Interview zu „Chancen und Herausforderungen von Crowdfunding für Filmschaffende im deutschsprachigen Raum“

Im Rahmen der Bachelorarbeit an der Fachhochschule des BFI Wien hat die Studentin Z.H. ein Interview mit Karsten Wenzlaff und Wolfgang Gumpelmaier-Mach zum Thema Film-Crowdfunding durchgeführt, das wir nun mit freundlicher Unterstützung hier im Blog veröffentlichen durften.

Z.H.: Crowdfunding gewinnt bei Filmschaffenden zunehmend an Popularität und immer mehr Filme werden dadurch (teil-)finanziert. Worauf ist dies zurückzuführen bzw. welche Vorteile hat Crowdfunding gegenüber konventionellen Finanzierungsmodellen?

Karsten Wenzlaff: Crowdfunding kombiniert die Suche nach Finanzierung mit Marketing. Gerade bei Filmen kann allein schon die Finanzierung Teil des Vertriebs sein. Als ein Beispiel von vielen kann man Holger & Hanna nennen, ein Low-Budget-Film, der über Crowdfunding als erster Liebesfilm aus Cottbus vermarktet wurde und deswegen regionale Resonanz fand.

Wolfgang Gumpelmaier-Mach: Genau. Einerseits gibt es mit Crowdfunding eine zusätzliche Film-Finanzierungsmöglichkeit, andererseits sind Filmemacher dadurch näher an ihrem Publikum und umgekehrt. Neben dem Funding und dem späteren Vertrieb setzen manche Filmschaffende auch schon im Entstehungsprozess auf die Crowd. Für den Dokumentarfilm Late Blossom Blues hat zum Beispiel der Regisseur und Produzent Wolfgang Almer während seiner Kickstarter-Kampagne die Blues- Community rund um seinen Protagonisten Leo (Bud) Welch um Film-, Ton-, Foto- Material gebeten und es haben sich wirklich ein paar Freunde und Kollegen des Musikers gemeldet und Footage beigesteuert.

Z.H.:: Wie hat sich die Einstellung zu Film-Crowdfunding in den vergangenen acht Jahren im deutschsprachigen Raum geändert?

Wenzlaff: Crowdfunding war eher gedacht für Nischenfilme und besondere Projekte, zum Beispiel die Bud Spencer-Doku auf MySherpas.

Gumpelmaier-Mach: Ja, genau. Der Filmemacher Karl-Martin Pold hat für seinen Film über Bud Spencer und seine Fans von Beginn an auf die Crowd gesetzt. Das erste war ein Blog mit dem Aufruf: “Ich möchte einen Film über Bud Spencer drehen, wer hilft mir?”. Mittlerweile ist der Film fertig, wird gefeiert und die Facebook-Seite von „Sie nannten ihn Spencer“ hat über 260.000 Fans. Eine gute Basis nach der Fertigstellung nun auch für den weiteren Vertrieb.

Wenzlaff: Das haben auch große Produktionen wie Stromberg entdeckt und mittlerweile ist die Nutzung von Crowdfunding Teil des normalen Marketing-Mixes geworden.

Z.H.: Gibt es Film-Genres, die sich besonders für Crowdfunding-Kampagnen eignen? Haben eher Mainstream- oder Arthouse-Filme bzw. fiktionale oder non-fiktionale Filmprojekte Erfolg?

Wenzlaff: Dokumentationen scheinen besser zu Laufen als fiktionale Filmprojekte, weil hier meistens eine klare Zielgruppe vorherrscht. Als Beispiel sind zu nennen die Filme von Enno Seifried auf Visionbakery, der über Lost Places in Leipzig und Umgebung Dokumentationen über Crowdfunding mehrmals finanziert hat.

Gumpelmaier-Mach: Beim Dokumentarfilm kommt hinzu, dass man viel recherchiert und Material sammelt und somit auch genug Content für Social Media und Online Medien zur Verfügung hat. Denn die laufende Begleitung und der Aufbau einer eigenen Crowd bzw. Community ist essentiell, um eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen durchzuführen.

Z.H.: Spielt es für den Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne eine Rolle, ob die Filme Langspiel- oder Kurzspielfilme sind?

Wenzlaff: Die Budgets bei Crowdfunding sind noch relativ klein, selten können sie alle Ausgaben abdecken. Insofern sind kürzere Filme einfacher zu finanzieren. Aber die Ausnahmen bestätigen die Regel, wie z.B. IronSky zeigt. In der Regel wird Crowdfunding bei Spielfilmen kombiniert mit anderen Finanzierungsarten, zum Beispiel Filmförderung.

Gumpelmaier-Mach: Insofern ist Crowdfunding immer als Komplimentär-Förderung zu verstehen. Einen ganzen Film nur dadurch zu finanzieren ist schwierig, aber nicht unmöglich. Vor allem steigen mit der Bekanntheit des Tools auch der Mut zu mehr und damit auch die Summen, die erzielt werden (können).

Z.H.: Warum werden Filmprojekte in der Regel mit dem reward-based und nicht mit dem donation-based, lending-based und equity-based Crowdfunding-Modell (teil-)finanziert?

Wenzlaff: Es gab erste Plattformen und Projekte im Bereich Crowdinvesting, aber anscheinend sind die Investoren noch nicht bereit, sich bei der Filmfinanzierung sehr stark zu beteiligen.

Gumpelmaier-Mach: Außerdem ist ein Film ein hoch emotionales Produkt und vielen Unterstützern reicht es oft dabei gewesen zu sein. Wenn man dann den Film noch früher, exklusiver oder billiger im Rahmen der rewards bekommt, dann ist das eine Zusatz-Motivation. Auf der anderen Seite wissen wohl auch viele Menschen, dass die revenues von Filmen, zumindest im Arthaus-Bereich, sehr schwierig einzufahren sind.

Z.H.: Könnte Crowdsustaining eine spannende Form der Finanzierung für Filmschaffende sein?

Wenzlaff: Ja, insbesondere zum Beispiel im Bereich der Serienfinanzierung. Die Schwierigkeit ist sicherlich, dass die Umsetzungszeiträume relativ lang sind. Crowdsustaining setzt voraus, dass die Filmemacher kontinuierlich neuen Content liefern.

Gumpelmaier-Mach: Aber so wie sich das Kommunikationsverhalten und das Nutzungsverhalten der User, des Publikums ändern, so werden sich auch die Formate ändern und anpassen müssen. Insofern bleibt es hier spannend, wie kreativ die Filmemacher da sind. Aber für mich ist da zwingend auch ein Umdenken nötig, was das Erreichen des Publikums in den unterschiedlichen Kanälen angeht. Viele sehen ja nicht mehr “normal” TV, sondern streamen via Netflix oder schauen Videos auf Youtube.

Z.H.: Welche Rolle spielen internationale, deutsche und spezialisierte Plattformen für Filmschaffende im deutschsprachigen Raum? Nach welchen Kriterien sollten Filmschaffende eine geeignete Internet-Plattform auswählen?

Wenzlaff: Mein Eindruck ist, dass viele Filmprojekte eine regionale Zuschauerschaft haben und deswegen Plattformen in Deutschland vorgezogen werden. Kickstarter und Indiegogo sind nur relevant für überregionale Themen.

Gumpelmaier-Mach: Internationale machen nur Sinn, wenn man die internationale Crowd und die Multiplikatoren zur Verbreitung der Kampagne auch mit Inhalten bedienen kann. Nur weil man in Cannes einmal ein paar Visitenkarten von Französischen, Britischen oder US-Vertrieben erhalten hat und in der Szene gut vernetzt ist, heißt das noch nicht, dass man das notwendige Publikum dort erreicht.

Z.H.: Viele Filmprojekte scheitern leider. Woran liegt das, Ihrer Meinung nach?

Wenzlaff: In der Regel, eine schlechte Vorbereitung.

Gumpelmaier-Mach: Ich denke, oft fehlt es am offenen Mindset und dass man gelernte, klassische Strukturen verlassen kann. Crowdfunding funktioniert dann super, wenn es ein Teil einer größeren Strategie ist und die Projektinhaber digital-affin sind.

Z.H.: Wie wichtig ist es, einen (Business-)Plan vorab zu haben? Finden Sie, dass Filmschaffende genügend über die Planungsprozesse (Kosten, Steuern und rechtlichen Rahmenbedingungen) informiert sind, bevor sie Ihre Kampagne starten?

Wenzlaff: Es ist wichtig, das Budget für die Kampagne gut zu planen. Man kann sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen relativ einfach informieren, zum Beispiel hat das deutsche Bundeswirtschaftsministerium dazu eine Broschüre herausgebracht. Aber auch auf crowdfundport.eu gibt es dazu Materialien.

Gumpelmaier-Mach: Ja, schon. Ich muss wissen, was ich mit meinem Film erreichen will und vor allem auch wen ich erreichen möchte. Noch immer wollen viele Filme ins Kino, aber oft ist das der falsche Ansatz. Es gab Beispiele, wo die Zielgruppe via DVD in ausgewählten Geschäften erreicht wurde und der Film nie im Kino war.

Z.H.: Ein Blick in die Zukunft: Glauben Sie, wird Crowdfunding zukünftig ein wichtiger Bestandteil der Filmfinanzierung im deutschsprachigen Raum sein?

Wenzlaff: Ja, als Teil eines Finanzierungsmix.

Gumpelmaier-Mach: Ja, allerdings müssen alle Seiten sich noch etwas mehr öffnen und auch experimentierfreundlicher sein. Und vor allem müssen Kompetenzen aufgebaut werden, damit man alle Funding-Optionen ideal verknüpfen kann.

Z.H.: Abschließend noch: Welche Tipps haben Sie für Filmschaffende, um eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne durchzuführen?

Wenzlaff: Authentisch sein, sich gut vorbereiten und mit Crowdfunding-Experten sprechen.

Gumpelmaier-Mach: Engagement zeigen, im Vorfeld eine Crowd aufbauen und viel kommunizieren. Ein schöner Spruch eines Bloggers dazu: “Kontakte. Kontakte. Kontakte. Darüber reden. Darüber reden. Darüber reden.” – das hilft.

Photo by ToastyKen

Die TOP 10+ Crowdfunding-Projekte im Film 2014

In den vergangenen Jahren haben wir als Crowdfunding-Berater viele Film-Projekte beobachtet und begleitet und bei diversen Veranstaltungen, etwa der Social Media Week Berlin oder zuletzt beim Crowd Dialog in München, zahlreiche Filmemacher kennengelernt, die ihre Filme via Crowdfunding (teil-) finanziert haben. Daher entstand die Idee, zum Jahresende eine kleine Liste unserer persönlichen Favorites aus dem Jahr 2014 zu veröffentlichen.

Dabei ging es uns weniger darum, ein Ranking zu erstellen, sondern vielmehr darum, die Vielfalt und Lebendigkeit von Crowdfunding allgemein, aber speziell im Filmbereich aufzuzeigen. Insofern ist unsere Liste nicht nach Top-Verdienern sortiert und wir beschränken uns nicht auf Projekte mit großem Medien-Hype. Dafür haben wir Projekte ausgewählt, die wir aus mindestens einem Grund erwähnenswert finden und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Hier also unsere TOP 10 FILM-CROWDFUNDING PROJEKTE 2014:

The Dreamlands

Nachdem der Filmemacher Huan Vu mit seiner H.P.Lovecraft Verfilmung „The Dreamlands“ beim ersten Crowdfunding-Versuch scheiterte, startete er noch einmal mit einer Kombination aus reward-based Crowdfunding auf Indiegogo und equity-based Crowdfunding auf der eigenen Webseite durch. Mit Erfolg: knapp EUR 150.000 sammelte er auf diese Weise von den Fans ein, die nun zur Produktion des Fantasy-Klassikers verwendet werden.

Fonotune

Auf einen Indiefilm freue ich mich besonders: Fonotune. Diese „electric fairytale“ konnte via Kickstarter über USD 42.000 einsammeln. Der Film mischt verschiedene Elemente aus japanischem Kino, Grafikdesign, Comics und Musik und ist „ein ungewöhliches Roadmovie, in dem wir drei sehr unterschiedliche Charaktere auf ihrer episodenhaften Odyssee am letzten Tag vor dem Weltuntergang begleiten“, verriet mir Toby Fleischer, einer der Produzenten, im Interview auf www.socialfilmmarketing.com. Dass es beim Crowdfunding angenehme Nebeneffekte gibt, beweist auch der Umstand, dass aufgrund der Kickstarter-Kampagne das deutsche Kultlabel Rapid Eye Movies die Verleihrechte für den Film erworben hat.

Leo Bud Welch Documentary Movie

Der Linzer Filmemacher Wolfgang Almer hat vor wenigen Wochen mit den Dreharbeiten zu seinem Dokumentarfilm über den US-Blues Musiker Leo Welch begonnen, der dieses Jahr im Alter von 82 Jahren sein Debütalbum veröffentlichte. Für die Realisierung benötigten er und seine Kollegen noch das nötige Kleingeld und weil öffentliche Förderungen und andere Finanzierungswege zu lange auf sich warten ließen, haben sich Wolfgang und sein Team für Crowdfunding entschieden. Ein paar Tipps für seine Kickstarter-Kampagne hat sich Wolfgang im Vorfeld in meinem Online-Crowdfunding-Workshop geholt und letztendlich konnte er die Kampagne zum Leo “Bud” Welch Documentary Movie erfolgreich abschließen.

Nowitzki. Der perfekte Wurf

Eine Neuerung im Bereich des Film-Crowdfundings gab es dieses Jahr mit dem Film „Der perfekte Wurf„, einer Doku über den Basketball-Star Dirk Nowitzki. Der Film wurde nämlich über die lending-based Crowdfunding-Plattform Zencap teil-finanziert. Innerhalb von nur einem Tag kamen EUR 100.000 in Form von Kleinkrediten für das Projekt zusammen. Den 72 Kreditgebern des Crowdfunding-Projekts „Der perfekte Wurf“ wurde dafür eine Rendite von 5,51%  versprochen.

Lena Love

Mit CineDime ging 2014 auch die erste Crowdinvesting-Plattform für Filme in Deutschland online. Das erste Projekt Lena Love kann aktuell noch unterstützt werden und liegt bei knapp 20%. Dabei wird sich mit dem Crowdfunding-Erfolg oder Misserfolg zu diesem Jugendthriller auch zeigen, ob und wie sich equity-based Crowdfunding im Filmbereich hierzulande etabliert kann. Denn neben CineDime steht mit Filmkraut eine weitere Plattform in den Startlöchern und für beide bleibt zu hoffen, dass der Start ins Film-Crowdinvesting mit Erfolg gekrönt ist.

On the Bride’s side

Von diesem italienischen Projekt habe ich erst vor Kurzem gehört, aber der Film schaffte es dennoch in meine Bestenliste. Denn das Projekt „Io sto con la sposa“ erreichte nicht nur eine beeindruckende Summe von über EUR 98.000 auf Indiegogo, sondern überzeugt vor allem auf Grund seiner Geschichte. Der Dokumentarfilm erzählt von der Reise fünf fliehender Palästinenser und Syrier, die über Lampedusa nach Milan kommen. Dort wird ihnen von zwei Italienern geholfen, ihr Reiseziel zu erreichen: Schweden. Ihre Tarnung: eine Hochzeitsgesellschaft. Was hier leicht amüsant klingt, hat durchaus ernsten Charakter. Vor allem weil die Filmemacher mit der Veröffentlichung ihres Films 15 Jahre Haft riskierten. Chappeau!

Geschichten hinter vergessenen Mauern

Enno Seifried hat 2012 mit seinem Team den ersten Teil seines Dokumentarfilms „Geschichten hinter vergessenen Mauern“ via Crowdfunding finanziert und war vom Zuspruch und Support überwältigt. Ein Jahr darauf folgte Teil 2, auch hier kam das Geld aus der Crowd. Aber weil die Fans mehr wollten und auch die Recherche-Arbeiten weiteres Material zu Tage brachten, entschied sich Enno dazu, einen dritten Teil zu drehen. Auf der Crowdfunding-Plattform Visionbakery sammelt er dafür über EUR 22.000 ein, um seine zeitgeschichtliche Film-Trilogie zu beenden.

Iron Sky – The Coming Race

Der finnische Kultfilm Iron Sky gilt ja als DER crowdgesourcte Film schlechthin. Mit einer Mischung aus Crowdfunding, Merchandising-Einnahmen und klassischen Produzentengeldern wurde Teil 1 2012 fertiggestellt und in die Kinos gebracht. Bei „The Coming Race“ setzt das Team nun erneut auf die Crowd: eine Crowdinvesting-Kampagne war bereits erfolgreich und brachte über EUR 260.000, davor gab’s eine reward-basierte Crowdfunding-Aktion, mit der über EUR 182.000 eingesammelt werden konnten. Aktuell funden Regisseur Timo Vuorensola und seine Kollegen erneut. Dieses Mal geht’s um EUR 500.000, fast 85% sind bereits erreicht. Ich bin gespannt, ob sich das „Freikaufen“ durch die Crowd auf die – vor allem humoristische – Qualität von Teil 2 auswirken wird.

Augenhöhe – Film und Dialog

Ein spannendes Projekt aus Deutschland ist der Film Augenhöhe, in dem es darum geht, „wie wir im 21. Jahrhundert leben und arbeiten wollen: selbstbestimmt, eigenverantwortlich, wertschätzend, respektvoll – kurz: „artgerecht“ und auf Augenhöhe“. Der Film „zeigt lebendige Beispiele dafür und gibt Pionieren der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts eine Stimme.“, so die Beschreibung zum Crowdfunding auf Startnext. Dabei soll das Projekt nicht nur als Film erscheinen, sondern die Macher entwickeln daneben Veranstaltungsformate, „die ZuschauerInnen des Films miteinander in Dialog bringen sowie Materialien und Methoden, die den Wandel im eigenen Unternehmen unterstützen können.“ Das fanden viele Menschen zeitgemäß und unterstützten den Film mit über EUR 52.000.

Tour International Danubien

Daniel Weißbrodt hat ein Buch veröffentlicht. Und zwar eine Reise-Reportage durch alle zehn Anrainerstaaten der Donau. Weil ihn das Thema „Donau“ fasziniert, macht er nun als Quereinsteiger einen Film über die Tour International Danubien, die längste Paddelfahrt der Welt, die durch acht Länder geht. Er war mit der Kamera dabei und hat seinen Dokumentarfilm mittels Crowdfunding finanziert.

Argentiniens geraubte Kinder

In meinem Crowdfunding-Workshop beim Crowd Day 2014 in Köln war Jenny Hellmann eine der TeilnehmerInnen. Sie und ihre Kollegin Regina Mennig standen zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Start ihrer Crowdfunding-Aktion zu „Algo mío – Argentiniens geraubte Kinder„, einer Doku über die Opfer der argentinischen Diktatur: Kinder von damals Verfolgten, die bei Militärfamilien aufwuchsen und 30 Jahre später ihre wahre Identität entdecken. Mittlerweile ist der Film mit Hilfe der Crowd finanziert und die beiden arbeiten an der Fertigstellung.

Where to, miss?

Auch Where to, miss? ist ein Dokumentarfilm, der via Crowdfunding realisiert werden konnte. Neben der interessanten Thematik des Filmes – Frauen auf der Suche nach Gleichberechtigung – hat mich vor allem die Film-Webseite inklusive integrierter Crowdfunding-Funktionalität begeistert. Mit der Producerin Bianca Laschalt habe ich deswegen ein Interview geführt, in dem ich einige interessante Dinge erfahren habe. Das Interview gibt’s hier: Dokumentation über die ersten Taxifahrerinnen in Indien.

New Films on the Block

Sechs Filmemacher des Abschlussjahrgangs der unabhängigen Filmschule filmArche Berlin schließen sich zusammen und crowdfunden als New Films on the Block gemeinsam ihre Abschluss-DVD. Ich finde das Projekt deswegen spitze, weil man dabei auch ein bisschen hinter die Kulissen blicken kann und ich die Idee super finde, sich zu einem Team zusammenzuschließen, um gemeinsames Crowdfunding zu betreiben.

Das war’s. Wir hoffen, ihr habt den einen oder anderen Film für euch entdecken können. Es gibt natürlich noch viele andere Filme, die dieses Jahr unser Interesse geweckt haben und ihr dürft sie uns gerne in den Kommentaren nennen 😉 Für all jene, die 2015 eine Crowdfunding-Kampagne planen und natürlich für alle anderen Film-Interessierten haben wir abschließend noch ein paar Lese-Tipps:

Wir wünschen einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Crowdfunding Jahr 2015!

Crowdfunding/Crowdinvesting für Filmprojekte beim Crowddialog 2014

CrowdDialog 2014Am 20. November findet in München der Crowd Dialog 2014 statt, Deutschlands größte Crowd-Konferenz. In 3 Themen-Tracks werden sich die über 60 Experten in Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden gemeinsam mit den Teilnehmern den Themen CrowdSourcingCrowdInnovation und CrowdFunding nähern. Auch wir von ikosom sind natürlich mit dabei und hosten unter anderem eine Panel-Diskussion zum Thema „Crowdfunding und Crowdinvesting für Filmprojekte„. Als Diskussionsteilnehmer konnten wir folgende Branchen-Experten gewinnen:

Jakob M. Erwa: Der in Berlin lebende Österreichische Regisseur wurde mit seinem Langfilm-Debüt Heile Welt (2007) unter anderem mit dem Großen Diagonale-Preis ausgezeichnet. Den 90-minütigen Arthouse-Psychothriller HOMESICK hat der Filmemacher nun frei und unabhängig von herkömmlicher Sender- und Förderpolitik selbst produziert und dafür eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die im Oktober 2013 mit knapp 12.000 Euro abgeschlossen werden konnte. Mittlerweile ist der Film fertig und wird gerade bei diversen Festivals eingereicht. Kinostart ist voraussichtlich 2015.

Huan Vu: Mit The Dreamlands möchte der Regisseur einen Fantasy-Klassiker des Autors H.P.Lovecraft auf die Leinwand bringen. Eine erste Crowdfundig-Kampagne im reward-based Bereich scheiterte leider. Kurz darauf gingen der Filmemacher und sein Team aber erneut mit einer Kampagne online, allerdings mit einen geänderten Plan: einem Mix aus Crowdfunding und Crowdinvesting, letzteres über die eigene Film-Webseite abgewickelt. Mit Erfolg. Insgesamt konnten durch diese Mischung über 190.000 Euro von der Crowd eingesammelt werden.

Christoph Mathieu: Der Filmjournalist und Drehbuchautor arbeitete im Hintergrund bereits an mehreren Crowdfunding-Aktionen mit und beobachtet das Thema seit einiger Zeit. Mittlerweile ist er bei Rushlake Media tätig, eine Firma, die sich auf den digitalen Vertrieb von Filmen spezialisiert hat. Auch in diesem Zusammenhang spielt Crowdfunding eine immer größere Rolle, wie uns Christoph Mathieu im Vorfeld zum Panel verraten hat.

Hard Facts zum Crowd Dialog 2014:

Datum: 20. November 2014

Zeit: 9:00 bis 18:00 Uhr

Ort: IHK München, Orleansstraße 10

Tickets: Anmeldung zum CrowdDialog

Facebook-SeiteCrowdDialog

Facebook-Event: CrowdDialog 2014

 

Hard Facts zur Film-Session:

Zeit: 16:00 bis 16:30 Uhr

Moderation: Wolfgang Gumpelmaier (ikosom)

SponsorCineDime, Deutschlands erster Film-Crowdinvesting-Plattform

 

Wir freuen uns auf euer Kommen!

Weitere Informationen zum Thema gibt’s in unserer Studie „Crowdfunding im Film – Crowdfunding als Alternative Finanzierungsmöglichkeit für Filmproduktionen in Deutschland„.

Spannende Interviews zu Crowdsourcing und Crowdfunding-Projekten im Filmbereich finden Sie zudem regelmäßig im SocialFilmMarketing-Blog, darunter auch Interviews mit den Panel-Teilnehmern sowie dem Sponsor:

Crowdfunding im Film wird auch in Deutschland immer relevanter

Erfolgreichste Film-Crowdfunding-Projekte im Kino

Vor einigen Wochen feierte Stromberg – Der Film in den deutschen Kinos Premiere. Mittlerweile haben über 1 Million Menschen den Film auf der Leinwand gesehen und das ist „crowdfuntastisch“, wie es Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst in einer kleinen Grußbotschaft formuliert. Und zwar nicht nur für die Filmemacher selbst, sondern auch für alle Crowd-Investoren. Über 3300 Menschen halfen 2011 mit, das Projekt real werden zu lassen und innerhalb einer Woche war die 1 Million Euro Marke geknackt. „Seit dem ersten Kinobesucher wurde 1 Euro pro verkauftem Ticket für die Rückführung der Investoreneinlagen angesammelt. Das Beste aber ist: ab dem 1.000.001. Besucher haben die Investoren nicht nur ihr Geld zurückverdient, sondern machen auch einen Gewinn – denn von jedem weiteren verkauften Ticket geht ein Anteil von 0,50 € an die Investorengemeinschaft und wird sechs Monate nach Filmstart erstmals zusammen mit der Einlage ausbezahlt.“, heißt es auf der Webseite zum Film.

In den USA ging in der vergangenen Woche ein noch erfolgreicheres Crowdfunding-Projekt an den Kino-Start: Veroncia Mars. Mit über 5,7 Millionen Dollar ist es das größte Film-Crowdfunding-Projekt auf Kickstarter. Im Unterschied zu Stromberg wurden die Unterstützer aber nicht an den Einnahmen beteiligt, sondern erhielten exklusive Prämien, etwa eine Einladung zu einem Veronica Mars-Fan Event während der San Diego Comic Con, eine Einladung zur Premiere in Los Angeles oder New York oder sogar eine Spezial-Vorführung in einem Kino in deiner Nähe. Das Schöne an diesem Crowdfunding-Erfolg ist, dass der Rechteinhaber Warner Bros. sich dazu entschieden hat, den Film gleichzeitig im Kino und On-Demand zu veröffentlichen – eine Praktik, mit der kleinere Studios bereits seit Jahren experimentieren. Durch Crowdfunding ermöglichte Innovationen halten also mittlerweile selbst bei großen Hollywood-Produktionen Einzug.

Crowdfunding in der deutschen Filmbranche 2013

Mittlerweile ist Crowdfunding auch im deutschsprachigen Film angekommen. Das zeigt unter anderem eine Infografik, die Anfang der Jahres im CrowdsourcingBlog.de veröffentlicht wurde. Knapp ein Viertel aller Crowdfunding-Projekte auf den Plattformen Startnext, Visionbakery, wemakeit, Inkubato, Indiegogo, Kickstarter oder Pling sind demnach Film-Projekte, deren Einnahmen machen rund ein Drittel an der Gesamtsumme deutschsprachiger Projekte aus.

Dass Crowdfunding nicht nur von Stars initiiert werden muss, um erfolgreich zu sein, das habe ich in meinem Gastbeitrag im UPLOAD-Magazin vor einigen Wochen versucht hervorzuheben. Auch im dieswöchigen Interview mit der wochenwebschau ist mir die Frage nach Erfolgskriterien wieder gestellt worden. Meine (leider sehr kurze) Antwort dazu seht ihr im Video unten. Zusammengefasst braucht es aber vor allem viel Engagement, eine gute Vorbereitung und eine aktive Community. Denn nur mit einem bestehenden Netzwerk lässt sich ein Crowdfunding-Projekt in die Gänge bringen.

Apropos Netzwerk, vor einigen Wochen erfolgte die Gründung des German Crowdfunding Network, dem Branchenverband der deutschsprachigen Crowdfunding Szene. Innerhalb des GCN gibt es verschiedene Taskforces zu unterschiedlichen Themen, etwa auch die Taskforce Filmfinanzierung und öffentliche Kulturförderung. Darin beschäftigen wir uns damit, auf welche Weisen sich Crowdfunding und das traditionelle Förderwesen annähern und sich gegenseitig befruchten können. Jeder, der sich in dieser Taskforce mit seinen Erfahrungen und Wünschen einbringen möchte, ist herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf euch!

Crowdlounge #09: „Crowdfunding und Storytelling: Wie Crowdfunding Filmemachern und Journalisten helfen kann, ihr Publikum zu erreichen“

wetek.logoFür Journalisten und Filmproduzenten kann Crowdfunding ein Mittel sein, um schnell und unkompliziert eine Finanzierungslücke zu schließen. Darüber hinaus kann Crowdfunding auch genutzt werden, um das Netzwerk zu erweitern und neue Kontakte zu erschließen, zum Beispiel bei Dokumentarfilmen und investigativen Recherchen, die sich mit Themen befassen, für die es vielleicht keine Filmförderung gibt oder sich kein Verleih findet oder kein Verleger, der bereit ist eine Geschichte zu finanzieren. In der Crowdlounge werden Projektmacher sich vorstellen, die eigene Crowdfunding-Projekte durchgeführt haben und die aus dem Bereich Film und Journalismus kommen.

Wann: 2. Dezember, 17.30 Uhr – 18.30 Uhr (Einlass ab 17.00 Uhr)
Wo: Deutsche Kinemathek, Potsdamer Straße 2, Berlin

Gäste:

Samuel Perriard (http://wemakeit.ch/projects/schwarzer-panther)
Anke Schiemann (http://www.indiegogo.com/projects/i-heart-berlin-film)
Daniela Ramin (http://www.startnext.de/maulwurfn)
Peppa Meissner (http://www.inkubato.com/en/projekte/bar25)

Link zum Facebook-Event: http://www.facebook.com/events/267913690023756/

Link zum Meetup: http://www.meetup.com/Crowdfunding-Germany/events/152812202/

Link zur Anmeldung via Eventbrite: https://www.eventbrite.de/e/crowdlounge-09-crowdfunding-und-storytelling-tickets-9394981643?ref=estw

WeTeK / ARTWert und ikosom führen mit der Crowdlounge eine regelmäßige, interaktive Veranstaltungsreihe rund um das Thema Crowdfunding durch. Die Crowdlounge richtet sich an alle an Crowdfunding Interessierten sowie an konkrete Crowdfunding-Projekte, die Fragen haben oder ihr Projekt vorstellen möchten. Sie findet, oft auch mit weiteren Partnern wie der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, in Berlin und Brandenburg statt und informiert anhand von individuellen Crowdfunding-Erfahrungsberichten und Expertengesprächen zu verschiedensten Fragestellungen rund um dieses Thema.

Im Anschluss daran findet der Zukunftsdialog der Senatsverwaltung Berlin statt:

Wann: 2. Dezember 2013, 18.30 Uhr
Wo: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

Crowdfunding: Die Masse macht´s? – Wenn Viele die Ideen von Einzelnen finanzieren

Unter diesem Titel lädt die Landesinitiative Projekt Zukunft und das Inforadio rbb erneut zum Zukunftsgespräch ein.

Alle für einen, das ist das Prinzip von Crowdfunding. Welche Chancen liegen in dieser neuen Finanzierungsform für Kunst und Kultur? Denn besonders für Künstler und Kreative ist Crowdfunding eine willkommene Möglichkeit, ihre Werke unabhängig von Labels, Verlagshäusern oder Produktionsfirmen zu veröffentlichen. Sichert Crowdfunding nun also die unabhängige Kulturproduktion? Und welche Chancen eröffnen sich für den Journalismus und kulturelle Projekte aus der Interaktion mit der eigenen Zielgruppe? Für den Journalismus hat sich bereits die Erkenntnis ergeben, dass die öffentliche Bereitschaft, Geld für gute Informationen auszugeben, durchaus vorhanden ist. Und auch in den Bereichen Film und Musik zeigt sich, dass viele besondere Projekte auf diesem Weg eine Chance haben, realisiert zu werden, die bei traditionellen Produktionsfirmen nicht finanziert wurden.

Man könnte annehmen, Crowdfunding sei die Lösung aller Probleme. Doch immer häufiger wird Crowdfunding auch als Marketinginstrument verwendet, um bereits im Vorfeld möglichst viel Aufmerksamkeit für die Produkte zu generieren und sich die Einbeziehung der potentiellen Käufer zu Nutze zu machen. So lautet zumindest der Vorwurf von Kritikern in Richtung prominenter Künstler.

Was hat es also mit Crowdfunding auf sich und wo liegen die Chancen und Perspektiven dieses neuen Finanzierungsmodells für den künstlerischen und kulturellen Bereich? Sichert es die unabhängige Kulturproduktion oder schafft es neue Abhängigkeiten?

Diese und weitere Fragen sollen im 65. Zukunftsgespräch mit folgenden Gästen diskutiert werden:

Sebastian Esser ist Journalist und Gründer von Krautreporter.de, einer Crowdfunding-Plattform für Journalisten, die Anfang 2013 gelauncht wurde und auf der seitdem zahlreiche Projekte erfolgreich finanziert worden sind.

Barbara Fischer ist seit vielen Jahren Fundraiserin, Kulturmanagerin und seit April 2012 für Wikimedia Deutschland als Kuratorin für Kulturpartnerschaften tätig.

Tanja Dückers ist Autorin und Journalistin. Sie lebt in Berlin und schreibt regelmäßig Essays für Zeitonline und engagiert sich dabei für gesellschaftspolitische Themen.

Anke Schiemann ist Regisseurin des Films I (HEART) BERLIN, für dessen Postproduktion sie auf der Plattform Indiegogo Geld sammelte. Der Film begibt sich von Berlin nach den USA. Dorthin sind in den letzten 250 Jahren mehr als 7 Millionen Deutsche ausgewandert und gründeten an verschiedenen Orten ihr eigenes Berlin.

Karsten Wenzlaff ist Gründer und Geschäftsführer des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien (Ikosom). Er ist Crowdfunding-Experte und Verfasser der ersten europäischen Crowdfunding-Studie und der ersten Studie, die sich mit Crowdfunding in Deutschland beschäftigt hat.

Moderation:

Harald Asel, Inforadio vom rbb
Publikumsfragen werden vor der Veranstaltung gesammelt, so dass die Zuschauer interaktiv in die Gestaltung der Diskussion einbezogen werden. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung unter projektzukunft@ariadne-an-der-spree.de wird gebeten.

Ablauf

ab 17:00 Uhr Einlass

17:30-18:30 Crowdlounge zum Thema Filmfinanzierung
(Veranstalter: Ikosom, WeTek / ArtWert)

18:30-18:45 Getränkepause

18:45-19:00 Vorstellung der neuen Crowdfunding-Plattform

19:00-20:30 Zukunftsgespräch

ab 20:30 Get Together

Eine Veranstaltung der Berliner Landesinitiative Projekt Zukunft bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung in Zusammenarbeit mit Inforadio (rbb).

Das Podiumsgespräch wird aufgezeichnet und am Sonntag, den 15.12. 2013 um 11.05 Uhr (Wdh 21:05 Uhr) im Rahmen der Sendereihe Forum im Programm von Inforadio (93,1 MHz) ausgestrahlt.

Crowdfunding als Beispiel für Networking

Vor einigen Monaten wurde ich von Juliane Block gefragt, ob ich nicht ein paar Informationen zu Crowdfunding für ein Buchprojekt ihres Professors an der HFF Potsdam-Babelsberg zum Thema „Networking“ beisteuern möchte. Natürlich habe ich zugesagt, vor allem weil ich es spannend fand, Crowdfunding aus eben diesem Blickwinkel zu beleuchten. Mittlerweile ist das Buch von Dr. Klaus-Dieter Müller erschienen, es trägt den Titel Erfolgreich Denken und Arbeiten in Netzwerken: Networking als Kulturtechnik. Im Klappentext heißt es dazu:

 „Das Zusammenleben der Menschen hat sich verändert und erfordert entsprechende Verhaltensweisen. Wo Gewissheiten verloren gehen, muss gleichwohl etwas existieren, was die Gemeinschaft zusammen hält. Dieses verbindende Element ist das Netz in all seinen personalen (haptischen) und auch digitalen Formen bis hin zum Crowd Funding. Netze sollen einen Nutzen haben für die Karriere, das Einkommen und für den sozialen Status. Nutzen, Zweck und Wert sind darum drei wesentliche Elemente der Netzwerkarbeit. Klaus-Dieter Müller legt dabei besonderen Wert auf die menschlichen Aspekte von Networking. Dahinter steht ein von ihm vertretenes Menschenbild, nämlich das Selbst als Dreh- und Angelpunkt seines Wirkens in der Welt. Die Identität des Individuums wird zu einem Problem der gesellschaftlichen Moderne. Es kommt nun darauf an, den Zusammenhang zwischen Selbst und Netz zu erkennen. Der Autor liefert viele Tipps, Hinweise und Erfahrungsberichte dazu, wie der Zweck und Nutzen eines Netzwerks mit den eigenen Befindlichkeiten und der Stellung in der Welt in Übereinstimmung zu bringen sind. Netzwerkarbeit ist eine Kulturtechnik, ähnlich wie Lesen und Schreiben, sie kann Gegenstand von Unterricht, Training und Beratung sein.​“

Erfreulicherweise hat Dr. Müller viele meiner Inputs in sein Buch übernommen und sich dafür auch extra bedankt (siehe Bilder unten). Vor allem geht er darin auf einige meiner Erfahrungen mit Filmprojekten ein, darunter das Bud Spencer Dokumentarfilmprojekt, Chi l’ha visto, Homophobia, aber auch Iron Sky oder Water makes money als Beispiele für D.I.Y.-Crowdfunding (also Projekte, die ohne die Nutzung einer Crowdfunding-Plattform auskommen). Auch diverse ikosom-Publikationen werden darin zitiert, unter anderem die Crowdfunding-Studie 2011.

mueller2 mueller1

„Dieser kleine gedankliche Ausflug zeigt, wie vielfältig das Thema Netzwerken ist“, schreibt Dr. Müller als abschließenden Satz zum Thema Crowdfunding. Ich denke, das spricht ebenso für Crowdfunding selbst, denn auch hier sind die Möglichkeiten und Nutzungsansätze mannigfaltig. Als ikosom setzen wir uns (fast) täglich dafür ein, eben diese Ansätze sichtbar zu machen und auf ihre Umsetzbarkeit hin zu analysieren und weiterzugeben. Insofern freut es uns, wenn das Thema in Beiträgen wie jenem von Dr. Müller thematisiert und an eine breite, möglicherweise neue Zielgruppe weitergereicht wird. Danke.

Crowdlounge #04 „Erfolgreich crowdfunden in Brandenburg – Crowdfunding als alternative Finanzierungsmöglichkeit“

BMWi-InitiativeKKW-logo4cWenn es um die Finanzierung von Projekten geht, stellen Projektemacher, Kulturschaffende und kreative Existenzgründer derzeit keine Frage so häufig wie die nach dem Erfolg von Crowdfunding: Was genau ist dieses neuartige Finanzierungsmodell? Was braucht man, um erfolgreiches Crowdfunding auf die Beine zu stellen? Wie kann ich meine Zielsumme sicher erreichen? Welche Plattformen gibt es und welche ist die Geeignetste für mein Projekt? Wie viel Zeit muss ich einplanen?
Um diese und noch mehr Fragen zu beantworten, führen die Veranstalter ikosom und das Regionalbüro Berlin, Brandenburg des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes eine interaktive Veranstaltungsreihe zum Thema Crowdfunding in Berlin und Brandenburg durch.

kreatives-brandenburg-logoNach erfolgreichem Start in Berlin und Potsdam ist nun Cottbus an der Reihe.

Die Crowdlounge #04 ist am 20. Februar 2013 von 18:30 – 20:00 Uhr zu Gast im quasiMono, Erich-Weinert-Straße 2 in 03044 Cottbus und informiert in lockerer Atmosphäre über die verschiedenen Erfolgsfaktoren von Crowdfunding als alternative Finanzierungsform.

Karsten Wenzlaff (Geschäftsführer und Gründer von ikosom – Institut für Kommunikation in sozialen Medien) wird den Abend moderieren. Er ist Herausgeber der ersten deutschen Crowdfunding-Studie und Autor diverser Crowdfunding-Handbücher. Im quasiMono spricht er mit dem erfolgreichen Crowdfunder Erik Schiesko: Erik ist Cottbuser Projektinitiator, Nachwuchs-Regisseur und spätestens seit seinem Debüt-Film „Blaue Stunde“, welcher im Jahr 2011 seine Premiere feierte, den meisten in der Region bekannt. Momentan steht er mit seinem Team kurz vor der Premiere seines zweiten Kinospielfilms „Holger & Hanna [und der ganze kranke Rest]“. Die Finanzierung für die Produktion und die Präsentation des Vorhabens realisiert er u.a. erfolgreich durch ein Crowdfunding-Projekt auf startnext.de

Interessant ist die Veranstaltung nicht nur für Filmemacher sondern auch Architekten, Musiker, Fotografen, Designer, Veranstalter, Autoren, Erfinder, Künstler bzw. für all jene, die in der Region kreative, politische oder gemeinnützige Projekte umsetzen wollen und die sich über die individuelle Finanzierung fern von Sponsoring, Spendensammeln und öffentlicher Förderung informieren bzw. austauschen möchten. Das erste Album der Nachwuchsband, eine Fotoausstellung von Schülern oder Umsetzungsvorhaben für Bürgergärten – die Liste möglicher Projekte ist lang und vielfältig. Deshalb steht an diesem Abend in lockerer Lounge-Atmosphäre vor allem der persönliche Erfahrungs- und Informationsaustausch im Mittelpunkt. Wir würden uns sehr freuen Sie an diesem Abend persönlich als Gast begrüßen zur dürfen.

Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung bis zum 19.02.2013 bei Nelly Holjewilken:

Spontan-Crowdfunding-Beratung für dein Filmprojekt

Wie im letzten Blogbeitrag angekündigt, veranstalten wir kommende Woche eine kostenlose Crowdfunding-Session für Filmemacher auf der Social Media Week. Vor Ort wird es verschiedene Möglichkeiten geben, sich als angehender Projektinhaber zum Thema zu informieren. In meiner Einführung gibt’s einen kurzen Input zu den Grundlagen des Crowdfundings, anschließend erzählen erfolgreiche Crowdfunder bei einer Paneldiskussion über ihre Erfahrungen, danach kann man uns beim Movie-Crowdfunding Speeddating in 20-Minuten Gesprächen um Rat fragen.

Da wir bei ikosom immer wieder Anfragen für konkrete Beratungsgespräche in Berlin erhalten und meine Session erst um 17:30 beginnt, habe ich mich spontan dazu entschlossen, am Dienstag zwischen 9:30 bis 15:00 einstündige Beratungsgespräche anzubieten. Dabei stehen fünf Slots zur Verfügung, die nach dem first come – first served Prinzip vergeben werden.

  • SLOT 1: 09:30 – 10:30
  • SLOT 2: 10:45 – 11:45
  • SLOT 3: 12:00 – 13:00
  • SLOT 4: 13:15 – 14:15
  • SLOT 5: 14:30 – 15:30

KOSTEN:
Eine Stunde Beratung: € 100,- Wer zwei Stunden bucht, erhält die zweite Stunde zum halben Preis, also zwei Stunden um € 150,-.

ANMELDUNG:
verpflichtend bis Montag 24.09.2012 – 21:00 unter gumpelmaier@ikosom.de

ORT:
Den Ort gebe ich hier als Update in den kommenden Tagen noch bekannt.

Die Projekte müssen übrigens nicht zwingend mit dem Thema Film-Crowdfunding zu tun haben und können auch generell aus dem Kreativbereich kommen.

Crowdfunding-Session für Filmemacher auf der Social Media Week

Kommende Woche veranstalten wir auf der Social Media Week in Berlin eine Session zum Thema „Crowdfunding für Film“ und laden euch dazu herzlich ein. Nach einer kurzen Einführung in die Welt der alternativen Filmfinanzierung spreche ich im Rahmen einer Paneldiskussion mit erfolgreichen Crowdfundern über ihre Beweggründe, ihre Strategien, ihre Erkenntnisse und Learnings. Angehende Projektinitiatoren sollen dabei wertvolle Tipps für die Planung und die Durchführung ihrer Crowdfunding-Kampagne erhalten. Nach einer kurzen Pause stehen sowohl ich als auch die Panelisten für ein Movie-Crowdfunding Speeddating zur Verfügung und geben in kurzen face-to-face Gesprächen (ca. 20  Minuten) weitere wertvolle Crowdfunding-Hinweise.

PANELISTEN:

  • Nana Rebhan: Mit Welcome, Goodbye entsteht eine abendfüllende Dokumentation über Tourismus in Berlin. Auf startnext sammelte Nana Anfang des Jahres über € 10.000 ein und steckt derzeit mitten in den Dreharbeiten. Der Film soll im Frühjahr 2013 fertig werden, geplant ist eine Kinoauswertung und die Bespielung diverser Filmfestivals.
  • Dietmar Post, play loud! Productions: Franco’s Settlers ist ein Filmprojekt zur Geschichte der Franko-Diktatur in Spanien und im Genre des investigativen, historischen Dokumentarfilms angesiedelt. Der Film wurde über die spanische Crowdfunding-Plattform Lanzanos finanziert und steht kurz vor der Fertigstellung.
  • Alex Weimer, MovieBrats Films & Animation: ASTERNAUTS ist eine Sci-Fi Komödie, die Anfang September 2012 gedreht wurde und sich zurzeit auf Festivaltournee befindet. Der Film erzählt von dem Kleinstadtfarmer Earl und seinen kindischen Bruder Joel, die ein recht eintöniges Leben auf ihrer texanischen Farm führen. Bis eines Tages ein mysteriöses Objekt aus dem Weltall auf ihr Weideland kracht und ihren besten Bullen und die Milchkuh tötet… Crowdfunding auf Kickstarter und Startnext, erreichte Zielsumme gesamt: rund € 20.000

DATUM:
Dienstag, 25. September 2012

ABLAUF:
17:30 – 18:00: Einführung
18:00 – 19:00: Panel-Diskussion
19:00 – 19:10: Pause
19:10 – 20:30: Einzelgespräche

ORT:
Naherholung Sternchen, Berolinastrasse 7

TEILNAHME:
Kostenlos bei vorheriger Anmeldung

TWITTER-HASHTAG:
#SMWBFUNDFILM

FACEBOOK-EVENT:
Crowdfunding-Session für Filmemacher auf der Social Media Week

UPDATE 1:

Wer sich lieber in Einzelgesprächen über sein Projekt mit mir austauschen möchte, hat am Dienstag die Möglichkeit dazu. Siehe: Spontan-Crowdfunding-Beratung für dein Filmprojekt

UPDATE 2:

Konrad Lauten der Crowdfunding-Plattform Inkubato wird ebenfalls vorbeikommen und beim Movie-Crowdfunding Speeddating seine Erfahrungen aus Sicht eines Plattform-Betreibers mit euch teilen.

Heute auf www.ununi.tv: Crowdfunding for films

Vergangene Woche wurde die Google+ Funktion Hangouts On Air auch in Deutschland und Österreich freigeschalten. Ein Feature, das das Team von ununi.tv bereits sehnsüchtig erwartet hat, da es dem Hangout-Betreiber ein direktes Streaming auf YouTube ermöglicht. Heute Abend starten wir, in Kooperation mit dem K3 short film festival, die erste „On Air“-Session zum Thema: Crowdfunding for filmmakers. Dabei ist nicht nur das Livestreaming ein Experiment, auch das Setting wird spannend: Denn der Vortrag wird direkt in einen Kinosaal in Udine übertragen. Dort sitzen Filmemacher aus Österreich, Italien und Slowenien, die anschließend über ein Saalmikro Fragen stellen können. Beginn ist um 19:00 Uhr, den Livestream kann man direkt auf der ununi.tv-Sessionseite mitverfolgen. Mit dem Hashtag #crowdfundingK3 und/oder #ununitv können Fragen in den Hangout gestellt werden.

 

Crowdfunding-Film-Seminar in der Webinar-Variante und als Angebot für Filmfestivals

Am 6. Juli findet unser Seminar zum Thema Crowdfunding im Film statt. Wir haben dazu trotz der kurzen Vorlaufzeit viele positive Rückmeldungen erhalten – danke dafür!

Allerdings kam auch das Feedback, dass die Film-Produzenten bzw. deren Mitarbeiter eher ein Webinar als ein Präsenzseminar buchen möchten. Außerdem wurden wir gebeten, sehr konkret auf einzelne Projektideen einzugehen. Wir haben uns daher entschieden, das Seminar am Freitag als Webinar anzubieten, das wie folgt strukturiert ist:

  • 10-12 Uhr: Hintergründe zum Film-Crowdfunding
  • 12-13 Uhr: Pause
  • 13-15 Uhr: Beratungsgespräche (in der Gruppe)

Die Kosten für das Webinar betragen insgesamt 150 Euro (netto), der erste oder der zweite Teil kann für 100 Euro (netto) auch einzeln gebucht werden. Die Buchung muss bis Mittwoch, den 4. Juli 2012 über das Formular unten erfolgen.

Desweiteren wurden wir von einigen Film-Festivals angefragt, den Film-Crowdfunding-Workshop speziell für Festival-Teilnehmer anzubieten. Gerne kommen wir diesem Bedarf nach und schicken Ihnen auf Anfrage ein unverbindliches Angebot. Einen Überblick über unsere bisherigen Workshops oder Podiumsdiskussionen zum Thema finden Sie hier: FMX (Stuttgart), digitalfilmcamp (Berlin), International Festival of Computer Arts (Maribor), Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest, DOK Leipzig, Greenscreen Festival Eckernförde, Dokville Ludwigsburg, Civil Media Salzburg, Diagonale Branchentreff, Filmfestival Sevilla, Filmfest-Hamburg, Filmfestival Ethocineca, Filmfestival Wien, Unerhört! Musikfilmkongress. Für etwaige Fragen stehen wir jederzeit via E-Mail zur Verfügung: Wolfgang Gumpelmaier und Karsten Wenzlaff .

UPDATE 3. Juli:

Um am Webinar teilnehmen zu können, benötigen Sie ein Headset und eine stabile Internet-Verbindung, optional Webcam. Vor dem Webinar am Freitag erhalten Sie (nach bestätigter Anmeldung) von uns via E-Mail einen Link zum Online-Seminarraum, den Sie via Browser öffnen können.

 

[contact-form-7 id=“3643″ title=“Bestellung Crowdfunding Film Workshop“]

ununi.tv-Session: Merchfunding – Ein neuer Ansatz im Film-Crowdfunding

Eine Gruppe junger Filmemacher hat eine neue Plattform zur Finanzierung von Filmprojekten gestartet: indieKraut.com.

Kommenden Mittwoch, 27. Juni ab 10 Uhr, spreche ich in einer ununi.tv-Session mit Jessy und Juliane von indieKraut.com über ihren Ansatz des Merchfundings, die Beweggründe zur Realisierung einer eigenen Plattform und ihre Visionen für indieKraut.com. Außerdem wird Milad aus der Schweiz dabei sein und diese neue Funding-Möglichkeit aus seiner Sicht als Filmemacher kommentieren.

Er ist zugleich auch technischer Moderator der Session und wird diese aus der Schweiz starten. Das bedeutet, dass wir erstmals das Live-Streaming via Google+ Hangouts On Air anbieten werden. Den Stream könnt ihr wie immer auf der Session-Seite mitverfolgen. Falls ihr Fragen an Jessy und Juliane habt, könnt ihr diese gerne während der Session auf Twitter & Facebook oder im Vorfeld hier im Blog stellen.

Gemeinsam mit dem Institut für Medienpolitik veranstaltet ikosom ein Seminar zum Crowdfunding im Film. Inhalte und Buchung hier: Seminar-Beschreibung

Workshop „Crowdfunding als alternative Finanzierungsmöglichkeit für Filme – Marketing, Social Media, Rechtliches“

UPDATE (02/07/2012): Der Workshop wird in Form eines Webinars durchgeführt. Mehr Infos dazu hier: Crowdfunding-Film-Seminar in der Webinar-Variante und als Angebot für Filmfestivals

Während Crowdfunding für Independent-Filme sich schon durchgesetzt hat und für kleinere Produktion schon jetzt eine ernstzunehmende Ergänzung zur klassischen Filmfinanzierung ist, so wird Crowdfunding für größere Produktionen bisher vor allem aus Marketingzwecken eingesetzt.

In einer Studie haben wir Crowdfunding als Filmfinanzierung untersucht. Dabei wurde deutlich, dass es vor allem im Bereich des Zusammenspiels Crowdfunding, digitalen Distributionsmodellen im Film und öffentlicher Filmförderung zahlreiche neue Entwicklungen gibt.

Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien hat sich daher entschlossen, in enger Kooperation mit dem Institut für Medienpolitik, einen Workshop anzubieten, der sich mit dem Thema ausführlich beschäftigt. Continue reading „Workshop „Crowdfunding als alternative Finanzierungsmöglichkeit für Filme – Marketing, Social Media, Rechtliches““

Crowdfunding als Alternative zur klassischen Filmfinanzierung

Crowdfunding im Filmbereich hat im vergangenen Jahr im deutschsprachigen Raum an Bedeutung gewonnen. Kaum ein Festival verging, auf dem nicht im Rahmen eines Branchentreffens über die Möglichkeiten, Risiken und Chancen dieser alternativen Projektfinanzierung diskutiert wurde. Noch sind etablierte Produzenten und Filmemacher skeptisch gegenüber dem “Phänomen” Crowdfunding, da sich durch die offene und transparente Kommunikation im Crowdfunding-Prozess gewohnte Rollen und Abläufe in der Filmproduktion verschieben.

Mit der Studie “Crowdfunding im Film – Alternative Finanzierungsmöglichkeiten bei Deutschen Filmproduktionen” legt das Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) nun die erste umfassende Bestandsaufnahme von Crowdfunding im Film vor.

Die Studie zeigt: Crowdfunding ist nicht nur eine Alternative in finanzieller Hinsicht. “Immer mehr Akteure im Filmbusiness begreifen Crowdfunding als Teil eines Paradigmenwechsels, der sich mit Hilfe neuer Medien und Kommunikationskanäle in den Bereichen Produktion, Marketing, Finanzierung und Vertrieb von Filmen vollzieht. Crowdfunding ist nicht nur reines Finanzierungsinstrument, sondern ermöglicht vor allem auch den Aufbau einer Community und dient der nachhaltigen Kommunikation mit den Fans”, so Wolfgang Gumpelmaier, Herausgeber der Studie und ikosom-Experte zum Thema Crowdfunding im Film. Continue reading „Crowdfunding als Alternative zur klassischen Filmfinanzierung“

CAPITAL C – Crowdfunding mit Kickstarter auf ununi.tv

Timon Birkhofer dreht einen Dokumentarfilm über Crowdfunding mit dem Titel „CAPITAL C – how the crowd liberates itself“ und möchte sein Vorhaben konsequenterweise via Crowdfunding finanzieren. Dazu hat er sich die US-Plattform Kickstarter ausgewählt, die voranging amerikanische Projekte präsentiert.

Welche Mühen er davor auf sich genommen und was er daraus gelernt hat, wird er mir (und euch) morgen in einem ununi.tv-Interview verraten. Die Session trägt den Titel Kickstarter: Warum und wie? (Crowdfunding #01) und ist Auftakt der ikosom-Crowdfunding-Reihe, die ab sofort im monatlichen Rhythmus stattfinden soll.

Als Social Media Moderatoren werden sich Leonie und Patrick um eure Anliegen auf Twitter, Facebook und Google+ kümmern und eure Fragen direkt im Hangout an Timon richten. Gerne könnt ihr Fragen auch hier als Kommentar hinterlassen, wir werden diese morgen gerne an Timon weiterleiten.

Der Hashtag zur Session ist #ununitv

Digital Film Camp 2012 – Crowdfunding im Film (Keynote)

Am 14. und 15. Februar 2012 findet in der home-base in Berlin paralell zur Berlinale das Digital Film Camp statt, das sich mit Crowdfunding im Film beschäftigt. Wir werden von ikosom aus dort eine Keynote gemeinsam mit Wolfgang Gumpelmaier halten, welche die wichtigsten Trends beim Crowdfunding im Film vorstellt.  Ausserdem werden wir unsere Publikationen im Bereich Crowdfunding vorstellen. Tickets sind noch erhältlich.

Hier schon mal die Slides:

Studienreihe Crowdfunding: Neue Publikationen für Musik und Film veröffentlicht

Eines der wichtigsten Forschungsfelder für ikosom war im vergangenen Jahr das Thema Crowdfunding, insbesondere als alternative Finanzierungsform in der Kreativwirtschaft. Regelmäßig erheben wir die Daten der Crowdfunding-Plattformen und geben einen Überblick über die Entwicklung des Marktes. Dabei arbeiten wir auch immer mit Studierenden zusammen, die den Datensatz nutzen, um ihre Forschungsfragen zu

Aus diesem Grund haben wir die Crowdfunding-Studienreihe begonnen. In der Studienreihe veröffentlichen wir die Abschlussarbeiten von Studierenden zum Thema Crowdfunding.

Den Auftakt macht die Arbeit „The Power of the Crowd“ von Svenja Mahlstede, die an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim studiert hat. Ihre Arbeit untersucht Crowdfunding für Musiker und Bands. Unter anderem hat sie die verschiedenen Musik-Crowdfunding-Plattformen (‚Fanfunding‘) untersucht und sie mit den nicht-spezialisierten Plattformen verglichen (hier bestellen).


Die zweite Ausgabe der Studienreihe befasst sich mit der Filmfinanzierung. Marie Ebenhan von der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg wird im März 2012 erscheinen. In ihr beleuchtet Marie Ebenhan die öffentliche Filmförderung und darin eingebettet Crowdfunding als Möglichkeit, diese Filmförderung zu ergänzen oder zu umgehen (hier bestellen).

Weitere Ausgaben der Studienreihe werden sich mit anderen Aspekten des Crowdfundings beschäftigen. Wer uns ein Thema vorschlagen will, kann sich gerne bei uns melden.

Crowdfunding im Film – Veranstaltung auf der Social Media Week

Am 19.9.2011 werden wir auf der Social Media Week ein Diskussionspanel zum Thema Film-Crowdfunding organisieren:

Movie crowdfunding is growing fast. Already a large number of independent movies, shorts, and documentaries have been financed on platforms such as Kickstarter, Indiegogo or some of the German crowdfunding platforms, such as Inkubato.

Learn how you can utilize this tool from a panel of industry and crowd-funding experts, and filmmakers, who have successfully crowd-funded their films discuss ways of raising resources.

Panelists:
– Oliver Damian (27 Films, Producer of “Iron Sky”)
– Daniel Saltzwedel (Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH, Förderreferent Dokumentar- und Spielfilm)
– Konrad Lauten (Owner of the Crowdfunding Platform inkubato.com)
– Daniel Böhme (Independent Filmmaker “13 Steps”)
– Amanda Grosche (Open Media Foundation)
– Karsten Wenzlaff (ikosom)

Davor werden wir mit Marie Ebenhan (HFF „Konrad Wolf“) aktuelle Zahlen zum Thema Film Crowdfunding präsentieren.

Seminar „Crowdfunding für Filmemacher“

Als unabhängiger Filmemacher kann Crowdfunding ein wichtiger Baustein sein, um sich eine Fanbase aufzubauen und Freunden sowie Fans das Gefühl zu geben, für dich und dein Projekt wichtig zu sein. Doch oft stellt sich die Frage: „Wie geh‘ ich’s an?“.

Antworten darauf entwickeln wir gemeinsam mit Wolfgang Gumpelmaier am 13.08.2011 in einem intensiven Erfahrungsaustausch in Berlin!


Wolfgang Gumpelmaier
ist selbstständiger Berater im Bereich „Neue Medien“, Blogger und Vortragender und beschäftigt sich seit über zwei Jahren mit dem Thema „Crowdfunding“.

„A year without rent“

Der US-Filmemacher und erfolgreiche Crowdfunder Lucas McNelly wird im Zuge seines Projekts „A Year Without Rent“ nach Europa kommen. Lucas McNelly wird seinen Film „Blanc de Blanc“ am Sonntag im Eiszeit Kino in einer (öffentlichen) Matinee vorführen werden.

Es wird übrigens auch einen Live-Stream geben, da bereits einige Kollegen aus den USA Interesse angekündigt haben, dass sie auch dabei sein wollen!

Programm

– Termin (Seminar): Samstag, 13. August 2011
– Uhrzeit: 14:00 – 18:00 Uhr
– Ort: Eiszeit Kino, Zeughofstr. 20, 10997 Berlin
– Inhalte:

Einführung in „Crowdfunding für unabhängige Filmemacher“ (Begriffsbestimmung, Vorbereitung, Ablauf, Plattformen, Funktionsweise, Beispiele, Erfolgsfaktoren etc.): Wolfgang Gumpelmaier (AUT);

Erfahrungsberichte und Tipps von erfolgreichen Crowdfundern: Lucas McNelly (USA) + Überraschungsgast (GER)

– Ablauf:
14:00 bis 14:30 – Begrüßung und Vorstellungsrunde
14:30 bis 16:00 – Vortrag Wolfgang Gumpelmaier und Erfahrungsbericht
16:00 bis 16:30 – Erfahrungsbericht „Überraschungsgast“
16:30 bis 17:00 – Erfahrungsbericht Lucas McNelly
16:30 bis 18:00 – Projektvorstellungen der Teilnehmer und Diskussion/Fragerunde

– Filmvorführung: Sonntag, 14. August 2011, 11:00 Uhr, Eiszeit Kino

Wer daran teilnehmen will, kann über Mysherpas an dem Crowdfunding-Seminar sich anmelden.

A Year Without Rent – Per Crowdfunding zum Filmpraktium

Wolfgang Gumpelmaier war während seines Studiums der Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Uni Wien als Filmkritiker und Journalist, anschließend in den Bereichen Interne Kommunikation und Online-Marketing tätig. 2010 gründete er »gumpelMEDIA – agentur für kommunikation und neue medien« und unterstützt Filmemacher, Unternehmen, Startups, Künstler, Kulturbetriebe und Privatpersonen hinsichtlich der Einbindung »Neuer Medien« in ihre Kommunikationsstrategie.

Lucas McNellys »Year without Rent« gilt bereits jetzt als eine der herausragendsten Crowdfunding-Kampagnen in 2011. Der amerikanische Filmemacher plant, ein ganzes Jahr auf »Tour« zu gehen, um andere bei ihren Filmprojekten zu unterstützen. Um sich dieses experimentelle Praktikum leisten zu können, sammelte er auf der Plattform kickstarter binnen weniger Wochen Spenden und Sponsorings von mehr als $12.000.

24 Stunden vor Kampagnenende fehlten McNelly noch rund $7.800. Es sah so aus, als würde er das Projekt nicht erfolgreich abschließen können. Denn auch bei kickstarter werden die Beträge erst von den Konten
der Sponsoren abgebucht und auf das Konto des Projektinitiators transferiert, wenn die Zielsumme erreicht wird.

Letztlich beendete  McNelly seine Kampagne jedoch mit $12.178 von 243 Unterstützern. Ausschlag gebend dafür waren mehrere Faktoren, wie er im Interview für filmtiki erklärte:

» Arbeitet im Team
» Findet Influencer und Multiplikatoren
» Vergesst traditionelle Medien
» Behandelt alle Spender gleich
» Haltet eure Fans auf dem Laufenden
» Auch einfache Prämien wirken
» Findet Eure wahren Fans
» Baut Euch im Vorfeld eine Community auf
» Unterschätzt den Zeitaufwand nicht
» Und nicht zuletzt: Entwickelt eine coole Kampagne

Wenn Ihr alle diese Ratschläge bedenkt, habt Ihr gute Chancen, Eure Kampagne erfolgreich abzuschließen. In diesem Sinne möchte ich Euch noch einen letzten Rat geben: Bleibt authentisch!

Dieser Text entstammt dem Handbuch Crowdfunding, das weitere Texte zum Thema Crowdfunding enthält. Es kann im Publikationsverzeichnis bestellt werden. Ebenso ist eine ausführliche Version des Textes auf www.gumpelmaier.net erschienen.

Wolfgang Gumpelmaier war während seines Studiums der Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Uni Wien als Filmkritiker und Journalist, anschließend in den Bereichen Interne Kommunikation und Online-Marketing tätig. 2010 gründete er »gumpelMEDIA – agentur für kommunikation und neue medien« und unterstütztFilmemacher, Unternehmen, Startups, Künstler, Kulturbetriebe und Privatpersonen hinsichtlich der Einbindung »Neuer Medien« in ihre Kommunikationsstrategie.