießen!

ikosom-advent-1Social Toaster ist ein einfaches und benutzerfreundliches Instrument zur Sicherstellung von indirekter Basis-Reichweite. Ein Win-Win für reichweite-fokussierte Marken und loyale Superfans, die bereitwillig folgen.

Die Gefahr besteht darin, dass über den Wert der vermeintliche Reichweite die eigentlich relevanteren bzw. nachhaltigeren Indikatoren wie Sentiment und Dialog aus dem Fokus geraten.


Weitere Tools werden von uns im Rahmen des
Adventskalenders rezensiert.

 

Adventskalender: Crowdfunding-Bundle zum Nikolaus

ikosom-advent-6Zum Nikolaustag möchten wir unseren Leserinnen und Lesern gerne etwas schenken. Aus diesem Grund gibt es heute, am 6. Dezember 2013, die drei am häufigsten bestellten Crowdfunding-Publikationen im Bundle:

Alle drei Publikationen zusammen kosten heute kein Geld. Stattdessen bitten wir darum, dass die Aktion in Facebook oder Twitter verbreitet wird:

Der Nikolaus ist leider vorbei, ab sofort können die Bücher wieder normal bestellt werden.

Weitere Publikationen und Tools werden von uns im Rahmen des Adventskalenders vorgestellt.

Der ikosom-Adventskalender 2013

ikosom-adventDas Jahresende steht bald vor der Tür und auch Weihnachten naht mit großen Schritten. Grund genug, um sich über das vergangene Jahr Gedanken zu machen und einen kleinen Rückblick zu wagen. Einen Rückblick auf all die Dinge, die man in diesem Jahr geschaffen, gelesen und gelernt hat. Das haben wir uns auch im letzten ikosom-Team-Meeting gedacht und uns kurzerhand dazu entschlossen, einen Teil dieses Rückblicks in Form eines Adventskalenders hier im Blog zu veröffentlichen. In den kommenden 24 Tagen wird jedes Team-Mitglied mindestens einen Beitrag beisteuern und so über sein(e) Highlight(s) aus 2013 berichten. Damit wir nicht wie wild darauf los schreiben, haben wir uns selbst drei grobe Bereiche auferlegt, die uns als thematische Richtschnur dienen:

  • Tool-Vorstellung: hier berichten wir über hilfreiche Programme, die uns im digitalen Alltag nützlich erscheinen und ans Herz gewachsen sind.
  • Publikationen: an dieser Stelle möchten wir einen kleinen Überblick über alle ikosom-Veröffentlichungen 2013 schaffen.
  • Informationsquellen: über welche Kanäle wir uns updaten, uns informieren und inspirieren lassen, erzählen wir in dieser Kategorie.

Ende des Jahres werden wir dann einen zusammenfassenden Beitrag mit allen Links veröffentlichen. In der Zwischenzeit  seid ihr natürlich alle herzlich dazu eingeladen, euch in Form von Kommentaren an unserem Adventskalender zu beteiligen. Wir freuen uns darauf! Schöne Adventszeit wünscht euch das gesamte ikosom-Team!

ikosom needs a new desk – right meow!

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Das war unsere Aussicht vom Büro. *schnüff* Foto (C) John Piephans.

Wir müssen leider zum Ende des Jahres aus unserem Büro mit fabelhafter Dachterrasse ausziehen, weil ein neuer Vermieter sich entschieden hat, die Wände unseres Büros abzureißen. Obwohl wir darüber sehr traurig sind, freuen wir uns aber, auf diese Weise neue Perspektiven in Berlin zu entdecken.

Daher freuen wir uns über Hinweise von Euch, wenn ihr jemanden kennt, der 3-4 Arbeitsplätze plus Konferenzraum anbietet oder selber auf der Suche nach einem Büro ist und sich ein Gemeinschaftsbüro vorstellen kann. Sachdienliche Hinweise werden unter info@ikosom.de entgegen genommen.

Foto: jaimekop (cc-by-nd 2.0) http://www.flickr.com/photos/jaimekop/5728658692/lightbox/
Foto: jaimekop (cc-by-nd 2.0)

Mit Citizen Science zu mehr Relevanz und Legitimität für Wissenschaft

Auf dem 6. Forum Wissenschaftskommunikation hielt Dr. Aletta Bonn vom Heimholtz-Zentrum für Umweltforschung einen Vortrag über Citizen Science. Darin erläuterte sie die Chancen und Möglichkeiten, wie die Bevölkerung aktiv an wissenschaftlichen Projekten und Prozessen mitwirken kann.

Bei ikosom machen wir uns unter dem Stichwort Open Science immer wieder Gedanken, wie wir auch unsere Prozesse öffnen können. Lasst uns gemeinsam weiterdenken!

Leitfaden JugendBarCamp – aktualisiert und in englischer Sprache

BarCamps sind seit einigen Jahren eine beliebte Alternative zur klassischen Konferenz – inzwischen ist es möglich, (fast) jede Woche ein BarCamp irgendwo in Deutschland zu besuchen. Für Pädagoginnen und Pädagogen veröffentlichten wir im März dieses Jahres den Leitfaden Jugendbarcamp.

Dieser ist nun in einer aktualisierten Fassung auf deutsch erschienen. Ersmals liegt auch eine englische Fassung vor.

Bildcollage: Sebastian Jabbusch (cc-by)
Bildcollage: Sebastian Jabbusch (cc-by)

Fachtagung „Partizipation und Medien“

Am vergangenen Dienstag fand in Münster die Fachtagung „Partizipation und Medien – Das Social Web als Chance für mehr Jugendbeteiligung“ statt. Mit dabei waren auch Kristin Narr und Jörg Eisfeld-Reschke vom ikosom-Team.

Die Foliensätze ihrer beiden Vorträge stehen zur Ansicht zur Verfügung:

Wir danken den Veranstaltern Landschaftsverband Westfalen-Lippe – LWL-Landesjugendamt Westfalen, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), LWL-Medienzentrum für Westfalen und Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland herzlich für die Einladung und die guten Diskussionen.

Online-Fundraising und Social Media Fundraising

Egal, ob es um die Bindung von Unterstützern, die Gewinnung von Neuspendern für gemeinnütziger Organisationen oder einfach die Erfüllung der Erwartungshaltung digitale Erreichbarkeit geht – am Social Web führt auch im Fundraising kaum ein Weg vorbei.

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Weiterbildungsangeboten im Bereich Fundraising. Besonders anerkannt ist die zweijährige Ausbildung der Fundraising-Akademie in Frankfurt am Main. Im Rahmen des aktuellen Kurses habe ich wieder die Einführung zu Online- und Social Media-Fundraising angeboten und stellen den Foliensatz hier zur Verfügung und zur Diskussion.

Umgang mit dem Tod in der digitalen Welt #dwshift

todundtrauerDie Shift-Sendung der Deutschen Welle hat sich mit „Updates aus dem Jenseits“ beschäftigt, also dem Umgang mit dem Tod in der digitalen Welt. Anhand eines konkreten Falls werden die Schwierigkeiten für Angehörige und den digitalen Nachlass dargestellt. Hier geht es zur aktuellen Sendung.

Ein paar Sekunden Interview mit mir (aus einer früheren RBB-Sendung) wurden auch remixed. Hier geht es zur Blogparade „Tod und Trauer im Internet“.

Social Media for Global Good (@BillGates we got to reschedule #impatientoptimists)

Die Bill and Melinda Gates Foundation kündigte vor kurzem an, dass sie das Impatient Optimists Netzwerk nun um ein deutsches Chapter erweitern möchten. Hierzu werden insbesonder eDigitale Pioniere ihre (Reichweite und) Ideen zu teilen, wie man mit Social Media und Digitalen Instrumenten die Themen Globale Entwicklung und Gesundheit vorantreiben kann.

Deutschland müsse eine führende Rolle in der Entwicklungspolitik einnehmen, so Bill Gates. Ob wir das nicht grundsätzlich ohnehin schon tun, das sei dahingestellt, aber was digitale Innovationen in der Entwicklungszusammenarbeit angeht, da gibt es ohne Zweifel noch einiges zu tun.

Ad hoc fallen mir vier Ansätze ein, die sich für eine nähere Betrachtung lohnen:

  • Pandemie Mapping
    Seuchen und hochansteckende Krankheiten können sich angesichts der hohen interkontinentalen Mobilität schnell verbreiten. Die anonymisierten und aggregierten Daten (Auftreten bestimmter Krankheiten/Symptome) von Ärzten und Krankenhäusern weltweit könnte dazu beitragen Pandemien frühzeitig zu entdecken und einzudämmen.
  • Depression Detecting
    Einigen Studien zufolge zeigt das Mediennutzungsverhalten depressiver Menschen einige Auffälligkeiten, die sie innerhalb von großen Datenmengen identifizierbar und somit ansprechbar für etwaige Hilfsangebote machen. Hier gibt es noch einigen Forschungsbedarf zur Validierung und einiges an konzeptionellen Hürden, wie Hilfsmaßnahmen angemessen angeboten werden können.
  • Tools for Crisis Coping
    In Katastrophenfällen wir aktuell nach dem Taifun auf den Philippinen, können digitale Instrumente dabei helfen Informationen zu sammeln, aufzubereiten und somit den Notleidenden und den Hilfsorganisationen einen tatstächlichen Mehrwert schaffen. Einige Instrumente wie die Google Crisis Map sind relativ schnell einsatzbereit, jedoch verfügen sie in der Regel kaum über Angebote, wie Freiwillige weltweit bei der Überprüfung und Einordnung von digital vorliegenden Informationen unterstützen können. Dieses enorme Potential an Zeitspenden wird nicht abgerufen.
  • Diaspora Crowdfunding
    Zum Leben in der Diaspora gehört für viele Menschen, dass sie ihre Familien in der Heimat finanziell unterstützen. Für eine geordnete Entwicklungspolitik wäre es wünschenswert die privaten Mitteln mit staatlichen Fördermittel zu aggregieren, indem Elemente des Crowdfunding (zB Vorstellung von Projekten, Auswahl durch die Crowd, Matching mit staatlichen Fördermitteln) zum Tragen kommen.

Diesen Donnerstag trifft sich Bill Gates mit einer Auswahl “Digitaler Pioniere” in Berlin. Die oben genannten Themen würde ich gerne einbringen. Eingeladen hierzu war ich, habe allerdings die Frist zur Terminbestätigung verpasst… @BillGates we got to reschedule #impatientoptimist! And I’d like to bring a colleague, too… 🙂

Update 1: Okay, ich darf auch nach der Frist noch teilnehmen. Und der Kollege? Klärt sich noch…

Update 2: Alles klappt – wir kommen morgen mit reichlich Ideen und zu zweit. Vielen Dank an die Veranstalter!

Complicity-Konferenz von berlinergazette.de #bgcon13

Vom 7. bis 9. November 2013 organisiert berlinergazette.de die Complicity-Konferenz. Ausgehend von der Feststellung, dass der aktuelle gesellschaftliche und digitale Entwicklung unserer Tage herkömmliche Gesetze des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit aufgehoben und verändert werden. Für ikosom wird unter anderem Monika Wallhäuser teilnehmen, um mit unseren Erfahrungen und ihrer Expertise zum Thema Collaborative Consumption beizutragen.

Im Fokus der Veranstaltung stehen neue Formen der Kollaboration: Wie können Kapitalisten und Piraten, (Bürger-)Journalisten und Hackern, Profis und Amateuren zusammenarbeiten? Wie kann Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren aussehen? Was müssen sie voneinander lernen, um das volle Potenzial ihrer Zusammenarbeit auszuschöpfen? Gibt’s eine gemeinsame Sprache? Wer kann die Zusammenarbeit als Übersetzer oder Moderator anleiten? Welche unerwarteten Lösungen können dabei entstehen? Was können wir von Best-Practice-Fällen lernen – speziell mit Blick auf die Nachhaltigkeit von digitalen Gemeingütern? Inwiefern ist Komplizenschaft ein Modell für die ganze Gesellschaft und deren Erneuerung?

Am 9. November findet der öffentliche Teil der Complicity-Konferenz mit den Public Talks statt, die wir an dieser Stelle ankündigen möchten und uns freuen würde dort mit Ihnen die Diskussion rund um das Thema Kollaboration fortführen zu können:

AUFTAKT | 13:30

Begruessung: Thorsten Schilling [Bundeszentrale fuer politische Bildung/bpb], Krystian Woznicki [berlinergazette.de]

EROEFFNUNGSVORTRAG: Was ist Komplizenschaft? | 14:00

Occupy, Commons und andere soziale Experimente zeigen: Auf der ganzen Welt werden neue Formen der Zusammenarbeit erfunden und ausprobiert. In ihrem Einfuehrungsvortrag zeigt Gesa Ziemer, Professorin fuer Kulturtheorie und kulturelle Praxis, dass die Umdeutung alter Formen gemeinschaftlichen Handelns eine wesentliche Rolle spielen kann. Der Blick auf Komplizenschaften in Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft legt eine solche Form aktueller Kollektivierung frei. Basierend auf ihrem aktuellen Buch „Komplizenschaft. Neue Perspektiven auf Kollektivitaet“ schlaegt Ziemer ein neues Verstaendnis des Begriffs vor, der bisher vorrangig mit kriminellen Aktivitaeten in Verbindung gebracht wird: Man hat eine Idee, macht einen Plan und setzt die Sache dann mit einem Komplizen um. Ziemer begreift das Illegale weder als Endstation des Denkens, noch als moralische Grenze des Handelns. Stattdessen erkundet sie neue Potenziale kollektiver Handlungen – besonders in innovativen Umgebungen. Entstehen aus einer Komplizenschaft heraus unerwartete Loesungen fuer bestimmte Probleme? Hat Komplizenschaft damit einen Nutzen fuer die ganze Gesellschaft?

Input: Prof. Gesa Ziemer [HafenCity Universitaet, Hamburg]
Moderation: Ela Kagel [Gruenderin, SUPERMARKT, Berlin]

HACKER UND JOURNALISTEN: Die Welt informieren oder reformieren? | 15:15

Schaetzungsweise 20 bis 30 Billionen US-Dollar sind im Ausland versteckt. Das entspricht der Summe des wirtschaftlichen Aufkommens der USA und Japans. Das Recherche-Projekt „Offshore Leaks“ hat sich dieser Schieflage angenommen und im April 2013 Details ueber 130.000 Offshore-Konten aufgedeckt. Der Bericht wurde vom Internationalen Konsortium der Investigativen Journalisten [ICIJ] herausgegeben, die weltweit mit 86 Journalisten aus 46 Laendern waren kooperierten, um die Serie von investigativen Berichten zu erstellen. Die Untersuchung basiert auf 2,5 Millionen geheimen Berichten ueber die Offshore Assets von Menschen aus 170 Laendern und Gebieten. Kurz: Es ist eines der Investigativ-Projekte unserer Zeit, eine bahnbrechende Zusammenarbeit von Journalisten und Programmierern. Was koennen wir von diesem Fall ueber Komplizenschaft lernen? Welche Reformen loest sie in der Welt der traditionellen Medien aus? Zwei Insider dieses Projekts teilen ihre Einblicke und Ueberlegungen.

Vortrag: Stefan Candea [Journalist, thesponge.eu und crji.org, Bukarest]
Antwort: Sebastian Mondial [Daten-Journalist, NDR.de, Hamburg]
Moderation: Marlis Schaum [Koeln]

AMATEURE UND PROFIS: uebernehmen jetzt kreative User das Ruder? | 16:15

Eine Software, die ihren Nutzern ermoeglicht mit der kuenstlichen Gesangsstimme einer futuristischen Diva zu singen, begeistert ganze Menschenmassen in Asien. Sie heisst Hatsune Miku und wurde 2007 in Japan auf den Markt gebracht. Als singende Synthesizer-Applikation, humanoide Persona und Avatar zugleich ist sie inzwischen bekannter als menschliche Idole und ist dabei fast vollstaendig ein Produkt ihrer Nutzer und Fans: Die haben zwischen Singapur und Tokio mittlerweile ueber 100.000 Songs und ueber 400.000 Videos im Namen von Hatsune hervorgebracht. Diese Explosion von Kreativitaet wird durch freie Lizenzen, soziale Netzwerke befluegelt und einer hochproduktiven Fan-Kultur. Ist das ein Modell fuer die Zukunft der kreativen Arbeit, in der Amateure und Profis interagieren? Wo liegen die Grenzen dieses Modells?

Vortrag: Prof. Mitsuhiro Takemura [Gruender, SMAL.jp, Sapporo]
Antwort: Valie Djordjevic [Redakteurin, iRights.info, Berlin]
Moderation: Lilian Masuhr [Berlin]

KAFFEEPAUSE | 17:15

PIRATEN UND KAPITALISTEN: Einfach die Wirtschaft neu erfinden? | 17:45

Mit Technologien wie Internet und Verschluesselung wird Geldverkehr ohne Banken moeglich. Fuer die Durchfuehrung von finanziellen Transaktionen ohne Kommission gibt es inzwischen Bitcoin. Aber Bitcoin ist immer noch eine Blase, die darauf baut, dass andere sich darauf verlassen, dass Bitcoin noch lange verwendet wird. Ein Vorschlag zur Loesung dieses Problems ist Opentabs. Es ist ein „Ich schulde dir etwas“-System [IOU fuer engl. „I owe you“], das nur auf dem Vertrauen jener basiert, die an einer Transaktion beteiligt sind. Es ist kein Dritter zwischengeschaltet. Opentabs versteht sich als ein Buchhaltungswerkzeug, das bei der Abschreibung der IOUs hilft. Als Werteinheit fuer diese IOUs koennen Bitcoins, Euro oder andere Dinge wie Bier [im Sinne von „Ich schuld dir ein Bier“] genutzt werden. Wie veraendern sich soziale Beziehungen, wenn Vertrauen zur Basis alltaeglicher Austauschprozesse avanciert? Ist es sogar im Zuge dessen moeglich, die Wirtschaft zu transformieren? Bietet Graswurzel-Banking a la Opentabs ein nachhaltiges Modell fuer die Finanzierung von Graswurzel-Produktionen im Bereich von Kultur und Wissen?

Vortrag: Michiel de Jong [Programmierer, opentabs.net, Amsterdam]
Antwort: Eleanor Saitta [Forscherin, IMMI, Seattle]
Moderation: Marlis Schaum [Koeln]

ABSCHLUSSDISKUSSION: Welche Regeln braucht Komplizenschaft? | 18:45

Unsere Zeit wird von soziokulturellen Kaempfen gepraegt. So prallen immer haeufiger unterschiedliche Welten aufeinander und gehen miteinander teils ueberraschende Allianzen ein. Dabei verfuegen sie ueber ganz unterschiedliches Kapital: Kommerzielle Akteure und Unternehmensverbaende haben grosse finanzielle Mittel. Zivile Aktivisten haben sich einer „guten Sache“ verschrieben. Forscher hingegen erreichen ihren diskursiven Expertenstatus ueber die neutrale Einschaetzung von Fakten. Wenn diese drei Akteure Koalitionen bilden, um ein gemeinsames Ziel voranzubringen, kann das Resultat auch weniger als die Summe seiner Teile werden. Komplizenschaft zwischen diesen verschiedenen Akteuren kann die Glaubwuerdigkeit der Beteiligten untergraben. Was sind akzeptable, was sind notwendige Kompromisse einer grenzuebergreifenden Koalitionsbildung? Gibt es Alternativen zur Komplizenschaft? Was bedeutet Verantwortung in diesem Zusammenhang? Wie kann eine Ethik der Komplizenschaft aussehen? Welche Standards und welche Werte koennen Komplizenschaften tragfaehig machen?

Vortrag: Leonhard Dobusch [Wissenschaftler, Freie Universitaet Berlin]
Antwort: Janina Sombetzki [Philosophin, Universitaet Kiel]
Moderation: Lilian Masuhr [Berlin]

Leitfaden zu PR in Wikipedia

Leitfaden PR in Wikipedia
Leitfaden PR in Wikipedia

Vor einigen Monaten organisierten wir eine Diskussionsveranstaltung “Wikipedia, PR und Unternehmen” (hier das Storify dazu). In den vergangenen Tagen ist reichlich Fahrt in das Thema gekommen. Nicht nur gab es ein Meinungsbild in der deutschsprachigen Wikimedia-Community, sondern als in der englischsprachigen Community ein unseriöser Dienstleister mit zahlreichen werblichen Beiträgen entdeckt wurde, gab es einige Aufregung.

Neu erschienen ist der Leitfaden „Public Relations in Wikipedia – Leitfaden für erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit“ von sucomo und aufgesang. Der Leitfaden ist perpaywithatweet verfügbar.

Interview zu Crowdfunding für gemeinnützige Organisationen

Crowdfunding ist mittlerweile ein vielbesprochenes Fundraising-Instrument. Kaum eine Fundraising-Bildungsveranstaltung vergeht, ohne dass ein Seminar oder Workshop das Thema in den Fokus stellt oder zumindest streift. In den vergangenen zwei Wochen erklärte ich die Chancen und Möglichkeiten unter anderem auf der Social Media Week, der kollekta und beim Bundeskongress Kommunikation der Diakonie.

In Workshops und Gesprächen sind die Fragen von Fundraisern und Nonprofit-Organisationen konstant gleich. Aus diesem Grund danke ich Kristin Vienco, dass wir huer das Interview veröffentlichen können, welches sie für Ihre Masterarbeit über Crowdfunding – Möglichkeiten und Grenzen für das Fundraising mit mir führte.

Kristin Vienco: Welche Kategorien von Crowdfunding kann man dabei unterscheiden?
Jörg Eisfeld-Reschke: Die eine international übergreifende Definition von Crowdfunding gibt es nicht. Es gibt unterschiedliche Praktiken, die in Deutschland ist relativ einheitlich. Das klassische Crowdfunding wird verstanden als das reward-based Crowdfunding, das mit Gegenleistungen arbeitet. International ist die Definition, die am weitesten verbreitet ist und die auch am weitesten anerkannt ist, jene aus dem Crowdfunding Industry Report. Die unterteilt Crowdfunding in vier verschiedene Ansätze: Erstens donation-based – das ist das, was wir hier als klassisches Spendensammeln bezeichnen würden. Zweitens reward-based, also das Arbeiten mit Gegenleistungen – das klassische Crowdfunding Konzept. Drittens lending-based, bei dem es um kreditähnliche Modelle geht. Viertens dann das equity-based Crowdfunding, was wir hier als Crowdinvesting bezeichnen würden. Das sind die vier maßgeblichen Ansätze im Crowdfunding, die alle auch mit unterschiedlichen Begriffen zum Teil abgetrennt werden, z.B. in Spendensammeln, klassisches Crowdfunding, Crowdlending und Crowdinvesting.

Welche grundsätzlichen Merkmale lassen sich denn für das Crowdfunding mit Gegenleistungen, also dem reward-based Crowdfunding, erkennen?
Im reward-based Crowdfunding, also das am meisten verbreitete Konzept in Deutschland, geht es hauptsächlich um Gegenleistungen, d.h. um Fundraising mit implementierter Gegenleistung. Weiterhin gibt es eine Zielsumme und einen Zielzeitraum und daran werden zwei Prinzipien angesetzt: das eine ist das Transparenz-Prinzip. Dieses stellt dar, welche Summe tatsächlich benötigt wird, um ein Projekt umzusetzen. Das ist dann die Zielsumme. Und das bedeutet, wenn diese Summe zusammenkommt, dann ist dieses Projekt realistisch umzusetzen. Wenn es mehr wird, kann umso mehr umgesetzt werden, aber das ist so das Versprechen. Und zweitens gibt es das Alles-oder-Nichts-Prinzip, d.h. nur wenn die Zielsumme im Zielzeitraum zusammenkommt, wird das Geld an das Projekt ausgezahlt, andernfalls geht es zurück an die Unterstützer. Das dient in gewisser Weise als Schutz für die Unterstützer, weil eben nur dann das Geld fließt, wenn das Versprechen, also das beschriebene Projekt, auch so umgesetzt werden kann mit den zustande gekommenen, finanziellen Mitteln. Das ist der klassische Crowdfunding-Ansatz und der Ansatz, den wir in Deutschland unter Crowdfunding finden und was die Plattformen hier aktuell anbieten und umsetzen. Continue reading „Interview zu Crowdfunding für gemeinnützige Organisationen“

Broschüre Social Media in der Internationalen Jugendarbeit erschienen

Für das IJAB (Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.) entwickelte ikosom eine Broschüre zu Einsatzmöglichkeiten von Social Media in der Internationalen Jugendarbeit.

Die Internationale Jugendarbeit steht vor neuen Herausforderungen, ihre Angebote öffentlich darzustellen, Zielgruppen adäquat anzusprechen und die eigene Arbeit effizient zu gestalten. Digitale Instrumente und Social Media können hier als Impulsgeber fungieren. Diese Broschüre zeigt Wege auf, wie Social Media sinnvoll Einsatz finden können in der Konzeption, Planung, Durchführung, Nachbereitung und Dokumentation von internationalen Jugendprojekten. Sie stellt dabei eine große Bandbreite an Instrumenten vor. Die Infoboxen erläutern, was beim Einsatz beachtet werden sollte. Selbstverständlich ist es nicht empfehlenswert, alles auf einmal und von heute auf morgen anzuwenden. Aber es lohnt sich Dinge auszuprobieren und selbst Erfahrungen zu sammeln.

Die Publikation ist nun erschienen und steht zum kostenfreien Download bereit. Sie ist unter der Creative Commons (by-nc-sa) erschienen.

Offener Vortrag zu Online-Fundraising #smwberlin

Wie generieren ich die notwendige Finanzierung für gute und wichtige Arbeit? Welchen Beitrag kann das Online-Fundraising dazu leisten? Muss man alles selbst programmieren?

Im Rahmen der diesjährigen Social Media Week Berlin vermittelt Jörg Eisfeld-Reschke Tipps und Hintergrundwissen zu Online-Fundraising und stellt eine Vielzahl von Instrumenten vor, die das Spendensammeln im Internet vereinfachen können. Im Anschluss ist eine Frage&Antwort-Session vorgesehen. Bringt gern Eure wichtigsten Fragen mit.

Sessiontitel:  Online fundraising: What about the money?

Datum:            25. September 2013SMW Berlin 2013_Logo2

Uhrzeit:           11-12 Uhr

Ort:                    design akademie berlin, Aufbau Haus Moritzplatz

Anmeldung:  Die Anmeldung ist über die Website der Social Media Week möglich. Die Session ist kostenfrei und wird von ikosom und change.org gehosted.

 

Für weitere SMW-Sessions des  ikosom-Teams, bitte  hier entlang.

 

Jugend und Wahlen in Deutschland und Frankreich: Lust oder Frust?

Wahlen in einem EU-Mitgliedsland stoßen nicht zuletzt seit Beginn der Krise auf verstärktes Interesse in den Nachbarländern, denn offensichtlich sind die Grenzen zwischen Innenpolitik und Europapolitik fließender geworden. Dies gilt insbesondere für Deutschland und Frankreich. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, dass wir das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) wie schon zu den Präsidentschaftswahlen 2012 in Frankreich bei der Durchführung eines Jugendbarcamps begleiten zu dürfen. 80 Jugendliche aus Deutschland und Frankreich setzen sich vom 13.-17. September intensiv mit den bevorstehenden Bundestagswahlen in Deutschland auseinander.

Screenshot III - Junge WahlbeobachterBereits seit Mitte Juli berichten zehn junge Blogger aus Deutschland und Frankreich unter www.junge-wahlbeobachter.de über ihre Ansichten und Eindrücke vom Wahlkampf zur Bundestagswahl 2013. In diesem Rahmen sind bereits zahlreiche Blogbeiträge erschienen, die sich unter anderem mit Promis im Wahlkampf, politischen Online-Plattformen, der Politik des Nachbarn und dem TV-Duell aus französischer Sicht auseinandersetzen.

Am Abend des 16. September findet eine öffentliche Podiumsdiskussion unter dem Titel „Jugend und Wahlen in Deutschland und Frankreich: Lust oder Frust?“ statt.
Montag, 16. September 2013 um 19 Uhr
Kalkscheune, Johannisstraße 2, 10117 Berlin
Hier geht es zur Anmeldung

Vertreter von Jugendorganisationen politischer Parteien Deutschlands und Frankreichs diskutieren mit Anne Muxel (Soziologin am politischen Forschungszentrum von Sciences Po) und Dr. Wolfgang Gaiser (Deutsches Jugendinstitut) unter Moderation von Jörg Eisfeld-Reschke (Institut für Kommunikation in sozialen Medien)

Die erfolgreichsten Posts der Fluthilfe 2013

In unserer Kurzstudie Fluthilfe 2013 haben wir untersucht, welche Posts besonders erfolgreich waren. Kamen Bilder, Videos oder Links bei den Fans besser an und welche Inhalte haben zu den höchsten Interaktionsraten geführt? Außerdem sind wir der Frage nachgegangen, ob es einen Zusammenhang zwischen einer hohen Interaktionsrate und dem Zeitpunkt sowie der Länge eines Posts gab.

Um diesen Fragestellungen nachzugehen wurden die jeweils drei interaktionsreichsten Posts je Organisation zusammengetragen und verglichen. Insgesamt konnten somit 36 Posts für die Untersuchung der Inhalte ermittelt werden.

Übersicht der interaktionsreichsten Posting-Arten
Übersicht der interaktionsreichsten Posting-Arten

Mit 64 Prozent bilden Bilderposts die stärkste Gruppe. Bilder kommen bei NutzerInnen gut an und werden von Facebook offensichtlich auch bevorzugt im Newsfeed dargestellt. Viele Bilder oder Bilderalben wurden mit einem kurzen Informationstext untermalt und haben dadurch die höchsten Interaktionsraten hervorgerufen. Bei den erfolgreichsten Posts machen Links (19 Prozent) und Status (14 Prozent) einen deutlich kleineren Anteil aus.

Der richtige Zeitpunkt des Postings ist wichtig. Dazu wird zwischen drei Tageszeiten unterschieden: morgens von 6 bis 12 Uhr, mittags von 12-17 Uhr und abends ab 17 Uhr. Etwa 56 Prozent der erfolgreichsten Posts wurden im zweiten Zeitfenster zwischen 12 und 17 Uhr veröffentlicht und nur 25 Prozent morgens und 19 Prozent abends.

Die Zeichenanzahl von 42 Prozent der Top Posts beträgt zwischen 0 und 200. Zwischen 201 und 400 sind es 36 Prozent und ab 401 Zeichen nur 22 Prozent. Die Gruppierung der Zeichenanzahl begründet sich durch die Anzahl an Zeichen die bei einem Post angezeigt werden, bis er in der Facebook-Anzeige automatisch gekürzt wird, nämlich 400.

Welche Posts waren denn die Abräumer während der Flutkatastrophe?

Durch eine Auflistung des jeweiligen stärksten, also dem Top 1 Post jeder Organisation wurden die Interaktionsraten, also Reaktion pro Fan, verglichen und eine Top 3 ermittelt.

Top 1: arche noVa e.V.

Den erfolgreichsten Post mit der höchsten Interaktionsrate kann arche noVa e.V. mit einem Bilderalbum zur Fluthilfe am 6. Juni verzeichnen. Die Bilder zeigen die aktive Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiter von arche noVa e.V.

Top 2: DLRG

Auf Platz zwei befindet sich der DLRG mit einem Bild in dem ein junges Mädchen vor den Fluten gerettet wird und einen kurzen Text zur ehrenamtlichen Arbeit der DLRG in der Flutkatastrophe. Die Rettung eines Kindes aus den Gefahren der Fluten ist besonders dramatisch und erklärt die hohe Interaktionsrate.

Top 3: Arbeiter-Samariter-Bund

Platz 3 erreicht der Arbeiter-Samariter-Bund mit einem Bild vom Arbeitseinsatz der Organisation am 7. Juni. Hier handelt es sich um eine direkte Aufforderung, mit einem Like des Bildes allen HelferInnen einen erfolgreichen Einsatz zu wünschen.

Was lernen wir aus diesen Ergebnissen?

Ein Bild sagt oftmals mehr als tausend Worte. Ein reiner Textpost, also ein Status, geht in der Menge der täglich veröffentlichen Posts eher unter. Empfehlenswert dabei sind vor allem authentische Inhalte, die die Effektivität der Arbeit in den Fokus stellen, da sich unter den Fans auch immer potentielle Spender befinden könnten. Aber auch kreative und spontane Posts können eine positive Interaktion hervorrufen.

Für NuzterInnen interessante Inhalte alleine reichen aber nicht aus. Obwohl einige Studien besagen, dass deutsche Facebook-NutzerInnen überwiegend morgens und abends aktiv sind, konnte in Bezug auf die Flutkatastrophe die höchste Aktivität zwischen 12 und 17 Uhr festgestellt werden. Es empfiehlt sich daher, dass jeweilige Publikum einer Fan-Seite mit Hilfe von Facebook Analytics zu analysieren um die für sich beste Post-Tageszeit festzulegen und das Posting anzupassen. Durch die Untersuchung der Zeichenanzahl wird deutlich, dass längere Texte ab 400 Zeichen für NutzerInnen weniger attraktiv sind und somit auch weniger zu einer Interaktion einladen. Bei der Länge der Posts gilt also: je kürzer, aber dennoch inhaltlich interessant, desto besser.

Kurzstudie Fluthilfe

In der vorliegenden Kurzstudie sind wir der Frage nachgegangen, ob die Organisationen der Katastrophenhilfe mit ihrer Kommunikation in sozialen Medien in der Lage waren, den aktivistischen Schwung der vielen tausend Menschen in ganz Deutschland zu nutzen.

  • Konnten sie die Interaktion auf ihren Facebook-Seiten steigern sowie neue Fans gewinnen?
  • Haben die veröffentlichten Inhalte über die Flutkatastrophe und die konkreten Hilfsleistungen der Organisationen die Menschen zur Interaktion ermutigt? Wenn ja, in welchem Umfang?
  • Gab es eine Kooperation zwischen etablierten Akteuren und der lokalen Fluthilfe?
  • Und waren die einzelnen Online-Redaktionen auf die drohende Flut mit einer konsistenten Strategie eingestellt?
Übersicht über die in der Kurzstudie untersuchten Organisationen
Übersicht über die in der Kurzstudie untersuchten Organisationen

Die Analyse der in sozialen Medien der kommunizierten Inhalte, des Fanwachstums und des Engagements erlaubt einige Rückschlüsse auf die Taktiken der Organisationen. So kann die Vorgehensweise der zwölf untersuchten Organisationen in vier Taktikgruppen unterteilt werden:

  1. Gruppe: hit and run
  2. Gruppe: Liveticker
  3. Gruppe: Langzeitakteur
  4. Gruppe: Abstauber

ikosom kurzstudie fluthilfe_coverDie Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass fast alle Facebook- Kanäle der untersuchten Organisationen von der wachsenden Bedeutung sozialer Medien im Zeichen der Fluthilfe profitieren konnten. Die gestiegenen Kennzahlen für das Engagement und das Fanwachstum im Vergleich zum Zeitraum vor der Flut zeigen dies deutlich. Gleichzeitig blieben die Ergebnisse aber deutlich hinter der viralen Aufmerksamkeit und der Dynamik, wie sie etwa auf den spontan entstandenen Facebook-Seiten „Fluthilfe Dresden“ oder „Infoseite – Fluthilfe Bayern 2013“ erzeugt wurden, zurück.

Bei den Daten, die dieser Studie als Grundlage dienen, handelt es sich um öffentlich zugängliche Werte der Facebook-Seiten der untersuchten Organisationen. Wichtige Werte konnten mittels der Monitoring-Instrumente von Fanpagekarma.com erhoben und dargestellt werden, was weitere Anhaltspunkte für die Visualisierung lieferte.

Die „Kurzstudie Fluthilfe“ ist kostenlos als Download verfügbar und darf gerne weitergegeben werden.

Foliensatz „Einführung E-Commerce“

ikosom ist inhaltlicher Partner des ARTWert SommerCampus 2013 in Berlin. In diesem werden die verschiedenen Varianten des Vertriebs von künstlerisch-kreativen Produkten im Web beleuchtet: von Plattformen wie Etsy und DaWanda über eigene Online-Shops als Freeware bis hin zu individuell programmierten Lösungen.

Im Mittelpunkt stehen dabei die konzeptionellen Fragen des eCommerce, aber natürlich erörtern wir auch die finanziellen, technischen, rechtlichen und vor allem Marketing-Aspekte in verschiedenen Modulen. Ziel des ARTWert SommerCampus 2013 ist es, allen die bereits dabei sind, planen oder überlegen, ihre kreativen Produkte (auch) mittels Online-Shops zu vermarkten, Grundlagen zu vermitteln, Impulse zu geben, und gemeinsam Kriterien für die beste Entscheidung zu entwickeln.

Die Seminarunterlagen des Einführungs-Workshops von Jörg Eisfeld-Reschke umfasst die folgenden Themenbereiche:

  • Grundbegriffe
  • Grundlagen
  • Geschäftsmodelle
  • Distribution
  • Kostenstruktur im E-Commerce
  • Der Weg zum Online-Shop
  • Bezahlverfahren
  • Gütesiegel

Der Foliensatz ist hier im Blog anzuschauen und direkt auf Slideshare zum Download verfügbar.

Start des DFJW-Blogprojekts „Junge Wahlbeobachter“ in Kooperation mit ikosom

Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) veranstaltet in Kooperation mit ikosom das Blogprojekt „Junge Wahlbeobachter“ / << Jeunes observateurs en campagne >>. Im Zeitraum von Mitte Juli bis Ende September 2013 berichten zehn junge Menschen aus Deutschland und Frankreich über ihre Ansichten, Eindrücke und Perspektiven auf die Bundestagswahl 2013. Der Auftaktworkshop fand Mitte Juli in Berlin statt. Die Jugendlichen lernten einander kennen, sprachen über Themen, die sie im Zusammenhang mit der Bundestagswahl interessieren und erprobten das Bloggen mit verschiedenen Formaten.

Im Teamvideo erklären die Jugendlichen selbst, was hinter dem Projekt steckt und was sie vorhaben.

 

Screenshot III - Junge WahlbeobachterDas Herzstück des Projekts bildet der zweisprachige Blog www.junge-wahlbeobachter.de als Ort für Diskussionen und Austausch. Jede Woche veröffentlichen die Jugendlichen dort Artikel zu Themen, über die sie im Zusammenhang mit der Bundestagswahl berichten und in den Austausch treten möchten. In regelmäßigen Online-Redaktionssitzungen werden die bisherigen Beiträge besprochen und neue geplant.

 

 

Der Blog wächst und gedeiht

Viele spannende Beiträge sind bereits entstanden. Sie beschäftigen sich mit den politischen Systemen in Deutschland und Frankreich, mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden, stellen die Wahlen in Deutschland in einen gesamteuropäischen Zusammenhang und nehmen konkrete Jugendthemen in den Blick.

Coline beschäftigt sich mit „Campagne d’été“ – „Sommerwahlen“, die in Frankreich undenkbar wären.

Sie stellt fest: „En France, l’été, on est en vacances. Les politiciens ne sont pas là, ils sont partis aux quatre coins du pays. La presse quotidienne réduit ses pages, nous parle de faits divers ou de conseils pour bien dormir les nuits de canicule. D’où ma surprise de constater que les élections en Allemagne se tiennent en Septembre. La campagne électorale a donc lieu… en été ?!“

Deutsche Übersetzung: Frankreich ist im Sommer im Urlaub. Politiker sind am Strand, in der Presse wurden nur Artikel über Reise und Kultur veröffentlicht. Deswegen bin ich absolut überrascht, dass die deutsche Wahl im September stattfindet: soll das etwa heißen, dass der Wahlkampf im … Sommer ausgetragen wird?

Und Julia fragt sich in ihrem Blogbeitrag „Strategisch wählen – aber wie?“, wie man am besten wählen soll und stellt verschiedene Optionen vor: „Die Auswahl an Parteien und Kandidaten ist allemal groß genug. Das ist genau mein Problem. Deins auch? Ich frage mich, WIE ich wählen soll, damit am Ende auch etwas Anständiges dabei herumkommt.

Schauen Sie vorbei und erzählen Sie es weiter!

Schauen Sie doch einmal selbst vorbei und hinterlassen Sie ihren Eindruck als Kommentare auf dem Blog! Die Jugendlichen sind auf Ihre Meinungen sehr gespannt: www.junge-wahlbeobachter.de

Appel à participation: projet de Blog franco-allemand « Jeunes observateurs en campagne » !

L’Institut für Kommunikation in sozialen Medien (IKOSOM) et l’Office franco-allemande pour la jeunesse (OFAJ) organisent ensemble, dans le cadre des élections allemande, le projet de blog « Jeunes observateurs en campagne»

Dans le cadre de ce projet, 10 jeunes français et allemands auront la possibilité à partir de mi-juillet et ce jusqu’à fin septembre 2013 de faire part, via le Blog, de leurs impressions, opinions et points de vue sur les élections au Bundestag 2013.

Ce projet s’adresse aux jeunes :

  • entre 18 et 29 ans
  • ayant une bonne compréhension de l’allemand et du français
  • ayant de l’expérience dans la rédaction de texte (ex: journal de l’école…)
  • ayant un intérêt pour la politique

Les langues de travail du projet et du blog seront le français et l’allemand. Du 12 au 14 juillet ainsi que du 13 au 16 septembre 2013 se tiendront à Berlin deux séminaires de travail. Par ailleurs, un séminaire de rédaction en ligne sera organisé toutes les deux semaines.

Foto by Maik Meid (@frnetz)

L’objectif de ce projet est de mettre en lumière les opinions et points de vue des jeunes français et allemands concernant la campagne menée pour les élections au Bundestag. Le blog ayant pour but d’être une plateforme d’échange et de discussion.

Dans le cadre du projet, les frais de voyage (max : billet en 2ème classe (train) ou classe économique (avion)) et d’hébergement (en chambre double) seront pris en charge ou remboursés.

Envoyez votre candidature dès maintenant !

Les intéressés peuvent envoyer leur candidature jusqu’au 7 juillet 2013 à IKOSOM.

Ausschreibung: Deutsch-französisches „Junge Wahlbeobachter“-Blog zur Bundestagswahl 2013

Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) veranstaltet zusammen mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) das Blogprojekt „Jugendliche Wahlbeobachter“. Im Zeitraum von Mitte Juli bis Ende September 2013 berichten zehn junge Menschen aus Deutschland und Frankreich über ihre Ansichten, Eindrücke und Perspektiven auf die Bundestagswahl 2013.

Das Projekt richtet sich an junge Menschen

  • im Alter von 18 bis 29 Jahren,
  • mit einem guten Verständnis der deutschen und französischen Sprache,
  • mit Erfahrungen im Schreiben von Texten (z.B. Schülerzeitung) und
  • mit einem Interesse für Politik.

Die Arbeitssprachen des Projekts und des Blogs sind deutsch und französisch. Vom 12. bis 14. Juli und vom 13. bis 16. September finden Workshops in Berlin statt. Alle zwei Wochen wird zudem eine Redaktionssitzung online organisiert.

Foto by Maik Meid (@frnetz)

Ziel ist es, dass die Perspektiven von jungen Menschen aus Deutschland und Frankreich auf die Bundestagswahl in Deutschland sichtbar und das Blogprojekt ein Ort für Diskussionen Austausch wird.

Die Kosten für Anreise (max. 2. Klasse Bahn oder Spartarif Flug) und Unterkunft (Doppelzimmer) werden erstattet bzw. übernommen.

Jetzt bewerben!

Interessierte können sich bis zum 7. Juli 2013 bei ikosom bewerben. Das Anmeldeformular gibt es auf deutsch und französisch.

Strategisches Fundraising

Vergangene Woche unterrichtete ich an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg das Seminar „Strategisches Fundraising“. An zwei Seminartagen führte ich sie in die rechtlichen und kulturellen Konzepte des Fundraisings ein. Zudem analysierten sie den Spendenmarkt, lernten zahlreiche Fundraising Instrumente zu unterscheiden und Anzeichen für die Institutional Readiness einer Organisation zu erkennen.

Der Foliensatz ist auf Slideshare zur Ansicht und zum Download verfügbar.

Ein großer Dank geht an die Fundraising-KollegInnen, die mir nicht nur zahlreiche Mailings für das Seminar zur Verfügung stellten, sondern auch beim Finden interessanter Fragestellungen für Hausarbeiten behilflich waren.

Crowdfunding und Spenden – passt das zusammen?

Seit in Deutschland über Crowdfunding berichtet wird, schaffen es Medienvertreter und Projektemacher (manchmal auch Betreiber von Crowdfunding-Plattformen) immer wieder die Begriffe Crowdfunding und Spende zu vermischen. Das ist fahrlässig und irreführend.

Was ist eine Spende?

Eine zusammenfassende Definition für den Begriff Spende liefert das Fundraising-Wiki:

„Unter einer Spende versteht man eine freiwillige finanzielle Dienst- oder Sachleistung, die nicht mit einer konkreten Gegenleistung seitens des Spendenempfängers (Begünstigten) verknüpft ist und keiner rechtlichen Verpflichtung unterliegt. Auch kann eine Spende nicht zurückgefordert werden.“

Es handelt sich also nur dann um eine Spende, wenn es sich

  • um eine freiwillige Leistung handelt,
  • keine Gegenleistung des Spendenempfängers zur Folge hat,
  • sie keiner rechtlichen Verpflichtung unterliegt und
  • die Spende nicht zurückgefordert werden kann.

Der Begriff Spende wird hauptsächlich im Zusammenhang mit steuerbegünstigten Zwecken im Sinne der §§52 bis 54 der Abgabenordnung gebraucht. Demnach können Spenden an gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Organisationen steuermindernd geltend gemacht werden.

Was ist Crowdfunding?

Für Crowdfunding gibt es bislang keine allgemein (insbesonders international) übergreifende Definition. Im ikosom-Blog haben wir voriges Jahr einige Definitions-Ansätze zusammengetragen. Zu den wesentlichen und definitionsübergreifenden Merkmalen von Crowdfunding gehört, dass

  • einer allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich ist,
  • für finanzielle Leistungen Gegenleistungen/Prämien angeboten werden
  • ein Finanzierungsziel und
  • ein Finanzierungszeitraum festgelegt sind.

Zumindest im deutschsprachigen Raum wird bei den Crowdfunding-Plattformen durchgängig das Alles-oder-Nichts-Prinzip angewendet. Das bedeutet, dass die finanzielle Unterstützung nur bei Erreichen des Finanzierungsziels im Finanzierungszeitraum zustande kommt.

Crowdfunding und Spenden?

Vergleicht man die Definitionen, dann wird deutlich, dass das Crowdfunding nicht mit den Merkmalen einer Spende übereinstimmt.

Zwischen Projektmacher und Unterstützer kommt ein Vertrag (rechtliche Verpflichtung) zustande und eine Gegenleistung wird angeboten. Die Folge ist, dass die Einnahmen nicht als Spende verbucht werden und selbst eine eigentlich gemeinnützige Organisation in diesem Fall die Einnahmen dem wirtschaftlichen Betrieb zuführen, also versteuern müsste. Von Steuervorteile ist da keine Spur mehr.

Okay, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Es gibt anscheinend einzelne Finanzämter, die eine Spende im Crowdfunding in dem Fall zulassen, dass der Projektträger als gemeinnützig anerkannt ist und die Unterstützer im Moment der Transaktion aktiv (!) auf die angebotene Gegenleistung verzichten. Achtung, es handelt sich hierbei um Einzelfälle und es gibt kein Schreiben des Bundesfinanzministeriums, auf welches man sich berufen könnte.

Bei der Vielfalt der Crowdfunding-Definitionen gibt es einen Ordnungsversuch, der sich mittlerweile international durchzusezten scheint. Im Crowdfunding Industry Report (der wir uns auch im Crowdsourcing Report bedienen) wird das Crowdfunding in die vier sphären donation-based (Spenden!), reward-based (klassisches Crowdfunding wie oben beschrieben), lending-based (Plattformen wie kiva) und equity-based (Crowdinvesting) unterschieden.

Wenn man das donation-based Crowdfunding in den Fokus setzt, dann landet man bei klassischen Spendenplattformen wie Betterplace und HelpDirect – und 99% der Crowfunding-Projekte, über die in Deutschland gesprochen wird, erhielte aufgrund der Nicht-Gemeinnützigkeit dort keinen Zugang.

Crowdfunding und Spenden, das ist nicht dasselbe. Zwar können sich auch gemeinnützige Organisationen das Fundraising mit implementierter Gegenleistung zunutze machen, aber es handelt sich dann eben nicht um eine Spende.

Auslöser dieses Beitrags ist übrigens der Tweet von Ulrike Langer, der noch eine kleine Diskussion über Crowdfunding und Spenden nach sich zog. Nachtrag: Siehe hierzu auch die Diskussion im taz-Blog, ob eine Abgrenzung des Crowdfunding von Fundraising zulässig ist (insbesondere die Kommentare).Photo by HM Revenue & Customs

5 Schritte zum Suchen und Finden von Communities

Es gab mal eine Zeit – und das ist noch gar nicht so lange her – in der Markenbetreiber, Unternehmen und Organisationen dem Irrglauben folgten, dass sie eine eigene Community-Plattform kreieren müssten um Kunden und Interessenten erfolgreich zu binden. Heute ist man bisschen schlauer und beginnt zunächst mit einer Recherche dazu, wo im Web bereits über das eigene Produkt, die Marke, das Unternehmen oder die Organisation gesprochen wird.

Werkzeug by Maik Meid (flickr CC-by)

Im Folgenden fasse ich die wesentlichen fünf Schritte zur Vorfeldrecherche zusammen. Je nach Investitionsvorhaben kann eine solche Recherche an einem Tag grobe Ergebnisse zu Tage bringen oder Tiefenrecherche und intensive Analysen (mit weit mehr Instrumente und Schritten als hier dargestellt) über mehrere Wochen umfassen.

1. Schritt: Analyse der eigenen Internetseite

Beginnen Sie zunächst bei der eigenen Internetseite: Analyse-Instrumente wie GoogleAnalytics und BacklinkChecker helfen festzustellen, woher der Traffic auf Ihre Seite kommt. Schauen Sie sich die Seite an, auf die Sie dabei stoßen und mit welchen Suchwörtern die Besucher zu Ihrer Internetseite gelangen.

2. Schritt: Gezielte Suche in Foren, Wikis und Blogs

Suchen Sie z.B. über ein Wiki-Verzeichnis und der Google-Blogsuche nach Ihrem Produkt und Ihrem Unternehmen. Schauen Sie sich an, zu welchen Anlässen und an welchen Orten sich Menschen darüber unterhalten, sich dazu informieren und darüber diskutieren.

3. Schritt: In den Sphären der sozialen Netzwerke recherchieren

Suchen Sie in sozialen Netzwerken nach Gruppen und Seiten zu Ihrem Produkt und Unternehmen. Schränken Sie die Suche nicht nur auf die globalen oder bundesweiten Netzwerke ein, sondern achten Sie dabei auch auf regionale soziale Netzwerke in Ihrer Umgebung.

4. Schritt: Echtzeit-Kommunikation im Social Web beobachten

Binden Sie auch die Echtzeit-Suche bei Twitter in ihre Suche ein. Suchen Sie nach Personen, die über Ihr Produkt oder Ihr Unternehmen sprechen. Beobachten Sie welche Hashtags sie dabei verwenden und wer auf das Thema reagiert. Die Analyse der Echtzeit-Kommunikation lohnt sich insbesondere, wenn branchenrelevante Veranstaltungen stattfinden und damit ein höheres Maß an Peer-Kommunikation zu beobachten ist.

5. Schritt: Online-Monitoring ist der ständige Begleiter

Das Online-Monitoring mit Diensten wie Google Alerts wird Ihnen dauerhaft Hinweise geben, wo und wann über Ihr Unternehmen oder Produkt geschrieben wird. Verwenden Sie auch Schlüsselwörter Ihrer Mitbewerber. Denn wer an den Produkten der Mitbewerber interessiert ist, könnte auch Bedürfnisse äußern, die für Ihre Lösung interessant sind.

Analyse und strategische Entscheidung

Abschluss der Recherche bildet die Analyse der Ergebnisse. Sie sollte zu der Entscheidung führen, ob Sie eine eigene Community aufbauen oder es bestehende Community-Strukturen gibt, an welche Sie sinnvoll anschließen können. Im Grunde genommen sind dies die grundlegenden Schritte zur Informationsgewinnung, die vor jeder strategischen Entscheidung zugunsten der Einführung oder Ausweitung von Aktivitäten in sozialen Medien durchgeführt werden sollten.

ikosom bietet Unternehmen und Organisation Unterstützung bei der Anfertigung von Umfeldanalysen an. Sprechen Sie uns gerne an.

Wikipedia, Unternehmen und PR

Am Dienstag vergangener Woche veranstaltete ikosom im RallyPad eine Veranstaltung unter dem Titel „Wikipedia, Unternehmen und PR“. Die Wikipedia ist vermutlich das bekannteste Crowdsourcing-Projekt. Wer sich schon mal daran versucht hat umfassende Änderungen an Beiträgen vorzunehmen oder einen neuen Artikel anzulegen, der wird rasch merken, dass die Community eine Reihe von Leitlinien und Regeln zur Qualitätssicherung entwickelt hat.

Unternehmen und PR

Für Unternehmen ist Wikipedia ein relevanter Ort zur Sicherung der Unternehmensreputation. Ihr Ziel ist es, dass nach Informationssuchende dort aktuelle und relevante Informationen finden – Kritik eher weniger. Doch die Wikipedia ist kein Instrument der Unternehmens-PR, das haben auch schon einige größere Konzerne erleben müssen. Mitunter beauftragen sie Agenturen zur Verbesserung der einschlägigen Beiträge oder nehmen die Änderungen selbst vor. Auch steht es ihnen offen einen verifizierten Unternehmens-Account zu einzusetzen und damit das eigene Vorgehen transparent zu gestalten.

Kürzlich wurde eine Befragung in der deutschsprachigen Wikipedia-Community zur Frage des Umgangs mit bezahlten Schreibern durchgeführt. 43 von 281 Teilnehmenden sind dagegen, dass Unternehmen an der Wikipedia mitarbeiten. Sie sollten maximal Hinweise auf Diskussionsseiten geben. 157 Personen sagten hingegen, dass Unternehmen uneingeschränkt mitarbeiten dürfen – nur der Inhalt zähle. Ein Verbot bezahlten Schreibens wäre ohnehin nicht durchsetzbar. Die Diskussion machte jedoch deutlich, dass verschiedenste Ängste rund um das Themenfeld bezahlte Schreiber (u.a. Motivations- und Qualitätsfrage) zu berücksichtigen sind.u

Die Wikipedia-Community selbst ist an der Klärung des Umgangs mit bezahltem Schreiben ebenfalls sehr interessiert. Zuletzt wurde eigens ein Community-Projekt dazu gestartet. Der Projektleiter Dirk Franke nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil. Über weitere Veranstaltungen zur Vertiefung der Diskussion wird zu gegebenen Zeitpunkt auf der Projektseite informiert.

Das Freiwilligen-Phänomen Wikipedia

Eines sollte man bei der Bewertung von Wikipedia nie vergessen: Wikipedia ist und bleibt ein Freiwilligenprojekt. Jede/r macht nur was und soviel er oder sie will. Das führt dazu, dass manche Baustellen und Diskussionen ungeklärt bleiben. Es gibt keine Chefredaktion, an die man sich wenden könnte und keine festen Zuständigkeiten. So bleibt bleibt durchaus viel Zufall im „Spiel“, was die Bearbeitung von Beiträgen anbelangt.

Uwe Rohwedder nahm in seiner persönlichen Betrachtung der Wikipedia-Community folgende Unterscheidung vor: Die Masse der Benutzer sind Gelegenheitsbeiträger. Davon gibt es etwa 20.000 aktive Benutzer. Etwa 1.000 von ihnen können als heavy user imt mehr als 100 Bearbeitungen pro Monat bezeichnet werden. Das ist die aktive Community, die diskutiert und Aufgaben übernimmt. Und dann gibt es noch den Kern der „inneren“ Community, die sich auch mit der Entwicklung des Projekts an sich beschäftigt. Diesen Personenkreis mit dem höchstem Involvement besteht seiner Schätzung nach aus 300-500 Personen.

Das Freiwilligen-Projekt Wikipedia ist der ständigen Dynamik aus Freiwilligkeit und Motivation ausgesetzt. Und natürlich sind die Kapazitäten der Freiwilligen, die in ihrer Freizeit noch Änderungen sichten und sich an Diskussionen beteiligen, begrenzt. Selber Artikel inhaltlich editieren, Änderungen und allein 400 neue Beiträge täglich sichten, an Diskussionen über Artikel und Prozesse teilnehmen – da wird der ein oder andere Beitrag etwas Geduld haben müssen. Der Community-Kern stagniert, nicht aber die Anzahl der Artikel und Änderungen.

Wikipedia und Nonprofit-Organisationen

Spendensammelnde Organisationen sind ebenso wie Unternehmen daran interessiert den Traffic ihrer Internetseiten zu steigern. Ihnen darf ebenso ein Interesse unterstellt werden wertvolle Backlinks zu generieren. Ein Beispiel für den Linkaufbau einer Nonprofit-Organisation in Wikipedia ist beispielsweise die Stiftung Warentest (aktuell 646 Treffer).

Viele Backlinks steigern den Traffic und das hilft bei der Suchmaschinenoptimierung. Doch ebenso muss die Frage nach der Qualität und Ausgewogenheit von Artikel gestellt werden. Am Beispiel des WWF, dessen Wikipedia-Eintrag nur 95 Wörter über die 50-jährige Geschichte aber 1279 Wörter zu Kritik enthält, ist die Frage berechtigt, wie viele Spender und Unterstützer ein schlechter Wikipedia-Eintrag kostet. Für auf Spenden angewiesene Vereine und Organisationen ist das eine bedeutsame Frage!

Ein interessanter Ansatz zur Selbsthilfe sollte hier ebenfalls Erwähnung finden: Das Wikipedian in Residence-Programm. Dabei wird ein/e erfahrene/r Wikipedia-Autor/in für einen mehrmonatigen Zeitraum zur Mitarbeit in einem Unternehmen oder in einer Organisation eingeladen. Die Person unterstützt die Aufnahme-Institution bei der Erstellung von Artikeln und hilft beim Aufbau von Wikipedia-Kompetenz bei den Mitarbeiter/innen. Insbesondere für große Organisationen mit vielen relevanten Inhalten oder Verbünden von Organisationen könnte dies ein lohnenswerter Ansatz sein.

Fazit

Vielen Dank insbesondere an Markus Franz (Sucomo Consulting) und Dr. Uwe Rohwedder (Wikipedia-Autor) für die interessanten Einblicke und die gute Diskussion.

Das Fazit des Tages war unerwartet einfach:

 

Seminar „Themen für soziale Netzwerke“

Akademie für PublizistikVom 16. bis 17. Mai erprobte ich bei der Akademie für Publizistik ein neues Seminarkonzept „PR im Web: Themen für Soziale Netzwerke“. Mit den Teilnehmenden arbeitete ich zu Themen wie Themen für Social Media-Kanäle finden und planen, Redaktionspläne für Facebook, Twitter und Blogs erstellen, Texten für Social Media: die richtige Ansprache, Einbinden und Aktivieren der Zielgruppe, Communities suchen und aktivieren und Social Media Measurement – relevante Erfolgsindikatoren.

Ziel des Seminar war es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Lage zu versetzen

  • Redaktionspläne für Social Media-Kanäle erstellen
  • eine Community aufbauen und entwickeln und
  • Monitoring auf Social Media ausweiten.

Der Foliensatz des Seminars ist öffentlich auf Slideshare zugänglich und steht dort auch zum Download bereit. Das Seminar kann bei ikosom in Teilen oder in Gänze auch als inhouse-Veranstaltung gebucht werden.

Digitale Kollaboration im Kontext des Lernens – Voraussetzungen, Herausforderungen und Nutzen

Innerhalb der Co:llaboratory-Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ haben sich Jörg Eisfeld-Reschke und Kristin Narr, gemeinsam mit Lisa-Maria Kretschmer, mit digitaler Kollaboration beschäftigt. Der Text ist im Abschlussbericht der Initiative erschienen und wird nun auch im ikosom-Blog veröffentlicht. Darüber hinaus sprachen die Autoren in der Reihe „Fachgespräche on Air“ über ihre Arbeit und Ergebnisse (Link zur Aufzeichnung).

Jörg Eisfeld-Reschke, Lisa-Maria Kretschmer, Kristin Narr

Gemeinschaftliches Lernen, also das gemeinsame und zielgerichtete Lernen, Denken und Arbeiten in einer Gruppe, ist Kollaboration. Und Kollaboration ist gemeinschaftliches Lernen, da die beteiligten Personen sich in einem Prozess des Austausches und der Reflexion befinden.

Dem Kollaborationsbegriff liegt die aus dem Lateinischen (collaborare) stammende Bedeutung „zusammenarbeiten“ zugrunde. Davon ausgehend ist Kollaboration definiert als Zusammenarbeit von Individuen auf Basis einer Kooperation und geschaffenen Koordinations- und Kommunikationsvoraussetzungen unter Berücksichtigung der organisationalen und persönlichen Kontexte. Jede Kollaboration beruht auf Kooperation, der gemeinsame Absprachen und Konventionen zugrunde liegen, die die Zusammenarbeit regeln. Je nach Koordinationsgrad (Organisations- strukturen, Standardisierung von Produkten, Prozessen und Qualikationen) und Kommunikationskonventionen (synchron/asynchron, Feedbackschleifen) kann die Kollaboration verschiedene Intensitätsgrade annehmen (vgl. Behm 2009).

Menschen streben seit jeher danach, sich mit anderen zusammenzuschließen und gemeinsam aktiv zu werden. Nicht dieses Streben nach Kollaboration ist neuartig, sondern die Vielfalt an Technologien, dieses Vorhaben zu realisieren: Mittels technologischer Werkzeuge schließen wir uns mit neuer Leichtigkeit mit bekannten und unbekannten Personen zusammen – und das unabhängig von Ort und Zeit. Findet die Zusammenarbeit mit digitalen Medien und in (teil-)virtuellen Umgebungen statt, spricht man von digitaler Kollaboration.

Digitale Medien haben keinen Selbstzweck: Durch sie sind wir in der Lage, Umgebungen nach unseren Bedürfnissen zu kreieren und für unsere Zwecke in Gebrauch zu nehmen. Sie werden also je nach Kontext mit unterschiedlichen Zielsetzungen eingesetzt und können sowohl eine Erweiterung der Offlinezusammenarbeit als auch eine Plattform für alle gemeinsamen Arbeitsprozesse darstellen.

Bei der Betrachtung digitaler Zusammenarbeit stehen oftmals konkrete Werkzeuge und Instrumente im Vordergrund. Die Fragen sind vorrangig praxisorientiert und konzentrieren sich auf geeignete Anwendungen. Die Tools, Instrumente und Formen digitaler Kollaboration sind zweckgebunden und stehen in bestimmten Zusammenhängen. Daher rückt eine intensivere und übergeordnete Beschäftigung der damit verbundenen Voraussetzungen, Herausforderungen und Nutzen in den Mittelpunkt dieser Betrachtung.

Voraussetzungen digitaler Kollaboration

Kollaboration – analog wie digital – basiert auf einem positiven Menschenbild, das die Fähigkeit und Bereitschaft zu vertrauen, zu sozialem Denken und zu einem kollektiven Miteinander umfasst. Hinzu kommen der Wunsch und die Zustimmung, mit anderen zusammenzuarbeiten, mit ihnen zu teilen sowie die eigenen Arbeitsprozesse an den Bedürfnissen einer Gruppe auszurichten. Die Motivation dafür basiert auf einer individuellen Überzeugung, dass durch diese Form Zusammenarbeit effektiver und geeigneter erfolgen kann.

Um im digitalen Umfeld kollaborieren zu können, müssen zunächst die technischen Voraussetzungen geschaffen, Hardware zur Verfügung gestellt und ein gemeinsamer Zugang zu Instrumenten bereitgestellt werden. Je nach Intensität der digitalen Kollaboration sind auch der Zugang und die Bearbeitung derselben Arbeitsversion für die Zusammenarbeit notwendig.

Ausgehend von dieser funktionierenden technischen Infrastruktur können Verantwortungs- und Zuständigkeits-, aber auch Abhängigkeitssysteme neu ausgestaltet werden. Digitale Kollaboration ermöglicht dem Einzelnen und der Gruppe die Möglichkeit, selbstbestimmt und selbstverantwortlich im eigenen Tempo zusammenzuarbeiten. Sie setzt aber gleichzeitig eine gemeinsame Arbeitsorganisation und definierte Zuständigkeiten und Absprachen des Einzelnen und der Gruppe voraus. Das durch technische Veränderungen angestoßene Überprüfen klassischer Strukturen und die davon ausgehende Reorganisation von Gruppen ermöglicht die Veränderung von Hierarchien und je nach Intensität der Kollaboration das Testen neuer Abläufe und Formen der Zusammenarbeit.

Dies setzt jedoch voraus, dass die Gruppenmitglieder über individuelle Kompetenzen im Umgang mit digitalen Umgebungen und Instrumenten verfügen. Sowohl die Fähigkeiten zur Bedienung digitaler Instrumente als auch das notwendige Verständnis wird zumindest im geringen Maße vorausgesetzt. Für jene Personen, die in digitaler Kollaboration noch ungeübt sind, stellt sich im Besonderen die Herausforderung, einen Umgang mit dem potenziellen Informationsüberfluss und der Beschleunigung des Austauschens zu finden.

Digitale Kollaboration versetzt den Einzelnen und u.U. die Gruppe in eine stetige Reflexion über den eigenen Arbeitsprozess – ob bewusst oder unbewusst. Das meint zum einen, dass Einzelne sich als Bestandteil innerhalb eines gemeinsamen Prozesses wahrnehmen und sich in ihre Rolle und Aufgabe einfinden, und zum anderen, dass gängige Mechanismen, beispielsweise persönliche Vorgehensweisen, hinterfragt und möglicherweise aufgegeben werden.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass zu den Voraussetzungen digitaler Kollaboration zählt, Arbeitsprozesse an den gemeinsamen Bedürfnissen auszurichten und zu verhandeln. Neben den technischen Voraussetzungen (z.B. Hardwareaus- stattung, Internetzugang, Zugang zu digitalen Instrumenten) müssen auch soziale Faktoren (z.B. Verantwortung, Zuverlässigkeit, Kompromissbereitschaft) gegeben sein. Auf der individuellen Ebene setzt digitale Kollaboration die Fähigkeiten voraus, die digitalen Instrumente für sich in den Gebrauch nehmen zu können, gleichermaßen für andere nutzbar zu machen und den eigenen Arbeitsprozess durch die Wahrnehmung bzw. die Teilhabe an anderen Arbeitsprozessen zu reflektieren.

Herausforderungen digitaler Kollaboration

Wie bereits deutlich wurde, ist der Einsatz digitaler Instrumente in Kooperation und Kollaboration voraussetzungsreich für die beteiligten Personen und die Strukturen, in denen sie agieren. Anders als bei neuen Gruppen, die ohnehin gemeinsame Ver- abredungen für die Zusammenarbeit treffen müssen, fallen die Veränderungskosten für bestehende Gruppen deutlich ins Gewicht. Bestehende Arbeitsprozesse müssen übertragen und auf die Notwendigkeit von Anpassungen an den digitalen Workflow hin untersucht werden.

Die Heranführung an die Nutzung digitaler Instrumente geht in der Regel einher mit Fortbildungen und Übungen, welche die Kapazitäten zumindest in der ersten Zeit binden. Eine Gruppe wird erst dann wieder eine hohe Effzienz erreichen, wenn alle Mitglieder ein ausreichend hohes Anwendungsniveau erreicht haben. Andernfalls ist die Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

In der Regel beschränkt sich der Einsatz digitaler Medien nicht auf ein einzelnes Instrument, sondern auf ein Set an Instrumenten, deren Verwendung zunächst auf- einander abgestimmt werden muss. Für die Sicherstellung einer gemeinsamen und effzienten Verwendung werden zusätzliche Ressourcen in einer Moderation gebun- den, die zu einem gemeinsamen Verständnis, einer einheitlichen Nutzungsweise und aufeinander abgestimmten Prozessen führen soll.

Das deutsche Urheberrecht sieht vor, dass dem Urheber eines Werkes bzw. einer geistigen Schöpfung jegliche Rechte vorbehalten sind. Für den Fall, dass mehrere Personen an einem Werk beteiligt sind, gelten sie laut Urheberrechtsgesetz § 8 Abs. 2 als Miturheber. Änderungen am gemeinsamen Werk sind nur mit Zustimmung der Miturheber zulässig. Diese dürfen jedoch ihre Einwilligung zur Veröffentlichung, Verwertung oder Änderung nicht wider Treu und Glauben verweigern. Vor dem rechtlichen Hintergrund scheint es unabdingbar, weitergehende Vereinbarungen hinsichtlich der Weiterverwendung in Kollaboration entstandener Werke zu treffen.

Zu Recht werden beim Einsatz digitaler Instrumente Befürchtungen einer möglichen Verhaltens- und Leistungskontrolle laut. Überarbeitungsverläufe und Zeitstempel machen die Überprüfung und Zuordnung von Aktivitäten – wer trägt wann und wie viel bei – vermeintlich einfach. Diese Annahme ist insofern berechtigt, dass zumindest eine soziale Leistungskontrolle auch im digitalen Raum stattfindet. Für eine tatsächliche Leistungskontrolle sind die Nutzungsdaten digitaler Instrumente keinesfalls ausreichend. Sie können stets nur jenen kleinen Ausschnitt der Aktivitäten darstellen, die in gemeinsamen Instrumenten stattfinden. Für eine formale Einbeziehung digitaler Nutzungsdaten wäre ohnehin eine Mitbestimmungspflicht bindend sicherzustellen.

Nutzen digitaler Kollaboration

Selbst wenn eine Reihe von strukturellen, technologischen und sozialen Voraussetzungen erst geschaffen werden müssen, deren Etablierung Ressourcen bindet, kann sich diese Investition langfristig auszahlen.

Die Technologien erleichtern nicht nur die Vernetzung mit bekannten und unbekannten Personen, sondern anschließend ebenfalls – sobald neue organisationale Strukturen geschaffen und Zuständigkeiten geklärt sind – die Koordination gemeinsamer Aktivitäten. Gruppeninterne Kommunikation und Absprachen werden vereinfacht, da jeder potenziell über den Zugang zu relevanten Informationen verfügt und so Zeitverlust durch umständliche Kommunikationsschleifen minimiert wird. Nicht nur Kosten für Arbeitsräume und (Informations-)Transaktionen sinken, auch Frustration über Missverständnisse und dadurch entstehende Mehrarbeit kann vermieden werden.

Selbst inhaltlich zeichnen sich Vorteile ab – Stichwort: kollektive Intelligenz. Hat sich ein Team gebildet, stehen die individuellen Erfahrungen, das Wissen und Know-how zentral gebündelt zur Verfügung. ldeen können in Echtzeit mitgeteilt und durch das Feedback der Gruppe unmittelbar weiterentwickelt werden. Ein kurzes Nachfragen oder selbst nur die Kommunikation über einen Sachverhalt löst Denkblockaden und die eigene Argumentationslogik wird schon während des Entwicklungsprozesses auf die Probe gestellt. Durch die Vernetzung von Denken und Arbeiten kann eine Gruppe die Entstehung, Entwicklung und die konkrete Umsetzung von Ideen und Projekten von Beginn an gemeinsam erleben und so im Prozess miteinander und voneinander lernen.

Dies fördert nicht nur eine positive Teamdynamik, auch auf individueller Ebene wirkt diese Art der Zusammenarbeit motivierend. Zum einen wird durch die Möglichkeit – oder mehr noch Aufforderung – zur Partizipation der Einzelne in dem Gefühl bestärkt, dass die eigene Meinung gefragt ist und er auf das Gelingen eines gemeinschaftlichen Projekts tatsächlich einen Einfluss hat. Zum anderen sind aufgrund des transparenten Entstehungsprozesses Entscheidungen nachvollziehbar und stoßen somit potenziell auf mehr Verständnis und Akzeptanz.

Weiterhin ist – gegeben sei der technische Zugang – im digitalen Umfeld eine hier- archiefreiere Zusammenarbeit möglich. Im Analogen können ab einer bestimmten Gruppengröße die Mitglieder nicht mehr direkt interagieren. Um Aufgaben mit einer großen Anzahl an Beteiligten zu realisieren, ermöglichen klassische Management- und Kontrollstrukturen Kommunikation und Koordination mit möglichst geringem Aufwand. Mittels neuer Technologien lässt sich nun die Organisation dezentral auf vielen Schultern verteilen, wodurch traditionelle hierarchische Organisationsstrukturen obsolet werden. Die Möglichkeit, dabei anonym zu bleiben, verschafft zudem zu Beginn der Zusammenarbeit eine Freiheit, sich als Gleicher unter Gleichen zu bewegen. Nicht Alter, Geschlecht, Rang und Ethnizität stehen im Mittelpunkt. Viel- mehr erlangt man in der Gruppe im Laufe der weiteren Kollaboration Status und Anerkennung durch das stärkste Argument.

Je nach Intensität wird durch digitale Kollaboration die Effektivität von (Lern-)Prozes- sen gesteigert: durch die zentrale Bündelung von individuellen Erfahrungen, Wissen und Know-how, durch eine vereinfachte dezentrale Organisation und Koordination sowie durch eine hohe Motivation in der Gruppe und auf persönlicher Ebene durch die Chance auf Einflussnahme auf Entscheidungen und deren Transparenz.

Abschließende Betrachtung

Die analysierten Voraussetzungen für digitale Kollaboration, die Herausforderungen und der Nutzen digitaler Instrumente machen deutlich, dass es sich um ein viel- schichtiges und komplexes Phänomen handelt. Ein Phänomen, das aufwendig und ressourcenbindend ist. Die Herausforderungen sind bestimmt durch Umstellungen und Veränderungen der Arbeits- und Lernprozesse. Dennoch oder gerade deswegen stecken in digitaler Kollaboration Potenziale, die sich langfristig für den Menschen und die Gemeinschaft auszahlen.

Dabei geht es nicht darum, analoge durch digitale Instrumente zu ersetzen, sondern unterschiedliche Möglichkeiten je nach Kontext und Umgebung sinnvoll und gewinnbringend einzusetzen und nutzbar zu machen.

Das Bekannt- und Bewusstmachen der Herausforderungen und lösungsorientiertes Herangehen sind dabei die Schlüssel, die digitale Kollaboration ermöglichen. Dafür ist es nötig, die unterschiedlichen Voraussetzungen und Fähigkeiten positiv einzubinden und nutzbar zu machen, den Einzelnen als Teil der Gruppe mit Aufgaben und Zuständigkeiten zu verstehen und eine stetige Reflexion der Arbeitsprozesse anzustreben.

Im vermeintlichen Widerspruch – gemeinschaftlich individuell lernen – liegt der große Nutzen digitaler Kollaboration. Die gemeinsame Ausgestaltung des Weges, begleitet durch Aneignung und Reflexion von Instrumenten und Umgebungen, führt zu einem Miteinander- und Voneinanderlernen unter allen Beteiligten.

Quellen und weiterführende Literatur

Behm, Astrid (2009): Ein formaler Rahmen zur Beschreibung von Kollaborationssituationen im Softwareentwicklungsprozess – Umgebungsparameter als Auswahlkriterien für CSCW-Werkzeuge. Dissertation. Universität Karlsruhe. Online verfügbar unter: http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/1000011862, Stand: 12.03.2013.

Eine Studie der Forschungsgruppe Kooperationssysteme an der Universität der Bundeswehr München liefert Erkenntnisse zu Zusammenarbeitskontexten, Intensitätsstufen von Kollaboration sowie dem eingesetzten Werkzeugmix.
Denner, Jonathan/Koch, Michael (2012): Digitale Team-Zusammenarbeit in jungen, innovativen Unternehmen – Eine qualitative Interview-Studie. Online verfügbar unter:http://www.soziotech.org/digitale-team-zusammenarbeit-in-jungen-innovativen-unternehmen-eine-qualitative-interview-studie/, Stand:16.02.2013.

Warum aus sozialpsychologischer Sicht das Lernen in Gruppen zu einer höheren Motivation führt und welche Rahmenbedingungen für Gruppenprozesse geschaffen werden müssen, wissen Dieter Frey und Martin Inle, Professoren für Sozialpsychologie.
Frey, Dieter/Inle, Martin (Hrsg.) (2008): Theorien der Sozialpsychologie. Soziales Lernen, Interaktion und Gruppenprozesse: Gruppen-, Interaktions- und Lerntheorien. Band 2. Bern/Göttingen: Huber.

Clay Shirky beschreibt, wie und warum durch digitale Kollaboration Aufgaben schneller, effizienter und hierarchiefreier gelöst werden können. Shirky, Clay (2008): Here Comes Everybody. The Power of Organizing Without Organization. New York: Penguin Books.

James Surowiecki begründet, warum Gruppen bessere Entscheidungen treffen als Individuen. Er stellt Problemtypen und Voraussetzungen zur erfolgreichen Problemlösung in Gruppen dar und illustriert seine theoretischen Denkanstöße mit Praxisbeispielen aus Unternehmen, Märkten und Demokratie.
Surowiecki, James (2005): The wisdom of crowds. London: Abacus.

 

Wikipedia, PR und Unternehmen

Die Wikipedia ist vermutlich das bekannteste Crowdsourcing-Projekt. Wer sich schon mal daran versucht hat umfassende Änderungen an Beiträgen vorzunehmen oder einen neuen Artikel anzulegen, der wird rasch merken, dass die Community eine Reihe von Leitlinien und Regeln zur Qualitätssicherung entwickelt hat.

Der Wikipedia-Eintrag über die Wikpedia
Der Wikipedia-Eintrag über die Wikpedia

Für Unternehmen ist Wikipedia ein relevanter Ort zur Sicherung der Unternehmensreputation. Ihr Ziel ist es, dass nach Informationssuchende dort aktuelle und relevante Informationen finden – Kritik eher weniger. Doch die Wikipedia ist kein Instrument der Unternehmens-PR, das haben auch schon einige größere Konzerne erleben müssen. Mitunter beauftragen sie Agenturen zur Verbesserung der einschlägigen Beiträge oder nehmen die Änderungen selbst vor. Die Wikipedia-Community selbst ist an der Klärung des Umgangs mit bezahltem Schreiben ebenfalls sehr interessiert. Zuletzt wurde eigens ein Community-Projekt dazu gestartet.

Wir möchten das Thema „Wikipedia, PR und Unternehmen“ im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung erörtern. Als Referenten konnten wir Markus Franz (Sucomo Consulting) und Dr. Uwe Rohwedder (Wikipedia-Autor) gewinnen. Die Veranstaltung findet am 14. Mai 2013 von 19 bis 21 Uhr in der Markgrafenstraße 12-14 in Berlin statt.

Um Anmeldung über das Facebook-Event oder per Email an eisfeld-reschke@ikosom.de wird gebeten.

OpenScience – was machen wir draus?

Vor fast einem Jahr haben wir hier im Blog „ikosom goes OpenSience“ angekündigt. Damals schrieben Karsten Wenzlaff und ich folgendes:

Wir sind davon überzeugt, dass OpenScience sehr viel mehr ist als OpenAccess und OpenData. Es geht darum die Kultur und Haltung von Wissenschaft zu verändern. Interessierte sollen zu Mitforschern und Beteiligten gemacht werden. Ergebnisse müssen verständlich aufbereitet werden – nicht “nur” für die Wissenschaft, sondern für die Gesellschaft.

Im Jahr 2012 wollten wir uns noch mehr informieren, austauschen und planen rund um das Themenfeld OpenScience. Unsere Vorsätze für 2013 waren groß:

Wir werden im Jahr 2013 das gesamte Institut nach dem Prinzip OpenScience führen. Die Herausforderung dabei ist, dass wir damit neue Wege beschreiten. Es gibt zwar einzelne Projekte, die dem OpenScience-Ansatz folgen, aber wir möchten alle unsere internen und öffentlichen Prozesse dokumentieren und öffnen. Wie genau? Das wissen wir noch nicht.

In den folgenden Monaten haben wir sehr viel hilfreiches und positives Feedback erhalten (u.a. in den Kommentaren des Beitrages). Wir haben viele interessante Menschen kennengelernt, die unsere Haltung und Idee teilen. Aus unserem damaligen Aufschlag hat sich einiges entwickelt.
Aber machen wir wirklich schon „OpenScience“?!


Wir stellen fest, dass wir bis heute keine gemeinsame Arbeitsdefinition für OpenScience bei ikosom. Wir nutzen viele Gelegenheiten zum Diskutieren und versuchen zu begreifen, auch uns selbst begreifbar zu machen, was eine umfassende Open-Haltung für ikosom bedeutet und wie sie sich in Handlungen manifestieren soll. Die Meta-Definitionen sind inspirierend, aber für den Alltag helfen sie uns wenig.

Was wir versucht haben:
Einfach machen.

Ohne ein Korsett an Regeln oder Verfahren haben wir stellenweise versucht dem Open-Gedanken Leben einzuhauchen. Wir haben halboffene Peer-Review-Verfahren für Kapitel des Crowdsourcing Report und den Leitfaden JugendBarCamp durchgeführt, geschäftliche RichtungsEntscheidungen diskutiert, die Konzeption eines Uni-Seminars,  den Ansatz auch in andere Sphären getragen, Studien unter CC-BY veröffentlicht, den Ideenentwicklung eines Buchbeitrages im Blog geöffnet, uns im Crowdsourcing von Projektsammlungen versucht, unsere Teamfortbildungen für Externe geöffnet, unser Wissenschafts-Verständnis hinterfragt und unsere Wissen schaffende Zusammenarbeit reflektiert.

Kommentare und Reaktionen auf unsere Ansätze sind sehr unterschiedlich. Zu keinem Zeitpunkt allerdings waren der Andrang und die Reaktionen so groß, dass sie uns zeitlich überfordert hätten. Eher haben wir festgestellt, dass wir an eigene Grenzen stoßen: Zeitlich oder weil das Bloggen mitunter eine Überwindung ist.

Was wir vorhaben:
Einfach machen.

Unser altes Ziel, „alle unsere internen und öffentlichen Prozesse dokumentieren und öffnen“, werden wir so wohl nicht beibehalten. Das ist ein Ideal, dass uns als Vision inspiriert, aber wir so nicht umzusetzen schaffen. Auch stoßen wir an rechtliche Grenzen, wenn uns Auftraggeber auf Stillschweigen verpflichten und wir das zulassen.

Unsere aktuellen Überlegungen gehen dahin nicht mehr vom großen OpenScience-Wurf zu sprechen, sondern die Idee in kleineren Stücken zu denken. Nicht alle unsere Projekte sind hochwissenschaftlich – wie können wir diese öffnen?

In den vergangenen Wochen sind mehrere Anträge und Angebote nicht erfolgreich. Dies nahmen wir zum Anlass darüber nachzudenken, inwieweit wir unser Scheitern öffentlich machen können und sollten. David hat den Spieß einfach umgedreht und als wir noch diskutierten, hat er angefangen seine Idee für einen Projektantrag einfach schon vor der Antragstellung zu öffnen. Für diese Ideen ist der Begriff OpenConcept vielleicht noch treffender als OpenScience.

Aber wo soll man anfangen?

In unserem wöchentlichen Teammeeting haben wir überlegt, in welchen Phasen eines (Forschungs-)Projektes der Open-Ansatz Anwendung finden kann:

  • Ideenfindung/Forschungsfrage
  • Konzeption/Finanzierung/Antrag
  • Forschungs- und Studiendesign
  • Durchführung/Reflexion
  • Ergebnisse
  • Nachbetrachtung/Evaluation
  • Abrechnung

Also grundsätzlich geht es immer.
Bleibt noch eine andere Frage zu klären: Wann ist ein Projekt relevant genug für OpenScience? Bei „komplexen“ Forschungsprojekten fällt uns die Planung am leichtesten, aber wie schaut es aus mit „einfachen“ Artikeln und Vorträgen? Für Vorträge immerhin haben wir schon ein recht einheitliches Procedere: einen ersten Blog-Beitrag zur Ankündigung und einen zweiten mit dem Foliensatz (auf Slideshare) und einer Reflexion.

tl;dr

Wie Open ist ikosom und wie Open sollte es sein? Wir wissen es nicht. Aber damit wissen wir uns in bester Gesellschaft. Bei Euch. Wir freuen uns über Anregungen, Diskussionen, Kritik und Lob – ihr seid, die uns helfen den Open-Ansatz mit Leben zu füllen. Danke dafür und weiter so!

Leitfaden JugendBarCamp: Vorbereitung von Technik und Material

Mitte März ist der Leitfaden JugendBarCamp erschienen. Die Broschüre ist digital und gedruckt verfügbar (siehe untere Infobox). Heute stellen wir auszugsweise die Phase 6: Vorbereitung von Technik und Material vor.

leitfaden jugendbarcampEs gehört zu jedem guten BarCamp, dass der Internetzugang mal überlastet ist. Das ist in dem Moment zwar ärgerlich für die TeilnehmerInnen, aber für die Veranstalter ist es ein positives Zeichen: die digitale Kollaboration wird intensiv genutzt! Dennoch sollte man sich bereits im Vorfeld um eine gute Internetversorgung kümmern. Auf Aussagen wie „Klar haben wir im Tagungshaus Internet“ ist selten Verlass. Ein BarCamp verlangt nicht nur eine hohe Bandbreite, es müssen auch mehrere dutzend Endgeräte Anschluss finden. Unter Umständen bringen alle TeilnehmerInnen mindestens ein Endgerät, manchmal auch zwei (Laptop und Smartphone), mit.

Am besten ist ein persönliches Gespräch mit den Haus-
technikern, um folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie hoch ist die tatsächliche Bandbreite des Internetzugangs?
  • Kann die Bandbreite für den Zeitraum der Veranstaltung aufgestockt werden?
  • Wie viele Endgeräte können die eingesetzten Router verbinden?
  • Ist das WLAN in allen Räumen zu empfangen?
  • Können zusätzlich LAN-Kabel in den Räumen angeschlossen werden?

Die Verfügbarkeit von schnellem Internet ist für das Gelingen eines BarCamps von zentraler Bedeutung und ähnlich bedeutsam für die Stimmung wie gute Verpflegung. Es braucht den Zugang zu gemeinsamen Dokumenten und Plattformen, um das gemeinsame Arbeiten digital abbilden und ergänzen zu können. Daher ist eine Bandbreite von sechs MBit wünschenswert. Als Notalternative sollte auch geprüft werden, ob in allen Räumlichkeiten ausreichend UMTS-Empfang besteht. Wenn dies der Fall ist, dann kann ein Veranstalter mit Hilfe von UMTS-Sticks und Ersatz-Routern eine Notversorgung gewährleisten.

Das Jugenschutzgesetz sieht vor, dass Jugendlichen bestimmte Inhalte im Internet nicht zugänglich gemacht werden dürfen und der Veranstalter dafür Sorge tragen muss. Nun stellt sich die Situation bei einem JugendBarCamp so dar, dass die meisten Jugendlichen ihre eigenen Endgeräte mitbringen. Vorinstallierte Filter kommen daher nicht in Frage. angemessenere Herangehensweisen sind gemeinsam mit den Jugendlichen entwickelte Regelungen (Nutzungsordnung) sowie eine Aufsicht, die beispielsweise durch eine freiwillige Selbstkontrolle der Jugendlichen ergänzt wird.

Der tatsächliche technische Bedarf eines JugendBarCamps ist abhängig von der Größe der Veranstaltung, der Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente sowie den Endgeräten, die die Jugendlichen selbst mitbringen. In der folgenden Tabelle nehmen wir daher die Unterscheidung zwischen der technischen Mindesausstattung und der wünschenswerten Technikausstattung vor. Die zusätzliche Technikausstattung betrifft insbesondere die erweiterte Dokumentation der Veranstaltung.

Technische Mindestausstattung

  • mindestens ein LAN-Kabel für den Präsentations-Laptop
  • Steckdosen in allen Räumen (für jeden vierten Teilnehmer)
  • mehrere Beamer (ggf. Fernseher als alternative Screens)
  • Laptops zur Dokumentation in den Räumen
  • Tonanlage (ab 50 Personen notwendig)
  • Notfallset für UMTS-Versorgung (UMTS-Stick, Router, Bridge)

Wünschenswerte Technikausstattung

  • mehrere LAN-Kabel in allen Räumen
  • ausleihbare Endgeräte (Laptop, Tablet) für TeilnehmerInnen
  • Bühne mit Lichttechnik für das Plenum
  • weitere Screens mit Session-Plan und weiteren Informationen

Zusätzliche Technikausstattung

  • Audio-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation)
  • Video-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation)

Heutzutage braucht es keinen Ü-Wagen vom Fernsehen mehr, um eine Veranstaltung live zu übertragen. Ein internetfähiges Smartphone reicht bereits aus. Für den Fall, dass einige Sessions übertragen und aufgezeichnet werden sollen, muss entsprechende Hardware (mindestens Laptop, Kamera, Stativ, Mikrofon) bereitgestellt werden. Die Übertragung kann über kostenlose Livestreaming-Anbieter wie www.ustream.tv und www.make.tv erfolgen.

Der Einsatz digitaler Instrumente ist für ein BarCamp von großer Bedeutung. Doch Technik ist nicht alles. Je nach Situation und Session kann es sein, dass die Jugendlichen ebenso gerne auf Material wie Pinnwand und Flipchart zurückgreifen möchten. Mindestens eines von beiden sollte in jedem Raum zur Verfügung stehen. Es ist ratsam, bei den Teilnehmerunterlagen, in den Räumen oder am Info-Tisch Papierblöcke und Kugelschreiber zur Verfügung zu stellen. Wie viel Technik eingesetzt werden kann, ist maßgeblich eine Ressourcenfrage. Stellt das Tagungshaus nicht das gesamte benötigte Equipment zur Verfügung, so kann auf externe Dienstleister zurückgegriffen werden. Und auch das Personal
zur Betreuung der Hardware ist eine endliche Ressource, die bedacht werden sollte.

Logo youthpartDer Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Leitfaden JugendBarCamp: Format- und Themenfindung

Mitte März ist der Leitfaden JugendBarCamp erschienen. Die Broschüre ist digital und gedruckt verfügbar (siehe untere Infobox). Heute stellen wir auszugsweise die Phase 1: Format- und Themenfindung vor.

Das Format BarCamp ist für viele Situationen und Themenzusammenhänge vorstellbar. Grundsätzlich kann es für alle Themen angewandt werden, die Jugendliche interessieren. In gewisser Weise ähnelt das Format einem OpenSpace. Den Unterschied macht die tiefe Integration digitaler Instrumente aus. Bereits in der Vorbereitung gibt es Möglichkeiten, sich zu vernetzen und auszutauschen. Während eines BarCamps sind Etherpad, Twitter, Facebook und GoogleDocs dann elementare Bestandteile der Kollaboration und Dokumentation.

leitfaden jugendbarcampWie in allen Beteiligungsprozessen gilt es, einen Lebensweltbezug herzustellen. Die Verantwortung der Veranstalterliegt darin, Jugendliche angemessen und früh zu beteiligen und sich mit ihnen auf ein Oberthema zu verständigen. Wenngleich das Format BarCamp ursprünglich aus dem IT-Bereich kommt, muss nicht jedes BarCamp zwingend einen Bezug auf das Internet nehmen. Auch für Diskussionen klassischer Offline-Themen wie dem Jugendmedienschutzstaatsvertrag, Bildung oder philosophischen Diskussionen über Glück und Wohlstand kann das Format einen inspirierenden Rahmen schaffen.

Die Entscheidung für die Durchführung eines BarCamps kann aus unterschiedlichen Gründen erfolgen. Dies sind die Gründe, die uns am häufigsten begegnen:

Auf unseren klassischen Konferenzen sitzen alle da und hören zu. Wir möchten mehr Aktivität und Austausch, deshalb haben wir uns für dieses Format entschieden.”

“Unsere Einrichtung möchte neue Wege gehen. Wir können das Internet und soziale Medien nicht aus der Seminararbeit heraushalten, deshalb möchten wir sie produktiv einsetzen.”

“Wir haben bereits von dem BarCamp-Format gehört und möchten es nun selbst ausprobieren.”

„Unseren Finanzgebern müssen wir zeigen, dass wir gegenüber innovativen Methoden aufgeschlossen sind.“

Alle genannten Argumente sind legitim und es ließen sich noch viele weitere Gründe aufzählen. Doch das Format stößt nicht nur auf Begeisterung. Der intensive Einsatz von Technologie stellt neue Herausforderungen an die pädagogische Betreuung. Auch liegen noch keine wissenschaftlichen Erhebungen oder Evaluationen vor, die gegenüber raditionellen Formaten einen deutlich höheren Beitrag zur Persönlichkeitsbildung oder zum Lernen bescheinigen.

Das hohe Potenzial an Selbstwirksamkeit und das große Maß an Beteiligung sind die entscheidenden Chancen vdes JugendBarCamps. Hier können Jugendliche selbst gestalten. Indem sie das tun, tauschen sie sich aus und lernen voneinander. Die Vermittlung von Anwendungskompetenzen in Bezug auf digitale Kollaboration geschieht quasi nebenbei.

Je nach Veranstalter und Themengebiet werden unterschiedliche Zielgruppen von Jugendlichen für ein BarCamp angesprochen. Eine ausgewogene Mischung aus jüngeren und älteren Jugendlichen sowie solchen mit und ohne Vorerfahrungen zum Thema beziehungsweise mit dem Format ist der beste Garant dafür, dass sie voneinander und miteinander lernen können.

Zu den Anforderungen an die Teilnehmenden zählt vor allem die Bereitschaft, sich auf offene Prozesse einzulassen und Verantwortung zu übernehmen. Das technische Verständnis für die digitalen Instrumente sowie der methodische Ablauf eines BarCamps können während der Veranstaltung vermittelt werden.

Eine hohe Diversität der Gruppe ist dann kein Problem, wenn der Rahmen für ein konstruktives Miteinander geschaffen wird und unterstützende Maßnahmen angeboten werden. So eignet sich das Format ideal für interkulturelle und mehrsprachige Begegnungen. Hier kann das parallele Diskutieren online und offline das Nachfragen erleichtern und das Verständnis vertiefen.

Logo youthpartDer Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Social Media Governance – Wie man einen Rest Kontrolle über die Unternehmenskommunikation wahrt

Logo_marketing_forum_2013_rgbIm Rahmen der Promotion World auf der Hannover Messe findet vom 08.04. bis 12.04.2013 das marketing forum hannover statt. Das marketing forum hannover bietet eine Vielzahl an Vorträgen rund um gegenständliche Werbung, Social Media, Neuromarketing und Nachhaltigkeit. Hier gibt es das Gesamtprogramm.

Am 8.04. von 14:00 bis 15:00 halte ich dort den Vortrag zu „Social Media Governance – Wie man einen Rest Kontrolle über die Unternehmenskommunikation wahrt“.

Die rasante Entwicklung der Online-Kommunikation wie Blogs, soziale Netzwerke, Videoportale oder Wikis haben die Bedingungen für die Generierung von user generated content und des Social Graph als Ausdruck sozialer Beziehungen radikal vereinfacht. Parallel verändern die sozialen Medien Werte wie die der informationellen Selbstbestimmung oder des geistigem Eigentums und führen zu einer wachsenden Bedeutung der Stimme der Kunden im Netz und damit auch zu einem stärkeren Kontrollverlust.
Hier setzt die Social Media Governance an, verstanden als Aushandlung von Handlungsspielräumen und strategischer Ausrichtung der Online-Kommunikation von Unternehmen und Organisationen. Instrumente zur Umsetzung der Governance sind u.a. Social Media Policy, Social Media Guideline, Monitoring sowie ein Radar für Krisenkommunikation.

Wir verfügen über ein paar Freitickets zum marketing forum hannover. Die ersten fünf Kommentare zu diesem Beitrag erhalten eines.

Interview – zu gekauften Fans und Followern

Logo der Nachrichtenagentur pressetextDer österreichischen Nachrichtenagentur pressetext gab Jörg Eisfeld-Reschke eine Einschätzung zum den Hintergründen zum Kauf von Fans in sozialen Netzwerken.

“Gerade die Fan-Zahlen auf Facebook und Twitter sind Reputationsmerkmale. Wenn jedoch vor allem Fans und Followers gekauft werden, kann es sich mittelfristig enorm schadhaft für die Person oder das Unternehmen auswirken.”

“Die Verantwortlichen schauen dabei häufig vermehrt auf Quantität als auf Qualität. Auch die Agenturen stehen unter Druck, ihren Kunden die geforderten quantitativen Kennzahlen zu liefern. Nachhaltig schadet diese Vorgehensweise jedoch der Reichweite.”

Der gesamte Beitrag ist hier zu lesen.

Interview – Deutschland ist in Sachen E-Partizipation ein Entwicklungsland

Logo politik.deAuf politik.de entwickelt die Agentur ]init[ eine Plattform, die von der polidia GmbH betrieben wird,  für Informationen und den Austausch zu Beteiligung mit digitalen Instrumenten. Im Interview äußerte sich Jörg Eisfeld-Reschke gegenüber der politik.de-Redaktion zu ePartizipation, Jugendliche als Zielgruppe in Beteiligungsverfahren und die Gemeinsamkeiten von ePartizipation und Crowdfunding.

„Deutschland ist in Sachen E-Partizipation noch in vielerlei Hinsicht ein Entwicklungsland. Das schafft zwar einerseits Raum für viele neue Ideen und Ansätze, allerdings ist das Verständnis von E-Partizipation nicht genügend ausgeprägt.“

„Ich persönlich bin kein Freund von Plattformen, auf denen man nur Mängel melden kann oder von Bürgerhaushalten, die ausschließlich über Kürzungen debattieren.“

Das ganze Interview ist hier zu lesen.

Leitfaden JugendBarCamp erschienen

BarCamps sind seit einigen Jahren eine beliebte Alternative zur klassischen Konferenz – inzwischen ist es möglich, (fast) jede Woche ein BarCamp irgendwo in Deutschland zu besuchen. Seit 2010 haben auch die ersten InnovatorInnen BarCamps als Format für die Jugendarbeit entdeckt. Stattgefunden haben in den vergangenen zwei Jahren allerdings nicht mehr als ein Dutzend tatsächlicher JugendBarCamps im deutschsprachigen Raum. Die Gründe dafür liegen unter anderem am fehlenden Know-how darüber, wie das Format BarCamp für die Jugendarbeit adaptiert werden kann.

JugendBarCamps bieten für Jugendliche einige Chancen und Herausforderungen. Die vorliegende Broschüre arbeitet diese heraus und skizziert Lösungsansätze. Zukünftigen Veranstaltern bietet der Leitfaden Hinweise zur Planung, Organisation und Durchführung von JugendBarCamps.

Der Leitfaden für die Praxis nähert sich dem Organisationsablauf eines JugendBarCamps in elf Phasen von der Format- und Themenfindung, über die Werbung, den eingesetzten Onlinetools, der Sessionplanung bis hin zur Nachbereitung. Angereichert mit Infoboxen, Checklisten und persönlichen Interviews sind Praxiseinblicke möglich und laden zum Nachmachen ein.

Leitfaden jetzt verfügbar

Die Broschüre kann kostenfrei als PDF heruntergeladen sowie die gedruckte Version im IJAB bestellt werden. In den kommenden Wochen werden wir einzelne Kapitel zusätzlich als Blog-Beiträge veröffentlichen. Über Kommentare, Hinweise und Rezensionen würden wir uns freuen.

Logo youthpartDer Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

SozPad: Online-gestützt – Veranstaltungen zum Peer-Austausch

Natürlich ersetzen soziale Medien nicht jegliche Art von Veranstaltungen. Doch die zur Verfügung stehenden digitalen Instrumente können den Peer-Austausch intensivieren – vor, während und nach den Veranstaltungen. Ein gutes Beispiel hierfür sind sogenannte BarCamps.

BarCamp

Zwei zentrale Prinzipien des Formats BarCamp (auch Unkonferenz) sind der gegenseitige Wissens- und Erfahrungsaustausch und die Selbstorganisation der Teilnehmenden. Sie sind dialogisch und interaktiv angelegt. Vorgegeben wird lediglich das Oberthema. Die konkrete inhaltliche Ausgestaltung liegt ganz in der Hand der Teilnehmenden.

Jedes BarCamp beginnt mit einer öffentlichen Sessionplanung. Themen werden vorgeschlagen und das Interesse abgefragt, woraufhin Räumlichkeiten und Uhrzeit zugewiesen werden. Das Prinzip der Selbstorganisation betrifft dabei auch die Leitung der einzelnen Sessions, deren Moderation und Strukturierung durch die Teilnehmenden wiederum eigenständig erfolgt. Teilnehmende sind zudem aufgefordert aktiv selber Themen für Sessions einzubringen.

Für die Koordination und Durchführung von BarCamps wird auf verschi dene digitale Dienste zur Kommunikation und Dokumentation zurückgegriffen. Twitter und Etherpad werden in nahezu jedem BarCamp intensiv genutzt. Mit Mixxt (mixxt.de) kann für ein BarCamp eine Community geschaffen werden, innerhalb derer bereits frühzeitig Themen eingebracht, beworben und diskutiert werden können.

BarCamps eignen sich für alle Zielgruppen, die Themen partizipativ, gleichberechtigt und transparent diskutieren möchten.

Twitter zur Diskussion

Für die digitale Kommunikation einer Veranstaltung hat sich der Microblogging-Dienst Twitter etabliert. Impressionen, Fragestellungen oder besonders nennenswerte Erkenntnisse eines Vortrags oder einer Session können via Twitter mit Teilnehmenden und auch der Öffentlichkeit geteilt werden. Durch die Nutzung von Hashtags werden Beiträge gebündelt. Auch externe Nutzende haben die Möglichkeit zu kommentieren oder Fragen zu stellen.

Während einer Veranstaltung werden sogenannte Twitterwalls genutzt, um alle Beiträge rückzuspiegeln und in die Diskussion vor Ort einfließen zu lassen. Sie zeigen die neuesten Tweets mit dem jeweiligen Hashtag auf Bildschirmen oder Leinwänden an. Ein kostenfreier Anbieter ist twitterwallr.com.

Facebook zur Vernetzung

Die Einrichtung einer Facebookgruppe eignet sich für die Bekanntgabe organisatorischer Details und fungiert in der Regel als Plattform für Fragen und Antworten aller Beteiligten. Aus Sicht der Teilnehmenden stellen Facebookgruppen eine erste Möglichkeit dar, sich untereinander zu vernetzen und gedanklich auszutauschen. Oft kann beobachtet werden, dass erste inhaltliche Fragestellungen in den Facebookgruppen kommuniziert und diskutiert werden. Nach einer Veranstaltung bilden sie einen zentralen Anlaufpunkt für die Fortsetzung von Diskussionen.

Etherpad zur Dokumentation

Etherpad ist ein Instrument zum kollaborativen Schreiben. Es ermöglicht mehreren Autoren gleichzeitig an einem Textdokument zu arbeiten. Für Veranstaltungen eignet sich ihr Einsatz vor allem, weil sie es ermöglichen, in Echtzeit an ihnen zu arbeiten und Veränderungen damit sofort für alle sichtbar sind. Mithilfe von Etherpads dokumentieren die Teilnehmenden selbst, wobei die einzelnen Autoren farblich unterschiedlich hervorgehoben werden. Der Bearbeitungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt kann zudem auch im Nachhinein eingesehen werden, wodurch der zeitliche und inhaltliche Verlauf der Dokumentation im Detail nachzuvollziehen ist.

sozpad_70Dieser Text ist erstmals in der Broschüre „SozPad – Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“ des Fachkräfteportal Kinder- und Jugendhilfe erschienen. Auf der Internetseite kann sie als PDF kostenfrei heruntergeladen oder eine gedruckte Version bestellt. Mehr Informationen zur Broschüre

Preis für ePartizipation

Bürgerbeteiligung und E-Partizipation gewinnen stetig an Bedeutung für gesellschaftliche und politische Prozesse. Dieser Entwicklung möchten die Agentur ]init[ AG für digitale Kommunikation und der Behörden Spiegel mit dem Online-Partizipationspreis Rechnung tragen. Sie bieten erfolgreichen Projekten aus Bund, Ländern und Kommunen eine breite Öffentlichkeit und möchten damit zu einer stärkeren Förderung der Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen beitragen.

preis für online-partizipation

Teilnahmebedngungen

  • Projekte aus der Verwaltung in der D-A-CH-Region. Wenn Partizipationsprojekte mit mehreren Akteuren durchgeführt wurden, muss mindestens ein Projektpartner aus der Verwaltung kommen.
  • Aktuell laufende oder Projekte, die im Jahr 2012 abgeschlossen worden sind
  • Projekte müssen mindestens teilweise online durchgeführt werden oder worden sein
  • Das Projekt muss den Austausch mit den Bürgern fördern und auch einen Rückkanal in die Verwaltung/Politik bieten.

Bewertungskriterien:

  • Förderung der Partizipationskultur in der Verwaltung
  • Nutzungsgrad innerhalb der angesprochenen Zielgruppe
  • Rückfluss der Ergebnisse in die Verwaltung oder ins Projekt
  • Wie ist das Projekt innerhalb der Verwaltung verortet/eingebettet

Bewerbung

Eine Bewerbung ist bis zum 28.3.2013 unter politik.de möglich. Nähere Informationen und die Teilnahmebedingungen sind ebenfalls dort verfügbar.

SozPad: Geld aus dem Netz – Fundraising in sozialen Medien

Viele Einrichtungen und Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe sind auf Spenden angewiesen. Mit sozialen Medien eröffnen sich neue Möglichkeiten Spenden zu sammeln und Spender zu binden.

Der erste Schritt einer jeden Fundraising-Konzeption ist eine umfassende Bestandsaufnahme. Dabei werden alle internen und externen Stakeholder identifiziert und hinsichtlich ihres Potenzials für das Fundraising betrachtet. Dieses liegt nicht nur in der direkten Spende, sondern auch in einer möglichen Brückenfunktion zu potentiellen Spendern, welche die Unterstützer einnehmen können. Neben den Mitgliedern, dem Vorstand und Unternehmenspartnern entsteht so eine Erfassung des Netzwerks, welches die Organisation umgibt. In der weiteren Analyse wird das Wissen über die bisherigen Spendenvolumen und -frequenzen zusammengetragen.

Im Fundraising geht es nicht einzig und allein um Geld, zumindest nicht in erster Linie. Der Aufbau einer dauerhaften und engen Beziehung zu den Spendern ist zwar der Garant dafür, dass diese eine Organisation dauerhaft und mit steigenden Geldbeträgen unterstützen, doch darüber hinaus sprechen zufriedene Stakeholder auch in ihren Familien, im Bekannten- und Kollegenkreis positiv über das Anliegen und den Bedarf der Organisation. Kommt Ihnen das bekannt vor? Empfehlungsmarketing oder virales Marketing lassen grüßen. Mit dem Einsatz sozialer Medien kann dieser Effekt gezielt unterstützt werden.

Der Beitrag des Online-Fundraising zur übergreifenden Fundraising-Strategie einer Organisation sollte realistisch eingeschätzt werden. Die Gewinnung eines Großspenders oder das Versprechen einer Erbschaft über Twitter wurde bislang noch nicht dokumentiert. Häufig ist zu beobachten, dass mit den Methoden des Online-Fundraising eine Vielzahl an Kleinspenden eingenommen und Neuspender gewonnen werden. Darauf aufbauend setzen Fundraiser soziale Medien als einen Kanal unter mehreren für die Beziehungspflege ein.

Der größte Teil des Spendenmarktes in Deutschland basiert auf klassischen Spendenformen wie Überweisung, Lastschrift und Bankeinzug. Doch immerhin jeder zehnte Bundesbürger spendet bereits online, und der Anteil der Online-Spender wächst kontinuierlich. Im Bereich der Online-Spenden gibt es über ein einfaches Online-Spendenformular hinaus eine Vielzahl von Diensten und Möglichkeiten zum Fundraising-Erfolg.

Online-Fundraising-Instrumente im Kontext sozialer Medien lassen sich in vier Kategorien gliedern:

Spenden-Plattformen

Wer ohne ein konkretes Projekt vor Augen gemeinnützige Organisationen in ihrer Arbeit unterstützen möchte oder aber an einem Thema Interesse hat und wissen möchte, welche Organisationen sich hierfür engagieren, der wird auf Spenden-Plattformen fündig. Dort stellen sich gemeinnützige Organisationen vor. Sie sammeln entweder ungebundene Spenden für die Gesamtorganisation oder stellen Projekte mit einem konkreten Finanzierungsbedarf vor.

Auf diesen Spenden-Plattformen geben Spender ihre Spende nicht nur ab, sondern können darüber hinaus mit den Vertretern der Plattformen in den Dialog treten. Es ist üblich, dass die Non-Profit-Organisationen im Projekt-Blog über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe informieren.

Beispiele deutschsprachiger Anbieter: Betterplace und HelpDirect

Aktivisten-Fundraising

Anders als bei Spenden-Plattformen stehen im Aktivisten-Fundraising nicht die Organisationen oder ihre Projekte im Vordergrund, sondern die Menschen, die eine Aktion durchführen. Vom Spendenlauf über kreative Aktionen (z.B. verspricht ein Aktivist, sich erst bei Erreichen des Spendenziels wieder zu rasieren) bis hin zu Anlassspenden (z.B. Spenden statt Geschenke zum Geburtstag) sind den Ansätzen der Aktivisten kaum Grenzen gesetzt. Sie legen ein Profil und eine Spendenaktion an, wählen die begünstigte Organisation aus und informieren anschließend ihre Freunde und Bekannten über die Spendenaktion. Oftmals sind die Spendenaktionen auf einen frei wählbaren Zeitraum begrenzt.

Beispiele deutschsprachiger Anbieter: Altruja und Alvarum

Crowdfunding-Plattformen

Crowdfunding ist anders als das Sammeln von Spenden nicht auf den gemeinnützigen Bereich begrenzt. Die Projektträger stellen das Projekt auf einer Plattform ein und geben dort neben einer Beschreibung auch den Finanzierungsbedarf an. Es wird in der Regel erwartet, dass die Projektträger auf ihrem Profil regelmäßig über Änderungen und Neuigkeiten informieren.

Bei einem Crowdfunding-Projekt gilt das „Alles oder nichts“-Prinzip. Das bedeutet, dass die Projektträger die eingegangenen Zahlungen nur dann erhalten, wenn das Finanzierungsziel in voller Höhe erreicht wird. Andernfalls erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück. Auch gehört es dazu, dass die Projektträger Prämien anbieten, die die Unterstützer je nach Einzahlungssumme erhalten können.

Beispiele deutschsprachiger Anbieter: Startnext und VisionBakery

Einkaufsplattformen

Einkaufsplattformen möchten das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Kaufen Konsumenten über den Online-Shop einer Einkaufsplattform ein, so erhält diese eine Provision vom Verkäufer. Die Plattform wiederum reicht diese Provision in Teilen oder vollständig an registrierte Non-Profit-Organisationen weiter. Der Konsument spendet somit indirekt, wenngleich er dafür kein eigenes Geld aufzubringen braucht, sondern lediglich beim Kauf angibt, welcher Organisation oder welchem Spendenzweck das Geld zufließen soll.

Beispiele deutschsprachiger Anbieter: Bildungsspender und Schulengel

Eine umfassendere und regelmäßig aktualisierte Übersicht an Online-Fundraising-Instrumenten steht auf sozialmarketing.de zur Verfügung.

sozpad_70Dieser Text ist erstmals in der Broschüre „SozPad – Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“ des Fachkräfteportal Kinder- und Jugendhilfe erschienen. Auf der Internetseite kann sie als PDF kostenfrei heruntergeladen oder eine gedruckte Version bestellt werden. Mehr Informationen zur Broschüre

SozPad: Change Agents und ihre Überzeugungsstrategien

Wer soziale Medien bereits für die eigene Arbeit nutzt, versteht oft nicht, wenn es die eigene Organisation nicht tut. Gerade diesen Zweiflern kann aber eine Schlüsselrolle bei der Modernisierung von Organisationen zukommen, wenn sie mit den richtigen Argumenten vorgehen.

Zahlreiche Hindernisse können der Nutzung sozialer Medien entgegenstehen. Neugier und Skepsis gegenüber Neuem, das sind Instinkte, die uns in unserem Leben begleiten. Bei jedem einzelnen Menschen, in jeder Gruppe und in jeder Organisation treffen diese in unterschiedlichsten Ausprägungen aufeinander. Sie äußern sich beispielsweise am Festhalten an bestehenden Strukturen, in der Angst vor Kontrollverlust und dem Infrage stellen des Mehrwertes. Sind konkrete Hindernisse, wie beispielsweise rechtliche Fragestellungen, greifbar, so fällt es schwerer auf persönliche Vorbehalte und Ängste einzuwirken.

Die Einführung sozialer Medien in den Kommunikationsmix von Organisationen braucht interne Change Agents. Sie nehmen die Rolle interner Berater wahr und befördern die Organisationsentwicklung. Ihnen kommt eine Schlüsselrolle innerhalb der Organisationen zu, wenn es um die Einführung sozialer Medien in die ommunikationskultur geht. Sie sind Initiator von Veränderungen, geben Anstöße zur KomDie Einführung sozialer Medien in den Kommunikationsmix von Organisationen braucht interne Change Agents. Sie nehmen die Rolle interner Berater wahr und befördern die Organisationsentwicklung. Ihnen kommt eine Schlüsselrolle innerhalb der Organisationen zu, wenn es um die Einführung sozialer Medien in die Kommunikationskultur geht. Sie sind Initiator von Veränderungen, geben Anstöße zur Kommunikation, begleiten Personen und Strukturen beim Wandel und halten die Dynamik der Organisationsentwicklung im Griff. Zu diesem Zweck gehen sie strategisch vor und setzen Impulse bei den Kolleginnen und Kollegen:

1. Aufzeigen, was bereits vorhanden ist
Auch ohne eigenes Zutun befindet sich nahezu jede Organisation bereits in sozialen Medien. Seien es Einträge in der Wikipedia, Beiträge in Blogs oder Videos und Fotos, die Teilnehmende auf Veranstaltungen gemacht und anschließend ins Internet (z.B. YouTube und Flickr) gestellt haben.

2. Gute Argumente streuen
Ob das Streuen von Argumenten und Erfolgen im gelegentlichen Weiterleiten von interessanten Funden an eine Mailingliste, dem regelmäßigen Präsentieren in Teamrunden oder auf andere Art stattfindet, hängt jeweils von den traditionellen nformationsflüssen ab.

3. Unterschiedliche Perspektiven einnehmen
Wenn einzelne Instrumente eingeführt und dargestellt werden sollen, ist es ratsam, lieber mehrere Präsentationen vor eingrenzbarem Publikum durchzuführen als eine Präsentation, bei der die Abteilungen und Hintergründe der Zuhörenden sehr unterschiedlich
sind. Die Aufteilung in mehrere Präsentationen ermöglicht es, die Argumente und Beispiele jeweils anzupassen.

4. Mit-Veränderer finden
Einzelkämpfer haben es schwer. Ist es möglich, Gleichgesinnte in mehreren Abteilungen und auf mehreren Ebene zu finden, so können diese miteinander vernetzt werden. Mit gemeinsamer Mikropolitik („Du redest mit ihm, und ich mit ihr…”) können Argumentationen erprobt und auf Diskussionen Einfluss genommen werden.

5. Zuhören und Reagieren
Mit einem ordentlichen Online-Monitoring ist es möglich, frühzeitig mitzubekommen, wenn die Organisation in Online-Medien negativ oder in falschen Zusammenhängen dargestellt wird. Es lohnt sich anhand von Beispielen aufzuzeigen, wie negative Darstellungen verbessert und positive Darstellungen in ihrer Reichweite erweitert wurden.

6. Schrittweise Einführung
Das Kommunikationsverhalten von Menschen kann nicht von einem Tag auf den nächsten verändert werden. Mit einer schrittweisen Einführung (z.B. Erweiterung der Kommunikationskanäle) bleibt den Beteiligten ausreichend Zeit, sich mit dem Instrument vertraut zu machen, es in ihren Arbeitsalltag zu integrieren und den Informationsfluss zu reorganisieren.

Die Einführung sozialer Medien in die Kommunikation einer Organisation ist stets ein großer Treiber der Veränderung. Für die Strukturen bedeutet dies Organisationsentwicklung und für die Menschen einen Bildungsprozess. Beides gilt es wahrzunehmen und mit gezielten Maßnahmen zu unterstützen.

sozpad_70Dieser Text ist erstmals in der Broschüre „SozPad – Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“ des Fachkräfteportal Kinder- und Jugendhilfe erschienen. Auf der Internetseite kann sie als PDF kostenfrei heruntergeladen oder eine gedruckte Version bestellt werden. Mehr Informationen zur Broschüre

Fachtag: Social-Media: 1000 Klicks und Wege – neue Kommunikationsformen in der Kinder- und Jugendarbeit

Am 20. März findet der Fachtag „Social-Media: 1000 Klicks und Wege – Neue Kommunikationsformen in der Kinder- und Jugendarbeit“ in Detmold statt. Dieser Fachtag richtet sich an die pädagogischen Fachkräfte sowie die ehrenamtlich und nebenberuflich Tätigen in den Einrichtungen der Jugendarbeit im Kreis Lippe.

Im Fokus des Fachtages stehen bedarfsgerechte Möglichkeiten der Publikation und digitaln Kontaktaufnahme für die Jugendarbeit. Welche Chancen und Risiken gibt es bei der Nutzung der sozialen Netzwerke? Wie können Einrichtungen der Jugendarbeit diese nutzen und was ist dabei zu beachten?

09:30 Begrüßung
09:45 Nutzung und Verbreitung sozialer Medien heute (Jörg Eisfeld-Reschke)
10:30 Soziale Medien in der Jugendbildungsarbeit (Jöran Muuß-Merholz)
11:15 Kaffeepause
11:30 Rahmenbedingungen für die Nutzung sozialer Medien (Thomas Werning)
12:30 Mittagspause
13:30 Impuls: Jugendeinrichtungen 2.0 (Jöran Muuß-Merholz)
14:00 Impuls: Jugendarbeiter/in 2.0 (Jörg Eisfeld-Reschke)
14:40 Podiumsdiskussion „Erste Schritte zur Jugendeinrichtung 2.0“
15:30 Ende der Tagung

Die Anmeldefrist ist bereits abgelaufen. Dennoch Interessierte können sich an den Kreis Lippe, 3.2 Soziale Dienste (Eckehardt Loch) wenden.

Terminhinweis: 3. Scicamp – Wissenschaft im Netz

Vom 01.06.2013 um 12:00 Uhr bis zum 02.06.2013 um 15:00 Uhr findet das 3. Scicamp im co-up (Berlin) statt.

scicamp

 

Über das Scicamp

Das Scicamp zum Thema „Wissenschaft im Netz“ beschäftigt sich noch einmal mit der Frage, wie Wissenschaft im Internet präsentiert und vermittelt werden kann und welche Möglichkeiten das Internet der Wissenschaft bietet. Beim vorherigen Scicamp entstand die Idee das Thema noch einmal aufzugreifen. Anfang Juni wird es in Berlin nun noch einmal die Möglichkeit geben, diese Themen zu besprechen.
Den genauen Ablaufplan und die konkreten Inhalte der Veranstaltung bestimmt ihr selbst vor Ort. Ihr kennt interessante Leute mit spannenden Themen, über die ihr gerne mehr erfahren und diskutieren möchtet? Ladet sie ein, denn das Scicamp lebt von eurer aktiven Teilnahme!

Gesucht: Praktikantin oder Praktikanten – Schwerpunkt ePartizipation

Update: Der Praktikumsplatz ist bereits vergeben.

Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) erforscht das Digitale. Durch Social Media wird aus der analogen Gesellschaft eine digitale Gesellschaft. Diese zeichnet sich durch Transparenz, Partizipation und Authentizität aus. Wir sind als Institut ein Teil dieser digitalen Gesellschaft und gestalten diese mit.

Als junges Team von Experten aus unterschiedlichen Bereichen der digitalen Kommunikation erforschen und beschreiben wir Trends, bieten wissenschaftliche Analysen und auf unsere Expertise gestützte Beratung. ikosom begleitet Unternehmen, Organisationen und Projekte dabei, das neugewonnene Wissen zur Anwendung zu bringen.

Für unseren Standort Berlin suchen wir ab sofort bis Mitte Juli 2013 eine/einen

Praktikantin oder Praktikanten (m/w)

Schwerpunkt ePartizipation/digitale Beteiligungsverfahren

Deine Aufgaben

  • Unterstützung der Kommunikationsarbeit und Projektkoordination eines deutsch-französischen ePartizipation-Pilotprojekts mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen
  • E-Mail-Kommunikation (vorwiegend auf Französisch) mit Teilnehmern und Partnern des Projektes
  • Unterstützung bei der Entwicklung und Begleitung von ePartizipatiojns-Projekten
  • Recherchearbeiten zum Themenbereich ePartizipation
  • Teilnahme an Strategietreffen und Projektentwicklung

Was Du mitbringen solltest

  • sehr gute Französischkenntnisse in Schrift und Wort
  • Interesse für deutsch-französische Themen
  • ca. 20 Stunden Zeit pro Woche
  • hohe Affinität zu digitaler Kommunikation/Social Media
  • Kommunikationsstärke und freundliches Auftreten
  • selbständiges Arbeiten
  • sicherer Umgang mit gängigen Tools der Online-Kommunikation

Was Dich erwartet

  • 400€ monatlich Aufwandsentschädigung
  • Einblicke in aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich ePartizipation
  • Mitarbeit an Pilotprojekten im Bereich ePartizipation
  • Offene Ohren für Deine eigenen Ideen

Gerne bieten wir dieses Praktikum auch in Verbindung mit einer Abschlussarbeiten/Hausarbeiten an.

Du bist neugierig geworden und hast Lust, uns kennenzulernen? Wir freuen uns über Dein Motivationsschreiben und Lebenslauf, die Du uns bitte bis zum 17. März 2013 ausschließlich per Email sendest an info@ikosom.de.

Broschüre erschienen: Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe

Das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe hat eine Handreichung herausgegeben, die sich mit dem Einsatz sozialer Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe auseinandersetzt.

Titelbild der Broschüre

Sie gibt einen kurzen Einblick in unser verändertes Informations- und Kommunikationsverhalten in den letzten Jahren. Kurzporträts einzelner Angebote nehmen deren Stärken und Schwächen in den Fokus. Kurze Inputs erörtern die Chancen sozialer Medien für die Öffentlichkeitsarbeit von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, für Fundraising, Kampagnen, neue Veranstaltungsformate und für den fachlichen Austausch im Netz.

Für ikosom hat Jörg Eisfeld-Reschke drei Kapitel für die Broschüre eingebracht, die wir in den kommenden Wochen im Blog wiedergeben.

Die Broschüre kann kostenfrei als PDF heruntergeladen werden.

Online-Fundraising für die politische Bildung

Im Februar lud die Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg die Träger politischer Bildung zu einem Netzwerktreffen ein. In diesem Rahmen stellte ich die Möglichkeiten und Instrumente des Online-Fundraisings für politische Bildung dar.

Eine Zusammenfassung ist nun auf der Seite der Landeszentrale verbloggt:

Vereinen und Organisationen in der politischen Bildung fehlt es oft an Geld für ihre Projekte. Das Internet eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, um neben den traditionellen Geldgebern – Staat, Stiftungen und Privatwirtschaft – zusätzliche finanzielle Quellen zu erschließen.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl derjenigen, die regelmäßig online sind, nahezu verdoppelt. Rund 40 Prozent der Internetnutzer suchen dabei vor allem das Gespräch mit anderen. Sie wollen sich unterhalten, Kontakt haben, kommunizieren. Etwa jeder fünfte, rund 22 Prozent, möchte unterhalten werden und surft auf Seiten, die dies bieten. Mit diesen Zahlen im Hinterkopf lassen sich auch für Vereine und Organisationen der politischen Bildung Wege finden, das Internet für die Finanzierung von Projektideen zu nutzen.

Und die Vortragsfolien stehen zur Ansicht und zum Download ebenfalls bereit:

Camper – das Barcamp-Planungs-Tool

Heute startet die Open Beta-Phase des Camper-Barcamp-Tools. Mit dem Barcamp-Tool stellt youthpart die digitale Infrastruktur zur Organisation von JugendBarCamps zur Verfügung.

Wir haben uns die Funktionen für den Leitfaden JugendBarCamp (erscheint in diesem Monat) mal näher angeschaut:

BarCamp anlegen

Nach der Registrierung als NutzerIn gibt es die Möglichkeit, ein eigenes Barcamp anzulegen. Abgefragt werden die Rahmendaten der Veranstaltung sowie die bereits angelegten Social Media Kanäle (z.B. Twitter, Hashtag, Facebook-Seite).

Berechtigungen

Es ist möglich, ein Barcamp mit mehreren AdministratorInnen zu verwalten. Diese haben das Recht, die Informationen zur Veranstaltung zu ändern, TeilnehmerInnen zu verwalten und haben Zugriff auf alle weiteren Administrationsfunktionen. Um eine Person als AdministratorIn hinzuzufügen, versendet man eine Einladung an die E-Mail-Adresse, mit der die betreffende Person im Barcamp-Tool registriert ist.

Profil

Alle registrierten NutzerInnen haben die Möglichkeit, sich in ihrem Profil kurz zu beschreiben. Zu den möglichen Angaben gehören der volle Name, ein Profilfoto, ein freies Textfeld, die Organisation, der Twitter-Name, das Facebook-Profil sowie die T-Shirt-Größe.

Teilnehmerverwaltung

Auf der Teilnehmerliste werden alle Nutzer angezeigt, die Interesse an dem Barcamp angemeldet haben. Sie werden mit ihrem Namen, dem Namen ihrer Organisation sowie dem Link zu ihrem Profil in den Listen angezeigt. Das Barcamp-Tool unterscheidet die drei Listen Interessenten, TeilnehmerInnen und Warteliste. AdministratorInnen können einen Zeitraum für die Anmeldung sowie die maximale Teilnehmerkapazität festlegen.

Gestaltung der Seite

Optisch und inhaltlich können Barcamps individualisiert werden. In die Kopfzeile kann ein eigenes Bild hochgeladen werden. Es ist vorgesehen, dass der Hauptseite alle wesentlichen Informationen zur Veranstaltung entnommen werden können. Hier ist es auch möglich, die Logos von Sponsoren einzubetten und zu verlinken. Es ist möglich bis zu drei Unterseiten anzulegen, die in der oberen Navigation scheinen. Pro Seite kann man den Titel, ein Bild und Text einfügen.

Session-Vorschläge

Alle NutzerInnen, die sich für das Barcamp interessieren, können eigene Session-Vorschläge anmelden. Zu diesem Zweck tragen sie den Titel und eine Kurzbeschreibung ihres Vorschlages ein. Anschließend besteht für alle NutzerInnen die Möglichkeit, ihr Interesse an einer Session zu bekunden. Sortiert werden die Session-Vorschläge entweder nach dem Datum oder nach der Anzahl der interessierten Personen.

Dokumentation

Für die Dokumentation des Barcamps steht ein Etherpad zur Verfügung, welches in der Navigation direkt verlinkt ist.

Twitterwall

Wenn eine Twitterwall für das Barcamp erstellt wurde, kann sie im Barcamp-Tool direkt verlinkt werden. Dies hat zum Vorteil, dass die TeilnehmerInnen sich nur eine Webadresse merken müssen.

Ausblick

Die erste Version des Camper ist in dieser Woche online gegangen und befindet sich in der Open Beta-Phase. Es ist geplant, dass das Tool um weitere Funktionen erweitert wird. Vorgesehen sind unter anderem ein Blog zur Veranstaltung, die Online-Darstellung des Session-Plans sowie eine Newsletter-Funktion zur direkten Ansprache der Intereressierten und TeilnehmerInnen des Barcamps.

Was wir nicht auf der #rp13 diskutieren: Forever online? Social Media und Tod

Bianca Gade hat umgesetzt, worüber Dörte Giebel und ich nur nachgedacht haben. Sie ruft dazu auf abgelehnte re:publica-Vorträge in einer Blogparade zu sammeln.

Forever online? Social Media und Tod

Wenn uns Twitter über den Tod von Freunden informiert und wir das Facebook-Profil von Freunden häufiger besuchen als ihr irdisches Grab, dann wird eines ganz deutlich: Social Media hat unseren Umgang mit dem Tod verändert. Aber wie genau? Werden wir zukünftig Beerdigungen im live Hangout übertragen? Wie können wir gemeinsam online trauern? Wer hat eigentlich schon ein Social Media Testament geschrieben? Wem gehören meine Follower nach dem Tod? Und wie würdest Du reagieren, wenn ein Toter Dir einige Tage später eine Abschiedsmail schreibt?

These

Unser Umgang mit Tod und Trauer im Internet hat sich verändert – in dem diskursiven Vortrag zeige ich auf, woran wir das merken, was das bedeutet und wie wir uns darauf vorbereiten können.

Format

15min Vortrag zur Einführung ins Thema und 60min Diskussion mit Gästen:

  • Egon Kapellari, Medienbischof (noch nicht angefragt) oder der Stefan Förner, Pressesprecher des Erzbistums Berlin (grundsätzliche Bereitschaft)
  • Prof. Dr. Marlis Prinzing, MHMK Macromedia (grundsätzliche Bereitschaft)
  • Oliver Schmid, Gründer Gedenkseiten.de (grundsätzliche Bereitschaft)
  • Michaela Zinke, Bundesverband Verbraucherschutz (grundsätzliche Bereitschaft)

Schade für die #rp13

Das Thema Social Media und Tod hatte ich auf der Social Media Week Berlin im letzten September schon platziert – mit sehr vielen persönlichen und positiven Rückmeldungen. Es ist ein Thema, das Menschen bewegt und berührt. Aufgrund der Resonanz gab es im Nachgang noch eine Blogparade zu „Tod und Trauer im Internet“ (Ergebnisse). Eigentlich wäre die re:publica 2013 genau der richtige Ort gewesen um mehr Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen, bevor sie von der Gegenwart eingeholt oder ihre Angehörigen überfordert werden.

Vom Zusammenhang der Facebook-Likes mit der Sterblichkeitsrate in Krankenhäusern

Photo by geralt (CC0)
Photo by geralt (CC0)

Vor drei Jahren gründeten Karsten Wenzlaff und ich das Institut für Kommunikation in sozialen Medien. Grund dafür war – vereinfacht gesagt – dass die Social Media Forschung in Deutschland fast nur aus Marketing-Befragungen und der Wiedergabe von US-Erhebungen bestand.

Und der Bedarf eines differenzierteren Forschungsansatzes zeigt sich noch heute! Zuletzt brachte AllFacebook dieses Fundstück an die deutsche Öffentlichkeit:

„Eine Studie, die aber jetzt im ‚American Journal of Medical Quality‘ veröffentlicht wurde, ist kaum zu glauben. Dort hat man um die Qualität eines Krankenhauses besser bewerten zu können vorgeschlagen die Anzahl der Likes als Indikator zu nehmen. Und damit es nicht nur bei diesem Vorschlag bleibt, wurde auch direkt eine entsprechende Untersuchung vorgenommen, die Fanzahl und Sterberate in Relation setzt.“

Es ist schon erstaunlich dass eine solche Hypothese zu einem Forschungsprojekt wird und diese Ergebnisse in einem auf Peer-Review basierten Journal veröffentlicht werden. Etwas obskur, aber zumindest bestätigt sich unsere Annahme, dass es noch ein weiter Weg zu einer umfassenden Social Media Forschung ist. Oder bestätigen solche Ausnahmen die Regel?

Workshop zu “Fortbildungsbedarf ePartizipation”

Im Auftrag der Jugend- und Familienstiftung Berlin und angeregt durch Treffen der Allianz für ePartizipation Berlin führte ikosom am 19.02. einen Workshop zum “Fortbildungsbedarf im Bereich ePartizipation” durch. Die insgesamt 16 Teilnehmenden kamen zum überwiegenden Teil aus der Jugendarbeit, Bildungsarbeit und Verwaltung.

Der Workshop stellte zum einen die bisherigen Rechercheergbnisse zu (e)Partizipations-Lehrgängen und -Ausbildungen im Jugendbereich vor und gab einen Überblick über Bedarfe im Bereich ePartizipation. Zum anderen entwickelten die Teilnehmenden selbst eine Vorstellung davon, wie eine solche Ausbildung aussehen und was sie beinhalten sollte. Im Mittelpunkt des Interesses standen daher Diskussionen über erforderliche Inhalte, Methoden und Instrumente in einem ePartizipations-Curriculum, mit dem Fachkräfte in die Lage versetzen werden, ePartizipations-Projekte selbst zu konzipieren und zu begleiten.

Verschiedene Rollen und Zielgruppen

In der ersten Diskussion wurde herausgestellt, dass es je nach Zielgruppen und Rolle auch einen unterschiedlichen Fortbildungsbedarf gibt und die erforderlichen Inhalte unterschiedliche sind. Der Organisator/die Organisatorin übernimmt beispielsweise die Konzeption und Gesamtleitung. Diese Rolle erfordert es, die Grundsätze und Mechanismen von Beteiligungsarbeit zu verinnerlichen, ein technisches Grundverständnis mitzubringen und zwischen allen Beteiligten zu vermitteln. Etwas anders ist es auch bei technischen Dienstleistern. Bei ihnen ist erforderlich, dass sie sich nicht auf das Abarbeiten eines Anforderungskatalogs beschränken, sondern sich auch konzeptionell mit Kenntnissen und Erfahrungen einbringen können. So ist es auch auf der Ebene der technischen Dienstleister ein Grundverständnis von Beteiligungsarbeit unabdingbar. Auf der Verwaltungsebene konnte ebenfalls ein Fortbildungsbedarf festgestellt werden. Dieser unterschiedet sich allerdings stark von dem der anderen Rollen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es auch eine informierte und kompetente Verwaltung braucht, damit ePartizipations-Projekte überhaupt umsetzen werden können. Eine Unterscheidung der Rollen bei ePartizipations-Projekten ist im ikosom-Blog zu finden.

Die Vorstellung der bisherigen Rechercheergebnisse, die sich in einem ersten Schritt mit dem Bereich Jugendbeteiigung beschäftigte, machte noch einmal deutlich, dass es einen großen Bedarf gibt. Die Recherche stellte insgesamt wenige Angebote zum Thema Partizipation heraus. Bei einigen konnte der Einbezug digitaler Medien festgestellt werden. Aber es wurde kein Angebot im deutschsprachigen Raum gefunden, das sich explizit mit ePartizipation auseinandersetzt. Insgesamt sind die Angebote schwer miteinander vergleichbar. Sie unterscheiden sich sowohl auf der inhaltlichen als auch methodischen bis hin zur organisatorischen Ebene stark voneinander.
Im ikosom-Blog ist eine ausführliche Darstellung der bisherigen Rechercheergebnisse zu finden.

Welche Inhalte und Themen?

Im Mittelpunkt des Workshops stand die Frage, welche Inhalte und Themen in einem Curriculum für ePartizipation enthalten sein müssen. In Gruppen gingen die Teilnehmenden verschiedene Optionen durch und legten unterschiedliche systematische Aufbereitungen an. Es wurde deutlich, dass sie unterschiedliche Anforderungen und Fragen an ein ePartizipations-Curriculum haben.

Für eine Gruppe stand beispielsweise die Konzentration auf ePartizipations-Inhalte und ePartizipations-Anforderungen im Mittelpunkt. Somit standen für diese Gruppe die Themen Kenntnisse über andere ePartizipations-Projekte und deren Risiken, Kenntnisse von Online-Instrumenten, Evaluation von Online-Beteiligungsverfahren und Moderation von Social Media und Internetseiten im Fokus. Darüber hinaus werteten sie die Thematisierung rechtlicher Rahmenbedingungen und der Partizipationsarbeit insgesamt als hoch ein.

Eine andere Gruppe sondierte die Inhalte nach übergreifenden “Skill-Sets”. In den Bereich der zu thematisierenden Fertigkeiten gehörte beispielsweise die Präsentationskompetenz, Projektmanagement oder auch das Contentmanagement von Social Media und anderen Internetseiten. Der Bereich Voraussetzungen umfasste für die Gruppe u.a. die Reflexionsfähigkeit, eine technische Kompetenz und die mediale Gestaltung. Zu den Fähigkeiten zählten sie die Kenntnis über Anleitung von Gruppen, die Online- und Offline-Moderationsfähigkeit und die Struktierungsfähigkeit. Schließlich beinhaltete der Bereich Wissen die Kenntnis und das Erfahrungswissen von Online-Instrumenten über rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zu Kenntnissen anderen ePartizipations-Projekte.

Die dritte Gruppe hat wiederum übergreifende Inhalte sortiert. Auf der Ebene des Wissens gehören für sie u.a. die allgemeinen systematischen Rahmenbedingungen von Beteiligung genauso dazu wie das Thematisieren der Risikofaktoren von ePartizipations-Projekten. Zu den Fertigkeiten zählte die Gruppe beispielsweise den Themenbereich der Grundlagen der Beteiligungsarbeit oder auch Datenschutz und Urheberrecht. Die Online-Moderation und die Evaluation von Beteiligungsverfahren wurde wiederum als besonders wichtig im Bereich der Fähigkeiten gesehen.

Anforderungen an ein ePartizipations-Curriculum

In der Diskussion über die jeweiligen Gruppenergebnisse wurden die folgenden Anforderungen an ein ePartizipations-Curriculum herausgearbeitet:

  • Die Zielgruppe und deren Voraussetzungen entscheidet über die Ziele, Methoden und Inhalte.
  • Der Aufbau sollte modular gestaltet werden, z.B. die Einteilung in Technik und Moderation.
  • Das Grundlagenwissen zu ePartizipation muss enthalten sein.
  • Ausreichend Raum und Zeit für Diskussion sollten berücksichtigt werden, um beispielsweise auf die jeweiligen (e)Partizipationsverständnisse oder auch Themen wie Zensur vs. Moderation eingehen zu können.
  • Auf die Thematisierung von grundlegenden Voraussetzungen, wie beispielsweise die Sprachkompetenz, kann verzichtet werden.
  • Der Zugang sollte offen und nach Möglichkeit barrierefrei gestaltet sein.
  • Im Hinblick auf einzusetzende Methoden sind Online-Anteile wünschenswert, da nur auf diese Weise die Praxis probiert werden kann.
  • Insgesamt ist das Ausprobieren und das eigenständige Handeln – für sich selbst und in der Gruppe – besonders wichtig und sollte in verschiedenen Bereichen thematisiert werden.

Ikosom wird in diesem Jahr einen Lehrgang entwickeln, der Fachkräfte in die Lage versetzt, ePartizipations-Projekte zu konzipieren und zu begleiten. Über Hinweise, Anregungen und Kooperationspartner würden wir uns freuen.

2. Offenes Werkstattgespräch der Berliner Allianz für ePartizipation

Die Berliner Allianz für ePartizipation lädt zum 2. Offenen Werkstattgespräch ein. Fachkräfte und Träger der Jugendarbeit sowie weitere Interessierte nutzen die Allianz als Ort zum Erfahrungsaustausch rund um ePartizipation – mit dem Schwerpunkt Jugendbeteiligung.

Das 2. Offene Werkstattgespräch findwt am 08. März 2013 von 15:00 bis 18:00 Uhr im Medienkompetenzzentrum Friedrichshain-Kreuzberg „Bits 21“ (http://goo.gl/maps/KpqNV) statt.

Zwei größere ePartizipations-Projekte stehen diesmal im Fokus:

  • jugendforum RLP
    Im Rahmen des Beteiligungsprojektes „jugendforum RLP“ haben Jugendliche aus Rheinland-Pfalz insgesamt 400 Textbeiträge auf der Plattform www.jugendforum.rlp.de eingestellt und 1.000 Bewertungen vorgenommen. Die Internetseite hatte über 7.300 Besucher und mehr als 37.000 Seitenaufrufe. Als Höhepunkt des bislang einmaligen Beteiligungsprojektes „jugendforum rlp“ fand am 21. Und 22. September 2012 eine große Jugendkonferenz in Mainz statt. Das „jugendforum rlp“ ist eine gemeinsame Initiative der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und der Bertelsmann Stiftung.
    Link zum Projekt: https://www.jugendforum.rlp.de
  • Europa ist meine Zukunft, wenn…
    Anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Elysee-Verträge fragt das Deutsch-Französische Jugendwerk Jugendliche, was die Politik tun muss, damit Europa ihre Zukunft ist. Das Projekt begann mit einem Videowettbewerb und wird mit drei Online-Konsultationen (3 Themenblöcke à 3 Monate) fortgesetzt. Einen vorläufigen Höhepunkt stellte das Zusammentreffen von 150 Jugendlichen mit Angela Merkel und Francois Hollande im Januar diesen Jahres dar.
    Link zum Projekt: http://konsultation.dfjw.org

Um Voranmeldung bei Bernd Gabler (gabler@jfsb.de) wird gebeten.

Twitter und Facebook in der politischen Kommunikation

Twitter und Facebook sind mittlerweile feste Bestandteile im Instrumentekanon der politischen Kommunikation. Doch die Profile und Kanäle von Politiker alleine reichen noch nicht – sie sollten auch gut eingesetzt werden.

Anlässlich der bevorstehenden Wahlen in Italien beschäftigte pressetext sich mit politischer Social Media Kommunikation. Im Hintergrundgespräch sagte Jörg Eisfeld-Reschke von ikosom folgendes:

„Politische Parteien machen mitunter den klassischen Anfängerfehler, die beiden Dienste miteinander zu verknüpfen und stimmen damit den Inhalt nicht auf die einzelnen Instrumente ab. Insbesondere gezieltes Negative-Campaigning gegen politische Gegner und das schlichte Veröffentlichen von Aussagen ohne dabei in den Dialog zu treten, geht an den Interessen vieler Follower vorbei.“

Fortbildungslücke ePartizipation?

Im Vorfeld unseres Workshops am 19.02. zu ePartizipations-Lehrgängen und Ausbildungen (Blogeintrag vom 5.02.) hat ikosom Informationen zu themennahen Angeboten zusammengetragen. In der Recherche wollen wir uns dem Thema nähern, Ansätze und mögliche Partner identifizieren.

Erste Ergebnisse der Recherche zu Ausbildungsangeboten im Bereich ePartizipation/Jugendbeteiligung werden im Folgenden zusammenfassend vorgestellt:

  • Wir konnten insgesamt 13 Angebote zusammentragen, die sich im weiteren Sinne mit dem Themenfeld Jugendbeteiligung beschäftigen und damit explizit das Ziel der Ausbildung in Form eines Lehrgangs oder ähnlichem verfolgen.
  • Das Spektrum reichte dabei von Angeboten in der Kita bis zu klassischen Lehrgängen über Jugendbeteiligung und ihre Formen. Den geringsten Anteil nahmen dabei deutschsprachige Angebote ein, die sich ausschließlich mit ePartizipation beschäftigen.
  • Angesichts der geringen Vielzahl, aber auch der Divergenz der Angebote scheint es vor allem im Bereich der Aus- und Fortbildung zu Jugendbeteiligung – online und offline – einen großen Nachholbedarf nach Angeboten  zu geben.
  • ePartizipation nimmt bei den meisten recherchierten Lehrgängen nur einen sehr kleinen Teil des Curriculums ein. Den Schwerpunkt auf ePartizipation legen im deutschsprachigen Raum lediglich zwei Angebote.
  • Die Zielsetzungen der Bildungsangebote beschränken sich zumeist auf das grundlegende Verständnis von ePartizipation und nicht darauf, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer  selbst in die Lage zu versetzen, ePartizipations-Projekte zu konzipieren, durchzuführen und zu moderieren.
  • Einige Lehrgänge setzen digitale Instrumente intensiv in der Vermittlung der Inhalte ein. In Helsinki gibt es einen Anbieter, der das Thema „right tools for e-participation“ in einem interaktiven Online-Kurs vermittelt.
Es gibt unserer Recherche zufolge bislang kein deutschsprachiges Angebot für die explizite Ausbildung von Begleiterinnen und Begleiter von ePartizipations-Projekten. Wir setzen die Recherche fort und sind für Hinweise dankbar.

Crowdfunding für die Wissenschaft

Der deutsche Crowdfunding-Markt befindet sich derzeit in der Phase der Segmentierung. Neben den allgemeinen Plattformen entstehen immer mehr mono-thematische Anbieter. Ein Beispiel hierfür ist Sciencestarter, die erste deutsche Crowdfunding-Plattform  für die Wissenschaft.

Crowdfunding für wissenschaftliche Projekte ist nicht gänzlich neu, aber fand innerhalb der deutschen Community bislang fast gar nicht statt. Über die Möglichkeiten, den Rahmen und bisherige Ansätze haben wir mit Ulrich Herb gemeinsam einen Beitrag für den Sammelband Science2.0 geschrieben, der in den kommenden Monaten veröffentlicht wird.

Startseite von sciencestarter.de, der Crowdfunding-Plattform für Wissenschaft
Startseite von sciencestarter.de, der Crowdfunding-Plattform für Wissenschaft

Continue reading „Crowdfunding für die Wissenschaft“

Statement zu Kirche und Kundenkontakt im Social Web

Vor kurzem bat mich das sinnstiftermag ein Statement zu formulieren. Bei dem sinnstiftermag handelt es sich um einen Zusammenschluss aus Zeitanalytikern, Werbern, Designern und Fotografen, welche religiöse und mediale Kommunikation im weitesten Sinn erörtern.

Mir stellte man die folgende Frage:

„Herr Eisfeld-Reschke, Sie sind Experte auf dem Gebiet „Kommunikation in sozialen Medien”. Welche Tipps und Ratschläge würden Sie der Kirche mit auf den Weg geben, wenn sie Sie als Kunde kontaktieren würde?“

Mein Statement ist hier verfügbar.

Kann man ePartizipation lehren und lernen?

Im Rahmen unterschiedlicher Projekte (z.B. mit youthpart und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk) untersucht ikosom die Gelingensbedingungen und Voraussetzungen für ePartizipations-Projekte. In Gesprächen mit den Akteuren stellen wir fest, dass es vielfältige Anforderungen an die Begleiter solcher Projekte gibt. Bislang fehlt es allerdings an einer systematischen Aufbereitung, welche Grundlage für die Entwicklung von Lehrgängen und Lernmaterial sein könnte.

Wir haben vor in diesem Jahr einen Lehrgang zu entwickeln, der Fachkräfte in die Lage versetzt ePartizipations-Projekte zu konzipieren und zu begleiten.

Bereits im Januar diskutierten wir im Rahmen der Berliner Allianz für ePartizipation einige Ansätze für ein solches Vorhaben. Die Gespräche haben uns darin bestärkt, dass ein Fortbildungsbedarf besteht. Als Zielgruppen des Angebots sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verbänden, Trägern der Bildungsarbeit und der Verwaltung identifiziert. Continue reading „Kann man ePartizipation lehren und lernen?“

1. Offenes Werkstattgespräch der Allianz für ePartizipation

Die Berliner Allianz für ePartizipation lädt ein zum 1. offenen Werkstattgespräch. Vorgestellt werden Ideen, Konzepte und Projekte zur ePartizipation junger Menschen.

Am 16. Januar 2013 von 15:00 bis 18:00 Uhr im Medienkompetenzzentrum Mitte „barrierefrei kommunizieren!“ Wilhelmstraße 52, 10117 Berlin

Programm:
15:00 – Willkommen & Begrüßung
15:15 – Projektvorstellungen

  • OpenData-Workshops (Daniel Seitz, Mediale Pfade)
  • Prozessbegleitung ePartizipation (Jörg Eisfeld-Reschke, ikosom UG)
  • Barcamp als Brücke zw. analoger & digitaler Beteiligung (Daniel Seitz)
  • Adhocracy (Eva Panek, LiquidDemocracy e.V.)
  • Offene Kommune / ypart.eu (Eva Panek und Jürgen Ertelt, IJAB e.V.)

16:00 – Austausch & Diskussion in Gruppen
17:45 – Feedback

Anmeldung bitte bei: gabler@jfsb.de

Überblick – Beiträge zur Blogparade „Tod und Trauer im Internet“

Vor einigen Wochen starteten Birgit Aurelia Janetzky und ich die Blogparade zu „Tod und Trauer im Internet“. Die Blogparade lief bis zum 26. November 2012. In den kommenden Wochen nehmen wir die inhaltliche Zusammenfassung vor.

Hier der Überblick über alle Beiträge, die zur Blogparade eingereicht wurden:

Vielen herzlichen Dank an alle Autorinnen und Autoren für die inspirierenden, aufklärerischen und interessanten Beiträge!

Abendveranstaltung „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ #Colab7

Heute findet im Rahmen der 7. Initiative des Internet & Gesellschaft Co:llaboratory „Lernen in der digitalen Gesellschaft – offen, vernetzt, integrativ“ statt. Die Abendveranstaltung ist öffentlich und Gäste gern gesehen:
18.00 Uhr Ankommen
18.15 Uhr Begrüßung und Vorstellung der Initiative (Vorhaben und erste Ergebnisse)
19.00 Uhr Keynote Howard Rheingold: “Net Smart – How to Thrive Online” (via GoogleHangout)
20.00 Uhr Keynote Hannes Klöpper (iversity): “Die Universität im 21. Jahrhundert”
21.00 Uhr Austausch und Ausklang bei Snacks und Getränken
Für alle, die nicht vor Ort dabei sein können gibt es einen Livestream.

Finden nach dem Leben auch der Tod und Trauer auf Facebook statt?

Tod und Trauer im Internet. Je bewusster ich mir meines eigenen Trauerns im digitalen Raum bin, desto häufiger nehme ich war, wie der Tod uns Tag für Tag auf digitalen Kanälen begegnet. Im Rahmen der Blogparade haben schon einige Personen ihre Gedanken und Fragen in die Runde geworfen. Dem möchte ich mich gerne anschließen und ein paar der Fragen angehen, die mich gerade mit diesem Thema bewegen:

Warum stelle ich mir diese Fragen erst jetzt?

Mein erste bewusste Begegnung mit Tod und Internet liegt fünf Jahre zurück. Im Jahr 2007 hatte ich das Video von Randy Pausch und seiner „Last Lecture“ auf Youtube entdeckt. Es hat mich sehr bewegt und inspiriert. Sein Buch habe ich in den Monaten danach gleich mehreren Freunden zum Geburtstag geschenkt. Ich bin Randy Pausch nie persönlich begegnet. Unsere einzige Verbindung ist sein Sprechen und Wirken im Video und sein Worte im Buch. Noch heute bin ich Mitglied in der Memorial Gruppe für Randy Pausch auf Facebook.

Ich habe das Glück, dass in meinem Freundes- und Bekanntenkreis bislang wenige Menschen gestorben sind. Trotzdem gewinne ich den Eindruck, dass der Tod mir im Digitalen immer häufiger begegnet:

  • Über Online-Magazine erfahre ich vom Tod von Stars, Politikern und anderen Prominenten.
  • Der Tod von Musikstars und -sternchen füllt meine Twitter-Timeline für Stunden.
  • Über Pinnwand-Nachrichten von gemeinsamen Freunden erfahre ich vom Tod guter Bekannter aus früheren Tagen.
  • Die Facebbook-Nachricht ersetzt den Anruf eines Freundes, der gerade um seinen Vater trauert und Hilfe braucht.
  • In Seminaren erlebe ich weinende Teilehmer, die gerade über einen Tweet des Elysée-Palastes erfahren hatten, dass ihr früherer Chef gestorben ist.
  • Freunde von mir zünden auf Facebook eine Gedenkkerze für verstorbene C-Prominente an.
  • Es werden Videos geteilt und weiterempfehlt, in denen sich Verstorbene auf ihren Tod vorbereiten und von der Welt Abschied nehmen.

Wenn ich das vergangene Jahr Revue passieren lasse, dann habe ich durch soziale Medien mehr als zwei Dutzend Mal vom Tod von Menschen erfahren, die entweder mir oder mit mit befreundeten Personen wichtig waren. Continue reading „Finden nach dem Leben auch der Tod und Trauer auf Facebook statt?“

Ankündigung – MOOC Maker Course 2013

Wo Dörte Giebel und Monika König zusammenkommen, da geschieht Innovation. So oder so ähnlich könnte man die Kette an Projekten erklären, die diese beiden Social Media Power Women anschieben. Diesmal nehmen sie sich gemeinsam mit Heinz Wittenbrink die MOOCs vor.

Seit wenigen Jahren wird das Format Massive Open Online Course (kurz MOOC) für webbasierte Bildungszwecke eingesetzt. Eines der in Deutschland bekanntesten Beispiele ist der Kurs von Sebastian Thrun und Peter Norvig von der Stanford-Universität über künstliche Intelligenz.

Wer nach MOOCs im Web recherchiert wird unweigerlich auf einige Videos stoßen. Sie erklären den Hintergrund und den Weg zu erfolgreichen Teilnahme – aber sie schweigen sich aus darüber, wie man selbst einen MOOC initiieren und erfolgreich organisieren kann. Diese Lücke werden Dörte, Monika und Heinz schließen. Sie organisieren mit dem #MMC13 den ersten deutsprachigen MOOC Maker Course.

Der Open Course richtet sich an alle, die sich mit dem Gedanken tragen, selbst diese offene Lehr-Lernform einzusetzen oder anzubieten. Das Programm ist noch in Vorbereitung, aber über Neuigkeiten kann man sich im Blog und auf Twitter informieren lassen. Folgen empfohlen!

Mitmachen beim Peer-Review zum Leitfaden JugendBarcamps

Gemeinsam mit medialePfade und für das Projekt youthpart schreiben wir aktuell an einem Leitfaden zur partizipativen Organisation und Durchführung von JugendBarCamps.

Ziel des Leitfadens ist es die besonderen Rahmenbedingungen und mögliche Herangehensweisen von BarCamps in der Jugendarbeit zu beschreiben. Wir möchten Pädagogen damit eine Unterstützung anbieten, damit sie das Format ausprobieren und mit Jugendlichen gestalten können.

Aktuell suchen wir Freiwillige, die Interesse haben als Peer-Reviewer mit ihrer Erfahrung und Meinung zum Leitfaden beizutragen. Wer Interesse hat, kann sich gerne in unserer Facebook-Gruppe oder per Email melden.

Einladung zur ikosom Jahresfeier 2012 und Buchpreis-Party

Am Abend des 28. November ab 18 Uhr wollen wir, das Institut für Kommunikation in sozialen Medien, in Berlin das gelungene Jahr 2012 feiern. Wir feiern im Theater Verlängertes Wohnzimmer e.V. und wollen auf diesem Weg schon mal alle unsere Partner und Freunde von ikosom einladen, mit uns auf das Jahr 2012 zurückzublicken und neue Pläne für 2013 zu schmieden.

Und wenn wir schon in einem Theater feiern, wird es natürlich auch ein kleines Bühnenprogramm geben: Der Sprecher, Musiker und Ohrenblicker Jens Wenzel präsentiert im Rahmen einer „Uku-Lesung“ unterhaltsame Einblicke in seine Australienreise und stellt außerdem den Berliner Privatdetektiv Robert Slopinsky vor. Letzterer ist nicht nur Protagonist in Deutschlands erster Kalendersoap, sondern lebt auch auf diversen Social-Media-Plattformen sein virtuelles Dasein aus – eben ein echter (Anti-)Held des Web 2.0!

Insbesondere wollen wir dies als Anlass zum Feiern nehmen:

Wir möchten alle bitten, sich bei diesem Formular anzumelden – und freuen uns auf das Wiedersehen!

Zwischenstand zur Blogparade „Tod und Trauer im Internet“

Vor einigen Tagen starteten Birgit Aurelia Janetzky und ich die Blogparade zu „Tod und Trauer im Internet“. Die Blogparade läuft bis zum 26. November 2012. Anschließend fassen wir die Ergebnisse zusammen.

Die Vielzahl der Tweets zeigt, dass das Thema viele Menschen berührt. In den ersten zwei Wochen wurden schon einige Beiträge eingereicht, die Antworten geben und neue Fragen aufwerfen:

In den kommenden Wochen finden einige Veranstaltungen statt, die sich ebenfalls mit diesem Thema auseinandersetzen. Ich hoffe, dass von den Teilnehmenden einige Personen darüber berichten und bloggen werden:

1. Deutscher Bestatter Kongress (7.-8.11.2012)

  • Prof. Dr. Norbert Fischer: Friedhöfe: Ort der Toten und der Lebenden? Welche Bedeutung haben sie im digitalen Zeitalter?
  • Jörg Bauer/Ulrich Liener: Das Internet als Erinnerungsspeicher und Bindeglied zu den Gedächtnisstätten des 21. Jahrhunderts
  • Andreas Rosenkranz: QR-Codes auf Gräbern: Das digitale Grabmahl in der analogen Welt

Tagung „Leben und Tot im Netz“ (9.-11.11.2012)

  • Dr. Erik Meyer: Erinnerungskultur 2.0 – crowdsourced, mobile & social memory
  • Birgit Aurelia Janetzky: Chancen und Gefahren des Internets bei Abschied und Trauer
  • Boris Hänßler: Auf ewig virtuell – Unser künftiges Leben als Avatar

Die Blogparade läuft weitere vier Wochen. Wir freuen uns über Beiträge in jeglicher Form und möchten gemeinsam mit Ihnen erreichen, dass das dem Thema die Aufmerksamkeit zukommt, die wir ihm schon zu Lebzeiten widmen sollten.

10 Gründe, warum euer Social Media Profil niemanden interessiert!

Manche Social Media Kanäle von Organisationen, Projekten und Unternehmen sind ziemlich trostlos. Bei kurzer Betrachtung wird deutlich, dass die Macher entweder überfordert sind oder die Institution dahinter nicht über die notwendige Readiness verfügt. Das wird dadurch deutlich, dass das Profil und die Meldungen anscheinend niemanden interessieren. 10 Gründe, woran das liegen kann:

  1. Es passiert nichts!
    Ein Social Media Kanal ist keine statische Webseite, die man einmal mit Informationen befüllt und dann erst wieder mit den nächsten Relaunch. Es braucht regelmäßige Kommunikation und Interaktion.
  2. Nein, Nur-Text ist nicht interessant genug!
    Damit eine Meldung eine nennenswerte Aufmerksamkeit stattfindet, braucht es mehr als nur Textmeldungen. Regelmäßig sollten Bilder, Videos und Links eingebunden werden, damit die Inhalte dauerhaft interessant sind für Fans und Unterstützer.
  3. Nicht von Best Practice gelernt!
    Wer heute damit beginnt für ein Unternehmen die Social Media-Kommunikation aufzubauen und eine entsprechende Strategie zu entwickeln, der gehört schon längst nicht mehr zu den sogenannten First Movers. Also erst schauen, dann machen.
  4. Nur selbst-referentielle Inhalte!
    Die Motivation dazu, die Meldungen einer Nonprofit-Organisation zu abonnieren, kann vielfältig sein. Entsprechend braucht es einen ausgewogenen Mix an Informationen, der für möglichst viele interessant bleibt.
  5. Es gibt keinen Call-to-Action!
    Eine Meldung in sozialen Medien braucht einen Hinweis oder einen Aufruf, wie damit umgegangen werden soll. Hier eine Reihe möglicher Call to Actions: Meinung äußern, Bewerten, Abstimmen, Taggen, Spenden, Anmelden, Weiterverbreiten und viele mehr.
  6. Alle Meldungen sind Call-to-Action!
    Gestern anmelden, heute Petition unterstützen und morgen spenden. Ein Redaktionsplan sollte nicht so aufgebaut sein, dass die Nutzer jeden Tag aktiv werden müssen.
  7. Gekaufte Fans interagieren nicht!
    10.000 neue Fans oder Follower werden auf einschlägigen Portalen bereits ab 40 Dollar angeboten. So verlockend solche Angebote sein mögen, um eine Zielvorgabe oder ähnliches zu erreichen, es ist deutlich davon abzuraten solche Maßnahmen für das eigene Wachstum einzusetzen.
  8. Importierte Feeds sind langweilig!
    Es gibt zahlreiche Möglichkeiten verschiedene Social Media Kanäle so miteinander zu verknüpfen, dass eine Veröffentlichung über einen Kanal automatisch eine Kette von weiteren Meldungen auslöst. Attraktiv ist das für den Leser nicht.
  9. Keine Antworten auf Nachfragen!
    Es ist eine Wertschätzung für Ihre Aktivität in sozialen Medien, wenn Ihnen auf diesem Wege öffentlich oder in Direktnachrichten Nachfragen zu den Inhalten oder Angeboten Ihrer Einrichtung gestellt werden. Zur professionellen Kommunikation gehört, dass Fragen möglichst zeitnah und erschöpfend beantwortet werden.
  10. Sie betreiben selbst Kommentar-Spam!
    Problematisch wird es, wenn die Diskussionsbeiträge zu selbst-referentiell sind und wenig Mehrwert schaffen. Gut gemeintes Kommentieren wird dann schnell als schlechtes Marketing und als Spam wahrgenommen.

Wie es besser funktioniert, das hat Falk Hedemann in einigen Tipps zu mehr Fan-Engagement auf t3n geschrieben. Und ein gutes Fan-Engagement ist heute wichtiger denn je, wenn es um den Edgerank geht.

Der Beitrag erschien zuerst auf sozialmarketing.de

Call for Location: ikosom-Jahresempfang und Buchpreis-Party

Am 28. November abends will das ikosom-Team, der Crowdsourcing-Verband und das Crowdsourcing-Blog ordentlich feiern: Anlass ist einerseits der ikosom-Jahresempfang, andererseits der Gewinn des dnbp2012. Am nächsten Tag findet dann das Branchentreffen Crowdfunding und Crowdinvesting statt. Wir suchen daher eine Location für 50-100 Personen in Berlin, bei der wir ein gewisses Freigetränkekontingent verabreden können. Habt Ihr Ideen?

deutsch-französisches ePartizipations-Projekt für Jugendliche gestartet

Anlässlich der Jubiläumsveranstaltungen zu 50 Jahren Elysée-Vertrag veranstaltet das DFJW ein ePartizipations-Projekt. Ziel ist es, deutsche und französische Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 30 Jahren zu erreichen.

Der Leitsatz lautet „Ich habe eine Zukunft in Europa, wenn…“. Zu den Elementen des Projekts gehören ein Videowettbewerb bis Ende November, drei dreimonative Phasen Online-Konsultation sowie ein Jugendevent in Berlin im kommenden Januar.

ikosom unterstützt des Deutsch-Französische Jugendwerk in Konzeption und Steuerung des ePartizipations-Projekts. In den kommenden Wochen fassen wir im Blog die Herausforderungen und Erfahrungswerte zusammen.

Blogparade „Tod und Trauer im Internet“

Und, wie viele Deiner Facebook-Freunde und Twitter-Follower sind tot? Was passiert mit ihnen – löschen, ignorieren oder entfreunden? Was soll mit Deinen Social Media-Profilen passieren, wenn Du mal nicht mehr bist? Das sind Fragen, mit denen wir uns bislang glücklicherweise selten beschäftigen mussten. Aus Rücksicht auf uns und unsere Angehörigen sollten wir ihnen nicht mehr länger ausweichen. Lasst uns zu diesem Thema Gedanken machen, austauschen und Öffentlichkeit herstellen. Kurzum: Lasst uns eine Blogparade „Tod und Trauer im Internet“ starten!

Vor etwas über einem Jahr starb einer meiner besten Freunde plötzlich und unangekündigt. Seit dem war ich dreimal an seinem Grab und dutzende Male auf seinem Facebook-Profil. Das war für mich das Schlüsselerlebnis, als ich feststellte, dass das Internet die Art und Weise wie wir sterben und trauern verändert hat.

Im Rahmen der Social Media Week Berlin habe ich meine Gedanken und Erfahrungen zum Thema aufbereitet. In diesem Kotext hatte ich einige sehr inspirierende Gespräche, Emaildiskussion und Telefonate. Auch die Berichterstattung in der Wirtschaftswoche, im Handelsblatt und auf Flux.FM haben mich sehr gefreut.

Grob zusammengefasst umfasste der Vortrag „Wie das Internet den Tod verändert“ Beobachtungen, wie und an welchen Orten im Internet Trauernde sich finden und austauschen. Auch auf Webdienste habe ich verwiesen, mit denen man seine Profile nach dem Tod löschen bzw. an Angehörigen übergeben lassen kann (z.B. DeadSocial) oder die nach dem Tod zu versendenden Nachrichten vorbereitet (z.B. MyWebwill – mittlerweile offline). Dass Social Media Wege aufzeigt sich auf den eigenen Tod vorzubereiten und weiterhin zu wirken, dass haben uns die Beispiel von Ben Breedlove und Randy Pausch gezeigt. Und letztlich kann jeder etwas für sich und seine Angehörigen tun: mit einem digitalen Testament.Oder gleich eine Spendenaktion nach dem Tod?

Aber das Thema ist noch recht jung und braucht mehr Aufmerksamkeit. Es fehlt bei vielen Sterbenden das Bewusstsein für ihren digitalen Nachlass – und den Hinterbliebenen geht es nicht anders. Daher rufen Birgit Aurelia Janetzky und ich zu einer Blogparade auf.

Wie funktioniert eine Blogparade?

Eine Blogparade wird mit einem Aufruf gestartet. In einem vorgegebenen Zeitraum ehmen andere Blogger zu der aufgeworfenen Frage Stellung. Sie geben Antworten, diskutieren miteinander und zeigen neue Aspekte auf. Damit sie sich gegenseitig finden und Bezug nehmen können, wird der Aufruf verlinkt.

Bei dieser Blogparade würde ich mich besonders freuen, wenn wir sehr unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen lesen werden. Bei dieser Blogparade würde ich mich besonders freuen, wenn wir sehr unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen lesen werden. Vielleicht auch mit einer rechtlichen Einschätzung, zur Post-Death-Privacy, von Journalisten, die schon zum Thema geschrieben haben sowie der Expertise von Bestattern, von Trauerbegleitern und von Theologen?

Leitfragen zur Blogparade „Tod und Trauer im Internet“

Den ganzen Themenkomplex auf eine einzige Leitfrage zu reduzieren wird seiner Tragweite nicht gerecht. Zudem treten bei jedem Gespräch und jeder Diskussion neue Aspekte hervor, die so noch nicht bedacht waren. Genau so soll es auch bei dieser Blogparade sein.

Hier einige Fragen zur Anregung:

  • Wie hat sich die Trauerarbeit durch und mit Social Media verändert?
  • Welche Chancen oder Gefahren seht ihr, wenn Menschen das Internet in Zeiten der Trauer nutzen?
  • Wie schätzt ihr das Potential, die Vor- und Nachteile von Webdiensten ein, mit denen Nachrichten nach dem Tod versendet werden?
  • Brauchen wir jetzt alle ein Testament für unseren digitalen Nachlass?

Die Blogparade läuft bis zum 26. November 2012. Anschließend fassen wir die Ergebnisse zusammen.

Birgit Aurelia Janetzky und Jörg Eisfeld-Reschke

Wir schreiben einen Leitfaden für JugendBarCamps

Gemeinsam mit medialePfade und für das Projekt youthpart schreiben wir aktuell an einem Leitfaden zur partizipativen Organisation und Durchführung von JugendBarCamps.

Ziel des Leitfadens ist es die besonderen Rahmenbedingungen und mögliche Herangehensweisen von BarCamps in der Jugendarbeit zu beschreiben. Wir möchten Pädagogen damit eine Unterstützung anbieten, damit sie das Format ausprobieren und mit Jugendlichen gestalten können.

Wer Interesse an dem Thema hat ist herzlich in der Facebook-Gruppe willkommen. Dort stellen wir gelegentlich Fragen zur Diskussion. Die erste Vorab-Version des Leitfadens möchten wir einem Peer-Review unterziehen. Wer Interesse hat die Alpha-Version zu kommentieren und gegenzulesen, die/der möge sich bitte bei uns melden.

Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ gestartet

Am vergangenen Montag fand in Berlin der Auftaktworkshop der 7. Co:llaboratory-Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft – offen, vernetzt, integrativ“ statt. Die Experten werden in den kommenden Monaten zahlreiche Themenstränge zum digitalen Lernen verfolgen und eine Reihe an Handlungsempfehlungen formulieren.

Im Blog des collaboratory wird die Auftaktveranstaltung zusammengefasst:

Zu Beginn des Tages haben der Community Manager Sebastian Haselbeck und die Projektleiterin Kristin Narr die Arbeit des Co:llaboratory, seine Struktur, die Ziele der Initiative und den Ablauf erläutert. Anschließend stellten sich die Expertinnen und Experten gegenseitig vor und tauschten sich über ihre Interessen und Hintergründe aus. Nach der Vorstellungsrunde bereiteten sie konkrete Fragestellungen und Ideen für die Arbeit in kleineren Gruppen vor. Insgesamt wurden 18 Arbeitsgruppen gebildet, die sich auf theoretischer und praktischer Ebene mit dem Lernen in der digitalen Gesellschaft beschäftigen. Jede Gruppe besteht aus zwei bis sechs Kernexperten.
Die Themenfelder, mit denen sich die Expertinnen und Experten in den nächsten Monaten beschäftigen, sind u.a. Open Educational Resources, location based services, technologische, pädagogische und gesellschaftliche Herausforderungen und erforderliche Kompetenzen im Zusammenhang mit dem Lernen mit digitalen Medien.
Zur Unterstützung ihrer Arbeit stehen den Expertinnen und Experten u.a. Howard Rheingold, Prof. Dr. Stefan Aufenanger und Philipp Schmidt als Berater zur Seite.

 

Das BarcampBarcamp

Seit ich vor wenigen Wochen in Heidelberg die Ankündigung eines Barcamps zur Internationalen Bauaustellung sah, bin ich mir sicher, dass das Format mittlerweile in der Gesellschaft ankommt. Es ist kein konspirativer Treff von Nerds und ihren Freunden, sondern einfach eine Methode der Großgruppenmoderation mit Einsatz digitaler Instrumente.

Zugleich häufen sich die Diskussionen, ob in diesem oder jenem Barcamp eigentlich noch Barcamp drin ist. Es finden sich OrganisatorInnen von Barcamps, die noch nie selbst an einem teilgenommen haben. Grund genug, dass wir nochmal grundsätzlich über das Format Barcamp nachdenken.

 

Und so ist heute morgen auf Twitter die Idee entstanden ein BarcampBarcamp durchzuführen. Jöran Muuß-Merholz und ich haben uns bereit erklärt in der Orga mitzumischen. Gibt es weitere Freiwillige?

Ein vorläufige Unterstützungszusage seitens youthpart gibt es auch schon. Aber das Sponsoring steht erst später an. Trotzdem freuen wir uns über weitere frühzeitige Angebote!

Für weitere Diskussionen und Absprachen gibt es eine entsprechende Facebook-Gruppe BarcampBarcamp, die Interessierten offen steht.

Und was meint Ihr? Braucht es ein BarcampBarcamp? Wenn ja, was sind die Fragestellungen, die ihr dort erörtern möchtet?

Open Science, Open Education, Social Media in Schulen sowie Science-Blogs auf der Social Media Week

Auf der Social Media Week finden eine Reihe von Veranstaltungen statt, die sich mit der Kommunikation von Wissenschaft in den sozialen Netzwerken sowie mit Lernen in den sozialen Medien auseinandersetzen.

Den Auftakt macht am Mittwoch morgen um 11 Uhr ein Vortrag von Ulrich Herb (scinoptica) zur Finanzierung von Wissenschaft und insbesondere zur Wissenschaftsfinanzierung im Rahmen des Open Science Ansatzes.

Am Nachmittag folgt ein Vortrag von Kristin Narr und Christin Pautsch zum Thema OpenEducation um 15.45 Uhr  sowie ein Vortrag zu Social Media in Schools um 14.30 Uhr.

Am Abend wird Jens Best mit diversen Science-Bloggern über die Rolle von Wissenschaftsbloggern reden, unter dem schönen Titel „Space, Science and Social Media

 

In der Wirtschaftswoche: Wie das Internet den Tod verändert

Mit dem Themenfeld Social Media, Trauer und Tod beschäftigen wir uns dieses Jahr im Rahmen der Social Media Week. Passend dazu hat Meike Lorenzen das Thema in der Wirtschaftswoche aufgegriffen:

Fast jeder Mensch führt heutzutage ein virtuelles Leben im Internet. Mit E-Mails, Blog-Einträgen, Filmen, Musik, Fotos, Crowdfunding oder Social Networks – auf unterschiedliche Art hinterlassen wir unsere Spuren im World Wide Web. Immer stärker stellt sich daher die Frage, was nach unserem Ableben mit dem digitalen Erbe geschehen soll. Denn eines ist sicher: Das Internet hat nicht nur das Leben der Menschen, sondern auch den Tod massiv beeinflusst.

Am Freitag finden Vortrag und Podiumsdiskussion zum Thema auf der Social Media Week in Berlin statt. Ich freue mich auf die Diskussion vor Ort und im Twitterstream.

Zwei Veranstaltungen zu Social Media, Trauer und Tod #smwberlin

Seit einigen Monaten beschäftige ich mich an und an persönlich mit dem Thema Social Media und Tod. Im Rahmen der diesjährigen Social Media Week möchte ich mehr Menschen für dieses Thema sensibilisieren. Dazu sind zwei Veranstaltungen geplant:

Vortrag:
Tod und Social Media – wie das Internet den Tod verändert
28. September, 18:30-19:00
Design Akademie Berlin (Aufbauhaus)

Wenn uns Twitter über den Tod von Freunden informiert und wir das Facebook-Profil von Freunden häufiger besuchen als ihr irdisches Grab, dann wird eines ganz deutlich: Social Media hat unseren Umgang mit dem Tod verändert. Aber wie genau? Werden wir zukünftig Beerdigungen im live Hangout übertragen? Wie können wir gemeinsam online trauern? Wer hat eigentlich schon ein Social Media Testament geschrieben? Wem gehören meine Follower nach dem Tod? Und wie würdest Du reagieren, wenn ein Toter Dir einige Tage später eine Abschiedsmail schreibt?

 

Diskussion:
Talking Death – Trauerarbeit im Internet
28. September, 19:00-20:00
Design Akademie Berlin (Aufbauhaus)

Wie verändert das Intenet die Art und Weise, wie wir mit dem Tod von Familienangehörigen, Freunden und Prominenten umgehen? Wie sieht die Trauerarbeit 2.0 aus und welche Vorbereitungen sollte man für den digitalen Nachlasse treffen? Darüber diskutieren:

  • Jörg Eisfeld-Reschke (Moderator), Gründer ikosom.de
  • Steve Haack, Journalist golem.de
  • Oliver Schmid, Gründer Gedenkseiten.de
  • Prof. Dr. Marlis Prinzing, MHMK Macromedia

Viele weitere Veranstaltungen der Social Media Week führen meine Kolleginnen und Kollegen bei ikosom durch. Hier der Gesamt-Überblick.

 

Veranstaltungsüberblick ePartizipation – Herbst 2012

Aktuell finden zahlreiche Veranstaltungen und Konferenzen zu epartizipation statt. Kaum eine Diskussion über Beteiligung geht vorüber, ohne dass über die digitale Erweiterung solcher Prozesse ein Wort verloren wird.

Im Folgenden ein grober Überblick über interessante Veranstaltungen zum Austausch und zur Diskussion:

September 2012

Oktober 2012

November 2012

Dezember 2012

Gibt es weitere Veranstaltungen, die sich hauptsächlich oder in Teilen mit ePartizipation beschäftigen?

Berliner Allianz für ePartizipation gegründet

Vergangene Woche gründete sich die Berliner Allianz für ePartizipation – und ikosom ist Gründungsmitglied der Allianz.  Die Berliner Allianz für ePartizipation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen, die sie betreffen, mittels digitaler Informations- und Kommunikationstechniken zu fördern. Die gesamte Gründungserklärung steht zum Download bereit.

Bereits die Präambel macht deutlich, dass ikosom und die weiteren Unterstützer eine gute gemeinsame Basis haben. Die Präambel ist der studie „Jugendbeteiligung und digitale Medien – e-Partizipation in der Jugendarbeit“ des österreichischen Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend entnommen, an dem unser Kollege David Röthler mitgearbeitet hat:

„ePartizipation ist die Teilhabe von Personen an sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen, politisch administrativen Prozessen der Entscheidungsfindung mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnik.“

In den kommenden Monaten werden wir mit unseren Erfahrungen und Kontakten dazu beitragen dem Thema ePartizipation in Berlin größere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und mit den Partnern relevante Erfahrungen auszutauschen.

Veranstaltungshinweis: Denkfest 2012 in Heidelberg

Die Festivalregion Rhein-Neckar lädt Vordenker, Strippenzieher, Netzwerker und Ideengeber aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Politik zum Denkfest 2012 ein.

Das Motto lautet „Kunst und Gesellschaft – kluge Formen der Kooperation“. Am Nachmittag nimmt Jörg Eisfeld-Reschke von ikosom an einer Diskussionsrunde zu Kulturfinanzierung teil. Dabei wird es auch um die Rolle von Crowdfunding gehen.

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