Carta Salon: „Was tun?! Die Rückkehr des Politischen – zwischen Aktivismus und Aktionismus“.

The Carta Salon on 24th of March promises to be very fascinating event:

Es soll um die Frage gehen, was jeder/ einzelne und wir gemeinsam machen können in diesen Zeiten. „Unser System kämpft ums Überleben“, sagt Harvard-Politikwissenschaftler Sascha Mounk. Und was tun wir?

Es geht ja viel rum in letzter Zeit: in Parteien eintreten, neue Parteien gründen, eigene Projekte entwickeln, Plattformen bauen, demonstrieren und protestieren, aber auch Abwendung und panischer bis geordneter Rückzug… Für viele, die sich politisch eher zurück gehalten haben bislang, ist das auch mit einigen Fragezeichen und Unsicherheiten verbunden nach vermeintlich fetten Zeiten.

Eingeladen haben wir dazu auch Romy Krämer (Geschäftsführerin von der Guerilla Foundation), Jasmin Siri (Politische Soziologie, Bielefeld / LMU München), Dieter Rucht (Vorsitzender des Vereins für Protest- und Bewegungsforschung). Die Moderation übernehmen Bettina Fackelmann und Christian Neuner-Duttenhofer.

Photo by philwirks

Sind Carta, Vocer und die Netzpiloten Wettbewerber oder Verbündete?

Ich betreue seit September 2012 für ikosom die Redaktion der Trendblogger. Das sind Studierende aus Deutschland, die zur Zeit im Ausland leben und von dort über Medientrends berichten. Das Projekt wird finanziert von MIZ Babelsberg, welches aus den Gebührengeldern der Haushaltsabgabe finanziert wird.

Ein Ziel für die Trendblogger ist es, nicht nur im eigenen Saft zu bloggen, sondern auch in Kooperation mit anderen Medien die Artikel zu crossposten. Das ist schon ein paar mal gelungen, u.a. Vocer (Artikel 1, Artikel 2), auf mobile-zeitgeist (Artikel), die Carta-Herausgeberin Tatiana Brode war als Blattkritikerin in der Redaktionssitzung.

Daher hatte ich heute einen Tweet abgesetzt:

https://twitter.com/ikosom/status/304971184141910016

Die Antwort kam recht schnell von einer unserer Leserinnen: Ob es nicht unglücklich sei, per Twitter zum Teil konkurrierende Medien anzusprechen?

Ich hab mich dann gefragt: Sind Carta, Vocer, Netzpiloten und Co Konkurrenten? Wenn ja, dann wäre ja auch das durch GEZ-Gebühren finanzierte Trendblogger ein Konkurrent dieser Portale?

Einerseits könnte man das ja so denken – in der Ökonomie der Aufmerksamkeit versucht jede Plattform mehr Leser und mehr Reichweite zu erhalten. Da sind natürlich die Plattformen gewisse Konkurrenten, insbesondere wenn sie aus ähnlichen Töpfen sich finanzieren sollten. Sie sind natürlich auch Konkurrenten um Themen und Personen – die bekannte Medienjournalistin Ulrike Langer hatte bis Ende 2010 bei Carta viel geschrieben, jetzt schreibt sie eben bei Vocer.

Andererseits aber sind es doch alles Beispiele für Online-Portale, die sich ohne eigene Print-Kanäle etabliert haben. Sie sind eigentlich Verbündete für einen Medienwandel. Sie haben natürlich auch eigene Profile: Carta ist eher ein Portal für Medien- und Netzpolitik, Vocer eine Art Medienbeobachter, Meedia ist ein Branchendienst, Netzpiloten berichten über neue digitale Trends. Und es gibt sicherlich mehr und mehr Autoren, die neben ihren eigenen Blogs die Online-Portale nutzen, um auch ihre Reputation zu stärken.

Aus meiner Sicht sollten sich die Portale viel weniger als Konkurrenten verstehen, aktiv einander verlinken, gemeinsame Veranstaltungen machen. Warum das noch nicht so stark passiert, kann ich mir nur damit erklären, dass die Innenansicht eines Portals immer als erstes die anderen Online-Portale im Blick hat und sich mit ihnen vergleicht: Wer hat da schon wieder veröffentlicht? Welches Thema läuft bei denen? Wer hat mehr Follower?

IMHO sind die Konkurrenten von Vocer, Carta, Netzpiloten, Mobile-Zeitgeist und Meedia eher die großen Medienunternehmen, die sich ihre Inspiration bei den Online-Portalen holen ohne dann in ihren Artikel diese zu verlinken.

Was denkt Ihr – Konkurrenten oder Verbündete?

Update – die ersten Reaktionen trudeln ein: