Die Petitions- und Aktivismusplattform Campact hat kürzlich zwei Beispiele für erfolgreiche Kombination von Offline- und Online-Aktivismus veröffentlicht: Continue reading „Clicktivism – 2 Beispiele“
Kategorie: Fundstücke
Crowdfunding Tools for Boosting Campaigns – Crowdfunding Werkzeuge für Kampagnen
In the context of the UNDP Alternative Finance Lab and the Crowdfunding Academy we have collected a list of Crowdfunding Tools which are available on the market. We have published a list of Social Media Tools (2014) and Communication Tools for Youth Particpation (2012).
You can also find some these tools at this pinterest collection „Crowdfunding Service Providers„.
Update 6.3.2017: For our learning material, me and Wolfgang Gumpelmaier are currently updating this list.
Campaign Tools
- Crowdox – Pledge Management
- GetmeCrowdFunded – Promotion Agency
- Starterstore – Pledge Sales
- Angelspan – Investor Relations
- Asset Match – Trading of Equity-based Crowdfunding Shares
- AllStreet – Rating-Agency for Equity-based Crowdfunding Projects
- CrowdfundingTools – Platform Comparison
- Prefundia – PreLaunchPlatform
- Krowdster – Backer Analytics,Prelauch Plattform
- Kickbooster me – Referral Tool
- Backercamp – Promotion Site
- Green Inbox – Promotion Site
Agencies
- We are happy to help you. Contact us.
- Gumpelmedia
- Brodoto
- Dynamo PR
- Sprizzy Advertising
- Command Partners / Enventys Partners
- Crowdcommunity – Information Portal
- GetyourCrowd – Agency
- Crowdcamp – Agency
Whitelabel Software
- Table of Visions – Reward- and Donation-based Crowdfunding software, Crowdinnovation Software
- Crowddesk – Equity- and Lending-based Crowdfunding software
- Swisscom/Wemakeit – Reward- and Equity-based Crowdfunding Software
- Goteo – OpenSource Crowdfunding Software for Social Organisations
- Update März 2017:
Crowdvalley – Software for Equity- and Lending-based Crowdfunding
Photo by toolstop
Reddit ist die beste Form der Krisen-PR für die GDL
Die Gewerkschaft der Lokomotivführer ist sicherlich bei vielen Bahnfahrern nicht besonders beliebt, obwohl die Mitglieder lediglich ihre Grundrechte ausüben. Wenn sogar die Politik sich zugunsten eines Tarifpartners einschaltet, obwohl es ja auch eine im Grundgesetz verankerte Tarifautonomie gibt, dann zeigt sich, wie schnell man mit etwas Populismus mittlerweile auf Wählerfang gehen kann.
Wie es anders gehen kann, zeigt ein junger Lokführer. Bei der Internet-Plattform Reddit.com veranstaltet er einen „AMA – Ask me Anything-Diskussionsthread„. Jeder kann hier fragen stellen und die Community kann die besten Fragen und Antworten nach oben wählen. Die Fragen sind erstaunlich direkt („Wieviel verdienst Du?“), die Antworten auch („1900 Euro mit Zuschlägen“).
Es zeigt sich, dass manchmal die beste Möglichkeit der Kommunikation Transparenz und Ehrlichkeit ist. Schade, dass sich zuwenige Unternehmen, Gewerkschaften, Parteien und Politiker auf so etwas einlassen. Barack Obama hatte das vor drei Jahren schon gemacht. Wir sind gespannt, wann die Bundeskanzlerin ein Ask me Anything zur BND-Affäre erlaubt.
Präsident Obama aka @potus ist fortschrittlicher als @regsprecher und @pontifex hat dazu gelernt
Heute begann Präsident Obama, auch bekannt als Vater zweier Töchter, Basketball-Star, Internetberühmtheit und Friedensnobelpreisträger zu twittern – und zwar nicht als @barackobama, sondern als @potus. Wem auch immer der Account früher gehörte, der Präsident hat wohl eigene Möglichkeiten, den Twitter-Account sich registrieren zu lassen.
Natürlich freuen sich darüber auch seine Ehefrau, die dann doch schon etwas länger dabei ist.
Und Bill Clinton, der in seinem privaten Umfeld eine aussichtsreiche Aspirantin auf den Twitternamen @Potus hat, fragt natürlich ganz selbstbewußt, ob Obama plant, den Twitter-Account seinem Nachfolger bzw. seiner Nachfolgerin zu hinterlassen – Obama bejaht dies.
Damit unterscheidet sich im Amtsverständnis schon etwas von Regierungssprecher Steffen Seibert aka @regsprecher, der seinen Twitter-Account nicht weitergeben will. Vielleicht sollte man den Papst fragen, denn erst sollte @pontifex mit dem Rücktritt von Benedikt XVI geschlossen werden, mittlerweile hat sich ein ebenbürtiger Nachfolger gefunden.
Wenn ein Instagram-Meme zur Fernsehwerbung wird
Der Fernsehsender Vox wirbt gerade ganzflächig in Deutschland für die neue Fernsehshow „Outlander„. Wem kommt das dafür benutzte Bild seltsam bekannt vor?
Die Ästhetik einer ausgestreckten Hand, die nach der rückwärtig ausgestreckten Hand einer jungen Dame greift, ist vielen Instagram-Nutzern bekannt. Der Fotograf Murad Osmann nutzt eine ähnliche Ästhetik bei seinen Globetrotter-Snapshots mit seiner Freundin.
Die Ästhetik des linearen Fernsehens orientiert sich am nicht-linearen Konsum sozialer Medien, weil die Marketing-Experten der Sender glauben, damit die junge Zielgruppe besser zu erreichen können. Gleichzeitig wird fast jedes lineare Fernsehereignis zu einem Internet-Meme – die kreative Krönung der Fernsehmacher besteht darin, dass eine kurze Szene sich auf Instagram, auf Imgur oder in den Whatsapps dieser Welt als Meme wiederfindet. Vox scheint das wohl vorweg nehmen zu wollen.
1.300.000 Gigabyte in 60 Sekunden – Das Internet in Echtzeit
Click the animation to open the full version (via Penny Stocks Lab).
Ein spannende Seite, um zu zeigen, wie Social Media Seiten wachsen: The Internet in Real Time
Crowdfunding-Statistiken von Indiegogo
In ihrem neuen Handbuch für Crowdfunding-Projekte veröffentlicht Indiegogo ein paar spannende Statistiken:
- Teams of two or more people typically generate 94% more funding than projects run by a single campaigner.
- Campaigns with a pitch video raise an average of 114% more than campaigns that don’t.
- 89% of campaigns overfund, by an average of 30%.
- Campaigns that run between thirty and forty days raise the most money.
- The 25$ Perk is the most claimed perk on Indiegogo.
Wie Google die Wikipedia kaputt macht
Zwei folgendenschwere Trends gibt es in mehreren Sprachversionen der Wikipedia zu beobachten:
- Die Anzahl der Wikipedia-Editoren geht zurück.
- Der Traffic auf Wikipedia geht zurück.
So berichtet es das Blog Wikipediocracy. Gleichzeitig sieht es auch den Verursacher – den Google Knowledge Graph. Wie im obigen Bild ersichtlich, wird bei fast jeder Suchanfrage ein Ausschnitt aus dem entsprechenden Wikipedia-Artikel gezeigt.
Google hopes that the short, visually appealing semantic data that it displays in the Knowledge Graph will be sufficient to answer your immediate needs, thus keeping you on Google and not letting you slip off to another website to learn more about the subject. Google began to roll out Knowledge Graph to English-language search engine users on a staggered basis through mid-2012. Sure enough, by February 2013, the English Wikipedia began to show its page-view decline. With the success of the English-language Knowledge Graph results, Google expanded the feature to other European language search customers in December 2012. And just as predictably, the visitor traffic to those language Wikipedias began to drop in the early to middle months of 2013.
Wikipedia steht damit vor dem gleichen Problem wie die Zeitungsverleger – einerseits sorgt Google via großzügiger Spenden dafür, dass die Wikipedia finanziell sich trägt, gleichzeitig untergräbt sie den weiteren Aufbau der Wikipedia-Community. Im gleichen Dilemma sind die Zeitungsverleger – sie erhalten Traffic via Google, können sich aber trotz Leistungsschutzrechts nicht gegen die Snippets wehren.
Die Wikipedia bzw. die dahinterstehende Wikimedia Foundation müsste eigentlich zwei Dinge tun: von Google kein Geld mehr annehmen und alle Inhalte unter einer Non-Commercial Creative Commons Lizenz stellen. Dann wären aber nicht nur die Google Snippets weg, sondern auch viele andere, die das Wissen der Wikipedia nutzen und darauf Geschäftsmodelle aufgebaut haben.
Was meint ihr – wie sollte Wikipedia reagieren?
Update:
Es gab eine Reihe spannender Kommentare via Twitter. Markus Franz schickte folgenden spannenden Link:
@kasi @joergeisfeld Hier gibt es übrigens eine interessante Diskussion zu den Seitenaufrufen der #Wikipedia: http://t.co/tpHBuWqYni
— Markus Franz (@einfranz) January 11, 2014
Dort heißt es:
Alarmierend in viererlei Hinsicht:
Leute, die bei Google bleiben, sehen keine Spendenaufrufe. Momentan ist das kein Problem, da die Foundation in Geld schwimmt, aber langfristig könnte sich das ändern und dazu führen, dass Wikipedia wieder mehr von Großspendern wie Google finanziert wird. So ja auch in Dirk Frankes Artikel vorhergesagt.
Leute, die bei Google und dergleichen bleiben und Wikipedia gar nicht besuchen, korrigieren keine Tippfehler usw. in Wikipedia. Wenn die Seitenaufrufe für Wikipedia (non-mobile) um 30% fallen, verringern sich auch die Gelegenheiten dafür, dass ein Besucher hier ein Konto registriert und zum Mitarbeiter wird, um 30%. Da sich die Foundation eh schon Sorgen um den Mitarbeiterschwund macht, ist eine solche Entwicklung unter diesem Aspekt wohl kein Grund zum Jubeln.
Sichtbarkeit und Einfluss des Markennamens Wikipedia werden durch eine solche Entwicklung ebenfalls geschwächt. Früher oder später könnte es dazu kommen, dass Wikipedia keine Top-Ten-Website mehr ist, und darauf ist man ja stolz.
Wikipedianer haben sich immer gegen Werbung in Wikipedia gewehrt. Wenn es langfristig dazu kommt, dass immer mehr Wikipedia-Inhalte auf mit Werbung ausgestatteten Google-Seiten und dergleichen gesehen werden, könnten sich die Mitarbeiter eines Tags blöd vorkommen, dass sie im Prinzip umsonst für Google schaffen, während Google Milliarden mit den von ihnen erstellten Inhalten verdient. Andreas JN466 14:51, 9. Jan. 2014 (CET)
Weitere Tweets zu der Debatte:
@kasi NC ist für viele Dinge sinnvoll, aber nicht für die Wikipedia. Das wäre so, als würde man (…) /cc @joergeisfeld
— Markus Franz (@einfranz) January 11, 2014
@kasi (…) Open-Source-Software für die kommerzielle Verwendung in Unternehmen verbieten. /cc @joergeisfeld
— Markus Franz (@einfranz) January 11, 2014
@kasi Nein, aber es liegt bestimmt nicht nur an Google, sondern vielfältige Herausforderungen der Wikipedia-Community…
— Jörg Eisfeld-Reschke (@joergeisfeld) January 11, 2014
@kasi @joergeisfeld @einfranz Es geht ja um eine Verbreitung von Wissen, dann könntet ihr im ikosom Blog schon nichts mehr verwenden!
— Jona Hölderle (@Pluralog) January 11, 2014
@kasi @joergeisfeld @einfranz Zudem ist NC eine schwere juristische Definition. Schon eine Schülerzeitung für 1,50€ kann darunter fallen.
— Jona Hölderle (@Pluralog) January 11, 2014
@kasi und den causalen Zusammenhang nur über eine zeitliche Überschneidung zu gründen, ist vom Grund her schwach. @joergeisfeld @ikosom
— Steffen Peschel (@Steffenster) January 11, 2014
Adventskalender: Linktipps für eine unterhaltsame Weihnachtszeit
Der Adventskalender nähert sich dem Höhepunkt. Daher hier nochmal drei „Informationsquellen“, falls Euch die Feiertage zuviel werden.
Wo soll das alles enden?
…fragt Björn Braune jeden Tag. Seine Antwort gibt er mit vielen GIFs und Videolinks und kuratiert die besten Fundstücke von Reddit, Imgur und anderen Blogs wie Schleckerstein. Kostprobe? Let it snow
Mit ner Anzeige?
…die besten Commercials finden sich auf der Adweek. Darunter auch jede Menge Weihnachtscommercials. Wer das Apple-Commercial noch nicht gesehen hat, sollte sich vielleicht zuerst diesen Film angucken:
Dann schon lieber im Salon!
…, denn Salon.com ist ein linkes, fast schon sozialistisches Online-Magazin in den USA. Es ist voll mit beissender Kritik an den Verhältnissen in den USA, spannenden Reportagen, aber auch lustigen Kommentaren zu TV-Serien in den USA oder zur Popkultur. Und wer wissen will, was im neuen Jahr passiert, kann hier mitraten:
@Salon the rich will keep getting richer. Nobody seems to care. The poor & middle class will suffer. But corporations are people?
— Robert Grunow (@bonitabob12) December 18, 2013
Wir wünschen allen Salon-Sozialisten, GIF-Fetischisten und Ad-Addictions ein paar schöne Feiertage!
Schreibt uns doch mal, welche tollen Blogs ihr für das nächste Jahr 2014 empfiehlt!
Warum IAC Media @JustineSacco jetzt nicht feuern sollte…
Vermutlich gibt es niemanden, der nicht von Justine Sacco, der PR-Chefin der Medien-Firma AIC gehört hatte. Fast alle internationalen Online-Medien und auch viele deutschsprachigen Online-Portale haben über den Tweet berichtet, den Sacco vor ihrem Flug nach Südafrika absandte.
Es ist keine Frage – so ein Tweet ist nicht nur eine grandiose Dummheit, sondern im Kern rassistisch, selbst wenn es nur als Witz gemeint war. Aber die Reaktion auf den Tweet hat der Autorin wohl deutlich gezeigt, dass sie zu weit gegangen war.
Ihre Firma hatte daher erstmal nur geantwortet:
“This is an outrageous, offensive comment that does not reflect the views and values of IAC. Unfortunately, the employee in question is unreachable on an international flight, but this is a very serious matter and we are taking appropriate action.”
Von einigen Medien wurde das als Indikator verstanden, dass die Mitarbeiterin entlassen wurde. Aber dem ist anscheinend nicht so – bisher wurde zwar das Profil und die Kontaktadressen entfernt, aber es gibt kein Statement, dass die Firma ihre Mitarbeiterin entlassen hat.
Erstmal die Mitarbeiterin abschirmen
Ich hab mich gefragt, was man selbst machen würde, wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin so einen Unfug auf Facebook oder Twitter schreiben würde? Wir hatten die Situation schon bei ikosom, dass es Diskussionen um private Tweets gab, die von Teilen des ikosom-Teams als diskriminierend empfunden worden sind.
Als Arbeitgeber steht man in so einem Fall in einer besonderen Verantwortung. Man kann natürlich mit Dingen nicht einverstanden sein, die ein Mitarbeiter in einer privaten Nachricht in den sozialen Netzwerken verfasst. Man kann auch sagen, dass ein solcher Tweet mit den Werten einer Firma nicht übereinstimmt. Aber ein solcher Konflikt sollte dann erstmal zu einem Gespräch führen – und im besten Fall zu einer Entschuldigung durch die Mitarbeiterin.
Haben Sie eine Social Media Policy für private Tweets? Gibt es dafür Notfallpläne?
Selbst wenn das Vertrauen so stark zerstört ist, dass eine Zusammenarbeit langfristig nicht mehr möglich ist, so sollte doch die Firma wenigstens probieren, die Mitarbeiterin vom Medienrummel und der Aufmerksamkeit der sozialen Netzwerken etwas abzuschirmen. Es ist gut, dass AIC im Augenblick zu der ganzen Angelegenheit nichts sagt, denn mehr ist dazu auch nicht mehr zu sagen.
Außer vielleicht, dass selten in einer Social Media Policy ein Verfahren vorgeschlagen wird, wie bei so einem Fall vorzugehen ist. Jede Firma hat eine Notfallprozedur für Feuer im Büro, jede Firma hat ein Sicherheitsprotokoll, wenn die Server gehackt wurden. Aber haben Firmen eine Regelung, was passiert, wenn ein Mitarbeiter etwas privat schreibt, dass zu einem Shit-Storm führt? Vermutlich nicht.
Die positiven Seiten des Shitstorms
Wahrscheinlich ist besser, wenn man die positiven Antworten des Internets hervorhebt, und weniger die aggressiven Reaktionen, welche die Privatsphäre von Justine Sacco noch mehr zerstören. Sinnvoll ist zum Beispiel, wenn man auf rassistische Tweets mit Ironie antwortet:
Going to North America. Hope I don't get shot by George Zimmerman. Just kidding! I'm white.#HasJustineLandedYet
— Ellie Mac (@ellenmc) December 21, 2013
Oder wenn jemand die Domain www.justinsacco.com auf eine NGO für Afrikahilfe umleitet. Immerhin hat da jemand nachgedacht.
Rassimus-Workshops statt kurzfristiger Krisen-PR
Aber wahrscheinlich ist es langfristig die beste Strategie, wenn eine Firma wie AIC zeigt, dass sie den Tweet zum Anlass nimmt, mit ALLEN Mitarbeitern über Rassismus, und über Alltagsrassismus zu reden. Vielleicht könnte auch ein Teil des Unternehmensgewinns an die AIDS-Hilfe gespendet werden. Das wäre dann mehr als nur Krisen-PR.
Adventskalender: Social Media in der Internationalen Jugendarbeit
Für das IJAB (Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.) entwickelte ikosom eine Broschüre zu Einsatzmöglichkeiten von Social Media in der Internationalen Jugendarbeit.
Die Internationale Jugendarbeit steht vor neuen Herausforderungen, ihre Angebote öffentlich darzustellen, Zielgruppen adäquat anzusprechen und die eigene Arbeit effizient zu gestalten. Digitale Instrumente und Social Media können hier als Impulsgeber fungieren. Diese Broschüre zeigt Wege auf, wie Social Media sinnvoll Einsatz finden können in der Konzeption, Planung, Durchführung, Nachbereitung und Dokumentation von internationalen Jugendprojekten. Sie stellt dabei eine große Bandbreite an Instrumenten vor. Die Infoboxen erläutern, was beim Einsatz beachtet werden sollte. Selbstverständlich ist es nicht empfehlenswert, alles auf einmal und von heute auf morgen anzuwenden. Aber es lohnt sich Dinge auszuprobieren und selbst Erfahrungen zu sammeln.
Die Broschüre ist weit über die Internationale Jugendarbeit hinaus interessant, denn
- Die Umbrüche und Herausforderungen des Digitalen Wandels betreffen weit mehr gesellschaftliche Bereiche.
- In der Broschüre vorgestellte Tools und Instrumente können in vielen Kontexten eingesetzt werden.
- Effiziente Teamarbeit wird zukünftig nicht mehr ohne ein gewisses Maß digitaler Kollaboration auskommen.
Die Publikation steht zum kostenfreien Download bereit. Sie ist unter der Creative Commons (by-nc-sa) erschienen.
Ulrike Langer im Interview zur deutschen und amerikanischen Lokalblogger-Szene
In Deutschland wächst die Szene der hyperlokalen Blogs stetig, aber die Kollegen in den USA haben ihnen schon einiges voraus. Lokalblogger sollten sich professionalisieren, unternehmerischer denken und Kooperationen mit etablierten Medien eingehen. Außerdem sei die Rolle der Community nicht zu unterschätzen. Das meint die freie Medienjournalistin Ulrike Langer im Interview mit unserem Kollegen Julian Heck, der das Portal Lokalblogger.de betreibt.
Zum vollständigen Interview bitte HIER entlang.
Adventskalender: Social Toaster zum Ausbau der indirekten Reichweite
Es gibt Fans und es gibt Super-Fans. Letztere zeichnen sich dadurch aus, dass sie fast jede Nachricht einer Marke liken, teilen und retweeten. Sie schenken ihre Reichweite und fühlen sich gut dabei. Mit Social Toaster gibt es nun ein Tool, mit welchem Marken ihre Super-Fans instrumentalisieren das Teilen noch einfacher machen können.
Wie es funktioniert:
Social Toaster ist als einfaches CMS-System mit zahlreichen Reichweite-Instrumenten ausgestattet. Zur Grundausstattung gehören Blog, Slider, ein eingebettetes Video und einige Container, die beispielsweise als Verknüpfung zur Facebook-Seite eingesetzt werden können.
Fans und Nutzer können sich registrieren und fortan Punkte sammeln. Punkte erhalten sie, indem sie ihre sozialen Netzwerke verbinden, Links der Marke verbreiten und Engagement erzeugen, weitere Fans für die Anmeldung auf der Plattform werben, Nachrichten oder Videos der Marke automatisch liken oder an weiteren Aktionen teilnehmen.
Zentrale Elemente von Social Toaster sind der persönliche Punkteverlauf, mit dem sie den Erfolg ihrer Aktivitäten für die Marke nachvollziehen können, und das Leaderboard. Die fünf Personen mit den meisten gesammelten Punkten der vergangene 30 Tage werden prominent auf der Startseite angezeigt – für den Wettbewerb ist damit gesorgt.
Marken können sich vom Social Toaster-Einsatz wünschen, dass ihre Beiträge eine größere indirekte Reichweite und ein steigendes Basis-Engagement erzielen.
Die Preise für den Einsatz von Social Toaster variieren je nach Industrie und Organisationsart. Beispiele für den Einsatz von Social Toaster kann man beispielsweise hier oder hier mit Integration als Facebook-Unterseite sehen.
Vergleichbare Anbieter sind übrigens 500 Friends, Brandsforce, CrowdTwist, GaggleAmp und Zuberance (via socialmediaexplorer).
Mit Vorsicht zu genießen!
Social Toaster ist ein einfaches und benutzerfreundliches Instrument zur Sicherstellung von indirekter Basis-Reichweite. Ein Win-Win für reichweite-fokussierte Marken und loyale Superfans, die bereitwillig folgen.
Die Gefahr besteht darin, dass über den Wert der vermeintliche Reichweite die eigentlich relevanteren bzw. nachhaltigeren Indikatoren wie Sentiment und Dialog aus dem Fokus geraten.
Weitere Tools werden von uns im Rahmen des Adventskalenders rezensiert.
Mit Citizen Science zu mehr Relevanz und Legitimität für Wissenschaft
Auf dem 6. Forum Wissenschaftskommunikation hielt Dr. Aletta Bonn vom Heimholtz-Zentrum für Umweltforschung einen Vortrag über Citizen Science. Darin erläuterte sie die Chancen und Möglichkeiten, wie die Bevölkerung aktiv an wissenschaftlichen Projekten und Prozessen mitwirken kann.
Bei ikosom machen wir uns unter dem Stichwort Open Science immer wieder Gedanken, wie wir auch unsere Prozesse öffnen können. Lasst uns gemeinsam weiterdenken!
Running an effective webinar
Manchmal schlägt Serependity (zufälliger Glücksfund) wieder zu. So war es, als ich auf eine Videoaufzeichnung eines Webinars über Webinare stieß. Einer der Referenten ist unser ikosom-Kollege David Röthler.
Kann #Crowdsourcing zur Kontrolle des illegalen Drogenhandels besser geeignet sein als das Abschalten der anonymen Handelsplätze?
Silk Road war ein Marktplatz im Netz, wo unter anderem Drogen anonym gehandelt werden konnte. Vor einem Monat wurde die Handelsbörse geschlossen und ihr Betreiber verhaftet, wie damals schon Conor Friedersdorf auf TheAtlantic berichtet:
The Department of Justice’s version of events should never be assumed correct. But if their claims are true, authorities had no choice but to shut down the enterprise: among other transgressions, Ulbricht is accused of paying $150,000 to bring about the murder of a hacker who threatened to compromise the anonymity of Silk Road users unless he was paid a substantial sum in blackmail money (the complaint gives us good reason to doubt that a murder in fact happened)
Friedersdorf schreibt aber, dass das Schließen eines Handelplatzes für illegale Waren nicht nur positive, sondern auch negative Konsequenzen haben könnte (Quelle Neunetz, Techdirt):
On many thousands of occasions, drug dealers in foreign countries decided that, rather than using armed truck drivers, bribed customs agents, desperate drug mules, thuggish regional distributors, and street level drug dealers who used guns to defend their territory, they’d just mail drugs directly to their far away customers. Of course, folks at the beginning of the supply chain were still often violent drug cartels who one hates to see profit. But from the perspective of the many innocents who suffer from the black market supply chains involved in traditional drug sales, narcotics via mail order would seem to be a vast improvement.
Ein wichtiger Aspekt der Seite war die Community: das gegenseitige Bewerten der anonymen Profile von Händlern und Käufern sorgte für ein gewisses Maß an Transparenz und Sicherheit; die Nutzung von Bitcoin sorgte für Anonymität und vermindertes Risiko, dass die Daten an Behörden ausgeliefert wurden; die Plattform agierte wie ebay oder andere eCommerce-Plattformen als Mittelhändler und sorgte dafür, dass die Transaktionen funktionieren.
Relativ schnell ergaben sich neue Silk Road Klone, deren größtes Manko aber die fehlende Community war, wie Joseph Cox bei Motherboard berichtet:
Diese Deep Web Marktplätze folgen der selben Logik und der selben Prozedur – wenn du einen abschaltest, dann wandert die Community einfach weiter. Dabei birgt schon das Abschalten eines Marktplatzes durchaus Gefahren, denn bei gewissermaßen regulierte – wenn auch illegale – Händler, kannst du immerhin die Bewertungen und Reviews checken, bevor du deine Drogen kaufst. Das gibt dir im Idealfall nicht nur reinere Ware, sondern auch größere Sicherheit beim Drogenkauf.
Wenn die Politik also einerseits harte Drogen nicht legalisieren möchte, andererseits aber den Handel mit Drogen de facto nicht verhindern kann, dann wäre eigentlich die schlauste Lösung, dass man Black Market Places wie Silk Road duldet, so lange bestimmte Regeln eingehalten werden.
Die Regeln könnten zum Beispiel dazu dienen, die Community-Effekte zu verstärken, zum Beispiel:
- Jede Transaktion muss bewertet werden, selbst wenn sie anonym ist.
- Die Bewertungen der Verkäufer muss jederzeit einsehbar sein.
- Die Plattform macht aktives Community Management und löscht Accounts, welche die Plattform mißbrauchen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die DEA Community Guidelines für Black Market Places herausgibt, aber wenn man in Deutschland sich anschaut, wie die Polizei bestimmte Drogenmarktplätze in Berlin toleriert solange die Lage nicht eskaliert, so ist es nicht abwegig, dass die Drogenbehörden gewisse Toleranzschwellen für Black Market Places definieren.
#PraiseFox – Stephen Colbert (@stephenathome) macht ein Mashup aus @foxnews und @RottenTomatoes
Die Mitarbeiter von FoxNews wurden bezahlt, besonders schöne, Fox lobenden Kommentare auf ihren eigenen Blogs zu hinterlassen, aber als anonyme Internet-Benutzer, berichtet mediamatters und salon.com:
On the blogs, the fight was particularly fierce. Fox PR staffers were expected to counter not just negative and even neutral blog postings but the anti-Fox comments beneath them. One former staffer recalled using twenty different aliases to post pro-Fox rants. Another had one hundred. Several employees had to acquire a cell phone thumb drive to provide a wireless broadband connection that could not be traced back to a Fox News or News Corp account. Another used an AOL dial-up connection, even in the age of widespread broadband access, on the rationale it would be harder to pinpoint its origins.
Der Comedian Stephen Colbert hat darauf hin einen eigenen Twitter-Account @realHumanPraise ins Leben gerufen, der Movie Reviews aus Rotten Tomatoes mit Fox News Moderatoren kombiniert und alle 2 Minuten ein Mashup twittert, mittlerweile an über 35000 Follower.
https://twitter.com/RealHumanPraise/statuses/399117920540033024
Gretchen Carlson is very effective in this creepy, well-shot thriller. #PraiseFOX
— Real Human Praise (@RealHumanPraise) November 9, 2013
Leitfaden zu PR in Wikipedia
Vor einigen Monaten organisierten wir eine Diskussionsveranstaltung “Wikipedia, PR und Unternehmen” (hier das Storify dazu). In den vergangenen Tagen ist reichlich Fahrt in das Thema gekommen. Nicht nur gab es ein Meinungsbild in der deutschsprachigen Wikimedia-Community, sondern als in der englischsprachigen Community ein unseriöser Dienstleister mit zahlreichen werblichen Beiträgen entdeckt wurde, gab es einige Aufregung.
Neu erschienen ist der Leitfaden „Public Relations in Wikipedia – Leitfaden für erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit“ von sucomo und aufgesang. Der Leitfaden ist perpaywithatweet verfügbar.
Twitter und Unternehmen – ein Radiobeitrag im WDR5
Twittern wird Teil der Unternehmenskultur – diese These habe ich in einem Interview mit dem WDR5 vertreten. Die ganze Sendung von „Töne, Texte, Bilder“ findet sich hier: http://www1.wdr.de/themen/wdr5/firmensocialmedia100.html
Auf den Plattformen erreicht die Werbung zwar jede Menge potenzieller Kunden, aber gleichzeitig setzen sich Untenehmen auch auf einen „heißen“ Stuhl.“Früher haben sie ihr Produkt im Stillen vorbereitet, Werbung in Print, TV und Radio geschaltet und hatten nie Feedback“, sagt Wolfgang Gumpelmaier, Kommunikationswissenschaftler und Mitarbeiter beim Berliner „Institut für Kommunikation in Sozialen Medien – Ikosom“. Er beobachtet die Szene seit langem. Direktnachrichten, Hashtags, so etwas habe viele Unternehmen auch abgeschreckt. „Früher war es schwierig, zum Geschäftsführer durchzudringen, weil dazwischen immer Leute saßen, die das abfingen. Jetzt twittern auch die Großen.“ Das bedeute aber auch, dass man als Chef oder Manager angreifbar wird. Eine Frage der Unternehmenskultur.
Sagt Schwarmintelligenz das Ergebnis der Bundestagswahl voraus?
Crowdsourcing-Verfahren werden in vielerlei Kontext eingesetzt um Ressourcen wie Wissen, Kapital und Fähigkeiten vieler Menschen sinnvoll zu kombinieren. Auch für die Vorhersage der Bundestagswahlergebnisse kommen solche Instrumente zum Einsatz. Continue reading „Sagt Schwarmintelligenz das Ergebnis der Bundestagswahl voraus?“
Twittere nie bei „Breaking Bad“ – sagt @jenn_gidman
Bei einer TV-Show wie „Breaking Bad“ sollte man nicht live-twittern, so Salon.com-Autor Jenn Gidman. Man würde so seine soziale Empathie gegenüber der Hauptfigur verlieren.
Spoiler Alert – wer noch nicht Breaking Bad gesehen hat, sollte nicht auf den Original-Link klicken. Aber diesen Artikel lesen.
Die Autorin argumentiert, dass der Erfolg der Serie darin liegt, dass man seine volle Aufmerksamkeit auf die Handlungen der Hauptdarsteller fokussiert:
However, in keeping with much of the research on multitasking in general, you might not be as engaged as you should be if you want to get anything meaningful out of either your Twitter feed or your favorite TV show. A Stanford study shows that “chronic media multitaskers” perform poorly on task-switching because they’re distracted by their multiple media streams. When their eyes are darting back and forth between their TV screens and their Twitter feeds, they may be “sacrificing performance on the primary task” — in this case, their undivided attention to Walt, Jesse and the rest of the motley New Mexican crew.
Complete engagement isn’t usually necessary with these forms of electronic escapism. Watching TV is a passive endeavor to begin with […]. But a show like “Breaking Bad” — baby, you’re different than the rest.
Unlike my other guilty pleasures on the small screen, “Breaking Bad” is all about feeling … the guilt. Guilt at understanding the motivation behind some of the terrible things these characters do. […]
You might share “moments” with characters on the other shows you watch. But with “Breaking Bad,” you know that you are just as much the danger as Walter White. You feel it. To undergo this rather inexpensive self-examination, you don’t want to be spending those critical 60 minutes trying to think up really awful “Breaking Bad” alternatives or clever names for the #BreakingBadBands hashtag.
Spannend an dem Artikel sind weniger die Hinweise auf Schuldgefühle gegenüber den Hauptdarstellern von Breaking Bad, sondern zwei Studien, die im Text erwähnt werden. Einerseits wird eine Studie von Nielsen erwähnt, die eine Korrelation von Twitter-Nutzung und Einschaltquoten sehen:
The recent Nielsen/SocialGuide study confirmed that increases in Twitter volume correlate to increases in TV ratings for varying age groups, revealing a stronger correlation for younger audiences. Specifically, the study found that for 18-34 year olds, an 8.5% increase in Twitter volume corresponds to a 1% increase in TV ratings for premiere episodes, and a 4.2% increase in Twitter volume corresponds with a 1% increase in ratings for midseason episodes. Additionally, a 14.0% increase in Twitter volume is associated with a 1% increase in TV program ratings for 35-49 year olds, reflecting a stronger relationship between Twitter and TV for younger audiences.
Interessant ist aber auch eine Studie der Stanford Universität „Cognitive control in media multitaskers“ von Eyal Ophir, Clifford Nass, und Anthony D. Wagner
Results showed that heavy media multitaskers are more susceptible to interference from irrelevant environmental stimuli and from irrelevant representations in memory. This led to the surprising result that heavy media multitaskers performed worse on a test of task-switching ability, likely due to reduced ability to filter out interference from the irrelevant task set. These results demonstrate that media multitasking, a rapidly growing societal trend, is associated with a distinct approach to fundamental information processing.
Wer also sich auf Breaking Bad konzentriert, tut damit auch etwas für seine Konzentrationsfähigkeit bei anderen Tätigkeiten. Manchmal kann Enthaltsamkeit von Social TV also auch gut sein.
Über diese und weitere Nachteile der Nutzung von sozialen Netzwerken werde ich bei der Social Media Week reden.
Leitfaden JugendBarCamp: Vorbereitung von Technik und Material
Mitte März ist der Leitfaden JugendBarCamp erschienen. Die Broschüre ist digital und gedruckt verfügbar (siehe untere Infobox). Heute stellen wir auszugsweise die Phase 6: Vorbereitung von Technik und Material vor.
Es gehört zu jedem guten BarCamp, dass der Internetzugang mal überlastet ist. Das ist in dem Moment zwar ärgerlich für die TeilnehmerInnen, aber für die Veranstalter ist es ein positives Zeichen: die digitale Kollaboration wird intensiv genutzt! Dennoch sollte man sich bereits im Vorfeld um eine gute Internetversorgung kümmern. Auf Aussagen wie „Klar haben wir im Tagungshaus Internet“ ist selten Verlass. Ein BarCamp verlangt nicht nur eine hohe Bandbreite, es müssen auch mehrere dutzend Endgeräte Anschluss finden. Unter Umständen bringen alle TeilnehmerInnen mindestens ein Endgerät, manchmal auch zwei (Laptop und Smartphone), mit.
Am besten ist ein persönliches Gespräch mit den Haus-
technikern, um folgende Fragen zu beantworten:
- Wie hoch ist die tatsächliche Bandbreite des Internetzugangs?
- Kann die Bandbreite für den Zeitraum der Veranstaltung aufgestockt werden?
- Wie viele Endgeräte können die eingesetzten Router verbinden?
- Ist das WLAN in allen Räumen zu empfangen?
- Können zusätzlich LAN-Kabel in den Räumen angeschlossen werden?
Die Verfügbarkeit von schnellem Internet ist für das Gelingen eines BarCamps von zentraler Bedeutung und ähnlich bedeutsam für die Stimmung wie gute Verpflegung. Es braucht den Zugang zu gemeinsamen Dokumenten und Plattformen, um das gemeinsame Arbeiten digital abbilden und ergänzen zu können. Daher ist eine Bandbreite von sechs MBit wünschenswert. Als Notalternative sollte auch geprüft werden, ob in allen Räumlichkeiten ausreichend UMTS-Empfang besteht. Wenn dies der Fall ist, dann kann ein Veranstalter mit Hilfe von UMTS-Sticks und Ersatz-Routern eine Notversorgung gewährleisten.
Das Jugenschutzgesetz sieht vor, dass Jugendlichen bestimmte Inhalte im Internet nicht zugänglich gemacht werden dürfen und der Veranstalter dafür Sorge tragen muss. Nun stellt sich die Situation bei einem JugendBarCamp so dar, dass die meisten Jugendlichen ihre eigenen Endgeräte mitbringen. Vorinstallierte Filter kommen daher nicht in Frage. angemessenere Herangehensweisen sind gemeinsam mit den Jugendlichen entwickelte Regelungen (Nutzungsordnung) sowie eine Aufsicht, die beispielsweise durch eine freiwillige Selbstkontrolle der Jugendlichen ergänzt wird.
Der tatsächliche technische Bedarf eines JugendBarCamps ist abhängig von der Größe der Veranstaltung, der Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente sowie den Endgeräten, die die Jugendlichen selbst mitbringen. In der folgenden Tabelle nehmen wir daher die Unterscheidung zwischen der technischen Mindesausstattung und der wünschenswerten Technikausstattung vor. Die zusätzliche Technikausstattung betrifft insbesondere die erweiterte Dokumentation der Veranstaltung.
Technische Mindestausstattung
- mindestens ein LAN-Kabel für den Präsentations-Laptop
- Steckdosen in allen Räumen (für jeden vierten Teilnehmer)
- mehrere Beamer (ggf. Fernseher als alternative Screens)
- Laptops zur Dokumentation in den Räumen
- Tonanlage (ab 50 Personen notwendig)
- Notfallset für UMTS-Versorgung (UMTS-Stick, Router, Bridge)
Wünschenswerte Technikausstattung
- mehrere LAN-Kabel in allen Räumen
- ausleihbare Endgeräte (Laptop, Tablet) für TeilnehmerInnen
- Bühne mit Lichttechnik für das Plenum
- weitere Screens mit Session-Plan und weiteren Informationen
Zusätzliche Technikausstattung
- Audio-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation)
- Video-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation)
Heutzutage braucht es keinen Ü-Wagen vom Fernsehen mehr, um eine Veranstaltung live zu übertragen. Ein internetfähiges Smartphone reicht bereits aus. Für den Fall, dass einige Sessions übertragen und aufgezeichnet werden sollen, muss entsprechende Hardware (mindestens Laptop, Kamera, Stativ, Mikrofon) bereitgestellt werden. Die Übertragung kann über kostenlose Livestreaming-Anbieter wie www.ustream.tv und www.make.tv erfolgen.
Der Einsatz digitaler Instrumente ist für ein BarCamp von großer Bedeutung. Doch Technik ist nicht alles. Je nach Situation und Session kann es sein, dass die Jugendlichen ebenso gerne auf Material wie Pinnwand und Flipchart zurückgreifen möchten. Mindestens eines von beiden sollte in jedem Raum zur Verfügung stehen. Es ist ratsam, bei den Teilnehmerunterlagen, in den Räumen oder am Info-Tisch Papierblöcke und Kugelschreiber zur Verfügung zu stellen. Wie viel Technik eingesetzt werden kann, ist maßgeblich eine Ressourcenfrage. Stellt das Tagungshaus nicht das gesamte benötigte Equipment zur Verfügung, so kann auf externe Dienstleister zurückgegriffen werden. Und auch das Personal
zur Betreuung der Hardware ist eine endliche Ressource, die bedacht werden sollte.
Der Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Leitfaden JugendBarCamp: Format- und Themenfindung
Mitte März ist der Leitfaden JugendBarCamp erschienen. Die Broschüre ist digital und gedruckt verfügbar (siehe untere Infobox). Heute stellen wir auszugsweise die Phase 1: Format- und Themenfindung vor.
Das Format BarCamp ist für viele Situationen und Themenzusammenhänge vorstellbar. Grundsätzlich kann es für alle Themen angewandt werden, die Jugendliche interessieren. In gewisser Weise ähnelt das Format einem OpenSpace. Den Unterschied macht die tiefe Integration digitaler Instrumente aus. Bereits in der Vorbereitung gibt es Möglichkeiten, sich zu vernetzen und auszutauschen. Während eines BarCamps sind Etherpad, Twitter, Facebook und GoogleDocs dann elementare Bestandteile der Kollaboration und Dokumentation.
Wie in allen Beteiligungsprozessen gilt es, einen Lebensweltbezug herzustellen. Die Verantwortung der Veranstalterliegt darin, Jugendliche angemessen und früh zu beteiligen und sich mit ihnen auf ein Oberthema zu verständigen. Wenngleich das Format BarCamp ursprünglich aus dem IT-Bereich kommt, muss nicht jedes BarCamp zwingend einen Bezug auf das Internet nehmen. Auch für Diskussionen klassischer Offline-Themen wie dem Jugendmedienschutzstaatsvertrag, Bildung oder philosophischen Diskussionen über Glück und Wohlstand kann das Format einen inspirierenden Rahmen schaffen.
Die Entscheidung für die Durchführung eines BarCamps kann aus unterschiedlichen Gründen erfolgen. Dies sind die Gründe, die uns am häufigsten begegnen:
Auf unseren klassischen Konferenzen sitzen alle da und hören zu. Wir möchten mehr Aktivität und Austausch, deshalb haben wir uns für dieses Format entschieden.”
“Unsere Einrichtung möchte neue Wege gehen. Wir können das Internet und soziale Medien nicht aus der Seminararbeit heraushalten, deshalb möchten wir sie produktiv einsetzen.”
“Wir haben bereits von dem BarCamp-Format gehört und möchten es nun selbst ausprobieren.”
„Unseren Finanzgebern müssen wir zeigen, dass wir gegenüber innovativen Methoden aufgeschlossen sind.“
Alle genannten Argumente sind legitim und es ließen sich noch viele weitere Gründe aufzählen. Doch das Format stößt nicht nur auf Begeisterung. Der intensive Einsatz von Technologie stellt neue Herausforderungen an die pädagogische Betreuung. Auch liegen noch keine wissenschaftlichen Erhebungen oder Evaluationen vor, die gegenüber raditionellen Formaten einen deutlich höheren Beitrag zur Persönlichkeitsbildung oder zum Lernen bescheinigen.
Das hohe Potenzial an Selbstwirksamkeit und das große Maß an Beteiligung sind die entscheidenden Chancen vdes JugendBarCamps. Hier können Jugendliche selbst gestalten. Indem sie das tun, tauschen sie sich aus und lernen voneinander. Die Vermittlung von Anwendungskompetenzen in Bezug auf digitale Kollaboration geschieht quasi nebenbei.
Je nach Veranstalter und Themengebiet werden unterschiedliche Zielgruppen von Jugendlichen für ein BarCamp angesprochen. Eine ausgewogene Mischung aus jüngeren und älteren Jugendlichen sowie solchen mit und ohne Vorerfahrungen zum Thema beziehungsweise mit dem Format ist der beste Garant dafür, dass sie voneinander und miteinander lernen können.
Zu den Anforderungen an die Teilnehmenden zählt vor allem die Bereitschaft, sich auf offene Prozesse einzulassen und Verantwortung zu übernehmen. Das technische Verständnis für die digitalen Instrumente sowie der methodische Ablauf eines BarCamps können während der Veranstaltung vermittelt werden.
Eine hohe Diversität der Gruppe ist dann kein Problem, wenn der Rahmen für ein konstruktives Miteinander geschaffen wird und unterstützende Maßnahmen angeboten werden. So eignet sich das Format ideal für interkulturelle und mehrsprachige Begegnungen. Hier kann das parallele Diskutieren online und offline das Nachfragen erleichtern und das Verständnis vertiefen.
Der Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Interview – zu gekauften Fans und Followern
Der österreichischen Nachrichtenagentur pressetext gab Jörg Eisfeld-Reschke eine Einschätzung zum den Hintergründen zum Kauf von Fans in sozialen Netzwerken.
“Gerade die Fan-Zahlen auf Facebook und Twitter sind Reputationsmerkmale. Wenn jedoch vor allem Fans und Followers gekauft werden, kann es sich mittelfristig enorm schadhaft für die Person oder das Unternehmen auswirken.”
“Die Verantwortlichen schauen dabei häufig vermehrt auf Quantität als auf Qualität. Auch die Agenturen stehen unter Druck, ihren Kunden die geforderten quantitativen Kennzahlen zu liefern. Nachhaltig schadet diese Vorgehensweise jedoch der Reichweite.”
Der gesamte Beitrag ist hier zu lesen.
Interview – Deutschland ist in Sachen E-Partizipation ein Entwicklungsland
Auf politik.de entwickelt die Agentur ]init[ eine Plattform, die von der polidia GmbH betrieben wird, für Informationen und den Austausch zu Beteiligung mit digitalen Instrumenten. Im Interview äußerte sich Jörg Eisfeld-Reschke gegenüber der politik.de-Redaktion zu ePartizipation, Jugendliche als Zielgruppe in Beteiligungsverfahren und die Gemeinsamkeiten von ePartizipation und Crowdfunding.
„Deutschland ist in Sachen E-Partizipation noch in vielerlei Hinsicht ein Entwicklungsland. Das schafft zwar einerseits Raum für viele neue Ideen und Ansätze, allerdings ist das Verständnis von E-Partizipation nicht genügend ausgeprägt.“
„Ich persönlich bin kein Freund von Plattformen, auf denen man nur Mängel melden kann oder von Bürgerhaushalten, die ausschließlich über Kürzungen debattieren.“
Das ganze Interview ist hier zu lesen.
Leitfaden JugendBarCamp erschienen
BarCamps sind seit einigen Jahren eine beliebte Alternative zur klassischen Konferenz – inzwischen ist es möglich, (fast) jede Woche ein BarCamp irgendwo in Deutschland zu besuchen. Seit 2010 haben auch die ersten InnovatorInnen BarCamps als Format für die Jugendarbeit entdeckt. Stattgefunden haben in den vergangenen zwei Jahren allerdings nicht mehr als ein Dutzend tatsächlicher JugendBarCamps im deutschsprachigen Raum. Die Gründe dafür liegen unter anderem am fehlenden Know-how darüber, wie das Format BarCamp für die Jugendarbeit adaptiert werden kann.
JugendBarCamps bieten für Jugendliche einige Chancen und Herausforderungen. Die vorliegende Broschüre arbeitet diese heraus und skizziert Lösungsansätze. Zukünftigen Veranstaltern bietet der Leitfaden Hinweise zur Planung, Organisation und Durchführung von JugendBarCamps.
Der Leitfaden für die Praxis nähert sich dem Organisationsablauf eines JugendBarCamps in elf Phasen von der Format- und Themenfindung, über die Werbung, den eingesetzten Onlinetools, der Sessionplanung bis hin zur Nachbereitung. Angereichert mit Infoboxen, Checklisten und persönlichen Interviews sind Praxiseinblicke möglich und laden zum Nachmachen ein.
Leitfaden jetzt verfügbar
Die Broschüre kann kostenfrei als PDF heruntergeladen sowie die gedruckte Version im IJAB bestellt werden. In den kommenden Wochen werden wir einzelne Kapitel zusätzlich als Blog-Beiträge veröffentlichen. Über Kommentare, Hinweise und Rezensionen würden wir uns freuen.
Der Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Preis für ePartizipation
Bürgerbeteiligung und E-Partizipation gewinnen stetig an Bedeutung für gesellschaftliche und politische Prozesse. Dieser Entwicklung möchten die Agentur ]init[ AG für digitale Kommunikation und der Behörden Spiegel mit dem Online-Partizipationspreis Rechnung tragen. Sie bieten erfolgreichen Projekten aus Bund, Ländern und Kommunen eine breite Öffentlichkeit und möchten damit zu einer stärkeren Förderung der Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen beitragen.
Teilnahmebedngungen
- Projekte aus der Verwaltung in der D-A-CH-Region. Wenn Partizipationsprojekte mit mehreren Akteuren durchgeführt wurden, muss mindestens ein Projektpartner aus der Verwaltung kommen.
- Aktuell laufende oder Projekte, die im Jahr 2012 abgeschlossen worden sind
- Projekte müssen mindestens teilweise online durchgeführt werden oder worden sein
- Das Projekt muss den Austausch mit den Bürgern fördern und auch einen Rückkanal in die Verwaltung/Politik bieten.
Bewertungskriterien:
- Förderung der Partizipationskultur in der Verwaltung
- Nutzungsgrad innerhalb der angesprochenen Zielgruppe
- Rückfluss der Ergebnisse in die Verwaltung oder ins Projekt
- Wie ist das Projekt innerhalb der Verwaltung verortet/eingebettet
Bewerbung
Eine Bewerbung ist bis zum 28.3.2013 unter politik.de möglich. Nähere Informationen und die Teilnahmebedingungen sind ebenfalls dort verfügbar.
Neues Forschungspapier: Crowdfunding für Architektur
Vor einigen Wochen schon hatten wir einen Blogartikel zum Thema „Crowdfunding für Architektur„. Bei der Recherche für unsere Crowdinvesting-Konferenz im April sind wir von Michael Gebert auf dieses Paper aufmerksam geworden, welches einige sehr spannende Beispiele erfolgreich finanzierter Gebäude auflistet:
Broschüre erschienen: Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe
Das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe hat eine Handreichung herausgegeben, die sich mit dem Einsatz sozialer Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe auseinandersetzt.
Sie gibt einen kurzen Einblick in unser verändertes Informations- und Kommunikationsverhalten in den letzten Jahren. Kurzporträts einzelner Angebote nehmen deren Stärken und Schwächen in den Fokus. Kurze Inputs erörtern die Chancen sozialer Medien für die Öffentlichkeitsarbeit von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, für Fundraising, Kampagnen, neue Veranstaltungsformate und für den fachlichen Austausch im Netz.
Für ikosom hat Jörg Eisfeld-Reschke drei Kapitel für die Broschüre eingebracht, die wir in den kommenden Wochen im Blog wiedergeben.
Die Broschüre kann kostenfrei als PDF heruntergeladen werden.
Camper – das Barcamp-Planungs-Tool
Heute startet die Open Beta-Phase des Camper-Barcamp-Tools. Mit dem Barcamp-Tool stellt youthpart die digitale Infrastruktur zur Organisation von JugendBarCamps zur Verfügung.
Wir haben uns die Funktionen für den Leitfaden JugendBarCamp (erscheint in diesem Monat) mal näher angeschaut:
BarCamp anlegen
Nach der Registrierung als NutzerIn gibt es die Möglichkeit, ein eigenes Barcamp anzulegen. Abgefragt werden die Rahmendaten der Veranstaltung sowie die bereits angelegten Social Media Kanäle (z.B. Twitter, Hashtag, Facebook-Seite).
Berechtigungen
Es ist möglich, ein Barcamp mit mehreren AdministratorInnen zu verwalten. Diese haben das Recht, die Informationen zur Veranstaltung zu ändern, TeilnehmerInnen zu verwalten und haben Zugriff auf alle weiteren Administrationsfunktionen. Um eine Person als AdministratorIn hinzuzufügen, versendet man eine Einladung an die E-Mail-Adresse, mit der die betreffende Person im Barcamp-Tool registriert ist.
Profil
Alle registrierten NutzerInnen haben die Möglichkeit, sich in ihrem Profil kurz zu beschreiben. Zu den möglichen Angaben gehören der volle Name, ein Profilfoto, ein freies Textfeld, die Organisation, der Twitter-Name, das Facebook-Profil sowie die T-Shirt-Größe.
Teilnehmerverwaltung
Auf der Teilnehmerliste werden alle Nutzer angezeigt, die Interesse an dem Barcamp angemeldet haben. Sie werden mit ihrem Namen, dem Namen ihrer Organisation sowie dem Link zu ihrem Profil in den Listen angezeigt. Das Barcamp-Tool unterscheidet die drei Listen Interessenten, TeilnehmerInnen und Warteliste. AdministratorInnen können einen Zeitraum für die Anmeldung sowie die maximale Teilnehmerkapazität festlegen.
Gestaltung der Seite
Optisch und inhaltlich können Barcamps individualisiert werden. In die Kopfzeile kann ein eigenes Bild hochgeladen werden. Es ist vorgesehen, dass der Hauptseite alle wesentlichen Informationen zur Veranstaltung entnommen werden können. Hier ist es auch möglich, die Logos von Sponsoren einzubetten und zu verlinken. Es ist möglich bis zu drei Unterseiten anzulegen, die in der oberen Navigation scheinen. Pro Seite kann man den Titel, ein Bild und Text einfügen.
Session-Vorschläge
Alle NutzerInnen, die sich für das Barcamp interessieren, können eigene Session-Vorschläge anmelden. Zu diesem Zweck tragen sie den Titel und eine Kurzbeschreibung ihres Vorschlages ein. Anschließend besteht für alle NutzerInnen die Möglichkeit, ihr Interesse an einer Session zu bekunden. Sortiert werden die Session-Vorschläge entweder nach dem Datum oder nach der Anzahl der interessierten Personen.
Dokumentation
Für die Dokumentation des Barcamps steht ein Etherpad zur Verfügung, welches in der Navigation direkt verlinkt ist.
Twitterwall
Wenn eine Twitterwall für das Barcamp erstellt wurde, kann sie im Barcamp-Tool direkt verlinkt werden. Dies hat zum Vorteil, dass die TeilnehmerInnen sich nur eine Webadresse merken müssen.
Ausblick
Die erste Version des Camper ist in dieser Woche online gegangen und befindet sich in der Open Beta-Phase. Es ist geplant, dass das Tool um weitere Funktionen erweitert wird. Vorgesehen sind unter anderem ein Blog zur Veranstaltung, die Online-Darstellung des Session-Plans sowie eine Newsletter-Funktion zur direkten Ansprache der Intereressierten und TeilnehmerInnen des Barcamps.
Was wir nicht auf der #rp13 diskutieren: Forever online? Social Media und Tod
Bianca Gade hat umgesetzt, worüber Dörte Giebel und ich nur nachgedacht haben. Sie ruft dazu auf abgelehnte re:publica-Vorträge in einer Blogparade zu sammeln.
Forever online? Social Media und Tod
Wenn uns Twitter über den Tod von Freunden informiert und wir das Facebook-Profil von Freunden häufiger besuchen als ihr irdisches Grab, dann wird eines ganz deutlich: Social Media hat unseren Umgang mit dem Tod verändert. Aber wie genau? Werden wir zukünftig Beerdigungen im live Hangout übertragen? Wie können wir gemeinsam online trauern? Wer hat eigentlich schon ein Social Media Testament geschrieben? Wem gehören meine Follower nach dem Tod? Und wie würdest Du reagieren, wenn ein Toter Dir einige Tage später eine Abschiedsmail schreibt?
These
Unser Umgang mit Tod und Trauer im Internet hat sich verändert – in dem diskursiven Vortrag zeige ich auf, woran wir das merken, was das bedeutet und wie wir uns darauf vorbereiten können.
Format
15min Vortrag zur Einführung ins Thema und 60min Diskussion mit Gästen:
- Egon Kapellari, Medienbischof (noch nicht angefragt) oder der Stefan Förner, Pressesprecher des Erzbistums Berlin (grundsätzliche Bereitschaft)
- Prof. Dr. Marlis Prinzing, MHMK Macromedia (grundsätzliche Bereitschaft)
- Oliver Schmid, Gründer Gedenkseiten.de (grundsätzliche Bereitschaft)
- Michaela Zinke, Bundesverband Verbraucherschutz (grundsätzliche Bereitschaft)
Schade für die #rp13
Das Thema Social Media und Tod hatte ich auf der Social Media Week Berlin im letzten September schon platziert – mit sehr vielen persönlichen und positiven Rückmeldungen. Es ist ein Thema, das Menschen bewegt und berührt. Aufgrund der Resonanz gab es im Nachgang noch eine Blogparade zu „Tod und Trauer im Internet“ (Ergebnisse). Eigentlich wäre die re:publica 2013 genau der richtige Ort gewesen um mehr Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen, bevor sie von der Gegenwart eingeholt oder ihre Angehörigen überfordert werden.
Vom Zusammenhang der Facebook-Likes mit der Sterblichkeitsrate in Krankenhäusern
Vor drei Jahren gründeten Karsten Wenzlaff und ich das Institut für Kommunikation in sozialen Medien. Grund dafür war – vereinfacht gesagt – dass die Social Media Forschung in Deutschland fast nur aus Marketing-Befragungen und der Wiedergabe von US-Erhebungen bestand.
Und der Bedarf eines differenzierteren Forschungsansatzes zeigt sich noch heute! Zuletzt brachte AllFacebook dieses Fundstück an die deutsche Öffentlichkeit:
„Eine Studie, die aber jetzt im ‚American Journal of Medical Quality‘ veröffentlicht wurde, ist kaum zu glauben. Dort hat man um die Qualität eines Krankenhauses besser bewerten zu können vorgeschlagen die Anzahl der Likes als Indikator zu nehmen. Und damit es nicht nur bei diesem Vorschlag bleibt, wurde auch direkt eine entsprechende Untersuchung vorgenommen, die Fanzahl und Sterberate in Relation setzt.“
Es ist schon erstaunlich dass eine solche Hypothese zu einem Forschungsprojekt wird und diese Ergebnisse in einem auf Peer-Review basierten Journal veröffentlicht werden. Etwas obskur, aber zumindest bestätigt sich unsere Annahme, dass es noch ein weiter Weg zu einer umfassenden Social Media Forschung ist. Oder bestätigen solche Ausnahmen die Regel?
Sind Carta, Vocer und die Netzpiloten Wettbewerber oder Verbündete?
Ich betreue seit September 2012 für ikosom die Redaktion der Trendblogger. Das sind Studierende aus Deutschland, die zur Zeit im Ausland leben und von dort über Medientrends berichten. Das Projekt wird finanziert von MIZ Babelsberg, welches aus den Gebührengeldern der Haushaltsabgabe finanziert wird.
Ein Ziel für die Trendblogger ist es, nicht nur im eigenen Saft zu bloggen, sondern auch in Kooperation mit anderen Medien die Artikel zu crossposten. Das ist schon ein paar mal gelungen, u.a. Vocer (Artikel 1, Artikel 2), auf mobile-zeitgeist (Artikel), die Carta-Herausgeberin Tatiana Brode war als Blattkritikerin in der Redaktionssitzung.
Daher hatte ich heute einen Tweet abgesetzt:
https://twitter.com/ikosom/status/304971184141910016
Die Antwort kam recht schnell von einer unserer Leserinnen: Ob es nicht unglücklich sei, per Twitter zum Teil konkurrierende Medien anzusprechen?
Ich hab mich dann gefragt: Sind Carta, Vocer, Netzpiloten und Co Konkurrenten? Wenn ja, dann wäre ja auch das durch GEZ-Gebühren finanzierte Trendblogger ein Konkurrent dieser Portale?
Einerseits könnte man das ja so denken – in der Ökonomie der Aufmerksamkeit versucht jede Plattform mehr Leser und mehr Reichweite zu erhalten. Da sind natürlich die Plattformen gewisse Konkurrenten, insbesondere wenn sie aus ähnlichen Töpfen sich finanzieren sollten. Sie sind natürlich auch Konkurrenten um Themen und Personen – die bekannte Medienjournalistin Ulrike Langer hatte bis Ende 2010 bei Carta viel geschrieben, jetzt schreibt sie eben bei Vocer.
Andererseits aber sind es doch alles Beispiele für Online-Portale, die sich ohne eigene Print-Kanäle etabliert haben. Sie sind eigentlich Verbündete für einen Medienwandel. Sie haben natürlich auch eigene Profile: Carta ist eher ein Portal für Medien- und Netzpolitik, Vocer eine Art Medienbeobachter, Meedia ist ein Branchendienst, Netzpiloten berichten über neue digitale Trends. Und es gibt sicherlich mehr und mehr Autoren, die neben ihren eigenen Blogs die Online-Portale nutzen, um auch ihre Reputation zu stärken.
Aus meiner Sicht sollten sich die Portale viel weniger als Konkurrenten verstehen, aktiv einander verlinken, gemeinsame Veranstaltungen machen. Warum das noch nicht so stark passiert, kann ich mir nur damit erklären, dass die Innenansicht eines Portals immer als erstes die anderen Online-Portale im Blick hat und sich mit ihnen vergleicht: Wer hat da schon wieder veröffentlicht? Welches Thema läuft bei denen? Wer hat mehr Follower?
IMHO sind die Konkurrenten von Vocer, Carta, Netzpiloten, Mobile-Zeitgeist und Meedia eher die großen Medienunternehmen, die sich ihre Inspiration bei den Online-Portalen holen ohne dann in ihren Artikel diese zu verlinken.
Was denkt Ihr – Konkurrenten oder Verbündete?
Update – die ersten Reaktionen trudeln ein:
@kasi Ein gewisser Wettbewerb ist vermutlich nicht abzustreiten, aber lieber Verbündete! ^can @carta_ @netzpiloten @dietrendblogger @meedia
— VOCER (@VoiceOfVocer) February 22, 2013
In der Schweiz sollen Soziale Medien fester Bestandteil im Unterricht werden
Die Schweiz möchte die Vermittlung von Medienkompetenz als festen Bestandteil in die Schule bringen. Auch die ikosom-Expertin Kristin Narr wurde um Meinung gebeten. „Soziale Medien spielen mittlerweile bereits im frühen Kindheitsalter eine Rolle, dementsprechend wichtig ist es, einen verantwortungsvollen Umgang zu fördern. Wir müssen erkennen, dass junge Menschen aufgrund der zunehmenden Digitalisierung heutzutage anders sozialisiert werden“.
Der Beschränkung auf ein dafür vorgesehenes und explizites Schulfach „Medienkompetenz“ würde sie zwar nicht beipflichten, dafür sind die Möglichkeiten in verschiedenen Unterrichtsfächern zu vielfältig. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass beispielsweise Facebook nicht nur für den privaten Gebrauch von großem Nutzen sein kann. „Es gibt bereits vereinzelt Lehrer, die ihren Unterricht teilweise in Facebook-Gruppen organisieren, um einen besseren Austausch zu ermöglichen. Sie stellen sich auf die Lebenswelt der Kinder ein und holen sie dort ab, wo sie anzutreffen sind“, so die Medienpädagogin.
Crowdfunding für die Wissenschaft
Der deutsche Crowdfunding-Markt befindet sich derzeit in der Phase der Segmentierung. Neben den allgemeinen Plattformen entstehen immer mehr mono-thematische Anbieter. Ein Beispiel hierfür ist Sciencestarter, die erste deutsche Crowdfunding-Plattform für die Wissenschaft.
Crowdfunding für wissenschaftliche Projekte ist nicht gänzlich neu, aber fand innerhalb der deutschen Community bislang fast gar nicht statt. Über die Möglichkeiten, den Rahmen und bisherige Ansätze haben wir mit Ulrich Herb gemeinsam einen Beitrag für den Sammelband Science2.0 geschrieben, der in den kommenden Monaten veröffentlicht wird.
Darf und sollte man einen fremden Text unter einer CC-Lizenz ungekürzt ins eigene Blog übernehmen?
Wir sind in unseren Projekten immer wieder mit der Frage von Crossposts konfrontiert – zum Beispiel bei unserem Projekt DieTrendblogger (www.dietrendblogger) als auch beim MediaCamp (http://www.digitalbuerger.de) war es unser Ziel, dass die Artikel der Autoren auch auf anderen Portalen veröffentlicht werden. Unsere eigenen Artikel stehen unter einer CC-Lizenz – genau genommen CC BY SA 2.0, d.h. die Artikel können unter Beibehaltung der Lizenz und bei Namensnennung wieder verwendet werden. Uns ist es schon öfter passiert, dass Content-Aggregatoren die Artikel ungekürzt in ihr Angebot übernommen haben, ohne dass aber die CC-Lizenz veröffentlicht wurde. Das ist ärgerlich, kriegt man aber in der Regel über eine kurze Email an den Betreiber erledigt.
Jetzt macht mich ein Blogartikel bei Krautfunding von Ansgar Warner stutzig – er hat ungekürzt einen meiner Artikel übernommen, zwar mit Hinweis auf die Lizenz und den Urheber, aber dennoch ohne zu fragen. Rein rechtlich muss er nicht fragen, denn Creative Commons Lizensen sind ja gerade darauf angelegt, dass man sich nicht die Erlaubnis einholen muss. Ansgar könnte auch unsere Artikel nehmen und diese in einem Buch verarbeiten, alles möglich. Nun ist es so, dass ich Ansgar sehr schätze und ihn als Mitstreiter im Bereich Crowdfunding und Social Payment kennengelernt habe. Ich schätze sein Fachwissen und sein Blog.
Daher wundere ich mich: gerade wenn man sich persönlich kennt, hätte ich erwartet, dass Ansgar Warner bei uns nachfragt, ob er den Artikel übernehmen darf. Ich empfinde das irgendwie als unhöflich, wenn man sich einen anderen Artikel einfach so nimmt, ohne dass man den Urheber kurz informiert hat. Eine Ausnahme wäre es gewesen, wenn Ansgar einen Gastartikel bei uns veröffentlicht hätte, dann kann er als Urheber seinen eigenen Artikel natürlich auch bei sich crossposten.
Bisher kenne ich es so aus dem Umgang von Bloggern, dass dieses kurze Anfragen, sei es via Twitter oder Email, zum Standard gehört, den ich erwarte. Jetzt weiß ich aber, dass Ansgar weder unhöflich ist noch fremde Inhalte für sich beanspruchen will, daher frage ich mich: Wie gültig ist diese soziale Norm unter Bloggern? Sollte man einen fremden Text unter CC-Lizenz ins Blog nehmen, auch wenn man es rein rechtlich darf? Eure Meinung würde mich interessieren.
Kollaborations-Dilemmata: Wie kann man Kollaboration erlernen?
ikosom ist ein kollaboratives Unternehmen. Darüber schreiben und erzählen wir oft. Dann werden wir auch manchmal gefragt, welche Bedingungen müssen gelten, damit Kollaboration funktioniert? Was können wir an unseren Arbeitsprozessen verändern, dass Kollaboration effektiver ist. Wir haben uns das bei unserer ikosom-Klausur sehr oft gefragt, vielleicht auch zu oft.
Simone Janson von Berufebilder.de hat mit einem Blogbeitrag auf imgriff.com das Thema aufgegriffen. Sie schreibt dazu:
Auch wenn asynchrone Kommunikation sehr praktisch sein mag, stellte ich dabei immer wieder fest, dass vor allem durch E-Mails Missverständnisse auftreten, die nur im persönlichen Gespräch bzw. telefonisch oder per Videokonferenz geklärt werden können.
Außerdem schreibt sie über ihre Erfahrungen als Projektleiterin für die ikosom-Aktivitäten auf der Social Media Week 2012:
Durch das Festlegen von Kommunikationsmethoden wurden Konflikte vermieden bzw. Lösungen für Konflikte gefunden. Ressourcen konnten priorisiert werden, Entscheidungen waren durchdachter, das Team wurde weniger durch ständiges Kommunizieren-Müssen abgelenkt und arbeitete effizienter.
Und sie fasst zusammen:
Ob kollaboratives Arbeiten gelingt, hängt abgesehen vom Willen aller Team-Mitglieder, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, auch von der Wahl der Kommunikationsmittel ab. Dabei sind synchrone Kommunikationsmittel wie Telefon, Videokonferenzen oder im Idealfall persönliche Treffen stets einer asynchronen Kommunikation wie E-Mail vorzuziehen, um Missverständnisse so weit wie möglich zu vermeiden.
Das ist alles sehr richtig. Deswegen nutzen wir im ikosom-Team den AdobeConnect als regelmäßigen Treffpunkt und dann asynchrone Tools wie GoogleDocs oder Dropbox, um alle auf einen Stand zu bringen. Echte Treffen sind auch wichtig: Konferenzen, Klausuren, Kaffeetrinken. Es ist wichtig, eine ausgewogene Balance zu finden. Das muss nicht immer perfekt sein, sondern immer jeden Tag perfektioniert werden.
Wichtig ist Vertrauen. Vertrauen darin, dass Informationen verfügbar sind, aktiv weitergegeben werden, aufgenommen und verarbeitet werden. Kollaboration wird gehemmt durch Schnellschüsse, durch Machtspiele, durch Hierarchien, durch fehlende Absprache, durch unklare Regeln, aber auch durch zu gefestigte Regeln. Kollaboration wird gehemmt, wenn zu hohe Erwartungen an Kollaboration gesetzt werden. Oder wenn die Teammitglieder ihre eigenen Stärken und Schwächen nicht wahrnehmen, sondern es auf den Prozess der Kollaboration schieben, wenn mal etwas nicht funktioniert.
Ich glaube auch, dass man über Kollaboration nicht schreiben kann, wenn man es nicht aktiv ausprobiert, evtl. scheitert, es dann wieder versucht, daraus lernt, es besser macht. Kollaboration kann man nicht theoretisch erlernen, man muss sich seinen Arbeitsalltag so einrichten, dass man Kollaboration erfährt. Das ist dann der wahre Erfolg, nicht das Produkt, die Konferenz oder der Blogartikel, der am Ende dabei herauskommt: man hat gelernt, zusammen zu arbeiten.
Der Erfolg von taz-zahl-ich – ein Vorbild für die gesamte Branche?
Die taz hat eine gute Nachricht:
Nach der Rekordsumme von 10.939,42 Euro im Dezember legten die NutzerInnen im Januar noch einmal etwas drauf und ließen der taz insgesamt 12.209,45 Euro zukommen – 1.270,03 Euro mehr als im Rekordmonat zuvor.
Interessant finde ich an den Grafiken:
- Seit der Einführung der „freiwilligen“ Bezahlschranke sind alle Einnahmen nach oben gegangen, aber stagnieren zum Teil auf einem höheren Niveau.
- Die Flattr-Einnahmen stagnieren auf dem Niveau bzw. gehen leicht zurück.
- Vor allem Direktüberweisungen und taz-zahl-ich-Abos tragen zum Wachstum der Einnahmen insgesamt bei.
Aus historischer Sicht betrachtet, scheint damit die Frage, welches Social-Payment-Modell sich langfristig durchsetzt, entschieden: die inviduelle Bezahlung pro Artikel per flattr war eine spannende Lösung für die digital Natives. Aber das Gespür von kachingle, eine Abolösung einzuführen, war grundsätzlich richtig. Das Problem ist nur, dass die taz nie Kachingle als Anbieter eingesetzt hat, sondern lieber die Funktionalität selber programmiert hat, um die Daten der Nutzer behalten.
Was heißt das für den Rest der Zeitungsbranche? Continue reading „Der Erfolg von taz-zahl-ich – ein Vorbild für die gesamte Branche?“
#ikoklausur-Rückblick – Gibt es keine Genies mehr?
Passend zu unserer Debatte auf der #ikoklausur erschien heute auf dem Technologieportal ArsTechnica eine Zusammenfassung eines Artikels von Dean Keith Simonton, Psychologie Professor an der University of California Davis, der letzte Woche in der Nature publiziert wurde:
The “scientific genius” Simonton refers to is a particular type of scientist; their contributions “are not just extensions of already-established, domain-specific expertise.“ Instead, “the scientific genius conceives of a novel expertise.” Simonton uses words like “groundbreaking” and “overthrow” to illustrate the work of these individuals, explaining that they each contributed to science in one of two major ways: either by founding an entirely new field or by revolutionizing an already-existing discipline.
Today, according to Simonton, there just isn’t room to create new disciplines or overthrow the old ones. “It is difficult to imagine that scientists have overlooked some phenomenon worthy of its own discipline,” he writes. Furthermore, most scientific fields aren’t in the type of crisis that would enable paradigm shifts, according to Thomas Kuhn’s classic view of scientific revolutions. Simonton argues that instead of finding big new ideas, scientists currently work on the details in increasingly specialized and precise ways.
And to some extent, this argument is demonstrably correct. Science is becoming more and more specialized. The largest scientific fields are currently being split into smaller sub-disciplines: microbiology, astrophysics, neuroscience, and paleogeography, to name a few. Furthermore, researchers have more tools and the knowledge to hone in on increasingly precise issues and questions than they did a century—or even a decade—ago.
Damit eng verbunden, auch wenn nicht auf dem ersten Blick erkennbar, ist die Debatte um die Doktorentitel der Schavans und Guttensbergs an der politischen Spitze in Deutschland. Nach wie vor geht das wissenschaftliche System davon aus, dass Abschlüsse, insbesondere Promotionen und Habilitationen individuelle Forschungsleistungen sein müssen. Wir erleben aber in allen Bereichen den Durchbruch kollektiver Forschung, die ironischerweise wie Guttenplag und Schavanplag die Plagiatoren zu Fall bringen.
Das wissenschaftliche Genie mag es daher nicht mehr geben, aber das geniale Wissenschaftskollektiv schon. Wir werden den Beweis antreten.
Ankündigung – MOOC Maker Course 2013
Wo Dörte Giebel und Monika König zusammenkommen, da geschieht Innovation. So oder so ähnlich könnte man die Kette an Projekten erklären, die diese beiden Social Media Power Women anschieben. Diesmal nehmen sie sich gemeinsam mit Heinz Wittenbrink die MOOCs vor.
Seit wenigen Jahren wird das Format Massive Open Online Course (kurz MOOC) für webbasierte Bildungszwecke eingesetzt. Eines der in Deutschland bekanntesten Beispiele ist der Kurs von Sebastian Thrun und Peter Norvig von der Stanford-Universität über künstliche Intelligenz.
Wer nach MOOCs im Web recherchiert wird unweigerlich auf einige Videos stoßen. Sie erklären den Hintergrund und den Weg zu erfolgreichen Teilnahme – aber sie schweigen sich aus darüber, wie man selbst einen MOOC initiieren und erfolgreich organisieren kann. Diese Lücke werden Dörte, Monika und Heinz schließen. Sie organisieren mit dem #MMC13 den ersten deutsprachigen MOOC Maker Course.
Der Open Course richtet sich an alle, die sich mit dem Gedanken tragen, selbst diese offene Lehr-Lernform einzusetzen oder anzubieten. Das Programm ist noch in Vorbereitung, aber über Neuigkeiten kann man sich im Blog und auf Twitter informieren lassen. Folgen empfohlen!
Hyper-Revolution und Open-Education
Die Webseite Open-Site hat unter Creative Commons Lizenz ein Video veröffentlicht, welches sehr eindrucksvoll die Bedeutung von sozialen Netzwerken schildert. Hier die Infos zu dem Video:
Today, a handful of users on Facebook, Twitter, and Youtube can launch a movement that can topple a regime. Just look at Tunisia. Just look at Egypt. It can organize the frustration of middle class Americans from the impotent complaints of individuals into a spontaneous, passionate and primal force. A wave doesn’t demand concessions, but you have no choice but to acknowledge it when it crashes down on you. We are the 99 percent.
Das Video ist natürlich ganz nach dem amerikanischen Geschmack gedreht, für Europäer vielleicht etwas zu pathetisch. Sehr spannend ist, dass die Webseite Open-Site eine Art Repository oder Archive für Open-Education-Materialien werden möchte:
Open courseware is free, quality educational materials in a broad range of academic areas. Choose a subject from the list below to access thousands of links to open courseware, including podcasts, videos, assignments and more, at no cost to you.
Via DieTrendblogger
In der Wirtschaftswoche: Wie das Internet den Tod verändert
Mit dem Themenfeld Social Media, Trauer und Tod beschäftigen wir uns dieses Jahr im Rahmen der Social Media Week. Passend dazu hat Meike Lorenzen das Thema in der Wirtschaftswoche aufgegriffen:
Fast jeder Mensch führt heutzutage ein virtuelles Leben im Internet. Mit E-Mails, Blog-Einträgen, Filmen, Musik, Fotos, Crowdfunding oder Social Networks – auf unterschiedliche Art hinterlassen wir unsere Spuren im World Wide Web. Immer stärker stellt sich daher die Frage, was nach unserem Ableben mit dem digitalen Erbe geschehen soll. Denn eines ist sicher: Das Internet hat nicht nur das Leben der Menschen, sondern auch den Tod massiv beeinflusst.
Am Freitag finden Vortrag und Podiumsdiskussion zum Thema auf der Social Media Week in Berlin statt. Ich freue mich auf die Diskussion vor Ort und im Twitterstream.
Gründung der Berliner Allianz für ePartizipation
Die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin, die Kreuzberger Kinderstiftung und die Stiftung Demokratische Jugend laden ein zur Gründungsversammlung der Berliner Allianz für ePartizipation im Jugendbereich.
Gemeinsam mit interessierten Trägern und Akteurinnen und Akteuren der Jugendarbeit in Berlin sollen die Grundlagen und Ziele der geplanten Allianz erörtert und die Gründungserklärung verabschiedet sowie die nächsten Schritte geplant werden.
In dem Entwurf zur Gründungserklärung heißt es: „Die ‚Berliner Allianz für ePartizipation‘ macht es sich zur Aufgabe, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen, die sie betreffen, mittels digitaler Informations- und Kommunikationstechniken zu fördern.“
Nähere Informationen sind bei jugendnetz-berlin.de zu finden. Der Termin zur Gründung ist aktuell für den 6. September geplant. Bitte melden Sie sich bei Bernd Gabler (gabler@jfsb.de) an, um Interesse zu bekunden und nähere Informationen zu erhalten.
Ausschreibung: Experteninitiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“
Das „Internet & Gesellschaft Co:llaboratory“ hat die Teilnahme an der siebten Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft – offen, vernetzt, integrativ“ ausgeschrieben. Im Zeitraum vom Oktober 2012 bis Januar 2013 soll der folgenden Frage nachgegangen werden:
„Was bedeutet Lernen mit digitalen Medien, welche Chancen eröffnet das Internet und welchen Herausforderungen begegnen wir?“
Ziel ist es, Bedarfe zu formulieren und konkrete Lösungen sowie Perspektiven aufzuzeigen. Interessierte können sich bis zum 18. September bewerben.
Analyse zur Finanzierung von Qualitätsinhalten im Journalismus: Crowdfunding braucht emotionale Bindung
Der Journalistenverband Freischreiber berichtete kürzlich über die Aktion „Facing Europe“: Drei Journalisten aus sechs Nationen, die im kommenden September einen Monat lang live aus Bulgarien und Rumänien berichten werden. Von Redaktionen bekamen sie dafür keine Unterstützung – offenbar interessieren die sich nicht vor Osteurpa – “Schon gar nicht, wenn wir dafür Geld in die Hand nehmen müssen”. Mit diesen Worten reagierte eine Deutsche Tageszeitung auf das Artikelangebot der Journalisten.
Dahinter steckt die in deutschen Redaktionen ziemlich verbreitete Denke, dass sich die Leser für solche aufwändigen Reportagen eben nicht interessierten, sondern lieber auf banale Bilderstrecken Marke „Kreuzfahrten in Dubai“ klicken und dabei den sogenannten Qualitäts-Journalismus gerne außen vorlassen. Das stimmt nach meiner Beobachtung nur bedingt: Leser sind bereit, für Inhalte zu zahlen, zu denen sie einen emotionale Bindung haben und die einen irgendwie gearteten Bezug zur Lebensrealität des Lesers aufweisen. Bei abgehobenen Feulliton-Artikeln gilt das eben nur für einen kleinen Teil des Fachpublikums, bei politischen Analysen werden es dann schon mehr. Viel mehr Leute können hingegen etwas mit Geschichten über andere Menschen anfangen, auch weil sie sich mit diesen identifizieren. Und das können dann auch gerne niveauvolle Inhalte sein. Nur müssen diese gut und spannende vermittelt werden, was leider viel zu selten passiert. Der Ton macht die Musik!
Ich spreche da aus eigener Erfahrung: Ich muss gestehen, ich gehörte selbst lange der Fraktion an, die glaubte, man kann mich schönen und interessanten Inhalten kein Geld verdienen. Zum Beispiel, weil Leser via Google im Internet nach schnell verwertbaren Informationen suchen. Oder vielleicht steckte unbewusst auch wenig die Deutsche Haltung “Geld verdienen muss wehtun” dahinter. Schließlich habe doch mal gewagt, ein internationales Reportageprojekt zu starten. Mehr aus persönlicher Freude, denn aus überzeugung, die tolle Geschäftsidee gefunden zu haben. Unterstützt durch diverse Sponsoren berichte ich seit über einem Jahr von Berufsbildern, Geschäfts- und Marketingideen weltweit.
Schöne Geschichten statt Kreuzfahrten
Was ich gar nicht erwartet hatte, mich dennoch aber um so mehr freut: Die Sache kommt an. Die Reportagen aus der ganzen Welt werden gelikt, getwittert, geplust und kommentiert – sogar aus dem Ausland. Und was ich dabei immer mehr merke: Den Lesern gefallen genau solche Texte, zu denen auch ich einen starken emotionalen Bezug habe. Offenbar merkt man es den Texten an, wenn ich mit Freude dabei bin. Oder wenn ich mich besonders über ein Thema aufrege. Das hat mein Weltbild verändert. Und zeigt, dass Erfolg am Ende doch völlig unberechenbar ist. Die Reportagen aus der ganzen Welt werden immer mehr zu meinem Alleinstellungsmerkmal. Er spornt mich an, noch spannendere und interessantere Geschichten für meine Leser zu finden. Und es hilft mir, neue Sponsoren zu gewinnen – und weitere Werbekunden.
Um so mehr freue ich mich, wenn sich auch ander Journalisten nicht durch die gängige Unkenrufe aus den Redaktionen abschrecken lassen – und ihre Recherchefinanzierung in die eigene Hand nehmen. Mit der Aktion Facingeurope zum Beispiel: Hier wollen sechs Journalisten aus drei Nationen einen Monat lang in zwei Teams durch Rumänien und Bulgarien reisen. Sie wollen herausfinden, was sich seit dem EU-Beitritt der beiden Länder 2007 verändert. Täglich berichten sie auf ihrem Blog www.facingeurope.eu und bei Twitter twitter.com/facingeurope, was sich in den letzten Jahren seit dem EU-Beitritt verändert hat – neben gängigen Klischees – und befragen unter anderem junge Naturschützer, Holzdiebe und Künstler.
Crowdfunding-Zahlen unter der Lupe
Finanziert wird das Projekt via Crowdfunding unter www.startnext.de/facing-europe. Die Prämienauswahl und Zustimmung der Leser zeigt sehr schön, unter welchen Bedingungen ein solches Projekt funktionieren kann – was genau auch meine Beobachtung bestätigt. Die Leser crowdfunden nämlich vorranging für solche Prämien, zu denen sie einen emotionalen Bezug haben: Zum Beispiel Trashpostkarten, welch witzige Idee, für 25 Euro, mit 15 Supportern die meisgenutzte Prämie. Dicht gefolgt vom persönlichen Mitbringsel für 50 Euro oder dem persönlichen Foto. Auch das Dankeschön-Paket für 100 Euro oder der persönliche Diavortrag für 300 Euro findet Abnehmer. Was hingegen gar nicht interessiert, sind die Business- und Werbeprämien wie ein Workshop zum mobilen Reise-Journalismus, ein Business-Logo oder gar das Premiums-Sponsoring für 1.000 Euro. Denn genau das sind die Ideen, die dem Leser emotionale Anknüpfungspunkte liefern. Wenn dem Leser das geboten wird, kann auch die Finanzierung funktionieren.
Morgen im Radio: #Crowdfunding bei Breitband
Samstagmittag ist Breitband-Zeit. Die Radiosendung rund um Webthemen wird von 14.05 bis 15:00 im Deutschlandradio Kultur gesendet. Morgen geht es unter anderem um die Crowdfunding-Plattform Kickstarter und das neue Rekort-Projekt Ouya. Mit dabei ist Jörg Eisfeld-Reschke von ikosom:
Unterstützen statt verpfeifen sollen sich Freunde bei Kickstarter. Die Plattform hat das Crowdfunding perfektioniert, bei dem Netzfreunde ein Projekt finanziell unterstützen. Jetzt kommt Kickstarter nach Europa. Über die besondere Kultur und Bedeutung der Plattform sprechen wir mit dem Crowdfunding-Experten Jörg Eisfeld-Reschke. Die Android-Konsole Ouya gehört zu den beeindruckendsten Projekten, die Kickstarter möglich gemacht hat. Wir schauen uns an, wie aus Netzspenden ganz reale Hardware wird.
Die Sendung kann hier live oder nachträglich gehört werden.
Open Access kurz erklärt (Video)
Open Access, also der offene Zugang zu wissenschaftlichem Material (insb. Literatur) erlebte im ersten Halbjahr wieder größere öffentliche Aufmerksamkeit. Anlass dafür sind nicht zuletzt anhaltende Beschwerden gegen die teils unverschämt hohen Preise wissenschaftlicher Journals. Zudem entstehen neue Open Access Portale wie PeerJ.
Das folgende Video erklärt den Hintergrund und die Notwendigkeit von Open Access:
Wie wollen wir lernen?
Im Rahmen des Vision Summit fand in diesem Jahr auch das Visioncamp statt. Es bot SchülerInnen und LehramtsstudentInnen sowie interessierten Besuchern des Vision Summits die Möglichkeit sich drei Tage lang mit Lernkultur zu beschäftigen.
Im Workshop entstanden einige Impuls und Anregungen, wie Lernen zukünftig gestaltet sein könnte. Mittels Prototyp Design sollten die Ideen zugleich modellhaft entwickelt und damit erlebbar gemacht werden
Bereits im Vorfeld hatte Elias Barrasch zu diesem Zweck einige Impulse in Videos festgehalten. Sie dienten im Workshop als Anregung von außen. ikosom-Gesellschafter Jörg Eisfeld-Reschke regte an über zeit- und ortsunabhängigere Lernmethoden nachzudenken.
Hier gibt es alle Videos im Überblick.
Acht Jahre in die Zukunft schauen möchte Nico Kirch und hat zu diesem Zweck die Blogparade „Wie sieht das Lernen im Jahr 2020 aus?“ gestartet. Was sind Eure vorstellungen – wie sollte sich Lernen im Kontext Schule entwickeln?!
ikosom im taz-Interview über StudiVZ
Anlässlich des Relaunch der VZ-Gruppe mit reduzierter Belegschaft und neuer Ausrichtung hin zur Lernplattform wurde Simon Schnetzer, ikosom-Experte zu digitalem Gesellschaftswandel von taz.de interviewt. Der Artikel diskutiert die Chancen dieser Neuausrichtung im Umfeld existierender Plattformen, die im Lernumfeld bereits etabliert sind oder themenspezifisch erfolgreich sind. Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien ikosom veröffentlicht 2012 in Kooperation mit DECODE aus Kanada die internationale Social Media Studie „Decoding Digital Connections“ über die Beziehungen junger Menschen in sozialen Netzwerken.
Zum Artikel auf taz.de: Abstieg der VZ-Gruppe – Die Bildung soll SchülerVZ pushen
Neue Entwicklungen zu OpenAccess in Europa
In der aktuellen Newsletter-Ausgabe des Helmholtz OpenAccess Koordinatiosbüro wird über aktuelle Entwicklungen hinsichtlich OpenAccess in Europa berichtet:
In einer Rede auf der Jahrestagung der britischen Verleger hat der britische Wissenschaftsminister David Willetts am 2. Mai 2012 angekündigt, dass die Ergebnisse öffentlich geförderter Forschung für die Öffentlichkeit frei zugänglich sein sollen. Die britische Regierung wird daher Open-Access-kompatibles Publizieren zur Norm im Bereich ihrer Forschungsförderung machen. Besonders unterstützt werden sollen auch der freie Zugang zu Forschungsdaten und die Verlinkung zwischen Publikationen und Datensätzen.
Auch in Deutschland ist Bewegung zu verzeichnen. Der Unmut gegen eine aus Sicht der Wissenschaft unakzeptable Geschäftspolitik bestimmter Verlage konzentriert sich aktuell auf den Elsevier-Verlag. Die Selbstverpflichtung, keine Gutachterdienste mehr für Elsevier-Zeitschriften zu leisten („The Cost of Knowledge“), wurde auch von deutschen Wissenschaftlern unterzeichnet. Mit der Anfang Mai 2012 angekündigten Abbestellung aller Elsevier-Zeitschriften durch das an der TU München angesiedelte Zentrum für Mathematik hat der Protest jetzt die institutionelle Ebene erreicht.
Open Access wird in der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestages thematisiert. In dem Zwischenbericht der Projektgruppe Bildung und Forschung, der im Mai veröffentlicht wurde, wird das Thema umfassend behandelt. Handlungsempfehlungen werden folgen.
Auf Landesebene ist der vor einem Jahr geschlossene Koalitionsvertrag zwischen Bündnis 90/Die Grünen und der SPD in Baden-Württemberg hervorzuheben. Darin haben die beiden Parteien festgelegt eine Open-Access-Strategie für das Land zu entwickeln. Die Arbeiten an diesem Projekt haben bereits begonnen.
Call for Papers „Digitale Gesellschaft – Partizipationskulturen“
Vom 8. bis 10. November findet in Bonn die Tagung „Digitale Gesellschaft – Partizipationskulturen“ im Netz“ der Fachgruppe „Computervermittelte Kommunikation“ der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft e.V. statt.
Ziel der Tagung „soll es sein, den Begriff der Partizipation aus vielfältigen Perspektiven zu beleuchten und dabei materialbezogene und theoretische Zugänge zu verzahnen. Dabei soll der Fokus einerseits auf den Strukturen und Prozessen, liegen die Partizipation auszeichnen, andererseits auch auf den ent- bzw. bestehenden Kommunikaten und Kontexten.“
Bis zum 30. Juni können Beiträge im Umfang von 4.000-5.000 Zeichen eingereicht werden. Die Beiträge müssen einen Themenbezug zur Tagung aufweisen und können beispielsweise folgende Themen behandeln:
- Zur Theorie und Empirie von Partizipation online
- Bürgerbeteiligung im Netz – von S21 bis ACTA
- Protest-Kommunikation online, digitaler Aktivismus
- Slacktivism, clicktivism, micro-activism und Ad-Hoc-Bewegungen
- Partizipationskulturen und Normen – wer darf wann was wo?
- Partizipation und ihre technische Umsetzung – von Adhocracy bis Liquid Democracy
- Partizipationskompetenzen
- Partizipation im Netz als Konsummodell, Online-Verbraucherverhalten
- Partizipative Präsentations- und Vermarktungsoptionen für Künstler im Netz (Crowdfunding, Musikportale etc.)
- Unternehmenskommunikation im Netz unter Partizipationsaspekten
- Neue Geschäftsmodelle im Social Web – Partizipation als Geschäftsmodell
- Selbstoffenbarung und Privatsphäre im Netz: Ich partizipiere – also bin ich?
- Partizipationskulturen in ausgewählten Gruppen (Jugendliche, Migranten, Senioren etc)
- Grenzen der Partizipationsoptionen: Digitale Spaltungen und Marginalisierungen
Spannagel: „Nicht erst das Ergebnis, sondern bereits der Prozess von Forschung sollte öffentlich sein“
Am Donnerstag erschien ein Interview ber Open Science mit Christian Spannagel auf den Seiten von Zeit Online. Spannagel ist einer der Treiber der Diskussion (siehe Wikiversity)
Open Science unterscheidet er von Open Access durch die Idee des (Mit)Teilens im Forschen. Wenngleich er patent-relevantes nicht twittern würde, geht es ihm doch darum den Forschungsprozess begreifbar zu machen und beispielsweise in einem Blog zu dokumentieren. Die daraus entstehende Angreifbarkeit von Vorgehen und Inhalten sieht er als bereichernd, dann dadurch durchdenke man das eigene Handeln besser.
Für die weitere Verbreitung von Open Science sieht er die Professoren in der Pflicht:
„Gestandene Professoren sollten Open Science würdigen und vorleben. Heute sind es vielleicht eher Doktoranden, die Open Science betreiben, aber sie werden nicht zum Teilen angeregt – im Gegenteil. Sie sind in der Qualifikationsphase, in der sie es sich nicht leisten zu können, gegen die Billigung des Professors zu agieren. Aber die Professoren selbst haben die Freiheit etwas anders zu machen. Die Angst, den eigenen Ruf zu verlieren, ist irrational. Die Professoren müssen mutiger sein, dieses vermeintliche Risiko einzugehen.“
Wenn sich der traditionelle Forschungsapparat dem Thema nur langsam öffnet, dann braucht es eben private Institute wie ikosom, um den proof of concept vorzunehmen. Das Interview ist ein interessanter Impuls, aber es kann die Fragen natürlich nicht abschließend klären. Insbesondere zwei Fragen bleiben meines Erachtens offen:
- Wie manifestiert sich der Gedanken des Teilens im Forschungsprozess? Inwieweit bedeutet OpenScience auch Teilhabe?
- Spannagel beschreibt, dass sein Forschungsgebiet der Mathematik- und Informatik-Didaktik sich für mehr Offenheit eignet. Woran bemessen wir, ob sich ein Forschungsfeld eignet?
Wer wagt sich an die Antworten?
Crowdfunding für Bücher – Mit welchen Prämien kommt man auf 100.000 US-Dollar?
Das Kickstarter-Projekt „A better life“ hat weit über 100.000 US-Dollar eingenommen – von einem Buch, das darüber informiert, wie man auch als Atheist gut lebt. Spannend ist die Struktur der Prämien. Continue reading „Crowdfunding für Bücher – Mit welchen Prämien kommt man auf 100.000 US-Dollar?“
Crosspost: Den Edgerank von Facebook verstehen
Woran misst man den Erfolg einer Facebookseite? An den direkten Spendenzuflüssen und Newsletteranmeldungen? Bleiben wir ehrlich – die meisten Organisationen messen ihren Erfolg auf Facebook an der Anzahl der Fans. Die Euphorie über hunderte hinzugewonnene Fans in allen Ehren, aber die tatsächliche Reichweite bildet die Fanzahl alleine nicht ab. Die Botschaften müssen die Fans auch noch erreichen. Und dies ist nicht immer der Fall.
Edgerank statt Pagerank
Ebenso wie Google einen PageRank nutzt um die Relevanz von Internetseiten einzuschätzen, obliegt es dem Edgerank-Algorithmus bei Facebook die individuelle Relevanz von Meldungen für die Nutzer einzuschätzen. Damit nicht jeder Facebook-Nutzer die Meldungen von mehreren hundert Freunden und Seiten lesen braucht, führt der Edgerank eine Vorsortierung durch.
Der Edgerank entscheidet über die Sichtbarkeit von Meldungen in dem Newsfeed der Fans. Dieser ergibt sich unter anderem aus dem Verhältnis von allgemeiner und persönlicher Interaktionsrate mit der Gesamtzahl der Unterstützer. Das kann dazu führen, dass eine Seite mit einer sehr hohen Unterstützerzahl aber geringer Interaktionsrate letztlich für weniger Menschen im Newsfeed sichtbar ist, als eine Seite mit weniger Unterstützern aber deutlich intensiverer Diskussion einzelner Beiträge.
Facebook ist ein Netzwerk sozialer Beziehungen. Aus diesem Grund basiert der Edgerank zwar für alle Mitglieder nach dem gleichen Prinzip, wird aber für jede Person und jeden Beitrag indiviuell berechnet. Die Werte sind dynamisch und damit stetiger Veränderung unterworfen.
Funktionsweise des Edgerank
Die grobe Funktionsweise des Edgerank hat Facebook der Öffentlichkeit vorgestellt. Demnach fließen in den Edgerank (E) drei Werte ein: 1. die Affinität zwischen Nutzer und Anbieter (u), 2. das Gewicht der Aktivität (w) und 3. die Verfallszeit der Aktivität (d).
Die drei Werte kurz erklärt:
- Die Affinität errechnet sich aus den Interaktionen, die in der Vergangenheit zwischen Nutzer und Anbieter stattfanden. Wer eine Meldung eines Freundes oder einer Seite kommentiert oder den Like-Button drückt, wird auch zukünftig eher an einer Meldung dieses Anbieters interessiert sein.
- Mit der Gewichtung eines Beitrages ist die Interaktionsrate gemeint, die durch alle Nutzer mit dem einzelnen Beitrag entsteht. Nicht bestätigt ist bislang, dass hierbei der persönliche Freundeskreis und dessen entsprechende Interaktion eine zusätzliche Gewichtung erfährt.
- Die Verfallszeit bezieht sich lediglich auf die Aktualität des Beitrages.
Die Funktionsweise des Facebook-Edgerank erklären Facebook-Mitarbeiter im folgenden Video:
edgerankchecker – alles nur ein Bluff?
Vor einigen Wochen startete das neue und kostenfreie Analysetool www.edgerankchecker.com. Dieses soll Seiten-Inhabern ermöglichen den Edgerank ihrer Seite zu bestimmen und darüber hinaus unter anderem festzustellen, welche Uhrzeiten am Besten geeignet sind um Interaktionen mit den Fans zu initiieren.
Auch wenn einige Blogs sehr positiv über dieses Instrument berichten – Skepsis ist angebracht. Es scheint sich lediglich um eine Gegenüberstellung der Impressions mit der jeweiligen Interaktionsrate zu handeln. Wer die Metriken und die Funktionsweise des Edgeranks verstanden hat, der weiß, dass der Edgerank ein individueller Wert ist und nicht als allgemeiner Wert einer Facebook-Seite festgestellt werden kann. Natürlich sind die angegebenen statistischen Auswertungen interessant und können bei der Redaktionsplanung von Nutzen sein, den Edgerank stellen sie jedoch nicht dar. So lange der exakte Edgerank-Algorithmus geheim ist und Facebook keine entsprechende Schnittstelle bereitstellt, gibt es auch keine Möglichkeit den Wert für sich persönlich oder einen einzelnen Beitrag auszulesen.
Hier geht es zum Original. |
1 Milliarde Facebook-Nutzer im August 2012
Die Britische Marketing Agentur iConnect prognostiziert dass im August 2012 Facebook eine Milliarde Nutzer haben wird.
Using a process of linear regression on the data from the end of 2008 onwards we expect Facebook to hit a billion active users around August 2012. Looking at the data from 2006-mid 2008 it looks like Facebook was growing at an exponential rate, however more recent data suggests it’s growing in a linear fashion.
via Facebook to Hit a Billion Users in the Summer – iCrossing.
Crowdfunding für Startups in den USA (Crowdinvesting) – Reform der Regulierung
Robert K. Ranum von Fredrikson & Byron, P.A., fasst die wichtigsten Neuerungen der Reform des Crowdfunding-Rahmens in den USA zusammen und benennt den Unterschied zwischen der Version des Senats und des Abgeordnetenhauses:
The House and Senate crowdfunding bills would eliminate the traditional private placement restrictions on general solicitation and the number of non-accredited investors in order to allow the offerings to be sold over the internet to a large number of investors. Under current law, private placements may not be offered by any means of “general solicitation or general advertising” which includes communications in newspapers, magazines, or broadcast over television or radio or over the internet. Current private placement rules also limit the number of investors that may purchase in the offering, although investors meeting certain financial criteria, known as “accredited investors,” are not subject to the limitation. Crowdfunding offerings are not subject to these limitations provided the offerings limit the amount of money that can be invested by each investor and the aggregate amount that can be raised by the company pursuant to the crowdfunding exemption during any twelve month period. The bills also permit a crowdfunding “intermediary” to receive compensation from the company for helping to sell the company’s securities, without requiring the intermediary to be licensed as a broker under federal securities laws.
Limit of Aggregate Sales per 12 months
H.R. 2930: $1 million ($2 million if issuer has audited financials)
S. 1791: $1 million
Limit for individual investments
H.R. 2930: Lesser of $10,000 (as adjusted by CPI) or 10% of investor’s annual income.
S. 1791: $1,000
Intermediary
H.R. 2930: Permits, but does not require, sale through crowdfunding intermediary meeting certain standards for protection of investors.
S. 1791: Requires sale through an independent crowdfunding intermediary meeting certain standards for protection of investors.
Minimum Proceeds
H.R. 2930: Requires issuer to state target offering amount and prohibits closing unless capital raised is at least 60% of target.
S. 1791: Requires issuer to state target offering amount and prohibits closing unless capital raised is at least 60% of target.
The crowdfunding bills do not count the investors in such offerings against the 500 shareholder threshold after which any company with over $10 million in assets is forced to register under the Securities Exchange Act of 1934 and thereby become a public reporting company. This requirement has become a subject of increasing concern in recent years as the regulatory burdens of public company reporting have increased and fewer companies are willing to take on those burdens. In addition to the crowdfunding bills, a separate bill (S. 1824) addresses this issue by raising the 500 shareholder threshold to 2,000, thereby allowing private companies to have many more shareholders before they are required to comply with the SEC’s public reporting regime. Critics argue that raising the threshold will leave significant numbers of shareholders without the protection provided by regular disclosure under SEC rules.
via Congress Considers “Crowdfunding” and Other Changes in Securities Laws – Fredrikson & Byron P.A..
Interessant ist, dass die Senatsversion wesentlich konservativer ist, gleichzeitig aber die Crowdfunding-Plattformen enorm bevorteilt, weil sie die Crowdinvesting-Projekte auf die Plattformen zwingt, um die Investoren zu schützen.
Surftipp: Beispiele für Fair Use vom Center for Social Media
Immer wieder wird in der deutschen Urheberrechtsdebatte über das Prinzip des FairUse gestritten, das vor allem in der amerikanischen Rechtssprechung zu finden ist.
Im Kern geht es darum, dass nicht wie im kontinentaleuropäischen Rechtssystem üblich über sogenannte Schrankenregelungen Ausnahmen vom Urheberrecht geschaffen werden (zum Beispiel im Rahmen des Zitatrechts), sondern eine allgemeine Klausel geschaffen wurde, die bestimmte Verwendungszwecke davon ausnimmt, bei der Verwendung von urheberrechtlich geschütztem Material die Genehmigung der Urhebern zu benötigen.
Klarer wird das schon in der Definition der englischen Wikipedia:
Fair use is a limitation and exception to the exclusive right granted by copyright law to the author of a creative work. In United States copyright law, fair use is a doctrine that permits limited use of copyrighted material without acquiring permission from the rights holders. Examples of fair use include commentary, criticism, news reporting, research, teaching, library archiving and scholarship. It provides for the legal, unlicensed citation or incorporation of copyrighted material in another author’s work under a four-factor balancing test.
Die FairUse-Klausel wird durch Einzelurteile ausdifferenziert, d.h. Gerichte entscheiden in der Regel bei Streitigkeiten, ob die FairUse-Klausel anwendbar ist oder nicht. Dieses fallbasierte Erneuern des amerikanischen Rechtsrahmen ist in dem kontinentaleuropäischen Rechtssystem so einfach nicht möglich, weil die Ausnahmen vom Urheberrecht durch den Gesetzgeber festgelegt werden müssen.
Das Center for Social Media hat in einer Reihe von Veröffentlichungen Beispiele der Nutzung des FairUse-Prinzips für Filme, Poesie und andere Nutzungsarten aufzeigt.
Das ganze ist eine gute Zusammenstellung, welche Dynamik das FairUse-Prinzip bringen kann, da es für eine Reihe von Anwendungen erlaubt, kostengünstig kreative Werke herzustellen, die nicht den kostenintensiven Prozess der Genehmigung aller Urheber notwendig macht, dass nicht-kommerziellen Künstlern in Deutschland manchmal große Schwierigkeiten bereitet.
Der Facebook-Börsengang als Infografik
Das der Facebook-Börsengang bevorsteht, ist mittlerweile selbst in den Mainstream-Medien thematisiert worden. Mashable hat in zwei sehr umfangreichen Blogpost zusammengefasst (Artikel 1, Artikel 2). Darin wird auch erklärt, dass Facebook vor allem um die Konkurrenz von Google abzuwehren, Kapital benötigt.
There are several reasons why a company typically goes public. In a recent paper by professors James Brau and Stanley Fawcett of Brigham Young University, the two outlined the usual motivations: To raise capital and to enrich the company’s founders and insiders. However, Facebook’s situation is a bit different. For Facebook, a better question might be “Why are they going public now as opposed to a couple of years ago?’”
One major reason is that private trading in the company is pretty much maxed out. Under U.S. laws, once you get 500 or more private shareholders, you have to publish detailed data about your company’s financial performance. Private trading in Facebook as well as Zynga, Twitter and the pre-IPO LinkedIn also drew scrutiny from the SEC last December.
In addition to the feds, though, Facebook also has to content with a rivalry from Google+. As The Economist notes, “Facebook will want to seek a listing before rivals erode its lead in the social-networking sphere.”
via Everything You Need to Know About Facebook’s $100B IPO.
Gleichzeitig hat Mashable eine Infografik publiziert, welche die wichtigsten Fakten sehr ansprechend darstellt. Allfacebook.de hat die Fakten aus der Grafik übersetzt:
Erwarteter Börsenwert 10 Milliarden
Größer Internet Börsengang bisher
4. Größter US Börsengang bisher
Etwa jeder 10. Erdbewohner nutzt Facebook aktiv
Zuckerberg hält 24% der Facebook Anteile
4,2 Milliarden $ Umsatz
Zuckerberg erhält für jeden aktiven Nutzer 50$
Neues Blog sozialmarketing.de
Vor wenigen Wochen ist die Ressourcenseite und Mehrautorenblog sozialmarketing.de gestartet. Die Seite ist Ausgangspunkt für Wissenstransfer, Professionalisierung und Vernetzung rund um die Themen Fundraising und digitale Kommunikation. Sie richtet sich an ehrenamtliche und hauptamtliche Fundraiser, Kommunikationsverantwortliche im Dritten Sektore und weitere Interssierte. Die sechs Experten aus Fundraising, Sozialmarketing und Social Media Marketing haben es sich zum Ziel gesetzt, Anregungen zu geben, Informationen und Wissen zur Verfügung stellen und über aktuelle Entwicklungen im Sektor zu informieren.
Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien ist Herausgeber von sozialmarketing.de. Unserer Einschätzung nach stehen viele gemeinnützige Organisationen, Initiativen und Projekte nicht nur vor großen Herausforderungen ihre Arbeit auch in Zukunft finanziell zu sichern, sondern müssen aufgrund des Medienwandels auch neu lernen ihren Anliegen in der Gesellschaft Gehör zu verschaffen. Dieses Projekt kann einen Beitrag dazu leisten und wir wünschen allen Beteiligten viel Erfolg dabei.
Folgen Sie sozialmarketing.de auch auf Facebook und Twitter.
Rezension: Vernetzt Euch!
Erstmals in der Geschichte haben Blogs und soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter ein diktatorisches Regime zu Fall gebracht. Die 27-jährige Lina Ben Mhenni war eine der Internetaktivisten, die den tunesischen Diktator Ben Ali vertrieben haben. In ihrer Streitschrift fordert sie die Leser auf, sich politisch zu engagieren und zu vernetzen. Ein Aufruf, der uns alle betrifft.
Vernetzt Euch!von Lina Ben Mhenni
Mit der Revolution in Tunesien begann, was wir heute als den „Arabischen Frühling“ bezeichnen. Aktivisten setzen soziale Netzwerke, Blogs und weitere digitale Instrumente ein um Informationen zu verbreiten, sich zu organisieren und eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen.
Eine der maßgeblichen Aktivisten während der Revolution war Lina Ben Mhenni, die in ihrem (mit dem BoB ausgezeichneten) Blog A Tunesian Girl über die Repressalien der Sicherheitskräfte und verschwundene Aktivisten schreibt.
Nun hat sie ihre Erfahrungen in einem Buch niedergeschrieben und verbindet dies mit einem Aufruf, der weit über Tunesien hinaus Aufmerksamkeit findet:
Ich will dass die Welt sich verändert.
Sie wird sich aber nur verändern, wenn die Wahrheit verbreitet wird, wenn wir uns vernetzen.
Die tunesische Revolution bestand nicht aus Online-Aktivismus alleine. Tausende Menschen gingen auf die Straße und verschafften ihren Anliegen Gehör. Das Zusammenspiel aus Online und Offline jedoch war es, dass der Revolution Antrieb gab und dezentrale Organisation ermöglichte. Da werden Schweigeminuten per SMS verabredet, zu Flashmobs aufgerufen, Verhaftungen von Aktivisten in Blogs angeprangert, dienen soziale Netzwerke als Plattform zur Selbstorganisation, Offline-Aktionen stets mit Fotos und Videos im Internet dokumentiert und vieles mehr. Von Ben Mhenni erfahren wir, wie diese Instrumente eingesetzt wurden, selbst wenn die Gefahr für die beteiligten Personen nicht unerheblich war.
Es ist auch die persönliche Geschichte der Autorin, die fasziniert. Gestählt durch das Überstehen der Niereninsuffizienz, geheilt durch eine Nierentransplantation, nahm sie später an den Weltspielen der Organtransplantierten teil und gewann Silbermedaillen. In Konflikten mit dem Staat und seinen Vertretern besteht setzt sie sich für ihre Ideale ein.
Für eine Streitschrift, wie der Verlag das Buch Ben Mhennis bezeichnet, führt die Autorin zu wenig Diskussionen und Gesellschaftskritik an. Vielmehr handelt es sich um einen sehr lesenswerten und persönlichen Erfahrungsbericht einer der maßgeblichen Internet-Aktivisten, die zum Sturz des tunesischen Diktators Ben Ali beigetragen haben.
Im Fazit stimme ich mit Tobias Tauch überein: Wer Teile der tunesischen Revolution nacherleben möchte und damit den Beginn des Aarabischen Frühlings verstehen möchte, dem sei das Buch „Vernetzt Euch!“ absolut zu empfehlen.
Den Klimaschutz crowdfunden
Das Wort Crowdfunding wird in der Regel im Zusammenhang mit Projekten aus dem Kultur- und Kreativbereich oder bei Startups verwendet. Aber immer wieder werden die Prinzipien des Crowdfundings auch bei politischen Kampagnen eingesetzt. Auf der amerikanischen Crowdfunding-Plattform indiegogo.com gibt es schon einige Beispiele für politische Kampagnen.
Eine andere spannende Kampagne ist PushEurope, die in Deutschland unter anderem von der BUNDjugend umgesetzt wird. Hier geht es darum, jeden Tag den Finanzministern der EU-Länder 1 Cent zu überweisen, bis ehrgeizigere Klimaziele etabliert werden.
Vorbild ist eine Aktion der Künstlerin Christine Lahr, die jeden Tag 1 Cent mit einen Zitat von Karl Marx an das Finanzministerium überweist.
Leider ist nicht ganz klar, was Angela Merkel mit den vielen Pfennigen machen soll. Aber als Aktion sicherlich eine spannende Geschichte.
Fan oder Follower – wer ist mehr Wert?
Nico Lumma hat in seinem Blog die folgende Infografik über Twitter und Facebook gepostet, die anhand demographischer Daten der Netzwerknutzung in den USA die Frage entscheiden soll, wo es sich für Marken mehr nutzen würde, sich zu enagieren. Die Infografik wurde von BuySellAds veröffentlicht und bestätigt erstmal den Trend zur Nutzung von Infografiken als Marketing-Tool.
Nico Lumma schreibt:
. Für den deutschen Markt allerdings würde ich Facebook um Längen vorne sehen und auch finde ich, daß Marken sich auf Facebook viel besser inszenieren können als auf Twitter, aber das wurde hier eher ausser Acht gelassen, sondern eher die Nutzer befragt, wie sie Marken auf Twitter und Facebook sehen.
Für den deutschen Markt gibt es ja auch schon einige Studien, die sich mit der Markenwahrnehmung von Facebook und Twitter beschäftigen, unter anderen der Kölner Marktforschungsfirma Result, die wir im letzten Studienrückblick vorgestellt haben.
Welches Tool für ein Unternehmen geeignet ist, hängt wohl in erster Linie davon ab, welches Ziel ein Unternehmen in Social Web hat. Meines Erachtens ist Twitter viel einfacher geeignet, um zu verstehen, was im Social Web passiert und wie über das eigene Unternehmen diskutiert wird. Facebook ist eher als Marketing-Tool relevant, wenngleich auch die Reichweiten-Messung noch sehr ungenau ist.
Social Media als Aufräum-Helfer bei #riotlondon
Wieder einmal zeit sich die besondere Rolle von Social Media bei den London Riots. Während es nach wie vor Journalisten gibt, die glauben, dass Twitter zur Mobilisierung der Unruhen beigetragen hätte („Die jugendlichen Krawallmacher rotten sich via Twitter zusammen.„), so kann man mittlerweile sehr gut sehen, dass durch das Social Web die guten Eigenschaften der Menschen zu Tage treten.
Die Süddeutsche Zeitung analysierte:
Ob Twitter oder Facebook bei der Koordination der Ausschreitungen wirklich eine größere Rolle spielten, ist unklar.
Die britische Polizei warnt zwar inzwischen davor, über das Netz zu Gewalt und Diebstahl aufzurufen, allerdings sind die Belege für solche öffentlichen Botschaften gering: Sun und die Daily Mail, die ersten Vertreter dieser These, nennen weniger als eine Handvoll Beispiele, auch in Blogs ist wenig darüber zu finden. Das bedeutet nicht, dass Twitter keine Rolle gespielt hat – womöglich aber wird die Bedeutung dieser Dienste deutlich überschätzt, zumal die Polizei inzwischen Social-Media-Trends überwacht. Wer beispielsweise damit prahlt, bei den Plünderungen reiche Beute gemacht zu haben, dürfte bald mit einem Verfahren rechnen.
Deutlich wichtiger könnte der Blackberry Messenger (BBM) sein: Der Guardian hat Protokolle des Kurznachrichtendienstes vorgelegt, die ihm zugespielt wurden. Demnach verabredeten sich gewaltbereite Teilnehmer der Ausschreitungen mit Hilfe des BBM über ihre Smartphones und konnten so der Polizei einen Schritt voraus sein.
Ausschlussreich ist auch ein Artikel im Contagius-Magazin, der über die Social Media Aktivitäten der Londoner Polizei berichtet. Unter anderem hat die Polizei auf Flickr Fotos von Verdächtigen veröffentlicht, die des Einbruchs beschuldigt werden. Auf Blogs wie Catchalooter sind private Fotos veröffentlicht, die während der Einbrüche gemacht wurden. Beides zeigt – im Grunde genommen verlängert das Social Web nur die Möglichkeiten der Polizeiorgane, aber auch der Bürger, sich gegen Kriminalität zu wehren. Natürlich besteht auch hier die Gefahr, dass sowas schnell in gegenseitigem Fingerzeigen und öffentlicher Verdächtigung endet.
Viel spannender ist aber die Nutzung von Social Media für die Aufräumarbeiten, wie Contagious zusammenfasst:
As Londoners woke up to a burned, bruised and battered city, social media showed how it can quickly and simply faciltate crowdsourced, collaborative projects. In a stirring show of public goodwill and civic repsonsibility, hashtag #riotscleanup quickly spread across Twitter, gathering 86,000 followers who rallied physically on Monday in Hackney and Clapham with brooms to clean up the mess of the night before. A Facebook page Post Riot Clean-up: let’s help London has quickly gained 18,000 fans, helping co-ordinate groundroots clean-up efforts.
Über Webseite riotcleanup.co.uk wurden die Aktivitäten gebündelt und vorangetrieben. Auch hier ein Beispiel für gelungenes Crowdsourcing via Social Media. Es fehlt eigentlich nur, dass eine der UK Crowdfunding Plattformen eine Kampagne für die abgebrannten Läden entzündet.
Social Media Tools werden aber auch eingesetzt, wenn es um die Hintergründe für die Unruhen geht. Auf MapTube kann man beispielsweise eine Karte der Unruhen in London zusammen mit einer Übersicht über die Viertel mit den schlimmsten sozialen Verwerfungen sehen. Ein Zusammenhang ist in dieser Form unübersehbar.
Social Media „Who is Who“ für den nicht-kommerziellen Bereich
Welche gemeinnützige Organisation ist am erfolgreichsten in sozialen Netzwerken? Welche Partei und welcher Politiker hat die meisten Anhänger im Web 2.0? Wie stellen sich Kultureinrichtungen und Verwaltung auf Facebook, Twitter und Co. dar? Auf diese und mehr Fragen will die neu gegründete kostenlose Plattform Pluragraph.de Antworten geben.
Pluragraph.de bietet Social Media Rankings für über 100 Kategorien aus dem gemeinnützigen Sektor, Politik, Kultur und Verwaltung. Für jede einzelne Organisation ist es dabei möglich, die zeitliche Entwicklung der Profile tagesaktuell zu verfolgen.
Der Fokus liegt hierbei nicht nur auf einer Plattform. Das Ranking wird aus den Followerzahlen von Facebook, Twitter und Google+ berechnet. Zusätzlich sind YouTube und Flickr in den Graphen integriert.
Studienrückblick Q2/2011
Zum Studienrückblick des 1. Quartal 2011 gelangen Sie hier.
Zum Studienrückblick des Jahres 2010 gelangen Sie hier.
Zum Vortrag „Der digitale Mensch“ und den dazugehörigen Folien gelangen Sie hier.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Studien des zweiten Quartals 2011 zur Online-Kommunikation. Die Studien sind in folgende Bereiche sortiert:
- Demographie
- Infrastruktur
- Politik
- Jugend
- Finanzierung
- Nutzungsverhalten
- Mobile
- Unternehmen
- Journalismus
- Weitere interessante Studien
- Lesenswerte Leitfäden
Es handelt sich um eine Auswahl relevanter Studien und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Kriterien für die Selektion sind unter anderem Methodik, Verbreitung und Neuigkeitswert. Über Hinweise zu weiteren Studien freuen wir uns in den Kommentaren. Continue reading „Studienrückblick Q2/2011“
TU Ilmenau: Motivation von Geldgebern im Crowdfunding
Bereits in der im Juni veröffentlichten Crowdfunding-Studie 2010/2011 stellten wir fest, dass die Gruppe der Projektunterstützer/Geldgeber in der Forschung bislang nicht ausreichend Aufmerksamkeit zugekommt. Für die Entwicklung von Crowdfunding ist es bedeutsam die Motivation und Bedürfnisse der Finanzierer näher zu ergründen. Dies gilt insbesondere für die Akzeptanz des Prämiensystems.
Studierende im Seminar „Social Entrepreneurship“ der TU Ilmenau befasst sich nun mit der Motivation von Geldgebern bei Crowdfunding-Projekten. Hierzu wurde ein Fragebogen entwickelt, der noch bis Ende Juli ausgefüllt werden kann. Wir bitten um rege Teilnahme und Weiterverbreitung.
politcamp 2011: Linkschau
Letztes Wochenende fand das dritte politcamp im alten Bundestag in Bonn statt. Die ca. 300 Teilnehmer diskutierten über Social Media in der politischen Kommunikation, die Arbeit der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“, Open Data, Jugendschutz oder Netzneutralität.
Und wie es sich für ein Barcamp gehört, wurde darüber auch ziemlich viel gebloggt und geschrieben, Fotos und Videos gemacht oder Präsentationen veröffentlicht. Wir haben einmal angefangen alles zu sammeln was wir im Netz dazu finden. Die Liste an Beiträgen hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn ihr also noch mehr Links kennt, schreibt sie bitte in die Kommentare, dann nehmen wir es mit auf. Danke und viel Spaß beim lesen.
Menschenrechtsrat fordert Recht auf Zugang zum Internet und freie Meinungsäußerung im Netz
Vergangenen Freitag veröffentlichte der Sonderberichterstatter des Menschenrechtsrates einen Report (PDF, englisch) zur Förderung und zum Schutz des Rechts auf freie Meinungsäußerung.
Der Report beschäftigt sich mit den Herausforderungen für Menschen im Internet Informationen zu suchen, zu empfangen und zu vermitteln. Dabei unterstreicht der Sonderberichterstatter Frank La Rue das einzigartige und gesellschaftsverändernde Wesen des Internets für das Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung und die daraus resultierenden Chancen für die Gesellschaft.
La Rue argumentiert, dass die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auch auf das Internet anzuwenden ist. Dies betrifft insbesondere Artikel 19:
Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.
Der Einschränkung der Informationsfreiheit im Internet erteilt La Rue genauso eine Absage, wie ungenügenden Standards in Sachen Datenschutz. Er geht sogar einen Schritt weiter und stuft die willkürliche Anwendung straftrechtlicher Maßnahmen gegen freie Meinungsäußerung als Menschenrechtsverletzung ein, die vergleichbar wären mit unmenschlicher Behandlung und Folter. Ebenso kritisch beurteilt er technische Maßnahmen zur Filterung von Inhalten oder den staatlichen Zugriff auf die Internet Provider.
The Special Rapporteur emphasizes that there should be as little restriction as possible to the flow of information via the Internet, except in few, exceptional, and limited circumstances prescribed by international human rights law. He also stresses that the full guarantee of the right to freedom of expression must be the norm, and any limitation considered as an exception, and that this principle should never be reversed.
- Die Mitglieder der Vereinten Nationen sollen den uneingeschränkten Zugang zum Internet und die freie Meinungsäußerung im nationalen Recht verankern.
- Maßgaben zur Filterung und zum Blocken von Inhalten verlangen höchsten Anspruch an Transparenz und dürfen nur von einer Justizbehörde erlassen werden, die vor politischer, wirtschaftlicher und ungerechtfertigter Einflussnahme geschützt ist. Die einzige Ausnahme als gerechtfertigte Maßgabe zur Filterung oder zum Blocke von Inhalten stellt Kinderpornographie dar.
- Die zunehmende Kriminalisierung von freier Meinungsäußerung im Internet ist illegitim und soll zurückgenommen werden.
- Die Verweigerung oder das Blocken des Internetzugangs für einzelen Personen ist – gleichgültig aus welchen juristischen Gründen – eine nicht hinzunehmende Menschenrechtsverletzung.
- Staaten werden aufgefordert die Möglichkeit zur relativen Anonymität im Internet zu erhalten und Echt-Namen-Registrierung zu unterlassen.
- Das Internet ist ein unverzichtbares Instrument zur Erfüllung der Menschenrechte. Aus diesem Grund müssen Staaten dafür Sorge tragen, dass jeder Mensch Zugang zum Internet hat.
Der Report des Sonderberichterstatters erfolgt an den UN-Menschenrechtsrat. Dort kann der Report angenommen und an den Sicherheitsrat weitergeleitet werden. Daraus entsteht zunächst aber keine völkerrechtliche Bindungswirkung.
Das Auswärtige Amt wagt erste Schritte in Richtung sozialer Medien: @AuswaertigesAmt
Die Pressestelle des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland ist nun mit dem Account @AuswaertigesAmt auf Twitter vertreten, wie uns telefonisch durch die Pressestelle bestätigt wurde.
Der Account wurde bereits am 28. März diesen Jahres registriert. Seit dem 3. Mai werden dort Hinweise auf Mittelungen von www.auswaertiges-amt.de hingewiesen sowie Appelle und Aussagen des Amtes bzw. des Außenministers veröffentlicht. Auf direkte Ansprache und Replies durch andere Twitternutzer erfolgte bislang keine öffentliche Reaktion.
Gefolgt wird unter anderem den Außenministerien von Großbritannien, USA und Frankreich sowie der Europäischen Kommission, der deutschen Vertretung bei den Vereinten Nationen sowie dem Regierungssprecher Steffen Seibert.
Zu Recht wurde von einigen Twitter-Nutzern kritisch hinterfragt, ob es sich um einen offiziellen Account handelt. Weder ist das Profil vollständig ausgefüllt (z.B. Ortsangabe), noch ist ein Hinweis auf die Autoren im Profil oder umgekehrt ein Hinweis auf den Twitter-Account auf Seiten des Auswärtigen Amtes zu finden. Die Farben und der Hintergrund des Twitter-Profils entsrechen nicht dem Corporate Design des Auswärtigen Amtes und auf eine Übernahme von Grafikelementen von der Internetseite wurde auch verzichtet.
Als Grund für die bislang fehlende Verifizierung auf den Seiten des Auswärtigen Amtes wird angegeben, dass man zunächst eine angemessene Grundgesamtheit an Followern erreichen möchte, bevor man mit einer Pressemitteilung und der Verlinkung auf der eigenen Internetseite beginnt.
International beispielgebend für die behördliche Kommunikation ist das Foreign and Commonwealth Office in London. Die Briten haben bereits vor über drei Jahren mit der Kommunikation auf Twitter begonnen und ihre gesamte Online-Kommunikation strategisch aufgestellt. So findet auf der zentralen Übersichtseite Social Media auch die Social Media Policy (für die behördliche Kommunikation) und die Social Media Guidance (für die persönliche Kommunikation) öffentlich zugänglich.
Update: Mittlerweile hat die Pressestelle des Auswärtigen Amtes reagiert und auf vereinzelte Twitter-Nachrichten öffentlich geantwortet. Zudem hat @RegSprecher auf den Twitter-Account der Außenpolitik-Kollegen hingewiesen.
Fernlehrgang ‚Social Media Management‘ angekündigt
Heute wurde der Fernlehrgang ‚Social Media Management‘ beim ILS Institut für Lernsysteme angekündigt. Das 16-köpfige Experten-Team hat einen dreizehn-teiligen Lehrgang entwickelt, der zur professionellen Kommunikation in sozialen Medien für Unternehmen und Nonprofit-Organisationen befähigt:
- Was ist Social Media? Grundlagen und Anwendungsfelder
- Wissensmanagement im Social Web
- Einführung in das (Micro-)Bloggen
- Social Networking am Beispiel von XING und Facebook
- Facebook für Organisationen
- Rechtsfragen im Social Web
- Podcasting – eine Einführung ins Audiobloggen
- PR 2.0 – Pressearbeit im Social Web
- Social Media Monitoring und Suchmaschinenoptimierung (SEO)
- Social Media für Non-Profit-Organisationen und Fundraising 2.0 (Wahl-Modul)
- Location Based Services (Wahl-Modul)
- Enterprise 2.0 (Wahl-Modul)
- Community Management (Wahl-Modul)
ikosom hat die inhaltliche Verantwortung für die Module „Social Media für Non-Profit-Organisationen und Fundraising 2.0“ und „Community-Management“ übernommen.
Der Lehrgang befindet sich noch im Zulassungsverfahren. Der Lernstart ist für den Frühsommer 2011 geplant.
Weitere Informationen zum Fernlehrgang auf den Seiten der ILS. Begleitend zum Lehrgang startete die Koordinatorin Dörte Giebel ihr Fach-Blog zu Social Media unter http://www.netzfaktorei.de
Social Media bei der beruflichen Karriere
Designerdock ist eine Personalberatungswebseite für die P+R- und Kreativbranche mit Sitz in Berlin. Das Netzwerk erhebt zur Zeit eine Online-Umfrage über die Nutzung von sozialen Medien mit dem Ziel der beruflichen Weiterentwicklung:
In unserer Branche ist Social Media mittlerweile zu einem wichtigen Marketinginstrument geworden. Nicht nur Privatleute oder potenzielle Jobsucher, sondern auch immer mehr Unternehmen präsentieren sich mit einem Profil oder einer Gruppe auf XING, Facebook und Co. Vielleicht habt ihr euch in letzter Zeit auch schon mal die Frage gestellt, ob, und wenn ja, welche Social Media-Aktivitäten eure berufliche Entwicklung positiv beeinflussen können?
Auf die Ergebnisse sind wir schon sehr gespannt. Da die Grundgesamtheit eher willkürlich ausgewählt ist, sind die Ergebnisse wahrscheinlich wenig repräsentiv. Aber das Netzwerk von Agentur-Mitarbeitern gibt sicherlich spannende Antworten.
Die Geschichte von Social Media
Eine nette Art, die Geschichte von Social Media zurückzuführen bis auf den ersten Emailaustausch. Continue reading „Die Geschichte von Social Media“
Facebook-Marketing – Ansatz für Studie
Dan Zarella, Ko-Autor des Facebook-Marketing-Buchs, bezeichnet sich selbst als „Social Media Scientist„:
„He has a background in web development and combines his programming capabilities with a passion for social marketing to study social media behavior from a data-backed position and teach marketers scientifically grounded best practices.“
Auf seinem Blog veröffentlicht er eigene Studien zum Verhalten auf Facebook. In der folgenden Grafik hat er einige wichtige Erhebungen des letzten Jahres zusammengefasst, u.a. zur optimalen Tageszeit, optimalem Wochentag, Frequenz von Nachrichten, Verwendung von positiven bzw negativen Wörtern, Einfachheit der Sprache.
Berufsbild Social Media Manager – Vorschläge für eine Studie
Das Cocodibu-Blog der Agentur „Communications Consultants for Digital Business“ hatte vor einigen Wochen eine Umfrage zum Berufsbild des Social Media Managers gestartet und nun die Auswertung veröffentlicht:
Der Social Media Manager ist für viele Marken und Unternehmen ein wichtiger Zwischenschritt. Eine Person und Position, die Impulse aus dem Web in das Unternehmen trägt und dafür sorgt, dass das Thema intern Gewicht gewinnt. Allerdings ist etlichen Beteiligten nicht ganz klar, was ein SMM eigentlich konkret im Alltag macht.
Erklärung:
A: Eine notwendige und dauerhafte Funktion in Unternehmen, die als Schnittstelle wichtig ist
B: eine Funktion, die Impulse aus dem Social Web in das ganze Unternehmen trägt
C: eine Position, die Unternehmensstrukturen verändert
D: eine Zwischenlösung, weil alle Kommunikatoren mittelfristig Social-Media-Kanäle beherrschen müssen
E: Eine Modeerscheinung, die sich als Position dauerhaft nicht durchsetzen wird
F: eine Position, deren Aufgaben völlig unklar sind
G: Ich bin ein Social Media Manager
Die Studie ist sicherlich wenig wissenschaftlich im klassischen Sinn, aber zeigt dennoch den Weg, welche Fragen man stellen müsste, um das Berufsbild Social Media Manager näher zu untersuchen:
- Wer betreut Social Media im Unternehmen: Freier Mitarbeiter, Festangestellter oder eine externe Agentur?
- In welchen Abteilung sitzt ein Social Media Manager: Kommunikationsabteilung, Public Relations Abteilung, Marketing oder Leitungsebene?
- An wen berichtet ein Social Media Manager?
- Welche Befugnisse hat ein Social Media Manager in einen Unternehmen?
- Welche Erfolgskriterien werden für die Arbeit des Social Media Managers angewendet?
- Welche Eigenschaften muss ein Social Media Manager mitbringen?
- Welche fachlichen Ausbildungen sollte ein Social Media Manager haben?
Eine Antwort auf die letzte Frage gab zumindest das Karriere-Bibel-Blog von Holger Lischke:
1. Starke Online-Affinität
2. Reichlich Projekterfahrung
3. Weitreichende Kontakte
4. Konzeptionelle Fähigkeiten
5. Technische Versiertheit
6. Gute Umgangsformen
7. Verstehen von Monitoring
8. Portion Neugier
9. Abgeschlossenes Studium
10. Starke Teamfähigkeiten