Virtuelle Klausurtagung – sich der digitalen Öffentlichkeit öffnen

Am Wochenende vom 28. und 29. Januar 2012 wird sich ikosom zur halbjährlichen Klausurtagung zurückziehen. Ungefähr alle sechs Monate nehmen wir uns ein ganzes Wochenende, um die abgeschlossenen und laufenden zu analysieren, Ideen für neue Projekte zu generieren und neue Themenfelder anzugehen.

Bisher waren unsere Klausurtagungen immer sehr reale Tagungen – in netter Umgebung, mit leckerem Essen, vielen großen Charts aus Papier. Manch Besucher würde sich wundern, wie analog wir unsere digitale Arbeit planen. Dabei  ist ein großer Teil der Arbeit unseres Instituts vor allem digital – wir koordinieren uns mit GoogleDocs und GoogleCalender, Skypen bei unseren Besprechungen oder nutzen virtuelle Meetingräume wie Adobe Connect, speichern unsere digitale Bibliothek in Dropbox und kommunizieren nach außen über die Social Media Kanäle des Instituts.

Unser Netzwerk besteht in der Regel aus virtuellen und realen Kontakten. Mit einem Teil unserer Geschäftspartner haben wir fast ausschließlich digital zusammen gearbeitet. Trotzdem sind aber die persönlichen Begegnungen auf den Konferenzen und Tagungen nicht zu unterschätzen.

Unser Team sitzt zwar überwiegend in Berlin, aber ein Teil des Teams ist woanders in Deutschland und anderswo in Europa  zu Haus. Wenn wir weiter wachsen wollen, dann müssen wir uns darauf einstellen, das auch unsere Planungs- und Nachdenktreffen nicht immer nur an einem physischen Ort stattfinden können.

Eine einfache Möglichkeit wäre natürlich, das gesamte Treffen nur virtuell stattfinden zu lassen. Das würde dann auch die Möglichkeit eröffnen, die Partner in unserem Netzwerk an unseren Gedanken an unseren Planungen teilhaben zu lassen.

Radikale Tranzparenz eines Forschungsinstitut durch Livestreaming der Klausurtagung im Netz – ein spannender Gedanke. Weil er einerseits das Potenzial hat, ein ganz neues Verständnis von digitaler Forschung zu versinnbildlichen.

Andererseits werfen sich auch ein paar Fragen auf:

  1. Wie nimmt man den Input, der über das Livestreaming reinkommt?
  2. Wie kann man effizient tagen, wenn man parallel alles im Netz verfolgen kann?
  3. Wie verändert sich der Charakter einer Klausurtagung, wenn man sich vollkommen in die Öffentlichkeit gibt?
  4. Wie kann man über die Konkurrenz oder über mögliche Partner oder potenzielle Projektideen offen sprechen, wenn jeder diesen Gedankenprozess verfolgen kann?
  5. Wie selektiv muss oder kann man sich öffnen?
  6. Wenn man sich einmal öffnet, kann man sich dann jemals wieder komplett zurückziehen – oder weckt man so Erwartungen, die dann enttäuscht werden?

Das sind so die Fragen, die mir in erster Linie durch den Kopf gingen – ohne dass das aber heißt, dass wir nicht doch eine Möglichkeit finden, eine Balance zwischen den Zielen von Transparenz und Effizienz zu finden. Immerhin verlangen wir das gleiche auch von Unternehmen, öffentlichen Institutionen und der Wissenschaft – sich digital zu öffnen.

Die Antworten dazu wird es hoffentlich, wenn die Zeit es zulässt, hier in diesem Blog im Laufe der Woche geben – vielleicht aber auch erst danach als Auswertung unserer Klausurtagung. Über Hinweise und Gedanken von Ihnen und von Euch sind wir sehr dankbar.

Eine Sache haben wir aber beschlossen – es wird am Sonntag, den 29. Januar 2012 einen ikosom Neujahrsempfang geben und parallel werden wir in unserem Adobe Connect Raum zu treffen sein. Wie das genau funktionieren wird, wissen wir noch nicht, aber wir lassen uns überraschen.

Erfahrungen bei Live-Interactions via Adobe Connect

Am Freitag haben wir die Sitzung des Ohus „Urheberrecht“ des Google Co://laboratory Internet und Gesellschaft moderiert. Parallel dazu hatten wir via Twitter, Facebook und über Mailinglisten dazu eingeladen, als Remote-Teilnehmer auch übers Internet an der Sitzung im betahaus zu partizipieren.

Durch die Unterstützung von David Röthler war es möglich, einen virtuellen Raum mit Adobe Connect einzurichten. David Röthler ist auf dem Gebiet der Live-Interaktionen ein viel gefragter Experte, der europaweit zu diesem Thema Institutionen und Unternehmen berät. David Röther nutzt Adobe Connect sowohl für virtuelle Seminare und Vorlesungen als auch für das virtuelle Begleiten von Konferenzen und Sitzungen, zum Beispiel dem Salzburger Stadtrat. Wir als ikosom werden in Zukunft eng mit ihm zusammenarbeiten und solche Sessions anbieten – mehr dazu bald hier im Blog.

Im Ohu hatten wir das zum ersten Mal ausprobiert – und einige spannende Erfahrungen gemacht:

1) Technik ist nicht alles – aber ohne gute Technik funktioniert es nicht

Wir hatten eine externe Kamera und eine Laptop-Kamera, verschiedene Raummikros, einen schnellen Rechner und eine stabile Internetverbindung. Dennoch war es für die virtuellen Teilnehmer nicht immer möglich zu verstehen, was im Raum gesprochen wird.

Ein mobiles Mikro wäre ideal, das aber bei einer Gruppe von 10-20 persönlich Anwesenden vor Ort einzusetzen, verändert sehr drastisch die Gesprächsatmosphäre vor Ort.

2) … und irgendwann vergisst man die Kameras.

Dem Livestreaming von kleineren Treffen wird oft entgegen gebracht, dass dadurch die realen Teilnehmer vor Ort weniger offen sind, weil sie nicht einschätzen können, wer ihnen noch aus dem Netz zuguckt.

Wir hatten am Anfang die Teilnehmer darauf hingewiesen, dass die Sitzung ins Netz übertragen wird und auch immer wieder den Adobe Connect Bildschirm auf die Leinwand übertragen.

Trotzdem war die Gesprächsatmosphäre kaum anders als bei vorherigen Ohu-Treffen, d.h. es wurde sehr offen und kontrovers diskutiert. Ich hatte nicht das Gefühl, dass irgendjemand sich zurückgenommen hat.

Es gibt wahrscheinlich den Punkt, an dem man vergisst, dass eine Kamera noch im Raum ist, wenn man nicht daran erinnert wird.

3) Auch Live Events brauchen ein größeres Team im Hintergrund

Das ganze war im Ohu jetzt sehr improvisiert, weswegen ich die Schwierigkeit hatte, einerseits die Sitzung vor Ort zu moderieren, die Technik zu uberprüfen und Probleme zu lösen (Stichwort: Ton), und den Chat im virtuellen Raum zu moderieren.

Idealerweise betreut ein Team von Personen eine Live-Interaktion:

  • einen Technik-Moderator, der sich darum kümmert, dass die Teilnehmer im Netz sprechen und sehen können
  • einen Chat-Moderator, der den inhaltlichen Dialog steuert
  • einen echten Moderator, der den Dialog vor Ort steuert
  • einen Producer, der virtuellen und realen Dialog koordiniert und mit dem technischen Moderator interagiert bei Problemen

4) Frühzeitig anfangen mit der Kommunikation

Adobe Connect bietet den Vorteil, dass man anders als bei Google Hangouts schon im Vorfeld die URL des virtuellen Raums kennt und diese kommunizieren kann. Allerdings ist es wichtig, schon mehrere Tage vor einer Veranstaltung, diese URL zu kommunizieren, damit die virtuellen Teilnehmer den Raum auch schon mal erkunden können.

Die Vorbereitung ist auch wichtig, um Dokumente wie PDFs oder Präsentationen in den virtuellen Raum zu laden, Umfragen und ähnliches zu erstellen und die Kameras und Mikrofone von Referenten zu testen.

5) Das Follow-Up nicht vergessen

Man sollte sich schon im Vorfeld überlegen, ob man die Aufzeichnung benötigt oder nicht – danach ist es zu spät. Wir haben diesmal die Ohu mit Absicht nicht aufgezeichnet, aber sinnvoll wäre es vielleicht für die Dokumenation.

Aber Follow-Up ist auch mehr als die Aufzeichnung – die Ergebnisse der Sitzungen müssen auch nochmal aufgeschrieben und mit der Aufzeichnung in einen Kontext gebracht werden. Der Aufwand sollte nicht vergessen werden.

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Livestreamings von Konferenzen und Workshops? Welche Tools nutzen Sie?

1 Milliarde Facebook-Nutzer im August 2012

Die Britische Marketing Agentur iConnect prognostiziert dass im August 2012 Facebook eine Milliarde Nutzer haben wird.

Using a process of linear regression on the data from the end of 2008 onwards we expect Facebook to hit a billion active users around August 2012. Looking at the data from 2006-mid 2008 it looks like Facebook was growing at an exponential rate, however more recent data suggests it’s growing in a linear fashion.

via Facebook to Hit a Billion Users in the Summer – iCrossing.

Crowdfunding für Startups in den USA (Crowdinvesting) – Reform der Regulierung

Robert K. Ranum von Fredrikson & Byron, P.A., fasst die wichtigsten Neuerungen der Reform des Crowdfunding-Rahmens in den USA zusammen und benennt den Unterschied zwischen der Version des Senats und des Abgeordnetenhauses:

The House and Senate crowdfunding bills would eliminate the traditional private placement restrictions on general solicitation and the number of non-accredited investors in order to allow the offerings to be sold over the internet to a large number of investors. Under current law, private placements may not be offered by any means of “general solicitation or general advertising” which includes communications in newspapers, magazines, or broadcast over television or radio or over the internet. Current private placement rules also limit the number of investors that may purchase in the offering, although investors meeting certain financial criteria, known as “accredited investors,” are not subject to the limitation. Crowdfunding offerings are not subject to these limitations provided the offerings limit the amount of money that can be invested by each investor and the aggregate amount that can be raised by the company pursuant to the crowdfunding exemption during any twelve month period. The bills also permit a crowdfunding “intermediary” to receive compensation from the company for helping to sell the company’s securities, without requiring the intermediary to be licensed as a broker under federal securities laws.

Limit of Aggregate Sales per 12 months

H.R. 2930: $1 million ($2 million if issuer has audited financials)

S. 1791: $1 million

Limit for individual investments

H.R. 2930: Lesser of $10,000 (as adjusted by CPI) or 10% of investor’s annual income.

S. 1791: $1,000

Intermediary

H.R. 2930:  Permits, but does not require, sale through crowdfunding intermediary meeting certain standards for protection of investors.

S. 1791: Requires sale through an independent crowdfunding intermediary meeting certain standards for protection of investors.

Minimum Proceeds

H.R. 2930: Requires issuer to state target offering amount and prohibits closing unless capital raised is at least 60% of target.

S. 1791: Requires issuer to state target offering amount and prohibits closing unless capital raised is at least 60% of target.

The crowdfunding bills do not count the investors in such offerings against the 500 shareholder threshold after which any company with over $10 million in assets is forced to register under the Securities Exchange Act of 1934 and thereby become a public reporting company. This requirement has become a subject of increasing concern in recent years as the regulatory burdens of public company reporting have increased and fewer companies are willing to take on those burdens. In addition to the crowdfunding bills, a separate bill (S. 1824) addresses this issue by raising the 500 shareholder threshold to 2,000, thereby allowing private companies to have many more shareholders before they are required to comply with the SEC’s public reporting regime. Critics argue that raising the threshold will leave significant numbers of shareholders without the protection provided by regular disclosure under SEC rules.

via Congress Considers “Crowdfunding” and Other Changes in Securities Laws – Fredrikson & Byron P.A..

Interessant ist, dass die Senatsversion wesentlich konservativer ist, gleichzeitig aber die Crowdfunding-Plattformen enorm bevorteilt, weil sie die Crowdinvesting-Projekte auf die Plattformen zwingt, um die Investoren zu schützen.

Surftipp: Beispiele für Fair Use vom Center for Social Media

Immer wieder wird in der deutschen Urheberrechtsdebatte über das Prinzip des FairUse gestritten, das vor allem in der amerikanischen Rechtssprechung zu finden ist.

Im Kern geht es darum, dass nicht wie im kontinentaleuropäischen Rechtssystem üblich über sogenannte Schrankenregelungen Ausnahmen vom Urheberrecht geschaffen werden (zum Beispiel im Rahmen des Zitatrechts), sondern eine allgemeine Klausel geschaffen wurde, die bestimmte Verwendungszwecke davon ausnimmt, bei der Verwendung von urheberrechtlich geschütztem Material die Genehmigung der Urhebern zu benötigen.

Klarer wird das schon in der Definition der englischen Wikipedia:

Fair use is a limitation and exception to the exclusive right granted by copyright law to the author of a creative work. In United States copyright law, fair use is a doctrine that permits limited use of copyrighted material without acquiring permission from the rights holders. Examples of fair use include commentary, criticism, news reporting, research, teaching, library archiving and scholarship. It provides for the legal, unlicensed citation or incorporation of copyrighted material in another author’s work under a four-factor balancing test.

Die FairUse-Klausel wird durch Einzelurteile ausdifferenziert, d.h. Gerichte entscheiden in der Regel bei Streitigkeiten, ob die FairUse-Klausel anwendbar ist oder nicht. Dieses fallbasierte Erneuern des amerikanischen Rechtsrahmen ist in dem kontinentaleuropäischen Rechtssystem so einfach nicht möglich, weil die Ausnahmen vom Urheberrecht durch den Gesetzgeber festgelegt werden müssen.

Das Center for Social Media hat in einer Reihe von Veröffentlichungen Beispiele der Nutzung des FairUse-Prinzips für Filme, Poesie und andere Nutzungsarten aufzeigt.

Das ganze ist eine gute Zusammenstellung, welche Dynamik das FairUse-Prinzip bringen kann, da es für eine Reihe von Anwendungen erlaubt, kostengünstig kreative Werke herzustellen, die nicht den kostenintensiven Prozess der Genehmigung aller Urheber notwendig macht, dass nicht-kommerziellen Künstlern in Deutschland manchmal große Schwierigkeiten bereitet.

Best Practices | Center for Social Media.

BVDW-Umfrage: Marketing und PR als Grund für Social Media Unternehmen

Der Bundesverband digitale Wirtschaft hat eine Studie zur Nutzung von Social Media in Unternehmen herausgegeben. Die BVDW-Studie befragte 136 Anwender, die Social Media in ihren Unternehmen nutzen. 49 Prozent der befragten Unternehmen beschäftigen bis zu 200 Mitarbeiter, 18 Prozent bis zu 1.000 Mitarbeiter, 21 Prozent bis zu 10.000 Mitarbeiter, 12 Prozent der Unternehmen beschäftigen weit über 10.000 Mitarbeiter.

Wir werden diese Studie noch genauer untersuchen und in einem der nächsten Studienrückblicke vorstellen. Hier aber schon mal die wichtigsten Ergebnisse:

Kommunikation und Reputation als zentrale Einsatzgebiete

Der Anteil an Unternehmen, der von einem häufigen bis sehr häufigen Einsatz von Social Media ausgeht, liegt am höchsten bei der PR-Abteilung (73,6 Prozent), danach folgen die Bereiche Kundenbindung (59,5 Prozent), Online-Reputationsmanagement (51,3 Prozent) und Informationsgewinnung / Marktforschung (46,6 Prozent). Die Steigerung der Bekanntheit gilt bei der Mehrzahl der befragten Unternehmen als Grund mit hoher bzw. sehr hoher Bedeutung (85,0 Prozent), darauf folgen Imageverbesserung (81,5 Prozent), die Erschließung neuer Zielgruppen (74,0 Prozent) und eine stärkere Kundenbindung (72,4 Prozent).

Unternehmen betreiben regelmäßig Social Media Monitoring

Insgesamt messen nur 46,6 Prozent der Unternehmen ihre Social Media Aktivitäten. Davon misst die deutliche Mehrzahl gelegentlich bis regelmäßig die eigenen Social Media Aktivitäten anhand vorhandener Kennzahlen (96,7 Prozent) sowie durch Beobachtung und Monitoring im Social Web (93,5 Prozent). Eher selten kommen externe Befragungen im Sinne der Marktforschung zum Einsatz (29,8 Prozent). Hingegen zeigen bereits 39,8 Prozent aller Befragten reges Interesse an Social Media Monitoring. Nur 13,5 Prozent der Befragten haben kein Interesse an diesem Aspekt.

Wenige Neueinstellungen im Bereich Social Media geplant

Bereits fast vier von zehn der befragten Unternehmen (38,2 Prozent) beschäftigen spezielle Mitarbeiter, die sich ausschließlich Aufgaben im Bereich Social Media widmen. Davon sind jedoch die meisten Beschäftigten nicht in einer eigenen Social Media Abteilung tätig (31,6 Prozent). Obwohl die Unternehmen mit steigenden Budgets für Social Media rechnen, planen die meisten Unternehmen (76,2 Prozent) in den nächsten zwölf Monaten keine Einstellung einer speziellen Fachkraft.

Via BVDW-Umfrage identifiziert Marketing- und PR-Abteilungen als wichtigste Treiber von Social Media in deutschen Unternehmen – Aktuelles / Medienbiliothek BVDW und Beyond Print http://www.beyond-print.de/2011/12/16/die-wichtigsten-treiber-von-social-media/.

Der Facebook-Börsengang als Infografik

Das der Facebook-Börsengang bevorsteht, ist mittlerweile selbst in den Mainstream-Medien thematisiert worden. Mashable hat in zwei sehr umfangreichen Blogpost zusammengefasst (Artikel 1, Artikel 2). Darin wird auch erklärt, dass Facebook vor allem um die Konkurrenz von Google abzuwehren, Kapital benötigt.

There are several reasons why a company typically goes public. In a recent paper by professors James Brau and Stanley Fawcett of Brigham Young University, the two outlined the usual motivations: To raise capital and to enrich the company’s founders and insiders. However, Facebook’s situation is a bit different. For Facebook, a better question might be “Why are they going public now as opposed to a couple of years ago?’”

One major reason is that private trading in the company is pretty much maxed out. Under U.S. laws, once you get 500 or more private shareholders, you have to publish detailed data about your company’s financial performance. Private trading in Facebook as well as Zynga, Twitter and the pre-IPO LinkedIn also drew scrutiny from the SEC last December.

In addition to the feds, though, Facebook also has to content with a rivalry from Google+. As The Economist notes, “Facebook will want to seek a listing before rivals erode its lead in the social-networking sphere.”

via Everything You Need to Know About Facebook’s $100B IPO.

Gleichzeitig hat Mashable eine Infografik publiziert, welche die wichtigsten Fakten sehr ansprechend darstellt. Allfacebook.de hat die Fakten aus der Grafik übersetzt:

Erwarteter Börsenwert 10 Milliarden

Größer Internet Börsengang bisher

4. Größter US Börsengang bisher

Etwa jeder 10. Erdbewohner nutzt Facebook aktiv

Zuckerberg hält 24% der Facebook Anteile

4,2 Milliarden $ Umsatz

Zuckerberg erhält für jeden aktiven Nutzer 50$

via allfacebook.de | Infografik zum Facebook Börsengang.

Crowdfunding & Internationalisierung

Ist eine Internationalisierung von Crowdfunding in DE/AT notwendig? Diese Frage wird heute abend bei ununi.tv besprochen.

In der Session „1 Jahr Crowdfunding (-Plattformen) in Deutschland und Österreich“ wurde das Thema Internationalisierung deutschsprachiger Crowdfunding-Plattformen angesprochen. Diese sollen bei der neuen Session besprochen werden:

Crowdfunding & Internationalisierung.

Wir werden die Session moderieren.

Internet & Gesellschaft Co:llaboratory: Tag der offenen Ohus am 13.01.

Das Co:llaboratory hat sieben Arbeitsgruppen namens Ohus, eines davon das Ohu Urheberrecht, das von uns mitkoordiniert wird.

Am Freitag den 13.01.2012 stellen die Co:llaboratory Ohus sich selbst und ihre Arbeit auf dem ersten Tag der offenen Ohus vor.

Expertinnen und Experten geben Einblicke in Ihre Projekte und freuen sich auf neuen Input aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier gibt es weitere Informationen:

Internet & Gesellschaft Co:llaboratory: Tag der offenen Ohus am 13.01..

Neues Blog sozialmarketing.de

Vor wenigen Wochen ist die Ressourcenseite und Mehrautorenblog sozialmarketing.de gestartet. Die Seite ist Ausgangspunkt für Wissenstransfer, Professionalisierung und Vernetzung rund um die Themen Fundraising und digitale Kommunikation. Sie richtet sich an ehrenamtliche und hauptamtliche Fundraiser, Kommunikationsverantwortliche im Dritten Sektore und weitere Interssierte. Die sechs Experten aus Fundraising, Sozialmarketing und Social Media Marketing haben es sich zum Ziel gesetzt, Anregungen zu geben, Informationen und Wissen zur Verfügung stellen und über aktuelle Entwicklungen im Sektor zu informieren.

Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien ist Herausgeber von sozialmarketing.de. Unserer Einschätzung nach stehen viele gemeinnützige Organisationen, Initiativen und Projekte nicht nur vor großen Herausforderungen ihre Arbeit auch in Zukunft finanziell zu sichern, sondern müssen aufgrund des Medienwandels auch neu lernen ihren Anliegen in der Gesellschaft Gehör zu verschaffen. Dieses Projekt kann einen Beitrag dazu leisten und wir wünschen allen Beteiligten viel Erfolg dabei.

Folgen Sie sozialmarketing.de auch auf Facebook und Twitter.

Internet & Gesellschaft Co:llaboratory: Ohu Urheberrecht beschäftigt sich mit der Unternutzung öffentlich finanzierter Werke

Das Ohu Urheberrecht ist eine Arbeitsgruppe, das u.a. von ikosom koordiniert wird, im Rahmen des Google Co:llaboratory Internet & Gesellschaft. Zur Zeit beschäftigt sich das Ohu sehr stark mit der Unternutzung öffentlich-finanzierter Werke:

Auf den beiden letzten Treffen des Ohu am 30.10.2011 und am 8.12.2012 haben wir uns noch einmal mit dem Thema der “Unternutzung öffentlich finanzierter Werke” beschäftigt. Das Thema beinhaltet eine ganze Reihe an Zielkonflikten zwischen zunehmender Digitalisierung, veraltetem Urheberrecht und analogen Geschäftsmodellen von Medienunternehmen.

Am meisten präsent ist wohl das Thema des “Depublizierens”, also der durch Medienstaatsverträge verfügten Entfernung von Sendungen und Filmen aus dem Internetangebot der öffentlich-rechtlichen Sender. Obwohl diese Sendungen durch Gebührenzahlungen der Bürger finanziert sind, stehen sie nicht für die Nutzung und Weiterverwendung zur Verfügung.

Die Unternutzung dieser Güter hängt auch eng mit den verwaisten Werken zusammen. Dies sind ebenfalls Filme, aber auch Bücher, bei denen die Schutzfristen verhindern, dass diese in der Public Domain verfügbar sind, bei denen sich aber der Urheber nicht mehr feststellen lassen kann. Auch hier schlummern viele Schätze, die schon einmal öffentlich finanziert wurden, und die nicht der Nutzung zur Verfügung stehen.

Ein dritter Aspekt ist aber die Bereitstellung von öffentlich-finanziertem Bild- und Tonmaterial – auch hier ist aufgrund von Konflikten mit anderen Urhebern bisher es noch nicht gelungen, ein sinnvolles System zu finden, dass es erlaubt, öffentlich-finanziertes Bild- und Tonmaterial anderen Medienhäusern und Unternehmen als Rohmaterial zum Beispiel unter Creative Commons Lizenz zur Verfügung zu stellen.

Die Ohu Urheberrecht wird im 1. Quartal 2012 ein Fachgespräch zum Thema „Unter- Nutzung öffentlich finanzierter Werke“ durchführen. Hier sollen die Diskussionen der letzten Treffen einem Check unterzogen und entsprechend weiterentwickelt werden. Im Vorfeld wird es ein Thesenpapier geben, dass die Problematik aufzeigt. Das Thesenpapier wird bei der Ohu-Konferenz am 13. Januar 2012 innerhalb der Ohu diskutiert. Wer Interesse hat daran teilzunehmen, kann sich gerne hier informieren und anmelden.

via Internet & Gesellschaft Co:llaboratory: Ohu Urheberrecht beschäftigt sich mit der Unternutzung öffentlich finanzierter Werke.

Online- und Social Media Fundraising

Wenn die Altspender immer weniger werden und gemeinnützige Organisationen Neuspender erreichen möchten, dann führt heute kaum noch ein Weg am Einsatz von Instrumenten des Online- und Social Media-Fundraising vorbei. Im Idealfall passiert dies nicht im Rahmen von Aktionismus und günstig ist es auch, wenn zunächst eine Strategie existiert, bevor zahlreiche Profile in sozialen Netzwerken angelegt werden.

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Weiterbildungs-angeboten im Bereich Fundraising. Besonders anerkannt ist die zweijährige Ausbildung der Fundraising-Akademie in Frankfurt am Main. Im Rahmen des aktuellen Kurses haben wir eine Einführung zu Online- und Social Media-Fundraising angeboten und stellen den Foliensatz hier zur Verfügung und zur Diskussion.

Politik und Verwaltung von Hamburg sollen Social Media ernst nehmen

Eine Grosse Anfrage zum Einsatz von Social Media in der Hansestadt Hamburg – allein vom Thema schon wäre es undenkbar, wenn eine solche Anfrage im Hinterzimmer und ohne die Einbindung sozialer Medien geschieht. Deshalb startet das Institut für Kommunikation in sozialen Medien gemeinsam mit der Bürgerschaftsabgeordneten Kersten Artus (Die LINKE), der Initiative von Bürger & Freunde und dem Hamburger Wahlbeobachter die kollaborative Erstellung einer Grossen Anfrage.

ikosom übernimmt dabei die wissenschaftliche Auswertung der Grossen Anfrage. Unser Plan ist es, auch in den anderen 15 Bundesländern ähnliche Anfragen zu stellen, um länderübergreifend den Stand der Nutzung von Social Media zu analysieren.

Abgeordnete und Fraktionen haben die Möglichkeit mit schriftlichen Anfragen Informationen von der Regierung zu erhalten. Es gibt sowohl Kleine Anfragen als auch Große Anfragen. Die Regierung hat bei einer solchen Anfrage eine festgelegte Zeitspanne, in der sie die Fragen beantworten muss.

Die Beteiligungsphase startet heute am 19. Oktober und endet am 1. November. Jeder kann in dem öffentlichen Etherpad mitschreiben und kommentieren oder Anregungen per Email einsenden. Der parlamentarische Vorgang soll somit möglichst transparent und partizipativ gestaltet werden.

Zudem wird es eine Veranstaltung geben, zu der wir alle Interessierten bereits heute herzlich eingeladen möchten:

Ort betahaus Hamburg
Datum 01.11.2011, ab 19.00 Uhr
Adresse Lerchenstrasse 28a (Eingang Schilleroper)

Informationen zum Projekt und Stand der Grossen Anfrage
Mitschreiben im offenen Etherpad

Wir wünschen uns, dass diese Initiative zeigt, wie einfach und partizipativ parlamentarische Demokratie die Gesellschaft in ihre Aufgaben einbinden kann.

Gesellschaft und soziale Medien: Learning from Fukushima

Wie entsteht in Zeiten der Krise eine kritische Öffentlichkeit? Wie können wir, die Bürgerinnen und Bürger, Einfluss nehmen? Welche Rolle spielt dabei das Internet?

Diesen Fragen geht das Symposium „Learning from Fukushima“ der Berliner Gazette am 29. Oktober in Berlin nach. Wir freuen uns diese Veranstaltung als Partner zu unterstützen. Der Eintritt ist frei. Um Räume und Ausstattung optimal vorbereiten zu können, wird um Anmeldung per Facebook gebeten.

Programm Learning from Fukushima
10:00 Begrüßung
10:30 Die Online-Katastrophe – business as usual?
Vortrag: Christoph Neuberger
Podium: Frank Patalong, Matthias Urbach
14:00 Ausnahmezustand in Japan – auch medial?
Podium I: Tomomi Sasaki, Mitsuhiro Takemura
Podium II: Sean Bonner, Andreas Schneider
18:00 Digitale Publikumsbeteiligung – was hat Zukunft?
Podium: Lila King, Jaroslav Valůch
Publikumsgespräch mit Special Guests

Das international besetzte Symposium richtet sich an JournalistInnen traditioneller Medienhäuser und Menschen, die heute die neuen ‘PartnerInnen’ der JournalistInnen sind: NutzerInnen von sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter ebenso wie BloggerInnen, Netz-AktivistInnen und EntwicklerInnen.

Weitere Informationen bei der Berliner Gazette. Empfohlen sei auch das Dossier Fukushima der Berliner Gazette Redaktion.

Twitter zur Berliner Wahl der Abgeordnetenhauses

Wir haben in den letzten Wochen die Abgeordnetenhauswahl auf Twitter verfolgt um nachvollziehen zu können in wie weit die Berliner Wahlen eine Rolle im globalen Nachrichten-Ökosystem spielen. Dabei haben wir Daten vom 30.08.2011 bis zu 19.09.2011 erhoben und alle Tweets mit den Hashtags #ahw11 #berlinwahl und #ltw11 gesammelt.

Die meistgenutzten Hashtags *klicken zum vergrößern
Die meistgenutzten Hashtags *klicken zum vergrößern

Im Zeitraum vom 30.08. bis zum 17.09.2011 – also bis zum Samstag vor der Abgeordnetenhauswahl – konnten wir insgesamt 9.432 Tweets mit den drei angegebenen Hashtags identifizieren. Diese wurden von insgesamt 2.253 Usern verfasst und beinhalteten 2.264 einzelne Links sowie 1.250 verschiedene Hashtags. Am meisten Verwendung fanden bei der Datenerhebung die Hashtags #ahw11 #Piraten und #Berlin, wobei zu diesem Zeitpunkt auch noch #ltw11 und #ltwmw relativ zur Grundgesamtheit oft verwendet wurden. Hier hat uns natürlich die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 04. September das Ergebnis etwas verfälscht. So konnten wir zumindest am Wahlsonntag (04.09.) einen leichten Ausschlag von über 1.000 Tweets mit den drei gesuchten Hashtags feststellen.

Ein etwas verändertes Bild auf Twitter fanden wir am Sonntag vor. Bei der Erhebung um 23 Uhr – also fünf Stunden nach dem Schließen der Wahllokale – konnten wir 24.773 Tweets mit mindesten einen der drei Hashtags #ahw11 ##berlinwahl #ltw11 identifizieren. In diesen Tweets fanden wir 3.968 einzelne Links und 2.174 einzel verwendete Hashtags. Die Top 3 der Hashtags blieb dabei unverändert: #ahw11 #Piraten #Berlin. Desweiteren zählten wir 14.030 Mentions – also Erwähnungen anderer Twitter-Accounts – in Tweets. Am meisten Erwähnung fanden @tagesschau, @Piratenpartei und @ZDFonline.

Tweets pro Tag
Tweets pro Tag *klicken zum vergrößern

Am Montag ebbte die Diskussion auf Twitter zumindest in Verbindung mit unseren gesuchten Hashtags wieder ab. So verzeichneten wir insgesamt 27.248 Tweets von 6.807 Usern. Diese fügten noch ein paar Inhalte hinzu, womit wir somit auf 2.320 Hashtag und 4.471 Links kommen.

Die aktivisten Accounts der Abgeordnetenhauswahl sind nach unsere Erkenntnissen folgende gewesen: @berlinschaf (ein ReTweet-Bot), @wally44 und @dielinkeberlin, dich gefolgt von @gruene_berlin und @WahlenRT (einem weiteren ReTweet-Bot).

Interessant ist, dass die Twitter-Nutzung durch die etablierten Parteien selber kaum Wirkungen im Netz hatte. Zwar war die Linken sehr aktiv, aber sie konnten kaum Follower hinzugewinnen. Dies liegt wohl auch daran, dass sie erst ca. vier Wochen vor der Wahl aktiv wurden – viel zu spät. Ähnliches findet man bei den Grünen, die auch relativ aktiv waren im Wahlkampf, sich dies aber kaum in den Follower-Zahlen ausdrückt. Hier eine Übersicht über alle Parteien die im Abgeordnetenhaus sitzen bzw. saßen (Die CDU hat Twitter nicht für sich entdeckt. Die anderen 16 Parteien betrachten wir hier nicht.):

Die aktivsten Nutzer zur #ahw11 *klicken zum vergrößern
Die aktivsten Nutzer zur #ahw11 *klicken zum vergrößern

Die Zahlen stammen vom 27. September, also gute eine Woche nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus. Auffällig ist auch, dass kein einziger Spitzenkandidaten (bzw. sein  Wahlkampfteam) Twitter für sich entdeckt hat*. Bis auf @rka – Andreas Baum, der Spitzenkandidat und jetziger Fraktionsvorsitzender der Piratenpartei Berlin. In diesem Zusammenhang kommt man auch zu einer interessante Feststellung: Obwohl die Piratenpartei als Institution keinen herausragenden Auftritt beim Online-Wahlkampf auf Twitter zeigten, hatten sie in gewisser Weise die Deutungshoheit im Nachrichten-Ökosystem: Zumindest waren sie die mit Abstand die meist erwähnte Partei, als Hashtag und als Mention.

Die Daten und Grafik wurden uns von der Social Media Measurement Plattform twingly.com zur Verfügung gestellt. Hierfür ein Danke!

*Man könnte der Annahme verfallen, dass @kuenast ein offiziller Account sei. Wir werten diesen aber als Fake, da auf diesem nur twitterfeed eingebunden ist, nicht auf der Website von Renate Künast beworben wird und von @gruene_berlin nicht verwendet wird (Mention).

Online-Krisenkommunikation beim WWF – Der Pakt mit dem Panda

Für das Jahr des fünfzigjährigen Jubiläums hatte sich die World Wide Fund for Nature sicherlich anders vorgestellt. Eine im Juni 2011 ausgestrahlte Dokumentation löste viele kritische Nachfragen und Reaktionen gegenüber der Arbeit der weltgrößten Naturschutzorganisation aus – besonders deutlich wurde dies in den sozialen Medien Twitter und Facebook.

In einem 43-minütigen Dokumentarfilm geht der renommierte Grimme-Preisträger Wilfried Huismann angeblich zweifelhaften Praktiken und den Einfluss wirtschaftlicher Interessengruppen auf den WWF nach.

Das kritische Potential war bekannt

Mit anwaltlicher Hilfe ging der WWF gegen die Pressemeldung des WDR vor, die den Film ankündigte. Die Naturschutzorganisation war zum Zeitpunkt der Ausstrahlung also alarmiert und vorbereitet – das kritische Potential des Filmes war hinlänglich bekannt.

Mit der abendlichen Ausstrahlung der Dokumentation begann der sogenannten shitstorm. Im Minutentakt diskutierten Twitter-Nutzer miteinander über die Aussagen der Dokumentation und wiesen ihre Mitmenschen auf den Film hin. Sie markierten ihre Meldungen mit dem Hashtag #wwf und machten es somit einfach die Diskussion zentral zu verfolgen.

Bereits während der Erstausstrahlung der Dokumentation twitterten die Mitarbeiter des WWF unter einem neu eingerichteten Account @WWF_Antwortet. Damit verbunden war einerseits das Anliegen die bestehende Anhängerschaft nicht mit einer erhöhten Frequenzzahl zu stören und andererseits die Hoffnung die aufkommende Kritik besser kanalisieren zu können.

Twitter-Konto deaktiviert

Womit das Social Media-Team nicht gerechnet hatte sind die Nutzungsbedingungen von Twitter. Wer in kurzer Zeit eine große Anzahl von Tweets mit Links versendet und das an Personen, die dem Account nicht folgen, dann schürt das bei den Amerikanern den Spamverdacht. In der Folge wurde der Account bereits am Folgetag gelöscht – zum Höhepunkt der Auseinandersetzungen. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch der offizielle Twitter-Account @wwfde zum Antworten eingesetzt, so dass die Kommunikationsfähigkeit erhalten blieb.

Im Juni hatte der WWF bereits mehr als 56.000 Unterstützer auf Facebook und ist damit die erfolgreichste Nonprofit-Organisation in dem sozialen Netzwerk. Von aktiver Kommunikation des WWF war zunächst nichts zu sehen. Die Diskussionen auf der Pinnwand der Organisation blieben am ersten Tag des shitstorms zunächst relativ unbetreut und schaukelten sich gegenseitig auf. Erst am Nachmittag schaltete sich das Redaktionsteam des WWF stärker ein und reagierte auf aufgelaufene Kommentare. Zu diesem Zeitpunkt war die Unzufriedenheit der Kritiker bereits in beleidigenden und verleumderischen Kommentaren gemündet.

Am Tag nach der Ausstrahlung veröffentlichte der WWF auf seiner Internetseite einen Faktencheck. Darin wird Stellung bezogen zu den Vorwürfen und durch den Film aufgeworfene Fragen. Eine inhaltliche Stellungnahme per Video-Livestream wurde für den Nachmittag angesetzt. Auf allen Kanälen wurde fortan bei Kritik auf den Faktencheck und die dort gegebenen Antworten hingewiesen.

Häme zum Feierabend

Nachdem die Diskussionen auf Facebook und Twitter ausuferten und es allen Beteiligten schwer fiel den Überblick zu bewahren, gelang es dem WWF mit einem Forum unter dem Faktencheck eine Kanalisierung der Diskussion anzubieten. Mehrere tausend Kommentare und Fragen kamen innerhalb weniger Tage zusammen.

Das Social Media-Team des WWF bestand während der Krisenkommunikation aus 2-4 Personen, die die Profile bearbeiteten, um auf die Fragen und Kommentare einzugehen. Einige Häme zogen sie allerdings auf sich, als sie auf der Facebook-Seite des WWF um 18 Uhr ihren Feierabend vermeldeten und sich für den Abend aus der Diskussion zurückzogen. Angesichts der hohen Interaktionsrate zu diesem Zeitpunkt war dies kein schlauer Schachzug. Die personellen Kapazitäten wurden nicht rechtzeitig aufgestockt.

Aus den Fehlern des ersten Tages lernte das Team des WWF schnell. Auch am Wochenende waren sie einsatzbereit und betreuten die Profile. Nach nur zwei Tagen veröffentlichten sie zahlreiche Statements von Mitarbeitern auf Youtube, die auf kritische Themen wie Gentechnik und Palmöl eingehen.

Mit der Ankündigung alle Fragen beantworten zu können, hat sich die Naturschutzorganisation einer großen Herausforderung gestellt, der sie nicht immer gerecht wurden. Mitunter wurden einzelne Nutzer mit vielen Fragen zu einem persönlichen Gespräch nach Berlin eingeladen – was Dutzende Mitleser im Forum unbefriedigt zurücklässt. Ebenso unzufrieden dürfte das WWF-Team sein, denn die Angebote zum persönlichen Treffen wurde von den Kritikern jeweils ausgeschlagen.

Enormes geleistet

In Anbetracht der personellen Ressourcen hat der WWF in den Tagen nach der Erstausstrahlung des Dokumentarfilms enormes geleistet. Tausende Kommentare wurden beantwortet, die inhaltliche Auseinandersetzung auf mehreren Kanälen gesucht und der Faktencheck in Schrift und Video umgesetzt. Viele Fehler, wie sie schon in der Online-Krisenkommunikationen vieler Unternehmen passiert sind, haben sie erfolgreich vermieden.

Der WWF kann bei der Online-Krisenkommunikation auf vorhandene Ressourcen zurückgreifen. Bei Facebook und Twitter hat die Organisation eine breite Unterstützerbasis und das Mitarbeiterteam ist in der Handhabung der sozialen Medien erprobt. Damit sind wichtige organisatorische und kulturelle Voraussetzungen dafür vorhanden, dass eine schnelle Krisenkommunikation organisiert wird.

Die zunächst aufgeregte Diskussion über den WWF verlor nach der ersten Woche deutlich an Aufmerksamkeit. Heute herrscht wieder inhaltlicher Normalbetrieb auf den Profilen der Naturschutzorganisation. Das Video der WDR-Dokumentation allerdings wird auch heute noch mehr als einhundert mal täglich angeschaut. Das ist der Long Tail der Krise.

Der Beitrag ist erschienen im Fundraiser-Magazin – Das Branchenmagazin für Spendenmarketing, Stiftungen und Sponsoring (Ausgabe 5/2011).

Rezension: Vernetzt Euch!

Erstmals in der Geschichte haben Blogs und soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter ein diktatorisches Regime zu Fall gebracht. Die 27-jährige Lina Ben Mhenni war eine der Internetaktivisten, die den tunesischen Diktator Ben Ali vertrieben haben. In ihrer Streitschrift fordert sie die Leser auf, sich politisch zu engagieren und zu vernetzen. Ein Aufruf, der uns alle betrifft.

Vernetzt Euch!
von Lina Ben Mhenni


Mit der Revolution in Tunesien begann, was wir heute als den „Arabischen Frühling“ bezeichnen. Aktivisten setzen soziale Netzwerke, Blogs und weitere digitale Instrumente ein um Informationen zu verbreiten, sich zu organisieren und eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen.

Eine der maßgeblichen Aktivisten während der Revolution war Lina Ben Mhenni, die in ihrem (mit dem BoB ausgezeichneten) Blog A Tunesian Girl über die Repressalien der Sicherheitskräfte und verschwundene Aktivisten schreibt.

Nun hat sie ihre Erfahrungen in einem Buch niedergeschrieben und verbindet dies mit einem Aufruf, der weit über Tunesien hinaus Aufmerksamkeit findet:

Ich will dass die Welt sich verändert.
Sie wird sich aber nur verändern, wenn die Wahrheit verbreitet wird, wenn wir uns vernetzen.

Die tunesische Revolution bestand nicht aus Online-Aktivismus alleine. Tausende Menschen gingen auf die Straße und verschafften ihren Anliegen Gehör. Das Zusammenspiel aus Online und Offline jedoch war es, dass der Revolution Antrieb gab und dezentrale Organisation ermöglichte. Da werden Schweigeminuten per SMS verabredet, zu Flashmobs aufgerufen, Verhaftungen von Aktivisten in Blogs angeprangert, dienen soziale Netzwerke als Plattform zur Selbstorganisation, Offline-Aktionen stets mit Fotos und Videos im Internet dokumentiert und vieles mehr. Von Ben Mhenni erfahren wir, wie diese Instrumente eingesetzt wurden, selbst wenn die Gefahr für die beteiligten Personen nicht unerheblich war.

Es ist auch die persönliche Geschichte der Autorin, die fasziniert. Gestählt durch das Überstehen der Niereninsuffizienz, geheilt durch eine Nierentransplantation, nahm sie später an den Weltspielen der Organtransplantierten teil und gewann Silbermedaillen. In Konflikten mit dem Staat und seinen Vertretern besteht setzt sie sich für ihre Ideale ein.

Für eine Streitschrift, wie der Verlag das Buch Ben Mhennis bezeichnet, führt die Autorin zu wenig Diskussionen und Gesellschaftskritik an. Vielmehr handelt es sich um einen sehr lesenswerten und persönlichen Erfahrungsbericht einer der maßgeblichen Internet-Aktivisten, die zum Sturz des tunesischen Diktators Ben Ali beigetragen haben.

Im Fazit stimme ich mit Tobias Tauch überein: Wer Teile der tunesischen Revolution nacherleben möchte und damit den Beginn des Aarabischen Frühlings verstehen möchte, dem sei das Buch „Vernetzt Euch!“ absolut zu empfehlen.

Ist Crowdfunding eine Option für gemeinnützige Organisationen?

Man könnte meinen, dass Crowdfunding für den gemeinnützigen Bereich unattraktiv ist. Zum einen fällt Mehrwertsteuer an, wenn die Unterstützer eine Gegenleistung in Form einer Prämie erhalten, wie es beim Crowdfunding üblich ist. Zum anderen kommt Crowdfunding aus dem Bereich der Schwarmfinanzierung, bei dem die Beiträge eher im Micropayment-Bereich angesiedelt sind.

Hier zeigen jedoch die Ergebnisse der Crowdfunding-Studie ein ganz anderes Bild: Der durchschnittliche Unterstützungsbeitrag liegt der Studie zufolge bei 79 Euro. Von Micropayment kann da keine Rede mehr sein. Für gemeinnützige Einrichtungen kann der Einsatz des Crowdfunding im Fundraising also durchaus eine Option sein.

Der Einsatz von Incentives im Fundraising ist gründlich erprobt und einige Studien belegen ihre positive Wirkung auf das Spendenverhalten: Menschen spenden mit Incentives eher und mehr. Der Einsatz von Prämien ist elementarer Bestandteil von Crowdfunding. Projektinitiatoren legen zu Beginn fest, für welche Beträge bestimmte Prämien angeboten werden. Potenzielle Unterstützer werden die Höhe ihres Beitrages auch daran festmachen, welche Prämien sie als Gegenleistung erhalten. Es kommt also bei der Konzeption darauf an, einzigartige Prämien zu entwickeln, die sowohl auf der ideellen als auch auf der monetären Ebene motivieren.

Musiker, die ein Album über Crowdfunding finanzieren, haben es einfach. Ihren Fans können sie beispielsweise eine Namensnennung im Booklet, eine signierte CD oder ein Wohnzimmerkonzert anbieten. Der finanziell größten Spende entspricht die wertvollste Prämie. Im karitativen Bereich gemeinnütziger Einrichtungen fehlen vergleichbare Prämien. Soll Crowdfunding jedoch dazu dienen, einzelne Umfeldprojekte zu finanzieren, wie zum Beispiel ein Sommerfest oder eine Dokumentation zum Vereinsjubiläum, ist die Entwicklung geeigneter Prämien kein Problem.

Die ersten deutschsprachigen Crowdfunding-Plattformen entstanden im Sommer 2010. Im ersten Jahr wurden laut ikosom 208.000 Euro erfolgreich umgesetzt. Drei Monate später waren es bereits 454.000 Euro. Die Bekanntheit von Crowdfunding als neuer Finanzierungsform nimmt aktuell deutlich zu und erhöht die Aufmerksamkeit potenzieller Unterstützer.
Crowdfunding wird sicherlich nicht andere Fundraising-Instrumente verdrängen. Vielmehr handelt es sich um eine Erweiterung der Fundraising-Palette, mit der neue Zielgruppen angesprochen werden können. Es besteht die Chance, Erstspender zu binden und mit Prämien an höhere Spendenbeträge heranzuführen. Das gilt vor allem für solche Spender, die nicht nur einer altruistischen Motivation folgen, wenn sie in ein Crowdfunding-Projekt investieren

Symposium „Learning from Fukushima“

Wie entsteht in Zeiten der Krise eine kritische Öffentlichkeit? Wie können wir, die Bürgerinnen und Bürger, Einfluss nehmen? Welche Rolle spielt dabei das Internet?

Diesen Fragen geht das Symposium „Learning from Fukushima“ der Berliner Gazette am 29. Oktober in Berlin nach. Wir freuen uns diese Veranstaltung als Partner zu unterstützen. Der Eintritt ist frei. Um Räume und Ausstattung optimal vorbereiten zu können, wird um Anmeldung per Facebook gebeten.

Das international besetzte Symposium richtet sich an JournalistInnen traditioneller Medienhäuser und Menschen, die heute die neuen ‘PartnerInnen’ der JournalistInnen sind: NutzerInnen von sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter ebenso wie BloggerInnen, Netz-AktivistInnen und EntwicklerInnen.

Weitere Informationen bei der Berliner Gazette. Empfohlen sei auch das Dossier Fukushima der Berliner Gazette Redaktion.

Social Media Week Berlin: Crowdfunding, Urheberrecht, digitaler Mensch

Social Media Week 2011Am Montag beginnt in insgesamt zwölf Städten die Social Media Week. Neben Chicago, L.A., Mailand, Moskau, Rio de Janeiro und Glasgow findet die weltweite Konferenz zu sozialen Medien, Internetwirtschaft und digitaler Gesellschaft auch in Berlin satt. Dabei trägt das Institut für Kommunikation in sozialen Medien einiges zum Programm teil. Rund um die Themen Crowdfunding, Urheberrecht und dem digitalen Menschen haben wir von Montag bis Freitag jeden Tag etwas im Programm.

Hier ein Überblick über alle Sessions von und mit Mitgliedern von ikosom:

Fund Your Film! // hosted by MTV Networks // organised by ikosom

Montag, 19.9. 2011, betahaus, 19:00 – 20:30


Copyright – Expert Luncheon // hosted by Co:llaboratory

Dienstag, 20.9.2011, Aufbau Haus Cube, 13:00 – 15:00


Der digitale Mensch

Mittwoch, 21.9.2011, Aufbau Haus, 14:00 – 14:45


Crowd Fund Your Business! // with Jens-Uwe Sauer, Seedmatch CEO // hosted by ikosom

Mittwoch, 21.9.2011, BASE camp, 17:00 -17:30


Crowdfunding and crowdsourcing in Cultural Management

Donnerstag, 22.9.2011, Lounge “Die Turnhalle”, 19:00 – 21:00


Digital Fundraising for NGOs and NPOs // organised by ikosom

Freitag, 23.9.2011, Aufbau Haus, 09:00 – 11:00


Digital Fundraising – Workshop for NGOs & NPOs // hosted by ikosom

Freitag, 23.9.2011, Aufbau Haus Cube, 12:00 – 15:30


The Crowd Is Good

Freitag, 23.9.2011, Aufbau Haus, 16:30 – 18:00
Hashtag #smwBCrowdGood


Für mehr Infos und tagesaktuelle Nachrichten zur Social Media Week Berlin lohnt es sich die Veranstalter auf Twitter und Facebook, genauso wie ikosom (Twitter, Facebook) zu verfolgen.

Crowdfunding im Film – Veranstaltung auf der Social Media Week

Am 19.9.2011 werden wir auf der Social Media Week ein Diskussionspanel zum Thema Film-Crowdfunding organisieren:

Movie crowdfunding is growing fast. Already a large number of independent movies, shorts, and documentaries have been financed on platforms such as Kickstarter, Indiegogo or some of the German crowdfunding platforms, such as Inkubato.

Learn how you can utilize this tool from a panel of industry and crowd-funding experts, and filmmakers, who have successfully crowd-funded their films discuss ways of raising resources.

Panelists:
– Oliver Damian (27 Films, Producer of “Iron Sky”)
– Daniel Saltzwedel (Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH, Förderreferent Dokumentar- und Spielfilm)
– Konrad Lauten (Owner of the Crowdfunding Platform inkubato.com)
– Daniel Böhme (Independent Filmmaker “13 Steps”)
– Amanda Grosche (Open Media Foundation)
– Karsten Wenzlaff (ikosom)

Davor werden wir mit Marie Ebenhan (HFF „Konrad Wolf“) aktuelle Zahlen zum Thema Film Crowdfunding präsentieren.

ARD/ZDF-Onlinestudie 2011

Die ARD/ZDF-Onlinestudie ist eine der wenigen frei verfügbaren Studien, die den Zugang zum Internet und das Nutzungsverhalten der Deutschen über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren vergleichbar untersucht.

Grundlage der Studie ist eine national repräsentative Stichprobe nach Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesland für die Grundgesamtheit aller bundesdeutschen Erwachsenen ab 14 Jahren. Die Interviews wurden mittels einer computergestützen Telefonbefragung erhoben.

Im Folgenden einige der Ergebnisse zusammengefasst:

  • Mit 51,7 Millionen Internetnutzer in Deutschland sind fast drei Viertel der Bevölkerung (73,3%) mindestens gelegentlich online.
  • Die Genderlücke ist um 2,2 % gesunken. Heute sind 78,3% der männlichen und 68,5% der weiblichen Bevölkerung online.
  • Erstmals wurde ein leichter Rückgang in der Internetnutzung in der Altersgruppe der 20-29 Jährigen festgestellt. Der Anteil sank leicht von 98,4% auf 98,2%.
  • Ein deutlicher Zuwachs in der Internetnutzung fand in den Altersgruppen der 40-49 Jährigen (von 81,9% auf 90,7%) und den über 60 Jährigen (28,2% auf 34,5%) statt.
  • Ein großer Zuwachs (von 13% auf 20%) ist bei der mobilen Nutzung festzustellen. Bei den 20-29 Jährigen nutzen bereits 34% einen mobilen Zugang zum Internet.
  • Insgesamt verweilten alle Onliner 137 Minuten am Tag im Netz. Damit veränderte sich die tägliche Nutzungszeit seit 2003 (138 Minuten) nicht. Unterschiede findet man eher bei Frauen (123 Minuten) und Männer (150 Minuten), sowie beim Alter: 14-29 Jahre (169 Minuten) und über 50 Jahre (103 Minuten).
  • Lieblingsanwendungen im Netz bei den Deutschen sind: Suchmaschienen (83%), E-Mails (80%), Onlinecommunitys (36%), Homebanking (32%), Instant Messaging (25%) und Chats (21%) sowie Datei-Downloads (17%), Onlinespiele (17%), Kartenfunktionen (15%) und Internet-Radio (13%).
  • Wichtigster genutzter Inhalt im Netz sind Nachrichten (61%), gefolgt von Serviceinformationen wie Wetter und Verkehr (46%), Regionalinformationen 45%, Informationen zu Beruf und Ausbildung (45%) sowie Veranstaltungstipps (44%)
  • Interessant wird es bei der Nutzung, oder besser Nicht-Nutzung, von Web2.0-Angeboten: So haben 30% der deutschen Onliner noch nie die Wikipedia aufgerufen, 42% nie Videoportale genutzt. Auch private (58%) und berufliche Netzwerke (94%) wurden von der Mehrheit noch für sich selbst in Anspruch genommen. Der größte Nicht-Nutzung erfahren in diesem Bereich Blogs (93%) und Twitter (97%).

Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2011 sind unter www.ard-zdf-onlinestudie.de abrufbar. Ebenfalls dort finden Sie zum Vergleich die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudien seit dem Jahr 1997.

Crowdfunding Studie 2011 – August Update: Mehr als eine halbe Million Euro eingenommen

Crowdfunding Aktivitäten von ikosom

Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien beschäftigt sich intensiv mit dem Feld des Crowdfundings und Social Payments seit Anfang 2010.

Im Frühjahr 2011 veröffentlichten wir anlässlich der co:funding-Konferenz die erste Crowdfunding-Studie in Deutschland, welche die Aktivitäten auf den sechs deutschsprachigen Crowdfunding Plattformen untersuchte.

Die Plattformen brachten wir beim ersten Branchentreffen Crowdfunding im März 2011 zusammen. Für die Europäische Kommission untersuchten wir den rechtlichen Rahmen von Crowdfunding im Startup-Bereich.

Anlässlich der Berlin Music Week und der Social Media Week Berlin haben wir die Studie aktualisiert und einzelne Aspekte von Crowdfunding näher untersucht. Diese werden auf Veranstaltungen im September  und Oktober 2011 vorgestellt:

8.9.2011, hbc Berlin, 12.30 Uhr: Crowdfunding in der Musikindustrie

9.9.2011, Heinrich-Böll-Stiftung, 12.30 Uhr: OpenMoney

19.9. 2011, betahaus, 18.00 Uhr: Crowdfunding im Film

21.9.2011, BASE camp, 17.00 Uhr: Crowdfunding für Start-Ups

22.9.2011, Lounge “Die Turnhalle”, 19.00 Uhr: „Crowdfunding und Crowdsourcing im Kulturmanagement

23.9.2011, Aufbauhaus, 10.00 Uhr: Crowdfunding für NGOs

23.9.2011, Aufbauhaus, 15.00 Uhr: “The Crowd is Good” – Podiumsdiskussion

25.10.2011, dfjv, 19.00 Uhr: Crowdfunding im Journalismus

Publikationen

Die folgenden Publikationen von ikosom zum Thema Crowdfunding sind erhältlich
– Handbuch Crowdfunding
– Studie Crowdfunding 2010/2011
eBook Serie Crowdfunding gemeinsam mit Wolfgang Gumpelmaier (geplant für 2012)

Ergebnisse der Crowdfunding Studie 2011 (Update 08/11)

Untersuchungsobjekte

Untersucht wurden die Plattformen Games-plant.com (Spiele), inkubato.com (Allgemein), mySherpas.de (Allgemein), pling.de (Allgemein), querk.info (Soziales und Politik), respekt.net (Soziales und Politik), startnext.de (Allgemein). und Visionbakery.de (Allgemein).

Es wurden alle Projekte erfasst, die bis zum 31. August 2011 auf diesen Plattform zur Finanzierung zur Verfügung standen. Das betrifft insgesamt 551 Projekte.

Bis zum 31.8.2011 waren 321 Projekte abgeschlossen worden. Bei unserer ersten Studie im April 2011 waren das nur ca. 120 Projekte gewesen, d.h. deutlich mehr Projekte wurden initiert.

Auf startnext wurden bis zum 31.8.2011 273 Projekte eingestellt, danach folgt respekt.net mit 106 Projekten, mySherpas mit 43 Projekten, visionbakery mit 40 Projekten, inkubato mit 32 Projekten und pling mit 31 Projekten.

Erfolgschancen

Insgesamt wurde bis 31.8.2011 versucht, 1,1 Millionen Euro über Crowdfunding einzunehmen, allerdings sieht man schon jetzt, dass die gesuchte Finanzierungssumme im Q3/2011 deutlich steigen wird, auf ca. 2,3 Millionen Euro. Ein wesentlicher Anteil daran hat Gamesplant, die eine Finanzierungssumme von ca 947.000 Euro für die Spiele-Projekte einplanen.

49,3% aller Projekte werden erfolgreich finanziert. Die beste Finanzierungsquote hat respekt.net (74% erfolgreich), dann folgen mySherpas (66% erfolgreich), visionbakery (46% erfolgreich) startnext (42% erfolgreich), pling (38% erfolgreich, wobei nicht-erfolgreiche Projekte auf der Plattform “versteckt” werden) und inkubato (18,5%). Gamesplant und querk haben noch keine abgeschlossenen Projekte.

Insgesamt wurden bis zum 31. August 2011 eine Summe von 500.893 Euro einbezahlt, wovon allerdings nur die erfolgreichen Projekte Geld ausgezahlt bekommen (Threshold-Prinzip, Alles oder nichts-Prinzip). Die erfolgreichen Projekte erhielten insgesamt 454.643 Euro.

Über startnext wurden 164.000 Euro ausgezahlt, über respekt.net 131.000 Euro, über mySherpas 80.000 Euro, über inkubato 48.000 Euro, über pling 30.000 Euro, über visionbakery 22.000 Euro.

Die erfolgreichen Projekte erhielten im Durchchschitt 112% ihrer Zielsumme, wurden also deutlich überfinanziert. Dies ist auch eine Steigerung gegenüber den Ergebnissen von April 2011. Die nicht-erfolgreichen Projekte erhielten im Durchschnitt nur 6% ihrer Zielsumme.

Die Projekte wurden im Durchschnitt von 19 Personen unterstützt. Nicht-erfolgreiche Projekte hatten allerdings nur 6 Unterstützer im Durchschnitt, erfolgreiche Projekte ungefähr 32 Unterstützer im Durchschnitt. Hier gibt es keinen großen Unterschied zwischen Plattformen.

Insgesamt gab es 6026 Unterstützer, wovon die erfolgreichen Projekte 5062 Unterstützer hatten und die nicht erfolgreichen Projekte 964 Unterstützer. Im Durchschnitt gaben die Unterstützer ca. 89 Euro aus für ein Projekt.

Weitere Informationen

Weitere Ergebnisse werden in der Print-Version der Crowdfunding-Studie 2011 veröffentlicht, die in den nächsten Wochen veröffentlicht wird. Sie können diese hier schon mal vorab bestellen: ikosom >> Publikationen.

Insbesondere werden wir stärker auf diese Aspekte eingehen:

– Dauer und Länge der Projekte

– Kommunikation der Projektinhaber

– Prämienstruktur

– Crowdfunding im Musik

– Crowdfunding im Film

– Crowdfunding im Start-Up-Bereich

– Crowdfunding im Journalismus

– Crowdfunding in der Kultur

https://www.ikosom.de/2011/03/01/1-branchentreffen-crowdfunding/

Zahlen zum Crowdfunding in der Musikindustrie

Presseinladung: Aktuelle Zahlen zum Crowdfunding in der Musikindustrie

5. September 2011, Berlin. Ein vielversprechendes Konzept auf der einen Seite, eine kriselnde Branche auf der anderen – wie kann Crowdfunding im deutschen Musikmarkt genutzt werden?

Im Rahmen der Berlin Music Week veranstaltet das Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) am Donnerstag, den 8. September 2011, ein Pressegespräch zum Thema “Entwicklungen des Crowdfunding im deutschen Musikmarkt”.

Zusammen mit artwert, projekt zukunft und der Berlin Music Commission stellt ikosom dabei vor, welche Vorteile Crowdfunding für die Musikindustrie hat. ikosom wird auch aktuelle Forschungsergebnisse zum Finanzierungsvolumen des Crowdfundings im Musikbereich vorstellen.

„Crowdfunding stellt den direkten Draht zwischen Fans und Künstlern her. Das ist eine Herausforderung und Chance für die klassischen Labels“, so Karsten Wenzlaff, Geschäftsführer und Gründer von ikosom.

ikosom analysiert seit 2010 die deutschsprachige und internationale Crowdfunding-Szene. In den vergangenen Wochen hat ikosom die deutschsprachigen Crowdfunding-Plattformen untersucht – aktuelle Ergebnisse dieser Studie, darunter Kriterien für erfolgreiches Crowdfunding, werden im Rahmen des Pressegesprächs vorgestellt. „Fast eine halbe Million Euro wurden in den letzten 18 Monaten über Crowdfunding auf deutschsprachigen Plattformen eingenommen. Crowdfunding beginnt, sich zu etablieren“, so Jörg Eisfeld-Reschke, Gründer von ikosom.

Im Anschluss an das Pressegespräch findet um 13 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus der Crowdfunding- und Musikbranche sowie Crowdfunding-erfahrenen Künstlern statt:

Bart Becks – Mitbegründer und CEO von SonicAngel

SonicAngel vereint Crowdfunding mit einer next-generation label platform. Im ersten Jahr ermöglichte SonicAngel mit einer Erfolgsquote von 94 Prozent bereits über 1.000 Konzerte. Becks war zuvor CEO von Belgacom Skynet und Chief Innovation & New Media der ProsiebenSat1 Gruppe. Becks ist darüber hinaus Chairman des IBBT (Belgian Innovation institute for ICT & Media).

Hans Hafner – Filmkomponist.

Seine Kompositionen für “Danni Lowinski” (Sat1) und “Allein gegen die Zeit” (KiKa) wurden Hafner 2010 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Hafner komponiert die Musik für den Independent-Film “Abschiedstournee”, “Der Kriminalist” (ZDF), “Ein Fall für Zwei” (ZDF), verschiedene Dokumentarfilme für arte und hat mehrere Songs für die US-Serien “The Young And The Restless” sowie “Days Of Our Lives” komponiert.

Stefan Herwig – Geschäftsführer des Musiklabels „Dependent“

Daneben arbeitet Herwig im Management und Konzertbooking, ist als DJ für elektronische Musik tätig und erforscht an der Universität Essen die Gründe der Strukturkrise der Musikwirtschaft. Herwig ist Gründer des Beratungsunternehmens Mindbase Strategic Consulting, welches Lösungen für die Kreativwirtschaft entwickelt.

Sören Vogelsang -Musiker
Mit über 2,7 Millionen Klicks auf YouTube, über 6000 Abonnenten und knapp 1500 Supportern auf Facebook ist „Der Barde Ranarion“ fester Bestandteil der Mittelalter-Musik-Szene. Jetzt kommt das erste Soloalbum, das er über die Crowdfunding-Plattform-Kickstarter finanziert hat.

Karsten Wenzlaff – Geschäftsführer von ikosom
Gründer und Geschäftsführer des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom), analysiert die Crowdfunding-Szene in Deutschland und spielt Gitarre.

Wolfgang Barnick – WeTeK Berlin gGmbH

Die Details in Kürze:

Datum/Uhrzeit: 8. September 2011, 12:00-14:00 Uhr

12:30 Uhr: Pressegespräch “Entwicklungen des Crowdfunding im deutschen Musikmarkt”

13:00 Uhr: Podiumsdiskussion “Erfahrungen und Möglichkeiten mit Musik-Crowdfunding”
Ort: .HBC,Karl-Liebknecht-Str. 9, Berlin-Mitte

Weitere Informationen finden Sie unter:

Crowdfunding-Studie 2011

Pressekontakt:
Karsten Wenzlaff, 01512 5369083
wenzlaff@ikosom.de

Über ikosom:
Im Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) arbeiten Experten aus unterschiedlichen Bereichen der digitalen Kommunikation. ikosom beschäftigt sich mit Themen wie Community Management, Digitales Fundraising, Government 2.0, ePartizipation und Urheberrecht.

Crowdfunding in der Musik – eine Einladung und eine Umfrage

Die Berlin Music Week rückt immer näher – und da geht es natürlich darum, auch über alternative Geschäftsmodelle für Musiker zu reden. Crowdfunding ist eines davon. Crowdfunding für Musiker gab es lange, bevor eigene Plattformen dafür entstanden. Ein Beispiel ist zum Verity, eine südafrikanische Sängerin, die schon mehrere Alben über Crowdfunding finanziert hat.

Aber natürlich sind Musiker auch auf den Crowdfunding-Plattformen unterwegs. Neben den sechs deutschsprachigen Plattformen inkubato, mySherpas, visionbakery, respekt.net, pling und startnext oder anderen großen Plattformen wie kickstarter oder indiegogo gibt es zahlreiche Plattformen, die sich auf das Crowdfunding für Musik spezialisiert haben, zum Beispiel sellaband oder sonicangel.

In unserer ersten Crowdfunding Studie vom April 2011 haben wir vor allem die allgemeinen Plattformen uns angeguckt. Für die aktuelle Studie, die im September erscheinen wird, werden wir uns auch einzelne Bereiche angucken, unter die Musikbranche. Dabei arbeiten wir mit Svenja Mahlstede von der Popakademie Mannheim zusammen, die zusätzlich zu unseren Erhebung auch die Musiker selbst kontaktiert hat und nach ihren Erfahrungen gefragt hat. Gleichzeitig möchte Sie aber auch von allen Interessierten wissen, welche Plattform sie am ehesten für geeignet halten – spezialisierte Plattformen wie Sellaband oder allgemeine Plattformen wie mySherpas. Die Umfrage kann man hier schnell ausfüllen.

Nächste Woche werden wir dann einen Teil der Ergebnisse unseres Studienupdates vorstellen. Die genaue Uhrzeit geben wir noch bekannt, aber ihr könnt Euch schon mal den 8. September nachmittags und das HBC Berlin vormerken. Nach der Vorstellung der Ergebnisse wird es eine Podiumsdiskussion zu dem Thema geben – unter anderem mit Bart Becks von SonicAngel, dem Musikkomponisten Hans Hafner (der auf mySherpas erfolgreich sein Projekt finanziert hatte), Sören Vogelsang (aka Barde Ranarion) , Stefan Herwig vom Label Dependent. Genauere Infos folgen noch!

Wem gehört das Internet?

Vergangene Woche war Markus Winkler einer der Teilnehmer bei einer Podiumsdiskussion der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema „Wem gehört das Internet? Netzneutralität – Datenschutz – Copyright: Wie demokratisch ist die digitale Gesellschaft?“ in Elmshorn (Schleswig-Holstein). Geladen hatte der dortige Bundestagsabgeordnete Dr. Ernst-Dieter Rossmann und mit auf dem Podium waren Lars Klingbeil (netzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion), Michael Link (Redakteur der Computerbild), Cornelius Samtleben (Landesvorsitzender der Jusos Schleswig-Holstein) und Tim Hornig (Redakteur der Onlineschülerzeitung Pressident der THS Pinneberg) vertreten. Einen kleinen Bericht gibt es bei den Uetersener Nachrichten.

Wie bei solchen Podiumsdiskussionen üblich, wurden nicht nur die drei Hauptthemen besprochen, sondern ein ganzer Reigen an Fragen abgehandelt, die alle irgendetwas mit dem Internet zu tun haben und Konsequenzen in unser Leben mit sich tragen. Doch all diese Punkte kreisten zum Schluss doch wieder um die – gut gewählte – Ausgangsfrage: Wem gehört das Internet?

Diese Frage ist natürlich nicht einfach so zu beantworten. Vielleicht ist sie gar nicht zu beantworten, schließlich reden wir über eine Technologie, ein Netzwerk, einen technischen Standard, welcher von Menschen in verschiedensten Formen genutzt wird. Um aber den Versuch einer Antwort überhaupt zu probieren, ist es nötig sich einige Begriffe, Protokolle oder auch Gremien genauer anzuschauen. Sonst passiert es, dass man manchmal das Gefühl hat, dass das Internet eine kleine, schwarze Box mit magischen Kräften ist, so wie es bei der britischen TV-Serie The IT-Crowd karikiert wurde. Dabei soll hier keine lange Abhandlung über die Funktionsweise oder Entwicklungsprozesse des Internets und des World Wide Web erarbeitet werden, sondern nur eine kurze Übersicht.

Der Begriff des Internets ist an sich ein verwirrender. Denn es gibt nicht das eine Netzwerk auf das wir alle zugreifen, sondern viele verschiedene Netzwerke die miteinander verknüpft sind und über Transmission Control Protocol / Internet Protocol (TCP/IP) miteinander Daten austauschen. Strukturell sind diese Netzwerke nach dem Client-Server-Modell aufgebaut. Also Rechner die durchgängig online sind und Dienste zur Verfügung stellen (Server) und Computer oder andere internetfähige Geräte, welche sich temporär ins Internet einloggen und diese Dienste abrufen (Clients). Hervorgegangen ist das Internet aus dem 1969 gestarteten ARPANet, welches von der Advanced Research Project Agency des US-Verteidigungsministeriums finanziert wurde.

Um Daten über das Internet zu senden, werden diese zuerst in kleinere Datenpakete zerlegt und beim Empfänger wieder zu einer Datei zusammengesetzt. Diese Aufgabe übernimmt dabei das Transmission Control Protocol (TCP). Der Vorgang des Sendens der einzelnen Datenpakete wird durch das Internet Protocol (IP) übernommen. Dabei werden IP-Adressen verwendet, wobei jedem Rechner eine eindeutige Adresse zugewiesen wird. Derzeit wird fast ausschließlich IP in der Version 4 genutzt, welche immer aus vier Datenblöcken bestehen, beispielsweise 192.0.2.42. Diese Adressen sind durch das Domain Name System (DNS) aufgelöste „normale“ Internetadressen wie wir sie in unseren Browser tippen, wie zum Beispiel ikosom.de.

Einer der meistbenutzten Dienste des Internets ist das World Wide Web (WWW) und daher kein Synonym für das Internet. Das Web wurde von Tim Bernds-Lee am CERN entwickelt, 1991 veröffentlicht und besteht aus drei Kernstandards: Das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) wird genutzt um Websites aus dem WWW in einen Browser zu laden und greift dafür auf TCP zurück. Mit der Hypertext Markup Language (HTML) können Websites dargestellt werden, da dies eine Sprache ist, die Texte, Bilder und Hyperlinks in einem Dokument zusammenfassen kann. Der dritte Standard ist die Uniform Resource Locator (URL), also die Webadresse, welche den genauen Ort einer (HTML-)Datei angibt.

Dieser kleine Exkurs ist bei weitem nicht vollständig, lässt aber erahnen wie viele unterschiedliche Techniken ineinandergreifen. Diese Protokolle sind nicht einfach so entstanden. Des Weiteren werden die hier vorgestellten Standards auch weiterentwickelt. So wird beispielsweise gerade am Internet Protocol der Version 6 oder an der Hypertext Markup Language der Version 5 gearbeitet. Für diese Prozesse haben sich in den letzten Jahrzehnten Gremien gebildet, welche über die Zukunft des Internets und seiner Dienste entscheiden. Diese Gruppen sollen nur kurz vorgestellt werden.

Als Dachorganisation des Internets kann in gewisser Weise die Internet Society (ISOC) angesehen werden. Die 1992 gegründete Non-Profit-Organisation hat ihren Sitz in Reston, Virginia und Genf in der Schweiz. Die Gesellschaft soll die Weiterverbreitung und das Fortbestehen des Internets garantieren. Derzeit hat die ISOC ca. 44.000 Individuen sowie über 100 Organisationen als Mitglieder, worunter sich u.a. Cisco, Comcast, Google, Microsoft, das CERN, die Universität Stockholm, das ägyptische Kommunikationsministerium oder das US Verteidigungsministerium befinden. Jeder Mensch und jede Organisation kann mit der Zahlung des jeweiligen Beitrags, worüber sich die ISOC finanziert, Mitglied werden. Die Mitglieder wirken in Arbeitsgruppen, sogenannten Chapters, welche regional (z.B. gibt es auch ein Deutsches Chapter) oder zu spezifischen Themen unterteilt sind. Derzeit gibt es ca. 80 Chapters.

Eines der wichtigsten Chapters ist die Internet Engineering Task Force (IETF), die sich in erster Linie um die Weiterentwicklung, Umsetzung und Standardisierung der Kommunikationsprotokolle (IP, TCP, HTTP) kümmert. DIE IETF besitzt keine feste Organisationsstruktur oder Rechtsform. Die zu einzelnen Themen gegründeten Arbeitsgruppen besitzen meist einen Vorsitzenden und eine sich selbst gegebene Charta. Die Koordination und Diskussion findet in offenen Mailinglisten und wenigen Meetings satt. Von der IETF erstellte Standards werden nach dem Prinzip des groben Konsens beschlossen.

Etwas bekannter ist die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers oder kurz die ICANN. Die Non-Profit-Organisation verwaltet den Internet Protocol Adressraum sowie die Top Level Domains, wie zum Beispiel .org oder .com. Da sie ihren Hauptsitz in Marina del Rey hat, untersteht sie kalifornischem Recht. Zudem hat das US-Handelsministerium auch nach 2009, noch immer einen beträchtlichen Einfluss auf die Arbeit des Chapters. Wobei aber das Governmental Advisory Committee (GAC), der Regierungsbeirat in welchem über 50 Regierungen vertreten sind, die letzten Jahre gestärkt wurde.

Für die Verbreitung und Weiterentwicklung des WWW wurde 1994 das World Wide Web Consortium oder kurz W3C gegründet und ist somit kein Teil der Internet Society. Das Gremium Entwickelt und Standardisiert beispielsweise HTML, XML oder CSS. Vorsitzender ist bis heute Tim Berners-Lee und seinen Sitz hat das W3C am MIT, am European Research Consortium in Informatics and Mathematics (ERCIM) in Frankreich und an der Keiō-Universität in Japan. Derzeit gibt 317 Mitglieder, wobei jede Art von Organisation (Unternehmen, Forschungseinrichtung, Regierung, NGO) Mitglied werden kann. Das W3C finanziert sich über die Mitgliederbeiträge sowie Spenden, z.B. von der Internet Society. Die Arbeitsweise ist ähnlich der ISOC: Die Mitglieder organisieren sich zu spezifischen Themen in Arbeitsgruppen und kommunizieren größtenteils über Mailinglisten.

Zudem gibt es auch noch das Internet Governance Forum (IGF), ein von der UNO seit 2006 jährlich organisierte Konferenz, in der Regierungen, NGOs und Unternehmen über Internet Governance diskutieren. Dabei ist bis heute die genaue Definition dieses Begriffs umstritten. Einer der Hauptstreitpunkte – besonders für verschiedene Staaten – ist die Kontrolle des US Handelsministeriums über die Adressvergabe, die aber bis heute nicht angetastet wurde.

Dies ist nur eine grobe und kurze Übersicht über die verschiedenen Organisationen und Gremien die über die technischen Abläufe des Internets und seiner Dienste bestimmten. Dabei darf man sie in ihrer Macht nicht überschätzen, denn sie haben einerseits keine Rechtsetzungsmöglichkeit, anderseits einigt man sich in erster Linie bei Weiterentwicklungen der Kommunikationsprotokolle auf den kleinstmöglichen Nenner. Doch zeigt es auch, dass der Status Quo des Internet keinesfalls in Stein gemeißelt ist und auf zukünftige Entwicklungen – zumindest der technischen – Einfluss genommen werden kann.

Den Klimaschutz crowdfunden

Das Wort Crowdfunding wird in der Regel im Zusammenhang mit Projekten aus dem Kultur- und Kreativbereich oder bei Startups verwendet. Aber immer wieder werden die Prinzipien des Crowdfundings auch bei politischen Kampagnen eingesetzt. Auf der amerikanischen Crowdfunding-Plattform indiegogo.com gibt es schon einige Beispiele für politische Kampagnen.

Eine andere spannende Kampagne ist PushEurope, die in Deutschland unter anderem von der BUNDjugend umgesetzt wird. Hier geht es darum, jeden Tag den Finanzministern der EU-Länder 1 Cent zu überweisen, bis ehrgeizigere Klimaziele etabliert werden.

Vorbild ist eine Aktion der Künstlerin Christine Lahr, die jeden Tag 1 Cent mit einen Zitat von Karl Marx an das Finanzministerium überweist.

Leider ist nicht ganz klar, was Angela Merkel mit den vielen Pfennigen machen soll. Aber als Aktion sicherlich eine spannende Geschichte.

Fan oder Follower – wer ist mehr Wert?

Nico Lumma hat in seinem Blog die folgende Infografik über Twitter und Facebook gepostet, die anhand demographischer Daten der Netzwerknutzung in den USA die Frage entscheiden soll, wo es sich für Marken mehr nutzen würde, sich zu enagieren. Die Infografik wurde von BuySellAds veröffentlicht und bestätigt erstmal den Trend zur Nutzung von Infografiken als Marketing-Tool.

Nico Lumma schreibt:

. Für den deutschen Markt allerdings würde ich Facebook um Längen vorne sehen und auch finde ich, daß Marken sich auf Facebook viel besser inszenieren können als auf Twitter, aber das wurde hier eher ausser Acht gelassen, sondern eher die Nutzer befragt, wie sie Marken auf Twitter und Facebook sehen.

Für den deutschen Markt gibt es ja auch schon einige Studien, die sich mit der Markenwahrnehmung von Facebook und Twitter beschäftigen, unter anderen der Kölner Marktforschungsfirma Result, die wir im letzten Studienrückblick vorgestellt haben.

Welches Tool für ein Unternehmen geeignet ist, hängt wohl in erster Linie davon ab, welches Ziel ein Unternehmen in Social Web hat. Meines Erachtens ist Twitter viel einfacher geeignet, um zu verstehen, was im Social Web passiert und wie über das eigene Unternehmen diskutiert wird. Facebook ist eher als Marketing-Tool relevant, wenngleich auch die Reichweiten-Messung noch sehr ungenau ist.

Summer School in Brauschweig: Wissenschaft kommunizieren

Obwohl es heute relativ einfach geworden ist öffentlich zu publizieren, beispielsweise über Blogs oder Social Media, finden die meisten wissenschaftlichen Debatten immer noch in alten Strukturen statt. Wissenschaftler an Universitäten und Wissensunternehmen in Deutschland veröffentlichen ihre Beiträge in erster Linie in Fachzeitschriften und Aufsatzbänden. Dabei vergeben sie sich viele Chancen, wie eine größere Bekanntheit oder direktere Debatten.

Eine Entwicklung wie in den USA, wo viele Wissenschaftler neben ihren wissenschaftlichen Publikationen in Zeitschriften, auch einen eigenen Blog nutzen um ihre Gedanken und Forschungsergebnisse zu präsentieren, vermisst man in Deutschland weiterhin. Erste Ansätze, die versuchen Forschern eine Plattform für ihre digitale Veröffentlichungen zu bieten, sind SciLogs und ScienceBlogs. Doch kann die Bekanntheit und die wissenschaftliche Wertigkeit dieser und anderer Blogs sicherlich erweitert werden.

In schon veröffentlichten Artikel „@Alma Mater: Zielgruppe gefunden, bitte Kontakt aufnehmen.“ hatten wir das Thema schon einmal vorgestellt.

Das Haus der Wissenschaft in Braunschweig greift diese Problematik in ihrer diesjährigen Summer School für Doktoranten und Postdocs auf. In Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig und dem Spektrum der Wissenschaft soll über das Thema Wissenschaft kommunizieren vom 24. bis 26. August 2011 gesprochen und diskutiert werden.

Für die 295€ (inklusive Verpflegung) erhält der interessierte Doktorand einen Einblick in die klassische Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Wissenschaft bis hin zu den Möglichkeiten des Web 2.0 in all seinen Plattformen. Da noch Plätze frei sind, kann man sich jetzt noch anmelden.

Survey on Crowdfunding Regulation in Europe

Together with David Roethler, we are conducting a study about crowd-funding schemes in the cultural and creative industries sector in Europe on behalf of the European Expert Network on Culture (EENC), a network set-up by the European Commission.

The study shall provide recommendations concerning the potential regulation of crowd-funding schemes at the European and the national level. In particular, we are interested in crowdfunding with financial rewards, such as through micro-investments or micro-credits.

If you want to contribute to the study, please answer our survey at http://bit.ly/crowdfunding_experts. The deadline for responses is 22nd of August.

Issues that we want to address are:

  • Legal status of crowdfunding platforms
  • Legal status of crowdfunding investors
  • Cross-border access to crowdfunding
  • Application of financial markets regulation towards crowdfunding
  • Policy recommendations for regulation

From the people participating in the survey, we will compile a list of crowdfunding experts in Europe. If you answer our survey, please include a little bit of a background so we can contact you again for the crowdfunding expert list before publishing it.

We will also contribute to a crowdsourced matrix on business crowdfunding at Socialcompare.com. Feel free to add information there. There also similar tables on Alternative Money Schemes and Crowdfunding for creative purposes.

Social Media als Aufräum-Helfer bei #riotlondon

Wieder einmal zeit sich die besondere Rolle von Social Media bei den London Riots. Während es nach wie vor Journalisten gibt, die glauben, dass Twitter zur Mobilisierung der Unruhen beigetragen hätte („Die jugendlichen Krawallmacher rotten sich via Twitter zusammen.„), so kann man mittlerweile sehr gut sehen, dass durch das Social Web die guten Eigenschaften der Menschen zu Tage treten.

Die Süddeutsche Zeitung analysierte:

Ob Twitter oder Facebook bei der Koordination der Ausschreitungen wirklich eine größere Rolle spielten, ist unklar.

Die britische Polizei warnt zwar inzwischen davor, über das Netz zu Gewalt und Diebstahl aufzurufen, allerdings sind die Belege für solche öffentlichen Botschaften gering: Sun und die Daily Mail, die ersten Vertreter dieser These, nennen weniger als eine Handvoll Beispiele, auch in Blogs ist wenig darüber zu finden. Das bedeutet nicht, dass Twitter keine Rolle gespielt hat – womöglich aber wird die Bedeutung dieser Dienste deutlich überschätzt, zumal die Polizei inzwischen Social-Media-Trends überwacht. Wer beispielsweise damit prahlt, bei den Plünderungen reiche Beute gemacht zu haben, dürfte bald mit einem Verfahren rechnen.

Deutlich wichtiger könnte der Blackberry Messenger (BBM) sein: Der Guardian hat Protokolle des Kurznachrichtendienstes vorgelegt, die ihm zugespielt wurden. Demnach verabredeten sich gewaltbereite Teilnehmer der Ausschreitungen mit Hilfe des BBM über ihre Smartphones und konnten so der Polizei einen Schritt voraus sein.

Ausschlussreich ist auch ein Artikel im Contagius-Magazin, der über die Social Media Aktivitäten der Londoner Polizei berichtet. Unter anderem hat die Polizei auf Flickr Fotos von Verdächtigen veröffentlicht, die des Einbruchs beschuldigt werden. Auf Blogs wie Catchalooter sind private Fotos veröffentlicht, die während der Einbrüche gemacht wurden. Beides zeigt – im Grunde genommen verlängert das Social Web nur die Möglichkeiten der Polizeiorgane, aber auch der Bürger, sich gegen Kriminalität zu wehren. Natürlich besteht auch hier die Gefahr, dass sowas schnell in gegenseitigem Fingerzeigen und öffentlicher Verdächtigung endet.

Viel spannender ist aber die Nutzung von Social Media für die Aufräumarbeiten, wie Contagious zusammenfasst:

As Londoners woke up to a burned, bruised and battered city, social media showed how it can quickly and simply faciltate crowdsourced, collaborative projects. In a stirring show of public goodwill and civic repsonsibility, hashtag #riotscleanup quickly spread across Twitter, gathering 86,000 followers who rallied physically on Monday in Hackney and Clapham with brooms to clean up the mess of the night before. A Facebook page Post Riot Clean-up: let’s help London has quickly gained 18,000 fans, helping co-ordinate groundroots clean-up efforts.

Über Webseite riotcleanup.co.uk wurden die Aktivitäten gebündelt und vorangetrieben. Auch hier ein Beispiel für gelungenes Crowdsourcing via Social Media. Es fehlt eigentlich nur, dass eine der UK Crowdfunding Plattformen eine Kampagne für die abgebrannten Läden entzündet.

Social Media Tools werden aber auch eingesetzt, wenn es um die Hintergründe für die Unruhen geht. Auf MapTube kann man beispielsweise eine Karte der Unruhen in London zusammen mit einer Übersicht über die Viertel mit den schlimmsten sozialen Verwerfungen sehen. Ein Zusammenhang ist in dieser Form unübersehbar.

Seminarzentrum Göttingen: Social Media Marketing

Im Rahmen der beruflichen Bildung führt das Seminarzentrum Göttingen in Berlin ein praxisnahes 7-monatiges Kompakttraining Social Marketing: Fundraising und Sponsoring durch.

Vergangene Woche gestalteten Markus Winkler und Jörg Eisfeld-Reschke einen dreitägigen Input zum Themenbereich Online Marketing und Social Media Marketing. Der Foliensatz ist auf slideshare verfügbar.

Social Media „Who is Who“ für den nicht-kommerziellen Bereich

Welche gemeinnützige Organisation ist am erfolgreichsten in sozialen Netzwerken? Welche Partei und welcher Politiker hat die meisten Anhänger im Web 2.0? Wie stellen sich Kultureinrichtungen und Verwaltung auf Facebook, Twitter und Co. dar? Auf diese und mehr Fragen will die neu gegründete kostenlose Plattform Pluragraph.de Antworten geben.

Pluragraph.de bietet Social Media Rankings für über 100 Kategorien aus dem gemeinnützigen Sektor, Politik, Kultur und Verwaltung. Für jede einzelne Organisation ist es dabei möglich, die zeitliche Entwicklung der Profile tagesaktuell zu verfolgen.

Der Fokus liegt hierbei nicht nur auf einer Plattform. Das Ranking wird aus den Followerzahlen von Facebook, Twitter und Google+ berechnet. Zusätzlich sind YouTube und Flickr in den Graphen integriert.

Auswertung eines Crowdfunding-Buchprojekts

Andrea Kamphuis hat erfolgreich ihr Buch über Auto-Immunkrankheiten finanziert und eine Auswertung geschrieben:

: Ingesamt gab es 117 Unterstützungsvorgänge; einige Personen haben zweimal Geld gegeben. Zwei Teilbeträge sind nicht über das MySherpas-System gelaufen, weil sie bar und erst am bzw. nach dem Projektende eingegangen sind. […]

Etwa 59 Prozent der Sherpas kenne ich persönlich aus dem “wahren Leben”, etwa 11 Prozent durch Internet- oder Mailkontakte (z. B. Kolleginnen oder Auftraggeber). Etwa 30 Prozent waren mir vor der Kampagne nicht bekannt.[…]

Die mir persönlich bekannten Sherpas haben knapp 72 Prozent des Betrags beigesteuert, die E-Mail- und Netzkontakte 4,5 Prozent und die Unbekannten knapp 24 Prozent. Ganz lehrbuchmäßig haben die mir unbekannten Personen das Projekt vor allem in den letzten 20 von 90 Tagen unterstützt.[…]

Zehn Personen wollten sich nicht bei MySherpas registrieren und haben daher entweder Barbeträge geschickt oder Geld auf das Konto eines Freundes überwiesen, der die Beträge dann in das MySherpas-System eingespeist hat. Diese zehn Unterstützer haben gut 20 Prozent des Gesamtbetrags beigesteuert; vier von ihnen haben 100 Euro oder (deutlich) mehr gegeben. […]

Es sind deutliche Zusammenhänge mit meinen Mailings (erst Familie und Freunde, dann Kolleginnen und Kollegen in mehreren Schüben, dann Xing-Kontakte usw.) zu erkennen. […]

Das sind sehr spannende Einsichten und wir danken Andrea, dass sie diese mit uns teilt. Frohes Schreiben und gutes Gelingen!

Seminar „Crowdfunding für Filmemacher“

Als unabhängiger Filmemacher kann Crowdfunding ein wichtiger Baustein sein, um sich eine Fanbase aufzubauen und Freunden sowie Fans das Gefühl zu geben, für dich und dein Projekt wichtig zu sein. Doch oft stellt sich die Frage: „Wie geh‘ ich’s an?“.

Antworten darauf entwickeln wir gemeinsam mit Wolfgang Gumpelmaier am 13.08.2011 in einem intensiven Erfahrungsaustausch in Berlin!


Wolfgang Gumpelmaier
ist selbstständiger Berater im Bereich „Neue Medien“, Blogger und Vortragender und beschäftigt sich seit über zwei Jahren mit dem Thema „Crowdfunding“.

„A year without rent“

Der US-Filmemacher und erfolgreiche Crowdfunder Lucas McNelly wird im Zuge seines Projekts „A Year Without Rent“ nach Europa kommen. Lucas McNelly wird seinen Film „Blanc de Blanc“ am Sonntag im Eiszeit Kino in einer (öffentlichen) Matinee vorführen werden.

Es wird übrigens auch einen Live-Stream geben, da bereits einige Kollegen aus den USA Interesse angekündigt haben, dass sie auch dabei sein wollen!

Programm

– Termin (Seminar): Samstag, 13. August 2011
– Uhrzeit: 14:00 – 18:00 Uhr
– Ort: Eiszeit Kino, Zeughofstr. 20, 10997 Berlin
– Inhalte:

Einführung in „Crowdfunding für unabhängige Filmemacher“ (Begriffsbestimmung, Vorbereitung, Ablauf, Plattformen, Funktionsweise, Beispiele, Erfolgsfaktoren etc.): Wolfgang Gumpelmaier (AUT);

Erfahrungsberichte und Tipps von erfolgreichen Crowdfundern: Lucas McNelly (USA) + Überraschungsgast (GER)

– Ablauf:
14:00 bis 14:30 – Begrüßung und Vorstellungsrunde
14:30 bis 16:00 – Vortrag Wolfgang Gumpelmaier und Erfahrungsbericht
16:00 bis 16:30 – Erfahrungsbericht „Überraschungsgast“
16:30 bis 17:00 – Erfahrungsbericht Lucas McNelly
16:30 bis 18:00 – Projektvorstellungen der Teilnehmer und Diskussion/Fragerunde

– Filmvorführung: Sonntag, 14. August 2011, 11:00 Uhr, Eiszeit Kino

Wer daran teilnehmen will, kann über Mysherpas an dem Crowdfunding-Seminar sich anmelden.

Studienrückblick Q2/2011

Zum Studienrückblick des 1. Quartal 2011 gelangen Sie hier.
Zum Studienrückblick des Jahres 2010 gelangen Sie hier.
Zum Vortrag „Der digitale Mensch“ und den dazugehörigen Folien gelangen Sie hier.

Hier ein Überblick über die wichtigsten Studien des zweiten Quartals 2011 zur Online-Kommunikation. Die Studien sind in folgende Bereiche sortiert:

  • Demographie
  • Infrastruktur
  • Politik
  • Jugend
  • Finanzierung
  • Nutzungsverhalten
  • Mobile
  • Unternehmen
  • Journalismus
  • Weitere interessante Studien
  • Lesenswerte Leitfäden

Es handelt sich um eine Auswahl relevanter Studien und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Kriterien für die Selektion sind unter anderem Methodik, Verbreitung und Neuigkeitswert. Über Hinweise zu weiteren Studien freuen wir uns in den Kommentaren. Continue reading „Studienrückblick Q2/2011“

Panel-Diskussion zu Social Media Measurement

Früher oder später stellt sich in einem Unternehmen oder einer Organisation, die sich mit Social Media beschäftigt, die Frage nach dem Erfolg der Social Media Aktivitäten. Wieviel bringen wirklich die 500 Follower auf Twitter? Wie oft werden meine Nachrichten auf Facebook geteilt?

Zwar gibt es zahlreiche Dienstleister, die es erlauben, Social Media Monitoring durchzuführen und so zu überwachen, wo das eigene Unternehmen im Social Web erwähnt wird, aber die qualitative Analyse dieser Daten ist gerade im Social Web sehr schwierig.

Auf der diesjährigen re:publica fand eine Panel-Diskussion zum Thema Social Media Measurement statt. Vielen Dank an die Diskutanten Jörg Blumtritt, Dr. Benedikt Köhler, Stephan Noller, Dirk Lämmerhirt und Oliver Peschke für die angeregte Diskussion.

Die Aufzeichnung ist mittlerweile im Youtube-Kanal von ikosom verfügbar:

TU Ilmenau: Motivation von Geldgebern im Crowdfunding

Bereits in der im Juni veröffentlichten Crowdfunding-Studie 2010/2011 stellten wir fest, dass die Gruppe der Projektunterstützer/Geldgeber in der Forschung bislang nicht ausreichend Aufmerksamkeit zugekommt. Für die Entwicklung von Crowdfunding ist es bedeutsam die Motivation und Bedürfnisse der Finanzierer näher zu ergründen. Dies gilt insbesondere für die Akzeptanz des Prämiensystems.

Studierende im Seminar „Social Entrepreneurship“ der TU Ilmenau befasst sich nun mit der Motivation von Geldgebern bei Crowdfunding-Projekten. Hierzu wurde ein Fragebogen entwickelt, der noch bis Ende Juli ausgefüllt werden kann. Wir bitten um rege Teilnahme und Weiterverbreitung.

Photo by Marco Bellucci

Management von Online-Volunteers

Das Internet ist ein wichtiges Instrument für das moderne Freiwilligen-Management. Hier findet die Kommunikation zwischen einer Nonprofit-Organisation und den Freiwilligen sowie die Kommunikation unter den Freiwilligen statt. Dabei ersetzt Ihre Online-Kommunikation in der Regel nicht die anderen Kommunikationskanäle, wie das persönliche Gespräch oder das Telefonat.

Cover des Handbuch "Management von Online-Volunteers"Formen des freiwilligen Engagements, die hauptsächlich über das Internet stattfinden, beispielsweise am heimischen Computer, vom Arbeitsrechner aus oder mobil per Handy, werden als Online-Volunteering bezeichnet. Online-Volunteering an sich ist keine neue Entwicklung. Bereits in den siebziger Jahren setzte das Project Gutenberg Online-Freiwillige ein um Archiv freier Bücher im Internet zugänglich zu machen Es hat zum Ziel Kultur zu digitalisieren und zu archivieren. Der Fokus des 1971 gegründeten Projekts liegt auf Literatur des westlichen Kulturraums.

Mittels Online-Volunteering können neue Zielgruppen erschlossen werden: auch jene potentiell Engagierten, die an an ihr Zuhause gebunden sind oder in größerer räumlicher Entfernung wohnen. In Deutschland hat Online-Volunteering noch keine große Verbreitung im Bereich der Nonprofit-Organisationen erlebt. Das Potential von Online-Engagement wird leider noch nicht umfassend wahrgenommen. Die Akademie für Ehrenamtlichkeit legt nun ein Handbuch „Management von Online-Volunteers“ vor, welches Nonprofit-Organisationen dabei unterstützt Online-Volunteering in ihr Freiwilligen-Management einzubinden und zu professionalisieren.

Thomas Kegel, Leiter der Akademie für Ehrenamtlichkeit zeigt in seinem Vorwort auf, für welche der Engagementförderung das Themenfeld Online-Volunteering besonders interessant ist:

  • Menschen, die wenig Zeit für ein Engagement vor Ort haben
  • Menschen, die ihre Engagementzeiten sehr genau einteilen wollen
  • Menschen, die andernorts wohnen und sich für eine weiter entfernte Organisation einsetzen wollen
  • Menschen mit Behinderungen – diese können auch bei sehr eingeschränkter Mobilität sich mittels Internet für die Belange anderer einsetzen und ihr Recht auf freiwilliges Engagement wahrnehmen

Die Autoren Hannes Jähnert und Lisa Dittrich räumen mit Mythen über Online-Freiwilligenarbeit auf. Es ist nicht so, dass sich Online-Engagierte notwendigerweise weit entfernt von einer Organisation aufhalten, sind nicht nur junge Nerds oder wohlhabende Menschen und engagieren sich nicht ausschließlich über das Internet.

Das Handbuch gibt Ratschläge und Hinweise zur Definition von Aufgabenbereichen und führt vier Kriterien auf, die für gute organisatorische Voraussetzungen erfüllt sein sollten: Offenheit, Transparenz, Responsivität und Integrationsfähigkeit. Anhand von drei Beispielen (u.a. Frankfurt gestalten) der Rahmen und die Erfolgsfaktoren analysiert.

Es finden sich konkrete Hinweise dazu, wie ein Engagementangebot beschrieben und bekannt gemacht werden soll. Zu diesem Zweck führen die Autoren entsprechende Instrumente und Plattformen auf. Ein ergänzendes Kapitel zum barrierefreien Online-Engagement rundet das Handbuch ab. Es weist auf die notwendigen Voraussetzungen hin, die gegeben sein müssen, um auch solche Engagierte einzubinden, die auf den Computer als Informations- und Kommunikationstechnik angewiesen sind.

Kritisch anzumerken ist, dass die Diskussion über das Monitoring und Ergebnismessung im Online-Volunteering nur kurz eingegangen wird. Die ethische Diskussion über den Wert von Freiwilligenarbeit, den Beitrag zur Zielerreichung und den Stellenwert von Freiwilligen in einer Organisation werden nur kurz gestreift. Der kleine Exkurs zu rechtlichen Rahmenbedingungen für Online-Volunteering zeigt Problembereiche auf, lässt jedoch praxisnahe Empfehlungen zur erfolgreichen Anwendung vermissen.

Insgesamt bietet das Handbuch „Management von Online-Volunteers“ einen guten Einstieg in die internetbasierte Ergänzung des Freiwilligen-Managements. Die Autoren haben eine verständliche Sprache gefunden um sowohl die Voraussetzungen als auch die Erfolgsfaktoren und das das Handwerkszeug für Online-Volunteering zu vermitteln.

Das Handbuch ist für eine Schutzgebühr in Höhe von 10€ (zzgl. Portokosten) bei der Akademie für Ehrenamtlichkeit erhältlich.

Weitere Rezensionen zum Handbuch sind hier verlinkt.

Livestream zur Podiumsdikussion „BÜRGER HACKER“

Goethe Institut MoskauDas Moskauer Goethe Institut organisiert  heute Abend ab 18:00 Uhr eine Podiumsdiskussion „BÜRGER HACKER“ um mit Medienexperten und Netzaktivisten aus Russland und Deutschland über die Grundlagen und Instrumente von Bürgerbeteiligung und ziviler Kontrolle im digitalen Zeitalter zu sprechen. Bei der Podiumsdiskussion wird es um die Frage gehen, welche Instrumente den Menschen in der demokratischen Informationsgesellschaft zur Verfügung stehen, um sich als aktive Bürger einbringen und zivile Kontrolle ausüben zu können. Nicht zuletzt seit den Skandalen um Wikileaks fällt auf den Begriff des „Hackers“ ein neues Licht. Die Forderung eines unbegrenzten und vollständigen Zugangs zu Computern und zu dem, was den Menschen hilft „zu verstehen, wie diese Welt funktioniert“, oder die Forderung eines freien und kostenlosen Zugangs zu jeder gesellschaftlich relevanten Information für alle – diese Prinzipien der in den 1980er Jahren entworfenen Hackerethik können heute die Prinzipien eines jeden mündigen Bürgers sein.

Aber muss man Informatiker sein, damit das demokratische Instrument der zivilen Kontrolle im digitalen Zeitalter funktionieren kann? Gibt es Grenzen für einen transparenten Umgang mit gesellschaftlich relevanten Daten? Und wer trägt die Verantwortung für die Folgen der Veröffentlichung geheimer Informationen?

Teilnehmer der Diskussion:

  • Constanze Kurz, ehrenamtliche Sprecherin des Chaos Computer Clubs
  • Mercedes Bunz, Journalistin
  • Michail Fischman, Journalist
  • Alexei Ostroucho, IT-Spezialist und Betreiber einer Plattform für Musikstreaming und -downloads
  • Iwan Begtin, Generaldirekt des Labors für intellektuelle Datenanalyse

Das Goethe Institut hat ein Dossier mit Hintergrundinformationen zur Digitalen Gesellschaft zusammengestellt. Der Hashtag zur Veranstaltung lautet #dustop

Livestream:


Podiumsdiskussion „BÜRGER HACKER“

Goethe Institut MoskauZu den Prinzipien einer demokratischen Informationsgesellschaft gehört heute der freie und kostenlose Zugang zu gesellschaftlich relevanten Informationen. Das Moskauer Goethe Institut organisiert kommenden Mittwoch (18:00 Uhr) eine Podiumsdiskussion „BÜRGER HACKER“ um mit Medienexperten und Netzaktivisten aus Russland und Deutschland über die Grundlagen und Instrumente von Bürgerbeteiligung und ziviler Kontrolle im digitalen Zeitalter zu sprechen. Das Goethe Institut hat ein Dossier mit Hintergrundinformationen zur Digitalen Gesellschaft zusammengestellt.

Teilnehmer der Diskussion:

  • Constanze Kurz, ehrenamtliche Sprecherin des Chaos Computer Clubs
  • Mercedes Bunz, Journalistin
  • Michail Fischman, Journalist
  • Alexei Ostroucho, IT-Spezialist und Betreiber einer Plattform für Musikstreaming und -downloads
  • Iwan Begtin, Generaldirekt des Labors für intellektuelle Datenanalyse

Der Livestream zur Podiumsdiskussion ist am kommenden Mittwoch ab 18:00 Uhr in unserem Blog verfügbar. Der Hashtag zur Veranstaltung lautet #dustop

Ergebnisse des (N)Onliner-Atlases 2011

Am 7. Juli 2011 wurde in Berlin der neue (N)Onliner-Atlas 2011 vorgestellt. Seit 2001 hat die Initiative D21 untersucht, wie das Internet in Deutschland genutzt wird. Die Studie mit dem sperrigen Namen gilt als Referenzpunkt für die Online-Forschung in Deutschland.

Die wichtigsten Ergebnisse:

74.7 Prozent der Deutschen sind online, 2,7% mehr als 2010. Nach wie vor gibt es aber einen harten Kern von Menschen, die nicht in absehbarer Zukunft planen, sich einen Internetzugang zuzulegen.

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland auf Platz 7 – die skandinavischen Länder sind wesentlich weiter.

Der Anteil von Frauen wächst stärker als der von Männer, aber das liegt daran, dass die Männer mit 80,7% noch einen kleinen Vorsprung vor den Frauen mit 68,9% haben.

Der größte Zuwachs gibt es bei der Altersgruppe 50+, hier sind mittlerweile 52,5% online. Die Bevölkerunggruppe mit formal einfacher Bildung wächst am stärksten, mittlerweile sind mehr als 60% dieser Bevölkerungsgruppe online.

Der Anteil der Breitbandnutzer nimmt zu, dies ist einer der wesentlichen Erklärungsfaktor für das Wachstum der Internetnutzung insgesamt.

Die Onliner-Schere zwischen Ost- und West schließt sich wieder. Bremen und Berlin sind die Bundesländer mit den meisten Onlinern auf die Bevölkerung gesehen. Saarland und Sachsen-Anhalt sind die Schlusslichter.

Interessant ist, dass die Anzahl der sogenannten Nutzungsplaner, also die Mischgruppe zwischen On- und Offline kontinuierlich zurückgegangen ist – von 10,4% bis 3,3% in den Jahren 2001-2011.

Ein großes Problem ist nach wie vor die ökonomische Schere der Internetnutzung. Während bei Haushalten mit einem monatlichen Einkommen unter 1000 Euro nur 53% regelmäßig online sind, so sind es bei den Einkommen über 3000 Euro monatlich 92%.

ARD/ZDF-Onlinestudie 2011

Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2011 wurde bereits in Teilen (Angaben zur Onlinenutzung) veröffentlicht. Im Folgenden einige der Ergebnisse zusammengefasst:
  • Mit 51,7 Millionen Internetnutzer in Deutschland sind fast drei Viertel der Bevölkerung (73,3%) mindestens gelegentlich online.
  • Die Genderlücke ist um 2,2 % gesunken. Heute sind 78,3% der männlichen und 68,5% der weiblichen Bevölkerung online.
  • Erstmals wurde ein leichter Rückgang in der Internetnutzung in der Altersgruppe der 20-29 Jährigen festgestellt. Der Anteil sank leicht von 98,4% auf 98,2%.
  • Ein deutlicher Zuwachs in der Internetnutzung fand in den Altersgruppen der 40-49 Jährigen (von 81,9% auf 90,7%) und den über 60 Jährigen (28,2% auf 34,5%) statt.
Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2011 werden Anfang August in der Fachzeitschrift “Media Perspektiven” (MP 7/2011) veröffentlicht und sind dann unter www.ard-zdf-onlinestudie.de abrufbar.
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Nachhaltigkeitsblogs und CSR – Interview bei BR2

Seit 2006 gibt es das Nachhaltigkeit-Blog Nachhall-Texter.de. Aus diesem Anlass wurden wir für eine Sendung des Bayerischen Rundfunks gefragt, welche Rolle Blogs bei der Kontrolle der Aktivitäten von Unternehmen spielen können.

Der Beitrag ist als Podcast verfügbar. Hier die Beschreibung:

Grüner Anstrich oder Überzeugung? Warum Firmen für die Natur spenden

Eine Brauerei sichert mit jedem Kasten Bier ein Stück Regenwald, und ein Müsliproduzent unterstützt ein Wasserbüffel-Projekt – immer mehr Unternehmen setzen sich für die Umwelt ein und werben damit. Viele Verbraucher aber sind unsicher, was sie davon halten sollen. Hängen sich die Firmen nur ein grünes Mäntelchen um oder steckt ernsthaftes Engagement dahinter? Fürs Notizbuch ist Jutta Schilcher „Nah dran“ am so genannten „greenwashing“.

Crowdfunding in Germany, Austria and Switzerland 2010/2011 – Results of the First Survey

ikosom – the Institute for Communication in Social Media – has published its results of the first survey on Crowdfunding on German-speaking platforms. The results were published just two days ahead of the Crowdconvention, a crowdsourcing conference hosted by the Clickworker in Berlin. The survey in German can be ordered from ikosom.

No one will disagree: the popularity of crowdfunding has increased tremendously. A large number of articles in the press, of newly-initiated projects and newly-launched platforms bear witness to this phenomenon. At the moment, there are several dozen crowdfunding platforms worldwide, in German-speaking countries at least six platforms have been launched since the summer fo 2010.

The survey is the first to analyse Crowdfunding in Germany and was developed in close cooperation with the german-speaking platforms. The survey focuses on those platforms which have used the popular Kickstarter- and Indiegogo-modell of Crowdfunding for the German market. In order to be able to compare the projects, we have omitted those crowdfunding projects which were funded outside of platforms.

The survey has two parts:

„Von der Idee zum Werk“ – Diskussion zum Thema Urheberrecht in Braunschweig

Heute ist das ikosom auf einem Panel im Haus der Wissenschaft in Braunschweig vertreten:

Podiumsdiskussion am 21.06.2011, 19 Uhr –
Raum Veolia

Insbesondere das Internet erlaubt einen einfachen Zugriff auf Texte, Bilder und andere Produkte kreativer Arbeit. Oft werden diese Produkte wissentlich und willentlich kopiert, häufig kommt es aber auch zu unwissentlichen Urheberrechtsverletzungen, da die Grenzen meist nicht bekannt sind.

Gibt es bereits genügend gesetzliche Regelungen? Sind diese überhaupt zu überwachen? Oder kann eine strenge gesetzliche Regelung des Urheberrechts zu einem gegensätzlichen Effekt führen und kreative Leistung womöglich verhindern? Diese und weitere Fragen rund um das Urheberrecht und die kreative Branche können Sie am 21. Juni mit den Experten diskutieren.
Diskussion mit

  • Karsten Wenzlaff (Gründer des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien, Berlin; Mitglied der dritten Co:Lab-Initiative)
  • Robert Glogowski (Inhaber geckodesign, Mitglied im Vorstand des Bundesverbands der deutschen Kommunikationsdesigner, Braunschweig)
  • Benjamin Heidersberger (Künstler, Hannover)
  • Dr. Stefan Risthaus (Rechtsanwalt, Braunschweig)
  • Moderation: Florian Arnold (Braunschweiger Zeitung)

Crowdfunding-Studie 2011

Die Bekanntheit von Crowdfunding in Deutschland nimmt zu, das kann niemand bestreiten. Presseartikel häufen sich, zahlreiche Crowdfunding-Projekte werden initiiert und Crowdfunding-Plattformen werden gegründet. Mittlerweile gibt es mehrere Dutzend Crowdfunding-Plattformen weltweit. Im deutschsprachigen sind seit dem Spätsommer 2010 allein sechs neue Plattformen für Crowdfunding gegründet worden.

Dies ist die erste Crowdfunding-Studie in Deutschland. Sie ist durch eine enge Zusammenarbeit mit deutschsprachigen Plattformen entstanden. Die Studie konzentriert sich auf die Plattformen, die das bekannteste Modell des Crowdfundings, welches durch Kickstarter und indiegogo populär gemacht worden ist, für den deutschen Markt umgesetzt haben. Um die Vergleichbarkeit der Projekte untereinander zu gewährleisten, wurden Crowdfunding-Projekte außerhalb von Plattformen außer acht gelassen.

Die Studie gliedert sich in zwei Teile:

  • Eine Umfrage unter den Projektinitiatoren, welche die förderlichen und hinderlichen Rahmenbedingungen für den Crowdfunding-Erfolg untersucht.
  • Eine Vollerhebung, welche die Rahmendaten aller abgeschlossenen Projekte auf den deutschsprachigen Crowdfunding-Plattformen erfasste. Continue reading „Crowdfunding-Studie 2011“

politcamp 2011: Linkschau

Letztes Wochenende fand das dritte politcamp im alten Bundestag in Bonn statt. Die ca. 300 Teilnehmer diskutierten über Social Media in der politischen Kommunikation, die Arbeit der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“, Open Data, Jugendschutz oder Netzneutralität.

Und wie es sich für ein Barcamp gehört, wurde darüber auch ziemlich viel gebloggt und geschrieben, Fotos und Videos gemacht oder Präsentationen veröffentlicht. Wir haben einmal angefangen alles zu sammeln was wir im Netz dazu finden. Die Liste an Beiträgen hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn ihr also noch mehr Links kennt, schreibt sie bitte in die Kommentare, dann nehmen wir es mit auf. Danke und viel Spaß beim lesen.

Continue reading „politcamp 2011: Linkschau“

Erfolgreiche Online-Kommunikation in sozialen Medien

Das Potential und die Einsatzmöglichkeiten sozialer Medien für Unternehmen und Nonprofit-Organisationen sind vielfältig. Möchten sie auch weiterhin ihre Stakeholder, insbesondere Aktive, Ehrenamtliche und Spender erreichen, so führt an einer Präsenz in sozialen Medien kaum ein Weg vorbei.

Die untenstehende Präsentation ermöglicht einen Einblick darin, wer im Internet erreicht werden kann und für welche verschiedenen Aufgabenfelder soziale Medien eingesetzt werden können.

Wenn die Zielsetzung der Internet-Aktivitäten feststehen und man sich bereits in sozialen Medien bewegt, dann ist es hilfreich zu schauen, welche Faktoren die zielgerichtete Online-Kommunikation besonders erfolgreich machen. In der folgenden Präsentation werden 10 Erfolgsfaktoren benannt sowie drei Beispiele guter Praxis von Non-Profit-Organisationen unter die Lupe genommen.

#spanishrevolution

Die „revolutionäre und gesellschaftsverändernde Kraft des Internets“ war auf dem diesjährigen Politcamp im Bonner Bundestag ein Thema, welches sich durch viele der Panels und Workshops zog. Der Blick ging dabei stets in Richtung Ägypten, Tunesien und Syrien. Der Blick vor die europäische Haustür und hin zur sogenannten #spanishrevolution wurde kaum getan. Grund genug um eine Session zu diesem Thema anzubieten und gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu diskutieren, welche Bedeutung die gesellschaftliche Bewegung des 15. Mai für Deutschland und Europa haben wird.

Nach einer Darstellung der Geschehnisse in den Städten Spaniens legte ich mit sechs Thesen eine Grundlage für die Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern:

  1. Bei der #spanishrevolution handelt es sich nicht um eine politische, sondern um eine gesellschaftliche Bewegung. Von Revolution kann keine Rede sein.
  2. Die Massenbewegung findet kaum Verbreitung. Weitere südeuropäische Länder werden sich mit zunächst kleinen Demonstrationen anschließen.
  3. Die Bewegung wird in den Ländern, die bislang noch nicht unter dem Rettungsschirm stehen, keinen nennenswerten Zuspruch finden.
  4. Soziale Medien und Facebook reichten nur zur niedrigschwelligen Mobilisierung am Anfang aus. Bei der Verstetigung der formalen Prozesse versagen sie.
  5. Den Protestierenden fehlt die Entschlossenheit das politische System dauerhaft und mit eigener Tatkraft zu verändern. Meckern und Fordern verändert noch nichts.
  6. Mit dem formulierten allgemeinen Vertretungsanspruch und der Sammlung an Allgemeinplätzen ist noch keine Politik gemacht. Der inhaltliche Zenit ist bereits erreicht.

Über eine kritische Diskussion hier im Blog würde ich mich freuen.

Menschenrechtsrat fordert Recht auf Zugang zum Internet und freie Meinungsäußerung im Netz

Vergangenen Freitag veröffentlichte der Sonderberichterstatter des Menschenrechtsrates einen Report (PDF, englisch) zur Förderung und zum Schutz des Rechts auf freie Meinungsäußerung.
Der Report beschäftigt sich mit den Herausforderungen für Menschen im Internet Informationen zu suchen, zu empfangen und zu vermitteln. Dabei unterstreicht der Sonderberichterstatter Frank La Rue das einzigartige und gesellschaftsverändernde Wesen des Internets für das Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung und die daraus resultierenden Chancen für die Gesellschaft.
La Rue argumentiert, dass die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auch auf das Internet anzuwenden ist. Dies betrifft insbesondere Artikel 19:

Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.

Der Einschränkung der Informationsfreiheit im Internet erteilt La Rue genauso eine Absage, wie ungenügenden Standards in Sachen Datenschutz. Er geht sogar einen Schritt weiter und stuft die willkürliche Anwendung straftrechtlicher Maßnahmen gegen freie Meinungsäußerung als Menschenrechtsverletzung ein, die vergleichbar wären mit unmenschlicher Behandlung und Folter. Ebenso kritisch beurteilt er technische Maßnahmen zur Filterung von Inhalten oder den staatlichen Zugriff auf die Internet Provider.

The Special Rapporteur emphasizes that there should be as little restriction as possible to the flow of information via the Internet, except in few, exceptional, and limited circumstances prescribed by international human rights law. He also stresses that the full guarantee of the right to freedom of expression must be the norm, and any limitation considered as an exception, and that this principle should never be reversed.

Zusammenfassend fordert der Sonderberichterstatter, dass der freie Informationsfluss im Internet und das Recht auf freie Meinungsäußerung immer gewährleistet sein müssen. Ausnahmen bilden nur Umstände, die einen Verstoß gegen das internationales Menschenrecht darstellen. An konkreten Maßnahmen fordert er unter anderem:

  1. Die Mitglieder der Vereinten Nationen sollen den uneingeschränkten Zugang zum Internet und die freie Meinungsäußerung im nationalen Recht verankern.
  2. Maßgaben zur Filterung und zum Blocken von Inhalten verlangen höchsten Anspruch an Transparenz und dürfen nur von einer Justizbehörde erlassen werden, die vor politischer, wirtschaftlicher und ungerechtfertigter Einflussnahme geschützt ist. Die einzige Ausnahme als gerechtfertigte Maßgabe zur Filterung oder zum Blocke von Inhalten stellt Kinderpornographie dar.
  3. Die zunehmende Kriminalisierung von freier Meinungsäußerung im Internet ist illegitim und soll zurückgenommen werden.
  4. Die Verweigerung oder das Blocken des Internetzugangs für einzelen Personen ist – gleichgültig aus welchen juristischen Gründen – eine nicht hinzunehmende Menschenrechtsverletzung.
  5. Staaten werden aufgefordert die Möglichkeit zur relativen Anonymität im Internet zu erhalten und Echt-Namen-Registrierung zu unterlassen.
  6. Das Internet ist ein unverzichtbares Instrument zur Erfüllung der Menschenrechte. Aus diesem Grund müssen Staaten dafür Sorge tragen, dass jeder Mensch Zugang zum Internet hat.

Der Report des Sonderberichterstatters erfolgt an den UN-Menschenrechtsrat. Dort kann der Report angenommen und an den Sicherheitsrat weitergeleitet werden. Daraus entsteht zunächst aber keine völkerrechtliche Bindungswirkung.

Social Habit 2011 – Studie über die Nutzung von sozialen Netzwerken in den USA

„The Social Habit“-Studie wird herausgegeben von den amerikanischen Firmen Edison Research and Arbitron und ist Teil einer Längsschnitt-Studie zu Medien-Nutzung in den USA. Dies sind die wichtigstigen Ergebnisse, die im wesentlichen auch die Trends weltweit widerspiegeln (mobile Nutzung, location-based), wobei ein interessanter Fakt darunter ist, nämlich dass Facebook am ehesten genutzt wird, um mit Unternehmen in Kontakt zu treten:

  • Social Media now reaches the majority of Americans 12+, with 52% having a profile on one or more social networks.
  • This figure is driven largely by Facebook, which is now used by over half (51%) of Americans 12+.
  • Twitter is as familiar to Americans as Facebook (with 92% and 93% familiarity, respectively); however, Twitter usage stands at 8% of Americans 12+.
  • Approximately 46 million Americans 12+ now check their social media sites and services several times every day.
  • Much of this frequent usage is driven by mobile access. 56% of frequent social network users own smartphones, and 64% of frequent social networkers have used a mobile phone to update their status on one or more social networks.
  • Location-based sites and services (such as Foursquare and Facebook Places) are familiar to 30% of Americans 12+, and used by 4% of Americans 12+.
  • One in four social network users knowingly follow brands, products or services on social networks. For those who use these sites and services several times per day, this figure increases to 43%.
  • Amongst those who do follow brands, products or companies on social networks, 80% indicate that Facebook is the network they use the most to connect with companies.
  • Nearly a quarter of social network users indicated that Facebook is the social site or service that most influences their buying decisions. No other site or service was named by more than 1% of the sample, and 72% indicated that no one social site or service influenced their buying decisions the most.

via The Social Habit 2011.

Das digitale Leben heute und morgen

Ein spannendes Video mit Vorhersagen über das digitale Leben im 2015. Hier die Fakten aus dem Video als Übersicht:

2010

  • 6.9 Milliarden Menschen
  • 2 Milliarden Internet-Nutzer
  • 500 Millionen Facebook Nutzer
  • 150 Millionen Twitter-Nutzer
  • 2 Milliarden Video-Views pro Tag auf Youtube
  • 7.9 Milliarden Apps heruntergeladen, davon 71% im Apple Store
  • 5 Milliarden Mobilfunk-Kunden
  • 600 Millionen Bezahlfernseh-Kunden
  • 550 Millionen Breitband-Anschlüsse
  • 470 Millionen Smartphones
  • 15 Millionen iPads
  • 8 Millionen Xbox 360 Geräte
  • Online-Zeit: 16% Soziale Netzwerke, 9,2% Chats, 6,6% Emails, 6,2% Multimedia
  • Online-Aufenthalte: Portale -1% (USA) bzw. -3% (Europa), Soziale Netzwerke +4% (USA) bzw. +6% (Europa).
  • Nutzung sozialer Netzwerke unterhalb von 35 Jahren +32%, über 35 Jahre +38%
  • Nutzung von Emails unterhalb von 35 Jahren -11%, über 35  Jahre +6%
  • 1 Smartphone pro 24 normale Mobiltelefone, 1 Tablet pro 212 normale Mobiltelefone, 1 Laptop pro 515 normale Mobiltelefone
  • Gewohnheiten von Online-Lesern: 8:00 Uhr PC, 12:00 Uhr Mobiltelefon, 17:Uhr Tablet-PCs als dominantes Lesegerät
  • Anteil der Menschen, die Online-Shopping nutzen: Afrika 8%, Asien-Pazifik 19%, Nordasien+Europa 50%, Nordamerika 64%, Lateinamerika 28%

2015

  • 1.6 Milliarden mobile Nutzer – genauso viel wie Nutzer des stationären Netzes
  • 788 Millionen Menschen, die nur mobil unterwegs sind (2010: 14 Millionen Menschen)
  • Installierte PCs 2015: 2,3 Milliarden (2010: 1,4 Milliarden)
  • Mobilgeräte 2015: 2,5 Milliarden) (2010: 470 Millionen)
  • Umsatz mit Apps weltweit 37,5 Milliarden US-$ (2010: 2,2 Milliarden US-$)
  • Mobile Endgeräte, die eHealth Apps nutzen: 500 Millionen
  • Umsatzwachstum im Mobil-zu-mobilem Datenverkehr um 350%
  • Internetverkehr der durch 20 Häuser im Jahr 2015 verursacht wird ist so groß wie der gesamte Internetverkehr der Welt im Jahr 1995
  • Umsatz in der Cloud 2015: 173,923 Milliarden US-$ (2010: 68,252 Milliarden US-$)
  • Umsätze in sozialen Netzwerken 2015: 14 Milliarden US-$ (2010: 3,483 Milliarden US-$)
  • Bezahlvolumen: 647 Milliarden US-$ mobiles Bezahlvolumen in 1,699740 Billionen US-$ Online-Bezahlvolumen (2010: 99 Milliarden US-$ mobiles Bezahlvolumen in Markt von 572,492 Milliarden US-$ globale Online-Zahlungsvolumen
  • 20 Milliarden Online-Spielminuten

Digital Life: Today & Tomorrow on Vimeo on Vimeo

Crowdfunding als Projektfinanzierung für Bands und Labels – Diskussion bei Artwert

Am Dienstag, den 07.06.2011 um 17 Uhr im Pfefferberg, Haus 13, findet eine Podiumsdiskussion zu Crowdfunding statt:

Auf der Suche nach alternativen oder komplementären Geldquellen hat das Modell Crowdfunding schon Einzug in die Kulturfinanzierung gefunden. Auch für die Vorfinanzierung von Projekten im Musikgeschäft wie Produktionen oder Tourneen kann Crowdfunding durchaus Sinn machen.

Neben dem finanziellen Aspekt ist dabei der Werbeeffekt, aber auch der Aufwand nicht zu unterschätzen. Schließlich ist eine gute Voraussetzung für eine Crowdfunding-Kampagne eine Aktivierung und virale Vermehrung der eigenen Community.

Wie funktioniert Crowdfunding? Was ist für eine erfolgreiche Kampagne im Musikbetrieb empfehlenswert? Welche erfolgreichen Projekte gibt es bereits? Ist Crowdfunding mit öffentlicher Kulturförderung oder privatem Sponsoring kompatibel?

Diskutieren werden:

  • Karsten Wenzlaff – ikosom, Institut für Kommunikation in sozialen Medien
  • Hagen Lindner – startnext.de
  • Andreas Bischof – analogsoul
  • Frank Nicolas – Good Frames

Moderation:

Wolfgang Barnick – WeTeK Berlin gGmbH

via Crowdfunding als Projektfinanzierung für Bands und Labels – Artwert.

re:publica – Was macht eigentlich der digitale Mensch?

Auf der diesjährigen re:publica haben Lisa Peyer und Markus Winkler eine Session mit dem Titel „Was macht der digitale Mensch“ gehalten. Hier fasten sie viele nationale und globale Studien der letzten 15 Monate aus den verschiedenen Themenbereichen wie die digitale Spaltung, Jugend und Internet, eCommerce, Social Media, Datenschutz oder Privatsphäre zusammen und versuchten ein Bild des „digitale Menschen“ zu zeichnen.

Die verwendeten Folien aus der Session findet man zusätzlich hier:

Crowdfunding – Wer investiert warum, wie viel und in welche Projekte?

kosom ist  Partner der co:funding, einer Subkonferenz der re:publica, die sich am 15. April mit den Möglichkeiten von Crowdfunding in der Kreativ- und Kulturwirtschaft beschäftigte. Die Eröffnungs-Keynote zu „Crowfunding – Wer investiert warum, wie viel und in welche Projekte?“ hielt Jörg Eisfeld-Reschke von ikosom:

Der verwendete Foliensatz ist ebenfalls in leicht abgewandelter Form online verfügbar:

Zur co:funding ist eine Broschüre erschienen, welche hier bestellt werden kann. Die erwähnte erste deutsche Crowdfunding-Studie erscheint voraussichtlich Ende Mai.

Das Auswärtige Amt wagt erste Schritte in Richtung sozialer Medien: @AuswaertigesAmt

Die Pressestelle des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland ist nun mit dem Account @AuswaertigesAmt auf Twitter vertreten, wie uns telefonisch durch die Pressestelle bestätigt wurde.

Der Account wurde bereits am 28. März diesen Jahres registriert. Seit dem 3. Mai werden dort Hinweise auf Mittelungen von www.auswaertiges-amt.de hingewiesen sowie Appelle und Aussagen des Amtes bzw. des Außenministers veröffentlicht. Auf direkte Ansprache und Replies durch andere Twitternutzer erfolgte bislang keine öffentliche Reaktion.

Gefolgt wird unter anderem den Außenministerien von Großbritannien, USA und Frankreich sowie der Europäischen Kommission, der deutschen Vertretung bei den Vereinten Nationen sowie dem Regierungssprecher Steffen Seibert.

Zu Recht wurde von einigen Twitter-Nutzern kritisch hinterfragt, ob es sich um einen offiziellen Account handelt. Weder ist das Profil vollständig ausgefüllt (z.B. Ortsangabe), noch ist ein Hinweis auf die Autoren im Profil oder umgekehrt ein Hinweis auf den Twitter-Account auf Seiten des Auswärtigen Amtes zu finden. Die Farben und der Hintergrund des Twitter-Profils entsrechen nicht dem Corporate Design des Auswärtigen Amtes und auf eine Übernahme von Grafikelementen von der Internetseite wurde auch verzichtet.

Als Grund für die bislang fehlende Verifizierung auf den Seiten des Auswärtigen Amtes wird angegeben, dass man zunächst eine angemessene Grundgesamtheit an Followern erreichen möchte, bevor man mit einer Pressemitteilung und der Verlinkung auf der eigenen Internetseite beginnt.

International beispielgebend für die behördliche Kommunikation ist das Foreign and Commonwealth Office in London. Die Briten haben bereits vor über drei Jahren mit der Kommunikation auf Twitter begonnen und ihre gesamte Online-Kommunikation strategisch aufgestellt. So findet auf der zentralen Übersichtseite Social Media auch die Social Media Policy (für die behördliche Kommunikation) und die Social Media Guidance (für die persönliche Kommunikation) öffentlich zugänglich.

Update: Mittlerweile hat die Pressestelle des Auswärtigen Amtes reagiert und auf vereinzelte Twitter-Nachrichten öffentlich geantwortet. Zudem hat @RegSprecher auf den Twitter-Account der Außenpolitik-Kollegen hingewiesen.

Fernlehrgang ‚Social Media Management‘ angekündigt

Heute wurde der Fernlehrgang ‚Social Media Management‘ beim ILS Institut für Lernsysteme angekündigt. Das 16-köpfige Experten-Team hat einen dreizehn-teiligen Lehrgang entwickelt, der zur professionellen Kommunikation in sozialen Medien für Unternehmen und Nonprofit-Organisationen befähigt:

  1. Was ist Social Media? Grundlagen und Anwendungsfelder
  2. Wissensmanagement im Social Web
  3. Einführung in das (Micro-)Bloggen
  4. Social Networking am Beispiel von XING und Facebook
  5. Facebook für Organisationen
  6. Rechtsfragen im Social Web
  7. Podcasting – eine Einführung ins Audiobloggen
  8. PR 2.0 – Pressearbeit im Social Web
  9. Social Media Monitoring und Suchmaschinenoptimierung (SEO)
  10. Social Media für Non-Profit-Organisationen und Fundraising 2.0 (Wahl-Modul)
  11. Location Based Services (Wahl-Modul)
  12. Enterprise 2.0 (Wahl-Modul)
  13. Community Management (Wahl-Modul)

ikosom hat die inhaltliche Verantwortung für die Module „Social Media für Non-Profit-Organisationen und Fundraising 2.0“ und „Community-Management“ übernommen.

Der Lehrgang befindet sich noch im Zulassungsverfahren. Der Lernstart ist für den Frühsommer 2011 geplant.

Weitere Informationen zum Fernlehrgang auf den Seiten der ILS. Begleitend zum Lehrgang startete die Koordinatorin Dörte Giebel ihr Fach-Blog zu Social Media unter http://www.netzfaktorei.de

„Wir glauben an die Kraft der Fans“

Michael Bogatzki ist CEO der deutschen Plattform SellaBand.
Michael Bogatzki ist CEO der deutschen Plattform SellaBand.

Wie hat sich Crowdfunding im Bereich Musik entwickelt?
Die Rockband »Marillion« rief bereits 1997 erfolgreich ihre Fans auf, eine Konzerttournee mit 60.000 US-Dollar zu supporten. Als Online-Plattform hat sich SellaBand auf Musik-Crowdfunding spezialisiert. Seit 2006 kommen mittlerweile mehr als 4500 Musiker mit Fans aus 160 Ländern zusammen.

Welche Vorteile gibt es für die Künstler?

Bands und Solokünstler können Projekte wie eine Albumproduktion, Konzert- oder Promotiontour mit dem Support ihrer Fans umsetzen, ohne die Rechte an ihrer Musik zu verlieren.

Wie können Fans Musiker bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützen?

Believer, so werden die Fans bei uns genannt, können Investitionen, so genannte Parts, in zehn Euro-Schritten erwerben. Die Gegenleistung der Künstler sind CD-Downloads, Backstage-Pässe, Gewinnbeteiligungen, aber auch privater Gitarrenunterricht, Wohnzimmerkonzerte oder Auftritte als Backgroundsänger.

Welche Künstler konnten bereits Erfolge auf SellaBand feiern?

Sowohl Newcomer wie auch etablierte Acts. Die holländische Sängerin Hind konnte für ihr neues Album innerhalb von zehn Tagen 40.000 Euro funden. Die Band Public Enemy schaffte mit 75.000 US-Dollar für ihr letztes Album die bisher höchste Summe, die für ein Projekt je zusammen kam.

Wird sich Musik-Crowdfunding als reelle Alternative durchsetzen?

Wir glauben an die Kraft der Fans. Die traditionelle Musikindustrie gibt immer weniger Geld aus, um Musiker aufzubauen. Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zur klassischen Musikindustrie, sondern vielmehr
als Gradmesser: Wenn es Künstlern gelingt, tausende Fans zu mobilisieren, werden sie
auch interessant für Labels.

Dieser Text entstammt dem Handbuch Crowdfunding, das weitere Texte zum Thema Crowdfunding enthält. Es kann im Publikationsverzeichnis bestellt werden.

Michael Bogatzki ist CEO der deutschen Plattform SellaBand.

Schlau dank Crowd – Crowdfunding im Bildungsbereich

Mag. David Röthler ist Unternehmensberater und Dozent an der Uni Salzburg. Sein Schwerpunkt ist Politische Bildung im Inter- net, niederschwellige Medienpartizipation und soziale Vernetzung. Seit 2001 selbständiger Entwickler und Manager von EU-finanzierten Kultur- und Bildungsprojekten.

Wolfgang Gumpelmaier und David Röthler haben zusammen das erste Webinar gecrowdfundet. Im Interview mit David Röthler erfahren wir mehr zum Thema Crowdfunding im Bildungsbereich.

Wie kam es zur Idee, ein Seminar zu crowdfunden?

Die Entscheidung für ein Online-Seminar (Webinar) war deshalb interessant, da ich mich intensiv mit partizipativen Vermittlungsformen im Rahmen von Live-Online- Meetings beschäftige. Wesentliche Aspekte sind dabei ein niederschwelliger Zugang zu Videokonferenzen, die interaktive Einbindung der Teilnehmenden und deren Einflussnahme auf die Inhalte des Webinars. Crowdfunding als partizipative Online-Finanzierungsform erschien uns daher sehr passend.


Welche Aspekte spielten eine Rolle bei der Höhe des Betrags?

Der Höhe des Betrags der Webinar-Teilnehmenden sollte eine entsprechende Leistung unsererseits gegenüberstehen. Für den Mindestbeitrag von €10 erhielt man Zugang zum zweistündigen Webinar sowie ein Teilnahmezertifikat. Für €25 gewährten wir zusätzlich Zugang zur Aufzeichnung der Online-Veran- staltung. €50 beinhalteten eine ausführliche Linksammlung zum Thema. Weitere Prämien (Best-Practice-Paper, persönliche Beratung, Kurzkonzept, Kurzcoaching) erhielt man durch die Leistung eines Beitrags in der Höhe bis zu €250, diese hochpreisigen Angebote wurden aber nicht angenommen.

Wurde die Summe schnell erreicht?

Am 9. Dezember 2010 wurde die Projektseite auf mySherpas online gestellt. Anfangs war – auch bedingt durch die Ferienzeit – der Zuspruch sehr gering. Erst gegen Ende des Finanzierungszeitraums am 17. Januar 2011 konnten mehr zahlende Teilnehmer gewonnen werden. Erst einige Stunden vor Schluss war die notwendige Gesamtsumme von €500 erreicht.
Wie könnte Crowdfunding im Bildungsbereich funktionieren?

Crowdfunding im Bildungsbereich kann aus unterschiedlichen Gründen eine interessante Option sein. Durch die unterschiedlichen Prämien können sich die Teilnehmenden an Bildungsveranstaltungen ein individuelles Paket an Leistungen zusammenstellen. Insbesondere bei selbstorganisierten von einer Community getragenen Bildungsveranstaltungen kann Crowdfunding die entsprechende Finanzierungsform sein. Crowdfunding verknüpft mit Crowdsourcing kann es den Teilnehmenden ermöglichen, Einfluss auf die zu vermittelnden Inhalte zu geben.

Dieser Text entstammt dem Handbuch Crowdfunding, das weitere Texte zum Thema Crowdfunding enthält. Es kann im Publikationsverzeichnis bestellt werden.

Mag. David Röthler ist Unternehmensberater und Dozent an der Uni Salzburg. Sein Schwerpunkt ist Politische Bildung im Inter- net, niederschwellige Medienpartizipation und soziale Vernetzung. Seit 2001 selbständiger Entwickler und Manager von EU-finanzierten Kultur- und Bildungsprojekten. Weitere Berichte finden sich in den Weblogs der Veranstalter:

http://gumpelmaier.net/?s=webinar

http://politik.netzkompetenz.at/?s=crowdfunding

A Year Without Rent – Per Crowdfunding zum Filmpraktium

Wolfgang Gumpelmaier war während seines Studiums der Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Uni Wien als Filmkritiker und Journalist, anschließend in den Bereichen Interne Kommunikation und Online-Marketing tätig. 2010 gründete er »gumpelMEDIA – agentur für kommunikation und neue medien« und unterstützt Filmemacher, Unternehmen, Startups, Künstler, Kulturbetriebe und Privatpersonen hinsichtlich der Einbindung »Neuer Medien« in ihre Kommunikationsstrategie.

Lucas McNellys »Year without Rent« gilt bereits jetzt als eine der herausragendsten Crowdfunding-Kampagnen in 2011. Der amerikanische Filmemacher plant, ein ganzes Jahr auf »Tour« zu gehen, um andere bei ihren Filmprojekten zu unterstützen. Um sich dieses experimentelle Praktikum leisten zu können, sammelte er auf der Plattform kickstarter binnen weniger Wochen Spenden und Sponsorings von mehr als $12.000.

24 Stunden vor Kampagnenende fehlten McNelly noch rund $7.800. Es sah so aus, als würde er das Projekt nicht erfolgreich abschließen können. Denn auch bei kickstarter werden die Beträge erst von den Konten
der Sponsoren abgebucht und auf das Konto des Projektinitiators transferiert, wenn die Zielsumme erreicht wird.

Letztlich beendete  McNelly seine Kampagne jedoch mit $12.178 von 243 Unterstützern. Ausschlag gebend dafür waren mehrere Faktoren, wie er im Interview für filmtiki erklärte:

» Arbeitet im Team
» Findet Influencer und Multiplikatoren
» Vergesst traditionelle Medien
» Behandelt alle Spender gleich
» Haltet eure Fans auf dem Laufenden
» Auch einfache Prämien wirken
» Findet Eure wahren Fans
» Baut Euch im Vorfeld eine Community auf
» Unterschätzt den Zeitaufwand nicht
» Und nicht zuletzt: Entwickelt eine coole Kampagne

Wenn Ihr alle diese Ratschläge bedenkt, habt Ihr gute Chancen, Eure Kampagne erfolgreich abzuschließen. In diesem Sinne möchte ich Euch noch einen letzten Rat geben: Bleibt authentisch!

Dieser Text entstammt dem Handbuch Crowdfunding, das weitere Texte zum Thema Crowdfunding enthält. Es kann im Publikationsverzeichnis bestellt werden. Ebenso ist eine ausführliche Version des Textes auf www.gumpelmaier.net erschienen.

Wolfgang Gumpelmaier war während seines Studiums der Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Uni Wien als Filmkritiker und Journalist, anschließend in den Bereichen Interne Kommunikation und Online-Marketing tätig. 2010 gründete er »gumpelMEDIA – agentur für kommunikation und neue medien« und unterstütztFilmemacher, Unternehmen, Startups, Künstler, Kulturbetriebe und Privatpersonen hinsichtlich der Einbindung »Neuer Medien« in ihre Kommunikationsstrategie.

Crowdfunding und Urheberrecht – Sind Ideen geistiges Eigentum?

Raban von Buttlar hat Jura in Dresden und Potsdam mit dem Interessenschwerpunkt Kommunikationsgrundrechte und Urheberrecht studiert. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestag zum Thema Internetfragen (2007/2008). Seine juristischen Wahlstationen absolvierte er bei verschiedenen Potsdamer TV-Produktionsunternehmen (u.a. Grundy Ufa, Producers at Work). Er betreibt eine Anwaltskanzlei in Berlin.

Dank Crowdfunding kann eine gute Projektidee durch eine Masse von Unterstützern finanziert und dadurch realisiert werden. Bevor man sein Projekt online stellt, sollte man sich klar machen, dass eine mit wenigen Sätzen beschriebene Idee mit rechtlichen Mitteln nicht schützbar ist.

Eine Filmidee beispielsweise kann grundsätzlich von jedem übernommen werden, ohne dass man juristisch etwas dagegen unternehmen kann. Denn das Urheberrecht hilft nicht dem, der über seine großartige Idee nur redet, sondern demjenigen, der sie konkret umsetzt. Nur dann, »wenn schon etwas da ist« – nämlich eine sinnlich wahrnehmbare schöpferische Leistung – kann rechtlicher Schutz überhaupt greifen.

Um urheberrechtlichen Schutz erlangen zu können, muss eine Filmidee so detailliert ausgearbeitet werden, dass am Ende ein fertiges Treatment (als Vorstufe zum Drehbuch) vorliegt. Dafür müssen alle Figuren, ihre Beziehungen zueinander und der Handlungsverlauf mit allen wesentlichen Wendungen beschrieben werden. Wenn sich das Resultat vom »alltäglichen und routinemäßig Erstellten « abhebt und so die rechtliche Hürde der »Schöpfungshöhe« genommen ist, liegt ein »Sprachwerk« vor. Dieses darf nicht mehr ohne weiteres von anderen genutzt werden.

Am besten geschützt ist aber der fertige Film. Beim Crowdfunding werden eher Ideen als ausgearbeitete Werke präsentiert. Es gilt, die Idee so genau zu beschreiben, dass man das Interesse der Unterstützer weckt. Ohne sein ganzes Pulver zu verschießen. Man sollte eine Menge guter und konkreter Ideen für die tatsächliche Umsetzung im Hinterkopf haben und (im Zweifel) auch erstmal dort behalten.

Dieser Text entstammt dem Handbuch Crowdfunding, das weitere Texte zum Thema Crowdfunding enthält. Es kann im Publikationsverzeichnis bestellt werden.

Raban von Buttlar hat Jura in Dresden und Potsdam mit dem Interessenschwerpunkt Kommunikationsgrundrechte und Urheberrecht studiert. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestag zum Thema Internetfragen (2007/2008). Seine juristischen Wahlstationen absolvierte er bei verschiedenen Potsdamer TV-Produktionsunternehmen (u.a. Grundy Ufa, Producers at Work). Er betreibt eine Anwaltskanzlei in Berlin.

Zeitleiste Social Payment

2005
Die taz fragt: »Was ist Ihnen die Internetausgabe wert?« und ermutigt zu Direktspenden.

2007

Kachingle wird gegründet. Pro Monat zahlt der Nutzer $5 ein, die dann auf die Seiten mit Kachingle-Button umgelegt werden.
2008

Tipjoy wird gegründet. Damit können Nutzer kleinere Beträge an Webseiten spenden. Im August 2009 wird Tipjoy wieder geschlossen.

07/2009

Contenture bietet Micro-Subscriptions an. Die Nutzer zahlen eine monatliche Gebühr. Pro Besuch wird eine von der Webseite festgelegte Gebühr abgezogen. Im Januar 2010 wird Contenture geschlossen.

11/2009

Das Online-Magazin Carta nutzt Kachingle und konnte damit bislang ca. $600 einnehmen. Verschiedene freie Journalisten und Blogger experimentieren mit dem System.

02/2010

Flattr wird gegründet. Mit Flattr wird ein monatlicher Betrag umgelegt auf die Anzahl von Klicks auf Buttons, die in Artikel eingebunden werden können.

04/2010

Peter Sunde präsentiert Flattr auf der re:publica und löst damit einen Boom in der deutschen Blogosphäre aus.

05/2010

Viele Medienunternehmen berichten über Kachingle und Flattr, aber setzen es kaum selbst ein. taz und Freitag nutzen Flattr, vorwärts nutzt zusätzlich Kachingle.

07/2010

Sascha Lobo erklärt, er werde Flattr nicht einsetzen. Das Geld solle nicht nur in der Blogosphäre herumgereicht werden.

10/2010

Kachingle will die New York Times Blogs vor der Paywall retten. Kleine Beiträge sollen mittels Kachingle-Erweiterung an die New York Times gespendet werden. Die New York Times reagiert mit einer Unterlassungsklage.

11/2010

Mit Flattr Subscriptions lässt sich ein Klick monatlich automatisch wiederholen, um
Inhalte mehrmals zu unterstützen.

12/2010

Der Podcaster Tim Pritlove gibt an, über Flattr pro Monat einen kleinen vierstelligen
Betrag einzunehmen.

Flattr erlaubt Direktspenden. WikiLeaks ist
mit ca. $10.000 einer der größten Empfänger.

03/2011

Der Journalist Richard Gutjahr nimmt über Flattr, Paypal und Spenden ca. €4.000
ein, nachdem er spontan nach Ägypten zur Berichterstattung gefahren ist.

Die Flattr-Einnahmen der taz betragen im Durchschnitt ca. €1700 pro Monat.

04/2011

Kachingle ermöglicht nun auch das Unterstützen von Seiten, die keinen Kachingle-
Button haben. Flattr kündigt die gleiche Funktion für Mai an.

Die taz kombiniert Flattr und Direktüberweisungen mit dem neuen Bezahlsystem »taz
zahle ich«.

Flattr erlaubt Revenue-Sharing für Multiautoren-Blogs.

Dieser Text entstammt dem Handbuch Crowdfunding, das weitere Texte zum Thema Crowdfunding enthält. Es kann im Publikationsverzeichnis bestellt werden.

Was macht eigentlich der digitale Mensch?

Fast wöchentlich werden neue Studien und Untersuchen zum Verhalten von Menschen im Netz veröffentlicht: wie der digitale Mensch sich in den sozialen Netzwerken verhält, wie er Medien konsumiert, sich über Politik informiert oder geschäftlich aktiv ist. Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien untersucht seit Januar 2010 die Veröffentlichungen in Deutschland und im Netz und hat Anfang 2011 die wichtigsten Studien im Bereich Social Media zusammengefasst.

In der Session werden die wichtigsten Erkenntnisse aus den Studien vorgestellt und diskutiert. Typologien von Internet-Nutzern werden gegenübergestellt und verglichen. Mit den Teilnehmern soll auch diskutiert werden, welche wissenschaftlichen Kriterien Social Media Studie erfüllen sollten, um aussagekräftig zu sein.

Lisa Peyer und Markus Winkler hielten diesen Vortrag auf der re:publica am 14. April 2011. Und hier sind die Folien, inkl. Quellen und Links:

Panel Social Media Measurement auf der re:publica

“Was man nicht messen kann, gibt es nicht.” Das Mantra der empirischen Forschung gilt insbesondere, wenn es darum geht, den Wert von Kommunikation zu evaluieren. Ob Media- oder PR-Planung, ob Meinungs- oder Marktforschung: es genügt nicht, nur zu wissen, dass etwas gesprochen wird, sondern es ist entscheidend wieviel.

Auf der re:publica 2008 hatten eine Gruppe von Medienforschern und Bloggern die Arbeitsgemeinschaft Social Media gegründet, die sich seither mit der Forschung der Social Media Messung beschäftigt. Gemeinsam organisieren wir das Panel, das einen Übersicht über den Stand der Dinge in der Social Media Messung gibt. Das Panel findet statt am 14. April 2011 um 10 Uhr.

Die folgenden Personen werden auf dem Panel sitzen:

  • Jörg Blumtritt, Jörg Blumtritt (*1970) arbeitet als Geschäftsführer für die MediaCom in Düsseldorf, verantwortlich für die Forschung. Davor baute er als European Operations Officer das Europageschäft des New Yorker Online-Video-Spezialisten Tremor Media auf. Nach seinem Studium der Statistik und politischen Wissenschaften arbeitete er zunächst in der Verhaltensforschung im Bereich nonverbale Kommunikation. Diese Projekte, mit Schwerpunkt der Erforschung fremdenfeindlichen Verhaltens wurden u. a. von der EU-Kommission, der Bundesregierung und der Max-Planck-Gesellschaft unterstützt. Danach war er im Marketing und in der Forschung bei ProSiebenSat.1 und RTL II und Hubert Burda Media tätig, zuletzt als Head of Marketing Services & Research beim Burda Community Network u.a. verantwortlich für die Marktforschung und die Einführung neuer qualitativer Methoden wie Netnography (< interNET
    ethNOGRAPHY) in die Medienforschung. Jörg Blumtritt ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Social Media und setzt sich als Mit-Initiator der „Slow Media Bewegung“ für Qualität in den Medien ein. Er blogt
    unter http://slow-media.net
  • Dr. Benedikt Köhler studierte an der LMU München Soziologie, Ethnologie und Psychologie. Neben seiner Promotion bei Ulrich Beck arbeitete er als freier Berater für Social-Media-Strategien. Darüber hinaus engagiert sich der Soziologe sehr stark bei der Etablierung allgemeingültiger Erfolgskennziffern im Bereich Social Media und ist ein ausgewiesener Spezialist für Marktforschung in den nutzergenerierten Medien. 2008 war er Mitgründer der Arbeitsgemeinschaft Social Media e.V., deren stellvertretender Vorstand er gegenwärtig ist. Benedikt Köhler bloggt regelmäßig zu mediensoziologischen Themen auf seinem Weblog blog.metaroll.de. Seit Januar 2009 ist er als Director Digital Strategy & Research bei der ethority GmbH & Co.KG in Hamburg tätig und leitet seit Juli 2009 die neue Dependance in München. 2010 hat er zusammen mit Sabria David und Jörg Blumtritt das “Slow Media Manifest” verfasst.
  • Stephan Noller, CEO und Gründer der Targetingplattform nugg.ad sowie Chairman des Policy Committee im IAB Europe, und damit Repräsentant der digitalen Wirtschaft gegenüber der Europäischen Kommission, wenn es um Datenschutz und Cookies geht. Als studierter Psychologe ist er Fan von allem was mit KI, maschinellem Lernen und eben auch Tracking zu tun hat. Diese Leidenschaft hat ihn, ausgehend von Logfileanalysen und Web-Experimenten am Psychologischen Institut der Universität zu Köln, schon früh mit Targeting und Audience Measurement (Aufbau der AGOF-Währung) in Verbindung gebracht. Er ist davon überzeugt, dass intelligente Messung und Algorithmen die Werbewelt im Internet revolutionieren werden – auch weil die User den Wert relevanter Informationen immer mehr schätzen werden. Noller twittert und bloggt natürlich auch leidenschaftlich.
  • Dirk Lämmerhirt startete bei 2007 als Sales Executive bei Nielsen Media und ist für die Betreuung und Beratung von Kunden und Interessenten zu dem gesamten nationalen und internationalen Produktportfolio von The Nielsen Company zuständig. Im Jahr 2010 hat Dirk Lämmerhirt seinen Schwerpunkt auf die Online-Forschung und die Social-Media-Analyse gelegt. Neben seiner Tätigkeit bei Nielsen Media ist er Gründungsmitglied der AG Social Media und bringt dort sein Wissen speziell zum Thema Reichweitenforschung und Kennzahlen ein.
  • Oliver Pischke, Geschäftsführer der spring AG seit 1995, hat Bionik an der Universität des Saarlandes sowie an der Penn State University studiert. Er ist ebenfalls Partner bei nugg.ad. Darüberhinaus ist er leidenschaftlicher Segler.

Empfehlungen zur re:publica XI

In den kommenden drei Tagen befinden sich die Blogosphäre und die deutschen Twitterati im Ausnahmezustand: Klassentreffen!

Auf der fünften re:publica werden vom 13.-15. April mehr als 3000 Besucher erwartert. Angekündigt sind 160 Stunden Programm, 200 Referentinnen und Referenten sowie die zwei Subkonferenzen co:funding und re:campaign.

Das ikosom-Team ist natürlich auch dabei. Allen Unentschlossenen  möchten wir einige Empfehlungen mitgeben zu Workshops und Vorträgen, bei denen interessante und neue Erkenntnisse zu erwarten sind. Hier geht es zum Gesamtprogramm.

Continue reading „Empfehlungen zur re:publica XI“

Studienrückblick Q1/2011

Hier ein Überblick über die wichtigsten Studien des ersten Quartals 2011 zur Online-Kommunikation. Die Studien sind in folgende Bereiche sortiert:

  • Demographie
  • Infrastruktur
  • Jugend
  • eCommerce
  • Nutzungsverhalten
  • Unternehmen

Es handelt sich um eine Auswahl relevanter Studien und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Kriterien für die Selektion sind unter anderem Methodik, Verbreitung und Neuigkeitswert. Über Hinweise zu weiteren Studien freuen wir uns in den Kommentaren.

Am Donnerstag, den 14. April, werden Lisa Peyer und Markus Winkler auf der re:publica einen Überblick über die relevanten Studien aus den Jahren 2010 und dem ersten Quartal 2011 geben. Wir freuen uns Sie um 16 Uhr im Workshopraum 1 der Kalkscheune zum Vortrag „Was macht eigentlich der digitale Mensch?“ begrüßen.

Demographie

AGOF internet facts IV/2010
Laut der internet facts waren im vierten Quartal 2010 73,4% der deutschsprachigen Wohnbevölkerung im Internet aktiv. Die Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen ist mit 95% nahezu komplett online anzutreffen, bei den 40- bis 49-Jährigen sind es bereits 86%. Die 50- bis 59-Jährigen haben mit 73% ordentlich aufgeschlossen und bei den über 60-Jährigen sind bereits 36% online.

Infrastruktur

BITKOM: Handy-Surfer
Eine repräsentative Befragung im Auftrag des BITKOM Branchenverbandes hat ergeben, dass sich der Anteil der Deutschen, die mit einem Mobiltelefon im Internet surfen, innerhalb eines Jahres auf 18% (9 Millionen) verdoppelt hat. Frauen nutzen dabei den mobilen Handyzugang zum Internet mit 20% etwas stärker als Männer (16%).

Congstar: Mobiles Internet
Laut einer Befragung durch TNS Emnid-Umfrage sind 22% der deutschen Internetnutzer im Alter von 14 bis 59 Jahren mobil online. Demnach nutzen in dieser Altersspanne 28% der Männer, aber nur 16% der Frauen das Internet via Mobiltelefon. Weitere Gender-Unterschiede wurden in der Nutzung festgestellt: 28% der Männer (und nur 14% der Frauen) sind auch auf dem stillen Örtchen online. 16% aller Frauen nutzen das mobile Internet beim Frisör.

Jugend

KIM-Studie 2010
Kinder zwischen sechs und 14 Jahren können in Deutschland eine umfangreiche Mediennutzung erfahren: 89% von ihnen haben einen zu Hause einen Internetanschluss, 15% einen eigenen Computer und fast jedes zweite ein Mobiltelefon. Das Fernsehen ist das zentrale Medium für die Kinder und die beliebteste Freizeitbeschäftigung. Im Unterricht jedoch findet der Computer außerhalb von computerbezogenen Fächern wir Informatik nur sporadisch Berücksichtigung.

BITKOM: Jugend 2.0
98% der Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren nutzen regelmäßig das Internet, die meisten täglich. Bereits 43% der Jugendlichen haben online bereits negative Erfahrungen gemacht und bereits 16% der Mädchen wurden online sexuell belästigt, dabei 10% von Erwachsenen. Bei der aktiven Nutzung sozialer Netzwerke sind die Mädchen mit 82% gegenüber den Jungs mit 64% deutlich voraus.

Nielsen: Jugendliche im mobilen Web
Die Bedeutung des mobilen Internet für Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren stand im Fokus einer Studie von Nielsen. Unterrepräsentiert ist die mobile Internetnutzung in China (29%), Deutschland (29%) und den USA (33%), wohingegen die Nutzung in Großbritannien (36%) und Spanien (38%) stärker ausgeprägt ist. Email scheint auf dem Mobiltelefon nur eine untergeordnete Funktion: Text-Messaging ist die vorrangige Nutzung der Mobiltelefone. Eine vollständige Tastatur sei für 43% der Befragten das wichtigste Kriterium beim Kauf eines neuen Geräts.
[via @wk_stueber]

eCommerce

BVH: Online-Handel in sozialen Netzwerken
Einer Befragung der TNS Infratest im Auftrag des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels hat ergeben, dass die Wahrnehmung von Online-Handel über soziale Netzwerke vor allem von den jüngeren Altersgruppen, nämlich den 14- bis 29-Jährigen (37%) und 30- bis 39-Jährigen (34%) wahrgenommen wird.

BVH: Elektronische Bezahlsysteme nehmen stark zu
Der größte Teil (40%) der deutschen Kunden im Online-Handel nutzen den Kauf auf Rechnung als häufigsten Bezahlweg. Die Nutzung elektronische Bezahlsysteme hat deutlich zugenommen: Bereits 26% der Deutschen nutzen Dienste wie PayPal und Click&Buy. 15% der Befragten bezahlen mit Kreditkarte. Zu diesen Ergebnissen kam im Januar 2011 eine repräsentative Online-Befragung von 1.100 Personen zwischen 18 und 69 Jahren.

Google: Online vergleichen und offline kaufen
Eine von Google durchgeführte Studie belegt den Einfluss des Internets auf die Kaufentscheidungen der Menschen. Demnach recherchieren und vergleichen 56% der Internetnutzer online, bevor sie ein Produkt kaufen. Immerhin 38% derjenigen, die ein Produkt offline erwerben, haben sich vorher online informiert.

Checkout: Einkaufsverhalten der jungen Generation
Traditionelle Online-Einkaufssegmente wie Elektronik, Bekleidung und Bücher gehören zu den beliebtesten Einkaufszielen junger Internetnutzer. Die amerikanische Studie weist darauf hin, dass 73% der Online-Einkäufer online nicht mehr sondern anders einkaufen. Interessant auch, dass verheiratete Personen gegenüber Singles mit 58% häufiger Lebensmittel im Internet einkaufen.

Adgregate: Facebook-Commerce
Eine Adgregate-Studie unterstreicht das Potential von Facebook im eCommerce. Herausgefunden haben die Amerikaner dabei, dass Facebook-Shops eine nahezu gleiche Conversion-Rate wie traditionelle Online-Shops erreichen.

Nutzungsverhalten

Nielsen NetView
Den aktuellen Nielsen-Zahlen aus dem Februar 2011 zufolge verbringen die 45,2 Millionen aktiven Internetnutzer durchschnittlich fast 23 Stunden im Monat online. Internationale Dienste von Google, Facebook, Microsoft und Ebay sind dabei die am häufigsten besuchten Internetseiten. Erst weit dahinter rangieren deutsche Anbieter wie T-Online und RTL.

PwC: Piraterie bei Online-Inhalten
81% derjenigen, die bisher TV- und Videoinhalte online unerlaubt aneignen, werden dies auch bei steigender Gefahr strafrechtlicher Verfolgung und Infektion mit Computerviren fortsetzen. Die Ergebnisse der moderierten Gruppendiskussion mit Teilnehmern zwischen 18 und 59 Jahren ergab auch, dass 83% der Teilnehmer zu Micropayment-Zahlungen für die Inhalte bereit wären, wenn diese bereits kurz nach der Erstveröffentlichung zur Verfügung stünden.

Web 2.0-Kompendium
Der Studie des Marktforschungsinstituts Fittkau & Maaß Consulting zufolge, sind Blogs ein wichtiger Informationsort für Internetnutzer. Jeder zweite besucht persönliche oder fachliche Blogs. Bereits jeder sechste Internetnutzer in Deutschland veröffentlicht oder aktualisiert mindestens einmal im Monat selbst einen Blog-Beitrag.

IT-Gipfel: Offen für die Zukunft
Die Langzeituntersuchung „Zukunft und Zukunftsfähigkeit der Informations- und Kommunikationstechnologien und Medien“ des Nationalen IT-Gipfels stellt fest, dass das Internet ein wesentlicher Wachstumsbeschleuniger und Innovationstreiber auch für Branchen wie Automobilbau, Energie und Gesundheitssektor ist. Das deutsche Panel nimmt an, dass der Anteil der „bewussten Nicht-Nutzer“ bis 2015 stark abnehmen (32%) oder schwach abnehmen (43%) wird. Für den Aufbau von Internetkompetenz bei Schülern werden zu 65% die Lehrerinnen und Lehrer und nur zu 10% die Eltern in der Verantwortung gesehen.

Nokia Siemens Datenschutzstudie
Einer im vergangenen Jahr durchgeführte Studie mit 5.000 Personen in fünf europäischen Ländern hat ergeben, dass das Bewusstsein für die Nutzung und den Missbrauch persönlicher Daten durch Dritte gestiegen ist. 80% der deutschen Befragten gaben an, dass das Thema Datenschutz für sie sehr wichtig sei. Im Vergleich zu den Nachbarländern Frankreich, Spanien und Niederlanden am wenigsten kritisch. Am sensibelsten betrachten die Deutschen die Daten zu Kreditkartennummern (94%), Kreditwürdigkeit (90%) und persönliche Fotos (88%).

PWC: Die Zukunft der eBooks
Eine internationale Vergleichsstudie von PricewaterhouseCoopers hat im internationalen und europäischen Vergleich deutliche Unterschiede bei der Verbreitung elektronischen Lesens, der Zahlungsbereitschaft und Leseverhalten aufgezeigt. Beim Besitz von elektronischen Lesegeräten liegt Deutschland mit 2% immerhin im europäischen Mittelfeld. Für Deutschland ergab die Studie, dass zwei Drittel der Befragten nicht bereit sind mehr als einhundert Euro für ein Lesegerät auszugeben. 82% der Befragten wären nicht bereit für ein eBook (Druckpreis 10 Euro) mehr als sechs Euro auszugeben und 46% würden sogar nur vier Euro zahlen.

Unternehmen

McKinsey: Web2.0 findet seinen Zahltag
Je mehr Medien ein Unternehmen einsetzt und je tiefer die Integration stattfindet, desto größer ist der Nutzen, den Unternehmen aus sozialen Medien für sich ziehen können. Zu dem Ergebnis kommt die Erhebung von McKinsey, welche 3249 Unternehmen umfasst. Bei fast einem Fünftel der Unternehmen haben sich die Wettbewerbsvorteile in steigenden Umsätzen niedergeschlagen. Zudem wurde eine Korrelation der internen und externen Nutzung sozialer Medien hinsichtlich des wirtschaftlichen Zusatznutzens festgestellt.
[via netzoekonom]

Mobile Trend Effects
28% der im Rahmen der Tomorrow-Focus-Studie befragten Handy-Besitzer nutzen bereits heute das mobile Internet und ein weiteres Dritten denkt darüber nach damit im Jahr 2011 anzufangen. Die allgemeine Zahlungsbereitschaft für Applikation ist gegenüber dem Vorjahr auf 26,6% gesunken. Bei den iPad-Benutzern sieht es besser aus: 73,9% von ihnen sind grundsätzlich bereit für journalistische Inhalte zu zahlen. 13,5% der iPad-Nutzer würden sogar mehr als 10 Euro monatlich dafür ausgeben.

BITKOM: Internetnutzung am Arbeitsplatz
Laut Angaben von Eurostat verwenden 49% der deutschen Arbeitnehmer in ihrer täglichen Arbeit das Internet. Die Intensität hängt stark von der Branche ab. So sind es erwartungsgemäß in der Medienbranche 94% und in der Baubranche lediglich 28% der Arbeitnehmer. Beim Vergleich mit den anderen europäischen Ländern liegt Deutschladn auf Platz acht beim Interneteinsatz im Job.

RESULT: Facebook-Seiten von Unternehmen helfen nicht unbedingt für Kaufentscheidung

Die Kölner Marktforschungsfirma Result hatte in einer Studie die Konsumeneinstellung von Facebook-Nutzern zur Marke Veltins untersucht.  Dabei kam heraus, dass die Facebook-Seite der Brauerei zwar die Modernität der Marke bestärkte, aber nichts an der Kaufbereitschaft bzw. der Attraktivität der Marke änderte.

*

Demographie

AGOF internet facts IV/2010
Laut der internet facts waren im vierten Quartal 2010 73,4% der deutschsprachigen Wohnbevölkerung im Internet aktiv. Die Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen ist mit 95% nahezu komplett online anzutreffen, bei den 40- bis 49-Jährigen sind es bereits 86%. Die 50- bis 59-Jährigen haben mit 73% ordentlich aufgeschlossen und bei den über 60-Jährigen sind bereits 36% online.

Infrastruktur

BITKOM: Handy-Surfer
url=BITKOM_Presseinfo_Zugangsgeraete_ins_Web_21_03_2011.pdf&mode=0&b=Presse
Eine repräsentative Befragung im Auftrag des BITKOM Branchenverbandes hat ergeben,

dass sich der Anteil der Deutschen, die mit einem Mobiltelefon im Internet surfen,

innerhalb eines Jahres auf 18% (9 Millionen) verdoppelt hat. Frauen nutzen dabei

den mobilen Handyzugang zum Internet mit 20% etwas stärker als Männer (16%).
http://www.bitkom.org/60376.aspx?

Congstar: Mobiles Internet
http://www.congstar.de/uploads/tx_newsdownloads/PM_congstar_EMNID_Studie_zum_mobil

en_Internet.pdf
Laut einer Befragung durch TNS Emnid-Umfrage sind 22% der deutschen Internetnutzer

im Alter von 14 bis 59 Jahren mobil online. Demnach nutzen in dieser Altersspanne

28% der Männer, aber nur 16% der Frauen das Internet via Mobiltelefon. Weitere

Gender-Unterschiede wurden in der Nutzung festgestellt:
28& der Männer (und nur 14 Prozent der Frauen) sind auch auf dem stillen Örtchen

online. 16 Prozent aller Frauen nutzen das mobile Internet beim Frisör.

* Beruf
BITKOM: Internetnutzung am Arbeitsplatz
http://www.bitkom.org/60376.aspx?

url=BIT_Internet_Arbeit_Download.jpg&mode=0&b=Presse
Laut Angaben von Eurostat verwenden 49% der deutschen Arbeitnehmer in ihrer

täglichen Arbeit das Internet. Die Intensität hängt stark von der Branche ab. So

sind es erwartungsgemäß in der Medienbranche 94% und in der Baubranche lediglich

28% der Arbeitnehmer. Beim Vergleich mit den anderen europäischen Ländern liegt

Deutschladn auf Platz acht beim Interneteinsatz im Job.

* Jugend
KIM-Studie 2010
http://www.mpfs.de/fileadmin/KIM-pdf10/KIM2010.pdf
Kinder zwischen sechs und 14 Jahren können in Deutschland eine umfangreiche

Mediennutzung erfahren: 89% von ihnen haben einen zu Hause einen

Internetanschluss, 15% einen eigenen Computer und fast jedes zweite ein

Mobiltelefon. Das Fernsehen ist das zentrale Medium für die Kinder und die

beliebteste Freizeitbeschäftigung. Im Unterricht jedoch findet der Computer

außerhalb von computerbezogenen Fächern wir Informatik nur sporadisch

Berücksichtigung.

BITKOM: Jugend 2.0
http://www.bitkom.org/60376.aspx?url=BITKOM_Studie_Jugend_2.0.pdf&mode=0&b=Presse
98% der Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren nutzen regelmäßig das Internet, die

meisten täglich. Bereits 43% der Jugendlichen haben online bereits negative

Erfahrungen gemacht und bereits 16% der Mädchen wurden online sexuell belästigt,

dabei 10% von Erwachsenen. Bei der aktiven Nutzung sozialer Netzwerke sind die

Mädchen mit 82% gegenüber den Jungs mit 64% deutlich voraus.

Nielsen: Jugendliche im mobilen Web
http://www.nielsen.com/us/en/insights/reports-downloads/2010/mobile-youth-around-

the-world.html
Die Bedeutung des mobilen Internet für Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren

stand im Fokus einer Studie von Nielsen. Unterrepräsentiert ist die mobile

Internetnutzung in China (29%), Deutschland (29%) und den USA (33%), wohingegen

die Nutzung in Großbritannien (36%) und Spanien (38%) stärker ausgeprägt ist.

Email scheint auf dem Mobiltelefon nur eine untergeordnete Funktion: Text-

Messaging ist die vorrangige Nutzung der Mobiltelefone. Eine vollständige Tastatur

sei für 43% der Befragten das wichtigste Kriterium beim Kauf eines neuen Geräts.

via @wk_stueber
http://stueber.welt.de/2011/01/10/wie-jugendliche-das-mobile-web-nutzen/

* Senioren
* Politik/Governance
* eCommerce
BVH: Online-Handel in sozialen Netzwerken
http://www.versandhandel.org/index.php?eID=tx_cms_showpic&file=uploads%2Fpics

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Einer Befragung der TNS Infratest im Auftrag des Bundesverbandes des Deutschen

Versandhandels hat ergeben, dass die Wahrnehmung von Online-Handel über soziale

Netzwerke vor allem von den jüngeren Altersgruppen, nämlich den 14- bis 29-

Jährigen (37%) und 30- bis 39-Jährigen (34%) wahrgenommen wird.

BVH: Elektronische Bezahlsysteme nehmen stark zu
http://www.versandhandel.org/presse/pressemitteilungen/details/datum/2011/maerz/ar

tikel/bezahlmoeglichkeiten-im-interaktiven-handel-im-wandel-elektronische-

bezahlsysteme-nehmen-stark-z/
Der größte Teil (40%) der deutschen Kunden im Online-Handel nutzen den Kauf auf

Rechnung als häufigsten Bezahlweg. Die Nutzung elektronische Bezahlsysteme hat

deutlich zugenommen: Bereits 26% der Deutschen nutzen Dienste wie PayPal und

Click&Buy. 15% der Befragten bezahlen mit Kreditkarte. Zu diesen Ergebnissen kam

im Januar 2011 eine repräsentative Online-Befragung von 1.100 Personen zwischen 18

und 69 Jahren.

Google: Online vergleichen und offline kaufen
https://docs.google.com/viewer?a=v&pid=explorer&chrome=true&srcid=0B3aHCyCTg-

vqMjYzYjBmNmYtZTA4NC00NmU5LWI3MWUtMDRjNmU4ZmRkMzI5&hl=de
Eine von Google durchgeführte Studie belegt den Einfluss des Internets auf die

Kaufentscheidungen der Menschen. Demnach recherchieren und vergleichen 56% der

Internetnutzer online, bevor sie ein Produkt kaufen. Immerhin 38% derjenigen, die

ein Produkt offline erwerben, haben sich vorher online informiert.

Checkout: Einkaufsverhalten der jungen Generation
http://www.shopperculture.com/shopper_culture/2011/01/digitail-.html
Traditionelle Online-Einkaufssegmente wie Elektronik, Bekleidung und Bücher

gehören zu den beliebtesten Einkaufszielen junger Internetnutzer. Die

amerikanische Studie weist darauf hin, dass 73% der Online-Einkäufer online nicht

mehr sondern anders einkaufen. Interessant auch, dass verheiratete Personen

gegenüber Singles mit 58% häufiger Lebensmittel im Internet einkaufen.

* Nutzungsverhalten
Nielsen NetView
http://de.nielsen.com/news/NielsenPressemeldung-17.03.2011-

NielsenNetViewFeb2011.shtml
Den aktuellen Nielsen-Zahlen aus dem Februar 2011 zufolge verbringen die 45,2

Millionen aktiven Internetnutzer durchschnittlich fast 23 Stunden im Monat online.

Internationale Dienste von Google, Facebook, Microsoft und Ebay sind dabei die am

häufigsten besuchten Internetseiten. Erst weit dahinter rangieren deutsche

Anbieter wie T-Online und RTL.

PwC: Piraterie bei Online-Inhalten
http://download.pwc.com/ie/pubs/2011_discovering_behaviors_attitudes_related_to_pi

rating_content.pdf
81% derjenigen, die bisher TV- und Videoinhalte online unerlaubt aneignen, werden

dies auch bei steigender Gefahr strafrechtlicher Verfolgung und Infektion mit

Computerviren fortsetzen. Die Ergebnisse der moderierten Gruppendiskussion mit

Teilnehmern zwischen 18 und 59 Jahren ergab auch, dass 83% der Teilnehmer zu

Micropayment-Zahlungen für die Inhalte bereit wären, wenn diese bereits kurz nach

der Erstveröffentlichung zur Verfügung stünden.

Web 2.0-Kompendium:
http://www.fittkaumaass.de/services/w3breports/web_20
Der Studie des Marktforschungsinstituts Fittkau & Maaß Consulting zufolge, sind

Blogs ein wichtiger Informationsort für Internetnutzer. Jeder zweite besucht

persönliche oder fachliche Blogs. Bereits jeder sechste Internetnutzer in

Deutschland veröffentlicht oder aktualisiert mindestens einmal im Monat selbst

einen Blog-Beitrag.

IT-Gipfel: Offen für die Zukunft
http://www.competence-

site.de/downloads/56/c5/i_file_327863/offen_fuer_die_zukunft_offen_in_die_zukunft.

pdf
Die Langzeituntersuchung „Zukunft und Zukunftsfähigkeit der Informations- und

Kommunikationstechnologien und Medien“ des Nationalen IT-Gipfels stellt fest, dass

das Internet ein wesentlicher Wachstumsbeschleuniger und Innovationstreiber auch

für Branchen wie Automobilbau, Energie und Gesundheitssektor ist. Das deutsche

Panel nimmt an, dass der Anteil der „bewussten Nicht-Nutzer“ bis 2015 stark

abnehmen (32%) oder schwach abnehmen (43%) wird. Für den Aufbau von

Internetkompetenz bei Schülern werden zu 65% die Lehrerinnen und Lehrer und nur zu

10% die Eltern in der Verantwortung gesehen.

Nokia Siemens Datenschutzstudie
http://www.initiatived21.de/aktuelles/news/europaeische-vergleichsstudie-zeigt-

deutsche-sind-weniger-sicherheitssensitiv-als-ihre-nachbarn
Einer im vergangenen Jahr durchgeführte Studie mit 5.000 Personen in fünf

europäischen Ländern hat ergeben, dass das Bewusstsein für die Nutzung und den

Missbrauch persönlicher Daten durch Dritte gestiegen ist. 80% der deutschen

Befragten gaben an, dass das Thema Datenschutz für sie sehr wichtig sei. Im

Vergleich zu den Nachbarländern Frankreich, Spanien und Niederlanden am wenigsten

kritisch. Am sensibelsten betrachten die Deutschen die Daten zu

Kreditkartennummern (94%), Kreditwürdigkeit (90%) und persönliche Fotos (88%).

PWC: Die Zukunft der eBooks
http://www.pwc.com/en_GX/gx/entertainment-media/pdf/eBooks-Trends-Developments.pdf
Eine internationale Vergleichsstudie von PricewaterhouseCoopers hat im

internationalen und europäischen Vergleich deutliche Unterschiede bei der

Verbreitung elektronischen Lesens, der Zahlungsbereitschaft und Leseverhalten

aufgezeigt. Beim Besitz von elektronischen Lesegeräten liegt Deutschland mit 2%

immerhin im europäischen Mittelfeld. Für Deutschland ergab die Studie, dass zwei

Drittel der Befragten nicht bereit sind mehr als einhundert Euro für ein Lesegerät

auszugeben. 82% der Befragten wären nicht bereit für ein eBook (Druckpreis 10

Euro) mehr als sechs Euro auszugeben und 46% würden sogar nur vier Euro zahlen.

* Digital Fundraising
* Lesenswerte Leitfäden

* Unternehmen
McKinsey: Web2.0 findet seinen Zahltag
http://www.mckinseyquarterly.com/Organization/Strategic_Organization/The_rise_of_t

he_networked_enterprise_Web_20_finds_its_payday_2716
Je mehr Medien ein Unternehmen einsetzt und je tiefer die Integration stattfindet,

desto größer ist der Nutzen, den Unternehmen aus sozialen Medien für sich ziehen

können. Zu dem Ergebnis kommt die Erhebung von McKinsey, welche 3249 Unternehmen

umfasst. Bei fast einem Fünftel der Unternehmen haben sich die Wettbewerbsvorteile

in steigenden Umsätzen niedergeschlagen. Zudem wurde eine Korrelation der internen

und externen Nutzung sozialer Medien hinsichtlich des wirtschaftlichen

Zusatznutzens festgestellt.
via netzoekonom
http://faz-community.faz.net/blogs/netzkonom/archive/2011/01/18/social-media-

lohnt-sich-fuer-unternehmen.aspx

Mobile Trend Effects
http://www.slideshare.net/tomorrowfocus/mobile-effects-2011
28% der im Rahmen der Tomorrow-Focus-Studie befragten Handy-Besitzer nutzen

bereits heute das mobile Internet und ein weiteres Dritten denkt darüber nach

damit im Jahr 2011 anzufangen. Die allgemeine Zahlungsbereitschaft für Applikation

ist gegenüber dem Vorjahr auf 26,6% gesunken. Bei den iPad-Benutzern sieht es

besser aus: 73,9% von ihnen sind grundsätzlich bereit für journalistische Inhalte

zu zahlen. 13,5% der iPad-Nutzer würden sogar mehr als 10 Euro monatlich dafür

ausgeben.

Tourismusmarketing im ländlichen Raum

Die klassischen Reiseportale werden abgelöst durch die soziale Netzwerke. Für Städte und Gemeinden, gerade im ländlichen Raum, wird Social Media zum Kommunikationskanal. Eine Studie unter britischen Touristen ergab, dass die Bewertungen von anderen Reisenden wesentlich wichtiger sind als die Bewertungen von unabhängigen Dritten. Der Wunsch nach Fotos und Videos vom Urlaubsort steht dabei ganz vorne.

Die sozialen Medien wie Facebook und Twitter sowie Foto- und Video-Plattformen wie Flickr und Youtube bedienen dieses Bedürfnis. Mehr und mehr lassen sich die Menschen bei Ihren Reiseentscheidungen davon beeinflussen, welche Urlaubsfotos ihre Freunde und Bekannte hochgeladen haben. Laut einer Nielsen-Studie sind die Empfehlungen von Bekannten für 90 Prozent der Reisenden der entscheidende Faktor.

Diese neue Art, persönliche Eindrücke weiterzugeben und Informationen zu finden, ist für den Tourismus sehr wichtig, gerade im ländlichen Raum. Klassische Werbung ist teuer und hat hohe Streuverluste. Anders ist dies im Internet – die Kontaktaufnahme ist schnell und einfach. Nicht nur mit der jüngeren Generation unter 30, die nahezu komplett im Netz vertreten ist, kann so kommuniziert werden. Nach dem (N)Onliner-Atlas 2010 der Initiative D21 nutzen über 87 Prozent der 30 bis 50 Jährigen das Internet.

Continue reading „Tourismusmarketing im ländlichen Raum“

Crowdfunding-Handbuch für die co:funding

ikosom ist Partner der co:funding, einer Subkonferenz der re:publica, die sich mit den Möglichkeiten von crowdfunding in der Kreativ- und Kulturwirtschaft beschäftigt (zum Programm, zur Anmeldung).

Das Handbuch Crowdfunding kann im Publikationsverzeichnis bestellt werden.

Darüberhinaus werden wir eine Studie durchführen, welche förderliche und hemmende Rahmenbedingungen von Crowdfunding-Projekten in Deutschland untersucht. Auf der co:funding werden wir die ersten Ergebnisse präsentieren.

@Alma Mater: Zielgruppe gefunden, bitte Kontakt aufnehmen.

Foto: Christoph Hoffmann

Der Einsatz von sozialen Medien im Bereich des Hochschulmarketings ist längst kein Novum mehr.  Der überwiegende Teil der deutschen Hochschulen und akademische Auslandsdienste ist sich der  Notwendigkeit und des Potentials von Facebook, Twitter & Co bewusst und mit Präsenzen auf den gängigen Plattformen vertreten. Bei näherer Betrachtung mangelt es diesen aber sowohl an aktiver und regelmäßiger Pflege als auch an einem ungezwungenen Umgang. Das könnte unter anderem mit der immer noch stark ausgeprägte Angst vor dem Kontrollverlust und einer unzureichenden idellen Bereitsschaft zur dialogorientierten Kommunikation erklärt werden.

Oft fehlt es aber schlichtweg an den dafür benötigten strukturellen Voraussetzungen, den finanziellen und personellen Ressourcen, die für eine aktive  Betreuung der Profile zwingend notwendig ist. So klagen die Verantwortlichen häufig über den entstanden Mehraufwand, den sie nur unzureichend bewältigen können. Infolgedessen mangelt es den Hochschulen ebenfalls an einer klar definierten strategische Zielsetzung, einer Social Media Policy, die Hauptvoraussetzung für einen erfolgreichen Auftritt ist.  Vor diesem Hintergrund sollte noch einmal eine ganz grundlegende Frage aufgeworfen werde: Warum macht es aber überhaupt Sinn Hochschulmarketing mit sozialen Medien zu betreiben?

Continue reading „@Alma Mater: Zielgruppe gefunden, bitte Kontakt aufnehmen.“

CCCD-Fachgespräch „Social Media für die Bürgergesellschaft“

Am 11. März veranstaltete das Centrum für Corporate Citizenship Deutschland (CCCD) ein Fachgespräch zum Thema „Social Media für die Bürgergesellschaft“ aus. Neben Inputs von Markus Beckedahl und Brigitte Reiser (ihre Dokumentation hier) wurden die Poteniale sozialer Medien zur Förderung von bürgerschaftlichen Engagement sowie förderlichen und hinderlichen Rahmenbedingungen für die Nutzung sozialer Medien diskutiert.

In den kommende Wochen werden die Diskussionsergebnisse und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen im Rahmen einer Studie des CCCD veröffentlicht. Sobald diese erscheint, werden wir an dieser Stelle darüber informieren.

MePublic – internationale Studie zum Mediennutzungsverhalten Jugendlicher

Bitte beachten: Die veröffentlichten Auswertungen sind lediglich ein Teil der vorhandenen bzw. schon veröffentlichten Ergebnisse. Ikosom wird nach und nach weitere Ergebnisse aufarbeiten und diese kommentieren.

Umfassende Social Media Studien – insbesondere zum Nutzungsverhalten von Jugendlichen – sind relativ selten. Umso erstaunlicher ist es, dass relativ wenig über die „Public Me“-Studie von MTV und Volkswagen berichtet wurde, die im Herbst 2010 erschien. Nach unserem Studien-Rückblick 2010 möchten wir diese Studie hier noch ergänzend kommentieren und die wichtigsten Ergebnisse vorstellen.

Bewertung der Studie

MTV Networks erstellt ca. alle 2 Jahre eigene Studien zur Medienforschung, mit dem Schwerpunkt des Mediennutzungsverhaltens von Jugendlichen. Die MePublic-Studie wurde von Volkswagen kofinanziert, bei der Konzeption der empirischen Datenerhebung half Nielsen Research. Die Studie wurde im Herbst 2010 veröffentlicht, ihr vorweg gingen 9 Monate intensiver Vorbereitungszeit.

Bemerkenswert für die Studie ist der Umfang: zur Vorbereitung wurden ca. 200 akademische Forschungsarbeiten, kommerzielle Markt-Media-Studien und Presseveröffentlichungen analysiert. Die quantitative Befragung wurde mit mehr als 26.000 Teilnehmern im Alter von 14-29 Jahren in 10 Ländern durchgeführt. Das MTV Netzwerk wurde intensiv genutzt bei der Vorbereitung der Fragen, um auch kulturelle Unterschiede zu erfassen. Die Teilnehmer stammten aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien, Frankreich, USA, Japan, Mexiko, Australien und Neuseeland.

Zusätzlich führten einige Teilnehmer Online-Tagebücher und diskutieren mit den Machern der Studie die Ergebnisse, die eingang fanden in die Präsentation der Studie. Darüberhinaus wurden Telefoninterviews mit Social Media Experten durchgeführt, die ebenfalls in die Auswertung der Studie einflossen.

Abbildung 1: Internetnutzer zwischen 14-29 Jahren in den sechs Typologien

Das wichtigste Ergebnis der Studie ist eine Typologie von Social Media Nutzern. Die Studie unterteilt die Beobachtungsgruppe in sechs Kategorien, die sich durch unterschiedliche Form und Motivation der Nutzung von Social Media unterscheiden: Skipits, Funatics, Mediacs, Crewsers, Tagtics und Nobuddies. Die Typologie wird nachher im Detail noch diskutiert, interessant aber ist dass die Studie aus den sechs Nutzertypen auch bestimmte Empfehlungen für den Umgang von Marken im Social Web ableitet.

Der Aufwand für diese qualitativen und quantitativen Vorarbeiten wird daher nicht unerheblich gewesen sein, auch unter finanziellen Aspekten. Umso bedauerlicher ist es, dass MTV bisher weder die Daten, noch den Fragebogen, noch Transkripte der Experteninterviews, noch das Quellmaterial der Sekundärforschung veröffentlicht hat. Spannend wäre auch, die gleichen Fragen in 2-3 Jahren einer gleichen oder ähnlichen Beobachtungsgruppe zu stellen, um Veränderungen in der Nutzung von Social Media zu analysieren. Continue reading „MePublic – internationale Studie zum Mediennutzungsverhalten Jugendlicher“

Liveblogging von der GOR 11

Vom 14. bis zum 16. März 2011 findet in Düsseldorf die „General Online Research Conference“ statt – kurz GOR11. Die GOR ist eine Fachtagung zur Vernetzung der Forschung im Bereich Online-Kommunikation und Online-Marketing.

The focus of the General Online Research (GOR) is the discussion of basic research, innovative developments, and practical experiences in the field of online research. Online research covers a) all methods, instruments and theories that are dealing with the collection of data via online networks and b) effects of online applications and technologies on all levels of society.

Die GOR wird veranstaltet von der Deutschen Gesellschaft für Online-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Continue reading „Liveblogging von der GOR 11“

Umfrage „Zukunft des Journalismus“

Ikosom ist beteiligt an der Projektgruppe „Zukunft des Journalismus„, die von der Stiftung Neue Verantwortung organisiert und finanziert wird. In der Projektgruppe setzt sich ein interdisziplinäres Team aus Journalisten und Wissenschaftlern mit den Herausforderungen für Medien und neue Finanzierungsformen auseinander.

Die Projektgruppe hat gemeinsam mit ifok GmbH eine Umfrage erstellt, die sich ebenfalls mit diesen Fragen beschäftigen. Die Umfrage richtet sich primär an Journalisten, dennoch aber sich auch an Medienmacher im weiteren Sinne richtet.

Der Onlinesurvey „Journalismus 2020“ richtet sich an hauptberuflich tätige Journalisten/innen (fest angestellt oder freiberuflich) und orientiert sich inhaltlich an den drei Säulen des Projekts: Finanzierung in Zeiten technologischen Wandels, Berufsbild und Potenziale von Non-Profit-Modellen.

Aus unserer Sicht sind vor allem die Fragen revelant, die sich mit Finanzierungsmodellen von Journalismus und Einbindung von Bürgerjournalismus beschäftigen. Wir freuen uns, wenn die Information über die Umfrage zahlreich verbreitet werden.

Europäische Bürgerinitiative: In Brüssel mitregieren?

Von den zahlreichen Innovationen im Vertrag von Lissabon hat eine bisher erstaunlich wenig Aufmerksamkeit erhalten: Die Europäische Bürgerinitiative (EBI). Dabei kann die Einführung dieses Verfahrens in das politische System der Europäischen Union durchaus als Grundsatzentscheidung betrachtet werden. Die EBI ist ein Bekenntnis zur Idee der partizipativen Demokratie.

Regelkatalog

Ab 2012 kann die Europäische Kommission von den Bürgern aufgefordert werden, zu einem Thema Richtlinien zu erarbeiten und somit europäisches Recht zu schaffen. Benötigt werden für eine solche Initiative die Unterschriften von 1 Million EU-Bürger. Diese müssen in ihrer Mehrheit aus einem Viertel der EU-Mitgliedstaaten kommen, was derzeit sieben Ländern entspricht. Daneben gilt es eine bestimmte Mindestanzahl von Unterschriften in jedem einzelnen Staat zu sammeln, in Deutschland beispielsweise rund 74.000, in Malta 3.750 Stück. Eine Initiative gilt dann als erfolgreich, wenn die geforderten Stimmen innerhalb eines Jahres erbracht werden. Die Sammlung der Unterschriften kann dabei sowohl in Papierform, als auch Online erfolgen.

Continue reading „Europäische Bürgerinitiative: In Brüssel mitregieren?“

„Wann lernt die Linke im Web 2.0 das Laufen“ – ikosom auf der Linken Medienakademie

Vom 9. bis zum 13. März 2011 fand die 8. Linke Medienakademie in Berlin statt. Im Vorfeld hatte Karsten Wenzlaff einen politischen Kommentar auf vorwaerts.de veröffentlicht, der sich damit auseinandersetzt, warum es „linke Netzpolitik“ im Augenblick sehr schwer hat.

Machen wir uns nichts vor – die Linke ist netzpolitisch nur dabei, die Vorschläge von Mitte-Rechts immer wieder einzufangen, die schlimmsten Entscheidungen zu verhindern. Von Zensursula-Netzsperren bis zur Vorratsdatenspeicherung – immer wieder müssen netzpolitische Argumente hinter sicherheits- und innenpolitischen Argumenten zurückstecken. Linke Netzpolitik, das ist vor allem die Abwehr absurder Vorschläge konservativer Netzpolitik.

Am Samstag, den 12. März 2011, war Karsten Wenzlaff auf einen Panel vertreten, der sich ebenfalls mit diesem Thema befasste: „Wann lernt die Linke im Web 2.0. das Laufen.“. Moderiert wurde die sehr spannende Diskussion von Juliane Witt, die das recht umfangreiche Panel gut durch den Nachmittag führte. Weitere Gäste waren der Politikwissenschaftler Dr. Christoph Bieber, der Blogger Markus Beckedahl von netzpolitik.org, Christopher Lauer von der Piratenpartei sowie die beiden Politiker der Linken Halina Wawzyniak und Bodo Ramelow.

Heise.de hat eine sehr gute Zusammenfassung erstellt, hier ein Ausschnitt:

Karsten Wenzlaff, Online-Redakteur bei der SPD-Parteizeitung Vorwärts und Gründer des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien, monierte ebenfalls, dass es noch keine linke digitale Zivilgesellschaft gebe. Er plädierte daher für gemeinsame politische Bündnisse über bisherige „sektiererische Gremien“ rund ums Internet bei Sozialdemokraten, Linken und Grünen.

Noch ist das Netz für Wenzlaff noch „keine fünfte Macht“ neben den klassischen Medien. In den Parteien selbst würden Netzpolitiker trotz der „Impulse“ der Piratenpartei relativ schnell überstimmt, „wenn andere Positionen relevant werden“. So hätten in der SPD jüngst Außenpolitiker Wikileaks als gefährliches Werkzeug bezeichnet. In der Frage der Vorratsdatenspeicherung gäben die Innenpolitiker den Ton an. Auch die Novellierung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) hätten nicht „Blogs und Tweets“ zu Fall gebracht, meinte der Journalist, sondern parteipolitische Spielchen der CDU in Nordrhein-Westfalen.

ikosom ist Partner der co:funding – 1. Crowdfunding Konferenz

Am 15. April findet im Berliner Quatsch Comedy Club die co:funding statt. Auf der co:funding kommen Experten aus der Kultur- und Kreativbranche zusammen und diskutieren mit Kreativen gemeinsam über die Potenziale und die Anwendungsmöglichkeiten von Crowdfunding zur Finanzierung von Kultur und Kreativität. Die Entwicklung von Crowdfunding wird reflektiert und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: aus Sicht der Künstler, der Institutionen, der Politik und der Investoren in entsprechende Projekte.

Die co:funding findet als Subkonferenz im Rahmen der re:publica statt, der wichtigsten Konferenz über soziale Medien und die digitale Gesellschaft in Deutschland. Wer den Anmeldestart nicht verpassen möchte, kann jetzt beim Facebook-Event unverbindlich auf „Ich nehme teil“ klicken. Alle Teilnehmer erhalten eine Einladung zur Konferenz, sobald die Anmeldung geöffnet wird.

ikosom ist Partner der co:funding und unterstützt die Veranstalter startnext und re:publica unter anderem mit einer Keynote und bei der Dokumentation der Konferenz.

Weitere Informationen zur co:funding:
www.cofunding.de

Das Handbuch Crowdfunding kann ab sofort im Publikationsverzeichnis bestellt werden.

1. Branchentreffen Crowdfunding

Am 1. März organisierte ikosom das erste Brachentreffen der deutschsprachigen Crowdfunding-Plattformen. Zu den Teilnehmern gehörten Vertreterinnen und Vertreter von inkubato, MySherpas, seedmatch, startnext und VisionBakery. Die Moderation übernahmen Karsten Wenzlaff und Jörg Eisfeld-Reschke von ikosom – Institut für Kommunikation in sozialen Medien.

Das erste Branchentreffen diente als Anlass zum Kennenlernen und Erfahrungsaustausch zwischen den Betreibern der in Deutschland tätigen Crowdfunding-Plattformen. Inputs zu Entwicklungsmöglichkeiten des Crowdfunding-Marktes kamen von Dipl. Wirtschaftsingenieur Joachim Hemer, Competence Center Politik und Regionen am  Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe sowie von Alexander Schulz-Heyn, Präsident des Deutschen IPTV-Verbandes.

Am 15. April 2011 frindet in Berlin die co:funding im Rahmen der re:publica statt. Weitere Informationen sind auf www.cofunding.de zu finden.

D21 Bildungsstudie erschienen

Die Initiative D21 stellte diese Woche die neue Bildungsstudie (PDF) vor, welche die Verwendung digitaler Medien im Unterricht untersuchte. Befragt wurden 305 LehrerInnen mathematisch-naturwissenschaftlicher Fächer an Schulen, die zum Abitur führen.

Die Feststellung, dass in keinem Land der OECD die Diskrepanz zwischen der privaten Ausstattung mit digitalen Geräten und der schulischen Nutzung größer als in Deutschland ist, ist Ausgangspunkt der Studie. So gehören für SchülerInnen und LehrerInnen zu Hause Computer und Smartphones zum Alltag und werden auch zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts verwendet, jedoch sei der Einsatz digitaler Medien im Klassenzimmer nur marginal.

Den Machern der Studie zufolge macht die digitale Revolution weiterhin einen Bogen um den Unterricht an deutschen Schulen. Hier einige der Kernergebnisse:

  • Zwar 89,5 Prozent der Schulen verfügen bereits über Computer, allerdings steht in nur 7,5 Prozent der Fälle tatsächlich jedem Schüler im Klassenzimmer ein PC, Notebook oder Netbook zur Verfügung.
  • Je mobiler und damit flexibler ein Gerät ist, desto häufiger wird es auch genutzt.
  • Die befragten LehrerInnen sind dennoch zum Großteil mit der Ausstattung an digitalen Medien an ihren Schulen zufrieden.
  • Die LehrerInnen bemängeln aber gleichzeitig fehlende Konzepte, nicht schulgerechte Soft- und Hardware, um die digitalen Medien nachhaltig in den Unterricht zu integrieren.
  • Weiterhin wird die geringe Zahl an Weiterbildungen beklagt.

Im Ergebnis wird festgestellt, dass digitale Medien zwar den Weg in die Schule, nicht aber in den Unterricht gefunden haben.

ikosom auf der re:publica

Auch in diesem Jahr
werden wir auf der re:publica sein. Wir
haben für die re:publica auch verschiedene Vortragsvorschläge
eingereicht und sind gespannt:

  • Social Media
    Measurement (gemeinsam mit der AG Social Media)
  • Der digitale Mensch – Die wichtigsten Studien des
    letzten Jahres
  • Money 2.0 – Crowdfunding und
    Social Payment
  • Digitaler Lobbyismus
  • eParticipation

Weitere
Veranstaltungen finden sich in der Terminübersicht.

W3C Workshop zu Internet und Fernsehen

Am 8. und 9. Februar kamen 114 Expertinnen und Experten zusammen um im Rahmen des zweiten Workshops der W3C die notwendige Standards für die Verschmelzung der Medien Internet und Fernsehen zu diskutieren und interessante Uses Cases zu erörtern. Für das Institut für Kommunikation in sozialen Medien nahm Jörg Eisfeld-Reschke teil.

Das Protokoll des ersten Tages und des zweiten Tages sind ebenso verfügbar wie die Präsentationen der Referenten.

Ein paar Ergebnisse der Diskussionen möchten wir festhalten:

  • Mittelfristig ist die Fernbedigung nur noch die schlechteste der bekannten Steuerungsmöglichkeiten. Vielmehr wird ein Second Screen, also ein zweites Gerät (z.B. Smartphone oder Tablet), diese Funktion übernehmen.
  • Um eine geräteübergreifende Unterhaltung zu ermöglichen, müssen Inhalte gerätegerecht verfügbar sein. Egal ob es sich um einen TV-Bildschirm, dem Laptop, das Smartphone oder ein Tablet handelt.
  • Der Fernseher fungiert zunehmend als Hub im Home auf dem Daten und Funktionen der verschiedenen Geräte zusammengeführt und gleichzeitig dargestellt werden können.
  • Die Verschmelzung von Web und TV mit all den möglichen Services stellt erhebliche Anforderungen an die Infrastruktur (insbesondere schnelle Datenleitungen), die in Deutschland nicht flächendeckend gegeben sind.

In den kommenden Monaten wird die neu gebildete Interest Group die weitere Diskussion forcieren.

Aufgrund des IT-Hintergrund des W3C ist es nicht verwunderlich, dass die Teilnehmer des Workshops sich vor allem aus Herstellern, Software-Firmen und Vertretern von IPTV-Angeboten zusammensetzten. Nicht vertreten waren Vertreter deutscher Fernsehsender, Inhalte-Anbieter, geschlossener Systeme wie Apple und Google oder Branchenvertreter aus den angrenzenden Medienarten Musik und Film.

Social Media bei der beruflichen Karriere

Designerdock ist eine Personalberatungswebseite für die P+R- und Kreativbranche mit Sitz in Berlin. Das Netzwerk erhebt zur Zeit eine Online-Umfrage über die Nutzung von sozialen Medien mit dem Ziel der beruflichen Weiterentwicklung:

In unserer Branche ist Social Media mittlerweile zu einem wichtigen Marketinginstrument geworden. Nicht nur Privatleute oder potenzielle Jobsucher, sondern auch immer mehr Unternehmen präsentieren sich mit einem Profil oder einer Gruppe auf XING, Facebook und Co. Vielleicht habt ihr euch in letzter Zeit auch schon mal die Frage gestellt, ob, und wenn ja, welche Social Media-Aktivitäten eure berufliche Entwicklung positiv beeinflussen können?

Auf die Ergebnisse sind wir schon sehr gespannt. Da die Grundgesamtheit eher willkürlich ausgewählt ist, sind die Ergebnisse wahrscheinlich wenig repräsentiv. Aber das Netzwerk von Agentur-Mitarbeitern gibt sicherlich spannende Antworten.

Webinar-Online-Journalismus: Trends im Journalismus, Bürgerjournalismus und neue Erlösmodelle

Das Alumniportal Deutschland ist eine Social Network von verschiedenen staatlich finanzierten Organisationen, unter anderem dem DAAD oder dem Goethe-Institut.

Das Alumniportal Deutschland ist ein kostenloses soziales Netzwerk, das von der Bundesregierung finanziert wird. Es bietet Menschen, die in Deutschland studiert oder sich weitergebildet haben, die Möglichkeit, ihre Kompetenzen und Kontakte zu sichern, auszubauen und für ihre persönliche und berufliche Entwicklung zu nutzen.

Mehr als 25.000 registrierte Benutzerprofile aus mehr als 200 Ländern sind hier versammelt – ein recht eindrucksvolles Netzwerk zur Knüpfung von beruflichen und privaten Kontakten.

Im Januar und Februar haben wir für Politik-Digital und dem Goethe-Institut ein Webinar zum Thema Online-Journalismus durchgeführt. Continue reading „Webinar-Online-Journalismus: Trends im Journalismus, Bürgerjournalismus und neue Erlösmodelle“

Call for Projects: Wie verändert sich Jugendarbeit mit sozialen Medien?

Der Einfluss sozialer Medien auf das Kommunikationsverhalten junger Menschen ist sicherlich unbestritten. Unklar ist, wie die Jugendarbeit darauf reagieren kann.

Mit einem Call for Projects ruft nun die „merz. medien + erziehung“ (Zeitschrift für Medienpädagogik) pädagogisch Tätige, Expert/-innen, Medienpädagog/-innen und weitere Interessierte auf, sich an einem Call for Projects zu beteiligen:

Neben der Frage, wie social media zielführend in der Jugendarbeit genutzt werden kann, soll insbesondere auch die Frage, welche Veränderungen und Konsequenzen sich daraus für Jugendarbeit selbst ergeben, betrachtet werden. Entsprechende Fragestellungen ergeben sich beispielsweise mit Blick auf Arbeitsweisen/-aufträge, Verantwortungsbereiche und Partizipation, Öffentlichkeit der Arbeit, kommerzielle Rahmenbedingungen vieler Angebote etc.

Auf eine Frage gebracht stellt der call die Frage:
Wie verändert sich Jugendarbeit mit social media?

Der Call for Projects umfasst zwei Elemente:
1. Momentaufnahme „Jugendarbeit und social Media“
Hier geht es zum Online-Formular https://www.soscisurvey.de/jug20

2. Themenheft „merz. medien + erziehung“

Weitere Informationen sind hier zu finden.

Fundraising 2.0 Camp mit Vorträgen zu Crowdfunding, Map for Good und Social Media Policies

Am Freitag, den 21. Januar fand das Fundraising2.0-Camp in Berlin statt, das von ikosom unterstützt wurde. Mit 260 Teilnehmern war das Camp auf jeden Fall ein großer Erfolg.

Ikosom hat auf dem Fundraising-Camp dreiVorträge gehalten:

1) Crowdfunding: Gemeinsam mit Konrad Lauten von Inkubato und Tino Kreßner von Startnext haben wir uns intensiv über das Thema Crowdfunding unterhalten – vor allem darüber, wie es für Organisationen und Projekte möglichst einfach gemacht werden kann, Crowdfunding Projekte zu initieren, aber auch welche Hürden dabei bestehen, erfolgreich die Finanzierung zu sichern.

2) Map For Good: Zusammen mit dem Fundraising-Team haben wir an einer Map for Good gearbeitet, auf der alle digitalen Fundraising-Instrumente dargestellt sind. Auch diese Session war sehr spannend.

3) Social Media Policies: Gemeinsam mit Jona Hölderle vom Pluralog haben wir das Buch „Social Media Policies for Non-Profit-Organisationen vorgestellt und mit den Teilnehmern diskutiert.

Alles in allem – ein großartiges Ereignis, das wir gerne unterstützt haben und uns schon aufs nächste Jahr freuen!

Facebook-Marketing – Ansatz für Studie

Dan Zarella, Ko-Autor des Facebook-Marketing-Buchs, bezeichnet sich selbst als „Social Media Scientist„:

„He has a background in web development and combines his programming capabilities with a passion for social marketing to study social media behavior from a data-backed position and teach marketers scientifically grounded best practices.“

Auf seinem Blog veröffentlicht er eigene Studien zum Verhalten auf Facebook. In der folgenden Grafik hat er einige wichtige Erhebungen des letzten Jahres zusammengefasst, u.a. zur optimalen Tageszeit, optimalem Wochentag, Frequenz von Nachrichten, Verwendung von positiven bzw negativen Wörtern, Einfachheit der Sprache.

Continue reading „Facebook-Marketing – Ansatz für Studie“

Workshop „Zivilgesellschaft 2.0 – Wie können soziale Netzwerke sinnvoll genutzt werden?“

Am 22. Januar 2011 findet die Tagung „Kommunikation und Vernetzung – Stärkung der Zivilgesellschaft durch effektive Öffentlichkeitsarbeit“ im Umweltforum Berlin statt. Veranstaltet wird die Tagung vom „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ (BfDT), dass vor 10 Jahren vom Bundesinnenministerium initiert wurde. Continue reading „Workshop „Zivilgesellschaft 2.0 – Wie können soziale Netzwerke sinnvoll genutzt werden?““

Umfrage zum Urheberrecht der Zukunft

Seit November 2010 arbeitet das Institut für Kommunikation in sozialen Medien eng mit dem Google Co://llaboratory zusammen. Mit meinem Hintergrund als Journalist arbeite ich eng im Expertenkreis „Urheberrecht in der Informationsgesellschaft„, wo es darum geht, vor dem Hintergrund neuer Aushandelungsmodelle zwischen Kreativen, Verwertern und Prosumern über die Ausgestaltung von Urheber- und Verwertungsrechten zu diskutieren.

Der Arbeitsprozess ist collaborativ – d.h. gemeinsam werden Positionen erarbeitet. Ich bin da unter anderem aktiv in der Arbeitsgruppe „Journalismus“ und „Kreativer“. Um das ganze auch etwas zu unterfüttern, läuft seit Dezember eine Delphi-Studie – hier können Urheberrechtsexperten sich einbringen. Continue reading „Umfrage zum Urheberrecht der Zukunft“

Social Media Report, Jugend, Digital Democracy und die Beatles

Digitale Medien und ihre Bedeutung für politische Kommunikation
Wie Parlamentarier in Europa soziale Medien im Rahmen der Politischen Kommunikation verwenden untersuchte eine Studie der Universität Düsseldorf und Ketchum Pleon. Die Anteil der bloggenden und twitternden Parlamentarier beträgt mit 20%. Der aktive Teil (Nutzung mehr als drei Stunden pro Woche) davon beträgt widerum nur 30%.

Einen größerern Anteil erfährt die Nutzung des Internets und sozialer Medien für die eigene Informationsrecherche. Demnach nutzen 76% der Befraten Online-Medien als Informationsquelle, 57 Prozent der Teilnehmer Newsletter und Webseiten und 45 Prozent Soziale Netzwerke. Mehr dazu auch in der Präsentation von UdL Digital:

Social Media Report 2010

Mit dem Social Media Report legt der Fundraising-Dienstleister Spendino eine Untersuchung über die Aktivitäten von 65 deutschen Nonprofit-Organisationen in sozialen Medien vor. Eine ausführliche Besprechung ist auf fundraising2.0 zu finden.

Im Ranking des Social Media Reports von Spendino sind die ersten zehn Plätze wie folgt belegt:

01. Greenpeace Deutschland
02. WWF Deutschland
03. PETA Deutschland
04. Deutsche Knochenmarkspenderdatei
05. Aktion Deutschland Hilft
06. Care Deutschland
07. Rotes Kreuz Deutschland
08. UNICEF Deutschland
09. 2aid.org
10. Foodwatch

Jugend, Information und (Multi-) Media – JIM 2010

Die JIM-Studie ist als Langzeitstudie konzipiert und erscheint seit 1998 jährlich. In der JIM-Studie 2010 wird neben Gerätebesitz, Medien- und Freizeitaktivitäten auch die subjektive Wichtigkeit der Medien abgefragt:

Jugendliche verbringen aktuell 138 Minuten pro Tag im Internet, überwiegend nutzen sie diese Zeit zur Kommunikation – meist in Communities und mit Instant Messenger. Soziale Netzwerke im Internet haben eine starke Anziehungskraft auf Jugendliche. Jeder Zweite zwischen 12 und 19 Jahren loggt sich täglich in seiner Online-Community ein, die meisten von ihnen sogar mehrmals täglich. Der Austausch über Bilder, Einträge, Kommentare und Statusmeldungen über soziale Netzwerke ist somit die am häufigsten verwendete Kommunikationsform im Internet.

Ein Viertel der Befragten hat Angst vor Cybermobbing und bereits 15% haben dies selbst schon erfahren. Eine zunehmende Vorsicht, persönliche Daten von sich zu preiszugeben, wird auf das peer-learning zurückgeführt. Macht eine Person negative Erfahrungen, so werden diese online und offline weitergetragen. Auch führt die häufigere Thematisierung im Unterricht und zu Hause dazu bei. Hinsichtlich der Medienkompetenz Jugendlicher wurde die JIM-Studie im Dotcom-Blog ausgewertet.

Beatels brechen die Regeln?
Bei Heises Technology Review wurden vorab die Ergebnisse einer MIT-Studie über das Kaufverhalten bei Musikdateien veröffentlicht. Die Forscher haben herausgefunden, das Nutzer zwar Ausschntte von empfohlenen Stücken anhören, dies jedoch nicht zwangsläufig dazu führt, dass sie auch den Kaufen-Button anklicken. Ein weiteres Ergebnis ist, dass der Einfluss sozialer Netzwerke nur kurzzeitig die Popularität eines Stückes unterstützt. Das Fazit der Studie führt zu dem Schluss, dass die Empfehlungen in sozialen Netzwerken insbesondere in der Startphase eines Musikstückes relevant sind.

Basis der Untersuchung ist die MusicLab-Studie der Princeton University aus dem Jahr 2005. Vor diesem Hintergrund erscheint es interessant, dass die Beatels seit Aufnahme in den iTunes Store dort für erhebliche Käufe sorgen, die über soziale Netzwerke generiert wurden.

Social Payment und Crowdfunding – eine Übersicht

Auf der Tagung „Besser Online“ des Deutschen Journalistenverbands in München habe ich gemeinsam mit Bernd Oswald einen Vortrag zum Thema „Micropayment, Crowdfunding, Social Payments“ gehalten. Der Vortrag  war sehr gut besucht und es gab viele sehr gute Nachfragen. Mein Vortrag baute auf einem ähnlichen Vortrag gemeinsam mit David Roethler bei der Start10. Im folgenden hier nun die Folien und dazu schriftliche Ergänzungen.

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Community Manager – ein neues Berufsfeld der digitalen Gesellschaft

Ulrike Schäfer hat für die ZEIT einen Artikel zum Berufsfeld Community Manager geschrieben. Neben meiner Perspektive als Community Manager beim vorwärts wurden unter anderem auch Kirstin Marquardt von der Akademie für Publizistik in Hamburg interviewt.

Hier ein Auszug:

Noch immer ist allerdings unklar, was genau ein Community Manager überhaupt macht. „Im Moment gelten wir in den Unternehmen noch als Exoten, als Online-Freaks oder Web-2.0-Typen“, sagt Karsten Wenzlaff. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie man digitale Jobs zu Lehrberufen machen kann. Der Community Manager vom Berliner Vorwärts-Verlag hat eine Agentur namens Ikosom gegründet, die sich wissenschaftlich mit sozialen Medien auseinandersetzt. „Ich glaube, dass der Social Media-Bereich sehr profitieren könnte, wenn er als richtiges Berufsfeld etabliert würde“, sagt Wenzlaff.

Wir werden das Thema weiterverfolgen und freuen uns über Anfragen und Vorschläge für Projektpartner.

Social Payments – Eine neue Form, für Inhalte im Netz zu bezahlen?

Kachingle, Flattr, Rewardr, Yourcent – jeden Monat kommen neue Dienste hinzu, die es ermöglichen, kleine Beträge für Inhalte im Netz zu überweisen. Die Revolution im Internetzahlungsverkehr könnte auch Vereinen und Stiftungen neue Einnahmemöglichkeiten bieten. Ein Beitrag aus dem Fundraiser-Magazin 05/2010.

Sie gehen in ein Restaurant. Der Kellner ist aufmerksam und freundlich. Sie geben ein Trinkgeld.. Das Trinkgeld ist ein kleiner Betrag, aber für den Kellner ein wichtiger Zuverdienst. Niemand zwingt Sie, das Trinkgeld zu geben. Trotzdem machen Sie es.

Sie besuchen eine Webseite. Sie erhalten wichtige und relevante Informationen, die mit Aufwand erstellt wurden. Sie überweisen einen kleinen Betrag über ein elektronisches Zahlverfahren. Die Summe der Kleinstbeträge sorgt dafür, dass der Webseitenbetreiber auch in Zukunft die Information bereit stellen kann. Niemand zwingt Sie dazu, etwas zu geben. Trotzdem machen Sie es.

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eBook Social Media Policies für Nonprofit-Organisationen

Während für viele Menschen die Nutzung sozialer und interaktiver Medien selbstverständlich zum Alltag gehört, ist dieser Trend für den Dritten Sektor noch neu. Vielen Nonprofit-Organisationen geht es mit den sozialen Medien nicht anders als kleinen und mittleren Unternehmen: Sie nehmen wahr, dass sich die Medienwelt um sie herum verändert und sehen sich gezwungen darauf zu reagieren. Dabei lassen sich viele Trends und Instrumente in der Online-Kommunikation nicht mehr mit traditionellen Herangehensweisen bewältigen.

Die Frage der Internetnutzung am Arbeitsplatz wurde bereits in vielen Organisationen beantwortet. Geregelt werden beispielsweise das private Surfen oder das Abrufen der privaten Emailadresse. Doch das so genannte Web 2.0 hat mit den sozialen Medien Instrumente gebracht, die sich nicht mehr nur auf den Computer am heimischen Schreibtisch beschränken lassen. Daher stellt sich die Frage: Brauchen Nonprofit-Organisationen ein Regelwerk zur Nutzung sozialer Medien und dem strategischen Online-Verhalten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?

Jona Hölderle und Jörg Eisfeld-Reschke beantworten diese Frage mit Ja. Gemeinsam haben sie ein eBook „Social Media Policies für Nonprofit-Organisationen“ geschrieben. Das Buch ist bei ikosom erschienen und steht kostenfrei zum Download zur Verfügung.

Die Online-Buchpräsentation vom 29. September 2010 ist hier abrufbar.

fundraising2.0 BLOG gestartet

Im Januar 2010 fand das erste fundraising2.0 CAMP statt. Ikosom war Partner des Camps und hat dort einige Sessions durchgeführt. Auf der Veranstaltung haben sich viele Interessierte zusammengefunden und über den Einsatz sozialer Medien im Fundraising ausgetauscht. Die Diskussionen haben deutlich gemacht, dass es ein Bedarf existiert für mehr Anlässe und Orte zum Austausch von Wissen, Erfahrungen, Ideen und Konzepten.

Seit vergangener Woche nun steht mit dem Fundraising2.0 BLOG ein ständiger Impulsgeber bereit. Dort haben soziale Organisationen und Aktivisten in Zeiten des Medienwandels die Möglichkeit sich über aktuelle Entwicklungen im Fundraising zu informieren, wie sie ihre Zielsetzungen mit dem geschickten Einsatz von Online- und Offline-Instrumenten erreichen. Ikosom steht dem Projekt mit inhaltlicher und technischer Unterstützung zur Seite. Die Projektleitung haben Alexa Gröner und Jörg Eisfeld-Reschke übernommen.

Das nächste Fundraising2.0 CAMP findet übrigens wieder im Januar 2011 in Berlin statt. Tickets sind voraussichtlich ab Oktober zu erwerben.

Berufsbild Social Media Manager – Vorschläge für eine Studie

Das Cocodibu-Blog der Agentur „Communications Consultants for Digital Business“ hatte vor einigen Wochen eine Umfrage zum Berufsbild des Social Media Managers gestartet und nun die Auswertung veröffentlicht:

Der Social Media Manager ist für viele Marken und Unternehmen ein wichtiger Zwischenschritt. Eine Person und Position, die Impulse aus dem Web in das Unternehmen trägt und dafür sorgt, dass das Thema intern Gewicht gewinnt. Allerdings ist etlichen Beteiligten nicht ganz klar, was ein SMM eigentlich konkret im Alltag macht.

Erklärung:

A: Eine notwendige und dauerhafte Funktion in Unternehmen, die als Schnittstelle wichtig ist
B: eine Funktion, die Impulse aus dem Social Web in das ganze Unternehmen trägt
C: eine Position, die Unternehmensstrukturen verändert
D: eine Zwischenlösung, weil alle Kommunikatoren mittelfristig Social-Media-Kanäle beherrschen müssen
E: Eine Modeerscheinung, die sich als Position dauerhaft nicht durchsetzen wird
F: eine Position, deren Aufgaben völlig unklar sind
G: Ich bin ein Social Media Manager

Die Studie ist sicherlich wenig wissenschaftlich im klassischen Sinn, aber zeigt dennoch den Weg, welche Fragen man stellen müsste, um das Berufsbild Social Media Manager näher zu untersuchen:

  • Wer betreut Social Media im Unternehmen: Freier Mitarbeiter, Festangestellter oder eine externe Agentur?
  • In welchen Abteilung sitzt ein Social Media Manager: Kommunikationsabteilung, Public Relations Abteilung, Marketing oder Leitungsebene?
  • An wen berichtet ein Social Media Manager?
  • Welche Befugnisse hat ein Social Media Manager in einen Unternehmen?
  • Welche Erfolgskriterien werden für die Arbeit des Social Media Managers angewendet?
  • Welche Eigenschaften muss ein Social Media Manager mitbringen?
  • Welche fachlichen Ausbildungen sollte ein Social Media Manager haben?

Eine Antwort auf die letzte Frage gab zumindest das Karriere-Bibel-Blog von Holger Lischke:

1. Starke Online-Affinität
2. Reichlich Projekterfahrung
3. Weitreichende Kontakte
4. Konzeptionelle Fähigkeiten
5. Technische Versiertheit
6. Gute Umgangsformen
7. Verstehen von Monitoring
8. Portion Neugier
9. Abgeschlossenes Studium
10. Starke Teamfähigkeiten

Aktuelle Social-Media-Studien im Überblick (Mai 2010)

Morgen Stanley Internet Trends

Im vergangenen Monat ist wieder Internet Trends Report von ein Morgan Stanley erschienen. Zu den wichtigsten Erkenntnissen zählt, dass nachdem bereits mehr Zeit in sozialen Netzwerken verbracht wird als mit dem Lesen und Schreiben von Emails, übersteigt nun auch die Anzahl der registrierten Netzwerk-Nutzer die von Emailpostfächern.

Morgan Stanley Internet Trends Report

Gründe dafür werden nicht genannt. Denkbar ist, dass der Kommunikation in sozialen Netzwerken weniger Barrieren zugrunde liegen als der Email-Korrespondenz. Als weitere wichtigen Trend ist der starke Ausbau der Bandbreite für mobile Kommunikation zu nennen sowie dass auf Facebook mittlerweile der größte Anteil der global verbrachten Online-Zeit entfällt. Continue reading „Aktuelle Social-Media-Studien im Überblick (Mai 2010)“