Die ARD/ZDF-Onlinestudie ist eine der wenigen frei verfügbaren Studien, die den Zugang zum Internet und das Nutzungsverhalten der Deutschen über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren vergleichbar untersucht.
Grundlage der Studie ist eine national repräsentative Stichprobe nach Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesland für die Grundgesamtheit aller bundesdeutschen Erwachsenen ab 14 Jahren. Die Interviews wurden mittels einer computergestützen Telefonbefragung erhoben.
Im Folgenden einige der Ergebnisse zusammengefasst:
- Mit 51,7 Millionen Internetnutzer in Deutschland sind fast drei Viertel der Bevölkerung (73,3%) mindestens gelegentlich online.
- Die Genderlücke ist um 2,2 % gesunken. Heute sind 78,3% der männlichen und 68,5% der weiblichen Bevölkerung online.
- Erstmals wurde ein leichter Rückgang in der Internetnutzung in der Altersgruppe der 20-29 Jährigen festgestellt. Der Anteil sank leicht von 98,4% auf 98,2%.
- Ein deutlicher Zuwachs in der Internetnutzung fand in den Altersgruppen der 40-49 Jährigen (von 81,9% auf 90,7%) und den über 60 Jährigen (28,2% auf 34,5%) statt.
- Ein großer Zuwachs (von 13% auf 20%) ist bei der mobilen Nutzung festzustellen. Bei den 20-29 Jährigen nutzen bereits 34% einen mobilen Zugang zum Internet.
- Insgesamt verweilten alle Onliner 137 Minuten am Tag im Netz. Damit veränderte sich die tägliche Nutzungszeit seit 2003 (138 Minuten) nicht. Unterschiede findet man eher bei Frauen (123 Minuten) und Männer (150 Minuten), sowie beim Alter: 14-29 Jahre (169 Minuten) und über 50 Jahre (103 Minuten).
- Lieblingsanwendungen im Netz bei den Deutschen sind: Suchmaschienen (83%), E-Mails (80%), Onlinecommunitys (36%), Homebanking (32%), Instant Messaging (25%) und Chats (21%) sowie Datei-Downloads (17%), Onlinespiele (17%), Kartenfunktionen (15%) und Internet-Radio (13%).
- Wichtigster genutzter Inhalt im Netz sind Nachrichten (61%), gefolgt von Serviceinformationen wie Wetter und Verkehr (46%), Regionalinformationen 45%, Informationen zu Beruf und Ausbildung (45%) sowie Veranstaltungstipps (44%)
- Interessant wird es bei der Nutzung, oder besser Nicht-Nutzung, von Web2.0-Angeboten: So haben 30% der deutschen Onliner noch nie die Wikipedia aufgerufen, 42% nie Videoportale genutzt. Auch private (58%) und berufliche Netzwerke (94%) wurden von der Mehrheit noch für sich selbst in Anspruch genommen. Der größte Nicht-Nutzung erfahren in diesem Bereich Blogs (93%) und Twitter (97%).
Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2011 sind unter www.ard-zdf-onlinestudie.de abrufbar. Ebenfalls dort finden Sie zum Vergleich die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudien seit dem Jahr 1997.