Facebook in Beteiligungsprozessen – wie ein neues Jugendhaus online geplant wurde

In Biberach, einer Kreisstadt in Oberschwaben mit rund 32.000 Einwohner, fand dieses Jahr etwas Außergewöhnliches statt: Jugendliche planten gemeinsam mit der Stadt das neue Jugendhaus. Ihre Wünsche und Entscheidungen, wie das Jugendhaus aussehen soll, diskutierten die Jugendlichen in einer Facebook-Gruppe.

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Toleranz Online 2013: OpenScience-Jugendstudie gemeinsam schreiben

Lust an der Studienerstellung „Toleranz Online 2013“ mitzugestalten und Ko-Autor_in zu werden?

Mitmachen: Seit dem 15. Juli arbeiten wir nun intensiv an der Erstellung der Studie „Toleranz Online 2013“. Auch diese Phase ist offen und partizipativ und wir laden dich/euch herzlich ein, daran mitzuwirken. Den Zeitplan und die groben Inhalte der verschiedenen Kapitel seht ihr hier (der Link ist: https://docs.google.com/document/d/13Ecn78D4kaTe3RmMS1lOnq2msi8KYy6CGsE899rrhyA/edit?usp=sharing)

!! Die zweite öffentliche Beteiligungsphase beginnt heute, 13.08.2013 zum 2. Kapitel: „Meinungen online: Der Einfluss des Internets auf die Meinungen junger Menschen – allgemein und im Politischen“

Schreibt bitte eine Mail an mich (Simon) und ich gebe euch für die jeweiligen Google-Docs zur Bearbeitung in der öffentlichen Beteiligungsphase frei. Jede_r Teilnehmer_in dieser Phase wird dadurch Ko-Autor_in und natürlich in der Studie dafür gewürdigt! Vielen Dank für eure Unterstützung und Ideen.

Wir freuen uns sehr über die Kooperation mit dem ikosom-Team bei der Veröffentlichung, die Medienpartnerschaft mit Spiesser.de und die Einladung von Respekt! – Kein Platz für Rassismus die Studie am 13. Oktober auf der Bühne bei der Frankfurter Buchmesse der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Studienergebnisse: Am 1. Juli haben wir die Erhebungsphase für die aktuelle Studie beendet und alle Ergebnisse finden sich umsonst zum Herunterladen unter www.toleranzonline.de/ergebnisse.

Dank: Vielen herzlichen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie für eure Zeit, eure Meinungen und die vielen wichtigen und guten Ideen, um das Netz sicherer und toleranter zu machen!!

Auf eine spannende Studie für mehr Respekt & Toleranz im Netz,

Simon Schnetzer

ikosom-Experte für digitalen Gesellschaftswandel
Gründer von DATAJOCKEY: Social Research & Dialogue

„Misch mit!“ – Der Online-Jugend-Bürgerhaushalt von Marzahn-Hellersdorf

Bürgerhaushalte gibt es in Deutschland mittlerweile einige, Online-Jugendhaushalte stellen aber immer noch eine Seltenheit dar. Im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist die Beteiligung junger Bürger an kommunalen Haushaltsentscheidungen jedoch seit 2008 fixer Bestandteil. Im Jahr 2005 wurde dort das Pilotprojekt „Partizipative Haushaltsplanaufstellung, -entscheidung und -kontrolle im Bezirk“ gestartet, mit dem Ziel die Bürger verstärkt in kommunale Finanzentscheidungen mit einzubeziehen. Bereits in dieser frühen Phase wurde festgelegt, „dass junge Menschen ab 14 Jahren in dieses Projekt miteinbezogen werden sollen“. Das geht aus dem 2006 vorgelegten Abschlussbericht hervor, der die Grundlage für die Einführung eines Bürgerhaushalts in Marzahn-Hellersdorf darstellt.

Mischen Sie mit!

Dank der positiven Ergebnisse dieses Pilotprojekts ist der so genannte „Bürgerhaushalt“ – also die Möglichkeit zur Mitbestimmung des Einsatzes finanzieller Mittel – seit 2008 Realität. Immer mehr Menschen beteiligen sich seither bei öffentlichen Veranstaltungen in den Stadtteilzentren, in schriftlicher Form und vor allem über das Online-Beteiligungsportal „Mischen Sie mit!“ an der Mitgestaltung des Bezirksbudgets.

Screenshot Mischen Sie mit
Online-Beteiligungsportal „Mischen Sie mit!“ – http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/buergerhaushalt/

Für den Bürgerhaushalt 2014/2015 wurden im vergangenen Jahr insgesamt 214 Verbesserungsvorschläge, aber auch Ideen für Einsparungsmaßnahmen eingereicht und anschließend online bewertet. Dabei kamen über 4000 Stimmen und über 300 Kommentare aus der Bevölkerung. Die zehn bestbewerteten Vorschläge und fünf Sparvorschläge der Internetabstimmung wurden dem Bezirksamt und der Bezirksverordnetenversammlung übergeben, die in weiterer Folge darüber entscheidet, „welche der Vorschläge ganz oder teilweise in den Haushaltsplan aufgenommen oder nicht aufgenommen werden können“, heißt es auf der Beteiligungsplattform.

Jugend und Beteiligung in Marzahn

Auch wenn es um die Integration Jugendlicher in den Partizipationsprozess geht, hat die Bezirksverwaltung Marzahn-Hellersdorf ihre Hausaufgaben gemacht. Eine Broschüre klärt Kinder und Jugendliche über die Möglichkeiten der Online-Beteiligung auf. Zudem erhalten die Jugendlichen über eine extra Facebook-Seite sowie ein eigens eingerichtetes Blog Informationen dazu, wie sie ihre Meinung zu öffentlichen Finanzfragen kundtun können. Via E-Mail oder ein Formular im Blog, das ohne Registrierung nutzbar ist, können die Jugendlichen ihre Vorschläge melden und an die zuständigen Stellen schicken.

www.misch-mit.de
„Misch Mit!“-Blog – http://buergerhaushalt.wordpress.com/

Daneben werden die Jugendlichen mit diversen Aktionen und Veranstaltungen gezielt an den Bürgerhaushalt herangeführt, etwa in Workshops an den Grundschulen zum Portal „Mischen Sie mit!“ oder mit der Entwicklung eines Bildungskoffers, der vor allem Multiplikatoren motivieren soll, sich an politischen Prozessen zu beteiligen. Die Koordination und Durchführung dieser Maßnahmen hat das bezirkliche Kinder- und Jugendbüro (KJB) übernommen.

Der Erfolg dieser pädagogischen Begleitmaßnahmen wirkt sich auch positiv auf die Online-Partizipation aus. Laut Frauke Groner vom Kinder und Jugendbüro beteiligen sich seit der Einführung immer mehr Kinder und Jugendliche über die Online-Plattform „Mischen Sie mit!“ am Bürgerhaushalt. In dieser zentralen Anlaufstelle fließen alle Einreichungen, Bewertungen, Kommentare und Beschlüsse zusammen. „Im aktuellen Bürgerhaushalt kamen online ca. 700 Stimmen von Kindern und Jugendlichen, also knapp 18% aller abgegeben Stimmen“, weiß Groner.

In den kommenden Jahren soll das sogar noch mehr werden, wie Oliver Märker von der ePartizipations- und Bürgerbeteiligungsagentur Zebralog weiß: „Es ist generell ein steigender Trend in Sachen (Online-) Bürgerbeteiligung zu beobachten. Einerseits, weil es mehr Angebote gibt und sich die Verwaltung und die Politik stärker öffnet. Andererseits, weil mehr Druck aus der Bevölkerung kommt und die Bürger, speziell auch Jugendliche, Beteiligungsmöglichkeiten aktiv einfordern.“

Sichtbarkeit und Verbindlichkeit der Ergebnisse

„Die (zeitnahe) Sichtbarkeit der Ergebnisse ist eine zentrale Gelingensbedingung für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen“, heißt es im Dossier von Lisa Peyer auf Buergerhaushalt.org, der zentralen Anlaufstelle in Deutschland für alle Interessierten zu Fragen rund um das Thema Bürgerhaushalt. Das bestätigt auch Frauke Groner: „Kinder und Jugendliche brauchen ganz sichtbare Ergebnisse. Die Prioritäten liegen dabei sehr oft im unmittelbaren sozialen Umfeld, z.B. wenn der eigene Jugendclub geschlossen werden soll oder ähnliches.“ So hat die Bezirksverwaltung von Marzahn-Hellersdorf unter anderem ein Ampelsystem zur Darstellung des Umsetzungsstandes der Vorschläge eingerichtet. Zudem können alle bisher umgesetzten Vorschläge auf einer eigenen Unterseite des Beteiligungsportals eingesehen werden. Beim Bürgerhaushalt 2012/2013 wurden die von Kindern und Jugendlichen eingereichten Vorschläge zusätzlich mit dem Kürzel „KiJu“ versehen, die Zuordnung erfolgte über die Registrierung, die jeder Vorschlagende vornehmen musste.

Graffiti-Bild
Graffiti-Wand – Umgesetzter Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 2010

„Die Ergebnisse, egal wie sie methodisch gewonnen wurden, müssen zeitnah durch die Politik entschieden werden und es muss den Jugendlichen in einer verständlichen und ansprechenden Sprache zurückgemeldet werden, was mit ihren Vorschlägen passieren wird. Ganz wesentlich ist, dass ein Kreislauf zustande kommt, der von der Vorschlagsabgabe bis zu Umsetzung/Nicht-Umsetzung alle Prozesse abbildet und allen Bürgern, aber vor allem Jugendlichen leicht zugänglich gemacht wird”, ergänzt Märker.

Eine Schwierigkeit sieht Groner in den unterschiedlichen Zuständigkeiten, da manche Vorschläge direkt vom Bezirksamt behandelt werden, andere wiederum sind Ländersache. „Gerade Kindern und Jugendlichen sind die Zuständigkeiten oft noch schwieriger zu vermitteln als Erwachsenen“, weiß Groner. Mit viel Aufklärungsarbeit, zum Beispiel in Schulen, versucht das KJB diesen Unsicherheiten aber entgegenzuarbeiten.

Jugendliche müssen Verwaltungsprozesse verstehen und sich auf diese einstellen können. Es ist aber auch eine Frage des gegenseitigen Verständnisses, denn auch die Verwaltung selbst sollte sich auf die junge Zielgruppe einstellen und verständliche Informationen bereitstellen. Dabei sollte allerdings auch klar sein, dass Bürgerhaushalte oftmals nur einen kleinen Ausschnitt von Beteiligung an Haushaltskonsultation zulassen.

In Marzahn-Hellersdorf konnten aus dem Bürgerhaushalt 2010/2011 bereits 40 Vorschläge umgesetzt werden, darunter der Spielplatz auf dem Wilhelmplatz. Für das kommende Budget wurden von den Jugendlichen wieder zahlreiche Vorschläge eingereicht, etwa eine bessere finanzielle Ausstattung der Bibliotheken oder die Errichtung einer legalen Fläche für Graffiti bzw. öffentliche Kunst. Ob und wie die Wünsche der Jugend in Marzahn-Hellersdorf Realität werden, entscheiden auch in den kommenden Jahren nicht zuletzt die Jugendlichen selbst mit.

Dieser Bericht ist für das Projekt youthpart angefertigt worden und wurde zuerst im Rahmen des Dialog Internet veröffentlicht. Dieses Werk bzw. dieser Inhalt von Wolfgang Gumpelmaier und Kristin Narr (ikosom) steht unter einer Creative Commons Namensnennung – Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/

 

Foliensatz „Einführung E-Commerce“

ikosom ist inhaltlicher Partner des ARTWert SommerCampus 2013 in Berlin. In diesem werden die verschiedenen Varianten des Vertriebs von künstlerisch-kreativen Produkten im Web beleuchtet: von Plattformen wie Etsy und DaWanda über eigene Online-Shops als Freeware bis hin zu individuell programmierten Lösungen.

Im Mittelpunkt stehen dabei die konzeptionellen Fragen des eCommerce, aber natürlich erörtern wir auch die finanziellen, technischen, rechtlichen und vor allem Marketing-Aspekte in verschiedenen Modulen. Ziel des ARTWert SommerCampus 2013 ist es, allen die bereits dabei sind, planen oder überlegen, ihre kreativen Produkte (auch) mittels Online-Shops zu vermarkten, Grundlagen zu vermitteln, Impulse zu geben, und gemeinsam Kriterien für die beste Entscheidung zu entwickeln.

Die Seminarunterlagen des Einführungs-Workshops von Jörg Eisfeld-Reschke umfasst die folgenden Themenbereiche:

  • Grundbegriffe
  • Grundlagen
  • Geschäftsmodelle
  • Distribution
  • Kostenstruktur im E-Commerce
  • Der Weg zum Online-Shop
  • Bezahlverfahren
  • Gütesiegel

Der Foliensatz ist hier im Blog anzuschauen und direkt auf Slideshare zum Download verfügbar.

„Europa ist meine Zukunft, wenn…“ Der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault bedankt sich bei der Jugend für ihre Vorschläge

Das Deutsch-Französische Jugendwerk hat das ePartizipations-Projekt „Europa ist meine Zukunft, wenn…“  mit Unterstützung von ikosom durchgeführt. Das Projekt erreichte am 5. Juli 2013 in der Maison de la Mutualité in Paris mit der Übergabe des Abschlussdokuments
„Appell der deutschen und französischen Jugend an die Politik” seinen Höhepunkt .

Appell_Uebergabe_MG_0551  „Appell der deutschen und französischen Jugend an die Politik”
Das Dokument wurde im Rahmen des Festakts zu 50 Jahren DFJW offiziell von zwei jugendlichen ProjektteilnehmerInnen an die Jugendministerinnen von Deutschland und Frankreich, Dr. Kristina Schröder und Valérie Fourneyron, überreicht. Der Appell weckte in der Politik so viel Interesse, dass am Tag der Feierlichkeiten auch VertreterInnen anderer Ministerien der deutschen und französischen Regierungen an der Übergabe teilnahmen.

Am selben Tag, kurz nach der Überreichung, wurde dem Appell in der Rede zu Ehren des 50-jährigen Bestehens des Deutsch-Französischen Jugendwerks des französischen Premierministers eine zentrale Rolle eingeräumt. Die Veranstaltung fand im Hôtel de Matigon statt, dem Amtssitz des französischen Premierministers. Jean-Marc Ayrault bedankte sich in seiner Rede bei den Jugendlichen, die an dem Projekt „Europa ist meine Zukunft, wenn…“ teilgenommen haben, für ihre Vorschläge.

Dabei betonte er die Bedeutung des politischen Engagements der Jugendlichen: „Wir brauchen euch, die neue Generation. Wir brauchen euch, um die deutsch-französische Freundschaft zu leben und unserer gemeinsamen Geschichte neue Kapitel hinzuzufügen.“ (original: „Nous avons en effet besoin de vous, la nouvelle génération. Nous avons besoin de vous pour faire vivre l’amitié franco-allemande et ajouter de nouveaux chapitres à notre histoire commune.“)

Für die Frankophilen, hier der Link zur kompletten Rede des Premierministers

Allgemeine Information zum ePartizipations-Projekt:

Mit „Europa ist unsere Zukunft, wenn…” führte das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) in Zusammenarbeit mit ikosom das erste grenzübergreifende, mehrsprachige ePartizipations-Projekt in Europa durch, welches sich gezielt an Jugendliche und junge Erwachsene richtete.

Das Projekt sollte sichtbar machen, was sich junge Deutsche, junge Franzosen und junge Europäer im Alter zwischen 13 und 30 Jahren heute für ihre Zukunft in Europa wünschen, indem ihnen eine Plattform geboten wurde, auf der sie diese Wünsche und Forderungen ausdrücken und sich darüber mit anderen Teilnehmern austauschen konnten. Abschließendes Ergebnisziel des Projektes war es, eine Sammlung von Forderungen und Handlungsvorschlägen der Jugendlichen an die Politik zu überreichen.

Das ePartizipations-Projekt gliederte sich in zwei Hauptelemente: einen Videowettbewerb und eine aus drei Phasen bestehende Online-Konsultation. Alle Inhalte der Projekt-Website waren in deutscher und französischer Sprache verfügbar.

Mehr Informationen über das Projekt auf der Ergebnisseite:

http://50jahre.dfjw.org/epartizipation

In den kommenden Wochen werden wir weitere Artikel zum Konzeptionsprozess, den verschiedenen Schritten und Phasen der Projektentwicklung auf unserem Blog veröffentlichen.

Stay tuned!

Start des DFJW-Blogprojekts „Junge Wahlbeobachter“ in Kooperation mit ikosom

Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) veranstaltet in Kooperation mit ikosom das Blogprojekt „Junge Wahlbeobachter“ / << Jeunes observateurs en campagne >>. Im Zeitraum von Mitte Juli bis Ende September 2013 berichten zehn junge Menschen aus Deutschland und Frankreich über ihre Ansichten, Eindrücke und Perspektiven auf die Bundestagswahl 2013. Der Auftaktworkshop fand Mitte Juli in Berlin statt. Die Jugendlichen lernten einander kennen, sprachen über Themen, die sie im Zusammenhang mit der Bundestagswahl interessieren und erprobten das Bloggen mit verschiedenen Formaten.

Im Teamvideo erklären die Jugendlichen selbst, was hinter dem Projekt steckt und was sie vorhaben.

 

Screenshot III - Junge WahlbeobachterDas Herzstück des Projekts bildet der zweisprachige Blog www.junge-wahlbeobachter.de als Ort für Diskussionen und Austausch. Jede Woche veröffentlichen die Jugendlichen dort Artikel zu Themen, über die sie im Zusammenhang mit der Bundestagswahl berichten und in den Austausch treten möchten. In regelmäßigen Online-Redaktionssitzungen werden die bisherigen Beiträge besprochen und neue geplant.

 

 

Der Blog wächst und gedeiht

Viele spannende Beiträge sind bereits entstanden. Sie beschäftigen sich mit den politischen Systemen in Deutschland und Frankreich, mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden, stellen die Wahlen in Deutschland in einen gesamteuropäischen Zusammenhang und nehmen konkrete Jugendthemen in den Blick.

Coline beschäftigt sich mit „Campagne d’été“ – „Sommerwahlen“, die in Frankreich undenkbar wären.

Sie stellt fest: „En France, l’été, on est en vacances. Les politiciens ne sont pas là, ils sont partis aux quatre coins du pays. La presse quotidienne réduit ses pages, nous parle de faits divers ou de conseils pour bien dormir les nuits de canicule. D’où ma surprise de constater que les élections en Allemagne se tiennent en Septembre. La campagne électorale a donc lieu… en été ?!“

Deutsche Übersetzung: Frankreich ist im Sommer im Urlaub. Politiker sind am Strand, in der Presse wurden nur Artikel über Reise und Kultur veröffentlicht. Deswegen bin ich absolut überrascht, dass die deutsche Wahl im September stattfindet: soll das etwa heißen, dass der Wahlkampf im … Sommer ausgetragen wird?

Und Julia fragt sich in ihrem Blogbeitrag „Strategisch wählen – aber wie?“, wie man am besten wählen soll und stellt verschiedene Optionen vor: „Die Auswahl an Parteien und Kandidaten ist allemal groß genug. Das ist genau mein Problem. Deins auch? Ich frage mich, WIE ich wählen soll, damit am Ende auch etwas Anständiges dabei herumkommt.

Schauen Sie vorbei und erzählen Sie es weiter!

Schauen Sie doch einmal selbst vorbei und hinterlassen Sie ihren Eindruck als Kommentare auf dem Blog! Die Jugendlichen sind auf Ihre Meinungen sehr gespannt: www.junge-wahlbeobachter.de

Crowdfunding – eine Finanzierungsalternative für die Landwirtschaft?

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Crowdfunding und Landwirtschaft, das sind zwei Dinge, die wohl kaum jemand spontan miteinander verbinden würde. Eine genauere Betrachtung zeigt aber, dass die Idee gar nicht so abwegig ist  – denn das Interesse an der Finanzierung von Nahrungsmittelproduktion steigt. ikosom beschäftigt sich daher intensiv mit diesem Trend und wird dazu eine Studie herausbringen. Die ersten Ergebnisse können am 29. Juli in einer Session bei  ununi.tv diskutiert werden.

screenshot_greenhousecf„Gib mir Geld für den Bau meiner Hofmetzgerei und du bekommst ein Fleischpaket“ – so hat beispielsweise ein amerikanischer Freiland-Schweinemastbetrieb über Kickstarter seine hofeigene Fleischverarbeitung finanziert. Mit 369 Unterstützer_innen sammelte der Betrieb mehr als 30.000 $ ein. Auch einige Gemüseproduzenten haben die Möglichkeit inzwischen entdeckt: sie finanzieren z.B. den Bau von Gewächshäusern über die Crowd.

 

screenshot agfunderNeben den klassischen landwirtschaftlichen Projekten finden sich auch viele Urban Farming-Projekte auf den Crowdfunding-Plattformen, beispielsweise die Errichtung einer Aquaponik-Anlage (einer Kombination von Fisch-und Gemüseproduktion) in Berlin, die über die Plattform Wemakeit.ch unterstützt werden konnte.

 

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Mit der Zahl der landwirtschaftlichen Projekte wächst die Zahl der auf den Bereich Ernährung und Landwirtschaft spezialisierten Crowdfunding-Plattformen. Im equity-Bereich können Anleger künftig auf Agfunder.com in landwirtschaftliche Betriebe investieren. Reward-based Crowdfunding für Food und Farm-Projekte gibt es beispielsweise auf threerevolutions.com.

Warum Crowdfunding für die Landwirtschaft?

Die Nachfrage nach regionalen und ökologisch erzeugten Lebensmitteln steigt. In Zusammenhang mit dem wachsenden Interesse an der Herkunft dessen, was täglich auf dem Teller landet, leistet Crowdfunding mehr als die reine Finanzierung landwirtschaftlicher Investitionen: es vernetzt Verbraucher_innen und Betriebe, schafft Vertrauen und Transparenz. Verbraucher_innen erhalten Einblick in die Produktion und können gezielt die Projekte unterstützen, die sie für sinnvoll halten. Direktvermarkter profitieren von den Marketing-Effekten, die mit einer Crowdfunding-Kampagne einhergehen.

Damit sind Vorteile für beide Seiten gegeben – und die Idee des Crowdfundings im Bereich Landwirtschaft erscheint gar nicht mehr so abwegig.

Neugierig geworden?

Am Montag, dem 29.7.2013 um 12:30 Uhr geht es im Crowdfunding-Talk auf ununi.tv um landwirtschaftliche Crowdfunding-Projekte: http://www.ununi.tv/node/191. Schaltet ein!

From SmartPhone to SmartDrone

Smartphones sind nicht viel schlauer als Handys – echte mobile Technologie hat mehr mit Drohnen zu tun als uns vielleicht lieb ist. Was wir deshalb gründen sollten: Ein ThinkTank für smarte, mobile Technologie die nichts mit dem Handy zu tun hat.

Ich finde es fast schon bedrückend, dass alle Welt das kleine, batterie-getriebene Etwas in unseren Händen „smartphone“ nennt, nur weil es Internet, GPS und Foto hat. Es ist nicht viel smarter als die klobigen Telefone der ersten Handy-Generation, denn es klebt nach wie vor an der Hand oder steckt in der Hosentasche. Was ist smart daran, wenn ein von Ladekabeln und Funkmasten abhängiges Plastik-Chip-Metall-Ensemble lediglich mehr und mehr Funktionen akkumuliert und jeder Journalist das als Durchbruch „mobiler“ Technologie zelebriert?

Der Durchbruch mobiler Technologie wird dann kommen, wenn nicht jeder ein „iPhone“ mit sich herumträgt, sondern eine „iDrone“ – eine personalisierte, nicht hackbare Drohne, die einige Hundert Meter über einem schwebt. Kein Nokia Smartphone, sondern eine „Nokia Smartdrone“. Kein „Samsung Galaxy“ in der Jacke, sondern ein „Samsung Full Galaxy“ in der Luft.

flickrdrone

Für viele mag schon die Überlegung daran gruselig erscheinen: den blauen Sommerhimmel voll mit dem Gewirr von quadromotorigen fliegenden Einheiten. Schlimmer als „Chemtrails“ und alle Überwachungskameras der Welt. Aber wie ein sehr spannender Artikel namens „Drones: Not just for Killing anymore“ auf Salon.com beschreibt, gibt es schon jetzt viele, die aktiv über die  zivile Nutzung von Drohnen nachdenken:

 “The systems have evolved to the point where what used to seem like an RC toy can now be used as a tool for a variety of applications such as taking pictures of your child’s birthday party, monitoring the health of plant life at a community park or delivering a ring at a wedding.”

Das kann man noch weiterdenken. Man stelle sich vor, die eigene „Smartdrone“ könnte schnell zur Post fliegen und einen Brief abholen. Oder zum Supermarkt um etwas Milch zu holen. Oder könnte beim Autofahren schauen, wie sich der Verkehr voraus entwickelt und dann schlau das Auto steuern.

Der technische Durchbruch kommt dann, wenn die eigene Smartdrone mit sozialer Technologie ausgestattet wird, sich kombinieren kann mit anderen Smartdrones und selbständig senden. Man kann sich vorstellen, wie Konzertaufnahmen werden, wenn Hunderte von Drohnen gleichzeitig streamen. Oder wie man bei menschlichen und natürlichen Katastrophen die Smartdrones zur Aufklärung einsetzt.

Natürlich gibt es auch jede Menge offener Fragen. Wie geht man mit dem Schutz der Privatsphäre um, wenn jeder einem eine Drohne vor das Fenster setzen kann:

According to a woman there, a “stranger set an aerial drone into flight over [her] yard … the man insisted that it is legal for him to fly an aerial drone over our yard and adjacent to our windows. He noted that the drone has a camera, which transmits images he viewed through a set of glasses. He purported to be doing ‘research.’”

Der Einsatz von Drohnen ist keine rein militärische Frage. Die Debatte darum wird ja im Augenblick gerade vor allem im Hinblick auf das Töten von Menschen geführt – und das ist richtig, denn wenn man die militärische Anwendung und deren zivile Konsequenzen anschaut, dann möchte einem oft das Kotzen kommen. Am eindrucksvollsten hat das wohl das Daten-Visualisierungsprojekt „Out of Sight – out of Mind“ gezeigt.

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Aber es hilft nichts, allein die militärische Komponente zu thematisieren, ohne die zivile Komponente zu analysieren. Carsten Sinns in seinem recht mutigen Blogpost diskutiert zum Beispiel, warum er im Zweifelsfall doch für den Einsatz von Drohnen im Krieg wäre. Er wirft die Frage auf, ob nicht doch militärische Überlegungen zugunsten dem Einsatz der Drohne überzeugen könnten. Aber die Frage ist viel weitgehender: wie können wir eigentlich als Gesellschaft die Vorteile und Nachteile echter, persönlicher, im wahrsten Sinne des Wortes „mobiler“ Technologie diskutieren, wenn wir Drohnen nur als Killerroboter wahrnehmen?

Meines Erachtens benötigen wir dazu einen ThinkTank, der über Technologie „Beyond mobile“ und ihren Einfluss auf die digitale Gesellschaft nachdenkt. Ich fand es erstaunlich, wie wenig bei der letzten re:publica die vier oder fünf Drohnen über dem Kopf der Versammelten eine Debatte auslösten, zumindest wesentlich weniger als das Herumtragen einer gefakten GoogleGlass-Brille. Es spricht viel dafür, dass die digitale Gesellschaft ihre mobile Technologie nicht versteht.

In spätestens einer Legislaturperiode werden wir uns intensiv damit beschäftigen müssen, was Technologie bedeutet, wenn man „mobil“ bis zum Ende konsequent durchdenkt. Es wäre Zeit, schon jetzt damit anzufangen.

#Followerpower: @Dawanda und @Etsy – Shopbetreiber gesucht

dawandaetsyAb nächsten Donnerstag findet der SommerCampus von Artwert statt – diesmal zum Thema „eCommerce„. Wichtige Plattformen für die Kreativwirtschaft sind natürlich Dawanda und Etsy, auf denenen Künstler, Kreative und Handwerker ihre Produkte vermarkten können.

Wir hatten bisher erfolglos probiert über die Plattformen versucht, an Shopbetreiber zu kommen, die Lust haben, während des Sommercampus in einem kurzen Vortrag ein bißchen über ihre Dawanda/Etsy-Strategie zu sprechen. Da die Plattformen aber den Kontakt nicht herstellen wollen, würden wir gerne unser Netzwerk in Gang setzen: Kennt ihr jemanden, der über etsy oder dawanda erfolgreich seine Produkte vermarktet?

Es gibt natürlich auch ein Honorar für den Vortragenden  und für das erfolgreiche Herstellen eines Kontaktes auch eine Überraschung von ikosom. Wenn ihr jemanden kennt, einfach kurze Email an wenzlaff@ikosom.de. Danke für Eure Hilfe!

Online-Communities und Depression – ein Internet-Paradox

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Photo by Pedro Figueiredo/Flickr, cc by-nc-nd 2.0

In der aktuellen Ausgabe des International Journal of Internet Science ist ein spannender Artikel erschienen, der sich mit Online-Communities zum Thema Depression beschäftigt und untersucht, inwiefern diese zum Wohlbefinden der Community-Teilnehmer beiträgt:

This cross-sectional study aimed to explore the association between the intensity of participation in online depression communities and the benefits users gain from participation. The study was based on an online survey of 631 users in 16 English language-based online depression communities. Results indicated that there were several differences between heavy, medium and light users with regard to their participation patterns, but they did not differ in their background characteristics and hardly varied in their interests. There were also no differences between the groups in their level of depression. However, there were many significant differences in perceived benefits gained, which demonstrated that heavy users reported receiving emotional support online and experiencing offline improvement more than medium and light users, and medium users reported these benefits more than light users. These findings suggest that contrary to some previous arguments regarding possible adverse consequences of intensive Internet use, heavy use of online depression communities is associated with positive results. Thus, it may even contribute to the general well-being of people with depression. Future research of the various associations between Internet use and psychological well-being should examine specific online activities, and explore diverse audiences including disadvantaged populations.

Wie schon im Abstract erwähnt, gibt es eine hohe Korrelation zwischen den Heavy-Community-Nutzern und der Verbesserung der Depression. Dies wird in der Zusammenfassung in der Studie nochmal herausgearbeitet:

The fact that the heavy users were not more depressed than medium and light users, but at the same time reported more improvement in their condition (e.g., more hope and better coping) suggests that had they not participated in the communities, they would have suffered a higher level of depression. This suggestion is in line with the findings of Houston and colleagues (2002), which demonstrated resolution of depression among heavy users. It may also find support in studies that indicated that social use of the Internet was associated with decreased depressive symptoms and anxiety (e.g., Morgan & Cotten, 2003; Selfhout et al., 2009). Moreover, the fact that the light users were more “veteran” than others but not less depressed and benefitted the least from participation, suggests that it is not the duration of use, but rather the intensity of it, that matters.

The current study demonstrates that for people with depression having frequent online communication with others in their condition may be very helpful, regardless of whether they receive help, provide it to others, or both. Such communication with others who are able to understand what they are going through may redeem users of the isolation that often accompanies depression, make them realize that they are not alone, and empower them.

Therefore, the current study may join previous research (e.g., Amichai – Hamburger & Furnham, 2007; Campbell et al., 2006, Shaw & Gant, 2002) that commended the Internet for its potential to contribute to increased well – being, arguing that the participation in online depression communities may be viewed as an effective complimentary means for coping with depression.

More generally, the findings of this study verify the need to examine the “Internet paradox” and the various associations between Internet use and psychological well-being among more diverse audiences and in a greater resolution than previous research did.

Crowdfunding für klassische Musik

Im Vorfeld zu einem Crowdfunding-Workshop mit der Jungen Deutschen Philharmonie in Frankfurt habe ich Projekte aus dem Umfeld der klassischen Musik recherchiert. Überraschenderweise fand ich dazu mehrere Beispiele, sogar einige aus dem deutschsprachigen Raum. Aufgefallen ist mir dabei, dass die meisten Projekte sich in eine der folgenden vier Funding-Kategorien einordnen lassen, wobei es natürlich Überschneidungen zwischen den Kategorien gibt:

(CD-) Aufnahmen: Die Projektinhaber finanzieren sich via Crowdfunding eine Konzert-Aufnahme, die für die Produktion einer DVD/CD verwendet wird.

Ein Beispiel dafür ist das Projekt „DVD Götterdämmerung Voigt/Tate“ der Hamburger Symphoniker, das auf startnext 23.130 Euro für die geplante DVD-Aufzeichnung des Symphoniekonzertes mit Deborah Voigt und Jeffrey Tate einsammeln konnte. Interessant ist hier, dass diese Summe von nur 22 Supportern eingezahlt wurde. Das liegt daran, dass Projektstarter Alexander Busche mehrmals Beträge von Großsponsoren in den Topf geworfen hat, die offensichtlich über das Crowdfunding auf das Projekt aufmerksam wurden. Zudem konnte er die ursprüngliche Zielsumme von 40.000 Euro halbieren, da sich aufgrund des Crowdfundings ein gewisser „Rabatt-Effekt“ eingestellt hat, wie er auf seiner Projektseite selber schreibt: „Nicht zuletzt dank dieser Plattform und der Präsenz, die das Projekt schon im Vorfeld durch die Crowdfunding-Aktion bekommen hat, ist es gelungen, die avisierten Partnerfirmen so sehr für das Projekt zu begeistern, dass sie uns unschlagbar gute Angebote gemacht haben und alle Resourcen Ihrer eigenen Firmen so bündeln, dass wir nun mit 20.000 Euro aufzeichnen können.“

(Spezial-) Veranstaltungen: Die Projektinhaber finanzieren sich via Crowdfunding eine oder mehrere Veranstaltungen oder Konzert-Touren.

So wird aktuell etwa für die „Deutschlandtour der Jungen Waldorf-Philharmonie“ Geld gesammelt. Insgesamt 5.000 Euro sollen mit Hilfe der Crowd zusammenkommen, um das Jugendorchester zum 10-Jährigen Jubiläum auf eine Konzert-Tour nach Berlin, Hamburg und Kassel zu schicken. Sehr nett fand ich hier, dass man sich hier mit der kleinsten Prämie á 10,- Euro an Schüler und Studenten richtete und ihnen auf diese Weise den Erwerb von ermässigten Karten ermöglichte. 

Musik-Experimente: Die Projektinhaber finanzieren sich via Crowdfunding ein innovatives, experimentelles Vorhaben. 

Serj Tankin ist vor allem als Lead-Sänger der Alternative-Metal-Band System of a down bekannt. Auf Kickstarter hat er 2012 für das Projekt „ORCA, The New Symphony by Serj Tankian: Live Show & Album“ über 40.000 Dollar von den Fans für die Inszenierung seiner ersten Symphonie erhalten. Sowohl Sänger als auch Crowdfunding-Plattform sind zwar aus den USA, die Premiere fand jedoch mit dem Karussell Orchestra (bestehend aus Mitgliedern des Bruckner Orchesters) im Brucknerhaus in Linz/Österreich statt.

Auch das Projekt „Open Goldberg Variations – Setting Bach Free“ passt am besten in diese Kategorie, weil es laut Initiator Robert Douglass nicht das klassische Klassik-Publikum ansprach, wie er in einem sehr lesenswerten Live-Chat erklärte: „Eigentlich waren die Leute meistens sehr technologie interessierte. Hacker Freaks und Programmierer die stundenlang Musik hören während die Arbeiten – die haben unseres Projekt sehr geschätzt. Nur die wenigsten gehören dem typischen klassischen Publikum.“

Jugend-Projekte: Die Projektinhaber finanzieren sich via Crowdfunding ein Projekt mit Bezug zur Jugend/Jugendarbeit. 

Bildschirmfoto 2013-07-01 um 23.19.26Generell fällt auf, dass sich viele Crowdfunding-Projekte aus dem Klassik-Bereich an die junge Zielgruppe richten, wobei laut Crowdfunding-Report der Popakademie die am stärksten vertretenen Altersgruppen die 20-49jährigen sind und sich die Jüngeren eher zurückhalten. Dennoch scheint es zu funktionieren, wie zum Beispiel das Projekt „jung | klasse | KLASSIK – Der Musiksommer im Braunschweiger Land 24.6“ aus dem Jahr 2012 beweist.

Auf der Crowdfunding-Seite heißt es dazu: „Ein wichtiges Anliegen ist es, jungen Menschen einen Zugang zur Musik, sei es nun Klassik, Jazz oder auch zeitgenössischer Musik, zu eröffnen. Gelingen soll dies durch ein Angebot an erstklassigen Künstlern und einer Preisstruktur, die es auch Menschen mit geringem Kulturbudget ermöglicht, die Konzerte zu besuchen.“ Offensichtlich mit Erfolg, denn momentan läuft bereits die zweite Crowdfunding-Aktion zum diesjährigen Festival: jung I klasse I KLASSIK – Der Musiksommer im Braunschweiger Land.

Crowdfunding für Klassik – was ist noch möglich?  

Auch wenn in DE-AT-CH bereits erste Schritte in Richtung Klassik-Crowdfunding gemacht wurden, so bin ich der Meinung, dass da noch viel möglich ist. Mich würde interessieren, ob euch noch andere Einsatzgebiete im Zusammenhang mit Orchester und/oder klassischer Musik einfallen? Oder ob ihr Projekte aus diesem Bereich kennt, die ihre Sache besonders gut gemacht haben? Aber auch welche Bereiche ihr gerne funden würdet? Wie immer freue ich mich über eure Kommentare.

Appel à participation: projet de Blog franco-allemand « Jeunes observateurs en campagne » !

L’Institut für Kommunikation in sozialen Medien (IKOSOM) et l’Office franco-allemande pour la jeunesse (OFAJ) organisent ensemble, dans le cadre des élections allemande, le projet de blog « Jeunes observateurs en campagne»

Dans le cadre de ce projet, 10 jeunes français et allemands auront la possibilité à partir de mi-juillet et ce jusqu’à fin septembre 2013 de faire part, via le Blog, de leurs impressions, opinions et points de vue sur les élections au Bundestag 2013.

Ce projet s’adresse aux jeunes :

  • entre 18 et 29 ans
  • ayant une bonne compréhension de l’allemand et du français
  • ayant de l’expérience dans la rédaction de texte (ex: journal de l’école…)
  • ayant un intérêt pour la politique

Les langues de travail du projet et du blog seront le français et l’allemand. Du 12 au 14 juillet ainsi que du 13 au 16 septembre 2013 se tiendront à Berlin deux séminaires de travail. Par ailleurs, un séminaire de rédaction en ligne sera organisé toutes les deux semaines.

Foto by Maik Meid (@frnetz)

L’objectif de ce projet est de mettre en lumière les opinions et points de vue des jeunes français et allemands concernant la campagne menée pour les élections au Bundestag. Le blog ayant pour but d’être une plateforme d’échange et de discussion.

Dans le cadre du projet, les frais de voyage (max : billet en 2ème classe (train) ou classe économique (avion)) et d’hébergement (en chambre double) seront pris en charge ou remboursés.

Envoyez votre candidature dès maintenant !

Les intéressés peuvent envoyer leur candidature jusqu’au 7 juillet 2013 à IKOSOM.

Ausschreibung: Deutsch-französisches „Junge Wahlbeobachter“-Blog zur Bundestagswahl 2013

Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) veranstaltet zusammen mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) das Blogprojekt „Jugendliche Wahlbeobachter“. Im Zeitraum von Mitte Juli bis Ende September 2013 berichten zehn junge Menschen aus Deutschland und Frankreich über ihre Ansichten, Eindrücke und Perspektiven auf die Bundestagswahl 2013.

Das Projekt richtet sich an junge Menschen

  • im Alter von 18 bis 29 Jahren,
  • mit einem guten Verständnis der deutschen und französischen Sprache,
  • mit Erfahrungen im Schreiben von Texten (z.B. Schülerzeitung) und
  • mit einem Interesse für Politik.

Die Arbeitssprachen des Projekts und des Blogs sind deutsch und französisch. Vom 12. bis 14. Juli und vom 13. bis 16. September finden Workshops in Berlin statt. Alle zwei Wochen wird zudem eine Redaktionssitzung online organisiert.

Foto by Maik Meid (@frnetz)

Ziel ist es, dass die Perspektiven von jungen Menschen aus Deutschland und Frankreich auf die Bundestagswahl in Deutschland sichtbar und das Blogprojekt ein Ort für Diskussionen Austausch wird.

Die Kosten für Anreise (max. 2. Klasse Bahn oder Spartarif Flug) und Unterkunft (Doppelzimmer) werden erstattet bzw. übernommen.

Jetzt bewerben!

Interessierte können sich bis zum 7. Juli 2013 bei ikosom bewerben. Das Anmeldeformular gibt es auf deutsch und französisch.

4. Branchentreffen Crowdfunding – 10. Juli 2013 – 10-16 Uhr

Am 10. Juli 2013 kommt es zum vierten Branchentreffen Crowdfunding, mit dem Schwerpunkt der Aktivitäten der Crowdfunding-Szene in Europa und der verschiedenen Regulierungsszenarien. Das Branchentreffen ist wie immer nicht-öffentlich und die Ergebnisse bleiben im Kreis  der Teilnehmenden, um eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre zu gewährleisten. Eingeladen sind in erster Linie die Crowdfunding-Plattformen, Mitglieder des Crowdsourcing-Verband und des European Crowdfunding Networks. Wer Interesse hat, kann hier das Interesse an der Teilnahme kurz bestätigen.

Im Anschluss an das Branchentreffen gibt es einen öffentlichen Workshop zur AIFM-Richtlinie mit einem Input von Dr. Oliver Glück (GSK)

Wieso ist es so schwierig, Europa auf virtuellem Wege näher zu kommen?

Heute war die letzte Online-Session des Projekts „Europe-So-Close„. Das Projekt ist eigentlich revolutionär: über 8 Sitzungen zu vier Oberthemen (Daseinsvorsorge, EU-Haushalt, Datenschutz, Jugendarbeitslosigkeit) wurden Mitglieder des Europäischen Parlaments mit Interessensvertretern an einen virtuellen Tisch gebeten, eine Stunde lang wurde sich ausgetauscht, Themen kontrovers diskutiert und die Bürger Europas konnten direkt an ihre Vertreter ihre Fragen und Ideen loswerden. Eigentlich eine tolle Idee, oder?

Wenn man sich die Liste der ReferentInnen anguckt, dann war das Projekt ein voller Erfolg, denn unser Projektteam hat es geschafft, zu allen Themen diejenigen auszuwählen, die direkt am Geschehen dran waren und diese kommentieren konnten. Wir haben als Team den Kontakt aufgenommen zu Hunderten von Blogs, Twitterern und Facebook-Gruppen und so die Sitzungen immer wieder angeteasert. Trotzdem lässt mich das Projekt aber auch etwas ratlos zurück, denn die Diskussionen in den virtuellen Webinaren fanden fast ausschließlich zwischen den Experten statt, die Bürger Europas haben eher passiv zugeschaut.

Am besten hat es eine unserer Mitarbeiterinnen heute auf den Punkt gebracht: „Ich wußte eigentlich gar nicht, was ich fragen soll.“ Sie ist jung, hat studiert, gehört zu den Europäerinnen, die wie selbstverständlich in anderen Ländern Europas arbeiten und leben wollen, sie ist politisch interessiert und macht sich sicherlich genauso wie die Abgeordneten viele Gedanken, wie man die Krise Europas lösen könnte. Aber doch baute sich in den Sessions eine seltsame Distanz auf, obwohl die MEPs alle sehr zugänglich waren und sich auf das Experiment der virtuellen Sitzungen eingelassen haben. MEPs wie Franziska Keller, Jutta Steinruck, Axel Voss, Jürgen Klute, Jens Geier, Othmar Karatas, Eva Lichtenberger, Sabine Verheyen, Josef Weidenholzer, Thomas Händel oder die Mitarbeiter von Amelia Andersdotter oder Evelyn Regner waren immer freundlich und zu Diskussionen bereit.

Woran lag es nun? Ich versuche mich mal an ein paar erklärenden Punkten:

Wer mit Europa ernsthaft diskutieren will, muss sich ernsthaft einarbeiten – und das kostet Zeit und Mühe, die europäische Bürger nicht aufbringen wollen.

Ich hatte das Vergnügen, selber eines der acht Sitzungen moderieren zu dürfen, zum Thema Datenschutz. Und obwohl ich mich eigentlich recht gut auskenne im Datenschutz, musste ich mich natürlich auch vorbereiten. Will man von plakativen Fragen à la „Bist Du für mehr oder weniger Datenschutz?“ absehen, dann muss man sich tief in die Materie der Gesetzesvorhaben einarbeiten, man muss die Positionen der Parteien und der Abgeordneten kennenlernen, die unterschiedlichen Rollen von Parlament, Rat und Kommission kennen, verstehen, wie der Gesetzgebungsprozess funktioniert.

Das ist auf nationaler Ebene schon nicht einfach, aber vermutlich den meisten politikinteressierten Menschen geläufig.Aber auf europäischer Ebene ist es schon für ein einziges Themenfeld sehr viel schwieriger, weil wesentlich mehr Akteure involviert sind, es im Parlament keine klare Trennung in Opposition und Regierung gibt und vieles mehr. Für die europäischen Bürger ist es wesentlich schwieriger, sich über europäische Politik zu informieren als über die Politik in den Hauptstädten der EU-Mitgliedsstaaten. Dabei liegt es nicht am fehlenden Informationen, sondern eher an der Tatsache, dass zu jedem Thema unzählige Informationsportale existieren. Es liegt also weniger an der Intransparenz Europas, sondern eher am Information-Overkill in Europa.

Dies wird durch die sozialen Medien noch verschärft. Das Europäische Parlament hat, wie soll das auch anders sein, einen Twitter-Account in fast jeder Amtssprache der Europäischen Union. Die Abgeordeten twittern. Die Kommissare twittern. Die Mitarbeiter der Kommission twittern. Die unzähligen EU-Institutionen, wie der Rat der Regionen twittern. Es ist also sehr einfach möglich, direkt den Draht zu den Mitarbeitern zu bekommen, die für die jeweilige Institut die Kommunikation verantworten. Die Mitarbeiter sind auch nach meiner Erfahrung alle sehr dialogbereit gewesen, haben gehelfen die Sessions bekannt zu machen. Aber wenn man die europäische Twittersphäre beobachtet, fällt es auf, dass dort wenige sind, die aktiv zuspitzen, Thesen vertreten. Die europäische Öffentlichkeit in den sozialen Netzwerken ist weitestgehend unter sich, so scheint es.

Nicht der Dialog, sondern der Protest bestimmt das Bild von Europa – dank Netzpolitik.org und Lobbyplag

Wenn über europäische Themen diskutiert wird, dann immer als Abwehrmaßnahme gegen Brüssel. Bestes Beispiel sind dafür die ACTA-Proteste und deren Mobilisierung auf Plattformen wie netzpolitik.org. Ein aktuelles Beispiel ist die EU-Richtlinie zur Vergabe von EU-Dienstleistungskonzessionen, die aufgrund einer Europäischen Bürgerinitiative entscheidend verändert worden ist.

Protest ist nicht falsches, aber sie ist ein Zeichen dafür, dass die (digitale) Zivilgesellschaft von der Komplexität Europas überfordert ist. Kaum jemand zum Beispiel berichtet darüber, dass das Europäische Parlament sich bei dem Streit um die digitale Überwachungspraxis der Amerikaner sich massiv in Position gebracht hat, viel stärker noch als sich die meisten Regierungsvertreter der Mitgliedsstaaten es sich trauen würden.

Leider ist es so, dass gerade die Initiativen sehr viel Aufmerksamkeit bekommen, die wie Lobbyplag noch anti-europäischen Ressentiment vertiefen, ohne selber einen konstruktiven Dialog zu führen. Ich halte es für sinnvoll, wenn man die Gesetzesvorhaben der Europäischen Union dahingehend transparenter macht, dass man wie zum Beispiel im Fall der Datenschutzrichtlinie die Vorschläge von Lobbyisten, NGOs und Unternehmen veröffentlicht. In einer Demokratie ist es wichtig und richtig, dass die Politik auf die Kritik von außen reagiert und das geht nur, wenn Interessen gleichberechtigt zu Wort kommen. Die Grünen-Fraktion im Europäischen Parlament hat ein solches System aber schon seit Jahren in Betrieb, es wäre daher sinnvoller gewesen zu überlegen, wie man ein solches System verbessern kann, die Daten besser visualisieren, den Zugang zu den MEPs zu gestalten, die Argumente die hinter den Änderungsvorschlägen sich versammeln, klarer zu machen. Das alles ist ziemlich harte Arbeit und führt sicherlich nicht zu Grimme-Nominierungen. Aber es würde sich lohnen.

Für mich war das einer der ernüchterndsten Erfahrungen bei Europe-So-Close: wenn man den Menschen, die lautstark für oder gegen ein politisches Vorhaben in Brüssel sind, die Möglichkeit bietet, direkt mit den jeweiligen MEPs über die Anliegen zu sprechen, dann machen sich einige still und heimlich davon. Je lauter eine Lobbygruppe öffentlich über „die da in Brüssel“ herziehen, desto weniger haben sie Argumente, um sie im direkten Gespräch auszutauschen.

Virtuelle Dialoge sind wichtig, aber der direkte Kontakt von Bürgern und Politikern lässt sich nicht virtualisieren

Wir hatten Mittwoch letzter Woche Hannes Swoboda bei uns im ikosom-Büro. Der Fraktionsvorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion hatte sich Zeit genommen, um sich über Kreativwirtschaft in Berlin zu informieren. Er kam zu uns auf die Dachterasse, aß Pizza und trank ClubMate.

Es gab keinen Livestream, kein Chat, keine Tweets. Ich hatte aber den Eindruck, dass das Gespräch mindestens genauso tiefgehend war wie die Gespräche im virtuellen Raum. Die Frage, die sich mir stellt, ist: Wie kann der virtuelle Raum des Internets den politischen Dialog verbessern, partizipativer und transparenter machen. Vielleicht müssen nicht die Formate des analogen Raums auf den digitalen Raum übertragen, sondern eigene politische Formate entwickeln.

Tilo Jung ist das mit seiner Youtube-Serie „Jung&naiv“ auf bezaubernde Weise gelungen – vielleicht müsste man das ganze für Europa in diese Richtung denken. Fragen stellen und zwar so lange, bis man Antworten bekommt.

In diesem Sinne: danke ans gesamte Europe-So-Close-Team und an David Röthler als Projektleiter, dass er uns von ikosom miteinbezogen hat!

Self-Branding für Journalisten – zukünftige Finanzierungsformen für Journalisten zwischen Social Payments und Crowdfunding

Schon seit einigen Wochen erlaubt Flattr das Unterstützen von Inhalten, deren Urheber noch nicht bei Flattr sich angemeldet haben – sogenannte Unclaimed Flattrs. Zuvor hatte das Kachingle schon bei anderen Inhalten probiert und im Fall der New York Times sich eine derbe Abfuhr erhalten. Diese Unclaimed Flattrs ermöglichen es, zum Beispiel auf Youtube Videojournalisten oder Medienorganisationen zu unterstützen, ohne dass diese angemeldet sind. Stefan Mey hat heute auf Spiegel.de darüber berichtet.

Ursprünglich hatte ich gedacht, dass das wirklich super wäre – jeder Inhalt ist im Netz anhand seiner URL eindeutig identifizierbar und so könnte man für alle Inhalte im Netz schnell und problemlos ein paar Cents überweisen. Wenn ich jemandem Aufmerksamkeit gebe, dann durch einen Link bei Facebook oder Twitter – Flattr oder Kachingle könnten also meine Timeline scannen und dann  einfach die URL-Besitzer der jeweiligen Links entlohnen. Einfacher würde es nicht gehen.

Das Problem scheint mir zu sein, dass die Nutzer weder Flattr noch Kachingle richtig trauen, sie trauen aber den großen Medienorganisationen, deren Marken, sie trauen den bekannten Journalisten, die sich als Marken etabliert haben. Wie ist es aber für die vielen Journalisten, die als Freie für verschiedene Medienseiten im Netz schreiben, die ihre Artikel bei verschiedenen Blogs und Online-Portalen untergebracht haben? Für sie ist das System von Flattr oder Kachingle zu aufwendig und zu kompliziert.

Für die Leser ist es genau das gleiche. Gerne würde ich Journalisten, die ich gut finde, immer mal wieder etwas zu kommen lassen, wenn ich ihre Artikel gut finde. Wenn ich obigem Stefan Mey ein paar Cents zukommen lasse möchte, muss ich mir sein Flattr-Profil raussuchen oder sein Paypal-Profil, aber auf seinem Spiegel-Artikel ist sein Flattr-Account nicht eingetragen.

robsnowseemeMich macht es nachdenklich, dass Crowdfunding-Plattformen wie emphas.is oder Krautreporter so gut funktionieren. Ein Teil des Erfolgs liegt sicherlich darin, dass Journalisten über diese Plattformen dauerhafte Reputationen aufbauen können. Die Frage stellt sich, was passiert, wenn man das Thema Self-Branding weiterdenkt und mit einem Bezahlsystem kombiniert?

Die New Yorker-Plattform see.me hat das für den Künsterbereich sehr erfolgreich umgesetzt. Die Künstler können sich dort wie im alten MySpace eigene Profile anlegen, die sogar ziemlich schick aussehen. Der Clou kommt, wenn man auf den Button „Support me“ klickt: Dann können Kleinstbeträge überwiesen werden, aber auch Tickets oder CDs verkauft werden.

clippings.meIst das nun Crowdfunding oder Social Payments? Wir haben das immer abgegrenzt, dass wir sagten, dass Crowdfunding für noch nicht existierende Inhalte, aber Social Payments für schon existierende Inhalte genutzt werden. See.me ist ein ziemlich spannender Hybrid beider Welten, weil einfach die Persönlichkeit des Künstlers finanziert wird.

Da wo Flattr und Kachingle scheitern, weil sie nicht genügend an der Reputation des einzelnen Urhebers ansetzen, da wo die Paywalls scheitern, weil sie zu unvernetzt an einzelnen Medienangeboten kleben, da könnte ein See.me für Journalisten ansetzen. Plattformen wie http://clippings.me/ führen immerhin schon die Artikel eines Journalisten zusammen. Self-Branding plus Social Payment, also clippings.me oder see.me plus Flattr/Kachingle, das könnte wieder etwas Bewegung in die eingeschlafene Social Payment Debatte bringen.

 

Der vermeintliche Sieg der Verlage im Leistungsschutzrecht

Die Sektgläser klingeln, Google muss jetzt bei den Verlagen anfragen, wenn es die Inhalte der Online-Zeitungen für die Seite GoogleNews nutzen möchte. Aus Sicht der Verlage klingt das so:

Die Mitteilung von Google, Inhalte künftig nur noch bei Einwilligung in Google News aufzunehmen, ist für die Verlage ein erster Erfolg auf der Grundlage des Leistungsschutzrechts. Es gibt den Presseverlegern ein eigenes Exklusivrecht, sie können die Nutzung ihrer Inhalte in bestimmten Online-Diensten deshalb künftig von ihrer Einwilligung abhängig machen. Ab dem 1. August muss Google sich an diese neue Rechtslage halten. Und diese verpflichtet Google, genau jene Zustimmung einzuholen, um die das Unternehmen die Verlage jetzt bittet.

Für Google ist das ein Paradigmenwechsel. Kaum ein Unternehmen hat sein Geschäftsmodell so konsequent auf dem „Opt-out“-Prinzip aufgebaut wie Google – alles ist erlaubt, so lange niemand „nein“ sagt. Diesem Prinzip hat der Gesetzgeber mit der Schaffung des Leistungsschutzrechts eine klare Absage erteilt. Und mit seiner Entscheidung, die Nutzung von Presseerzeugnissen deutscher Verlage künftig von deren Zustimmung abhängig zu machen, erkennt Google dies ausdrücklich an und akzeptiert den urheberrechtlichen Grundsatz, dass vor der Nutzung von Inhalten die Zustimmung des Rechteinhabers eingeholt werden muss. Genau das ist der Zweck des neuen Leistungsschutzrechts. Genau dafür haben die Verlage gekämpft.

Google sieht das natürlich ganz anders, dort wird so getan, als ob es der Gnädigkeit von Google entspricht, die Verleger in dem Angebot von GoogleNews einzubeziehen und Google sich einfach aus Gründen der rechtlichen Absicherung jetzt die Einwilligung holt, die Inhalte kostenlos zu verwerten.

 

Beides ist natürlich Unsinn. Die Verleger wären ehrlich, wenn sie sagen würden, dass das größte Hindernis nicht etwa Google ist, sondern die Uneinigkeit der Verleger selbst. Wenn sie erreichen wollen, dass Google wie in Frankreich „freiwillig“ einen größeren Anteil derWerbeerlöse mit den Verlegern teilt, dann müssten sie ein Anbieterkartell bilden und den defacto-Monopolisten Google dazu zwingen, auf ihre Preisvorstellungen einzugehen. Damit wird das Leistungsschutzrecht ein Fall für das Kartellamt. Continue reading „Der vermeintliche Sieg der Verlage im Leistungsschutzrecht“

Wer bezahlt für Open Science? Und was bringt Crowdfunding wirklich?

Jetzt unterstützen: www.sciencestarter.de/jungedeutsche-crowdfunding
Noch 10 Tage!! Mit ein paar Euros unterstützen und weitersagen … www.sciencestarter.de/jungedeutsche-crowdfunding

Seit 35 Tagen ist unsere Crowdfunding-Kampagne für das Projekt „junge Deutsche“ nun aktiv und wir haben ganze € 511 gesammelt. Ein Drittel unseres ersten Finanzierungsziels und ein Zwanzigstel von dem, was wir brauchen. Open Science klingt hip und cool. Für mich klingt es bescheuert, wenn es bedeutet, dass ich alle Arbeit und Kosten selbst trage!

Ich habe „junge Deutsche“ allein und aus Ersparnissen angefangen, aus dem Baby ist ein großes Projekt geworden und wir brauchen jetzt Geld, um damit weitermachen zu können. Ein bisschen Ego ist auch dabei, denn ich wollte wissen, ob es anderen mehr als nur ein Kompliment, Schulterklopfer oder virtuellen Daumen wert ist.

„I need a dollar, dollar, a dollar is what I need. So if I share with you my story would you share a dollar with me?“

Drückt uns die Daumen und klickt hier, um uns zu unterstützen: http://sciencestarter.de/jungedeutsche-crowdfunding

 

(unser Dankeschön, gesungen von Aloe Blacc)

Was soll finanziert werden, und worum geht es wirklich?

Es geht jedenfalls nicht darum, sich von dem Geld der Crowd ein schickes Gehalt zu zahlen. Was an Funding reinkommt, deckt keine Personalkosten sondern nur andere Kosten, die wir sonst aus Ersparnissen bezahlen müssten. Das habe ich (Simon, der Projektgründer) in den letzten drei Jahren gerne getan, aber so kann es nicht weitergehen! Viele soziale Projekte – und Crowdfunding-Kampagnen zählen vermutlich dazu – sind eigentlich eine Art Selbstausbeutung. Der Lohn ist natürlich ein gutes Gefühl etwas sinnvolles getan zu haben. Man macht sich megaviel zusätzliche Arbeit, um nicht mehr alleine für diese wichtige Sache zu bezahlen und andere zu involvieren. Wenn das Funding erfolgreich läuft, verschafft es etwas mediale Aufmerksamkeit und Bekanntheit. Aber rein geldtechnisch wäre es effektiver, die Zeit anstatt mit Crowdfunding in einem Job zu arbeiten und das Einkommen ins Projekt zu stecken. Natürlich gibt es supererfolgreiche Kampagnen, aber das sind wenige und eher die Ausnahme.

 

Wer ist meine Crowd und wie erreiche ich sie?

Die „Crowd“ (eine Menge) ist ein schwammiger Begriff, der erst im konkreten Projektkontext und Umfeld der beteiligten Akteure definiert werden kann … und muss. Eine Crowd besteht aus:

  • dem sozialen Umfeld der Beteiligten:  Freund_innen, Bekannte, Nachbarn, Familie …
  • an dem Thema interessierte: Kooperationspartner, Fachmedien, Blogger, Kunden …
  • an den Ergebnissen interessierte: Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Stiftungen, Engagement-Initiativen, Lehrer_innen, Student_innen, Medien, Crowdfunding-Interessierte …
  • und so weiter.

Wie erreiche ich die, und warum sollen die mit ihren Ersparnissen, Budgets etc. herausrücken? Es gibt 1.000 Möglichkeiten zu kommunizieren: Rundschreiben, Bloggen, Email, Anrufen, … Auf jeden Fall kostet es viel Zeit und viele Mails, Status-Updates landen einfach ungelesen im digitalen Nirvana. Ich habe keine Ahnung, wie man das Problem mit überschaubarem Aufwand lösen kann. Denn selbst die Berichterstattung über Radio oder Zeitung haben in unserem Fall (die Info in einem Artikel/Interview und einer Notiz im Blog zur Sendung), außer für den Pressespiegel, nichts gebracht.

Grundsätzlich geht nichts über eine ehrliche und gute Story – und die muss irgendwie Flügel bekommen. Hey, so schlecht ist die Story unseres Projekts doch gar nicht, oder?

 

Alle Daten umsonst: cool! Aber wer bezahlt für Open Science?

Wir haben in vielen Monaten in offener und partizipativer Methode das Studienkonzept und den Fragebogen für „junge Deutsche 2012/13“ entwickelt und schon über 4.000 Verbesserungsvorschläge junger Menschen für Deutschland gesammelt. Wir sind bereit, all diese Daten quasi umsonst, für jeden zugänglich ins Netz zu stelle! Für Datensätze von diesem Umfang und dieser Qualität bezahlen Unis, Unternehmen etc. in der Regel viel Geld. Wir sind bereit, diese gesellschaftlich wichtigen Daten für einen vergleichsweise minimalen Unkostenbeitrag zur Offenlegung frei zu teilen. Wir wollen, dass die Daten open sind und mehr Leute damit arbeiten können … Aber nicht zum Nulltarif!

Meine Freunde finden gut, dass ich das Projekt mache, aber dass die Ergebnisse open sind, ist ihnen herzlich egal. Meine Gespräch mit Leuten der Open Data-Szene waren auch nicht zielführend. Es sei wichtig, dass Daten offengelegt und verständlich zugänglich gemacht werden. Es geht um Transparenz und das Prinzip, nicht darum, ob sie am Ende von jemandem genutzt werden.

Wenn das Finanzierungsziel für Open Data nicht erreicht wird, werden wir die Daten nicht offenlegen. Alternativ werden wir die Daten zum Verkauf anbieten. Das entspricht nicht dem Spirit des Projekts „junge Deutsche“, aber es muss auch klar sein, dass wir nicht ewig umsonst arbeiten können und obendrein noch uns entstehende Kosten tragen.

 

Was bringt’s?

Mal wieder ein „erstes mal“ und eine spannende Erfahrung. Tolle Unterstützung von einigen guten Leuten: Wolfgang Gumpelmaier, Karsten Wenzlaff, Jörg Eisfeld-Reschke, Klaudia Krauss, Marc Ludwig, Thorsten Witt, Kreisbote, Radio Fritz, FM4 und viele andere. Geld? Hm, let’s see. Unser Crowdfunding geht noch 10 Tage und es ist noch nicht aller Tage Abend.

 

Studierende, ihr wollt was von uns, aber was könnt ihr uns zurückgeben?

Bei ikosom bekommen wir pro Woche sicherlich ein gutes Dutzend Anfragen, als Experten für eine Bachelor-, Master- oder Hausarbeit zur Verfügung zu stehen, sei es beim Thema Crowdfunding oder beim Thema ePartizipation. Ich mache das eigentlich immer recht gerne, sei es in Skype-Sessions oder in persönlichen Interviews. Gleichzeitig bin ich aber dazu übergegangen zu sagen, dass eine halbe Stunde oder eine ganze Stunde meiner Arbeitszeit auch etwas wert ist und sich die Studierenden überlegen sollten, was sie uns als Gegenwert geben können. Das muss nicht immer Geld sein, daher hier ein paar Tipps:

1. Fragt schlaue Fragen

Nein, ich möchte nicht mehr zum tausendsten Mal gefragt werden, ob Crowdfunding sich für Startups eignet oder ob Crowdfunding alle anderen Formen der Finanzierung in der Kreativwirtschaft verdrängen wird. Ich möchte, dass die Studierenden sich Fragen überlegen, die mich zum Nachdenken bringen, bei denen ich neue Ansätze für unsere  Forschung bekomme.

Vielleicht müssen wir dazu übergehen, alle Fragen die  uns von Studierenden gestellt werden, ins Blog zu stellen und auf die Antworten dann im Zweifelsfall zu verweisen. Was denkt Ihr?

2. Fragt ob Euer Thema schon mal bearbeitet wurde

Es kann sein, dass Ihr für Euch ein tolles Thema gefunden habt, aber dazu es schon zig Arbeiten gibt. Ein gutes Beispiel ist die Motivation der Crowdfunder. Die Plattformen haben dazu kaum Daten, weswegen es recht schwierig ist, dazu etwas zu erforschen, ohne dass man sehr umfangreiche Studien macht.

Daher fragt uns, ob Euer Thema realistisch ist, bevor ihr anfangt mit der Forschung. Wir geben gerne Feedback an, wenn wir das Gefühl haben, so die Forschungslandschaft insgesamt zu bereichern.

3. Bestellt unsere Publikationen

So blöd es klingt, aber manche der Fragen, die Ihr beantwortet haben wollt, stehen ausführlich in unseren Publikationen. Ja, es gibt einen Studierendenrabatt, ja, Eure Unibibliotheken können die Publikationen für Euch bestellen.

4. Sorgt für Reichweite

Wir haben einen Twitter-Account, eine Facebook-Seite, wir sind als Einzelpersonen auf Google+ und in anderen sozialen Netzwerken. Streut unsere Artikel, Blogposts, veröffentlicht die in Euren Netzwerken. Sorgt dafür, dass wir verlinkt werden: von Euren Blogs, Euren Unis, Euren Organisationen.

5. Unterstützt unsere Projekte

Ja, jede kleine Unterstützung hilft – das ist beim Crowdfunding genau wie beim Thema ePartizipation. Wir machen im Augenblick eigene Crowdfunding-Projekte und ePartizipations-Projekte, wo ihr aktiv mitmachen wollt. Fragt einfach: Wie kann ich Euch bei Euren Projekten unterstützen?

6. Publiziert mit uns gemeinsam

Am schönsten ist es, wenn aus gemeinsamer Forschung eine gemeinsame Publikation wird. Sprecht uns an – wir freuen uns drauf.

Strategisches Fundraising

Vergangene Woche unterrichtete ich an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg das Seminar „Strategisches Fundraising“. An zwei Seminartagen führte ich sie in die rechtlichen und kulturellen Konzepte des Fundraisings ein. Zudem analysierten sie den Spendenmarkt, lernten zahlreiche Fundraising Instrumente zu unterscheiden und Anzeichen für die Institutional Readiness einer Organisation zu erkennen.

Der Foliensatz ist auf Slideshare zur Ansicht und zum Download verfügbar.

Ein großer Dank geht an die Fundraising-KollegInnen, die mir nicht nur zahlreiche Mailings für das Seminar zur Verfügung stellten, sondern auch beim Finden interessanter Fragestellungen für Hausarbeiten behilflich waren.

Crowdfunding und Spenden – passt das zusammen?

Seit in Deutschland über Crowdfunding berichtet wird, schaffen es Medienvertreter und Projektemacher (manchmal auch Betreiber von Crowdfunding-Plattformen) immer wieder die Begriffe Crowdfunding und Spende zu vermischen. Das ist fahrlässig und irreführend.

Was ist eine Spende?

Eine zusammenfassende Definition für den Begriff Spende liefert das Fundraising-Wiki:

„Unter einer Spende versteht man eine freiwillige finanzielle Dienst- oder Sachleistung, die nicht mit einer konkreten Gegenleistung seitens des Spendenempfängers (Begünstigten) verknüpft ist und keiner rechtlichen Verpflichtung unterliegt. Auch kann eine Spende nicht zurückgefordert werden.“

Es handelt sich also nur dann um eine Spende, wenn es sich

  • um eine freiwillige Leistung handelt,
  • keine Gegenleistung des Spendenempfängers zur Folge hat,
  • sie keiner rechtlichen Verpflichtung unterliegt und
  • die Spende nicht zurückgefordert werden kann.

Der Begriff Spende wird hauptsächlich im Zusammenhang mit steuerbegünstigten Zwecken im Sinne der §§52 bis 54 der Abgabenordnung gebraucht. Demnach können Spenden an gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Organisationen steuermindernd geltend gemacht werden.

Was ist Crowdfunding?

Für Crowdfunding gibt es bislang keine allgemein (insbesonders international) übergreifende Definition. Im ikosom-Blog haben wir voriges Jahr einige Definitions-Ansätze zusammengetragen. Zu den wesentlichen und definitionsübergreifenden Merkmalen von Crowdfunding gehört, dass

  • einer allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich ist,
  • für finanzielle Leistungen Gegenleistungen/Prämien angeboten werden
  • ein Finanzierungsziel und
  • ein Finanzierungszeitraum festgelegt sind.

Zumindest im deutschsprachigen Raum wird bei den Crowdfunding-Plattformen durchgängig das Alles-oder-Nichts-Prinzip angewendet. Das bedeutet, dass die finanzielle Unterstützung nur bei Erreichen des Finanzierungsziels im Finanzierungszeitraum zustande kommt.

Crowdfunding und Spenden?

Vergleicht man die Definitionen, dann wird deutlich, dass das Crowdfunding nicht mit den Merkmalen einer Spende übereinstimmt.

Zwischen Projektmacher und Unterstützer kommt ein Vertrag (rechtliche Verpflichtung) zustande und eine Gegenleistung wird angeboten. Die Folge ist, dass die Einnahmen nicht als Spende verbucht werden und selbst eine eigentlich gemeinnützige Organisation in diesem Fall die Einnahmen dem wirtschaftlichen Betrieb zuführen, also versteuern müsste. Von Steuervorteile ist da keine Spur mehr.

Okay, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Es gibt anscheinend einzelne Finanzämter, die eine Spende im Crowdfunding in dem Fall zulassen, dass der Projektträger als gemeinnützig anerkannt ist und die Unterstützer im Moment der Transaktion aktiv (!) auf die angebotene Gegenleistung verzichten. Achtung, es handelt sich hierbei um Einzelfälle und es gibt kein Schreiben des Bundesfinanzministeriums, auf welches man sich berufen könnte.

Bei der Vielfalt der Crowdfunding-Definitionen gibt es einen Ordnungsversuch, der sich mittlerweile international durchzusezten scheint. Im Crowdfunding Industry Report (der wir uns auch im Crowdsourcing Report bedienen) wird das Crowdfunding in die vier sphären donation-based (Spenden!), reward-based (klassisches Crowdfunding wie oben beschrieben), lending-based (Plattformen wie kiva) und equity-based (Crowdinvesting) unterschieden.

Wenn man das donation-based Crowdfunding in den Fokus setzt, dann landet man bei klassischen Spendenplattformen wie Betterplace und HelpDirect – und 99% der Crowfunding-Projekte, über die in Deutschland gesprochen wird, erhielte aufgrund der Nicht-Gemeinnützigkeit dort keinen Zugang.

Crowdfunding und Spenden, das ist nicht dasselbe. Zwar können sich auch gemeinnützige Organisationen das Fundraising mit implementierter Gegenleistung zunutze machen, aber es handelt sich dann eben nicht um eine Spende.

Auslöser dieses Beitrags ist übrigens der Tweet von Ulrike Langer, der noch eine kleine Diskussion über Crowdfunding und Spenden nach sich zog. Nachtrag: Siehe hierzu auch die Diskussion im taz-Blog, ob eine Abgrenzung des Crowdfunding von Fundraising zulässig ist (insbesondere die Kommentare).Photo by HM Revenue & Customs

Jugend Internet Governance Forum 2013

In Vorbereitung auf das deutsche Internet Governance Forum, eine nationale Initiative des UN Internet Governance Forums, fand am vergangenen Samstag in Berlin die Jugendsektion Jugend Internet Governance Forum statt.

Jugend Internet Governance ForumUngefähr 20 Jugendliche aus verschiedenen Städten in Deutschland nahmen an dem Forum teil, um sich zusammen mit geladenen Experten aus der Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über netzpolitische Themen auszutauschen.

Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Internet, Zensur in Netz, Anonymität im Netz und Netzneutralität standen im Kern der Diskussionen und Debatten. Anschließend haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit genutzt, eigene Anregungen zum Thema Netzpolitik zu verfassen. Diese werden am Montag von drei freiwilligen TeilnemerInnen im Rahmen des Internet Governance Forum vorgetragen. Durch eine Podiumsdiskussion wird ein offenes Gespräch zwischen den Jugendlichen und der Politik zum Thema Netzpolitik ermöglicht.

Crowdlounge Ba-Wü: Crowdfunding auf großen und kleinen Bühnen – Erfolgreiches Crowdfunding für Theater und die darstellenden Künste

Auf Initiative des Zentrum für Figurentheater FITZ! und der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart wird es im Juni nun zum ersten Mal in STUTTGART eine CROWDLOUNGE geben.

Stuttgarts erste Crowdlounge findet im Rahmen des Theaterfestivals „Die animierte Stadt – Festival belebender Theaterformen“ statt:

am 06. Juni 2013 um 21.00 Uhr
im FITZ! Eberhardstraße 61, 70173 Stuttgart, Großer Saal

Mit dem Untertitel „Crowdfunding auf großen und kleinen Bühnen“ thematisiert die Veranstaltung Crowdfunding bei Theater-Projekten.

DreiRosenProjekte der darstellenden Künste sind eigentlich wie geschaffen für Crowdfunding – konkret, vorstellbar, emotional und man kann mit den Prämien unmittelbar etwas zurückgeben. Andererseits sind Crowdfunding-Projekte für Theater, Bühnen und Puppenspiel meist an einen Ort gebunden und haben es manchmal schwer, eine hohe Reichweite zu erzielen.

In der CROWDLOUNGE werden zwei mögliche Ziele des Crowdfunding im Bereich Theater unMutterHureKönigind darstellende Kunst vorgestellt: Zum einen die Finanzierung eines Theater-Projekts, zum anderen die Finanzierung von Theaterausstattung. Die Tänzerin Hanan Kadur aus Frankfurt wird von ihren Erfahrungen bei ihrem Crowdfunding-Projekt „Drei Rosen“ erzählen, das sie und ihre Kollegin Melanie Meier 2013 erfolgreich auf startnext.de finanzierten. Katharina Bohny aus Zürich wird vom Crowdfunding-Projekt „Herstellung der Kostüme für das Stück Mutter Hure Königin“ berichten, das erfolgreich auf wemakeit.ch finanziert worden ist.

LogoKompetenzzentrumDie Crowdlounge ist eine Veranstaltung von ikosom und dem Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes mit Unterstützung durch das FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart sowie die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (Studiengang Figurentheater).

5 Schritte zum Suchen und Finden von Communities

Es gab mal eine Zeit – und das ist noch gar nicht so lange her – in der Markenbetreiber, Unternehmen und Organisationen dem Irrglauben folgten, dass sie eine eigene Community-Plattform kreieren müssten um Kunden und Interessenten erfolgreich zu binden. Heute ist man bisschen schlauer und beginnt zunächst mit einer Recherche dazu, wo im Web bereits über das eigene Produkt, die Marke, das Unternehmen oder die Organisation gesprochen wird.

Werkzeug by Maik Meid (flickr CC-by)

Im Folgenden fasse ich die wesentlichen fünf Schritte zur Vorfeldrecherche zusammen. Je nach Investitionsvorhaben kann eine solche Recherche an einem Tag grobe Ergebnisse zu Tage bringen oder Tiefenrecherche und intensive Analysen (mit weit mehr Instrumente und Schritten als hier dargestellt) über mehrere Wochen umfassen.

1. Schritt: Analyse der eigenen Internetseite

Beginnen Sie zunächst bei der eigenen Internetseite: Analyse-Instrumente wie GoogleAnalytics und BacklinkChecker helfen festzustellen, woher der Traffic auf Ihre Seite kommt. Schauen Sie sich die Seite an, auf die Sie dabei stoßen und mit welchen Suchwörtern die Besucher zu Ihrer Internetseite gelangen.

2. Schritt: Gezielte Suche in Foren, Wikis und Blogs

Suchen Sie z.B. über ein Wiki-Verzeichnis und der Google-Blogsuche nach Ihrem Produkt und Ihrem Unternehmen. Schauen Sie sich an, zu welchen Anlässen und an welchen Orten sich Menschen darüber unterhalten, sich dazu informieren und darüber diskutieren.

3. Schritt: In den Sphären der sozialen Netzwerke recherchieren

Suchen Sie in sozialen Netzwerken nach Gruppen und Seiten zu Ihrem Produkt und Unternehmen. Schränken Sie die Suche nicht nur auf die globalen oder bundesweiten Netzwerke ein, sondern achten Sie dabei auch auf regionale soziale Netzwerke in Ihrer Umgebung.

4. Schritt: Echtzeit-Kommunikation im Social Web beobachten

Binden Sie auch die Echtzeit-Suche bei Twitter in ihre Suche ein. Suchen Sie nach Personen, die über Ihr Produkt oder Ihr Unternehmen sprechen. Beobachten Sie welche Hashtags sie dabei verwenden und wer auf das Thema reagiert. Die Analyse der Echtzeit-Kommunikation lohnt sich insbesondere, wenn branchenrelevante Veranstaltungen stattfinden und damit ein höheres Maß an Peer-Kommunikation zu beobachten ist.

5. Schritt: Online-Monitoring ist der ständige Begleiter

Das Online-Monitoring mit Diensten wie Google Alerts wird Ihnen dauerhaft Hinweise geben, wo und wann über Ihr Unternehmen oder Produkt geschrieben wird. Verwenden Sie auch Schlüsselwörter Ihrer Mitbewerber. Denn wer an den Produkten der Mitbewerber interessiert ist, könnte auch Bedürfnisse äußern, die für Ihre Lösung interessant sind.

Analyse und strategische Entscheidung

Abschluss der Recherche bildet die Analyse der Ergebnisse. Sie sollte zu der Entscheidung führen, ob Sie eine eigene Community aufbauen oder es bestehende Community-Strukturen gibt, an welche Sie sinnvoll anschließen können. Im Grunde genommen sind dies die grundlegenden Schritte zur Informationsgewinnung, die vor jeder strategischen Entscheidung zugunsten der Einführung oder Ausweitung von Aktivitäten in sozialen Medien durchgeführt werden sollten.

ikosom bietet Unternehmen und Organisation Unterstützung bei der Anfertigung von Umfeldanalysen an. Sprechen Sie uns gerne an.

Kinderbeteiligung im Netz – Chancen und Herausforderungen

Ist von ePartizipation bei „Nicht-Erwachsenen“ die Rede, findet sie sich fast ausschließlich in Bezug auf Jugendliche als Zielgruppe wieder. Die jugendlichen Teilnehmenden von ePartizipations-Projekten haben zu großen Teilen bereits das Internet in ihre Lebenswelt integriert und Erfahrungen gemacht. Die Debatte vernachlässigt bisher Kinder als Zielgruppe. Zur Entwicklung einer Partizipationskultur und um sich gesellschaftliche Beteiligung früh und selbstverständlich anzueignen, sollten Kinder stärker in den Fokus von Online-Partizipationsmöglichkeiten genommen werden.

Beteiligungsformen und -möglichkeiten von Kindern, beispielsweise Grundschulkindern, die gerade erst beginnen, digitale Medien zu entdecken, finden sich in den Auseinandersetzungen über netzbasierte Beteiligung kaum wieder. Demgegenüber steht die tatsächliche Nutzung digitaler Medien durch jüngere Kinder. Sie bewegen sich zunehmend vielfältig und selbstverständlich im Internet. Die Standarduntersuchung KIM des medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest stellte bei jeder Erhebung eine erneute Steigerung der Internetnutzung im Alter zwischen 6 und 10 Jahren fest. Ihre Aktivitäten gehen oftmals über die Spieleangebote für Kinder hinaus. Sie suchen im Internet Informationen und Angebote, die ihre Lebenswelt und Interessen betreffen. Besonders eine Erhöhung in der Nutzung sozialer Medien und kommunikativer Aktivitäten konnte in den letzten Jahren festgestellt werden. Die Veröffentlichung der Ergebnisse der KIM 2012 im April 2013 (www.mpfs.de) wird das nochmals verdeutlichen.

Das Interesse an Internetangeboten, die soziale und kommunikative Komponenten kindgerecht einbinden, lässt sich durch das zunehmende Bedürfnis von Heranwachsenden erklären, sich Gleichaltrigen zuzuwenden und mit ihnen in den Austausch zu treten. Vor allem digitale Medien bieten einen idealen Nährboden zur Selbstdarstellung, Selbstwirksamkeit und der Herausbildung sozialer Kompetenzen.

Das Internet bietet Kindern geeignete Möglichkeiten, um sie frühzeitig an Partizipationsverfahren heranzuführen.

Der erste Schritt zur Online-Beteiligung und die Bereitschaft zur Teilhabe sind im Grunde genommen durch die Kinder selbst bereits gemacht: sie haben gegenüber digitaler Medien eine  grundsätzlich positive Einstellung und sind durch ihre kindliche Neugierde offen für neue Dinge. Sie orientieren sich immer stärker an Gleichaltrigen und suchen verstärkt nach Austauschmöglichkeiten. Kindern eine Mitsprache und Anlässe zum Mitgestalten zu gewähren, die Wirkungen erzeugen und Veränderungsprozesse nach sich ziehen, sind vor diesem Hintergrund fast schon eine logische Konsequenz.

Kai Hanke, Medienreferent des Deutschen Kinderhilfswerkes, ist der Meinung, dass es „keine Frage des Alters ist, wann ein Kind Beteiligungsmöglichkeiten geboten bekommen sollte“. Vielmehr, so Hanke, ist „Beteiligung immer auch altersabhängig, weil sie sich nach dem Grad der kognitiven und sozialen Entwicklung eines Kindes richten sollte“. Das Internet bietet auch für jüngere Kinder hervorragende Voraussetzungen für Beteiligungsverfahren und hat die Möglichkeit, ihnen schon frühzeitig Partizipationskompetenzen zu vermitteln. Die Gründe, die Hanke anführt, sind einleuchtend: „Zum einen kann man dadurch leichter Angebote für kindliche Zielgruppen entwickeln, die diese wirklich interessieren und die den Kindern auch Spaß machen. Zum anderen ist frühe Beteiligung wichtig, um Kinder in ihrem Selbstwert zu bestärken und ihre Kompetenzen zur Mitgestaltung ihrer Lebenswelt zu fördern“.

Kinder wollen sich beteiligen – Drei Beispiele aus der Praxis

Viele Internetseiten für Kinder bieten bereits Möglichkeiten, sich einzubringen: Kinder können sich registrieren und eigene Kommentare oder Artikel verfassen. Bislang gibt es allerdings wenige Seiten, die darüber hinaus ihren jungen Userinnen und Usern Partizipationsverfahren anbieten und sie in die Aus- und Mitgestaltung konsequent einbinden.

www.knipsclub.de
www.knipsclub.de 

Der knipsclub, eine Fotocommunity für Kinder von 8 bis 12 Jahren, ist eines dieser wenigen Angebote. Er wurde vom JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis entwickelt und seither pädagogisch betreut. In der geschlossenen Plattform können die Kinder eigene Fotos hochladen und mit anderen Mitgliedern teilen. Mit kurzen Videobeiträgen und Mitmachangeboten werden Informationen über Datenschutz und sichere Kommunikation vermittelt.

„Fotografie ist ein Medium, das Kinder schon in frühen Jahren nutzen und lieben, denn über Fotos können sie ihre Sicht auf die Welt zeigen“, so Kati Struckmeyer vom JFF. Die Community nutzt diese Begeisterung und bietet darüber hinaus aktive Beteiligung und Austauschmöglichkeiten. Struckmeyer betont: „Im Knipsclub gibt es die Möglichkeit, in einem sicheren Rahmen Fotos hochzuladen. Sicher heißt hier, dass die Fotos vor der Veröffentlichung erst von der Redaktion geprüft werden und nur für Community-Mitglieder einsehbar sind. Außerdem werden die Kinder vor dem Upload über das Urheberrecht und das Recht am eigenen Bild informiert.“

www.kindersache.de
www.kindersache.de

Das Deutsche Kinderhilfswerk bietet mit seinen Internetseiten Kindersache und Juki ebenfalls Online-Beteiligungsmöglichkeiten, die über das Kommentieren und Verfassen von Artikeln hinausgehen. Bei Kindersache finden Kinder, neben Informationen über Rechte von Kindern und Wettbewerbe, auch einen kindgerechten, moderierten Chat. Außerdem haben sie durch das Verfassen eigener Beiträge und dem Veröffentlichen eigener Geschichten die Möglichkeit, ein Teil der Redaktion zu werden. Juki (ehemals Clipklapp) ist eine Videocommunity, die auch für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren gedacht ist. Ebenfalls als geschlossene und pädagogisch betreute Plattform können sich Kinder auf Juki altersgerechte Videos angehen und eigene hochladen.

www.juki.de
www.juki.de

Kai Hanke betreut diese Angebote und meint, „mit den Onlineangeboten des Deutschen Kinderhilfswerkes versuchen wir zu gewährleisten, dass diese noch viel mehr Beteiligung von Kindern ermöglichen.“ Die Beteiligung geschieht beispielsweise bei der Gestaltung von Angeboten, in die Kinder mit einbezogen und nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt werden. Neben dem Schreiben von Artikeln und Kommentaren können die eigene Video- und Audiobeiträge hochladen, mit denen sie sich selbst und ihren Wünschen und Vorstellungen Ausdruck verleihen.

Die Beispiele zeigen jungen Surfanfängern aktivierende Wege auf, um sich altersgerecht in einem überschaubaren und sicheren Raum zu beteiligen. Sie lernen mit Hilfe der pädagogischen Betreuung verschiedene Beteiligungsformen kennen, um sich eine Stimme für Themen, die sie interessieren, zu verschaffen. Die partizipativen Angebote orientieren sich dabei an denen für ältere Kinder und Erwachsene, sind allerdings auf die Interessen und Fähigkeiten der Kinder zugeschnitten. Vor allem Instrumente und Formate, die einen lebensweltlichen – weniger einen politischen – Bezug herstellen und die Kinder zum eigenen Produzieren und Veröffentlichen von Beiträgen anhalten, sind ein wichtiger Bestandteil der Angebote.

Herausforderungen zwischen Fähigkeiten, Jugendschutz und Aufwand

Generell stellen sich Anbietern von Internetangeboten für jüngere Kinder besondere Herausforderungen, die in erster Linie eine genaue Kenntnis ihrer Zielgruppe erfordert. Formate, die partizipative Elemente einsetzen, betrifft das ganz besonders. Das Bewusstsein, dass ihre Userinnen und User, ihre Lese- und Schreibkompetenz sowie kognitive Fähigkeiten und soziale Kompetenz gerade ausbilden und sich je nach Entwicklungsstand noch verstärkt unterscheiden, ist eine nennenswerte Herausforderung. Beispielsweise muss sich ein Kind, das seine ersten Surferfahrungen macht, in diesen Umgebungen erst zurecht finden und benötigt eine andere Zuwendung als eines, das bereits viel und vielfältig das Internet erkundet hat. Für ePartizipationsverfahren bedeutet das eine Öffnung in Richtung der kindlichen Wahrnehmung und die Bereitschaft, auf die individuellen Fähigkeiten und Wünsche einzugehen und diese ernst zu nehmen.

Auch seitens des Jugendschutzes gibt es Herausforderungen, die es erfordern, aber auch befördern, diese Angebote auf eine sichere und geschlossene Umgebung einzugrenzen. Das kindgerechte Ausprobieren steht hierbei im Mittelpunkt. Die ersten Gehversuche, sich mit Hilfe von ePartizipationsverfahren Ausdruck zu verschaffen, stellen einen Lernprozess dar, der Rückschläge und Hindernisse beinhalten kann. Der geschützte Raum ist daher nicht als Begrenzung im negativen Sinne, sondern vielmehr als Übungsort zu verstehen, der auf die Bedürfnisse des Kindes eingestellt ist.

Die größte Herausforderung, die auch als Hemmnis beschrieben werden kann, ist der Umstand, dass diese Angebote sehr teuer in der Unterhaltung sind. Da der persönliche Kontakt und die Beziehungspflege im Mittelpunkt stehen, ist ein großer personeller Aufwand nötig.

Kati Struckmeyer spricht aus Erfahrung: „Redaktionelle Inhalte müssen eingestellt und aktualisiert werden, Fotos geprüft, Kommentare gegengelesen, Mitglieder freigeschaltet werden. Außerdem setzen wir stark auf den persönlichen Kontakt zu den Kindern. Das heißt, dass ich das Kind, das versucht hat, ein Foto von der Barbie-Homepage als sein eigenes hochzuladen, auch anschreibe, dass das aufgrund des Urheberrechts nicht geht. Der Lerneffekt für die Kinder ist so garantiert, aber es kostet von unserer Seite aus viel Zeit und Budget.”

Die Kenntnisse über die altersabhängigen und individuellen Fähigkeiten der Kinder, die Aspekte des Jugendschutzes und die Herausforderung des Aufwandes stellen gewissermaßen auch Gelingensfaktoren im Zusammenhang mit erfolgreichen ePartizipationsverfahren dar. Dabei steht im Mittelpunkt, die Kinder an Partizipation heranzuführen und ihnen Wege zu eröffnen, sich mit der Unterstützung von Erwachsenen für ihre eigenen Interessen und Ziele einzusetzen.

Zusammenfassung – Mehr ePartizipations-Angebote für Kinder!

Je früher Kinder erkennen, dass sie durch ihr Handeln Veränderungen herbeiführen können, desto besser. Sie müssen dabei unterstützt und ihnen müssen geeignete Wege aufgezeigt werden. Das gilt sowohl online als auch offline.

Auch im Zusammenhang der frühzeitigen Entwicklung einer Partizipationskultur bleibt eine der wichtigsten Notwendigkeiten, weiterhin verstärkt digitale Medien in den Alltag kinderbetreuender und -begleitender Einrichtungen pädagogisch zu integrieren.

Bezogen auf ePartizipationsverfahren sind die Herausforderungen groß, aber die Investition lohnt sich. Die Praxisbeispiele zeigen, dass das Wahr- und Ernstnehmen von Kindern einen besonderen Stellenwert einnimmt. Die Mitwirkungsmöglichkeiten der Projekte erzeugen unmittelbare Wirkungen.

Im Verhältnis zu Beteiligungsverfahren für Jugendliche und Erwachsene sind es kleine Projekte, Bereiche und Themen, dennoch werden dadurch erste Gehversuche unternommen. Den Mut für mehr ePartizipation von Kindern müssen die Erwachsenen aufbringen.

 

Dieser Bericht ist für das Projekt youthpart angefertigt worden und wurde zuerst im Rahmen des Dialog Internet veröffentlicht. Dieses Werk bzw. dieser Inhalt von Kristin Narr (ikosom) steht unter einer Creative Commons Namensnennung – Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/

Wikipedia, Unternehmen und PR

Am Dienstag vergangener Woche veranstaltete ikosom im RallyPad eine Veranstaltung unter dem Titel „Wikipedia, Unternehmen und PR“. Die Wikipedia ist vermutlich das bekannteste Crowdsourcing-Projekt. Wer sich schon mal daran versucht hat umfassende Änderungen an Beiträgen vorzunehmen oder einen neuen Artikel anzulegen, der wird rasch merken, dass die Community eine Reihe von Leitlinien und Regeln zur Qualitätssicherung entwickelt hat.

Unternehmen und PR

Für Unternehmen ist Wikipedia ein relevanter Ort zur Sicherung der Unternehmensreputation. Ihr Ziel ist es, dass nach Informationssuchende dort aktuelle und relevante Informationen finden – Kritik eher weniger. Doch die Wikipedia ist kein Instrument der Unternehmens-PR, das haben auch schon einige größere Konzerne erleben müssen. Mitunter beauftragen sie Agenturen zur Verbesserung der einschlägigen Beiträge oder nehmen die Änderungen selbst vor. Auch steht es ihnen offen einen verifizierten Unternehmens-Account zu einzusetzen und damit das eigene Vorgehen transparent zu gestalten.

Kürzlich wurde eine Befragung in der deutschsprachigen Wikipedia-Community zur Frage des Umgangs mit bezahlten Schreibern durchgeführt. 43 von 281 Teilnehmenden sind dagegen, dass Unternehmen an der Wikipedia mitarbeiten. Sie sollten maximal Hinweise auf Diskussionsseiten geben. 157 Personen sagten hingegen, dass Unternehmen uneingeschränkt mitarbeiten dürfen – nur der Inhalt zähle. Ein Verbot bezahlten Schreibens wäre ohnehin nicht durchsetzbar. Die Diskussion machte jedoch deutlich, dass verschiedenste Ängste rund um das Themenfeld bezahlte Schreiber (u.a. Motivations- und Qualitätsfrage) zu berücksichtigen sind.u

Die Wikipedia-Community selbst ist an der Klärung des Umgangs mit bezahltem Schreiben ebenfalls sehr interessiert. Zuletzt wurde eigens ein Community-Projekt dazu gestartet. Der Projektleiter Dirk Franke nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil. Über weitere Veranstaltungen zur Vertiefung der Diskussion wird zu gegebenen Zeitpunkt auf der Projektseite informiert.

Das Freiwilligen-Phänomen Wikipedia

Eines sollte man bei der Bewertung von Wikipedia nie vergessen: Wikipedia ist und bleibt ein Freiwilligenprojekt. Jede/r macht nur was und soviel er oder sie will. Das führt dazu, dass manche Baustellen und Diskussionen ungeklärt bleiben. Es gibt keine Chefredaktion, an die man sich wenden könnte und keine festen Zuständigkeiten. So bleibt bleibt durchaus viel Zufall im „Spiel“, was die Bearbeitung von Beiträgen anbelangt.

Uwe Rohwedder nahm in seiner persönlichen Betrachtung der Wikipedia-Community folgende Unterscheidung vor: Die Masse der Benutzer sind Gelegenheitsbeiträger. Davon gibt es etwa 20.000 aktive Benutzer. Etwa 1.000 von ihnen können als heavy user imt mehr als 100 Bearbeitungen pro Monat bezeichnet werden. Das ist die aktive Community, die diskutiert und Aufgaben übernimmt. Und dann gibt es noch den Kern der „inneren“ Community, die sich auch mit der Entwicklung des Projekts an sich beschäftigt. Diesen Personenkreis mit dem höchstem Involvement besteht seiner Schätzung nach aus 300-500 Personen.

Das Freiwilligen-Projekt Wikipedia ist der ständigen Dynamik aus Freiwilligkeit und Motivation ausgesetzt. Und natürlich sind die Kapazitäten der Freiwilligen, die in ihrer Freizeit noch Änderungen sichten und sich an Diskussionen beteiligen, begrenzt. Selber Artikel inhaltlich editieren, Änderungen und allein 400 neue Beiträge täglich sichten, an Diskussionen über Artikel und Prozesse teilnehmen – da wird der ein oder andere Beitrag etwas Geduld haben müssen. Der Community-Kern stagniert, nicht aber die Anzahl der Artikel und Änderungen.

Wikipedia und Nonprofit-Organisationen

Spendensammelnde Organisationen sind ebenso wie Unternehmen daran interessiert den Traffic ihrer Internetseiten zu steigern. Ihnen darf ebenso ein Interesse unterstellt werden wertvolle Backlinks zu generieren. Ein Beispiel für den Linkaufbau einer Nonprofit-Organisation in Wikipedia ist beispielsweise die Stiftung Warentest (aktuell 646 Treffer).

Viele Backlinks steigern den Traffic und das hilft bei der Suchmaschinenoptimierung. Doch ebenso muss die Frage nach der Qualität und Ausgewogenheit von Artikel gestellt werden. Am Beispiel des WWF, dessen Wikipedia-Eintrag nur 95 Wörter über die 50-jährige Geschichte aber 1279 Wörter zu Kritik enthält, ist die Frage berechtigt, wie viele Spender und Unterstützer ein schlechter Wikipedia-Eintrag kostet. Für auf Spenden angewiesene Vereine und Organisationen ist das eine bedeutsame Frage!

Ein interessanter Ansatz zur Selbsthilfe sollte hier ebenfalls Erwähnung finden: Das Wikipedian in Residence-Programm. Dabei wird ein/e erfahrene/r Wikipedia-Autor/in für einen mehrmonatigen Zeitraum zur Mitarbeit in einem Unternehmen oder in einer Organisation eingeladen. Die Person unterstützt die Aufnahme-Institution bei der Erstellung von Artikeln und hilft beim Aufbau von Wikipedia-Kompetenz bei den Mitarbeiter/innen. Insbesondere für große Organisationen mit vielen relevanten Inhalten oder Verbünden von Organisationen könnte dies ein lohnenswerter Ansatz sein.

Fazit

Vielen Dank insbesondere an Markus Franz (Sucomo Consulting) und Dr. Uwe Rohwedder (Wikipedia-Autor) für die interessanten Einblicke und die gute Diskussion.

Das Fazit des Tages war unerwartet einfach:

 

Seminar „Themen für soziale Netzwerke“

Akademie für PublizistikVom 16. bis 17. Mai erprobte ich bei der Akademie für Publizistik ein neues Seminarkonzept „PR im Web: Themen für Soziale Netzwerke“. Mit den Teilnehmenden arbeitete ich zu Themen wie Themen für Social Media-Kanäle finden und planen, Redaktionspläne für Facebook, Twitter und Blogs erstellen, Texten für Social Media: die richtige Ansprache, Einbinden und Aktivieren der Zielgruppe, Communities suchen und aktivieren und Social Media Measurement – relevante Erfolgsindikatoren.

Ziel des Seminar war es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Lage zu versetzen

  • Redaktionspläne für Social Media-Kanäle erstellen
  • eine Community aufbauen und entwickeln und
  • Monitoring auf Social Media ausweiten.

Der Foliensatz des Seminars ist öffentlich auf Slideshare zugänglich und steht dort auch zum Download bereit. Das Seminar kann bei ikosom in Teilen oder in Gänze auch als inhouse-Veranstaltung gebucht werden.

Crowdscience: Crowdfunding JD2013 – Kampagnenstart (VI)

(ein Beitrag von Simon Schnetzer, Gründer des Projekts „junge Deutsche“ und ikosom-Experte für digitalen Gesellschaftswandel)

Liebe Unterstüzerinnen und Unterstützer,

€ 185 in den ersten 4 Tagen! Vielen herzlichen Dank an alle, die uns schon dabei unterstützen, dass wir weitermachen können! Und vielen Dank an all diejenigen, die sich noch einen Ruck geben und es auch tun werden. Denn wir brauchen wir noch mehr Geld, damit wir mit den Ergebnissen Aktionen durchführen und als Open Data und schöne Studie veröffentlichen können. Diesem Link bitte folgen und Daumen hoch für Reichweite geben, oder Euros und was bewegen: http://www.sciencestarter.de/jungedeutsche-crowdfunding

 

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Studie zu Collaborative Consumption – Welche Kriterien gibt es für die Shareconomy-Plattformen?

ikosom forscht zum Trend Collaborative Consumption. In diesem Blogpost wollen wir die Kriterien veröffentlichen, die wir bei der Untersuchung der Plattformen berücksichtigen wollen. Wir freuen uns dazu über Euer Feedback.

Was ist Collaborative Consumption?

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Screenshot: Foodsharing.de

Nutzen statt Besitzen, Leihen statt Kaufen, Teilen statt Haben sind die Schlagworte zum Thema Collaborative Consumption. Es geht also darum, dass nicht jede_r mehr alles besitzen muss, sondern Ressourcen geteilt, getauscht und weitergegeben werden. Das Prinzip ist nicht unbedingt neu, die aktuelle Nachhaltigkeitsdiskussion gepaart mit den Möglichkeiten des Web 2.0 hat dem KoKonsum aber eine Renaissance beschert.

Neben den schon lange etablierten Formen wie Car- und Bikesharing kann inzwischen (fast) alles gemietet, geliehen, getauscht und geteilt werden, vom Parkplatz (unserparkplatz.de) über die Bohrmaschine und den Gemüsegarten (meine-ernte.de) bis hin zum Abendessen (foodsharing.de).

Die Vorteile: Ressourcen werden geschont, der_die Einzelne spart Kosten, Menschen begegnen sich in interessanten Netzwerken, …

Wir finden das unglaublich spannend und werden uns daher in den nächsten Monaten näher mit dem Thema beschäftigen.

Was haben wir vor?

screenshot_mundraub.org
Screenshot: Mundraub.org

Ziel ist es, eine Übersicht über die deutschsprachigen Plattformen zu erhalten und herauszufinden, wer was mit wem auf welche Weise und in welchem Ausmaß teilt. Die ersten Ideen zu Kriterien, deren Erfassung interessant sein könnte und die wir hier gern zur Diskussion stellen möchten, sehen so aus:

  1. Welche Ressource wird geteilt?
  2.  Seit wann existiert die Plattform?
  3.  Wie viele Nutzer_innen hat die Plattform?
  4.  Handelt es sich um ein Verbrauchsgut (z. B. Nahrungsmittel), Gebrauchsgut (z. B. Auto) oder eine Dienstleistung?
  5.  Auf welche Weise wird geteilt: Tausch, Verschenken, Weitergeben nach Gebrauch, gemeinsame Nutzung?
  6.  Kollaborativ oder kooperativ? Wird dieselbe Ressource tatsächlich gemeinsam genutzt?
  7.  Wer teilt mit wem: consumer-to-consumer, busines-to-business, business-to-consumer?
  8.  Werden die Transaktionen mittels Geld abgewickelt? Gibt es alternative „Währungen“ wie Tauschpunkte o.ä.?
  9.  Wie groß ist der Aktionsradius der Plattform: regional, überregional, international?
  10.  Um welche Kategorie von Collaborative Consumption handelt es sich?

Zu 10.:

Es werden allgemein 3 Kategorien unterschieden (nach Botsman und Rogers(2010): What’s mine is yours):

  • Produkt-Dienstleistungssysteme: Nutzen statt Kaufen im Sinne von Verleih/Vermietung, z. B. Maschinenverleih
  • Redistributionsmärkte: Verkauf/Verschenken von gebrauchten Dingen, z.B. ebay
  • Kollaborativer Lebensstil: tatsächlicher geteilter Konsum, z. B. Coworking-Spaces, Obstallmende, Nachbarschaftsautos

 

Wir brauchen Eure Meinungen!

Habt ihr Feedback zu den erarbeiteten Kriterien? Fehlt etwas Wichtiges oder findet ihr einen oder mehrere Punkte überflüssig?

Sollten wir alle drei Kategorien nach Botsman und Rogers mit einbeziehen oder uns lieber nur auf den kollaborativen Lebensstil fokussieren? Die spannende Frage hier: Wo zieht man die Grenze?

Wir sind gespannt auf Eure Hinweise und Ideen – kommentiert hier im Blog oder schickt uns eine Email an wallhaeuser@ikosom.de!

Lesetipps: Botsman, Rogers (2010): What's mine is yours, www.kokonsum.de
logo_kokonsum
Logo KoKonsum.org
Bilder: Screenshots von mundraub.org, kokonsum.de und foodsharing.de


		
	

Digitale Kollaboration im Kontext des Lernens – Voraussetzungen, Herausforderungen und Nutzen

Innerhalb der Co:llaboratory-Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ haben sich Jörg Eisfeld-Reschke und Kristin Narr, gemeinsam mit Lisa-Maria Kretschmer, mit digitaler Kollaboration beschäftigt. Der Text ist im Abschlussbericht der Initiative erschienen und wird nun auch im ikosom-Blog veröffentlicht. Darüber hinaus sprachen die Autoren in der Reihe „Fachgespräche on Air“ über ihre Arbeit und Ergebnisse (Link zur Aufzeichnung).

Jörg Eisfeld-Reschke, Lisa-Maria Kretschmer, Kristin Narr

Gemeinschaftliches Lernen, also das gemeinsame und zielgerichtete Lernen, Denken und Arbeiten in einer Gruppe, ist Kollaboration. Und Kollaboration ist gemeinschaftliches Lernen, da die beteiligten Personen sich in einem Prozess des Austausches und der Reflexion befinden.

Dem Kollaborationsbegriff liegt die aus dem Lateinischen (collaborare) stammende Bedeutung „zusammenarbeiten“ zugrunde. Davon ausgehend ist Kollaboration definiert als Zusammenarbeit von Individuen auf Basis einer Kooperation und geschaffenen Koordinations- und Kommunikationsvoraussetzungen unter Berücksichtigung der organisationalen und persönlichen Kontexte. Jede Kollaboration beruht auf Kooperation, der gemeinsame Absprachen und Konventionen zugrunde liegen, die die Zusammenarbeit regeln. Je nach Koordinationsgrad (Organisations- strukturen, Standardisierung von Produkten, Prozessen und Qualikationen) und Kommunikationskonventionen (synchron/asynchron, Feedbackschleifen) kann die Kollaboration verschiedene Intensitätsgrade annehmen (vgl. Behm 2009).

Menschen streben seit jeher danach, sich mit anderen zusammenzuschließen und gemeinsam aktiv zu werden. Nicht dieses Streben nach Kollaboration ist neuartig, sondern die Vielfalt an Technologien, dieses Vorhaben zu realisieren: Mittels technologischer Werkzeuge schließen wir uns mit neuer Leichtigkeit mit bekannten und unbekannten Personen zusammen – und das unabhängig von Ort und Zeit. Findet die Zusammenarbeit mit digitalen Medien und in (teil-)virtuellen Umgebungen statt, spricht man von digitaler Kollaboration.

Digitale Medien haben keinen Selbstzweck: Durch sie sind wir in der Lage, Umgebungen nach unseren Bedürfnissen zu kreieren und für unsere Zwecke in Gebrauch zu nehmen. Sie werden also je nach Kontext mit unterschiedlichen Zielsetzungen eingesetzt und können sowohl eine Erweiterung der Offlinezusammenarbeit als auch eine Plattform für alle gemeinsamen Arbeitsprozesse darstellen.

Bei der Betrachtung digitaler Zusammenarbeit stehen oftmals konkrete Werkzeuge und Instrumente im Vordergrund. Die Fragen sind vorrangig praxisorientiert und konzentrieren sich auf geeignete Anwendungen. Die Tools, Instrumente und Formen digitaler Kollaboration sind zweckgebunden und stehen in bestimmten Zusammenhängen. Daher rückt eine intensivere und übergeordnete Beschäftigung der damit verbundenen Voraussetzungen, Herausforderungen und Nutzen in den Mittelpunkt dieser Betrachtung.

Voraussetzungen digitaler Kollaboration

Kollaboration – analog wie digital – basiert auf einem positiven Menschenbild, das die Fähigkeit und Bereitschaft zu vertrauen, zu sozialem Denken und zu einem kollektiven Miteinander umfasst. Hinzu kommen der Wunsch und die Zustimmung, mit anderen zusammenzuarbeiten, mit ihnen zu teilen sowie die eigenen Arbeitsprozesse an den Bedürfnissen einer Gruppe auszurichten. Die Motivation dafür basiert auf einer individuellen Überzeugung, dass durch diese Form Zusammenarbeit effektiver und geeigneter erfolgen kann.

Um im digitalen Umfeld kollaborieren zu können, müssen zunächst die technischen Voraussetzungen geschaffen, Hardware zur Verfügung gestellt und ein gemeinsamer Zugang zu Instrumenten bereitgestellt werden. Je nach Intensität der digitalen Kollaboration sind auch der Zugang und die Bearbeitung derselben Arbeitsversion für die Zusammenarbeit notwendig.

Ausgehend von dieser funktionierenden technischen Infrastruktur können Verantwortungs- und Zuständigkeits-, aber auch Abhängigkeitssysteme neu ausgestaltet werden. Digitale Kollaboration ermöglicht dem Einzelnen und der Gruppe die Möglichkeit, selbstbestimmt und selbstverantwortlich im eigenen Tempo zusammenzuarbeiten. Sie setzt aber gleichzeitig eine gemeinsame Arbeitsorganisation und definierte Zuständigkeiten und Absprachen des Einzelnen und der Gruppe voraus. Das durch technische Veränderungen angestoßene Überprüfen klassischer Strukturen und die davon ausgehende Reorganisation von Gruppen ermöglicht die Veränderung von Hierarchien und je nach Intensität der Kollaboration das Testen neuer Abläufe und Formen der Zusammenarbeit.

Dies setzt jedoch voraus, dass die Gruppenmitglieder über individuelle Kompetenzen im Umgang mit digitalen Umgebungen und Instrumenten verfügen. Sowohl die Fähigkeiten zur Bedienung digitaler Instrumente als auch das notwendige Verständnis wird zumindest im geringen Maße vorausgesetzt. Für jene Personen, die in digitaler Kollaboration noch ungeübt sind, stellt sich im Besonderen die Herausforderung, einen Umgang mit dem potenziellen Informationsüberfluss und der Beschleunigung des Austauschens zu finden.

Digitale Kollaboration versetzt den Einzelnen und u.U. die Gruppe in eine stetige Reflexion über den eigenen Arbeitsprozess – ob bewusst oder unbewusst. Das meint zum einen, dass Einzelne sich als Bestandteil innerhalb eines gemeinsamen Prozesses wahrnehmen und sich in ihre Rolle und Aufgabe einfinden, und zum anderen, dass gängige Mechanismen, beispielsweise persönliche Vorgehensweisen, hinterfragt und möglicherweise aufgegeben werden.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass zu den Voraussetzungen digitaler Kollaboration zählt, Arbeitsprozesse an den gemeinsamen Bedürfnissen auszurichten und zu verhandeln. Neben den technischen Voraussetzungen (z.B. Hardwareaus- stattung, Internetzugang, Zugang zu digitalen Instrumenten) müssen auch soziale Faktoren (z.B. Verantwortung, Zuverlässigkeit, Kompromissbereitschaft) gegeben sein. Auf der individuellen Ebene setzt digitale Kollaboration die Fähigkeiten voraus, die digitalen Instrumente für sich in den Gebrauch nehmen zu können, gleichermaßen für andere nutzbar zu machen und den eigenen Arbeitsprozess durch die Wahrnehmung bzw. die Teilhabe an anderen Arbeitsprozessen zu reflektieren.

Herausforderungen digitaler Kollaboration

Wie bereits deutlich wurde, ist der Einsatz digitaler Instrumente in Kooperation und Kollaboration voraussetzungsreich für die beteiligten Personen und die Strukturen, in denen sie agieren. Anders als bei neuen Gruppen, die ohnehin gemeinsame Ver- abredungen für die Zusammenarbeit treffen müssen, fallen die Veränderungskosten für bestehende Gruppen deutlich ins Gewicht. Bestehende Arbeitsprozesse müssen übertragen und auf die Notwendigkeit von Anpassungen an den digitalen Workflow hin untersucht werden.

Die Heranführung an die Nutzung digitaler Instrumente geht in der Regel einher mit Fortbildungen und Übungen, welche die Kapazitäten zumindest in der ersten Zeit binden. Eine Gruppe wird erst dann wieder eine hohe Effzienz erreichen, wenn alle Mitglieder ein ausreichend hohes Anwendungsniveau erreicht haben. Andernfalls ist die Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

In der Regel beschränkt sich der Einsatz digitaler Medien nicht auf ein einzelnes Instrument, sondern auf ein Set an Instrumenten, deren Verwendung zunächst auf- einander abgestimmt werden muss. Für die Sicherstellung einer gemeinsamen und effzienten Verwendung werden zusätzliche Ressourcen in einer Moderation gebun- den, die zu einem gemeinsamen Verständnis, einer einheitlichen Nutzungsweise und aufeinander abgestimmten Prozessen führen soll.

Das deutsche Urheberrecht sieht vor, dass dem Urheber eines Werkes bzw. einer geistigen Schöpfung jegliche Rechte vorbehalten sind. Für den Fall, dass mehrere Personen an einem Werk beteiligt sind, gelten sie laut Urheberrechtsgesetz § 8 Abs. 2 als Miturheber. Änderungen am gemeinsamen Werk sind nur mit Zustimmung der Miturheber zulässig. Diese dürfen jedoch ihre Einwilligung zur Veröffentlichung, Verwertung oder Änderung nicht wider Treu und Glauben verweigern. Vor dem rechtlichen Hintergrund scheint es unabdingbar, weitergehende Vereinbarungen hinsichtlich der Weiterverwendung in Kollaboration entstandener Werke zu treffen.

Zu Recht werden beim Einsatz digitaler Instrumente Befürchtungen einer möglichen Verhaltens- und Leistungskontrolle laut. Überarbeitungsverläufe und Zeitstempel machen die Überprüfung und Zuordnung von Aktivitäten – wer trägt wann und wie viel bei – vermeintlich einfach. Diese Annahme ist insofern berechtigt, dass zumindest eine soziale Leistungskontrolle auch im digitalen Raum stattfindet. Für eine tatsächliche Leistungskontrolle sind die Nutzungsdaten digitaler Instrumente keinesfalls ausreichend. Sie können stets nur jenen kleinen Ausschnitt der Aktivitäten darstellen, die in gemeinsamen Instrumenten stattfinden. Für eine formale Einbeziehung digitaler Nutzungsdaten wäre ohnehin eine Mitbestimmungspflicht bindend sicherzustellen.

Nutzen digitaler Kollaboration

Selbst wenn eine Reihe von strukturellen, technologischen und sozialen Voraussetzungen erst geschaffen werden müssen, deren Etablierung Ressourcen bindet, kann sich diese Investition langfristig auszahlen.

Die Technologien erleichtern nicht nur die Vernetzung mit bekannten und unbekannten Personen, sondern anschließend ebenfalls – sobald neue organisationale Strukturen geschaffen und Zuständigkeiten geklärt sind – die Koordination gemeinsamer Aktivitäten. Gruppeninterne Kommunikation und Absprachen werden vereinfacht, da jeder potenziell über den Zugang zu relevanten Informationen verfügt und so Zeitverlust durch umständliche Kommunikationsschleifen minimiert wird. Nicht nur Kosten für Arbeitsräume und (Informations-)Transaktionen sinken, auch Frustration über Missverständnisse und dadurch entstehende Mehrarbeit kann vermieden werden.

Selbst inhaltlich zeichnen sich Vorteile ab – Stichwort: kollektive Intelligenz. Hat sich ein Team gebildet, stehen die individuellen Erfahrungen, das Wissen und Know-how zentral gebündelt zur Verfügung. ldeen können in Echtzeit mitgeteilt und durch das Feedback der Gruppe unmittelbar weiterentwickelt werden. Ein kurzes Nachfragen oder selbst nur die Kommunikation über einen Sachverhalt löst Denkblockaden und die eigene Argumentationslogik wird schon während des Entwicklungsprozesses auf die Probe gestellt. Durch die Vernetzung von Denken und Arbeiten kann eine Gruppe die Entstehung, Entwicklung und die konkrete Umsetzung von Ideen und Projekten von Beginn an gemeinsam erleben und so im Prozess miteinander und voneinander lernen.

Dies fördert nicht nur eine positive Teamdynamik, auch auf individueller Ebene wirkt diese Art der Zusammenarbeit motivierend. Zum einen wird durch die Möglichkeit – oder mehr noch Aufforderung – zur Partizipation der Einzelne in dem Gefühl bestärkt, dass die eigene Meinung gefragt ist und er auf das Gelingen eines gemeinschaftlichen Projekts tatsächlich einen Einfluss hat. Zum anderen sind aufgrund des transparenten Entstehungsprozesses Entscheidungen nachvollziehbar und stoßen somit potenziell auf mehr Verständnis und Akzeptanz.

Weiterhin ist – gegeben sei der technische Zugang – im digitalen Umfeld eine hier- archiefreiere Zusammenarbeit möglich. Im Analogen können ab einer bestimmten Gruppengröße die Mitglieder nicht mehr direkt interagieren. Um Aufgaben mit einer großen Anzahl an Beteiligten zu realisieren, ermöglichen klassische Management- und Kontrollstrukturen Kommunikation und Koordination mit möglichst geringem Aufwand. Mittels neuer Technologien lässt sich nun die Organisation dezentral auf vielen Schultern verteilen, wodurch traditionelle hierarchische Organisationsstrukturen obsolet werden. Die Möglichkeit, dabei anonym zu bleiben, verschafft zudem zu Beginn der Zusammenarbeit eine Freiheit, sich als Gleicher unter Gleichen zu bewegen. Nicht Alter, Geschlecht, Rang und Ethnizität stehen im Mittelpunkt. Viel- mehr erlangt man in der Gruppe im Laufe der weiteren Kollaboration Status und Anerkennung durch das stärkste Argument.

Je nach Intensität wird durch digitale Kollaboration die Effektivität von (Lern-)Prozes- sen gesteigert: durch die zentrale Bündelung von individuellen Erfahrungen, Wissen und Know-how, durch eine vereinfachte dezentrale Organisation und Koordination sowie durch eine hohe Motivation in der Gruppe und auf persönlicher Ebene durch die Chance auf Einflussnahme auf Entscheidungen und deren Transparenz.

Abschließende Betrachtung

Die analysierten Voraussetzungen für digitale Kollaboration, die Herausforderungen und der Nutzen digitaler Instrumente machen deutlich, dass es sich um ein viel- schichtiges und komplexes Phänomen handelt. Ein Phänomen, das aufwendig und ressourcenbindend ist. Die Herausforderungen sind bestimmt durch Umstellungen und Veränderungen der Arbeits- und Lernprozesse. Dennoch oder gerade deswegen stecken in digitaler Kollaboration Potenziale, die sich langfristig für den Menschen und die Gemeinschaft auszahlen.

Dabei geht es nicht darum, analoge durch digitale Instrumente zu ersetzen, sondern unterschiedliche Möglichkeiten je nach Kontext und Umgebung sinnvoll und gewinnbringend einzusetzen und nutzbar zu machen.

Das Bekannt- und Bewusstmachen der Herausforderungen und lösungsorientiertes Herangehen sind dabei die Schlüssel, die digitale Kollaboration ermöglichen. Dafür ist es nötig, die unterschiedlichen Voraussetzungen und Fähigkeiten positiv einzubinden und nutzbar zu machen, den Einzelnen als Teil der Gruppe mit Aufgaben und Zuständigkeiten zu verstehen und eine stetige Reflexion der Arbeitsprozesse anzustreben.

Im vermeintlichen Widerspruch – gemeinschaftlich individuell lernen – liegt der große Nutzen digitaler Kollaboration. Die gemeinsame Ausgestaltung des Weges, begleitet durch Aneignung und Reflexion von Instrumenten und Umgebungen, führt zu einem Miteinander- und Voneinanderlernen unter allen Beteiligten.

Quellen und weiterführende Literatur

Behm, Astrid (2009): Ein formaler Rahmen zur Beschreibung von Kollaborationssituationen im Softwareentwicklungsprozess – Umgebungsparameter als Auswahlkriterien für CSCW-Werkzeuge. Dissertation. Universität Karlsruhe. Online verfügbar unter: http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/1000011862, Stand: 12.03.2013.

Eine Studie der Forschungsgruppe Kooperationssysteme an der Universität der Bundeswehr München liefert Erkenntnisse zu Zusammenarbeitskontexten, Intensitätsstufen von Kollaboration sowie dem eingesetzten Werkzeugmix.
Denner, Jonathan/Koch, Michael (2012): Digitale Team-Zusammenarbeit in jungen, innovativen Unternehmen – Eine qualitative Interview-Studie. Online verfügbar unter:http://www.soziotech.org/digitale-team-zusammenarbeit-in-jungen-innovativen-unternehmen-eine-qualitative-interview-studie/, Stand:16.02.2013.

Warum aus sozialpsychologischer Sicht das Lernen in Gruppen zu einer höheren Motivation führt und welche Rahmenbedingungen für Gruppenprozesse geschaffen werden müssen, wissen Dieter Frey und Martin Inle, Professoren für Sozialpsychologie.
Frey, Dieter/Inle, Martin (Hrsg.) (2008): Theorien der Sozialpsychologie. Soziales Lernen, Interaktion und Gruppenprozesse: Gruppen-, Interaktions- und Lerntheorien. Band 2. Bern/Göttingen: Huber.

Clay Shirky beschreibt, wie und warum durch digitale Kollaboration Aufgaben schneller, effizienter und hierarchiefreier gelöst werden können. Shirky, Clay (2008): Here Comes Everybody. The Power of Organizing Without Organization. New York: Penguin Books.

James Surowiecki begründet, warum Gruppen bessere Entscheidungen treffen als Individuen. Er stellt Problemtypen und Voraussetzungen zur erfolgreichen Problemlösung in Gruppen dar und illustriert seine theoretischen Denkanstöße mit Praxisbeispielen aus Unternehmen, Märkten und Demokratie.
Surowiecki, James (2005): The wisdom of crowds. London: Abacus.

 

Crowdlounge #07 zum Thema „Crowdfunding – Alternative Finanzierungsmöglichkeiten für Projekte Kultureller Bildung im Land Brandenburg“

wetek.logokreatives-brandenburg-logoAm 6. Mai veranstalteten ikosom, das Regionalbüro Berlin-Brandenburg der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung, Plattform Kulturelle Bildung und die ZukuftsAgentur Brandenburg die Crowdlounge #07, einen Workshop, der sich thematisch mit dem Crowdfunding für Kunst- und Kulturprojekte auseinandersetzte. Als Medienpartner war das Onlineportal Kreatives Brandenburg involviert.

 

In einem einführenden Vortrag erläuterte Karin Blenskens vom ikosom Funktionsweise, Geschichte, Bedeutung und Potential von Crowdfunding.

BMWi-InitiativeKKW-logo4cAnschließend wurde ein Workshop durchgeführt. Stephan Popp von Vision Bakery und Anna Theil von Startnext gaben den insgesamt 90 Teilnehmer_innen in zwei Gruppen praktische Hinweise zur Präsentation eines Projekts auf einer Plattform. Speziell wurden die Budgetplanung, die Gestaltung von Video und Text sowie die Auswahl der Gegenleistungen diskutiert, wobei immer wieder betont wurde, dass alle Entscheidungen dazu sehr projektindividuell getroffen werden müssen.

visionbakery_material_mafialandmade_wahrsager_CrowdfundingDen Abschluss der Veranstaltung bildete eine Diskussion, in der Karin Blenskens mit Katja von Helldorff, Gründerin der Material Mafia, und Gabriele Konsor aus dem Team der Zeitschrift Wahrsager über ihre Crowdfunding-Erfahrungen sprach. Die Material Mafia hatte ihr Projekt über die Plattform Vision Bakery finanziert, der „Wahrsager“ hatte die eigene Internetseite für das Crowdfunding genutzt. Die Vor- und Nachteile beider Formen wurden gegenübergestellt und diskutiert.

Neu bei ikosom: Claudia Gerbaud

Wer bin ich?

Mein Name ist Claudia Gerbaud. Ich bin 24 Jahre alt und wohne seit kurzem in der spannenden und dynamischen Stadt Berlin. Ursprünglich komme ich aus Frankreich, wo ich in einer kleinen Stadt in der Nähe des atlantischen Ozeans geboren wurde.

Mit einem Kopf voller Ideen habe ich meinen weg vom Atlantik über die Gironde, den Bosporus, die Oker und die Seine bis hin zur Spree gefunden.

Was mache ich?

Auf diese Reise hatte ich immer die Kommunikation und Kommunikationswissenschaften im Blick. Ich habe mich zuerst für Kommunikationswissenschaft im Allgemeinen interessiert und mich später auf Öffentliche und Politische Kommunikation in Frankreich und Europa spezialisiert. Erfahrungen habe ich in ganz Europa und auch in verschiedenen Themen der Kommunikationswissenschaft versucht zu sammeln um meine Perspektive zu öffnen sowie möglichst innovative Ideen zu entdecken.

Was mache ich bei ikosom?

Bei ikosom erlebe ich jeden Tag neue Erfahrungen mit einem sehr dynamischen und innovativen deutschen Institut für Kommunikation in sozialen Medien.

Aber um mehr konkret zu sein, arbeite ich bei ikosom hauptsächlich an dem Thema E-Partizipation und dort besonderes für das deutsch-französische ePartizipations-Projekt.

Neu bei ikosom: Monika Wallhäuser

Monika Wallhäuser, die neue Projektmitarbeiterin am ikosom stellt sich vor. Sie wird von Anfang Mai bis Ende Juli 2013 am ikosom arbeiten:

Nach dem Bachelorstudiengang im Fach Agrarwissenschaften in Rendsburg, Kiel und Gießen habe ich in 2011 einen Masterstudiengang der Fachrichtung Nutztierwissenschaften an der MLU Halle begonnen.

In Verbindung mit meiner Masterarbeit zum Thema Crowdfunding für landwirtschaftliche Betriebe mache ich ein dreimonatiges Praktikum am ikosom und freue mich darauf, viele Erkenntnisse aus dem Themenbereich soziale Medien in den landwirtschaftlichen Kontext mitnehmen zu können.

Parallel dazu bearbeite ich am ikosom ein Projekt zum Thema Collaborative Consumption.

Crowdfunding für Genossenschaften – Informations- und Diskussionveranstaltung

Am 3.5. lud die Crowdfunding-Plattform Startnext zur Diskussion rund um das Thema Crowdfunding und Crowdinvesting für Genossenschaften ein. Mit dabei waren die Gründer von Fairnopoly, einem sich gerade im Aufbau befindenden genossenschaftlich organisierten Onlinemarktplatz, die sowohl ihre Erfahrungen zum Crowdfunding weitergaben als auch von der Idee der Genossenschaft 2.0 berichteten.

 

Fairnopoly ist ein Onlinemarktplatz, dessen Schwerpunkt auf Fairness und verantwortungsvollem Konsum liegt. So können zwar grundsätzlich alle Artikel gehandelt werden, fair gehandelte Produkte und Gebrauchtwaren werden jedoch durch besondere Konditionen besonders gefördert. Zudem soll 1 % jeder Transaktion als Spende an Organisationen gehen, die sich der Korruptionsbekämpfung widmen.

Passend zu den Prinzipien Fairness und Transparenz ist Fairnopoly als Genossenschaft organisiert. Jedes Mitglied erhält genau eine Stimme, die es in den Entscheidungsprozess mit einbringen kann, unabhängig davon, ob es mit dem Mindestbetrag von 50 € oder dem Maximalbetrag von 10.000 € an der Genossenschaft beteiligt ist. Die Gewinne sind kein Selbstzweck, sondern werden zu je 1/4 auf gemeinnützige Organisationen, die Anteilseigner, am Aufbau der Plattform beteiligte Personen und den weiteren Ausbau des Marktplatzes verteilt. Durch die regelmäßige Online-Veröffentlichung aller zur wirtschaftlichen Lage der Genossenschaft relevanten Daten wird der Anspruch an eine hohe Transparenz erfüllt.

 

Finanziert wurde Fairnopoly über 2 Kampagnen: zunächst eine Kampagne zur Startfinanzierung über Indiegogo, anschließend eine (mit mehr als 400% der Zielsumme sehr erfolgreiche) Crowdinvesting-Kampagne über Startnext, bei der Interessierte direkt Genossenschaftsanteile zeichnen konnten.

 

Neben den ethischen Aspekten wurde auch die praktische Seite der Organisation als Genossenschaft diskutiert:  eine Genossenschaft hat den Vorteil, dass auch bei Summen über 100.000 € und/oder der Ausgabe einer hohen Anzahl von Anteilen keine Prospektpflicht besteht. Dafür muss jedoch eine Eintragung ins Genossenschaftsregister stattfinden. Ein Nachteil entsteht, wenn zusätzlich Bankkredite in Anspruch genommen werden sollen. Da niemand persönlich verantwortlich gemacht werden kann, gibt es hier unter Umständen Probleme mit der Bewilligung. Bei zusätzlichem Finanzierungsbedarf muss im Zweifelsfall also wieder Verlass auf die Crowd sein.

Crowdscience: Crowdfunding-JD Teil V – Videoaufruf & Finanzierungsphase

Sciencestarter.de/jungedeutsche-crowdfunding: Unterstützungsaufruf #1Videoaufruf zur Crowdfunding-Kampagne auf ScienceStarter

Bitte werdet Fan und gebt uns eine kleine oder große finanzielle Unterstützung, dass wir die Studienergebnisse öffentlichkeitswirksam veröffentlichen können und die politischen Forderungen daraus in lokalen Aktionen umsetzen können.

Hier klicken und Fan werden: vielen Dank!

Hier das Video mit Projektgründer Simon Schnetzer sehen: http://www.youtube.com/watch?v=ncnsmrHkUWc&feature=youtu.be

 

Nächster Crowdconnect: 08.05.2013, 18:00 – 18:30 Uhr „Kampagnenstart am 15.05“

Sei live dabei im Video-Chat : https://proj.adobeconnect.com/crowdscience

Die Agenda und das open Protokoll der letzten und künftigen Sitzungen: https://docs.google.com/document/d/1oE3OxHNdqplYIvR67xUyOnlMjKHyBznn_JzCFHw8_qM/edit?usp=sharing (Google Doc)

Beim nächsten Crowdconnect geht es darum, wie wir schnell viele Unterstützer gewinnen können, damit wir auch Medien für unsere Aktivitäten interessieren können. Das Aktuelle Video ist ein Platzhalter und soll, ergänzt um Videomaterial von dem Symposium noch besser werden. Ob der Hund dann wieder dabei ist?

* * * Weitere Informationen * * *

Worum es geht und was bisher geschah ist immer zusammengefasst auf www.ikosom.de/projekte/crowdfunding-jungedeutsche/

 

Jugend im Netz: ikosom forscht „open“ für Meinungsfreiheit & Toleranz

Der ikosom-Experte und Jugendforscher Simon Schnetzer führt die Jugendstudie „Meinungsfreiheit und Toleranz im Internet“ als OpenScience-Projekt durch. Die Ergebnisse gibt’s jeden Freitag hier aktualisiert, aber für fundierte Aussagen benötigen wir  noch mind. 500 Teilnehmer_innen. Jetzt mitmachen und weitersagen …

 

Für ein sicheres und Tolerantes Netz

Bildschirmfoto 2013-01-29 um 09.02.43„Meinungsfreiheit und Toleranz im Internet“ (www.toleranzonline.de) ist eine Jugendstudie und Initiative, die das Ziel verfolgt, das Internet zu einem sicheren und respektvollen Ort zu machen. Die Initiative setzt auf Offenheit und Beteiligung, von der Studienentwicklung bis zur Auswertung und Nutzung der Ergebnisse. Die Ergebnisse sind online frei verfügbar und stellen eine Wissensgrundlage dafür dar, wie junge Menschen das Internet als Sozialraum erleben und wahrnehmen – welche Chancen und welche Risiken sie darin sehen: konkret geht es z.B. um Mobbing und andere negative Erfahrungen, das Verhalten gegenüber anderer, Freiheit im Internet und ePartizipation. Um die Ergebnisse erklären zu können und durch Bilder und Geschichten zu erzählen, waren ein Jugendforscher und ein Fotograf im Februar auf Interviewtour unterwegs durch Deutschland. Die Ergebnisse, Geschichten und Bewertung der Erkenntnisse werden digital und gedruckt als Studie veröffentlicht.

Studienteilnahme: www.toleranzonline.de/teilnahme (die Teilnahme ist noch bis 30.05.2013 möglich)
Studienergebnissse: www.toleranzonline.de/ergebnisse
Projektseite allgemein: www.toleranzonline.de
Zielgruppe: 14-34-Jährige in Deutschland und deutschsprachigem Ausland, insbesondere bis Anfang-20-Jährige

 

Bildschirmfoto 2013-02-25 um 23.45.26

ikosom & andere Partner

ikosom betreut und begleitet die OpenScience-Durchführung des Projekts und fördert als Partner die Verbreitung des Studienaufrufs sowie die Auswertung, Nutzung und Verbreitung der Ergebnisse.

Das Projekt freut sich über weitere Partner (Initiativen, Vereine, Schulen, Städte, Organisationen, Jugendtreffs etc.), die ähnliche Ziele Verfolgen, junge Menschen zur Studienteilnahme aufrufen und die Ergebnisse und Erkenntnisse für ihre Arbeit nutzen. Bitte eine Mail mit Statement und Logo an partner@toleranzonline.de senden. Partner bisher: APROTO e.V. – Aktionen und Projekte pro Toleranz, IG BCE Jugend, ikosom – Institut für Kommunikation in sozialen Medien, KaJuTo – Kampagnen von Jugendlichen für Toleranz, youthpart, Rap4Respect, Stadt Hanau, YouTube/361° Respekt …

 

* * * Teilnahmeaufruf, bitte so oder verändert in Newslettern, soz. Netzwerken etc. verbreiten * * *

Deine Meinung für Respekt im Netz

Endlich eine Studie die keine Internet-Klischees bedient, weil sie von jungen Leuten selbst gemacht wird. Die Jugendstudie und Initiative www.toleranzonline.de beschreibt digitale Lebenswelten, identifiziert vermeidbare Risiken und findet ungenutzte Potenziale. Jetzt online teilnehmen und das Netz zu einem sicheren und respektvollen „Ort“ machen – noch bis 31.05.2013 … und am Besten Freunde einladen auch mitzumachen : )

Hier geht’s zur Online-Teilnahme: www.toleranzonline.de/teilnahme
Studienergebnisse und Informationen: www.toleranzonline.de/ergebnisse

* * * PROJEKT-INFORMATIONEN * * *

Fragebogen: http://toleranzonline.de/wp-content/uploads/2013/02/www.toleranzonline.de-Fragebogen-zur-Studie-cc-by-wwwDATAJOCKEYeu.pdf

Studienlogo: http://toleranzonline.de/wp-content/uploads/2012/12/headerlogo.png

Pressemitteilung: http://de.slideshare.net/JUGENDSTUDIE/datajockeynews-pm-20130326
Studienaufruf/Flyer: http://de.slideshare.net/JUGENDSTUDIE/wwwtoleranzonlinede-teilnahmeaufruf-kurzinformation-ccby-2013-www-datajockeyeu

Verantwortlich: Simon Schnetzer, DATAJOCKEY: Social Research & Dialogue (www.datajockey.eu), zuständig für die Gesamtkoordination von Studie, Initiative und Webauftritt
Finanzierung: Die Durchführung der Studie als OpenScience-Projekt wird durch die finanzielle Unterstützung von Google ermöglicht.

 

 

Wikipedia, PR und Unternehmen

Die Wikipedia ist vermutlich das bekannteste Crowdsourcing-Projekt. Wer sich schon mal daran versucht hat umfassende Änderungen an Beiträgen vorzunehmen oder einen neuen Artikel anzulegen, der wird rasch merken, dass die Community eine Reihe von Leitlinien und Regeln zur Qualitätssicherung entwickelt hat.

Der Wikipedia-Eintrag über die Wikpedia
Der Wikipedia-Eintrag über die Wikpedia

Für Unternehmen ist Wikipedia ein relevanter Ort zur Sicherung der Unternehmensreputation. Ihr Ziel ist es, dass nach Informationssuchende dort aktuelle und relevante Informationen finden – Kritik eher weniger. Doch die Wikipedia ist kein Instrument der Unternehmens-PR, das haben auch schon einige größere Konzerne erleben müssen. Mitunter beauftragen sie Agenturen zur Verbesserung der einschlägigen Beiträge oder nehmen die Änderungen selbst vor. Die Wikipedia-Community selbst ist an der Klärung des Umgangs mit bezahltem Schreiben ebenfalls sehr interessiert. Zuletzt wurde eigens ein Community-Projekt dazu gestartet.

Wir möchten das Thema „Wikipedia, PR und Unternehmen“ im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung erörtern. Als Referenten konnten wir Markus Franz (Sucomo Consulting) und Dr. Uwe Rohwedder (Wikipedia-Autor) gewinnen. Die Veranstaltung findet am 14. Mai 2013 von 19 bis 21 Uhr in der Markgrafenstraße 12-14 in Berlin statt.

Um Anmeldung über das Facebook-Event oder per Email an eisfeld-reschke@ikosom.de wird gebeten.

Crowdscience: Crowdfunding-JD Teil IV – Kampagnenstart & Dankeschöns

ScienceStarterStart unserer Crowdfunding-Kampagne auf ScienceStarter

Seit 16.4. befinden wir uns offiziell in der Startphase für das Crowdfunding auf ScienceStarter. Jetzt geht es darum, dass wir mindestens 25 Fans gewinnen (das ist eine unverbindliche Interessensbekundung) und erste finanzielle Unterstützer. Da wir auch bei dem Crowdfunding open arbeiten wollen, führen wir weiterhin unsere montaglichen CrowdConnects durch, um die Finanzierungsziele, Dankeschöns und Kommunikationsstrategie zu entwickeln.

Hier klicken und Fan werden: vielen Dank!

 

Nächster Crowdconnect: 22.04.2013, 10:30 – 11:00 Uhr „Kommunikation & Netzwerk“

Hier reinklicken und live dabei sein: https://proj.adobeconnect.com/crowdscience

Beim nächsten Crowdconnect geht es darum, wie man die Kampgagne medial begleitet und darstellt. Was ist ein gutes Video als Aufruf und wie gut ist unseres bisher? Und wie kann man eine Crowd aufbauen: welche Netzwerke haben wir, wer könnte sich noch dafür interessieren und wie können wir diese für eine Unterstützung motivieren.

Der letzte Crowdconnect zu Dankeschöns (am 15.4.2013)

1) Zwischenstand zur öffentlichen Abstimmung über Projekt- und Finanzierungsziele

es haben bereits 22 TN an der Abstimmung mitgemacht, super Kommentare dafür abgegeben, warum das Projekt “junge Deutsche” weitergehen soll und den vorgeschlagenen Zielen Finanzierungspriorität gegeben. Man kann noch bis 29.04 daran teilnehmen: https://de.surveymonkey.com/s/crowdfunding-jungedeutsche_projektziele-und-finanzierung

2) Welche Dankeschöns sollen wir Unterstützer_innen anbieten?

es soll ein ehrlicher Dank sein, aber wenn es zu viel kostet und Zeitaufwand bedeutet, dann bringt es nicht so viel. In der einer Tabelle wurden Vorschläge diskutiert und im Nachgang in einer weiteren Priorisierungs-Abfrage zur Abstimmung aufgestellt. Die Abstimmung läuft hier: https://de.surveymonkey.com/s/crowdfunding-jungedeutsche_dankeschoens

Dokumentation: Video-Aufzeichnung des Crowdconnects und Protokoll in Form eines Open-Docs

 

* * * Weitere Informationen * * *

Worum es geht und was bisher geschah ist immer zusammengefasst auf www.ikosom.de/projekte/crowdfunding-jungedeutsche/

 

Crowdscience: Crowdfunding-JD Teil III – abstimmen über Projektziele & Finanzierung

 

studienteilnahmeAb sofort abstimmen über Ziele und Finanzierung

Im letzten Crowdconnect am Montag 8.4. 2013 haben wir in einer öffentlichen Diskussion entschieden, die Finanzierung von 10 Aktionen mit den Projektergebnissen und politischen Forderungen als Hauptziel für die Finanzierung zu wählen. Das ist ein notwendiger erster Schritt, um die Crowdfunding-Kampagne auf ScienceStarter zu beginnen. Alle weiteren Ziele (Stretchgoals in Crowdfunding-Sprech) stehen ab sofort zur Abstimmung und Diskussion hier online:

Link zur Abstimmung: https://de.surveymonkey.com/s/crowdfunding-jungedeutsche_projektziele-und-finanzierung

Link zur Kampgane: (die Kampagne wartet noch auf Freigabe durch die Administratoren)

 

3. Öffentlicher Crowdconnect : 15. April 2013 um 10:30 Uhr

Am nächsten Montag, 15.4. geht es dann um Finanzierungsanreize für diese Unterstützung der Crowd. Das schwierige daran ist, es soll einerseits die Dankbarkeit der Projektorganisatoren zeigen, auf der anderen Seite aber nicht mehr finanziellen Aufwand bedeuten, als was dadurch eingeworben wird. Was wir auf jeden Fall anbieten ist die Vertretung der Interessen junger Menschen von lokal bis bundesweit. Was erwartest du, damit du zu dem Projekt beitragen wirst?

Diskutiere mit im nächsten öffentlichen Crowd-Connect

Zeit: Montag 15.4.2013 von 10:30 bis 11:00 Uhr

Ort: Online im Video-Chat „Crowdconnect“: öffentl. Auswertung der Beteiligungsphase

Thema: Dankeschöns für Unterstützer – was sollen wir für deine Unterstützung anbieten?

Protokoll: der Link zur Video-Aufzeichnung des Crowdconnects und zum Protokoll in Form eines Open-Docs.

 

* * * Weitere Informationen * * *

Worum es geht und was bisher geschah ist zusammengefasst auf www.jungedeutsche.de/crowdfunding

 

Wir crowdsourcen eine Liste aller Crowdfunding-Plattformen in Europa

conference_logoNachdem wir Anfang der Woche schon eine Crowdfundig-Literaturliste gecrowdsourced haben, eine Infografik zum Crowdfunding erstellt haben und die aktuellen Crowdfunding-Zahlen veröffentlicht haben, brauchen wir heute die Hilfe der Crowd, wenn es darum geht eine Liste der Plattformen zu erstellen. Fehlen noch welche? Und habt Ihr schon Eurer Ticket für die Crowdfunding-Konferenz gekauft?

Die Liste wurde erstellt von mir, Gijsbert Koren, Daniela Castrataro, Epirot Ludvik, Wolfgang Gumpelmaier und Nina Passarelli

 

Austria

DasErtragreich.At    Austria    Equity-based
Innovation.at    Austria    Equity-based
conda.at    Austria    Equity-based
1000×1000.at    Austria Equity-based
querk.at – Reward-based
respekt.net – Donation-based
Greenrocket.at Austria Equity-based

Belgium

CroFun    Belgium    Reward-Based
SonicAngel    Belgium    Reward-Based

Denmark

Booomerang    Denmark    Reward-based

Finland

Venturebonsai.com    Finland    Equity-based

France

Anaxago.com    France    Donation crowdfunding
Crowdfundingapp    France    crowdfunding platform for crowdfunding
FansNextdoor.com    France    Reward-based
Fondatio.com    France    Donation crowdfunding
Kisskissbankbank.com    France    Donation crowdfunding
Ulule.com    France    Reward-based
Wiseed.fr    France    Equity-based

Germany

betterplace.org – Germany – Donation based
Bergfürst    Germany    Equity-based
BerlinCrowd    Germany    Reward-based
Bettervest    Germany    Equity-based
Companisto    Germany    Equity-based
Deutsche Mikroinvest    Germany    Equity-based
Dresden Durchstarter Germany Equity-based
Fairplaid.org – Germany – Reward-based
FoundingCrowd    Germany    Equity-based
Friendfund    Germany    Reward-based
Inkubato    Germany    Reward-based
Innovestment    Germany    Equity-based
Nordstarter Germany Reward-based
LeihDeinerStadtGeld    Germany    Lending-based
rally Germany – Reward-based
Pling    Germany    Reward-based
Seedmatch    Germany    Equity-based
Sellaband    Germany    Reward-based
startnext Germany Reward-based
Sciencestarter Germany Reward-based
United Equity    Germany    Equity-based
Visionbakery    Germany    Reward-based

Greece

Groopio.com/en    Greece    Reward-based
Fundit.ie    Ireland    Donation crowdfunding
cineama.it    Italy    Reward-Based
Com-Unity    Italy    Reward-Based
eppela    Italy    Reward-Based
Kapipal    Italy    Reward-Based
Musicraiser    Italy    Reward-Based
Prestiamoci    Italy    Lending-based
produzioni dal basso    Italy    Reward-Based
ShinyNote    Italy    Donation-based
SiamoSoci    Italy    Equity-based
Smartika    Italy    Lending-based
Starteed.com    Italy    Reward-based
crowdfunding-italia.com    Italy    Reward-Based
retedeldono.it    Italy    Reward-Based

Netherlands

Gambitious    Netherlands    Donation and Investing crowdfunding
Symbid.com    Netherlands    Equity-based
Cinecrowd.nl    Netherlands    Donation crowdfunding

Portugal

Massivemov    Portugal    All kind of projects
Porto24    Portugal    Reward-based
PPL.com    Portugal    Donation crowdfunding

Romania

Multifinantare    Romania    Donation and Investing crowdfunding

Spain

Bandeed    Spain    Reward-based
Comproyecto.com    Spain    Reward-Based
Comunitae    Spain    Lending-based
DreamDoIt    Spain    Reward-based
Funding4Learning.com    Spain    Donation
Goteo.org    Spain    Reward-based
Injoinet.com    Spain    Donation crowdfunding
Kifund.com    Spain    Reward-Based
Kreandu.com    Spain    Reward-Based
Lanzanos.com    Spain    Donation crowdfunding
Libros.com    Spain    Reward-based
Megafounder.com    Spain
migranodearena.org    Spain    Donation
mynbest.com    Spain    Reward-Based
Nestarter.com    Spain    reward-Based
Partizipa    Spain    reward-Based
Projeggt    Spain    Reward-Based
sociosinversores.es/    Spain    Equity-based
thecrowdangel.com/    Spain    Equity-based
Totsuma.com    Spain    Reward-based
Ulule.com    Spain    Reward-based
Verkami.com    Spain    Reward-based

Sweden

Crowdculture    Sweden    Reward-based
Fundedbyme.com    Sweden    Equity-based

Switzerland

C-crowd.com    Switzerland    Donation and Investing crowdfunding
100-days.net Switzerland – Equity-based
wemakeit.ch – Switzerland – Reward-based

United Kingdom

BankTothefuture.com-beta    UK    Equity-based
Causes.com    UK    Donation crowdfunding
Crowdcube.co.uk    UK    Equity-based
Crowdfunder.co.uk    UK    Reward-based
Fundingcircle.com    UK    Peer-to-peer lending
Fundrazr.com    UK    Donation, Reward crowdfunding
FundtheGap.com    UK    Equity-based
Pleasefund.us    UK    Reward-based
Rebuildingsociety.com    UK    Peer-to-peer lending
Seedrs    UK    Equity-based
Somolend.com    UK    Lending-based
Sponsume.com    UK    Donation crowdfunding
Wefund.com    UK    Donation crowdfunding
Seedups.com    UK    Equity-based

Photo by marfis75

Aktuelle Zahlen zum internationalen Crowdfunding-Markt

Während crowdfunding industry report 2013ich mich gestern im Beitrag „Die vier Arten von Crowdfunding“ noch auf den Crowdfunding Industry Report 2012 bezogen habe, ist zwischenzeitlich der aktuelle Crowdfunding Industry Report 2013 erschienen.

Die von der US-Firma massolution erstellte Studie gibt auf ca. 100 Seiten Einblick in den internationalen Crowdfunding-Markt und kommt zu folgendem Fazit:

„Crowdfunding platforms raised $2.7 billion (an 81% increase) and successfully funded more than 1 million campaigns in 2012. Massolution forecasts an increase in global crowdfunding volumes in 2013, to $5.1 billion.“

Für die Studie wurden die Daten von über 300 Crowdfunding-Plattformen herangezogen, darunter auch einige deutschsprachige Markt-Teillehmer wie Seedmatch, c-crowd, 100days.

Key-Findings Crowdfunding Industry Reports 2013:

  • Das Crowdfunding Volumen hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt
  • Nordamerika (1,6 Milliarden Dollar) und Europa (945 Millionen Dollar) legten am meisten zu.
  • Wachstum im Lending-based-Bereich mit 111%
  • Donation-based und Reward-based-Bereich um 85% gestiegen
  • Equity-based Crowdfunding mit 30% Wachstum
  • Knapp ein Drittel (27,4%) wurden im Bereich der Social Causes eingesammelt
  • Business-Funding (16,9%) und Film/Performing Art (11,9%) liegen an 2. und 3 Stelle

Credit: massolution

Es zeigt sich also, dass Crowdfunding als alternative Finanzierungsform in vielen Bereichen weiterhin auf dem Vormarsch ist. Welche Ansätze und Diskussionsgrundlagen es dazu momentan in Europa gibt und wie die Zukunft des Crowdfunding aussehen könnte, werden wir kommende Woche bei der „The Future of Crowdfunding„-Konferenz in Berlin hören.

Vorschau Crowdfunding Industry Report 2013

Das Inhaltsverzeichnis sowie die ersten Seiten des Reports mit den Key-Findings kann man auf Scribd lesen:

Die vier Arten von Crowdfunding (Infografik)

conference_logoKarsten Wenzlaff und ich haben ja bereits vor einiger Zeit im Artikel Definition von Crowdfunding (beta) versucht, die unterschiedlichen Herangehensweisen an den Begriff Crowdfunding festzuhalten. Dass wir es da im Deutschen etwas schwerer haben als unsere anlgo-amerikanischen Freunde, zeigt eine Begriffsbestimmung, die ich immer öfter auch in meinen Vorträgen verwende, weil sie es im Grunde auf den Punkt bringt: „Crowdfunding is about the financing of projects and people by (large) crowds“. Dazu erwähne ich in weiterer Folge immer, dass es laut Crowdfunding Industry Report 2012, der bisher umfassendsten Studie zum Thema Crowdfunding, vier unterschiedliche Arten von Crowdfunding gibt:

  • Equity-based crowdfunding
  • Lending-based crowdfunding
  • Rewards-based crowdfunding
  • Donation-based crowdfunding

Da diese vier Arten in der Berichterstattung immer wieder vermischt werden, wollte ich etwas Übersicht schaffen und habe vor einigen Tagen eine Infografik dazu erstellt und versucht die vier Modelle gegenüberzustellen. Darin werden je Modell das gebräuchliche Synonym, die Zielgruppe, die Art der Unterstützung und die Art der Gegenleistung festgehalten. Wie findet ihr diese Gegenüberstellung? Ist sie verständlich? Was würdet ihr noch ergänzen bzw. ändern?

Crowdscience: Crowdfunding-JD Teil II – Live-Chat zu Projektzielen

ikosom und das Jugendforschugs- und Beteiligungsprojekt „junge Deutsche“ führen gemeinsam ein Crowdfunding-Projekt durch: Junge Deutsche 2013. Das Ziel ist es, die Studie Junge Deutsche 2013 als OpenScience-Projekt durchzuführen und über Crowdfunding die Finanzierung dafür sicherzustellen.

= = Nachfolgend der JD-Blogbeitrag von Simon Schnetzer (Gründer des Projekts) = =

Liebe Freunde des Projekts, verehrte Leserinnen und Leser,

die Entscheidung euch um finanzielle Unterstützung zu bitten hat sich nicht so groß angefühlt. Nach und nach entpuppt sie sich aber als ziemlich große Verantwortung, die wir gerne auf uns nehmen, weil wir daran glauben, dass dadurch das Projekt weitergeht und noch besser wird. Damit wir eure Erwartungen an die Wirkung der Unterstützung erfüllen können, werden wir sämtliche Schritte des Crowdfundings – von der Zielformulierung bis zu den Anreizen – öffentlich und partizipativ durchführen, evaluieren und dokumentieren.

JD-Crowdconnect #01 - Livemitschnitt2. Öffentlicher Crowdconnect: 8. April 2013 um 10:30 Uhr

Ort: Online im Video-Chat „Crowdconnect“: öffentl. Auswertung der Beteiligungsphase

Thema: Auftritt der Crowdfunding-Kampagne bei Sciencestarter und Vorgehen bzgl. der Projektziele

Außerdem: Start der Beteiligungsphase zu “Projekt- und Finanzierungsziele” (Dauer 08-14.04.2013)

Ankündigung: Montag, 15. April 2013 um 10:30 Uhr Crowdconnect: öffentl. Auswertung und Start der nächsten Beteiligungsphase

Protokoll der letzten Stitzung: der Link zur Video-Aufzeichnung des Crowdconnects und zum Protokoll in Form eines Open-Docs.

= = = zur Diskussion: Ziele & Prioriäten Continue reading „Crowdscience: Crowdfunding-JD Teil II – Live-Chat zu Projektzielen“

Wir crowdsourcen eine Crowdfunding-Literatur-Liste

Regelmäßig erhalten wir zum Thema Crowdfunding Interview-Anfragen von Journalisten, immer wieder auch von Studenten. Vor allem letztere sind oftmals auf der Suche nach Studien und wissenschaftlicher Literatur, die wir bei ikosom natürlich gerne weiterempfehlen. Mittlerweile gibt es von uns selbst bereits mehrere Publikationen zum Thema Crowdfunding sowie zahlreiche Bücher, Artikel und Studien von anderen Quellen. In der Crowdfunding Gruppe auf Facebook habe ich vor einigen Tagen mal begonnen, alle Threads zu dokumentieren, in denen Crowdfunding-Literaturvorschläge gemacht wurden. Auf Basis dieser und eigener Empfehlungen möchten wir demnächst eine Liste mit Crowdfunding-Literatur erstellen und hier auf ikosom als PDF öffentlich zugänglich machen.

Dazu haben wir ein Formular angelegt, in das wir ab sofort alle uns bekannten Literaturquellen zum Thema Crowdfunding eintragen werden. Weil wir aber nicht alles kennen (können), würden wir uns freuen, wenn ihr uns bei der Erstellung dieser Liste unterstützt. Dazu bitte einfach in das Formular unten das Buch, den Report oder den Artikel eintragen und abschicken. Wenn möglich, bitte vorher prüfen, ob euer Vorschlag schon in der Liste zu finden ist. Alle bisherigen Einträge könnt ihr vorläufig hier einsehen: Crowdfunding-Literatur-Liste.

Sollten im Formular noch Felder fehlen oder wenn ihr sonstiges Feedback habt, bitte einfach im Kommentar unten eure Vorschläge anmerken. Danke!

UPDATE 08. April 2013: Weil ich auf Twitter gefragt wurde: das Kriterium für Wissenschaftlichkeit ist, dass die Publikation als Buch, eBook oder PDF erschienen sein muss. Ein einfacher Blogartikel reicht also nicht!

 

Photo by HelloImNik

Crowdscience Teil 1: Wie lange sollte die Startphase gehen?

junge Deutsche 2012/2013 - ein Kooperationsprojekt von www.datajockey.eu und www.servicestelle-jugendbeteiligung.deikosom und junge Deutsche führen gemeinsam ein Crowdfunding-Projekt durch: Junge Deutsche 2013. Ziel ist, die Studie Junge Deutsche 2013 als OpenScience-Projekt durchzuführen und über Crowdfunding die Finanzierung dafür sicherzustellen.

In regelmäßigen virtuellen Treffen jeden Montag um 10.30 Uhr via AdobeConnect planen und diskutieren wir über das Projekt. Jeder ist dazu sehr herzlich eingeladen! Die Treffen werden auch immer aufgezeichnet und stehen auch danach zur Verfügung. Und wir erstellen gemeinsam ein Protokoll.

Heute gab es dazu die Auftaktsitzung, bei wir darüber diskutiert haben, wie lange die Startphase sein soll, die auf Sciencestarter verpflichtend ist (Sciencestarter nutzt die Plattform von startnext). Hier der Link zur Aufzeichnung und zum Protokoll. Wir haben uns am Ende entschieden, dass wir die vierwöchige Startphase nutzen wollen, um mit den Fans über die Stretch-Goals zu diskutieren und die Reihenfolge der Ziele zu bestimmen.

Der nächste Crowdscience-Connect ist am 8.4.2013 um 10.30 Uhr. Ihr seid herzlich willkommen!

Co:llaboratory-Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ stellt Abschlussbericht vor

Am Montag, den 8.04. stellen die Expertinnen und Experten der Initiative “Lernen in der digitalen Gesellschaft – offen, vernetzt, integrativ” ihren Abschlussbericht vor.

Die Präsentation findet  von 12:00 bis 13:30 Uhr im  Base_camp (Mittelstraße 51-53, 10117 Berlin) statt.

Um konkrete Einblicke in die Themen des Expertenkreises zu bekommen, steht im Mittelpunkt der Berichtspräsentation ein besonderes Highlight: Die Initiativen-Experten Hannes Klöpper (iversity) und Markus Deimann (FernUniversität in Hagen) diskutieren zum Thema “Massive Open Online Courses: Hype oder Heilsbringer?” – Ein Streitgespräch mit Augenzwinkern über Ursprünge, Auswirkungen und Entwicklungspotenziale von Open Courses, Moderation: Jöran Muuß-Merholz

Anschließend folgt der Austausch über die Ergebnisse und die Weiterarbeit der Expertinnen und Experten.

Erste Einblicke sind in der Tagungsbroschüre als Vorabversion des Berichts zufinden.

Die Anmeldung ist über das Rückmeldeformular (Link) möglich.

Ikosom hat mit David Röthler, Jörg Eisfeld-Reschke und Kristin Narr viel zu dieser Initiative und der Publikation beigetragen und wir freuen uns sehr auf die Abschlusspräsentation!

Crowdsourcing als Marketing-Strategie – 12designer und die „Future of Crowdfunding“-Konferenz

Crowdsourcing kann nicht nur als Mittel genutzt werden, um sich Feedback und Anregungen von der Crowd zu holen, sondern es kann auch als Marketing-Instrument verwendet werden. Wir haben für die Logo-Auswahl der Konferenz „The Future of Crowdfunding“ die Plattform 12Designer verwendet und daraus ein paar spannende Erfahrngen abgeleitet.

Crowdsourcing ist leichter als gedacht!

Bei der Plattform 12Designer dauert das Erstellen eines Projekt-Briefings ca. 20 Minuten – Account anlegen, Briefingstext eingeben, Farbspezifikationen auswählen und das Projekt freischalten. Schon ist das Projekt online und kann verbreitet werden. Als Kosten fallen zwar die Einstellungsgebühren an, aber ansonsten ist das ganze ohne Risiko, denn falls die Vorschläge nicht gefallen, muss man auch kein Geld ausgeben.

Lass die Plattform die Arbeit machen!

12Designer bietet die Möglichkeit, das Projektbriefing an alle 27.000 angemeldeten Designer zu verschicken. Dazu ist ein kleiner Aufpreis notwendig, der aber nicht ins Gewicht fällt. Die Reaktion war sehr schnell – innerhalb weniger Stunden gab es die ersten Entwürfe.

Bis zum Ende der Projektzeit gab es 65 Entwürfe von 17 Designern. Ein Designer gab sogar 12 verschiedene Varianten als Vorschlag ab. Eine unglaubliche Resonanz innerhalb kürzester Zeit.

Crowdsourcing als Traffic-Generator

Wir hatten den Link zu der Konferenz im Projekt-Briefing integriert. Gebracht hat uns das knapp 1000 Pagevisits, denn die Designer wollten natürlich wissen, in welchem Umfeld ihr Logo platziert werden kann. Das ganze hat also ein nicht unerheblichen Marketing-Effekt.

Die Crowd als Fehlerkontrolleur

Ein Designer machte keine eigenen Vorschläge, sondern stellte einfach Cliparts rein. Die anderen Designer machten mich darauf aufmerksam und schickten mir einen Link zu der Clipart-Kollektion. Als Resultat sperrte ich alle Cliparts-Vorschläge des ersten Designers. Die Crowd funktioniert.

Das Team als interne Crowd

conference_logoAls die Projektzeit abgelaufen ist, haben wir im ikosom-Team über die Logos geredet. Na klar – jeder hat seinen eigenen Geschmack, aber es ist schon interessant, dass vor allem die Logos als schön empfunden werden, die ganz oben stehen, also als letztes eingereicht wurden. Meine eigenen Präferenzen sind eher bei den Logos, die am Anfang eingereicht wurden, vielleicht weil ich sie öfter gesehen habe und mitbekommen habe, wie sich entwickelten. Sehr schön ist aber die Möglichkeit, direkte Einladungslinks an ausgewählte Teilnehmer zu verschicken, die das Projekt bewerten.

Die Überraschung am Schluss

Nachdem das Gewinnerlogo ausgewählt wurde, laden die Designer die fertigen Dateien hoch, der Nutzungsvertrag wird ausgefertigt und der Gewinner erhält das Geld. Das ist auch zum ersten Mal der Moment, wo man den Namen des Designers erfährt – in unserem Fall war es eine Designerin aus Buenos Aires in Argentinien.

OpenScience – was machen wir draus?

Vor fast einem Jahr haben wir hier im Blog „ikosom goes OpenSience“ angekündigt. Damals schrieben Karsten Wenzlaff und ich folgendes:

Wir sind davon überzeugt, dass OpenScience sehr viel mehr ist als OpenAccess und OpenData. Es geht darum die Kultur und Haltung von Wissenschaft zu verändern. Interessierte sollen zu Mitforschern und Beteiligten gemacht werden. Ergebnisse müssen verständlich aufbereitet werden – nicht “nur” für die Wissenschaft, sondern für die Gesellschaft.

Im Jahr 2012 wollten wir uns noch mehr informieren, austauschen und planen rund um das Themenfeld OpenScience. Unsere Vorsätze für 2013 waren groß:

Wir werden im Jahr 2013 das gesamte Institut nach dem Prinzip OpenScience führen. Die Herausforderung dabei ist, dass wir damit neue Wege beschreiten. Es gibt zwar einzelne Projekte, die dem OpenScience-Ansatz folgen, aber wir möchten alle unsere internen und öffentlichen Prozesse dokumentieren und öffnen. Wie genau? Das wissen wir noch nicht.

In den folgenden Monaten haben wir sehr viel hilfreiches und positives Feedback erhalten (u.a. in den Kommentaren des Beitrages). Wir haben viele interessante Menschen kennengelernt, die unsere Haltung und Idee teilen. Aus unserem damaligen Aufschlag hat sich einiges entwickelt.
Aber machen wir wirklich schon „OpenScience“?!


Wir stellen fest, dass wir bis heute keine gemeinsame Arbeitsdefinition für OpenScience bei ikosom. Wir nutzen viele Gelegenheiten zum Diskutieren und versuchen zu begreifen, auch uns selbst begreifbar zu machen, was eine umfassende Open-Haltung für ikosom bedeutet und wie sie sich in Handlungen manifestieren soll. Die Meta-Definitionen sind inspirierend, aber für den Alltag helfen sie uns wenig.

Was wir versucht haben:
Einfach machen.

Ohne ein Korsett an Regeln oder Verfahren haben wir stellenweise versucht dem Open-Gedanken Leben einzuhauchen. Wir haben halboffene Peer-Review-Verfahren für Kapitel des Crowdsourcing Report und den Leitfaden JugendBarCamp durchgeführt, geschäftliche RichtungsEntscheidungen diskutiert, die Konzeption eines Uni-Seminars,  den Ansatz auch in andere Sphären getragen, Studien unter CC-BY veröffentlicht, den Ideenentwicklung eines Buchbeitrages im Blog geöffnet, uns im Crowdsourcing von Projektsammlungen versucht, unsere Teamfortbildungen für Externe geöffnet, unser Wissenschafts-Verständnis hinterfragt und unsere Wissen schaffende Zusammenarbeit reflektiert.

Kommentare und Reaktionen auf unsere Ansätze sind sehr unterschiedlich. Zu keinem Zeitpunkt allerdings waren der Andrang und die Reaktionen so groß, dass sie uns zeitlich überfordert hätten. Eher haben wir festgestellt, dass wir an eigene Grenzen stoßen: Zeitlich oder weil das Bloggen mitunter eine Überwindung ist.

Was wir vorhaben:
Einfach machen.

Unser altes Ziel, „alle unsere internen und öffentlichen Prozesse dokumentieren und öffnen“, werden wir so wohl nicht beibehalten. Das ist ein Ideal, dass uns als Vision inspiriert, aber wir so nicht umzusetzen schaffen. Auch stoßen wir an rechtliche Grenzen, wenn uns Auftraggeber auf Stillschweigen verpflichten und wir das zulassen.

Unsere aktuellen Überlegungen gehen dahin nicht mehr vom großen OpenScience-Wurf zu sprechen, sondern die Idee in kleineren Stücken zu denken. Nicht alle unsere Projekte sind hochwissenschaftlich – wie können wir diese öffnen?

In den vergangenen Wochen sind mehrere Anträge und Angebote nicht erfolgreich. Dies nahmen wir zum Anlass darüber nachzudenken, inwieweit wir unser Scheitern öffentlich machen können und sollten. David hat den Spieß einfach umgedreht und als wir noch diskutierten, hat er angefangen seine Idee für einen Projektantrag einfach schon vor der Antragstellung zu öffnen. Für diese Ideen ist der Begriff OpenConcept vielleicht noch treffender als OpenScience.

Aber wo soll man anfangen?

In unserem wöchentlichen Teammeeting haben wir überlegt, in welchen Phasen eines (Forschungs-)Projektes der Open-Ansatz Anwendung finden kann:

  • Ideenfindung/Forschungsfrage
  • Konzeption/Finanzierung/Antrag
  • Forschungs- und Studiendesign
  • Durchführung/Reflexion
  • Ergebnisse
  • Nachbetrachtung/Evaluation
  • Abrechnung

Also grundsätzlich geht es immer.
Bleibt noch eine andere Frage zu klären: Wann ist ein Projekt relevant genug für OpenScience? Bei „komplexen“ Forschungsprojekten fällt uns die Planung am leichtesten, aber wie schaut es aus mit „einfachen“ Artikeln und Vorträgen? Für Vorträge immerhin haben wir schon ein recht einheitliches Procedere: einen ersten Blog-Beitrag zur Ankündigung und einen zweiten mit dem Foliensatz (auf Slideshare) und einer Reflexion.

tl;dr

Wie Open ist ikosom und wie Open sollte es sein? Wir wissen es nicht. Aber damit wissen wir uns in bester Gesellschaft. Bei Euch. Wir freuen uns über Anregungen, Diskussionen, Kritik und Lob – ihr seid, die uns helfen den Open-Ansatz mit Leben zu füllen. Danke dafür und weiter so!

Nicht ganz neu bei ikosom: Klaudia Krauss

Profilfoto von Klaudia Krauss

Klaudia Krauss ist Projektmitarbeiterin seit Oktober 2012 bei ikosom. Im Folgenden stellt sie sich vor:

Wer bin ich?

Ich wurde Ende der 70er Jahre in Transsylvanien geboren, und wuchs ab dem sechsten Lebensjahr im herrlichen Schwarzwald auf. 2002 zog es mich gen Norden nach Berlin, wo ich seither lebe. Mein Studium der Sprachen, Amerikanistik und Europäischen Ethnologie in Tübingen, Heidelberg, Athens/Georgia (USA) und Berlin bediente nicht nur meinen Wissensdurst über andere Kulturen und Lebensweisen. Die hier trainierten Fähigkeiten, sich neue Themen schnell anzueignen und diese aus unterschiedlichsten, auch kontroversen, Perspektiven zu analysieren und zu verstehen, kommen mir auch heute in meiner täglichen Projektarbeit mit Kunden aus verschiedensten Bereichen zugute.

Was mache ich?

Nach ersten beruflichen Stationen in der Automobil- und Flughafenentwicklung und -innovation samt eineinhalbjährigem Auslandsaufenthalt in Barcelona, Spanien, bin ich seit 2010 im Bereich Kommunikation und Projektmanagement als Freelancerin tätig.

Was mache ich bei ikosom?

Hier bringe ich als Projektmitarbeiterin mein Interesse für digitale Kommunikation und digitale Formen der Teilhabe ein und lerne in einem inspirierten und sympathischen Team laufend Neues dazu.

Leitfaden JugendBarCamp: Vorbereitung von Technik und Material

Mitte März ist der Leitfaden JugendBarCamp erschienen. Die Broschüre ist digital und gedruckt verfügbar (siehe untere Infobox). Heute stellen wir auszugsweise die Phase 6: Vorbereitung von Technik und Material vor.

leitfaden jugendbarcampEs gehört zu jedem guten BarCamp, dass der Internetzugang mal überlastet ist. Das ist in dem Moment zwar ärgerlich für die TeilnehmerInnen, aber für die Veranstalter ist es ein positives Zeichen: die digitale Kollaboration wird intensiv genutzt! Dennoch sollte man sich bereits im Vorfeld um eine gute Internetversorgung kümmern. Auf Aussagen wie „Klar haben wir im Tagungshaus Internet“ ist selten Verlass. Ein BarCamp verlangt nicht nur eine hohe Bandbreite, es müssen auch mehrere dutzend Endgeräte Anschluss finden. Unter Umständen bringen alle TeilnehmerInnen mindestens ein Endgerät, manchmal auch zwei (Laptop und Smartphone), mit.

Am besten ist ein persönliches Gespräch mit den Haus-
technikern, um folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie hoch ist die tatsächliche Bandbreite des Internetzugangs?
  • Kann die Bandbreite für den Zeitraum der Veranstaltung aufgestockt werden?
  • Wie viele Endgeräte können die eingesetzten Router verbinden?
  • Ist das WLAN in allen Räumen zu empfangen?
  • Können zusätzlich LAN-Kabel in den Räumen angeschlossen werden?

Die Verfügbarkeit von schnellem Internet ist für das Gelingen eines BarCamps von zentraler Bedeutung und ähnlich bedeutsam für die Stimmung wie gute Verpflegung. Es braucht den Zugang zu gemeinsamen Dokumenten und Plattformen, um das gemeinsame Arbeiten digital abbilden und ergänzen zu können. Daher ist eine Bandbreite von sechs MBit wünschenswert. Als Notalternative sollte auch geprüft werden, ob in allen Räumlichkeiten ausreichend UMTS-Empfang besteht. Wenn dies der Fall ist, dann kann ein Veranstalter mit Hilfe von UMTS-Sticks und Ersatz-Routern eine Notversorgung gewährleisten.

Das Jugenschutzgesetz sieht vor, dass Jugendlichen bestimmte Inhalte im Internet nicht zugänglich gemacht werden dürfen und der Veranstalter dafür Sorge tragen muss. Nun stellt sich die Situation bei einem JugendBarCamp so dar, dass die meisten Jugendlichen ihre eigenen Endgeräte mitbringen. Vorinstallierte Filter kommen daher nicht in Frage. angemessenere Herangehensweisen sind gemeinsam mit den Jugendlichen entwickelte Regelungen (Nutzungsordnung) sowie eine Aufsicht, die beispielsweise durch eine freiwillige Selbstkontrolle der Jugendlichen ergänzt wird.

Der tatsächliche technische Bedarf eines JugendBarCamps ist abhängig von der Größe der Veranstaltung, der Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente sowie den Endgeräten, die die Jugendlichen selbst mitbringen. In der folgenden Tabelle nehmen wir daher die Unterscheidung zwischen der technischen Mindesausstattung und der wünschenswerten Technikausstattung vor. Die zusätzliche Technikausstattung betrifft insbesondere die erweiterte Dokumentation der Veranstaltung.

Technische Mindestausstattung

  • mindestens ein LAN-Kabel für den Präsentations-Laptop
  • Steckdosen in allen Räumen (für jeden vierten Teilnehmer)
  • mehrere Beamer (ggf. Fernseher als alternative Screens)
  • Laptops zur Dokumentation in den Räumen
  • Tonanlage (ab 50 Personen notwendig)
  • Notfallset für UMTS-Versorgung (UMTS-Stick, Router, Bridge)

Wünschenswerte Technikausstattung

  • mehrere LAN-Kabel in allen Räumen
  • ausleihbare Endgeräte (Laptop, Tablet) für TeilnehmerInnen
  • Bühne mit Lichttechnik für das Plenum
  • weitere Screens mit Session-Plan und weiteren Informationen

Zusätzliche Technikausstattung

  • Audio-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation)
  • Video-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation)

Heutzutage braucht es keinen Ü-Wagen vom Fernsehen mehr, um eine Veranstaltung live zu übertragen. Ein internetfähiges Smartphone reicht bereits aus. Für den Fall, dass einige Sessions übertragen und aufgezeichnet werden sollen, muss entsprechende Hardware (mindestens Laptop, Kamera, Stativ, Mikrofon) bereitgestellt werden. Die Übertragung kann über kostenlose Livestreaming-Anbieter wie www.ustream.tv und www.make.tv erfolgen.

Der Einsatz digitaler Instrumente ist für ein BarCamp von großer Bedeutung. Doch Technik ist nicht alles. Je nach Situation und Session kann es sein, dass die Jugendlichen ebenso gerne auf Material wie Pinnwand und Flipchart zurückgreifen möchten. Mindestens eines von beiden sollte in jedem Raum zur Verfügung stehen. Es ist ratsam, bei den Teilnehmerunterlagen, in den Räumen oder am Info-Tisch Papierblöcke und Kugelschreiber zur Verfügung zu stellen. Wie viel Technik eingesetzt werden kann, ist maßgeblich eine Ressourcenfrage. Stellt das Tagungshaus nicht das gesamte benötigte Equipment zur Verfügung, so kann auf externe Dienstleister zurückgegriffen werden. Und auch das Personal
zur Betreuung der Hardware ist eine endliche Ressource, die bedacht werden sollte.

Logo youthpartDer Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Open ikosom: pro & contra offener Prozesse

Ist es schädlich oder nützlich, wenn man das geistige Eigentum einer Firma offenlegt? Das ist nicht leicht zu beantworten, daher führen wir diese Diskussion öffentlich weiter. Grund der Diskussion: einige aus dem Netzwerk von ikosom sind große Anhänger der Open Science-Bewegung und fragen wie offen ikosom sein soll.

Verlauf einer typischen Diskussion zum Thema, die beim Ikoconnect (der virtuellen Team-Sitzung) am 26. März 2013 mal wieder stattfand:

A: „Also ich fände es gut, wenn wir auch unsere Projektanträge offenlegen.“

B: „Nein, das möchte ich nicht! Damit würden wir quasi unser geistiges Eigentum verschenken.“

C: „Auf der anderen Seite sind wir dadurch sichtbar für unsere Aktivitäten und Kompetenzen!“

A: „Eigentlich wollte ich nur die abgelehnten offenlegen. Aber wirklich „open“ würde bedeuten, dass man Anträge schon in der Entstehungsphase öffentlich macht.“

D: „Seid ihr jetzt verrückt geworden? Dann bekommen wir Konkurrenz mit unseren eigenen Ideen?!“

A: „Naja, es wären dann nicht mehr nur unsere eigenen Ideen. Das ist ja der Charme von „open“, dass man Beteiligung und Wissensnetzwerke schafft.“

E: „Also ich bin auch dafür. Unsere Projekte drehen sich um Beteiligung, die Einbindung von Menschen und Netzwerken und es wäre nur konsequent, diese Einbindung schon in der Entwicklungsphase zu nutzen. Damit könnten wir einerseits die Qualität von Anträgen verbessern und demonstrieren, dass wir die Crowd mobilisieren können. Die Durchführung des partizipativen Entstehungsprozesses wäre dann Profilierung und Bestandteil des Antrags. Wir könnten schon vor der Auftragsvergabe beweisen, dass wir dem Projekt die notwendige Reichweite geben.“

F: „E, das finde ich sehr wichtig. Kannst du da bitte einen Blog-Beitrag daraus machen?“

E: „Et voilá“

Nochmal die Frage: Wie open soll ikosom werden?

Das ist nicht das Ende dieser Diskussion. Wir freuen uns über weitere Meinungen.

 

Alles transparent: Online-BarCamp ePartizipation

Zur Zeit plane ich ein Online-BarCamp zum Thema ePartizipation. Passend für die Finanzierung des Vorhabens könnte eine Ausschreibung der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung sein. Bis 30. April muss der Antrag eingereicht werden. BarCamps zeichnen sich durch ein hohes Maß an Transparenz und Partizipation aus. Daher soll die Antragsphase, der Antrag selbst und der gesamte Projektverlauf im Internet soweit als möglich offengelegt werden. Insbesondere, da das Online-BarCamp zum Thema ePartzipation stattfinden soll.

 

Der noch rudimentäre Antrag findet sich hier. Das Dokument ist kommentierbar und ich freue mich auf Hinweise und Ergänzungen. Die Einbindung Interessierter von Beginn an soll ein Beitrag zum Erfolg des Projekts sein. Alle Ergebnisse werden unter Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht.

Diese Öffnung ist ein praxisbezogener Beitrag zu unserer Diskussion über Open Science. Auch wenn das vorgeschlagene BarCamp kein wissenschaftliches Projekt ist, können die Prinzipien von Open Science Anwendung finden.

Leitfaden JugendBarCamp: Format- und Themenfindung

Mitte März ist der Leitfaden JugendBarCamp erschienen. Die Broschüre ist digital und gedruckt verfügbar (siehe untere Infobox). Heute stellen wir auszugsweise die Phase 1: Format- und Themenfindung vor.

Das Format BarCamp ist für viele Situationen und Themenzusammenhänge vorstellbar. Grundsätzlich kann es für alle Themen angewandt werden, die Jugendliche interessieren. In gewisser Weise ähnelt das Format einem OpenSpace. Den Unterschied macht die tiefe Integration digitaler Instrumente aus. Bereits in der Vorbereitung gibt es Möglichkeiten, sich zu vernetzen und auszutauschen. Während eines BarCamps sind Etherpad, Twitter, Facebook und GoogleDocs dann elementare Bestandteile der Kollaboration und Dokumentation.

leitfaden jugendbarcampWie in allen Beteiligungsprozessen gilt es, einen Lebensweltbezug herzustellen. Die Verantwortung der Veranstalterliegt darin, Jugendliche angemessen und früh zu beteiligen und sich mit ihnen auf ein Oberthema zu verständigen. Wenngleich das Format BarCamp ursprünglich aus dem IT-Bereich kommt, muss nicht jedes BarCamp zwingend einen Bezug auf das Internet nehmen. Auch für Diskussionen klassischer Offline-Themen wie dem Jugendmedienschutzstaatsvertrag, Bildung oder philosophischen Diskussionen über Glück und Wohlstand kann das Format einen inspirierenden Rahmen schaffen.

Die Entscheidung für die Durchführung eines BarCamps kann aus unterschiedlichen Gründen erfolgen. Dies sind die Gründe, die uns am häufigsten begegnen:

Auf unseren klassischen Konferenzen sitzen alle da und hören zu. Wir möchten mehr Aktivität und Austausch, deshalb haben wir uns für dieses Format entschieden.”

“Unsere Einrichtung möchte neue Wege gehen. Wir können das Internet und soziale Medien nicht aus der Seminararbeit heraushalten, deshalb möchten wir sie produktiv einsetzen.”

“Wir haben bereits von dem BarCamp-Format gehört und möchten es nun selbst ausprobieren.”

„Unseren Finanzgebern müssen wir zeigen, dass wir gegenüber innovativen Methoden aufgeschlossen sind.“

Alle genannten Argumente sind legitim und es ließen sich noch viele weitere Gründe aufzählen. Doch das Format stößt nicht nur auf Begeisterung. Der intensive Einsatz von Technologie stellt neue Herausforderungen an die pädagogische Betreuung. Auch liegen noch keine wissenschaftlichen Erhebungen oder Evaluationen vor, die gegenüber raditionellen Formaten einen deutlich höheren Beitrag zur Persönlichkeitsbildung oder zum Lernen bescheinigen.

Das hohe Potenzial an Selbstwirksamkeit und das große Maß an Beteiligung sind die entscheidenden Chancen vdes JugendBarCamps. Hier können Jugendliche selbst gestalten. Indem sie das tun, tauschen sie sich aus und lernen voneinander. Die Vermittlung von Anwendungskompetenzen in Bezug auf digitale Kollaboration geschieht quasi nebenbei.

Je nach Veranstalter und Themengebiet werden unterschiedliche Zielgruppen von Jugendlichen für ein BarCamp angesprochen. Eine ausgewogene Mischung aus jüngeren und älteren Jugendlichen sowie solchen mit und ohne Vorerfahrungen zum Thema beziehungsweise mit dem Format ist der beste Garant dafür, dass sie voneinander und miteinander lernen können.

Zu den Anforderungen an die Teilnehmenden zählt vor allem die Bereitschaft, sich auf offene Prozesse einzulassen und Verantwortung zu übernehmen. Das technische Verständnis für die digitalen Instrumente sowie der methodische Ablauf eines BarCamps können während der Veranstaltung vermittelt werden.

Eine hohe Diversität der Gruppe ist dann kein Problem, wenn der Rahmen für ein konstruktives Miteinander geschaffen wird und unterstützende Maßnahmen angeboten werden. So eignet sich das Format ideal für interkulturelle und mehrsprachige Begegnungen. Hier kann das parallele Diskutieren online und offline das Nachfragen erleichtern und das Verständnis vertiefen.

Logo youthpartDer Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Social Media Governance – Wie man einen Rest Kontrolle über die Unternehmenskommunikation wahrt

Logo_marketing_forum_2013_rgbIm Rahmen der Promotion World auf der Hannover Messe findet vom 08.04. bis 12.04.2013 das marketing forum hannover statt. Das marketing forum hannover bietet eine Vielzahl an Vorträgen rund um gegenständliche Werbung, Social Media, Neuromarketing und Nachhaltigkeit. Hier gibt es das Gesamtprogramm.

Am 8.04. von 14:00 bis 15:00 halte ich dort den Vortrag zu „Social Media Governance – Wie man einen Rest Kontrolle über die Unternehmenskommunikation wahrt“.

Die rasante Entwicklung der Online-Kommunikation wie Blogs, soziale Netzwerke, Videoportale oder Wikis haben die Bedingungen für die Generierung von user generated content und des Social Graph als Ausdruck sozialer Beziehungen radikal vereinfacht. Parallel verändern die sozialen Medien Werte wie die der informationellen Selbstbestimmung oder des geistigem Eigentums und führen zu einer wachsenden Bedeutung der Stimme der Kunden im Netz und damit auch zu einem stärkeren Kontrollverlust.
Hier setzt die Social Media Governance an, verstanden als Aushandlung von Handlungsspielräumen und strategischer Ausrichtung der Online-Kommunikation von Unternehmen und Organisationen. Instrumente zur Umsetzung der Governance sind u.a. Social Media Policy, Social Media Guideline, Monitoring sowie ein Radar für Krisenkommunikation.

Wir verfügen über ein paar Freitickets zum marketing forum hannover. Die ersten fünf Kommentare zu diesem Beitrag erhalten eines.

Open #rp13 – wie man einer Konferenz ihre Seele zurückgibt

CC by-sa - Flickr http://www.flickr.com/photos/mariesturges/5294604943/in/photostream/
CC by-sa – Flickr http://www.flickr.com/photos/mariesturges/5294604943/

Meine erste re:publica war 2007. In der Kalkscheune drängten sich die Blogger, die man sonst nur aus den RSS-Feeds kannte. Robert Basic, Sascha Lobo, Don Dahlmann standen mit Kaffee und Zigarette im Hof und das Programm war nur Nebensache. Junge Startups wie mymuesli kamen dazu, um sich über Social Media Kommunikation zu informieren. Man diskutierte die alten Konflikte zwischen Bloggern und Journalisten und ärgerte sich darüber, dass Don Alphonso seine Absage an die re:publica zwei Tage vor dem Ereignis in sein Blog gekotzt hatte.

Fast forward re:publica 2012 – die Konferenz findet zum ersten Mal in der Station in Berlin statt. Ausstellerzahl und Gästeanzahl und Sessionszahl sind immer größer geworden, das ganze ähnelt eher der CeBit als einem Barcamp. Man trifft zwar immer noch die gleichen Gesichter, aber jetzt mischen sich Werber, Journalisten und Politiker unter die Blogger.

Ich halte nichts davon, über Vergangenes zu trauern. Die re:publica begann als Klassentreffen der Blogger und ist heutzutage Aushängeschild einer über Deutschland hinausgehenden digitalen Szene. Sie wurde professioneller, kommerzieller, weniger authentischer, größer – sie kam öfter in die Tagesschau und in die W&V, dafür weniger in die kleinen und vielen Blogs.

Ich war auf der re:publica bis auf 2008 jedes Mal, sogar in den letzten Jahren immer mit eigenen Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Ich werde auch diesmal hingehen, auch wenn ich weiß, dass mich nicht mehr viel Neues erwarten wird – aber einfach weil es so nett ist, in der Sonne im Mai das Digitale an mir vorbeirauschen zu lassen.

Als Agendasetter für die digitale Diskussion ist die re:publica seit dem Umzug in die Station nicht mehr aufgetreten. Man hat größere und bekanntere Namen als Keynote-Speaker werben können, aber mit der Professionalisierung wurde das Gespür für die Kernthemen aufgegeben. Mit der Professionalisierung und dem Verkauf der re:publica an die Sponsoren ging ein wichtiger Teil der „Seele“ dieser Konferenz verloren. Wer könnte das am besten widerspiegeln als Motto der Konferenz selbst: „In/Side/Out“. Continue reading „Open #rp13 – wie man einer Konferenz ihre Seele zurückgibt“

Wie man als Wissenschaftler zum Unternehmer wird…

scientist_entrepreneur

Letzten Sommer hatte ich das große Vergnügen, in Oxford über meine eigene Erfahrungen als Wissenschaftsunternehmer zu sprechen. Diesmal ergibt sich die Möglichkeit, dass ein Freund von mir aus Cuimbra bzw. Cambridge seine Perspektiven dazu erläutert:

The Scientist als Entrepreneur – kann man als Wissenschaftler erfolgreich ein Unternehmen gründen?

ikosom Büro Berlin, Markgrafenstr. 12-14, 10969 Berlin – Montag, 25.März 2013 – 19 Uhr – Eintritt frei

joao_pereiraDr. Joao Pereira wird darüber berichten, welche Erfahrungen er in der Gründung und Betreuung von Start-Ups gemacht hat. Er hat in Cambridge als Doktorand und Portugal als Professor forscht, viele Unternehmen und Start-Ups (darunter eine Modelagentur) gegründet und ein Buch über Erfolge und Mißerfolge als Wissenschaftsunternehmer geschrieben.

Wir haben in unserem neuen Büro einen schönen großen gemütlichen Vortragsraum, den wir dafür gerne nutzen könnten. Und wir zeigen Euch gleich mal den tollen Blick über Berlin, den wir aus unserem Büro genießen dürfen.

Dr. João Pereira is a research associate and biomathematics lecturer at the Faculty of Medicine of the University of Coimbra in Portugal. His undergraduate degree was in electrical and telecommunications engineering, graduated from the Lisbon Technical University, where he also lectured Statistics. After working as a business analyst for McKinsey & Company in 2005, he pursued a PhD degree in Brain Imaging in MRI systems at the University of Cambridge which he obtained in 2010. He co-founded and worked on four start-ups in Cambrigde: an internet based modelling agency, an ultra-small antenna company, a boutique business consultancy for SMEs, and an investment fund for rare string instruments, gathering investment from angels and public funds alike. He was considered by The Spectator magazine as one of the top 10 most promising young entrepreneurs in the UK in 2010, and won a number of business plan awards, notably in the London Business School
competition. Currently, in parallel with his academic interests, he is a founding partner of yet another company, in medtech, for the commercialization of a novel point-of-care diagnosis system.

Festivals 3.0 – Vor- und Nachteile des Crowdfundings für Kulturveranstaltung

Am 23. März um 14 Uhr sind wir in Heidelberg bei einer Podiumsdiskussion zur Finanzierung von Kulturveranstaltung im Rahmen von festival 3.0. Wir werden über Crowdfunding sprechen, auf dem Podium sitzen:

  • Prof. Dr. Oliver Scheytt,
Geschäftsführer KULTUREXPERTEN Dr. Oliver Scheytt GmbH, Präsident Kulturpolitische Gesellschaft
  • 
Peter Gartiser, Geschäftsführer METRUM Managementberatung GmbH

  • Dr. Stephan Muschick,
 Geschäftsführer RWE-Stiftung / Vorsitzender AKS im Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V.

  • Thorsten Schmidt, Intendant Heidelberger Frühling
  • Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender MLP Finanzdienstleitungen AG
  • Best Practice: Karsten Wenzlaff, Geschäftsführer des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien IKOSOM
  • Moderation: Pius Knüsel, ehemaliger Direktor Pro-Helvetia, Co-Autor »Der Kulturinfarkt«

Warum ist Crowdfunding für Festivals so ein kontroverses Thema?

In Deutschland gibt es pro Jahr einige tausende Kulturfestivals – manche mit einem kleinen Budget und viel ehrenamtlichem Engagement, manche mit sehr großem Budget und professionellen Strukturen.

Die Finanzierung durch die öffentliche Hand und durch Sponsoren ist nicht immer einfach, deswegen gibt es immer wieder auch Anfragen uns, ob nicht Teile des Festivalbudgets aus Crowdfunding finanziert werden kann.

visionbakery-theaterfestivalDie Ausgangslage ist nicht ganz so eindeutig: einerseits sind Festivals sehr konkret, jeder kann sich darunter vorstellen, was das Ergebnis des Crowdfunding-Projekts sein kann. Man hat auch die Möglichkeit, sehr spannende Gegenleistungen zu vergeben: Backstage-Erlebnisse, Treffen mit den Künstlern, Tickets, Logos von Sponsoren auf Werbemitteln.

Aber viel wichtiger: ein Festival hat viele Mitwirkende vor und hinter der Bühne, die dazu beitragen können, dass das Crowdfunding-Projekt verbreitet wird. Künstler können ihre Fans auffordern, dass Festival zu unterstützen. Mitarbeiter können in ihrem Freundeskreis auf das Projekt aufmerksam machen. Das Publikum kann einbezogen werden.

startnext klangwerktageEin Nachteil beim Crowdfunding für Festivals ist, dass die Summen, die in Deutschland dafür bereitstehen, kaum den finanziellen Aufwand von Festivals decken können. Es kann also nur eine Teilfinanzierung in Frage kommen.

Dies kann dann auch den Umstand verdecken, dass Festivals in der Regel auch dann stattfinden, wenn das Crowdfunding-Projekt an der Zielsumme scheitert. Die Crowd kann also nicht über Erfolg und Mißerfolg des Festivals bestimmen und damit ist der Anreiz, das Festival zu finanzieren, wieder kleiner.

pling-place2beEin drittes Problem ist die lokale Gebundenheit von Kulturveranstaltungen – sie sorgt dafür, dass nur Crowdfunder sich für das Projekt interessieren können, die tatsächlich eine Chance haben, das Festival auch zu besuchen.

Welche Empfehlungen gibt es also für Crowdfunding von Festivals?

Crowdfunding kann die Finanzierung von Teilen des Festivals ermöglichen, zum Beispiel die Kosten für ein Zusatzkonzert oder Marketing-Aktionen, die ohne das Geld der Crowd nicht möglich wären. Auf diese Weise kann man die Kommunikationsaspekte von Crowdfunding (Marketing, Mobilisierung von Unterstützern) kombinieren mit dem Finanzierungsaspekt von Crowdfunding.

kickstarterxoxoWichtig ist es, sich auch Gegenleistungen auszudenken, die unabhängig vom Ort des Festival sind – das könnten zum Beispiel T-Shirts oder CD-Aufnahmen.

Wichtig ist es aber beim Crowdfunding an die Zielgruppen zu denken – warum sollen sich die Zuschauer engagieren? Was bringt ihnen das Festival emotional? Welche gesellschaftliche Rolle spielt das Festival? Dann kann sogar Leute dazu bewegen, ein Festival zu unterstützen, welches auf einem anderen Kontinent stattfindet.

Interview – zu gekauften Fans und Followern

Logo der Nachrichtenagentur pressetextDer österreichischen Nachrichtenagentur pressetext gab Jörg Eisfeld-Reschke eine Einschätzung zum den Hintergründen zum Kauf von Fans in sozialen Netzwerken.

“Gerade die Fan-Zahlen auf Facebook und Twitter sind Reputationsmerkmale. Wenn jedoch vor allem Fans und Followers gekauft werden, kann es sich mittelfristig enorm schadhaft für die Person oder das Unternehmen auswirken.”

“Die Verantwortlichen schauen dabei häufig vermehrt auf Quantität als auf Qualität. Auch die Agenturen stehen unter Druck, ihren Kunden die geforderten quantitativen Kennzahlen zu liefern. Nachhaltig schadet diese Vorgehensweise jedoch der Reichweite.”

Der gesamte Beitrag ist hier zu lesen.

Europe So Close @eusoclose zur EU-Datenschutzgrundverordnung

ESC_Logo_278x16535In wenigen Minuten beginnt das erste Webinar von Europe So Close. Gäste sind diesmal:

  • Rechtsausschuss (JURI): MEP Eva Lichtenberger, Die Grünen – Österreich, Fraktion der Grünen/EFA im Europäischen Parlament.
  • Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE): Julien Bencze für das Büro MEP Amelia Andersdotter, Piratpartiet – Schweden, Fraktion der Grünen/EFA im Europäischen Parlament.
  • Ausschusses für Beschäftigung und Soziale Angelegenheiten (EMPL): Thomas Stiegmaier für das Büro MEP Evelyn Regner, SPÖ – Österreich, Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten & Demokraten im Europäischen Parlament.

Das Webinar ist kostenlos, die Teilnahme erfolgt über AdobeConnect.

Interview – Deutschland ist in Sachen E-Partizipation ein Entwicklungsland

Logo politik.deAuf politik.de entwickelt die Agentur ]init[ eine Plattform, die von der polidia GmbH betrieben wird,  für Informationen und den Austausch zu Beteiligung mit digitalen Instrumenten. Im Interview äußerte sich Jörg Eisfeld-Reschke gegenüber der politik.de-Redaktion zu ePartizipation, Jugendliche als Zielgruppe in Beteiligungsverfahren und die Gemeinsamkeiten von ePartizipation und Crowdfunding.

„Deutschland ist in Sachen E-Partizipation noch in vielerlei Hinsicht ein Entwicklungsland. Das schafft zwar einerseits Raum für viele neue Ideen und Ansätze, allerdings ist das Verständnis von E-Partizipation nicht genügend ausgeprägt.“

„Ich persönlich bin kein Freund von Plattformen, auf denen man nur Mängel melden kann oder von Bürgerhaushalten, die ausschließlich über Kürzungen debattieren.“

Das ganze Interview ist hier zu lesen.

Weder Utopie noch Dystopie – Thesen zum Journalismus in der digitalen Moderne

Morgen findet eine Podiumsdiskussion anlässlich der Vorstellung des gleichnamigen Buches in der Bremer Vertretung in Berlin statt.

Heute hatte ich zudem das etwas einerseits schöne Erlebnis, den Intendanten des Bayerischen Rundfunks Ulrich Wilhelm etwas zum Thema „Digitalisierung und demokratischer Diskurs“ sagen zu hören, wobei ich eben andererseits mich wunderte, mit welcher Vehemenz der Intendant des Bayerischen Rundfunks die Geschäftsmodelle der Printzeitungen verteidigte, welche ihm im Dank dafür das Depublikationsgebot und das Leistungsschutzrecht servierten.

Da es nach der Veranstaltung in der Bayerischen Vertretung keine öffentliche Diskussion, sondern „nur“ einen Weinempfang gab und ich mich noch mit ein paar Thesen verstärkt auf die Diskussion morgen vorbereiten will, habe ich hier schon mal vorab zur Diskussion ein paar Sätze aufgeschrieben. Sie sind vage und bedürfen sicherlich einer weiteren Ausformulierung. Kommentare erfreuen aber.

1. Die Digitalisierung der Kommunikation ist begleitet vom irreversiblen Wandel von Praktiken, Kontexten und Geschäftsmodellen im Journalismus.

Kein Leistungsschutzrecht, keine Google-Steuer, kein Verbot der Tagesschau-App und keine Paywall werden den Prozess der Digitalisierung zurückdrehen können. Die digitale Moderne ist da, sie ist gewollt, sie bedeutet gesellschaftlicher Fortschritt – vor allem weil die Verbreitung von Informationen so ressourcensparsam wie noch nie ist. Die Menschheit ist zivilisierter, wenn Informationen schnell und einfach verfügbar sind. Digitalisierung bedeutet also vor allem Zivilisation.

2. Die durch die digitalen Moderne vorangebrachten Umwälzungen sind aber nicht nur eine Frage der Durchführung und Finanzierung von Journalismus, sondern der Funktionsfähigkeit von Öffentlichkeit.

Die grundlegende Frage, an der sich jeder technische Fortschritt messen lassen muss, ist inwiefern sie der Öffentlichkeit hilft. Öffentlichkeit, nur unvollständig mit Open oder Public im englischen beschrieben, ist beides: Zugang und Diskurs. Wer die digitale Moderne zum Vorwand nimmt, um einen erschwerten Zugangs oder einen eingeschränkten Diskurs durchsetzen zu wollen, stellt sich gegen den zivilisatorischen Fortschritt.

3. Die „Krise des Journalismus“ ist vor allem eine Krise der Massenmedien.

Zeitungssterben hin und her, aber kein Zeitalter zuvor sah soviele Massen an Medien und sowenig Relevanz der Massenmedien. Die schiere Anzahl verfügbarer Medien nimmt nach wie vor zu. Die Massenmedien verlieren an Einfluss, Aufmerksamkeit, Relevanz – und nicht zuletzt deswegen an Einnahmen.

4. Journalisten und Medienunternehmen sitzen nicht mehr im gleichen Boot.

Die wirtschaftliche Krise der Massenmedien ist nicht zuletzt Symptom einer Auflösung des institutionellen Rahmens von Journalismus und Medienorganisationen – Journalismus findet nicht mehr nur in den Medienorganisationen statt und Medienorganisationen beschäftigen sich nicht mehr in erster Linie mit Journalismus. Die Solidarität der Journalisten mit den Medienorganisationen sollte ein Ende dort haben, wo die Medienorganisationen keine Solidarität mit den Journalisten gezeigt haben. Continue reading „Weder Utopie noch Dystopie – Thesen zum Journalismus in der digitalen Moderne“

Journalismus in der digitalen Moderne – Buch veröffentlicht und Einladung zur Diskussion

Karsten Wenzlaff hat gemeinsam mit Dr. Leif Kramp, Dr. Leonard Novy und Dr. Dennis Ballwieser ein Buch über Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im Journalismus herausgegeben, in dem zahlreiche bekannte Autoren und Journalisten einen Beitrag geleistet haben, welches Innovations- und Disruptionspotenzial die Digitalisierung des Journalismus aufweist.


Am Donnerstag den 21. März 2013 um 18.30 Uhr findet in der Vertretung der Hansestadt Bremen in Berlin eine Podiumsdiskussion statt, auf der das Buch vorgestellt wird. Außerdem diskutieren Journalisten über das Innovationspotenzial der Digitalisierung.

  • Mathias Müller von Blumencron
    Chefredakteur, DER SPIEGEL
  • Philip Grassmann
    Stellv. Chefredakteur, der Freitag
  • Jessica Binsch
    Digitaljournalistin, dpa
  • Nicolas Kayser-Bril
    CEO Journalism++

Unterstützt wird die Veranstaltung finanziell von der Vertretung der Hansestadt Bremen sowie als Sponsor das Journalismus-Tool „tame“.

Über das Buch

journalismusdigitalemoderneHerausgegeben von Leif Kramp, Leonard Novy, Dennis Ballwieser und Karsten Wenzlaff

Journalismus in der digitalen Moderne
Einsichten – Ansichten – Aussichten

2013. 244 S. Br. EUR 29,95 ISBN 978-3-658-01143-7

Das Internet, soziale Medien und Technologien mobiler Kommunikation stehen für grundlegende Umwälzungen, die etablierte Medienorganisationen unter massiven Anpassungsdruck setzen. Neue Strukturen entstehen, die Geschäftsmodelle und Denkweisen herausfordern.
Das Buch liefert eine facettenreiche Analyse der Veränderungen, die sich aus der Verbreitung
digitaler Medien für Nachrichtenorganisationen und den Journalismus als Kernelement moderner Demokratien ergeben. Es behandelt die Pressekrise und diskutiert innovative Ansätze der Finanzierung und Produktion von Journalismus, der sich an den gesellschaftlichen und technologischen Realitäten des 21. Jahrhunderts neu ausrichten muss.
Inhalt
Krise des Journalismus – Profession am Scheideweg – Vom Produkt zum Prozess – Wandel von
Rollenbildern – Community-Building – Hyperlokale Blogs – Open Newsroom – Wie Computer den
Journalismus verändern – Zentrale Herausforderungen für Deutschlands Medienhäuser – Neue
Geschäftsmodelle – Innovationen im Journalismus – Technologie als Chance . Philanthropie und
Journalismus – Stiftungsfinanzierte Medien
Herausgeber
Dr. Leif Kramp ist Kommunikations- und Medienwissenschaftler sowie Forschungskoordinator
des Zentrums für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität
Bremen.
Dr. Leonard Novy ist Politikwissenschaftler und Direktor am Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) in Berlin.
Dr. Dennis André Ballwieser ist Arzt und arbeitet als Redakteur bei Spiegel Online in Hamburg.
Karsten Wenzlaff ist Gründer und Geschäftsführer des Instituts für Kommunikation in sozialen
Medien (ikosom).

Crowdinvesting goes viral

companisto-livekritikDas Unternehmen livekritik.de, die mit dem Gründer Rod Schmid auch Gast der letzten Crowdlounge war, hat drei Tage vor Abschluss des Crowdfundings eine wichtige Marke durchbrochen: mehr als 500 Gründer investierten etwas mehr als 80.000 Euro in das Unternehmen. Soweit wir das überblicken können, gibt es kein Unternehmen, dass auf den anderen Crowdinvesting-Plattformen in Deutschland diese hohe Anzahl an Investoren erreicht hat.

Es ist vermutlich sogar das Crowdinvesting-StartUpProjekt mit den meisten Investoren in Europa. In Europa gibt es bisher nur einige wenige Crowdinvesting-Plattformen wie GrowVC, Symbid oder Crowdcube. In den USA ist Crowdinvesting erst seit kurzem erlaubt und die Plattformen werden gerade gegründt. Im Rest der Welt gibt es daher kaum so viele Crowdinvesting-Plattformen wie im deutschsprachigen Raum.

Auf der holländischen Plattform Symbid, die auf einem Genossenschaftsmodell basierend bis zu 2,5 Millionen Euro, kamen ähnliche Investorenzahlen zusammen: dort hatte das Projekt Enviu 392 Investoren und erzielte 100.000 Euro. Auf Crowdcube wurde das Unternehmen The Rushmore Group mit 1 Million Pfund unterstützt, allerdings nur von 143 Investoren.

Companisto LogoAus Sicht des Crowdinvesting-Markts ist das interessante Ergebnis, dass die Plattform Companisto mit 5-Euro-Investitionen damit die Start-Up-Finanzierung einer breiten Masse ermöglicht. Zwar kam die Finanzierung nicht so schnell zustande wie bei anderen Projekten beispielsweise auf Seedmatch (Sugarshape), aber unter Marketing-Aspekten ist es sicherlich erfreulich für das Unternehmen livekritik.de, soviele potenzielle Werbebotschafter mobilisiert zu haben, die in den nächsten Monaten und Jahren für die Plattform sich einsetzen können.

Damit zeichnen sich drei Formen von Viralität ab, die durch Crowdinvesting ermöglicht wird. Einerseits die superschnelle Finanzierung, die auf Plattformen wie Seedmatch mit einem Investment ab 250 Euro eine entsprechende Aufmerksamkeit in den Medien generiert. Andererseits die hohe Investorenanzahl, die später in der Unternehmenskommunikation sehr hilfreich sein kann.

Sehr spannend ist aber auch, dass klassische Technologie-Unternehmen wie Sonnenrepublik eine Form des Crowdinvesting bevorzugen, welche eher weniger, dafür aber höhere Investitionen forciert. Auf Innovestment kann man erst ab 1000 Euro investieren, aber hat dafür die Möglichkeit, dass im Auktionsprozess vorab das Unternehmen eine deutliche Wertsteigerung erhält.

Diese Beispiele zeigen aber alle, wie vielfältig sich das Crowdinvesting in Deutschland entwickelt – von lückenschließender Seedfinanzierung hin zu einer spannenden Form der Wachstumsfinanzierung und damit einer viralen Unternehmenskommunikation. Dies wird auf der Crowdinvesting-Konferenz intensiv diskutiert.

Update: Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass das startnext-Projekt fairnopoloy 861 Unterstützer hat. Fairnopoly ist ein Mischprojekt aus Crowdfunding und Crowdinvesting. Es wurde eine Genossenschaft gegründet und kein klassisches Start-Up. Daher wurde das Projekt nicht als reines Crowdinvesting-Projekt mitgezählt. 4900 Genossenschaftsanteile á 50 Euro wurden angeboten – es ist nicht ganz klar, ob 4209 Anteile verkauft wurden oder die Differenz zwischen 4209 und 4900 – also 691 Anteile. Die 861 Unterstützer, die Crowdfunding und Crowdinvesting nutzen, haben gemeinsam entweder 4209 oder 691 Anteile gezeichnet, aber es ist nicht klar, wieviele der 861 Unterstützer wieviele Anteile gezeichnet haben.

Ein Facebook-Event, mehrere Veranstalter – wie macht man das?

Die Funktion ist selbst Facebook-Experten wenig bekannt: Wie kann man ein Event so anlegen, dass es bei mehreren Facebook-Seiten in der Veranstaltungsliste auftaucht?

Über Facebook-Seiten kann man auch Termine (sogenannte Facebook-Events) anlegen und diese dann an die Fans verteilen. Ein Problem, welches sich aber oft stellt, ist dass man eventuell unterschiedliche Facebook-Seiten als Gastgeber eintragen möchte. Uns geht das zum Beispiel so, wenn wir die Crowdlounge organisieren, bei der wetek, Kompetenzzentrum für die Kreativwirtschaft und wir Veranstalter als sind.

Anhand eines ganz anderen Beispiels wollen wir aber mal zeigen, wie das geht. ikosom-Expertin Karin Blenskens hat ein kleines Theater namens „Theater Verlängertes Wohnzimmer„, in dem unter anderem Live-Hörspiele wie zum Beispiel „Der Hexer“ aufgeführt werden. Damit hat man gleich zwei Facebook-Fan-Seiten: das Theater und das Theaterstück. Wenn man jetzt einen Facebook-Termin anlegen möchte,  müsste man sich normalerweise für einer der beiden Fan-Seiten als Gastgeber entscheiden.

Ist man aber Admin bei beiden Seiten, kann man beide Fan-Seiten auch als Gastgeber beim Event eintragen. Man erstellt dazu erst einen Event über einen der beiden Gastgeber. Danach geht man in „Bearbeiten“ beim Event, dann auf die Administrationseinstellungen (kleines Zahnrädchen oben rechts) und klickt auf Gastgeber bearbeiten. Jetzt kann man natürliche  Personen  aus dem eigenen Freundeskreis, aber eben auch Fan-Seiten, deren Admin man ist,  hinzufügen.

Erster Schritt: Event anlegen  Zweiter Schritt: Gastgeber bearbeiten  Dritter Schritt: zweiten Gastgeber hinzufügen

Das geht beliebig oft und die Verknüpfung bleibt auch bestehen, wenn man danach als Admin wieder rausgetragen wird bei der zweiten Seite. Bei beiden Fan-Seiten erscheint das dann in der Veranstaltungstimeline.

„The Future of Crowdfunding“ – Internationale Konferenz mit der europäischen Crowdfunding-Branche

Am 17. April 2012 findet im Hauptgebäude der Berliner IHK die Konferenz „The Future of Crowdfunding“ (www.future-crowdfunding.de)statt.

Das Programm beinhaltet Vorträge und Diskussionen mit Crowdfunding-Experten und Crowdfunding-Plattformen. Die Referenten der deutschen und europäischen Crowdfunding- und Crowdinvesting-Plattformen werden die wichtigsten Zukunftstrends und die drängendsten Fragen der Branche besprechen, darunter u.a.:

  • Wie kann man Crowdinvesting in öffentliche Infrastruktur ermöglichen?
  • Welche Möglichkeiten bietet Crowdinvesting innovativen Start-Ups?
  • Wie kann der Anlegerschutz beim Crowdinvesting gewahrt bleiben?
  • Wie können Kofinanzierung und Crowdfunding sinnvoll kombiniert werden?
  • Wie verändert Crowdfunding die Kreativwirtschaft?
  • Ersetzt Crowdsourcing und Crowdfunding das traditionelle Unternehmensmarketing?

Als Partner haben die folgenden Crowdfunding-Plattformen zugesagt: 1000×1000, Bergfürst, BerlinCrowd, Conda, Crowdculture, Companisto, Booomerang, Inkubato, Innovestment, LeihDeinerStadtGeld, Pling, Seedrs, Sellaband, Seedmatch, United Equity, Visionbakery.

Tickets kann man hier erwerben: http://www.future-crowdfunding.de/tickets/
.

Die Veranstaltung ist Teil der Crowdsourcing Week 2012, die Anfang Juni in Singapur stattfindet. Weitere Partner sind die IHK Berlin, der Deutsche Crowdsourcing Verband, das European Crowdfunding Network und dem Deutschen IPTV-Verband.

Experten des Crowdfundings von diesen Firmen werden vor Ort sein: douwen&koren (Holland), ikosom (Deutschland), marketingsociety (Deutschland), Gumpelmedia (Österreich), twintangibles (Italien/Spanien), crowdfunding.pl (Polen), webclusive (Holland).

Hier geht es zum Facebook-Event.

Hier geht es zum Xing-Event.

Über die Reichweite der Crowdfunding-Plattformen auf Facebook – über welche Plattform wird eigentlich gesprochen?

Heute haben wir ein spannendes Tool kennengelernt: Fanpage Karma. Hier kann man analysieren, wie sich die Facebook-Fan-Seiten von eigenen, aber auch von fremden Fan-Seiten entwickeln und diese vergleichen. Sehr schön kann man das an diesem Ranking:

fanpagekarma_crowdfunding_20130314

  • Der erste Wert gibt an, wie oft auf Facebook über die Fan-Seite gesprochen wird, also wie oft die Beiträge geliked, geshared und kommentiert werden.
  • Der zweite Wert gibt die Anzahl der Fans insgesamt an.
  • Der dritte Wert gibt den Page Performance Index an – eine gewichtete Zahl aus dem Wachstum der Seite und ihrem Engagement (Seiten mit vielen Fans sollten auch ein hohes Engagement haben)
  • Spannend für den deutschen Raum ist, dass eine relativ neue Crowdinvesting-Plattform wie Greenvesting im PPI am besten darsteht, weil dort sehr viele Diskussionen angestossen werden.

    Generell aber kann das Tool eine ganze Menge – zum Beispiel kann man sich jeden morgen einen Report schicken lassen, der einem die Facebook-Updates aller Crowdfunding-Seiten des letzten Tags zukommen lässt.

    Die Ranking-Listen lassen sich auch kollaborativ verwalten, wer also Zugang zu diesem Ranking haben will, kann sich einfach melden.

Powered by Fanpage Karma

Leitfaden JugendBarCamp erschienen

BarCamps sind seit einigen Jahren eine beliebte Alternative zur klassischen Konferenz – inzwischen ist es möglich, (fast) jede Woche ein BarCamp irgendwo in Deutschland zu besuchen. Seit 2010 haben auch die ersten InnovatorInnen BarCamps als Format für die Jugendarbeit entdeckt. Stattgefunden haben in den vergangenen zwei Jahren allerdings nicht mehr als ein Dutzend tatsächlicher JugendBarCamps im deutschsprachigen Raum. Die Gründe dafür liegen unter anderem am fehlenden Know-how darüber, wie das Format BarCamp für die Jugendarbeit adaptiert werden kann.

JugendBarCamps bieten für Jugendliche einige Chancen und Herausforderungen. Die vorliegende Broschüre arbeitet diese heraus und skizziert Lösungsansätze. Zukünftigen Veranstaltern bietet der Leitfaden Hinweise zur Planung, Organisation und Durchführung von JugendBarCamps.

Der Leitfaden für die Praxis nähert sich dem Organisationsablauf eines JugendBarCamps in elf Phasen von der Format- und Themenfindung, über die Werbung, den eingesetzten Onlinetools, der Sessionplanung bis hin zur Nachbereitung. Angereichert mit Infoboxen, Checklisten und persönlichen Interviews sind Praxiseinblicke möglich und laden zum Nachmachen ein.

Leitfaden jetzt verfügbar

Die Broschüre kann kostenfrei als PDF heruntergeladen sowie die gedruckte Version im IJAB bestellt werden. In den kommenden Wochen werden wir einzelne Kapitel zusätzlich als Blog-Beiträge veröffentlichen. Über Kommentare, Hinweise und Rezensionen würden wir uns freuen.

Logo youthpartDer Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

SozPad: Online-gestützt – Veranstaltungen zum Peer-Austausch

Natürlich ersetzen soziale Medien nicht jegliche Art von Veranstaltungen. Doch die zur Verfügung stehenden digitalen Instrumente können den Peer-Austausch intensivieren – vor, während und nach den Veranstaltungen. Ein gutes Beispiel hierfür sind sogenannte BarCamps.

BarCamp

Zwei zentrale Prinzipien des Formats BarCamp (auch Unkonferenz) sind der gegenseitige Wissens- und Erfahrungsaustausch und die Selbstorganisation der Teilnehmenden. Sie sind dialogisch und interaktiv angelegt. Vorgegeben wird lediglich das Oberthema. Die konkrete inhaltliche Ausgestaltung liegt ganz in der Hand der Teilnehmenden.

Jedes BarCamp beginnt mit einer öffentlichen Sessionplanung. Themen werden vorgeschlagen und das Interesse abgefragt, woraufhin Räumlichkeiten und Uhrzeit zugewiesen werden. Das Prinzip der Selbstorganisation betrifft dabei auch die Leitung der einzelnen Sessions, deren Moderation und Strukturierung durch die Teilnehmenden wiederum eigenständig erfolgt. Teilnehmende sind zudem aufgefordert aktiv selber Themen für Sessions einzubringen.

Für die Koordination und Durchführung von BarCamps wird auf verschi dene digitale Dienste zur Kommunikation und Dokumentation zurückgegriffen. Twitter und Etherpad werden in nahezu jedem BarCamp intensiv genutzt. Mit Mixxt (mixxt.de) kann für ein BarCamp eine Community geschaffen werden, innerhalb derer bereits frühzeitig Themen eingebracht, beworben und diskutiert werden können.

BarCamps eignen sich für alle Zielgruppen, die Themen partizipativ, gleichberechtigt und transparent diskutieren möchten.

Twitter zur Diskussion

Für die digitale Kommunikation einer Veranstaltung hat sich der Microblogging-Dienst Twitter etabliert. Impressionen, Fragestellungen oder besonders nennenswerte Erkenntnisse eines Vortrags oder einer Session können via Twitter mit Teilnehmenden und auch der Öffentlichkeit geteilt werden. Durch die Nutzung von Hashtags werden Beiträge gebündelt. Auch externe Nutzende haben die Möglichkeit zu kommentieren oder Fragen zu stellen.

Während einer Veranstaltung werden sogenannte Twitterwalls genutzt, um alle Beiträge rückzuspiegeln und in die Diskussion vor Ort einfließen zu lassen. Sie zeigen die neuesten Tweets mit dem jeweiligen Hashtag auf Bildschirmen oder Leinwänden an. Ein kostenfreier Anbieter ist twitterwallr.com.

Facebook zur Vernetzung

Die Einrichtung einer Facebookgruppe eignet sich für die Bekanntgabe organisatorischer Details und fungiert in der Regel als Plattform für Fragen und Antworten aller Beteiligten. Aus Sicht der Teilnehmenden stellen Facebookgruppen eine erste Möglichkeit dar, sich untereinander zu vernetzen und gedanklich auszutauschen. Oft kann beobachtet werden, dass erste inhaltliche Fragestellungen in den Facebookgruppen kommuniziert und diskutiert werden. Nach einer Veranstaltung bilden sie einen zentralen Anlaufpunkt für die Fortsetzung von Diskussionen.

Etherpad zur Dokumentation

Etherpad ist ein Instrument zum kollaborativen Schreiben. Es ermöglicht mehreren Autoren gleichzeitig an einem Textdokument zu arbeiten. Für Veranstaltungen eignet sich ihr Einsatz vor allem, weil sie es ermöglichen, in Echtzeit an ihnen zu arbeiten und Veränderungen damit sofort für alle sichtbar sind. Mithilfe von Etherpads dokumentieren die Teilnehmenden selbst, wobei die einzelnen Autoren farblich unterschiedlich hervorgehoben werden. Der Bearbeitungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt kann zudem auch im Nachhinein eingesehen werden, wodurch der zeitliche und inhaltliche Verlauf der Dokumentation im Detail nachzuvollziehen ist.

sozpad_70Dieser Text ist erstmals in der Broschüre „SozPad – Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“ des Fachkräfteportal Kinder- und Jugendhilfe erschienen. Auf der Internetseite kann sie als PDF kostenfrei heruntergeladen oder eine gedruckte Version bestellt. Mehr Informationen zur Broschüre

Preis für ePartizipation

Bürgerbeteiligung und E-Partizipation gewinnen stetig an Bedeutung für gesellschaftliche und politische Prozesse. Dieser Entwicklung möchten die Agentur ]init[ AG für digitale Kommunikation und der Behörden Spiegel mit dem Online-Partizipationspreis Rechnung tragen. Sie bieten erfolgreichen Projekten aus Bund, Ländern und Kommunen eine breite Öffentlichkeit und möchten damit zu einer stärkeren Förderung der Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen beitragen.

preis für online-partizipation

Teilnahmebedngungen

  • Projekte aus der Verwaltung in der D-A-CH-Region. Wenn Partizipationsprojekte mit mehreren Akteuren durchgeführt wurden, muss mindestens ein Projektpartner aus der Verwaltung kommen.
  • Aktuell laufende oder Projekte, die im Jahr 2012 abgeschlossen worden sind
  • Projekte müssen mindestens teilweise online durchgeführt werden oder worden sein
  • Das Projekt muss den Austausch mit den Bürgern fördern und auch einen Rückkanal in die Verwaltung/Politik bieten.

Bewertungskriterien:

  • Förderung der Partizipationskultur in der Verwaltung
  • Nutzungsgrad innerhalb der angesprochenen Zielgruppe
  • Rückfluss der Ergebnisse in die Verwaltung oder ins Projekt
  • Wie ist das Projekt innerhalb der Verwaltung verortet/eingebettet

Bewerbung

Eine Bewerbung ist bis zum 28.3.2013 unter politik.de möglich. Nähere Informationen und die Teilnahmebedingungen sind ebenfalls dort verfügbar.

SozPad: Geld aus dem Netz – Fundraising in sozialen Medien

Viele Einrichtungen und Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe sind auf Spenden angewiesen. Mit sozialen Medien eröffnen sich neue Möglichkeiten Spenden zu sammeln und Spender zu binden.

Der erste Schritt einer jeden Fundraising-Konzeption ist eine umfassende Bestandsaufnahme. Dabei werden alle internen und externen Stakeholder identifiziert und hinsichtlich ihres Potenzials für das Fundraising betrachtet. Dieses liegt nicht nur in der direkten Spende, sondern auch in einer möglichen Brückenfunktion zu potentiellen Spendern, welche die Unterstützer einnehmen können. Neben den Mitgliedern, dem Vorstand und Unternehmenspartnern entsteht so eine Erfassung des Netzwerks, welches die Organisation umgibt. In der weiteren Analyse wird das Wissen über die bisherigen Spendenvolumen und -frequenzen zusammengetragen.

Im Fundraising geht es nicht einzig und allein um Geld, zumindest nicht in erster Linie. Der Aufbau einer dauerhaften und engen Beziehung zu den Spendern ist zwar der Garant dafür, dass diese eine Organisation dauerhaft und mit steigenden Geldbeträgen unterstützen, doch darüber hinaus sprechen zufriedene Stakeholder auch in ihren Familien, im Bekannten- und Kollegenkreis positiv über das Anliegen und den Bedarf der Organisation. Kommt Ihnen das bekannt vor? Empfehlungsmarketing oder virales Marketing lassen grüßen. Mit dem Einsatz sozialer Medien kann dieser Effekt gezielt unterstützt werden.

Der Beitrag des Online-Fundraising zur übergreifenden Fundraising-Strategie einer Organisation sollte realistisch eingeschätzt werden. Die Gewinnung eines Großspenders oder das Versprechen einer Erbschaft über Twitter wurde bislang noch nicht dokumentiert. Häufig ist zu beobachten, dass mit den Methoden des Online-Fundraising eine Vielzahl an Kleinspenden eingenommen und Neuspender gewonnen werden. Darauf aufbauend setzen Fundraiser soziale Medien als einen Kanal unter mehreren für die Beziehungspflege ein.

Der größte Teil des Spendenmarktes in Deutschland basiert auf klassischen Spendenformen wie Überweisung, Lastschrift und Bankeinzug. Doch immerhin jeder zehnte Bundesbürger spendet bereits online, und der Anteil der Online-Spender wächst kontinuierlich. Im Bereich der Online-Spenden gibt es über ein einfaches Online-Spendenformular hinaus eine Vielzahl von Diensten und Möglichkeiten zum Fundraising-Erfolg.

Online-Fundraising-Instrumente im Kontext sozialer Medien lassen sich in vier Kategorien gliedern:

Spenden-Plattformen

Wer ohne ein konkretes Projekt vor Augen gemeinnützige Organisationen in ihrer Arbeit unterstützen möchte oder aber an einem Thema Interesse hat und wissen möchte, welche Organisationen sich hierfür engagieren, der wird auf Spenden-Plattformen fündig. Dort stellen sich gemeinnützige Organisationen vor. Sie sammeln entweder ungebundene Spenden für die Gesamtorganisation oder stellen Projekte mit einem konkreten Finanzierungsbedarf vor.

Auf diesen Spenden-Plattformen geben Spender ihre Spende nicht nur ab, sondern können darüber hinaus mit den Vertretern der Plattformen in den Dialog treten. Es ist üblich, dass die Non-Profit-Organisationen im Projekt-Blog über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe informieren.

Beispiele deutschsprachiger Anbieter: Betterplace und HelpDirect

Aktivisten-Fundraising

Anders als bei Spenden-Plattformen stehen im Aktivisten-Fundraising nicht die Organisationen oder ihre Projekte im Vordergrund, sondern die Menschen, die eine Aktion durchführen. Vom Spendenlauf über kreative Aktionen (z.B. verspricht ein Aktivist, sich erst bei Erreichen des Spendenziels wieder zu rasieren) bis hin zu Anlassspenden (z.B. Spenden statt Geschenke zum Geburtstag) sind den Ansätzen der Aktivisten kaum Grenzen gesetzt. Sie legen ein Profil und eine Spendenaktion an, wählen die begünstigte Organisation aus und informieren anschließend ihre Freunde und Bekannten über die Spendenaktion. Oftmals sind die Spendenaktionen auf einen frei wählbaren Zeitraum begrenzt.

Beispiele deutschsprachiger Anbieter: Altruja und Alvarum

Crowdfunding-Plattformen

Crowdfunding ist anders als das Sammeln von Spenden nicht auf den gemeinnützigen Bereich begrenzt. Die Projektträger stellen das Projekt auf einer Plattform ein und geben dort neben einer Beschreibung auch den Finanzierungsbedarf an. Es wird in der Regel erwartet, dass die Projektträger auf ihrem Profil regelmäßig über Änderungen und Neuigkeiten informieren.

Bei einem Crowdfunding-Projekt gilt das „Alles oder nichts“-Prinzip. Das bedeutet, dass die Projektträger die eingegangenen Zahlungen nur dann erhalten, wenn das Finanzierungsziel in voller Höhe erreicht wird. Andernfalls erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück. Auch gehört es dazu, dass die Projektträger Prämien anbieten, die die Unterstützer je nach Einzahlungssumme erhalten können.

Beispiele deutschsprachiger Anbieter: Startnext und VisionBakery

Einkaufsplattformen

Einkaufsplattformen möchten das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Kaufen Konsumenten über den Online-Shop einer Einkaufsplattform ein, so erhält diese eine Provision vom Verkäufer. Die Plattform wiederum reicht diese Provision in Teilen oder vollständig an registrierte Non-Profit-Organisationen weiter. Der Konsument spendet somit indirekt, wenngleich er dafür kein eigenes Geld aufzubringen braucht, sondern lediglich beim Kauf angibt, welcher Organisation oder welchem Spendenzweck das Geld zufließen soll.

Beispiele deutschsprachiger Anbieter: Bildungsspender und Schulengel

Eine umfassendere und regelmäßig aktualisierte Übersicht an Online-Fundraising-Instrumenten steht auf sozialmarketing.de zur Verfügung.

sozpad_70Dieser Text ist erstmals in der Broschüre „SozPad – Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“ des Fachkräfteportal Kinder- und Jugendhilfe erschienen. Auf der Internetseite kann sie als PDF kostenfrei heruntergeladen oder eine gedruckte Version bestellt werden. Mehr Informationen zur Broschüre

SozPad: Change Agents und ihre Überzeugungsstrategien

Wer soziale Medien bereits für die eigene Arbeit nutzt, versteht oft nicht, wenn es die eigene Organisation nicht tut. Gerade diesen Zweiflern kann aber eine Schlüsselrolle bei der Modernisierung von Organisationen zukommen, wenn sie mit den richtigen Argumenten vorgehen.

Zahlreiche Hindernisse können der Nutzung sozialer Medien entgegenstehen. Neugier und Skepsis gegenüber Neuem, das sind Instinkte, die uns in unserem Leben begleiten. Bei jedem einzelnen Menschen, in jeder Gruppe und in jeder Organisation treffen diese in unterschiedlichsten Ausprägungen aufeinander. Sie äußern sich beispielsweise am Festhalten an bestehenden Strukturen, in der Angst vor Kontrollverlust und dem Infrage stellen des Mehrwertes. Sind konkrete Hindernisse, wie beispielsweise rechtliche Fragestellungen, greifbar, so fällt es schwerer auf persönliche Vorbehalte und Ängste einzuwirken.

Die Einführung sozialer Medien in den Kommunikationsmix von Organisationen braucht interne Change Agents. Sie nehmen die Rolle interner Berater wahr und befördern die Organisationsentwicklung. Ihnen kommt eine Schlüsselrolle innerhalb der Organisationen zu, wenn es um die Einführung sozialer Medien in die ommunikationskultur geht. Sie sind Initiator von Veränderungen, geben Anstöße zur KomDie Einführung sozialer Medien in den Kommunikationsmix von Organisationen braucht interne Change Agents. Sie nehmen die Rolle interner Berater wahr und befördern die Organisationsentwicklung. Ihnen kommt eine Schlüsselrolle innerhalb der Organisationen zu, wenn es um die Einführung sozialer Medien in die Kommunikationskultur geht. Sie sind Initiator von Veränderungen, geben Anstöße zur Kommunikation, begleiten Personen und Strukturen beim Wandel und halten die Dynamik der Organisationsentwicklung im Griff. Zu diesem Zweck gehen sie strategisch vor und setzen Impulse bei den Kolleginnen und Kollegen:

1. Aufzeigen, was bereits vorhanden ist
Auch ohne eigenes Zutun befindet sich nahezu jede Organisation bereits in sozialen Medien. Seien es Einträge in der Wikipedia, Beiträge in Blogs oder Videos und Fotos, die Teilnehmende auf Veranstaltungen gemacht und anschließend ins Internet (z.B. YouTube und Flickr) gestellt haben.

2. Gute Argumente streuen
Ob das Streuen von Argumenten und Erfolgen im gelegentlichen Weiterleiten von interessanten Funden an eine Mailingliste, dem regelmäßigen Präsentieren in Teamrunden oder auf andere Art stattfindet, hängt jeweils von den traditionellen nformationsflüssen ab.

3. Unterschiedliche Perspektiven einnehmen
Wenn einzelne Instrumente eingeführt und dargestellt werden sollen, ist es ratsam, lieber mehrere Präsentationen vor eingrenzbarem Publikum durchzuführen als eine Präsentation, bei der die Abteilungen und Hintergründe der Zuhörenden sehr unterschiedlich
sind. Die Aufteilung in mehrere Präsentationen ermöglicht es, die Argumente und Beispiele jeweils anzupassen.

4. Mit-Veränderer finden
Einzelkämpfer haben es schwer. Ist es möglich, Gleichgesinnte in mehreren Abteilungen und auf mehreren Ebene zu finden, so können diese miteinander vernetzt werden. Mit gemeinsamer Mikropolitik („Du redest mit ihm, und ich mit ihr…”) können Argumentationen erprobt und auf Diskussionen Einfluss genommen werden.

5. Zuhören und Reagieren
Mit einem ordentlichen Online-Monitoring ist es möglich, frühzeitig mitzubekommen, wenn die Organisation in Online-Medien negativ oder in falschen Zusammenhängen dargestellt wird. Es lohnt sich anhand von Beispielen aufzuzeigen, wie negative Darstellungen verbessert und positive Darstellungen in ihrer Reichweite erweitert wurden.

6. Schrittweise Einführung
Das Kommunikationsverhalten von Menschen kann nicht von einem Tag auf den nächsten verändert werden. Mit einer schrittweisen Einführung (z.B. Erweiterung der Kommunikationskanäle) bleibt den Beteiligten ausreichend Zeit, sich mit dem Instrument vertraut zu machen, es in ihren Arbeitsalltag zu integrieren und den Informationsfluss zu reorganisieren.

Die Einführung sozialer Medien in die Kommunikation einer Organisation ist stets ein großer Treiber der Veränderung. Für die Strukturen bedeutet dies Organisationsentwicklung und für die Menschen einen Bildungsprozess. Beides gilt es wahrzunehmen und mit gezielten Maßnahmen zu unterstützen.

sozpad_70Dieser Text ist erstmals in der Broschüre „SozPad – Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“ des Fachkräfteportal Kinder- und Jugendhilfe erschienen. Auf der Internetseite kann sie als PDF kostenfrei heruntergeladen oder eine gedruckte Version bestellt werden. Mehr Informationen zur Broschüre

Fachtag: Social-Media: 1000 Klicks und Wege – neue Kommunikationsformen in der Kinder- und Jugendarbeit

Am 20. März findet der Fachtag „Social-Media: 1000 Klicks und Wege – Neue Kommunikationsformen in der Kinder- und Jugendarbeit“ in Detmold statt. Dieser Fachtag richtet sich an die pädagogischen Fachkräfte sowie die ehrenamtlich und nebenberuflich Tätigen in den Einrichtungen der Jugendarbeit im Kreis Lippe.

Im Fokus des Fachtages stehen bedarfsgerechte Möglichkeiten der Publikation und digitaln Kontaktaufnahme für die Jugendarbeit. Welche Chancen und Risiken gibt es bei der Nutzung der sozialen Netzwerke? Wie können Einrichtungen der Jugendarbeit diese nutzen und was ist dabei zu beachten?

09:30 Begrüßung
09:45 Nutzung und Verbreitung sozialer Medien heute (Jörg Eisfeld-Reschke)
10:30 Soziale Medien in der Jugendbildungsarbeit (Jöran Muuß-Merholz)
11:15 Kaffeepause
11:30 Rahmenbedingungen für die Nutzung sozialer Medien (Thomas Werning)
12:30 Mittagspause
13:30 Impuls: Jugendeinrichtungen 2.0 (Jöran Muuß-Merholz)
14:00 Impuls: Jugendarbeiter/in 2.0 (Jörg Eisfeld-Reschke)
14:40 Podiumsdiskussion „Erste Schritte zur Jugendeinrichtung 2.0“
15:30 Ende der Tagung

Die Anmeldefrist ist bereits abgelaufen. Dennoch Interessierte können sich an den Kreis Lippe, 3.2 Soziale Dienste (Eckehardt Loch) wenden.

Terminhinweis: 3. Scicamp – Wissenschaft im Netz

Vom 01.06.2013 um 12:00 Uhr bis zum 02.06.2013 um 15:00 Uhr findet das 3. Scicamp im co-up (Berlin) statt.

scicamp

 

Über das Scicamp

Das Scicamp zum Thema „Wissenschaft im Netz“ beschäftigt sich noch einmal mit der Frage, wie Wissenschaft im Internet präsentiert und vermittelt werden kann und welche Möglichkeiten das Internet der Wissenschaft bietet. Beim vorherigen Scicamp entstand die Idee das Thema noch einmal aufzugreifen. Anfang Juni wird es in Berlin nun noch einmal die Möglichkeit geben, diese Themen zu besprechen.
Den genauen Ablaufplan und die konkreten Inhalte der Veranstaltung bestimmt ihr selbst vor Ort. Ihr kennt interessante Leute mit spannenden Themen, über die ihr gerne mehr erfahren und diskutieren möchtet? Ladet sie ein, denn das Scicamp lebt von eurer aktiven Teilnahme!

Gesucht: Praktikantin oder Praktikanten – Schwerpunkt ePartizipation

Update: Der Praktikumsplatz ist bereits vergeben.

Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) erforscht das Digitale. Durch Social Media wird aus der analogen Gesellschaft eine digitale Gesellschaft. Diese zeichnet sich durch Transparenz, Partizipation und Authentizität aus. Wir sind als Institut ein Teil dieser digitalen Gesellschaft und gestalten diese mit.

Als junges Team von Experten aus unterschiedlichen Bereichen der digitalen Kommunikation erforschen und beschreiben wir Trends, bieten wissenschaftliche Analysen und auf unsere Expertise gestützte Beratung. ikosom begleitet Unternehmen, Organisationen und Projekte dabei, das neugewonnene Wissen zur Anwendung zu bringen.

Für unseren Standort Berlin suchen wir ab sofort bis Mitte Juli 2013 eine/einen

Praktikantin oder Praktikanten (m/w)

Schwerpunkt ePartizipation/digitale Beteiligungsverfahren

Deine Aufgaben

  • Unterstützung der Kommunikationsarbeit und Projektkoordination eines deutsch-französischen ePartizipation-Pilotprojekts mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen
  • E-Mail-Kommunikation (vorwiegend auf Französisch) mit Teilnehmern und Partnern des Projektes
  • Unterstützung bei der Entwicklung und Begleitung von ePartizipatiojns-Projekten
  • Recherchearbeiten zum Themenbereich ePartizipation
  • Teilnahme an Strategietreffen und Projektentwicklung

Was Du mitbringen solltest

  • sehr gute Französischkenntnisse in Schrift und Wort
  • Interesse für deutsch-französische Themen
  • ca. 20 Stunden Zeit pro Woche
  • hohe Affinität zu digitaler Kommunikation/Social Media
  • Kommunikationsstärke und freundliches Auftreten
  • selbständiges Arbeiten
  • sicherer Umgang mit gängigen Tools der Online-Kommunikation

Was Dich erwartet

  • 400€ monatlich Aufwandsentschädigung
  • Einblicke in aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich ePartizipation
  • Mitarbeit an Pilotprojekten im Bereich ePartizipation
  • Offene Ohren für Deine eigenen Ideen

Gerne bieten wir dieses Praktikum auch in Verbindung mit einer Abschlussarbeiten/Hausarbeiten an.

Du bist neugierig geworden und hast Lust, uns kennenzulernen? Wir freuen uns über Dein Motivationsschreiben und Lebenslauf, die Du uns bitte bis zum 17. März 2013 ausschließlich per Email sendest an info@ikosom.de.

Broschüre erschienen: Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe

Das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe hat eine Handreichung herausgegeben, die sich mit dem Einsatz sozialer Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe auseinandersetzt.

Titelbild der Broschüre

Sie gibt einen kurzen Einblick in unser verändertes Informations- und Kommunikationsverhalten in den letzten Jahren. Kurzporträts einzelner Angebote nehmen deren Stärken und Schwächen in den Fokus. Kurze Inputs erörtern die Chancen sozialer Medien für die Öffentlichkeitsarbeit von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, für Fundraising, Kampagnen, neue Veranstaltungsformate und für den fachlichen Austausch im Netz.

Für ikosom hat Jörg Eisfeld-Reschke drei Kapitel für die Broschüre eingebracht, die wir in den kommenden Wochen im Blog wiedergeben.

Die Broschüre kann kostenfrei als PDF heruntergeladen werden.

Crowdfunding für Museen – Wunschtraum oder schon Wirklichkeit?

kfmv-logoAm 7. März 2013 werde ich um 18 Uhr in der Gemäldegalerie Berlin bei den Jungen Kaisern über Crowdfunding für Museen sprechen. Die Jungen Kaiser sind die jungen Fördermitglieder des Kaiser-Friedrich-Museumsverein (mit Facebook-Seite). Einen ähnlichen Vortrag hatten Karin Janner und ich schon beim Treffen der Volontäre der staatlichen Museen in Berlin am 18. Oktober 2013 gehalten. Hier ein paar wichtige Thesen und Beispiele:

Crowdfunding für Museen ist eigentlich keine Erfindung des Web 2.0-Zeitalters. Schon 1922 hab es einen Entwurf für ein Museum von Alexander Graham Bell, der über Crowdfunding finanziert werden sollte:

1922-alexander-graham-bell-sm

In 1922, Hugo Gernsback hoped to build a monument and museum in New York dedicated to the inventor of the telephone, Alexander Graham Bell. Gernsback’s magazine, Science and Invention, was especially popular with amateur inventors so he brought his appeal directly to them in the October 1922 issue, just two months after Bell’s death in August.

“It is thought that if every inventor in the United States would subscribe only $1.00, the monument could be built,” Gernsback wrote. Readers of Science and Invention were encouraged to send in a coupon which could be clipped from the bottom of the page, expressing whether they’d support such a monument. Inventors weren’t asked to send money right away, but instead were asked to pledge support. If enough support was shown it’s assumed that Gernsback would then solicit donations in a future issue.
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Online-Fundraising für die politische Bildung

Im Februar lud die Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg die Träger politischer Bildung zu einem Netzwerktreffen ein. In diesem Rahmen stellte ich die Möglichkeiten und Instrumente des Online-Fundraisings für politische Bildung dar.

Eine Zusammenfassung ist nun auf der Seite der Landeszentrale verbloggt:

Vereinen und Organisationen in der politischen Bildung fehlt es oft an Geld für ihre Projekte. Das Internet eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, um neben den traditionellen Geldgebern – Staat, Stiftungen und Privatwirtschaft – zusätzliche finanzielle Quellen zu erschließen.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl derjenigen, die regelmäßig online sind, nahezu verdoppelt. Rund 40 Prozent der Internetnutzer suchen dabei vor allem das Gespräch mit anderen. Sie wollen sich unterhalten, Kontakt haben, kommunizieren. Etwa jeder fünfte, rund 22 Prozent, möchte unterhalten werden und surft auf Seiten, die dies bieten. Mit diesen Zahlen im Hinterkopf lassen sich auch für Vereine und Organisationen der politischen Bildung Wege finden, das Internet für die Finanzierung von Projektideen zu nutzen.

Und die Vortragsfolien stehen zur Ansicht und zum Download ebenfalls bereit:

Camper – das Barcamp-Planungs-Tool

Heute startet die Open Beta-Phase des Camper-Barcamp-Tools. Mit dem Barcamp-Tool stellt youthpart die digitale Infrastruktur zur Organisation von JugendBarCamps zur Verfügung.

Wir haben uns die Funktionen für den Leitfaden JugendBarCamp (erscheint in diesem Monat) mal näher angeschaut:

BarCamp anlegen

Nach der Registrierung als NutzerIn gibt es die Möglichkeit, ein eigenes Barcamp anzulegen. Abgefragt werden die Rahmendaten der Veranstaltung sowie die bereits angelegten Social Media Kanäle (z.B. Twitter, Hashtag, Facebook-Seite).

Berechtigungen

Es ist möglich, ein Barcamp mit mehreren AdministratorInnen zu verwalten. Diese haben das Recht, die Informationen zur Veranstaltung zu ändern, TeilnehmerInnen zu verwalten und haben Zugriff auf alle weiteren Administrationsfunktionen. Um eine Person als AdministratorIn hinzuzufügen, versendet man eine Einladung an die E-Mail-Adresse, mit der die betreffende Person im Barcamp-Tool registriert ist.

Profil

Alle registrierten NutzerInnen haben die Möglichkeit, sich in ihrem Profil kurz zu beschreiben. Zu den möglichen Angaben gehören der volle Name, ein Profilfoto, ein freies Textfeld, die Organisation, der Twitter-Name, das Facebook-Profil sowie die T-Shirt-Größe.

Teilnehmerverwaltung

Auf der Teilnehmerliste werden alle Nutzer angezeigt, die Interesse an dem Barcamp angemeldet haben. Sie werden mit ihrem Namen, dem Namen ihrer Organisation sowie dem Link zu ihrem Profil in den Listen angezeigt. Das Barcamp-Tool unterscheidet die drei Listen Interessenten, TeilnehmerInnen und Warteliste. AdministratorInnen können einen Zeitraum für die Anmeldung sowie die maximale Teilnehmerkapazität festlegen.

Gestaltung der Seite

Optisch und inhaltlich können Barcamps individualisiert werden. In die Kopfzeile kann ein eigenes Bild hochgeladen werden. Es ist vorgesehen, dass der Hauptseite alle wesentlichen Informationen zur Veranstaltung entnommen werden können. Hier ist es auch möglich, die Logos von Sponsoren einzubetten und zu verlinken. Es ist möglich bis zu drei Unterseiten anzulegen, die in der oberen Navigation scheinen. Pro Seite kann man den Titel, ein Bild und Text einfügen.

Session-Vorschläge

Alle NutzerInnen, die sich für das Barcamp interessieren, können eigene Session-Vorschläge anmelden. Zu diesem Zweck tragen sie den Titel und eine Kurzbeschreibung ihres Vorschlages ein. Anschließend besteht für alle NutzerInnen die Möglichkeit, ihr Interesse an einer Session zu bekunden. Sortiert werden die Session-Vorschläge entweder nach dem Datum oder nach der Anzahl der interessierten Personen.

Dokumentation

Für die Dokumentation des Barcamps steht ein Etherpad zur Verfügung, welches in der Navigation direkt verlinkt ist.

Twitterwall

Wenn eine Twitterwall für das Barcamp erstellt wurde, kann sie im Barcamp-Tool direkt verlinkt werden. Dies hat zum Vorteil, dass die TeilnehmerInnen sich nur eine Webadresse merken müssen.

Ausblick

Die erste Version des Camper ist in dieser Woche online gegangen und befindet sich in der Open Beta-Phase. Es ist geplant, dass das Tool um weitere Funktionen erweitert wird. Vorgesehen sind unter anderem ein Blog zur Veranstaltung, die Online-Darstellung des Session-Plans sowie eine Newsletter-Funktion zur direkten Ansprache der Intereressierten und TeilnehmerInnen des Barcamps.

Was wir nicht auf der #rp13 diskutieren: Forever online? Social Media und Tod

Bianca Gade hat umgesetzt, worüber Dörte Giebel und ich nur nachgedacht haben. Sie ruft dazu auf abgelehnte re:publica-Vorträge in einer Blogparade zu sammeln.

Forever online? Social Media und Tod

Wenn uns Twitter über den Tod von Freunden informiert und wir das Facebook-Profil von Freunden häufiger besuchen als ihr irdisches Grab, dann wird eines ganz deutlich: Social Media hat unseren Umgang mit dem Tod verändert. Aber wie genau? Werden wir zukünftig Beerdigungen im live Hangout übertragen? Wie können wir gemeinsam online trauern? Wer hat eigentlich schon ein Social Media Testament geschrieben? Wem gehören meine Follower nach dem Tod? Und wie würdest Du reagieren, wenn ein Toter Dir einige Tage später eine Abschiedsmail schreibt?

These

Unser Umgang mit Tod und Trauer im Internet hat sich verändert – in dem diskursiven Vortrag zeige ich auf, woran wir das merken, was das bedeutet und wie wir uns darauf vorbereiten können.

Format

15min Vortrag zur Einführung ins Thema und 60min Diskussion mit Gästen:

  • Egon Kapellari, Medienbischof (noch nicht angefragt) oder der Stefan Förner, Pressesprecher des Erzbistums Berlin (grundsätzliche Bereitschaft)
  • Prof. Dr. Marlis Prinzing, MHMK Macromedia (grundsätzliche Bereitschaft)
  • Oliver Schmid, Gründer Gedenkseiten.de (grundsätzliche Bereitschaft)
  • Michaela Zinke, Bundesverband Verbraucherschutz (grundsätzliche Bereitschaft)

Schade für die #rp13

Das Thema Social Media und Tod hatte ich auf der Social Media Week Berlin im letzten September schon platziert – mit sehr vielen persönlichen und positiven Rückmeldungen. Es ist ein Thema, das Menschen bewegt und berührt. Aufgrund der Resonanz gab es im Nachgang noch eine Blogparade zu „Tod und Trauer im Internet“ (Ergebnisse). Eigentlich wäre die re:publica 2013 genau der richtige Ort gewesen um mehr Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen, bevor sie von der Gegenwart eingeholt oder ihre Angehörigen überfordert werden.

Vom Zusammenhang der Facebook-Likes mit der Sterblichkeitsrate in Krankenhäusern

Photo by geralt (CC0)
Photo by geralt (CC0)

Vor drei Jahren gründeten Karsten Wenzlaff und ich das Institut für Kommunikation in sozialen Medien. Grund dafür war – vereinfacht gesagt – dass die Social Media Forschung in Deutschland fast nur aus Marketing-Befragungen und der Wiedergabe von US-Erhebungen bestand.

Und der Bedarf eines differenzierteren Forschungsansatzes zeigt sich noch heute! Zuletzt brachte AllFacebook dieses Fundstück an die deutsche Öffentlichkeit:

„Eine Studie, die aber jetzt im ‚American Journal of Medical Quality‘ veröffentlicht wurde, ist kaum zu glauben. Dort hat man um die Qualität eines Krankenhauses besser bewerten zu können vorgeschlagen die Anzahl der Likes als Indikator zu nehmen. Und damit es nicht nur bei diesem Vorschlag bleibt, wurde auch direkt eine entsprechende Untersuchung vorgenommen, die Fanzahl und Sterberate in Relation setzt.“

Es ist schon erstaunlich dass eine solche Hypothese zu einem Forschungsprojekt wird und diese Ergebnisse in einem auf Peer-Review basierten Journal veröffentlicht werden. Etwas obskur, aber zumindest bestätigt sich unsere Annahme, dass es noch ein weiter Weg zu einer umfassenden Social Media Forschung ist. Oder bestätigen solche Ausnahmen die Regel?

@dieTrendblogger Dossier im Februar 2013: Können Fernsehsender noch innovativ sein?

michael-praetoriusHeute findet die Redaktionskonferenz der Trendblogger statt. „Können Fernsehsender noch innovativ sein?“ war der Schwerpunkt des Monatsdossiers im Februar. Die Blattkritik der Trendblogger wird vom Journalisten Michael Praetorius geleitet.

isarrunde-screenshotMichael Praetorius lebt als Publizist und Medienberater in München und Berlin. Dort leitet er die Geschäfte der NOEO GmbH. Michael Praetorius ist langjähriger TV- und Hörfunkjournalist. Zudem ist er Dozent für Journalismus, Medienmanagement und Social Media. Privat agiert er als Video-Blogger in der Münchner Isarrunde und Berliner Spreerunde. Im Interview erzählt er auch, warum Formate wie die Isarrunde innovativer sein können als Fernsehsender.

Die Sender haben ihr Sendeprivileg fast vollständig verloren. Ich glaube nicht, dass es noch lange dauern wird, bis sich der Trend der senderunabhängigen Formate durchsetzt. Die ersten Produktionsfirmen arbeiten bereits an Formaten ohne feste Länge und primärer Ausstrahlung im Netz.

Die Artikel zum Thema „Innovative Fernsehformate“ sind sehr spannend geworden:

  • Mareike Schönherr berichte über Fernsehinnovationen in Frankreich:

    Immerhin trauen sich die öffentlich-rechtlichen Sender in Frankreich tatsächlich, ein wenig Bildung unters Volk zu streuen. Interessante Reportagen wie Les racines et des ailes (Die Wurzeln und Flügel) laufen mittwochs zur Prime-Time, die in Frankreich um 20:40 Uhr angesetzt ist. Doch echte Innovationen sucht man in Frankreich wie in Deutschland vergebens. Diese bedeuten schließlich Aufwand und kosten möglicherweise sogar Geld – beides scheuen die Fernsehanstalten.

  • Nastasja Rykaczewski berichtet über Keemotion – einem Startup, welches Sportberichterstattung von Zuschauern ermöglicht:

    Die visuelle Sportberichterstattung, die vor allem im Fernsehen zu finden ist, weist eine eingeschränkte Vielfalt auf und konzentriert sich stark auf den Spitzensport. Die Einseitigkeit der Berichterstattung ist ein Kennzeichen für die Kommerzialisierung des Sports und hängt zum einen mit der Publikumswirksamkeit einer bestimmten Disziplin zusammen. Fußball und Formel 1 weisen eine höhere Dramaturgie auf und verkaufen sich nun mal besser als Rudern oder Eishockey. Versuche von Randsportvereinen, die Medientauglichkeit zu verbessern, gehen dahin, dass man z.B. erwägt das Eis beim Eishockey blau zu färben, um die Puk-Sichtbarkeit zu erhöhen.
    Die Medien sehen das Problem vielmehr in der fehlenden Medienkompabilität von Randsportverbänden. Die bisher mangelnde, mediengerechte Inszenierung des Sports könnte mit der kostengünstigeren Produktion von Sportaufnahmen mit Keemotion überwunden werden.

    Außerdem interviewte sie Yves Thieran, den Chefredakteur Neue Medien beim Belgischen Sender RTBF

    Im Wettbewerb mit neuen Medien hat das Fernsehen hier überhaupt nicht zu leiden. Ganz im Gegenteil und zum Erstaunen aller: Die Leute schauen mehr und mehr Fernsehen. Die Konkurrenz der neuen Medien zeigt sich zwar sehr deutlich im Bereich der Printmedien und auch ein wenig im Radio, aber nicht beim Fernsehen.

  • Jessica Neymayer berichtet aus Spanien über Orbyt.tv – einem innovativen Fernsehprojekt einer spanischen Tageszeitung:

    Ein Anbieter dieser Geräte ist Orbyt Internet TV – ein Zusammenschluss der zweitgrößten Tageszeitung Spaniens „El Mundo” und der Plattform „Orbyt”. Vielleicht ist alleine schon die Zusammenarbeit von Print und Internet für TV ein fortschrittlicher Gedanke. Mit „Orbyt Internet TV” wird die Möglichkeit geboten, den Fernseher zu einem Allroundgerät zu machen.

  • Luise Hoffmann berichtet aus UK über ein ähnliches Projekt: London Live – ein Projekt des Evening Standards
  • Die Idee, die hinter „London Live“ steht, ist keine, die die Fernsehwelt komplett umkrempeln und revolutionieren wird. Doch das sich aus einer Zeitung ein Fernsehsender entwickelt, ist etwas Neues und könnte zu einem sehr erfolgreichen Projekt werden, zumal sich die Zeitung großer Beliebtheit erfreut. Das vorwiegend in der Underground gelesene Abendblatt zeichnet sich vor allem durch seine kompakten und prägnanten Artikel aus. Die Übertragung dieses Konzeptes auf die Inhalte des Senders und der Vorteil der lokalen Gebundenheit könnten Alleinstellungsmerkmal der TV Station werden und „London Live“ von der großen Anzahl anderer Fernsehsender abheben.

  • Niklas Wieczorek berichtet aus Schweden über den neuen IKEA-Fernseher und das SocialTV-Angebot des öffentlich-rechtlichen Fernsehens::

    Denn IKEA hat die Funktion Smart TV in sein Gerät integriert: Grundsätzlich geht es dabei einfach um eine Verknüpfung von Fernsehen und Internet in einem Gerät, teilweise wird die Technik daher auch als Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV) bezeichnet. Fraglich in Deutschland ist, wie und in welchem Umfang sich die Fernsehsender entscheiden, diese Technik über ihre Mediatheken hinaus einzusetzen. Nur als besserer Videotext hätte der Smart TV sein Potential verschenkt.

    Richtig macht es dagegen SVT, Sveriges Television. Das öffentlich-rechtliche schwedische Fernsehen – an anderer Stelle in diesem Blog schon im Fokus – kündigte Ende letzten Jahres an, zusätzliche Sendungen ausschließlich auf ihrer Internetplattform svt play online zu zeigen. Und natürlich ist svt play über Smart TV empfangbar: Der Sender kann so neue Formate im Internet ausprobieren, die sonst im TV keine Chance auf Ausstrahlung hätten, betont Lena Glaser, Abteilungschefin bei SVTi gegenüber Dagens Nyheter.

  • Finn Pauls berichtet über den ersten Social TV Sender in Finnland:

    MTV Media nutzt nun Social TV? Wie aufregend!

    Ganz so aufregend ist es dann alledings nicht. Es geht weder um eine umfassende Strategie noch um den Hauptsender MTV3, sondern um den Spartensender AVA. Ursprünglich als Kanal mit Frauen als Zielgruppe gegründet, wird er nun unter dem neuen Motto “Luodaan yhdessä” (“Lasst uns zusamen etwas schaffen”) zum sozialen Sender umgewandelt wird, bei dem jeder und vor allem jede mitmachen können soll.

  • Annette Mehlhorn schreibt über die Qualität von Serien in den Deutschland, USA und UK:

    Im Gegensatz zu den deutschen öffentlich-rechtlichen Sendern hat die BBC schließlich einiges hervorgebracht, was durchaus in einer Reihe mit den umjubelten amerikanischen Serien genannt wird. Man denke nur an Sherlock oder Downton Abbey. Und das mit einem geringeren Budget als es ARD und ZDF zur Verfügung haben! Und auch im kleineren Rahmen zeigt sich das britische Fernsehen manchmal überraschend innovativ: so wird schon mal im daytime TV, inmitten von Game- und Talkshows, eine ambitionierte Dickens – Verfilmung gesendet – und zwar nicht verstaubt und verkrampft auf einen Bildungsauftrag schielend, sondern frisch in Scherlock-Manier.

  • Karin Kutter berichtet über verschiedene Ansätze des partizipativen Fernsehens

    „The Spiral“ zeigt: Wenn sich die Macher trauen, können innovative Formate produziert werden. Die Idee, die von der Online-Community geschaffenen Bilder wieder in die Serie einfließen zu lassen, genauso wie die Übergabe der Bilder an die Museen durch Mitspieler ist ein genialer Schachzug. Die Storyline lief vom Fernsehen übers Internet und Live-Events zurück ins Fernsehen. So verschmolz die Serie sämtliche Möglichkeiten, die Fernsehen und Internet bieten, zu einem neuen partizipativen Event.

  • Helena Wöhl Coelho berichtet über Nielsen-TV-Twitter-Ranking:

    Am 19. Februar kündigte Nielsen – das weltweit führende Unternehmen für Medienanalyse und – information – an, dass es seine Definition von “TV Viewing” modernisieren will. Seit Jahren beschwerten sich Rundfunkanstalten darüber, dass ihre Zuschauerschaft nicht von den traditionellen Analysen wahrgenommen werden konnte. Dieses neue Verständnis soll das Problem nun korrigieren: ab September 2013 sollen die neuen Messungen in den USA auch streaming, gaming systems und mobile Geräte in Betracht ziehen; Xbox und iPad darunter.

Crowdfunding und Crowdsourcing für Autoren: ikosom auf der Leipziger Buchmesse 2013

Im vergangenen Jahr hat ikosom erfolgreich den Crowdsourcing-Report 2012 publiziert. Damals haben wir uns entschieden, den Report über den Verlag epubli Print-on-Demand zu veröffentlichen: Ausgestattet mit einer ISBN ist es so im Verzeichnis lieferbarer Bücher gelistet und in gedruckter Form online sowie im stationären Buchhandel erhältlich.

Wichtig bei der Entstehung des Reports war es für uns, unsere Community schon bei der Entstehung einzubinden: So haben wir etwa Teile der Text vorab online gestellt und diskutiert und uns so von der Crowd Anregungen geholt. Was für uns persönlich damals noch ein recht neuer Prozess war, ist heute nichts Ungewöhnliches mehr. Einer der Vorreiter im Buch-Crowdsourcing war schon 2010 euryclia.de mit dem Buch „Universalcode“. Der Band wurde bereits während des Entstehens im Internet vorgestellt und den Lesern zur Subskription (Vorab-Bestellung) angeboten. Durch diesen Vorab-Verkauf war euryclia.de in der Lage, die Buchproduktion zu finanzieren.

Auch auf Crowdfunding-Plattformen finden sich inzwischen zahlreiche Buchprojekte. So sammelten die Autoren Paul und Hansen im Winter 2011/2012 auf der pling.de 9.000 Euro für das Projekt Berlin Shanghai. Mit der Summe finanzierten sie eine mehrmonatige Reise mit dem Fahrrad von Berlin nach Shanghai, das dazugehörige Buch wird voraussichtlich im Herbst 2013 erscheinen. Ob Bildbände, Comics oder Kochbücher: Crowdfunding hat sich zu einer ernstzunehmenden alternativen Finanzierungsmethode für Bücher entwickelt.

Wie können Autoren diese neuen Möglichkeiten nutzen? Wie kommuniziert man effektiv über die sog. Social Networks? Wie können Autoren ihre Arbeit zum Beispiel durch Crowdsourcing und –funding befruchten? Welche Schritte und Herausforderungen müssen dabei gemeistert werden und wie plant und steuert man am besten die Kommunikation im sozialen Netz? Zu diesem Themenbereich sprechen wir im Rahmen der Veranstaltungsreihe „epubli präsentiert Self-Publishing Erfolgsgeschichten“ auf der Leipziger Buchmesse:

am Donnerstag, 14. März 2013
15:00-16:00 Uhr
im Forum autoren@leipzig, Halle 5, Stand B600

Mehr Informationen im Programm von „Leipzig liest“. Die Veranstaltung ist für Besucher mit einem gültigen Buchmessen-Ticket kostenfrei.

 

 

Crowdlounge #05 – Crowdfunding für Unternehmen der Kreativwirtschaft – Mit kleinen und großen Summen erfolgreich

In der Kultur- und Kreativwirtschaft ist Crowdfunding für einzelne Projekte fest etabliert. Auch Crowdinvesting für Technologie-Startups ist mittlerweile sehr erfolgreich in Deutschland. Mit welchen Summen kann man aber rechnen, wenn man in der Kreativwirtschaft ein Unternehmen gründet? Und wie kann man auch Crowdfunding für Bestandteile der Unternehmensgründung benutzen?

companisto-livekritikRod Schmid hat für sein Unternehmen livekritik.de die Methode des Crowdinvesting gewählt – hier erhält die Crowd stille Beteiligungen am Unternehmen. Auf der Plattform Companisto wurden schon 72.000 Euro für das Unternehmen investiert – bis zu 100.000 Euro. Rod Schmid wird uns erzählen, was aus seiner Sicht für die Methode des Crowdinvesting spricht.

visionbakery-markenschutzPhilipp Leinenbach hat auf der Crowdfunding-Plattform Visionbakery versucht, eine relativ kleine Summe von 300 Euro für die Beantragung eines Markenschutzes für ein Getränk gesammelt. Der Schauspieler hat vor, sich damit ein zweites Standbein aufzubauen und nutze sein Netzwerk im Freundeskreis für die Finanzierung seiner Unternehmensidee. Philipp Leinenbach wird seine Erfahrungen rund um Crowdfunding wiedergeben.

Die Crowdlounge 05 findet statt

am 14. März 2013 von 18.30 Uhr bis 20 Uhr
im Haus Ungarn (ehemals .hbc)
Karl-Liebknecht-Str. 9, 10178 Berlin.

Davor und danach wird es die Möglichkeit geben, entspannt miteinander sich im Restaurant Goldneun auszutauschen und zu netzwerken. Co-Moderiert wird der Abend von Karin Janner von Timeline eV. Die Veranstaltung ist kostenlos, um Anmeldung unter diesem Link wird gebeten: http://de.amiando.com/crowdlounge05

 

Über Timeline eV
Timeline e.V. – der Weg durchs digitale Leben, gegründet von Hagen Kohn und Karin Janner.
Plattform für Information, Erfahrungsaustausch und Vernetzung zum Thema Social Media.
Veranstaltungen, Netzwerktreffen, Workshops, Publikationen und Web-Projekte.
http://timel-ne.de/

Philipp Leinenbach
Philipp Leinenbach ist 23 Jahre alt, hat 3 Jahre in Hamburg gelebt und arbeitet seit 2010 in Berlin als Schauspieler am Theater.
http://www.philipp-leinenbach.de/
http://www.visionbakery.com/vision/700

livekritik.de
livekritik.de hat sich aufgemacht, das führende unabhängige Bewertungs- und Kommunikationsportal für Theater, Konzerte, Shows, Ausstellungen und Lesungen im deutschsprachigen Raum zu schaffen. Was für Restaurants, Reisen und Digitalkameras längst Alltag ist, findet im Kulturbereich im Internet kaum statt: die Diskussion und die Bewertung der Zuschauer. livekritik.de schließt seit Juni 2012 diese Lücke und schafft neuen Raum für kulturellen Austausch. Damit bricht das Medium den etablierten Kulturmarkt auf, demokratisiert die Kulturkritik und gibt dem Zuschauer eine Stimme.
www.livekritik.de
https://www.companisto.de/startups/livekritik.de-startup-11/overview

Rod Schmid
Rod Georg Schmid (36) hat die Idee zu livekritik.de entwickelt und führt als Geschäftsführer das Unternehmen. Der Brandenburger studierte Philosophie, Publizistik und Psychologie in Münster und Berlin und bildete sich weiter zum geprüften PR-Berater (DAPR). Rod erhielt Stipendien der Begabtenförderwerke Friedrich-Ebert-Stiftung und e-fellows.net. Der Experte für Online- Kommunikation ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von drei und vier Jahren.

hausungarn – Ein Treffpunkt für Kreative, Kulturliebhaber und Genießer.
Die geschichtsträchtigen Flächen des hausungarn am Alexanderplatz bieten Raum für ein internationales Kultur- und Musikprogramm. Seit September 2012 werden rund 800 der insgesamt 1.400 m2 großen Fläche im ersten Obergeschoss des ehemaligen Ungarischen Kulturinstituts als Gastronomie- und Veranstaltungsfläche genutzt. Um die Vision, einen Knotenpunkt für die Berliner Kreativwirtschaft zu etablieren, voranzutreiben, wird der Ausbau der weiteren Flächen noch in diesem Jahr starten und künftig auch Räume für mobile Arbeit und Besprechungen bieten.
http://www.hausungarn.de

 

BMWi-InitiativeKKW-logo4cwetek.logoDie Crowdlounge ist eine Veranstaltung von ikosom, Wetek/Artwert und dem Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes mit Unterstützung durch das Timel-ne Netzwerk, durch Creative City Berlin und dem hausungarn (ehemals hbc).

Die Veranstalter WeTeK / ARTWert, ikosom und das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes führen eine regelmäßige, interaktive Veranstaltungsreihe rund um das Thema Crowdfunding durch. Die Crowdlounge richtet sich an alle an Crowdfunding Interessierten sowie an konkrete Crowdfunding-Projekte, die Fragen haben oder ihr Projekt vorstellen möchten. Sie findet im monatlichen Wechsel in Berlin und Brandenburg statt und wird anhand von individuellen Crowdfunding-Erfahrungsberichten und Expertengesprächen zu verschiedensten Fragestellungen rund um dieses Thema informieren.

Bloggen und der Generationskonflikt

„Kannst Du mal kurz einen Blogpost dazu schreiben?“ Wieso löst dieser Satz bei mir immer so eine Abneigung aus? Schließlich bin ich ein Teammitglied von ikosom: Wir beschäftigen uns mit Social Media, und da sollte es ja nun nichts Selbstverständlicheres geben, als ab und zu einen kurzen Text für den Blog zu schreiben. „Bloggen ist eine Generationsfrage“ habe ich daher letztens auf Jörg Eisfeld-Reschkes berechtigte Nachfrage geantwortet. Und mir damit zwar den damaligen Blog-Auftrag erspart, dafür aber versprechen müssen, dass ich mich mit eben diesem Thema in einem Blogpost auseinandersetze. Na prima, da hab ich mir ja was eingebrockt…

Hat Bloggen wirklich etwas mit dem Lebensalter zu tun? Dass Medienkonsum und -nutzung im allgemeinen als generationsabhängig angesehen werden, ist nichts Neues. Unzählige Studien beschäftigen sich damit, wer in welchem Alter wie lange welche Arten von Medien nutzt. Und es ist nur logisch, dass die Generation der „digital natives„, die von kleinauf mit digitalen Medien aufgewachsen ist, diese statistisch gesehen auch mehr nutzt als Menschen, die erst im Erwachsenenalter zum ersten Mal mit dem Internet in Berührung kamen. Wenn das so einfach ist, dann ist die Sache klar: Ich bin Jahrgang 1967, ich war schon im Teenageralter, als ich das erste Mal vor einem Computer saß (und was war das damals für ein Monstrum!), und als ich meinen ersten eigenen Computer kaufte, war ich längst Studentin, und auf dem Bildschirm blinkten mir giftig orange DOS-Zeichen entgegen. Ich bin also ein waschechter „digital immigrant“, so etwas wie die ikosom-Oma. Und ich setze mich zwar mit Begeisterung und großem Interesse mit Social Media auseinander – aber wieso sollte ich mich wohl dabei fühlen, selbst Blogposts zu schreiben?

Und dann recherchiere ich ein wenig und muss feststellen, dass es zahlreiche bekannte Blogger gibt, die in etwa in meinem Alter sind. Stefan Niggemeier zum Beispiel ist nur gut 2,5 Jahre jünger als ich, Johnny Haeussler ist drei Jahre älter und der US-Blogger Jeff Jarvis mit Jahrgang 1954 sogar ganze 13 Jahre. Selbst der wohl populärste und medial sichtbarste deutsche Blogger, Sascha Lobo, kann mit Geburtsjahr 1975 schwerlich als echter digital native bezeichnet werden. Sind das nur die Ausnahmen von der Regel? Oder stimmt da etwas nicht mit der Theorie über den Generationskonflikt?

Der Konflikt liegt nicht im Altersunterschied, sondern im Kopf
Bloggen ist eine mentale Generationsfrage. Die vier oben beispielhaft aufgeführten Blogger sind allesamt von Haus aus Journalisten, ein Beruf, den man im Regelfall u.a. deshalb ergreift, weil man das Bedürfnis hat, seine Meinung zu vertreten und auch öffentliche Meinungsbildung mit zu gestalten. Entsprechend unbefangen können und wollen sie daher sich selbst und ihre Positionen in der Öffentlichkeit darstellen. Dieses Sendungsbewusstsein ist etwas, was Journalisten so wie auch Politiker mit den digital natives teilen. Wie die ACTA-Studie des Allensbach-Instituts schon 2010 feststellte, ist der Motor für die Internetnutzung vieler digital natives die Selbstdarstellung (siehe dazu Süddeutsche.de vom 11.052010). Und das im ganz profanen Sinne in Form einer lapidaren Statusmeldung auf Facebook oder eines Tweets über das Mittagessen. Aber eben auch auf intellektueller Ebene mit einem wissenschaftlich fundierten Blogpost.

Dieses Sendungsbewusstsein teile ich nicht. Meinen Drang nach Öffentlichkeit lebe ich privat in meinem Hobby als Schauspielerin aus. Was ich dort dem Publikum zeige, bin nicht ich selbst, sondern eine Rolle, die mir ein Autor oder Regisseur vorgibt. Auch im Beruf, bei Vorträgen, Lehrveranstaltungen oder Moderationen, rezipiere und verbreite ich das Wissen anderer. Als PR-Beraterin erstelle ich gerne und mit Überzeugung Texte und Botschaften im Auftrag Dritter. Ich fordere dabei zwar unbedingt zur eigenen Meinungsbildung und zum Dialog auf. Aber meine eigene, persönliche Meinung als Statement in die Öffentlichkeit zu senden, bin ich nicht gewohnt – weder auf der Bühne, noch im Beruf und erst recht nicht im Internet. Und ich verspüre auch nicht das Bedürfnis danach.

Ich werde wohl nie unbefangen „mal kurz“ einen Blogpost schreiben. Ob das daran liegt, dass ich ein digital immigrant bin oder letztendlich doch eher eine Frage der Persönlichkeit ist, kann ich nicht beantworten. Ich bin Diplomübersetzerin, ich bin es gewohnt, fremde Sprachen zu lernen. Auch „Online“ ist eine Sprache, die ich mit der Zeit sicher lernen werde. Aber man wird mir wohl immer anmerken, dass ich kein Muttersprachler bin.

Workshop zu “Fortbildungsbedarf ePartizipation”

Im Auftrag der Jugend- und Familienstiftung Berlin und angeregt durch Treffen der Allianz für ePartizipation Berlin führte ikosom am 19.02. einen Workshop zum “Fortbildungsbedarf im Bereich ePartizipation” durch. Die insgesamt 16 Teilnehmenden kamen zum überwiegenden Teil aus der Jugendarbeit, Bildungsarbeit und Verwaltung.

Der Workshop stellte zum einen die bisherigen Rechercheergbnisse zu (e)Partizipations-Lehrgängen und -Ausbildungen im Jugendbereich vor und gab einen Überblick über Bedarfe im Bereich ePartizipation. Zum anderen entwickelten die Teilnehmenden selbst eine Vorstellung davon, wie eine solche Ausbildung aussehen und was sie beinhalten sollte. Im Mittelpunkt des Interesses standen daher Diskussionen über erforderliche Inhalte, Methoden und Instrumente in einem ePartizipations-Curriculum, mit dem Fachkräfte in die Lage versetzen werden, ePartizipations-Projekte selbst zu konzipieren und zu begleiten.

Verschiedene Rollen und Zielgruppen

In der ersten Diskussion wurde herausgestellt, dass es je nach Zielgruppen und Rolle auch einen unterschiedlichen Fortbildungsbedarf gibt und die erforderlichen Inhalte unterschiedliche sind. Der Organisator/die Organisatorin übernimmt beispielsweise die Konzeption und Gesamtleitung. Diese Rolle erfordert es, die Grundsätze und Mechanismen von Beteiligungsarbeit zu verinnerlichen, ein technisches Grundverständnis mitzubringen und zwischen allen Beteiligten zu vermitteln. Etwas anders ist es auch bei technischen Dienstleistern. Bei ihnen ist erforderlich, dass sie sich nicht auf das Abarbeiten eines Anforderungskatalogs beschränken, sondern sich auch konzeptionell mit Kenntnissen und Erfahrungen einbringen können. So ist es auch auf der Ebene der technischen Dienstleister ein Grundverständnis von Beteiligungsarbeit unabdingbar. Auf der Verwaltungsebene konnte ebenfalls ein Fortbildungsbedarf festgestellt werden. Dieser unterschiedet sich allerdings stark von dem der anderen Rollen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es auch eine informierte und kompetente Verwaltung braucht, damit ePartizipations-Projekte überhaupt umsetzen werden können. Eine Unterscheidung der Rollen bei ePartizipations-Projekten ist im ikosom-Blog zu finden.

Die Vorstellung der bisherigen Rechercheergebnisse, die sich in einem ersten Schritt mit dem Bereich Jugendbeteiigung beschäftigte, machte noch einmal deutlich, dass es einen großen Bedarf gibt. Die Recherche stellte insgesamt wenige Angebote zum Thema Partizipation heraus. Bei einigen konnte der Einbezug digitaler Medien festgestellt werden. Aber es wurde kein Angebot im deutschsprachigen Raum gefunden, das sich explizit mit ePartizipation auseinandersetzt. Insgesamt sind die Angebote schwer miteinander vergleichbar. Sie unterscheiden sich sowohl auf der inhaltlichen als auch methodischen bis hin zur organisatorischen Ebene stark voneinander.
Im ikosom-Blog ist eine ausführliche Darstellung der bisherigen Rechercheergebnisse zu finden.

Welche Inhalte und Themen?

Im Mittelpunkt des Workshops stand die Frage, welche Inhalte und Themen in einem Curriculum für ePartizipation enthalten sein müssen. In Gruppen gingen die Teilnehmenden verschiedene Optionen durch und legten unterschiedliche systematische Aufbereitungen an. Es wurde deutlich, dass sie unterschiedliche Anforderungen und Fragen an ein ePartizipations-Curriculum haben.

Für eine Gruppe stand beispielsweise die Konzentration auf ePartizipations-Inhalte und ePartizipations-Anforderungen im Mittelpunkt. Somit standen für diese Gruppe die Themen Kenntnisse über andere ePartizipations-Projekte und deren Risiken, Kenntnisse von Online-Instrumenten, Evaluation von Online-Beteiligungsverfahren und Moderation von Social Media und Internetseiten im Fokus. Darüber hinaus werteten sie die Thematisierung rechtlicher Rahmenbedingungen und der Partizipationsarbeit insgesamt als hoch ein.

Eine andere Gruppe sondierte die Inhalte nach übergreifenden “Skill-Sets”. In den Bereich der zu thematisierenden Fertigkeiten gehörte beispielsweise die Präsentationskompetenz, Projektmanagement oder auch das Contentmanagement von Social Media und anderen Internetseiten. Der Bereich Voraussetzungen umfasste für die Gruppe u.a. die Reflexionsfähigkeit, eine technische Kompetenz und die mediale Gestaltung. Zu den Fähigkeiten zählten sie die Kenntnis über Anleitung von Gruppen, die Online- und Offline-Moderationsfähigkeit und die Struktierungsfähigkeit. Schließlich beinhaltete der Bereich Wissen die Kenntnis und das Erfahrungswissen von Online-Instrumenten über rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zu Kenntnissen anderen ePartizipations-Projekte.

Die dritte Gruppe hat wiederum übergreifende Inhalte sortiert. Auf der Ebene des Wissens gehören für sie u.a. die allgemeinen systematischen Rahmenbedingungen von Beteiligung genauso dazu wie das Thematisieren der Risikofaktoren von ePartizipations-Projekten. Zu den Fertigkeiten zählte die Gruppe beispielsweise den Themenbereich der Grundlagen der Beteiligungsarbeit oder auch Datenschutz und Urheberrecht. Die Online-Moderation und die Evaluation von Beteiligungsverfahren wurde wiederum als besonders wichtig im Bereich der Fähigkeiten gesehen.

Anforderungen an ein ePartizipations-Curriculum

In der Diskussion über die jeweiligen Gruppenergebnisse wurden die folgenden Anforderungen an ein ePartizipations-Curriculum herausgearbeitet:

  • Die Zielgruppe und deren Voraussetzungen entscheidet über die Ziele, Methoden und Inhalte.
  • Der Aufbau sollte modular gestaltet werden, z.B. die Einteilung in Technik und Moderation.
  • Das Grundlagenwissen zu ePartizipation muss enthalten sein.
  • Ausreichend Raum und Zeit für Diskussion sollten berücksichtigt werden, um beispielsweise auf die jeweiligen (e)Partizipationsverständnisse oder auch Themen wie Zensur vs. Moderation eingehen zu können.
  • Auf die Thematisierung von grundlegenden Voraussetzungen, wie beispielsweise die Sprachkompetenz, kann verzichtet werden.
  • Der Zugang sollte offen und nach Möglichkeit barrierefrei gestaltet sein.
  • Im Hinblick auf einzusetzende Methoden sind Online-Anteile wünschenswert, da nur auf diese Weise die Praxis probiert werden kann.
  • Insgesamt ist das Ausprobieren und das eigenständige Handeln – für sich selbst und in der Gruppe – besonders wichtig und sollte in verschiedenen Bereichen thematisiert werden.

Ikosom wird in diesem Jahr einen Lehrgang entwickeln, der Fachkräfte in die Lage versetzt, ePartizipations-Projekte zu konzipieren und zu begleiten. Über Hinweise, Anregungen und Kooperationspartner würden wir uns freuen.

Truly Digital – Die Zukunft von Verwertungsgesellschaften und kollektiven Umlagesystemen

Gerade findet in Kopenhagen im Louisiana Museum of Modern Arts die Konferenz „Truly Digital“ Conference statt. Meine Aufgabe ist es, bei der Konferenz über die Zukunft von Verwertungsgesellschaften zu reden und kollektive Umlagesysteme zu bewerten.

Ich werde von der These ausgehen, dass Verwertungsgesellschaften ein Kind der Industrialisierung waren, die für die Künstler einerseits bedeutete, über die Massenmedien starke Verbereitung zu erhalten, aber alleine im Markt nicht ihren Preis durchsetzen konnten – und daher Verwertungsgesellschaften eine sehr sinnvolle Erfindung waren.

Der Grund, warum Verwertungsgesellschaften ihre Rolle nicht mehr ädaquat erfüllen, ist nicht so einfach zu erfassen. Eine Reihe von Symptomen lassen sich feststellen: massive Konflikte zwischen traditionellen Verwertungsmethoden und Creative Commons Lizensierung, als ungerecht wahrgenommene Redistributionssysteme, Konflikte rund um den Zugang zu lizensiertem Material (Youtube vs Gema, Media-Net-Generator), überkomplexe Lizensierungssysteme für digitale Medien und vieles mehr. Aber liegt es daran, dass die Institutionen intern zu wenig innovativ sind oder ihre innere Verfassung Innovationen verhindert? Oder liegt es daran, dass das Modell der Verwertungsgesellschaften komplett falsch ist?

Für ersteres sprechen neue Initiavien wie die C3S – die geplante Verwertungsgesellschaft für Creative Commons lizensierte Kulturgüter. Eine solche Verwertungsgesellschaft könnte die GEMA, die VG Wort, die VG Bildkunst und viele andere Verwertungsgesellschaften unter einen hohen Innovationsdruck setzen. Außerdem könnten dadurch Konflikte rund um alternative Finanzierungsmethoden wie Crowdfunding vermieden werden.

Für die zweitere These spricht, dass in den letzten Jahren viele Methoden entwickelt wurde: die Tauschlizenz, die Kulturwertmark, das Modell der AG Dok und die Content-Flatrate. Die Modelle umgehen in unterschiedlicher Weise die traditionellen Verwertungsgesellschaften.

Meine These ist, dass wir eine Art VG Liquid Creativity benötigen – eine Organisation, die nicht so sehr die Lizensierung von kreativen Inhalten im Kern hat, sondern die Beteiligung von Künstlern und Kreativen an der ordnungspolitischen Gestaltung digitaler Geschäftsmodelle. Was spricht dagegen, die vielen Alternativen kollektiver Umlagesysteme auszuprobieren und nebeneinander laufen zu lassen. Diese Verwertungsgesellschaft sollte sich sehr stark an neuen Methoden der ePartizipation orientieren – d.h. Informationen leicht zugänglich machen, Daten bereitstellen, formelle Entscheidungsverfahren öffnen. Eine dritte Aufgabe könnte sein, Daten über die Nutzung von Kreativgütern öffentlich zugänglich zu machen – unter einer OpenData-Lizenz.

Eines ist mir in der Recherche schon jetzt klar geworden – die skandinavischen Vewertungsgesellschaften sind in Bezug auf diese Agenda schon wesentlich weiter. Man könnte zumindest mehr von ihnen lernen. Es gibt wahrscheinlich einen starken Zusammenhang zwischen Innovationskultur allgemein und innovativer Vewertungsgesellschaften andererseits.

Digitale Marionetten: Was hinter der LSR Debatte steckt

Wer gewinnt eigentlich beim Leistungsschutzrecht? Überraschenderweise gewinnen alle – Verleger, Google, Blogosphäre. Nur die Wahrheit bleibt auf der Strecke. Und journalistische Innovationen, weil weder Google noch die Presseverleger glaubhaft sich für neue Geschäftsmodelle im Internet einsetzen, die wegkommen von der Dichotomie von Kostenloskultur vs. Paywall. Und auch das Parlament hat am Ende verloren – und zwar unabhängig von Regierungs- oder Oppositionszugehörigkeit, weil es sich von Google und den Verlegern als schmierige Projektionsfläche einer Kuchenaufteilung benutzen ließ.

Wer morgen in Jubel oder Trauer ausbricht, wenn das Leistungsschutzrecht für Presseverleger im Bundestag beschlossen wird, versteht nicht, dass weder für Google noch für die Presseverleger das Gesetzgebungsverfahren der Austragungsort der Konflikte ist. Sowohl Google als auch die Presseverleger haben ihre Ziele eigentlich schon längst erreicht. Deswegen ist es für beide Parteien auch vollkommen unerheblich, wie die Abgeordneten morgen im Parlament abstimmen.

Wenn man die Lobbyarbeit der Presseverleger in den letzten fünf Jahren verstehen will, muss man sich vor Augen halten, dass das Leistungsschutzrecht nicht Ziel der Verleger war, sondern nur Mittel zum Zweck. Zweck der Debatte um das Leistungsschutzrecht war es für die Verleger, sich als integraler Bestandteil der öffentlichen Meinungsbildung zu etablieren – die Presseverleger als wichtigstes Standbein der vierten Gewalt. Nicht mehr die Vielfalt der Presselandschaft, sondern die Erhaltung des Geschäftsmodells der Printzeitung ist mittlerweile Staatsräson. Kein Politiker würde sich trauen, die Veränderung des Marktes für Printzeitungen als Teil des Fortschritts anzusehen, der er ist – sondern die Verleger haben es eindrucksvoll geschafft, das Meme zu etablieren, dass jedes Mittel recht ist, um die Print-Zeitungen abzusichern, denn sonst droht der Untergang des Abendlandes oder noch mehr.

Dieses Argument stärkt die Presseverleger auch bei einem ganz anderen Thema – dem Depublikationsgebot für die öffentlich-rechtlichen Sender. Nur vor diesem Hintergrund ist es zu verstehen, dass die Politik trotz 8 Milliarden aus der Haushaltsabgabe bereit ist, das wirtschaftliche Interesse der Presseverleger über das Interesse am unbeschränkten Zugang zu öffentlich-finanzierten Medien zu stellen. Continue reading „Digitale Marionetten: Was hinter der LSR Debatte steckt“

2. Offenes Werkstattgespräch der Berliner Allianz für ePartizipation

Die Berliner Allianz für ePartizipation lädt zum 2. Offenen Werkstattgespräch ein. Fachkräfte und Träger der Jugendarbeit sowie weitere Interessierte nutzen die Allianz als Ort zum Erfahrungsaustausch rund um ePartizipation – mit dem Schwerpunkt Jugendbeteiligung.

Das 2. Offene Werkstattgespräch findwt am 08. März 2013 von 15:00 bis 18:00 Uhr im Medienkompetenzzentrum Friedrichshain-Kreuzberg „Bits 21“ (http://goo.gl/maps/KpqNV) statt.

Zwei größere ePartizipations-Projekte stehen diesmal im Fokus:

  • jugendforum RLP
    Im Rahmen des Beteiligungsprojektes „jugendforum RLP“ haben Jugendliche aus Rheinland-Pfalz insgesamt 400 Textbeiträge auf der Plattform www.jugendforum.rlp.de eingestellt und 1.000 Bewertungen vorgenommen. Die Internetseite hatte über 7.300 Besucher und mehr als 37.000 Seitenaufrufe. Als Höhepunkt des bislang einmaligen Beteiligungsprojektes „jugendforum rlp“ fand am 21. Und 22. September 2012 eine große Jugendkonferenz in Mainz statt. Das „jugendforum rlp“ ist eine gemeinsame Initiative der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und der Bertelsmann Stiftung.
    Link zum Projekt: https://www.jugendforum.rlp.de
  • Europa ist meine Zukunft, wenn…
    Anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Elysee-Verträge fragt das Deutsch-Französische Jugendwerk Jugendliche, was die Politik tun muss, damit Europa ihre Zukunft ist. Das Projekt begann mit einem Videowettbewerb und wird mit drei Online-Konsultationen (3 Themenblöcke à 3 Monate) fortgesetzt. Einen vorläufigen Höhepunkt stellte das Zusammentreffen von 150 Jugendlichen mit Angela Merkel und Francois Hollande im Januar diesen Jahres dar.
    Link zum Projekt: http://konsultation.dfjw.org

Um Voranmeldung bei Bernd Gabler (gabler@jfsb.de) wird gebeten.

Fachgespräch on Air: „Wie lernen wir übermorgen? Ein Blick in die technologische Zukunft des Lernens“

Im Anschluss an die Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ finden von Februar und März 2013 acht Fachgespräche als HangoutOn Air statt. Jede Woche wird eine neue Fragestellung bearbeitet, wobei Expertinnen und Experten live und in Farbe über Google Hangout Präsentation geben und Fragen beantworten. Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Voranmeldung möglich.

Das nächste Fachgespräch findet am 26.02. um 11 Uhr statt: „Wie lernen wir übermorgen? Ein Blick in die technologische Zukunft des Lernens“ – Ein Expertengespräch über Augmented Reality, Holografie und Neuro-Interfaces mit Bastian Hamann und ikosom-Experte David Röthler

Wie beeinflussen Technologien das Lernen im Jahr 2022? Augmented Reality, Holografie, Neuro-Interfaces, Adaptive Lernsysteme, allgegenwärtige intelligente Sensoren und Devices, die alle menschlichen Sinne ansprechen, könnten bis dahin für viele Menschen alltägliche Technologien darstellen. Lernprozesse würden dann in jedem Winkel des Alltags transparent und maschinenlesbar sein. Dadurch ergeben sich für das Individuum, die Politik und die Wirtschaft neue Möglichkeiten der Gestaltung und Einflussnahme. Das in Kindergärten, Schulen und Universitäten institutionalisierte Lernen wird möglicherweise stark verändert; Bildungsgerechtigkeit, Bildungsideale oder die Privatheit des Lernens müssten neu verhandelt werden.

Hier geht es zum Livestream. Auch ein Chat zur direkten Beteiligung ist eingerichtet. Anschließend ist das Gespräch als Aufzeichnung verfügbar.  

Crowdfunding in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit

Für die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit verfassen wir aktuell ein Dossier über die Einsatzmöglichkeiten und Erfolgsbedingungen für Crowdfunding im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Es erscheint voraussichtlich im März dieses Jahres.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit haben wir unterschiedliche Projekte beobachtet, darunter KhadiBag, ein Social Enterprise, das im Rahmen des Gründergarage-Programms im Vorjahr über € 10.000 für die Entwicklung und Produktion von sozialen und biologischen Taschen einsammeln konnte. Derzeit ist das Team um Projektinitiator Dave Balzer auf der Suche nach Vertriebs- und Kooperationspartnern, im April soll der KhadiBag-Online Store seine virtuellen Tore öffnen.

Ich habe mit Dave Balzer über sein Projekt und die Crowdfunding-Kampagne gesprochen und darüber, welche Rolle Crowdfunding in Zukunft im Bereich der Internationaler Entwicklungszusammenarbeit spielen kann.

ikosom: Was ist KhadiBag?

Dave Balzer: KhadiBag.com ist ein Social Enterprise. Unser Hauptziel ist es, die Welt nachhaltig zu verändern. Wir entwickeln und produzieren 100% soziale und ökologische Produkte und verzichten gänzlich auf nicht erneuerbare Rohstoffe. Wir sind der Meinung, dass mittels Einsatz von Kreativität, nicht nur wirklich nützliche Produkte entstehen können, sondern auch Produkte, die zu 100% biologisch abbaubar sind.

Alle unsere Produkte bestehen aus 100% Khadi Bio-Baumwolle und werden im größten Sozialprojekt Indiens hergestellt, das ebenfalls den Namen Khadi trägt.

In Zukunft möchten wir dieses Sozialprojekt lokal umlegen, um damit Menschen weltweit zu helfen und die Natur dabei nachhaltig zu schonen.

ikosom: Was ist Khadi?

Dave Balzer: Khadi ist von Hand gepflückte, gesponnene und verwebte Baumwolle und ist heute das größte Sozialprojekt Indiens. Khadi und die Village Factories wurden von M.K. Gandhi gegründet, um sich von der Kolonialmacht Großbritanniens zu befreien. Das Hauptziel des Projektes ist es, innerhalb des Landes Arbeit zu schaffen, anstatt sie in ein anderes Land zu verlegen. Dies geschieht unter dem strengen Auge des indischen Staates und bedeutet: keine Kinderarbeit, faire Bezahlung nach Kollektivvertrag, angenehme und menschenwürdige Arbeitsbedingungen und vieles mehr!

ikosom: Warum habt ihr das Projekt über Crowdfunding finanziert?

Dave Balzer: Neben dem Aspekt der Finanzierung, war es uns wichtig, ein Proof-of-Concept auf internationaler Bühne für unser Projekt zu erreichen. Wir wollten Crowdfunding einsetzen, um das Konzept auf Herz und Nieren zu testen und um zu sehen, ob der Markt und die Zielgruppe für unser Projekt offen sind und es von ihnen angenommen wird. Weiters haben wir enorm viel Feedback bekommen, dass wir bereits für unsere erste Produktreihe einsetzen konnten.

Es sei nur nebenbei erwähnt, dass gerade soziale Projekte wie unseres, das mehr auf den Social Impact fokussiert ist, als auf bloßem Profit, weniger Chancen auf eine staatliche Förderung oder einen Bankkredit haben. Dies war mit ein Grund, dass wir uns für Crowdfunding entschieden haben.

ikosom: Welche Vorteile bringt Crowdfunding im Gegensatz zu herkömmlichen Fördermethoden?

Dave Balzer: Zunächst einmal ist Crowdfunding eine relativ einfache, aber auch zeitaufwändige Angelegenheit. Einfach im Sinne von schneller Finanzierung ohne Sicherheiten, die normal notwendig wären, um bei Banken an dasselbe Kapital zu kommen. Zudem erhält man dieses Geld viel schneller, als von Banken oder von staatlichen Förderstellen. Somit ist eine rasche Vorfinanzierung eines Projektes möglich, das sich noch in einer sehr frühen Phase befindet.

ikosom: Welche negativen Erfahrungen habt ihr mit Crowdfunding gemacht?

Dave Balzer: Wie oben angesprochen, ist Crowdfunding eine enorm zeitaufwändige Geschichte. Wie Social Media sollte es nicht nebenbei gemacht, sondern von einem Team dauerhaft betreut werden. Es reicht einfach nicht ein schlichtes Video hochzuladen mit ein paar Zeilen Text. Eine Crowdfunding Kampagne erfordert viel Zeit, Mühe und eine Kommunikationsstrategie, damit es auch von der gewünschten Zielgruppe war genommen und auch verstanden werden kann.

Ein wichtiger Punkt dabei ist nicht außer Acht zu lassen: das Risiko, zu versagen! Es ist natürlich auch möglich, dass man das Fundingziel nicht erreicht und somit die ganze Arbeitszeit in den Sand setzt, die man für eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes dringend brauchen würde.

Dabei gilt: Vorbereitung ist alles! Sollte es dennoch nicht klappen, ist das ein Zeichen dafür 1.) das Grundkonzept zu überdenken oder 2.) die Kampagne zu überarbeiten und es auf einer anderen Crowdfunding-Plattform erneut zu versuchen.

ikosom: Welche Rolle kann Crowdfunding in der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit spielen?

Dave Balzer: Crowdfunding funktioniert über das Internet und ist somit von Grund auf international und kann auch als ein solches Tool eingesetzt werden. Es ist ein ausgezeichnetes Werkzeug, um auf Probleme in Entwicklungs- und Schwellenländern hinzuweisen, ohne massiges Werbebudget, da es sich, bei guter Vorbereitung, wie von selbst im Internet verbreiten kann. Damit legt man den Grundstein für gleich 2 absolut entscheidende Dinge, um das Problem zu lösen: 1.) Bewusstmachen und Verbreitung der Problematik in und durch die Öffentlichkeit und 2.) Sammeln von Geldern, um dieses Problem zu beheben oder zumindest zu vereinfachen.

Crowdfunding ist ein absolut geeignetes Tool, um auf kleinere Probleme in Entwicklungsländern hinzuweisen und mit ein wenig Geld zu unterstützen. Für größere Probleme ist Crowdfunding, in dieser Form, jedoch noch unzureichend im Bewusstsein der europäischen Bevölkerung verankert. Um Größeres zu erreichen wäre dahingehend noch einiges an Aufklärungsarbeit notwendig.

ikosom: Wie kannst du eure Erfahrungen zusammenfassen?

Dave Balzer: Crowdfunding ist ein exzellentes Werkzeug, um schnell die erste Finanzierung zu ermöglichen und um zeitgleich das Konzept von Grund auf zu analysieren und testen zu lassen. Es ist weit zeitaufwändiger, als man es sich im Vorfeld vorstellt. Durch die kurze Laufzeit der einzelnen Kampagnen ist es aber ein sehr rasches Tool. Aber wie bei allen Projekten ist dabei das Wichtigste: die Vorbereitung!

Alles sollte im Vorfeld bereits erledigt sein, wie Texte und Videos, Fotos und eine Kommunikationsstrategie, um das Projekt von Anfang an voran treiben zu können (Stichwort: Social Media).

Alles in allem ist Crowdfunding kein Garant für eine erfolgreiche Finanzierung! Es ist ein hartes Stück Arbeit und keineswegs leicht verdientes Geld! Dennoch können wir aus eigener Erfahrung sprechen: ausprobieren sollte man es auf alle Fälle! Denn neben dem extrem schnellen und hohen Lernfaktor, erhält man direkt von der Zielgruppe ehrliches Feedback, welches das Projekt noch einmal weiter, schneller und besser vorantreiben kann.

ikosom: Vielen Dank für das Gespräch!

 

Stark gemacht! – Berlins neues Förderprogramm sucht erste Projektvorschläge

Zur Förderung der Beteiligung und des Engagements junger Menschen hat der Berliner Senat den Jugend-Demokratiefonds Berlin ins Leben gerufen. Unter dem Motto “Stark gemacht! – Jugend nimmt Einfluss” können interessierte Einrichtungen zeitlich begrenzte Projekte einreichen. Dabei ist eine Förderung von jeweils bis zu 15.000€ möglich. Insgesamt stehen über 500.000€ zur Verfügung.
Gesucht werden Projekte, die junge Menschen bestärken, “sich aktiv durch demokratisches Handeln an der Gestaltung ihrer Lebenswelt zu beteiligen”. Umfassende Informationen zur Struktur des Programms und Fördermöglichkeiten bietet die Website www.stark-gemacht.de.

Der erste Aufruf für die Einreichung von Projektvorschlägen endet am 13. März 2013. Eine weitere Förderungsrunde folgt im Laufe des Jahres. Antragsberechtigt sind Initiativen und freie Träger der Jugendarbeit.

Das Projektbüro des Jugend-Demokratiefonds Berlin bietet in dieser Woche Vertreterinnen und Vertretern von Initiativen und Organisationen, die einen Projektantrag stellen möchten und noch Fragen haben, eine Beratung vor Ort. Termine und Orte finden Sie hier.

Als Experte für online-basierte Beteiligungsformen und für ePartizipations-Projekten im Jugendbereich (z.B. mit youthpart und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk) bietet ikosom interessierten Einrichtungen eine Begleitung von der Konzeption bis zur Umsetzung von ePartizipations-Projekten an.

Bei Interesse senden Sie eine E-Mail an narr[at]ikosom.de!

@pontifex gehört nicht Benedikt XIV, @regsprecher gehört nicht Steffen Seibert

screenshot_twitter_pontifexAuf Stern.de, Huffingtonpost und Blogs wie Fastcompany wird berichtet, dass der Twitter-Account des Papst @pontifex geschlossen werden soll, wenn der Papst abdankt.

Das ist ziemlich schade, denn bisher ist die Runde der twitternden Kardinäle ziemlich klein (Quelle: Catholic News Service):

  • Cardinal Timothy M. Dolan of New York (@CardinalDolan) – 80,000 followers
  • Cardinal Sean P. O’Malley of Boston (@CardinalSean) – 9,200 followers
  • Cardinal Gianfranco Ravasi, (@CardRavasi) president of the Pontifical Council for Culture – 35,400 followers
  • Brazilian Cardinal Odilo Scherer of Sao Paulo (@DomOdiloScherer) – 22,700 followers
  • Italian Cardinal Angelo Scola of Milan (@angeloscola) – 16,800 followers
  • South African Cardinal Wilfrid Napier of Durban (@CardinalNapier) – 3,100 followers
  • Spanish Cardinal Lluis Martinez Sistach of Barcelona (@sistachcardenal) – 2,300 followers
  • Colombian Cardinal Ruben Salazar Gomez of Bogota (@cardenalruben) – 3300 followers

Auch wenn darunter Aspiranten auf den Papstsessel sind (wie zB. Angelo Scola), so kommt keine der twitternden Kardinäle an die knapp anderthalb Millionen Follower des Papstes heran. Es wäre also für alle eine große Reichweitensteigerung, den Papst des Accounts weiter zu nutzen.

Aber noch eine weitere Frage bleibt: wem gehören eigentlich die Accounts mit Bezug zu offiziellen Titeln, wie zum Beispiel der @regsprecher Account von Steffen Seibert? Oder der Account @mayorofLondon von Boris Johnson? Es ist klar, dass nicht nur die Amtszeit des Papstes, aber auch irgendwann die von Steffen Seibert oder Boris Johnson zu Ende gehen wird.

In der Frage muss man eigentlich drei Ebenen auseinanderhalten:

  1. Wem gehören die Tweets? Die öffentlichen Tweets müssten wie alle anderen öffentlichen Aussagen archiviert und für die Nachwelt zur Verfügung gestellt werden.
  2. Wem gehören die Follower? Wenn ein neuer Bürgermeister, Regierungssprecher oder Papst an die Macht kommt, werden nicht die alten Presse- und Adressenverteiler weggeschmissen, also könnte man argumentieren, dass die Twitter-Follower eigentlich eher dem Amt als der Person gehören. Andererseits hat die Person, die das Amt gefüllt hat, wesentlich dazu beigetragen, dass die Follower-Zahl so gewachsen ist. Tendenziell überwiegt aber glaube ich das öffentliche Interesse an der Weitergabe der Follower.
  3. Wem gehören die privaten Nachrichten? In erster Linie der Person, die den Twitter-Account angelegt und gepflegt hat – aber auch bei öffentlichen Personen muss private Kommunikation archiviert werden.

Die Tweets von Benedikt XIV und Steffen Seibert gehören also der Öffentlichkeit. Sie sollten eigentlich nicht ihren eigenen Account löschen dürfen, sondern Twitter müsste klar regeln, dass wer sich mit einem Titel anmeldet, eine Übergangsregelung für seinen Account festlegen muss.

Sind Carta, Vocer und die Netzpiloten Wettbewerber oder Verbündete?

Ich betreue seit September 2012 für ikosom die Redaktion der Trendblogger. Das sind Studierende aus Deutschland, die zur Zeit im Ausland leben und von dort über Medientrends berichten. Das Projekt wird finanziert von MIZ Babelsberg, welches aus den Gebührengeldern der Haushaltsabgabe finanziert wird.

Ein Ziel für die Trendblogger ist es, nicht nur im eigenen Saft zu bloggen, sondern auch in Kooperation mit anderen Medien die Artikel zu crossposten. Das ist schon ein paar mal gelungen, u.a. Vocer (Artikel 1, Artikel 2), auf mobile-zeitgeist (Artikel), die Carta-Herausgeberin Tatiana Brode war als Blattkritikerin in der Redaktionssitzung.

Daher hatte ich heute einen Tweet abgesetzt:

https://twitter.com/ikosom/status/304971184141910016

Die Antwort kam recht schnell von einer unserer Leserinnen: Ob es nicht unglücklich sei, per Twitter zum Teil konkurrierende Medien anzusprechen?

Ich hab mich dann gefragt: Sind Carta, Vocer, Netzpiloten und Co Konkurrenten? Wenn ja, dann wäre ja auch das durch GEZ-Gebühren finanzierte Trendblogger ein Konkurrent dieser Portale?

Einerseits könnte man das ja so denken – in der Ökonomie der Aufmerksamkeit versucht jede Plattform mehr Leser und mehr Reichweite zu erhalten. Da sind natürlich die Plattformen gewisse Konkurrenten, insbesondere wenn sie aus ähnlichen Töpfen sich finanzieren sollten. Sie sind natürlich auch Konkurrenten um Themen und Personen – die bekannte Medienjournalistin Ulrike Langer hatte bis Ende 2010 bei Carta viel geschrieben, jetzt schreibt sie eben bei Vocer.

Andererseits aber sind es doch alles Beispiele für Online-Portale, die sich ohne eigene Print-Kanäle etabliert haben. Sie sind eigentlich Verbündete für einen Medienwandel. Sie haben natürlich auch eigene Profile: Carta ist eher ein Portal für Medien- und Netzpolitik, Vocer eine Art Medienbeobachter, Meedia ist ein Branchendienst, Netzpiloten berichten über neue digitale Trends. Und es gibt sicherlich mehr und mehr Autoren, die neben ihren eigenen Blogs die Online-Portale nutzen, um auch ihre Reputation zu stärken.

Aus meiner Sicht sollten sich die Portale viel weniger als Konkurrenten verstehen, aktiv einander verlinken, gemeinsame Veranstaltungen machen. Warum das noch nicht so stark passiert, kann ich mir nur damit erklären, dass die Innenansicht eines Portals immer als erstes die anderen Online-Portale im Blick hat und sich mit ihnen vergleicht: Wer hat da schon wieder veröffentlicht? Welches Thema läuft bei denen? Wer hat mehr Follower?

IMHO sind die Konkurrenten von Vocer, Carta, Netzpiloten, Mobile-Zeitgeist und Meedia eher die großen Medienunternehmen, die sich ihre Inspiration bei den Online-Portalen holen ohne dann in ihren Artikel diese zu verlinken.

Was denkt Ihr – Konkurrenten oder Verbündete?

Update – die ersten Reaktionen trudeln ein:

Twitter und Facebook in der politischen Kommunikation

Twitter und Facebook sind mittlerweile feste Bestandteile im Instrumentekanon der politischen Kommunikation. Doch die Profile und Kanäle von Politiker alleine reichen noch nicht – sie sollten auch gut eingesetzt werden.

Anlässlich der bevorstehenden Wahlen in Italien beschäftigte pressetext sich mit politischer Social Media Kommunikation. Im Hintergrundgespräch sagte Jörg Eisfeld-Reschke von ikosom folgendes:

„Politische Parteien machen mitunter den klassischen Anfängerfehler, die beiden Dienste miteinander zu verknüpfen und stimmen damit den Inhalt nicht auf die einzelnen Instrumente ab. Insbesondere gezieltes Negative-Campaigning gegen politische Gegner und das schlichte Veröffentlichen von Aussagen ohne dabei in den Dialog zu treten, geht an den Interessen vieler Follower vorbei.“

Fortbildungslücke ePartizipation?

Im Vorfeld unseres Workshops am 19.02. zu ePartizipations-Lehrgängen und Ausbildungen (Blogeintrag vom 5.02.) hat ikosom Informationen zu themennahen Angeboten zusammengetragen. In der Recherche wollen wir uns dem Thema nähern, Ansätze und mögliche Partner identifizieren.

Erste Ergebnisse der Recherche zu Ausbildungsangeboten im Bereich ePartizipation/Jugendbeteiligung werden im Folgenden zusammenfassend vorgestellt:

  • Wir konnten insgesamt 13 Angebote zusammentragen, die sich im weiteren Sinne mit dem Themenfeld Jugendbeteiligung beschäftigen und damit explizit das Ziel der Ausbildung in Form eines Lehrgangs oder ähnlichem verfolgen.
  • Das Spektrum reichte dabei von Angeboten in der Kita bis zu klassischen Lehrgängen über Jugendbeteiligung und ihre Formen. Den geringsten Anteil nahmen dabei deutschsprachige Angebote ein, die sich ausschließlich mit ePartizipation beschäftigen.
  • Angesichts der geringen Vielzahl, aber auch der Divergenz der Angebote scheint es vor allem im Bereich der Aus- und Fortbildung zu Jugendbeteiligung – online und offline – einen großen Nachholbedarf nach Angeboten  zu geben.
  • ePartizipation nimmt bei den meisten recherchierten Lehrgängen nur einen sehr kleinen Teil des Curriculums ein. Den Schwerpunkt auf ePartizipation legen im deutschsprachigen Raum lediglich zwei Angebote.
  • Die Zielsetzungen der Bildungsangebote beschränken sich zumeist auf das grundlegende Verständnis von ePartizipation und nicht darauf, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer  selbst in die Lage zu versetzen, ePartizipations-Projekte zu konzipieren, durchzuführen und zu moderieren.
  • Einige Lehrgänge setzen digitale Instrumente intensiv in der Vermittlung der Inhalte ein. In Helsinki gibt es einen Anbieter, der das Thema „right tools for e-participation“ in einem interaktiven Online-Kurs vermittelt.
Es gibt unserer Recherche zufolge bislang kein deutschsprachiges Angebot für die explizite Ausbildung von Begleiterinnen und Begleiter von ePartizipations-Projekten. Wir setzen die Recherche fort und sind für Hinweise dankbar.

In der Schweiz sollen Soziale Medien fester Bestandteil im Unterricht werden

Die Schweiz möchte die Vermittlung von Medienkompetenz als festen Bestandteil in die Schule bringen. Auch die ikosom-Expertin Kristin Narr wurde um Meinung gebeten. „Soziale Medien spielen mittlerweile bereits im frühen Kindheitsalter eine Rolle, dementsprechend wichtig ist es, einen verantwortungsvollen Umgang zu fördern. Wir müssen erkennen, dass junge Menschen aufgrund der zunehmenden Digitalisierung heutzutage anders sozialisiert werden“.

Der Beschränkung auf ein dafür vorgesehenes und explizites Schulfach „Medienkompetenz“ würde sie zwar nicht beipflichten, dafür sind die Möglichkeiten in verschiedenen Unterrichtsfächern zu vielfältig. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass beispielsweise Facebook nicht nur für den privaten Gebrauch von großem Nutzen sein kann. „Es gibt bereits vereinzelt Lehrer, die ihren Unterricht teilweise in Facebook-Gruppen organisieren, um einen besseren Austausch zu ermöglichen. Sie stellen sich auf die Lebenswelt der Kinder ein und holen sie dort ab, wo sie anzutreffen sind“, so die Medienpädagogin.

Durch die föderale Struktur in Deutschland gibt es mittlerweile in einigen Bundesländern Konzepte für Medienerziehung in der Schule. Eine Übersicht der einzelnen Bundesländer findet man beispielsweise auf dem deutschen Bildungsserver. Auch die KMK beschloss im März 2012 die Implementierung als Pflichtaufgabe in der Schule (Beschluss als pdf).
Was diese Festsetzung in der schulischen Realität tatsächlich bedeutet, steht auf einem anderem Blatt. Dass es mittlerweile die Einigkeit zu geben scheint, dass es eine Implementierung geben muss, ist allerdings als sehr positiv zu bewerten.