„Ludwikishafen“, „Gerpedia“ und „Speyerpedia“ sind Stadtwikis, kollaborativ erstellte Online-Enzyklopädien über die Städte Ludwigshafen, Germersheim und Speyer. Die Autoren der drei Wikis sind Schülerinnen und Schüler aus Rheinland-Pfalz. Drei Jahre lang erkundeten sie ihre Städte und füllten die Wikis mit Texten, Videos und Audioaufnahmen. Das 2009 initiierte Pilotprojekt „Ludwikishafen“ wurde in Kooperation mit sieben Schulen verwirklicht und ist heute Ludwighafens erster digitaler Stadtführer aus der Feder von Jugendlichen.
Die Einträge in „Ludwikishafen“ sind nicht vergleichbar mit den Artikeln einschlägig bekannter Online-Lexika, weil sie häufig subjektive Eindrücke beschreiben, statt bloße Fakten aufzuzählen. Oft lesen sie sich wie Berichte von einem Schulausflug und sind reich bebildert mit den Fotos der „Wikireporter“, zahlreichen Schülerinnen und Schülern aus Ludwigshafen. Ganz unbefangen und persönlich berichten sie in ihren Artikeln über das Tierheim in ihrem Stadtteil oder vom dem Besuch in der Kletterhalle um die Ecke. Dafür haben sie recherchiert, Fotos und Videos angefertigt, Beiträge geschrieben und den Umgang mit „Mediawiki“, der lizenzfreien Software die hinter „Ludwikishafen“ steht, gelernt.
Schülerinnen und Schüler der der Anne-Frank-Realschule erstellten 2010 sogar einen eigenen Audio-Guide für die Innenstadt. Nach Besuchen im Stadtarchiv und Interviews mit den Mitarbeitern von Stadtbibliothek und Stadtmuseum produzierten sie 20 Hörtexte zu bekannten Sehenswürdigkeiten. Der so entstandene Stadtführer für die Ohren kann heute in der Touristeninformation von Ludwigshafen ausgeliehen werden.
Der Report analysiert die wesentlichen Felder des Crowdsourcings in Deutschland, unter anderem auch Themen wie Crowdfunding, Open Innovation, Microtasks und Liquid Democracy. Er vergleicht den Entwicklungsstand in Deutschland mit Crowdsourcing im europäischen Ausland und in den USA. Eine Reihe von Praxis-Beispielen erläutern die unmittelbaren Anwendungsstrategien für Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen, zum Beispiel Journalisten und Designer.
Eine Reihe von Gastautoren konnten gewonnen werden, um ihre Perspektive auf Crowdsourcing einzubringen. Der Crowdsourcing-Report wird ergänzt durch ein Branchenverzeichnis für den deutschsprachigen Raum.
Das CrowdsourcingBlog ist eine zentrale Informationsplattform für Themen wie Crowdsourcing, Open Innovation und Future of Work. News, Interviews und Fallbeispiele aus der Branche dokumentieren die aktuelle Entwicklung und deren wirtschaftliche wie gesellschaftliche Auswirkungen.
Im Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) arbeiten Experten aus unterschiedlichen Bereichen der digitalen Kommunikation. ikosom beschäftigt sich mit Themen wie Community Management, Digitales Fundraising, Government 2.0, ePartizipation und Urheberrecht.
Das Projekt “Youthpart” ist ein multilaterales Kooperationsprojekt zur ePartizipation Jugendlicher. Getragen wird das Projekt von Fachstelle für Internationale Jugenarbeit der Bundesrepublik Deutschland. Zum offiziellen Auftakt veranstaltet Youthpart vom 4. bis 5. Juni eine internationale Auftaktkonferenz in Berlin.
Für zwei Tage treffen sich 100 nationale und internationale Experten aus dem Bereich der e-Partizipation Jugendlicher um Best-Practice-Beispiele auszutauschen, fachliche Diskussionen zu führen, und zu netzwerken. Gemeinsam wollen wir den status quo der e-Partizipation Jugendlicher in verschiedenen Bereichen zusammenführen und die leitenden Fragen für weitere Aktivitäten formulieren.
Das Internet hat sich in den letzten Jahren zu einem wirkungsvollen Kommunikations- und Kulturraum entwickelt sowie neue Beteiligungschancen in der demokratischen Gesellschaft eröffnet. Insbesondere Jugendliche verstehen digitale Medien und soziale Netzwerke als selbstverständlichen Teil ihrer Alltagswelt. Neue Formen der politischen Kommunikation und politischer Willensbildungsprozesse beginnen sich durchzusetzen. Die gestiegene Engagementbereitschaft Jugendlicher sowie ein Anstieg des Interesses an Politik bergen neue Potentiale zur Beteiligung junger Menschen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen.
Das Programm beinhaltet ein breites Spektrum von Themen wie Jugendinformation, Open Data, Open Government, Crowdsourcing, e-Partizipations-Tools, Medienkompentenz sowie die EU-Jugendstrategie. Alle Themen werden in der Konferenz in vier Themenkomplexen gebündelt: e-Partizipation Jugendlicher in der Gesellschaft, e-Partizipation Jugendlicher in der Kommune, Software-Tools und Information als Basis für e-Partizipation.
Wenn Sie Teil dieser Konferenz sein möchten, beachten Sie bitte, dass die Teilnehmeranzahl begrenzt ist. Wir bitten Sie daher sich mittels eines Vorregistrierungsformulars für die Konferenz frühzeitig zu bewerben. Die Frist für internationale Bewerbungen ist der15.April, die Frist für Bewerbungen aus Deutschland ist der 15.Mai. Im Falle der Zulassung werden Bewerber gebeten Teil der Konferenz-Community zu werden. Zulassungen werden bis spätestens 17.Mai versendet. Kontakt: youthpartconference@youthpart.net. Bewerbungsformular: http://www.amiando.com/eParticipationYouth
Wir haben in den letzten Wochen die Abgeordnetenhauswahl auf Twitter verfolgt um nachvollziehen zu können in wie weit die Berliner Wahlen eine Rolle im globalen Nachrichten-Ökosystem spielen. Dabei haben wir Daten vom 30.08.2011 bis zu 19.09.2011 erhoben und alle Tweets mit den Hashtags #ahw11#berlinwahl und #ltw11 gesammelt.
Im Zeitraum vom 30.08. bis zum 17.09.2011 – also bis zum Samstag vor der Abgeordnetenhauswahl – konnten wir insgesamt 9.432 Tweets mit den drei angegebenen Hashtags identifizieren. Diese wurden von insgesamt 2.253 Usern verfasst und beinhalteten 2.264 einzelne Links sowie 1.250 verschiedene Hashtags. Am meisten Verwendung fanden bei der Datenerhebung die Hashtags #ahw11 #Piraten und #Berlin, wobei zu diesem Zeitpunkt auch noch #ltw11 und #ltwmw relativ zur Grundgesamtheit oft verwendet wurden. Hier hat uns natürlich die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 04. September das Ergebnis etwas verfälscht. So konnten wir zumindest am Wahlsonntag (04.09.) einen leichten Ausschlag von über 1.000 Tweets mit den drei gesuchten Hashtags feststellen.
Ein etwas verändertes Bild auf Twitter fanden wir am Sonntag vor. Bei der Erhebung um 23 Uhr – also fünf Stunden nach dem Schließen der Wahllokale – konnten wir 24.773 Tweets mit mindesten einen der drei Hashtags #ahw11 ##berlinwahl #ltw11 identifizieren. In diesen Tweets fanden wir 3.968 einzelne Links und 2.174 einzel verwendete Hashtags. Die Top 3 der Hashtags blieb dabei unverändert: #ahw11 #Piraten #Berlin. Desweiteren zählten wir 14.030 Mentions – also Erwähnungen anderer Twitter-Accounts – in Tweets. Am meisten Erwähnung fanden @tagesschau, @Piratenpartei und @ZDFonline.
Am Montag ebbte die Diskussion auf Twitter zumindest in Verbindung mit unseren gesuchten Hashtags wieder ab. So verzeichneten wir insgesamt 27.248 Tweets von 6.807 Usern. Diese fügten noch ein paar Inhalte hinzu, womit wir somit auf 2.320 Hashtag und 4.471 Links kommen.
Die aktivisten Accounts der Abgeordnetenhauswahl sind nach unsere Erkenntnissen folgende gewesen: @berlinschaf (ein ReTweet-Bot), @wally44 und @dielinkeberlin, dich gefolgt von @gruene_berlin und @WahlenRT (einem weiteren ReTweet-Bot).
Interessant ist, dass die Twitter-Nutzung durch die etablierten Parteien selber kaum Wirkungen im Netz hatte. Zwar war die Linken sehr aktiv, aber sie konnten kaum Follower hinzugewinnen. Dies liegt wohl auch daran, dass sie erst ca. vier Wochen vor der Wahl aktiv wurden – viel zu spät. Ähnliches findet man bei den Grünen, die auch relativ aktiv waren im Wahlkampf, sich dies aber kaum in den Follower-Zahlen ausdrückt. Hier eine Übersicht über alle Parteien die im Abgeordnetenhaus sitzen bzw. saßen (Die CDU hat Twitter nicht für sich entdeckt. Die anderen 16 Parteien betrachten wir hier nicht.):
Die Zahlen stammen vom 27. September, also gute eine Woche nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus. Auffällig ist auch, dass kein einziger Spitzenkandidaten (bzw. sein Wahlkampfteam) Twitter für sich entdeckt hat*. Bis auf @rka – Andreas Baum, der Spitzenkandidat und jetziger Fraktionsvorsitzender der Piratenpartei Berlin. In diesem Zusammenhang kommt man auch zu einer interessante Feststellung: Obwohl die Piratenpartei als Institution keinen herausragenden Auftritt beim Online-Wahlkampf auf Twitter zeigten, hatten sie in gewisser Weise die Deutungshoheit im Nachrichten-Ökosystem: Zumindest waren sie die mit Abstand die meist erwähnte Partei, als Hashtag und als Mention.
Die Daten und Grafik wurden uns von der Social Media Measurement Plattform twingly.com zur Verfügung gestellt. Hierfür ein Danke!
*Man könnte der Annahme verfallen, dass @kuenast ein offiziller Account sei. Wir werten diesen aber als Fake, da auf diesem nur twitterfeed eingebunden ist, nicht auf der Website von Renate Künast beworben wird und von @gruene_berlin nicht verwendet wird (Mention).
Am Montag beginnt in insgesamt zwölf Städten die Social Media Week. Neben Chicago, L.A., Mailand, Moskau, Rio de Janeiro und Glasgow findet die weltweite Konferenz zu sozialen Medien, Internetwirtschaft und digitaler Gesellschaft auch in Berlin satt. Dabei trägt das Institut für Kommunikation in sozialen Medien einiges zum Programm teil. Rund um die Themen Crowdfunding, Urheberrecht und dem digitalen Menschen haben wir von Montag bis Freitag jeden Tag etwas im Programm.
Hier ein Überblick über alle Sessions von und mit Mitgliedern von ikosom:
Für mehr Infos und tagesaktuelle Nachrichten zur Social Media Week Berlin lohnt es sich die Veranstalter auf Twitter und Facebook, genauso wie ikosom (Twitter, Facebook) zu verfolgen.
Die ARD/ZDF-Onlinestudie ist eine der wenigen frei verfügbaren Studien, die den Zugang zum Internet und das Nutzungsverhalten der Deutschen über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren vergleichbar untersucht.
Grundlage der Studie ist eine national repräsentative Stichprobe nach Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesland für die Grundgesamtheit aller bundesdeutschen Erwachsenen ab 14 Jahren. Die Interviews wurden mittels einer computergestützen Telefonbefragung erhoben.
Im Folgenden einige der Ergebnisse zusammengefasst:
Mit 51,7 Millionen Internetnutzer in Deutschland sind fast drei Viertel der Bevölkerung (73,3%) mindestens gelegentlich online.
Die Genderlücke ist um 2,2 % gesunken. Heute sind 78,3% der männlichen und 68,5% der weiblichen Bevölkerung online.
Erstmals wurde ein leichter Rückgang in der Internetnutzung in der Altersgruppe der 20-29 Jährigen festgestellt. Der Anteil sank leicht von 98,4% auf 98,2%.
Ein deutlicher Zuwachs in der Internetnutzung fand in den Altersgruppen der 40-49 Jährigen (von 81,9% auf 90,7%) und den über 60 Jährigen (28,2% auf 34,5%) statt.
Ein großer Zuwachs (von 13% auf 20%) ist bei der mobilen Nutzung festzustellen. Bei den 20-29 Jährigen nutzen bereits 34% einen mobilen Zugang zum Internet.
Insgesamt verweilten alle Onliner 137 Minuten am Tag im Netz. Damit veränderte sich die tägliche Nutzungszeit seit 2003 (138 Minuten) nicht. Unterschiede findet man eher bei Frauen (123 Minuten) und Männer (150 Minuten), sowie beim Alter: 14-29 Jahre (169 Minuten) und über 50 Jahre (103 Minuten).
Lieblingsanwendungen im Netz bei den Deutschen sind: Suchmaschienen (83%), E-Mails (80%), Onlinecommunitys (36%), Homebanking (32%), Instant Messaging (25%) und Chats (21%) sowie Datei-Downloads (17%), Onlinespiele (17%), Kartenfunktionen (15%) und Internet-Radio (13%).
Wichtigster genutzter Inhalt im Netz sind Nachrichten (61%), gefolgt von Serviceinformationen wie Wetter und Verkehr (46%), Regionalinformationen 45%, Informationen zu Beruf und Ausbildung (45%) sowie Veranstaltungstipps (44%)
Interessant wird es bei der Nutzung, oder besser Nicht-Nutzung, von Web2.0-Angeboten: So haben 30% der deutschen Onliner noch nie die Wikipedia aufgerufen, 42% nie Videoportale genutzt. Auch private (58%) und berufliche Netzwerke (94%) wurden von der Mehrheit noch für sich selbst in Anspruch genommen. Der größte Nicht-Nutzung erfahren in diesem Bereich Blogs (93%) und Twitter (97%).
Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2011 sind unter www.ard-zdf-onlinestudie.de abrufbar. Ebenfalls dort finden Sie zum Vergleich die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudien seit dem Jahr 1997.
Vergangene Woche war Markus Winkler einer der Teilnehmer bei einer Podiumsdiskussion der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema „Wem gehört das Internet? Netzneutralität – Datenschutz – Copyright: Wie demokratisch ist die digitale Gesellschaft?“ in Elmshorn (Schleswig-Holstein). Geladen hatte der dortige Bundestagsabgeordnete Dr. Ernst-Dieter Rossmann und mit auf dem Podium waren Lars Klingbeil (netzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion), Michael Link (Redakteur der Computerbild), Cornelius Samtleben (Landesvorsitzender der Jusos Schleswig-Holstein) und Tim Hornig (Redakteur der Onlineschülerzeitung Pressident der THS Pinneberg) vertreten. Einen kleinen Bericht gibt es bei den Uetersener Nachrichten.
Wie bei solchen Podiumsdiskussionen üblich, wurden nicht nur die drei Hauptthemen besprochen, sondern ein ganzer Reigen an Fragen abgehandelt, die alle irgendetwas mit dem Internet zu tun haben und Konsequenzen in unser Leben mit sich tragen. Doch all diese Punkte kreisten zum Schluss doch wieder um die – gut gewählte – Ausgangsfrage: Wem gehört das Internet?
Diese Frage ist natürlich nicht einfach so zu beantworten. Vielleicht ist sie gar nicht zu beantworten, schließlich reden wir über eine Technologie, ein Netzwerk, einen technischen Standard, welcher von Menschen in verschiedensten Formen genutzt wird. Um aber den Versuch einer Antwort überhaupt zu probieren, ist es nötig sich einige Begriffe, Protokolle oder auch Gremien genauer anzuschauen. Sonst passiert es, dass man manchmal das Gefühl hat, dass das Internet eine kleine, schwarze Box mit magischen Kräften ist, so wie es bei der britischen TV-Serie The IT-Crowd karikiert wurde. Dabei soll hier keine lange Abhandlung über die Funktionsweise oder Entwicklungsprozesse des Internets und des World Wide Web erarbeitet werden, sondern nur eine kurze Übersicht.
Der Begriff des Internets ist an sich ein verwirrender. Denn es gibt nicht das eine Netzwerk auf das wir alle zugreifen, sondern viele verschiedene Netzwerke die miteinander verknüpft sind und über Transmission Control Protocol / Internet Protocol (TCP/IP) miteinander Daten austauschen. Strukturell sind diese Netzwerke nach dem Client-Server-Modell aufgebaut. Also Rechner die durchgängig online sind und Dienste zur Verfügung stellen (Server) und Computer oder andere internetfähige Geräte, welche sich temporär ins Internet einloggen und diese Dienste abrufen (Clients). Hervorgegangen ist das Internet aus dem 1969 gestarteten ARPANet, welches von der Advanced Research Project Agency des US-Verteidigungsministeriums finanziert wurde.
Um Daten über das Internet zu senden, werden diese zuerst in kleinere Datenpakete zerlegt und beim Empfänger wieder zu einer Datei zusammengesetzt. Diese Aufgabe übernimmt dabei das Transmission Control Protocol (TCP). Der Vorgang des Sendens der einzelnen Datenpakete wird durch das Internet Protocol (IP) übernommen. Dabei werden IP-Adressen verwendet, wobei jedem Rechner eine eindeutige Adresse zugewiesen wird. Derzeit wird fast ausschließlich IP in der Version 4 genutzt, welche immer aus vier Datenblöcken bestehen, beispielsweise 192.0.2.42. Diese Adressen sind durch das Domain Name System (DNS) aufgelöste „normale“ Internetadressen wie wir sie in unseren Browser tippen, wie zum Beispiel ikosom.de.
Einer der meistbenutzten Dienste des Internets ist das World Wide Web (WWW) und daher kein Synonym für das Internet. Das Web wurde von Tim Bernds-Lee am CERN entwickelt, 1991 veröffentlicht und besteht aus drei Kernstandards: Das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) wird genutzt um Websites aus dem WWW in einen Browser zu laden und greift dafür auf TCP zurück. Mit der Hypertext Markup Language (HTML) können Websites dargestellt werden, da dies eine Sprache ist, die Texte, Bilder und Hyperlinks in einem Dokument zusammenfassen kann. Der dritte Standard ist die Uniform Resource Locator (URL), also die Webadresse, welche den genauen Ort einer (HTML-)Datei angibt.
Dieser kleine Exkurs ist bei weitem nicht vollständig, lässt aber erahnen wie viele unterschiedliche Techniken ineinandergreifen. Diese Protokolle sind nicht einfach so entstanden. Des Weiteren werden die hier vorgestellten Standards auch weiterentwickelt. So wird beispielsweise gerade am Internet Protocol der Version 6 oder an der Hypertext Markup Language der Version 5 gearbeitet. Für diese Prozesse haben sich in den letzten Jahrzehnten Gremien gebildet, welche über die Zukunft des Internets und seiner Dienste entscheiden. Diese Gruppen sollen nur kurz vorgestellt werden.
Als Dachorganisation des Internets kann in gewisser Weise die Internet Society (ISOC) angesehen werden. Die 1992 gegründete Non-Profit-Organisation hat ihren Sitz in Reston, Virginia und Genf in der Schweiz. Die Gesellschaft soll die Weiterverbreitung und das Fortbestehen des Internets garantieren. Derzeit hat die ISOC ca. 44.000 Individuen sowie über 100 Organisationen als Mitglieder, worunter sich u.a. Cisco, Comcast, Google, Microsoft, das CERN, die Universität Stockholm, das ägyptische Kommunikationsministerium oder das US Verteidigungsministerium befinden. Jeder Mensch und jede Organisation kann mit der Zahlung des jeweiligen Beitrags, worüber sich die ISOC finanziert, Mitglied werden. Die Mitglieder wirken in Arbeitsgruppen, sogenannten Chapters, welche regional (z.B. gibt es auch ein Deutsches Chapter) oder zu spezifischen Themen unterteilt sind. Derzeit gibt es ca. 80 Chapters.
Eines der wichtigsten Chapters ist die Internet Engineering Task Force (IETF), die sich in erster Linie um die Weiterentwicklung, Umsetzung und Standardisierung der Kommunikationsprotokolle (IP, TCP, HTTP) kümmert. DIE IETF besitzt keine feste Organisationsstruktur oder Rechtsform. Die zu einzelnen Themen gegründeten Arbeitsgruppen besitzen meist einen Vorsitzenden und eine sich selbst gegebene Charta. Die Koordination und Diskussion findet in offenen Mailinglisten und wenigen Meetings satt. Von der IETF erstellte Standards werden nach dem Prinzip des groben Konsens beschlossen.
Etwas bekannter ist die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers oder kurz die ICANN. Die Non-Profit-Organisation verwaltet den Internet Protocol Adressraum sowie die Top Level Domains, wie zum Beispiel .org oder .com. Da sie ihren Hauptsitz in Marina del Rey hat, untersteht sie kalifornischem Recht. Zudem hat das US-Handelsministerium auch nach 2009, noch immer einen beträchtlichen Einfluss auf die Arbeit des Chapters. Wobei aber das Governmental Advisory Committee (GAC), der Regierungsbeirat in welchem über 50 Regierungen vertreten sind, die letzten Jahre gestärkt wurde.
Für die Verbreitung und Weiterentwicklung des WWW wurde 1994 das World Wide Web Consortium oder kurz W3C gegründet und ist somit kein Teil der Internet Society. Das Gremium Entwickelt und Standardisiert beispielsweise HTML, XML oder CSS. Vorsitzender ist bis heute Tim Berners-Lee und seinen Sitz hat das W3C am MIT, am European Research Consortium in Informatics and Mathematics (ERCIM) in Frankreich und an der Keiō-Universität in Japan. Derzeit gibt 317 Mitglieder, wobei jede Art von Organisation (Unternehmen, Forschungseinrichtung, Regierung, NGO) Mitglied werden kann. Das W3C finanziert sich über die Mitgliederbeiträge sowie Spenden, z.B. von der Internet Society. Die Arbeitsweise ist ähnlich der ISOC: Die Mitglieder organisieren sich zu spezifischen Themen in Arbeitsgruppen und kommunizieren größtenteils über Mailinglisten.
Zudem gibt es auch noch das Internet Governance Forum (IGF), ein von der UNO seit 2006 jährlich organisierte Konferenz, in der Regierungen, NGOs und Unternehmen über Internet Governance diskutieren. Dabei ist bis heute die genaue Definition dieses Begriffs umstritten. Einer der Hauptstreitpunkte – besonders für verschiedene Staaten – ist die Kontrolle des US Handelsministeriums über die Adressvergabe, die aber bis heute nicht angetastet wurde.
Dies ist nur eine grobe und kurze Übersicht über die verschiedenen Organisationen und Gremien die über die technischen Abläufe des Internets und seiner Dienste bestimmten. Dabei darf man sie in ihrer Macht nicht überschätzen, denn sie haben einerseits keine Rechtsetzungsmöglichkeit, anderseits einigt man sich in erster Linie bei Weiterentwicklungen der Kommunikationsprotokolle auf den kleinstmöglichen Nenner. Doch zeigt es auch, dass der Status Quo des Internet keinesfalls in Stein gemeißelt ist und auf zukünftige Entwicklungen – zumindest der technischen – Einfluss genommen werden kann.
Obwohl es heute relativ einfach geworden ist öffentlich zu publizieren, beispielsweise über Blogs oder Social Media, finden die meisten wissenschaftlichen Debatten immer noch in alten Strukturen statt. Wissenschaftler an Universitäten und Wissensunternehmen in Deutschland veröffentlichen ihre Beiträge in erster Linie in Fachzeitschriften und Aufsatzbänden. Dabei vergeben sie sich viele Chancen, wie eine größere Bekanntheit oder direktere Debatten.
Eine Entwicklung wie in den USA, wo viele Wissenschaftler neben ihren wissenschaftlichen Publikationen in Zeitschriften, auch einen eigenen Blog nutzen um ihre Gedanken und Forschungsergebnisse zu präsentieren, vermisst man in Deutschland weiterhin. Erste Ansätze, die versuchen Forschern eine Plattform für ihre digitale Veröffentlichungen zu bieten, sind SciLogs und ScienceBlogs. Doch kann die Bekanntheit und die wissenschaftliche Wertigkeit dieser und anderer Blogs sicherlich erweitert werden.
Das Haus der Wissenschaft in Braunschweig greift diese Problematik in ihrer diesjährigen Summer School für Doktoranten und Postdocs auf. In Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig und dem Spektrum der Wissenschaft soll über das Thema Wissenschaft kommunizieren vom 24. bis 26. August 2011 gesprochen und diskutiert werden.
Für die 295€ (inklusive Verpflegung) erhält der interessierte Doktorand einen Einblick in die klassische Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Wissenschaft bis hin zu den Möglichkeiten des Web 2.0 in all seinen Plattformen. Da noch Plätze frei sind, kann man sich jetzt noch anmelden.
Vergangene Woche gestalteten Markus Winkler und Jörg Eisfeld-Reschke einen dreitägigen Input zum Themenbereich Online Marketing und Social Media Marketing. Der Foliensatz ist auf slideshare verfügbar.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Studien des zweiten Quartals 2011 zur Online-Kommunikation. Die Studien sind in folgende Bereiche sortiert:
Demographie
Infrastruktur
Politik
Jugend
Finanzierung
Nutzungsverhalten
Mobile
Unternehmen
Journalismus
Weitere interessante Studien
Lesenswerte Leitfäden
Es handelt sich um eine Auswahl relevanter Studien und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Kriterien für die Selektion sind unter anderem Methodik, Verbreitung und Neuigkeitswert. Über Hinweise zu weiteren Studien freuen wir uns in den Kommentaren. Continue reading „Studienrückblick Q2/2011“
Letztes Wochenende fand das dritte politcamp im alten Bundestag in Bonn statt. Die ca. 300 Teilnehmer diskutierten über Social Media in der politischen Kommunikation, die Arbeit der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“, Open Data, Jugendschutz oder Netzneutralität.
Und wie es sich für ein Barcamp gehört, wurde darüber auch ziemlich viel gebloggt und geschrieben, Fotos und Videos gemacht oder Präsentationen veröffentlicht. Wir haben einmal angefangen alles zu sammeln was wir im Netz dazu finden. Die Liste an Beiträgen hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn ihr also noch mehr Links kennt, schreibt sie bitte in die Kommentare, dann nehmen wir es mit auf. Danke und viel Spaß beim lesen.
Auf der diesjährigen re:publica haben Lisa Peyer und Markus Winkler eine Session mit dem Titel „Was macht der digitale Mensch“ gehalten. Hier fasten sie viele nationale und globale Studien der letzten 15 Monate aus den verschiedenen Themenbereichen wie die digitale Spaltung, Jugend und Internet, eCommerce, Social Media, Datenschutz oder Privatsphäre zusammen und versuchten ein Bild des „digitale Menschen“ zu zeichnen.
Die verwendeten Folien aus der Session findet man zusätzlich hier:
Fast wöchentlich werden neue Studien und Untersuchen zum Verhalten von Menschen im Netz veröffentlicht: wie der digitale Mensch sich in den sozialen Netzwerken verhält, wie er Medien konsumiert, sich über Politik informiert oder geschäftlich aktiv ist. Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien untersucht seit Januar 2010 die Veröffentlichungen in Deutschland und im Netz und hat Anfang 2011 die wichtigsten Studien im Bereich Social Media zusammengefasst.
In der Session werden die wichtigsten Erkenntnisse aus den Studien vorgestellt und diskutiert. Typologien von Internet-Nutzern werden gegenübergestellt und verglichen. Mit den Teilnehmern soll auch diskutiert werden, welche wissenschaftlichen Kriterien Social Media Studie erfüllen sollten, um aussagekräftig zu sein.
Lisa Peyer und Markus Winkler hielten diesen Vortrag auf der re:publica am 14. April 2011. Und hier sind die Folien, inkl. Quellen und Links:
Die klassischen Reiseportale werden abgelöst durch die soziale Netzwerke. Für Städte und Gemeinden, gerade im ländlichen Raum, wird Social Media zum Kommunikationskanal. Eine Studie unter britischen Touristen ergab, dass die Bewertungen von anderen Reisenden wesentlich wichtiger sind als die Bewertungen von unabhängigen Dritten. Der Wunsch nach Fotos und Videos vom Urlaubsort steht dabei ganz vorne.
Die sozialen Medien wie Facebook und Twitter sowie Foto- und Video-Plattformen wie Flickr und Youtube bedienen dieses Bedürfnis. Mehr und mehr lassen sich die Menschen bei Ihren Reiseentscheidungen davon beeinflussen, welche Urlaubsfotos ihre Freunde und Bekannte hochgeladen haben. Laut einer Nielsen-Studie sind die Empfehlungen von Bekannten für 90 Prozent der Reisenden der entscheidende Faktor.
Diese neue Art, persönliche Eindrücke weiterzugeben und Informationen zu finden, ist für den Tourismus sehr wichtig, gerade im ländlichen Raum. Klassische Werbung ist teuer und hat hohe Streuverluste. Anders ist dies im Internet – die Kontaktaufnahme ist schnell und einfach. Nicht nur mit der jüngeren Generation unter 30, die nahezu komplett im Netz vertreten ist, kann so kommuniziert werden. Nach dem (N)Onliner-Atlas 2010 der Initiative D21 nutzen über 87 Prozent der 30 bis 50 Jährigen das Internet.
Von den zahlreichen Innovationen im Vertrag von Lissabon hat eine bisher erstaunlich wenig Aufmerksamkeit erhalten: Die Europäische Bürgerinitiative (EBI). Dabei kann die Einführung dieses Verfahrens in das politische System der Europäischen Union durchaus als Grundsatzentscheidung betrachtet werden. Die EBI ist ein Bekenntnis zur Idee der partizipativen Demokratie.
Regelkatalog
Ab 2012 kann die Europäische Kommission von den Bürgern aufgefordert werden, zu einem Thema Richtlinien zu erarbeiten und somit europäisches Recht zu schaffen. Benötigt werden für eine solche Initiative die Unterschriften von 1 Million EU-Bürger. Diese müssen in ihrer Mehrheit aus einem Viertel der EU-Mitgliedstaaten kommen, was derzeit sieben Ländern entspricht. Daneben gilt es eine bestimmte Mindestanzahl von Unterschriften in jedem einzelnen Staat zu sammeln, in Deutschland beispielsweise rund 74.000, in Malta 3.750 Stück. Eine Initiative gilt dann als erfolgreich, wenn die geforderten Stimmen innerhalb eines Jahres erbracht werden. Die Sammlung der Unterschriften kann dabei sowohl in Papierform, als auch Online erfolgen.
Im vergangenen Monat ist wieder Internet Trends Report von ein Morgan Stanley erschienen. Zu den wichtigsten Erkenntnissen zählt, dass nachdem bereits mehr Zeit in sozialen Netzwerken verbracht wird als mit dem Lesen und Schreiben von Emails, übersteigt nun auch die Anzahl der registrierten Netzwerk-Nutzer die von Emailpostfächern.
Gründe dafür werden nicht genannt. Denkbar ist, dass der Kommunikation in sozialen Netzwerken weniger Barrieren zugrunde liegen als der Email-Korrespondenz. Als weitere wichtigen Trend ist der starke Ausbau der Bandbreite für mobile Kommunikation zu nennen sowie dass auf Facebook mittlerweile der größte Anteil der global verbrachten Online-Zeit entfällt. Continue reading „Aktuelle Social-Media-Studien im Überblick (Mai 2010)“
In den vergangenen Wochen sind wieder zahlreiche interessante Studien über Kommunikation in sozialen Medien erschienen. Auf fünf aktuelle Erscheinungen möchten wir besonders hinweisen: von der infrastrukturellen Voraussetzung für Kommunikation über die (regionale) Verbreitung und Reichweite sozialer Netzwerke bis hin zur kommerziellen Werbemaßnahmen .
Digitale Spaltung: (N)Onliner
Im Nachgang des (N)ONLINER-Atlas der Initiative D21 wurde eine repräsentative Befragung durchgeführt. Daraus geht hervor, dass die digitale Spaltung in Deutschlang längst Realität ist. Etwa eine Drittel der Gesellschaft wird als „digitale Außenseiter“ bezeichnet, die mit dem Internet kaum bis keine Berührungspunkte haben.
Unter geographischen Gesichtspunkten hat Plan.net die Daten der Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung zur Nutzung sozialer Medien interpretiert und grafisch aufbereitet. Leider fehlen standen hierzu keine Vergleichsdaten zur Nutzung von Facebook zur Verfügung. (via t3n)
Microblogging-Dienst Twitter
Die ansteigende Nutzung des Microblogging-Systems Twitter im Jahr 2009 belegt die Barracuda Labs Studie. Das Zahlenmaterial gibt einen umfassenden Einblick in die Nutzungsweisen der Anwender. Darüber hinaus wird der Zulauf prominenter Twitter-Nutzer thematisiert. Ein Thema, dass in 2009 die Debatte über den Dienst stetig vorangetrieben hat und sich auch in 2010 unter anderem bei den Olympischen Spielen fortsetzte.
Werbeeffektivität in sozialen Medien
Aufmerksamkeit verdient auch eine aktuelle Studie von Psychster Inc. und Allrecipes.com, welche der Frage auf den Grund gegangen ist, welche Anzeigenformate in sozialen Netzwerken am effektivesten sind. Daraus geht unter anderem hervor, dass aktionsorientiert Werbeformate zwar eine stärkere Bindung ermöglichen, jedoch die klassichen Instrumente Banner und Newsletter-Links bei der Beeinflussung zur Kaufentscheidung derzeit noch effektiver sind. (via t3n)