Vorgestellt – Crowdfunding-Projekt “Die Bildung und das Netz”

Für Netzpiloten habe ich mir das Crowdfunding-Projekt „Die Bildung und das Netz“ genauer angesehen und mich mit dem Initiator Martin Lindner unterhalten.  Mittlerweile ist das unterste Crowdfunding-Ziel erreicht. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! Das Projekt läuft noch gut eine Woche und die Möglichkeiten der Ausgestaltung in Richtung professionelle Hilfe bei Design und Satz sind fast grenzenlos!

Das Interview mit Martin Lindner können sich Interessierte auch hier im ikosom-Blog zu Gemüte ziehen:

Bildung und Lernen verändern sich gerade tiefgreifend, aber wie genau? Wir wissen es noch nicht recht, aber Martin Lindner möchte mit dem Crowdfunding-Projekt “Die Bildung und das Netz” untersuchen, welche Rolle die Digitalisierung dabei spielt und welche das Netz. Im Interview mit Kristin Narr erklärt Lindner, dass das Buch nicht für Fachleute und Insider bestimmt ist, sondern ein Sachbuch für alle werden soll, die sich Gedanken über Bildung machen. Continue reading „Vorgestellt – Crowdfunding-Projekt “Die Bildung und das Netz”“

Digitale Kollaboration im Kontext des Lernens – Voraussetzungen, Herausforderungen und Nutzen

Innerhalb der Co:llaboratory-Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ haben sich Jörg Eisfeld-Reschke und Kristin Narr, gemeinsam mit Lisa-Maria Kretschmer, mit digitaler Kollaboration beschäftigt. Der Text ist im Abschlussbericht der Initiative erschienen und wird nun auch im ikosom-Blog veröffentlicht. Darüber hinaus sprachen die Autoren in der Reihe „Fachgespräche on Air“ über ihre Arbeit und Ergebnisse (Link zur Aufzeichnung).

Jörg Eisfeld-Reschke, Lisa-Maria Kretschmer, Kristin Narr

Gemeinschaftliches Lernen, also das gemeinsame und zielgerichtete Lernen, Denken und Arbeiten in einer Gruppe, ist Kollaboration. Und Kollaboration ist gemeinschaftliches Lernen, da die beteiligten Personen sich in einem Prozess des Austausches und der Reflexion befinden.

Dem Kollaborationsbegriff liegt die aus dem Lateinischen (collaborare) stammende Bedeutung „zusammenarbeiten“ zugrunde. Davon ausgehend ist Kollaboration definiert als Zusammenarbeit von Individuen auf Basis einer Kooperation und geschaffenen Koordinations- und Kommunikationsvoraussetzungen unter Berücksichtigung der organisationalen und persönlichen Kontexte. Jede Kollaboration beruht auf Kooperation, der gemeinsame Absprachen und Konventionen zugrunde liegen, die die Zusammenarbeit regeln. Je nach Koordinationsgrad (Organisations- strukturen, Standardisierung von Produkten, Prozessen und Qualikationen) und Kommunikationskonventionen (synchron/asynchron, Feedbackschleifen) kann die Kollaboration verschiedene Intensitätsgrade annehmen (vgl. Behm 2009).

Menschen streben seit jeher danach, sich mit anderen zusammenzuschließen und gemeinsam aktiv zu werden. Nicht dieses Streben nach Kollaboration ist neuartig, sondern die Vielfalt an Technologien, dieses Vorhaben zu realisieren: Mittels technologischer Werkzeuge schließen wir uns mit neuer Leichtigkeit mit bekannten und unbekannten Personen zusammen – und das unabhängig von Ort und Zeit. Findet die Zusammenarbeit mit digitalen Medien und in (teil-)virtuellen Umgebungen statt, spricht man von digitaler Kollaboration.

Digitale Medien haben keinen Selbstzweck: Durch sie sind wir in der Lage, Umgebungen nach unseren Bedürfnissen zu kreieren und für unsere Zwecke in Gebrauch zu nehmen. Sie werden also je nach Kontext mit unterschiedlichen Zielsetzungen eingesetzt und können sowohl eine Erweiterung der Offlinezusammenarbeit als auch eine Plattform für alle gemeinsamen Arbeitsprozesse darstellen.

Bei der Betrachtung digitaler Zusammenarbeit stehen oftmals konkrete Werkzeuge und Instrumente im Vordergrund. Die Fragen sind vorrangig praxisorientiert und konzentrieren sich auf geeignete Anwendungen. Die Tools, Instrumente und Formen digitaler Kollaboration sind zweckgebunden und stehen in bestimmten Zusammenhängen. Daher rückt eine intensivere und übergeordnete Beschäftigung der damit verbundenen Voraussetzungen, Herausforderungen und Nutzen in den Mittelpunkt dieser Betrachtung.

Voraussetzungen digitaler Kollaboration

Kollaboration – analog wie digital – basiert auf einem positiven Menschenbild, das die Fähigkeit und Bereitschaft zu vertrauen, zu sozialem Denken und zu einem kollektiven Miteinander umfasst. Hinzu kommen der Wunsch und die Zustimmung, mit anderen zusammenzuarbeiten, mit ihnen zu teilen sowie die eigenen Arbeitsprozesse an den Bedürfnissen einer Gruppe auszurichten. Die Motivation dafür basiert auf einer individuellen Überzeugung, dass durch diese Form Zusammenarbeit effektiver und geeigneter erfolgen kann.

Um im digitalen Umfeld kollaborieren zu können, müssen zunächst die technischen Voraussetzungen geschaffen, Hardware zur Verfügung gestellt und ein gemeinsamer Zugang zu Instrumenten bereitgestellt werden. Je nach Intensität der digitalen Kollaboration sind auch der Zugang und die Bearbeitung derselben Arbeitsversion für die Zusammenarbeit notwendig.

Ausgehend von dieser funktionierenden technischen Infrastruktur können Verantwortungs- und Zuständigkeits-, aber auch Abhängigkeitssysteme neu ausgestaltet werden. Digitale Kollaboration ermöglicht dem Einzelnen und der Gruppe die Möglichkeit, selbstbestimmt und selbstverantwortlich im eigenen Tempo zusammenzuarbeiten. Sie setzt aber gleichzeitig eine gemeinsame Arbeitsorganisation und definierte Zuständigkeiten und Absprachen des Einzelnen und der Gruppe voraus. Das durch technische Veränderungen angestoßene Überprüfen klassischer Strukturen und die davon ausgehende Reorganisation von Gruppen ermöglicht die Veränderung von Hierarchien und je nach Intensität der Kollaboration das Testen neuer Abläufe und Formen der Zusammenarbeit.

Dies setzt jedoch voraus, dass die Gruppenmitglieder über individuelle Kompetenzen im Umgang mit digitalen Umgebungen und Instrumenten verfügen. Sowohl die Fähigkeiten zur Bedienung digitaler Instrumente als auch das notwendige Verständnis wird zumindest im geringen Maße vorausgesetzt. Für jene Personen, die in digitaler Kollaboration noch ungeübt sind, stellt sich im Besonderen die Herausforderung, einen Umgang mit dem potenziellen Informationsüberfluss und der Beschleunigung des Austauschens zu finden.

Digitale Kollaboration versetzt den Einzelnen und u.U. die Gruppe in eine stetige Reflexion über den eigenen Arbeitsprozess – ob bewusst oder unbewusst. Das meint zum einen, dass Einzelne sich als Bestandteil innerhalb eines gemeinsamen Prozesses wahrnehmen und sich in ihre Rolle und Aufgabe einfinden, und zum anderen, dass gängige Mechanismen, beispielsweise persönliche Vorgehensweisen, hinterfragt und möglicherweise aufgegeben werden.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass zu den Voraussetzungen digitaler Kollaboration zählt, Arbeitsprozesse an den gemeinsamen Bedürfnissen auszurichten und zu verhandeln. Neben den technischen Voraussetzungen (z.B. Hardwareaus- stattung, Internetzugang, Zugang zu digitalen Instrumenten) müssen auch soziale Faktoren (z.B. Verantwortung, Zuverlässigkeit, Kompromissbereitschaft) gegeben sein. Auf der individuellen Ebene setzt digitale Kollaboration die Fähigkeiten voraus, die digitalen Instrumente für sich in den Gebrauch nehmen zu können, gleichermaßen für andere nutzbar zu machen und den eigenen Arbeitsprozess durch die Wahrnehmung bzw. die Teilhabe an anderen Arbeitsprozessen zu reflektieren.

Herausforderungen digitaler Kollaboration

Wie bereits deutlich wurde, ist der Einsatz digitaler Instrumente in Kooperation und Kollaboration voraussetzungsreich für die beteiligten Personen und die Strukturen, in denen sie agieren. Anders als bei neuen Gruppen, die ohnehin gemeinsame Ver- abredungen für die Zusammenarbeit treffen müssen, fallen die Veränderungskosten für bestehende Gruppen deutlich ins Gewicht. Bestehende Arbeitsprozesse müssen übertragen und auf die Notwendigkeit von Anpassungen an den digitalen Workflow hin untersucht werden.

Die Heranführung an die Nutzung digitaler Instrumente geht in der Regel einher mit Fortbildungen und Übungen, welche die Kapazitäten zumindest in der ersten Zeit binden. Eine Gruppe wird erst dann wieder eine hohe Effzienz erreichen, wenn alle Mitglieder ein ausreichend hohes Anwendungsniveau erreicht haben. Andernfalls ist die Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

In der Regel beschränkt sich der Einsatz digitaler Medien nicht auf ein einzelnes Instrument, sondern auf ein Set an Instrumenten, deren Verwendung zunächst auf- einander abgestimmt werden muss. Für die Sicherstellung einer gemeinsamen und effzienten Verwendung werden zusätzliche Ressourcen in einer Moderation gebun- den, die zu einem gemeinsamen Verständnis, einer einheitlichen Nutzungsweise und aufeinander abgestimmten Prozessen führen soll.

Das deutsche Urheberrecht sieht vor, dass dem Urheber eines Werkes bzw. einer geistigen Schöpfung jegliche Rechte vorbehalten sind. Für den Fall, dass mehrere Personen an einem Werk beteiligt sind, gelten sie laut Urheberrechtsgesetz § 8 Abs. 2 als Miturheber. Änderungen am gemeinsamen Werk sind nur mit Zustimmung der Miturheber zulässig. Diese dürfen jedoch ihre Einwilligung zur Veröffentlichung, Verwertung oder Änderung nicht wider Treu und Glauben verweigern. Vor dem rechtlichen Hintergrund scheint es unabdingbar, weitergehende Vereinbarungen hinsichtlich der Weiterverwendung in Kollaboration entstandener Werke zu treffen.

Zu Recht werden beim Einsatz digitaler Instrumente Befürchtungen einer möglichen Verhaltens- und Leistungskontrolle laut. Überarbeitungsverläufe und Zeitstempel machen die Überprüfung und Zuordnung von Aktivitäten – wer trägt wann und wie viel bei – vermeintlich einfach. Diese Annahme ist insofern berechtigt, dass zumindest eine soziale Leistungskontrolle auch im digitalen Raum stattfindet. Für eine tatsächliche Leistungskontrolle sind die Nutzungsdaten digitaler Instrumente keinesfalls ausreichend. Sie können stets nur jenen kleinen Ausschnitt der Aktivitäten darstellen, die in gemeinsamen Instrumenten stattfinden. Für eine formale Einbeziehung digitaler Nutzungsdaten wäre ohnehin eine Mitbestimmungspflicht bindend sicherzustellen.

Nutzen digitaler Kollaboration

Selbst wenn eine Reihe von strukturellen, technologischen und sozialen Voraussetzungen erst geschaffen werden müssen, deren Etablierung Ressourcen bindet, kann sich diese Investition langfristig auszahlen.

Die Technologien erleichtern nicht nur die Vernetzung mit bekannten und unbekannten Personen, sondern anschließend ebenfalls – sobald neue organisationale Strukturen geschaffen und Zuständigkeiten geklärt sind – die Koordination gemeinsamer Aktivitäten. Gruppeninterne Kommunikation und Absprachen werden vereinfacht, da jeder potenziell über den Zugang zu relevanten Informationen verfügt und so Zeitverlust durch umständliche Kommunikationsschleifen minimiert wird. Nicht nur Kosten für Arbeitsräume und (Informations-)Transaktionen sinken, auch Frustration über Missverständnisse und dadurch entstehende Mehrarbeit kann vermieden werden.

Selbst inhaltlich zeichnen sich Vorteile ab – Stichwort: kollektive Intelligenz. Hat sich ein Team gebildet, stehen die individuellen Erfahrungen, das Wissen und Know-how zentral gebündelt zur Verfügung. ldeen können in Echtzeit mitgeteilt und durch das Feedback der Gruppe unmittelbar weiterentwickelt werden. Ein kurzes Nachfragen oder selbst nur die Kommunikation über einen Sachverhalt löst Denkblockaden und die eigene Argumentationslogik wird schon während des Entwicklungsprozesses auf die Probe gestellt. Durch die Vernetzung von Denken und Arbeiten kann eine Gruppe die Entstehung, Entwicklung und die konkrete Umsetzung von Ideen und Projekten von Beginn an gemeinsam erleben und so im Prozess miteinander und voneinander lernen.

Dies fördert nicht nur eine positive Teamdynamik, auch auf individueller Ebene wirkt diese Art der Zusammenarbeit motivierend. Zum einen wird durch die Möglichkeit – oder mehr noch Aufforderung – zur Partizipation der Einzelne in dem Gefühl bestärkt, dass die eigene Meinung gefragt ist und er auf das Gelingen eines gemeinschaftlichen Projekts tatsächlich einen Einfluss hat. Zum anderen sind aufgrund des transparenten Entstehungsprozesses Entscheidungen nachvollziehbar und stoßen somit potenziell auf mehr Verständnis und Akzeptanz.

Weiterhin ist – gegeben sei der technische Zugang – im digitalen Umfeld eine hier- archiefreiere Zusammenarbeit möglich. Im Analogen können ab einer bestimmten Gruppengröße die Mitglieder nicht mehr direkt interagieren. Um Aufgaben mit einer großen Anzahl an Beteiligten zu realisieren, ermöglichen klassische Management- und Kontrollstrukturen Kommunikation und Koordination mit möglichst geringem Aufwand. Mittels neuer Technologien lässt sich nun die Organisation dezentral auf vielen Schultern verteilen, wodurch traditionelle hierarchische Organisationsstrukturen obsolet werden. Die Möglichkeit, dabei anonym zu bleiben, verschafft zudem zu Beginn der Zusammenarbeit eine Freiheit, sich als Gleicher unter Gleichen zu bewegen. Nicht Alter, Geschlecht, Rang und Ethnizität stehen im Mittelpunkt. Viel- mehr erlangt man in der Gruppe im Laufe der weiteren Kollaboration Status und Anerkennung durch das stärkste Argument.

Je nach Intensität wird durch digitale Kollaboration die Effektivität von (Lern-)Prozes- sen gesteigert: durch die zentrale Bündelung von individuellen Erfahrungen, Wissen und Know-how, durch eine vereinfachte dezentrale Organisation und Koordination sowie durch eine hohe Motivation in der Gruppe und auf persönlicher Ebene durch die Chance auf Einflussnahme auf Entscheidungen und deren Transparenz.

Abschließende Betrachtung

Die analysierten Voraussetzungen für digitale Kollaboration, die Herausforderungen und der Nutzen digitaler Instrumente machen deutlich, dass es sich um ein viel- schichtiges und komplexes Phänomen handelt. Ein Phänomen, das aufwendig und ressourcenbindend ist. Die Herausforderungen sind bestimmt durch Umstellungen und Veränderungen der Arbeits- und Lernprozesse. Dennoch oder gerade deswegen stecken in digitaler Kollaboration Potenziale, die sich langfristig für den Menschen und die Gemeinschaft auszahlen.

Dabei geht es nicht darum, analoge durch digitale Instrumente zu ersetzen, sondern unterschiedliche Möglichkeiten je nach Kontext und Umgebung sinnvoll und gewinnbringend einzusetzen und nutzbar zu machen.

Das Bekannt- und Bewusstmachen der Herausforderungen und lösungsorientiertes Herangehen sind dabei die Schlüssel, die digitale Kollaboration ermöglichen. Dafür ist es nötig, die unterschiedlichen Voraussetzungen und Fähigkeiten positiv einzubinden und nutzbar zu machen, den Einzelnen als Teil der Gruppe mit Aufgaben und Zuständigkeiten zu verstehen und eine stetige Reflexion der Arbeitsprozesse anzustreben.

Im vermeintlichen Widerspruch – gemeinschaftlich individuell lernen – liegt der große Nutzen digitaler Kollaboration. Die gemeinsame Ausgestaltung des Weges, begleitet durch Aneignung und Reflexion von Instrumenten und Umgebungen, führt zu einem Miteinander- und Voneinanderlernen unter allen Beteiligten.

Quellen und weiterführende Literatur

Behm, Astrid (2009): Ein formaler Rahmen zur Beschreibung von Kollaborationssituationen im Softwareentwicklungsprozess – Umgebungsparameter als Auswahlkriterien für CSCW-Werkzeuge. Dissertation. Universität Karlsruhe. Online verfügbar unter: http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/1000011862, Stand: 12.03.2013.

Eine Studie der Forschungsgruppe Kooperationssysteme an der Universität der Bundeswehr München liefert Erkenntnisse zu Zusammenarbeitskontexten, Intensitätsstufen von Kollaboration sowie dem eingesetzten Werkzeugmix.
Denner, Jonathan/Koch, Michael (2012): Digitale Team-Zusammenarbeit in jungen, innovativen Unternehmen – Eine qualitative Interview-Studie. Online verfügbar unter:http://www.soziotech.org/digitale-team-zusammenarbeit-in-jungen-innovativen-unternehmen-eine-qualitative-interview-studie/, Stand:16.02.2013.

Warum aus sozialpsychologischer Sicht das Lernen in Gruppen zu einer höheren Motivation führt und welche Rahmenbedingungen für Gruppenprozesse geschaffen werden müssen, wissen Dieter Frey und Martin Inle, Professoren für Sozialpsychologie.
Frey, Dieter/Inle, Martin (Hrsg.) (2008): Theorien der Sozialpsychologie. Soziales Lernen, Interaktion und Gruppenprozesse: Gruppen-, Interaktions- und Lerntheorien. Band 2. Bern/Göttingen: Huber.

Clay Shirky beschreibt, wie und warum durch digitale Kollaboration Aufgaben schneller, effizienter und hierarchiefreier gelöst werden können. Shirky, Clay (2008): Here Comes Everybody. The Power of Organizing Without Organization. New York: Penguin Books.

James Surowiecki begründet, warum Gruppen bessere Entscheidungen treffen als Individuen. Er stellt Problemtypen und Voraussetzungen zur erfolgreichen Problemlösung in Gruppen dar und illustriert seine theoretischen Denkanstöße mit Praxisbeispielen aus Unternehmen, Märkten und Demokratie.
Surowiecki, James (2005): The wisdom of crowds. London: Abacus.

 

Co:llaboratory-Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ stellt Abschlussbericht vor

Am Montag, den 8.04. stellen die Expertinnen und Experten der Initiative “Lernen in der digitalen Gesellschaft – offen, vernetzt, integrativ” ihren Abschlussbericht vor.

Die Präsentation findet  von 12:00 bis 13:30 Uhr im  Base_camp (Mittelstraße 51-53, 10117 Berlin) statt.

Um konkrete Einblicke in die Themen des Expertenkreises zu bekommen, steht im Mittelpunkt der Berichtspräsentation ein besonderes Highlight: Die Initiativen-Experten Hannes Klöpper (iversity) und Markus Deimann (FernUniversität in Hagen) diskutieren zum Thema “Massive Open Online Courses: Hype oder Heilsbringer?” – Ein Streitgespräch mit Augenzwinkern über Ursprünge, Auswirkungen und Entwicklungspotenziale von Open Courses, Moderation: Jöran Muuß-Merholz

Anschließend folgt der Austausch über die Ergebnisse und die Weiterarbeit der Expertinnen und Experten.

Erste Einblicke sind in der Tagungsbroschüre als Vorabversion des Berichts zufinden.

Die Anmeldung ist über das Rückmeldeformular (Link) möglich.

Ikosom hat mit David Röthler, Jörg Eisfeld-Reschke und Kristin Narr viel zu dieser Initiative und der Publikation beigetragen und wir freuen uns sehr auf die Abschlusspräsentation!

Bloggen und der Generationskonflikt

„Kannst Du mal kurz einen Blogpost dazu schreiben?“ Wieso löst dieser Satz bei mir immer so eine Abneigung aus? Schließlich bin ich ein Teammitglied von ikosom: Wir beschäftigen uns mit Social Media, und da sollte es ja nun nichts Selbstverständlicheres geben, als ab und zu einen kurzen Text für den Blog zu schreiben. „Bloggen ist eine Generationsfrage“ habe ich daher letztens auf Jörg Eisfeld-Reschkes berechtigte Nachfrage geantwortet. Und mir damit zwar den damaligen Blog-Auftrag erspart, dafür aber versprechen müssen, dass ich mich mit eben diesem Thema in einem Blogpost auseinandersetze. Na prima, da hab ich mir ja was eingebrockt…

Hat Bloggen wirklich etwas mit dem Lebensalter zu tun? Dass Medienkonsum und -nutzung im allgemeinen als generationsabhängig angesehen werden, ist nichts Neues. Unzählige Studien beschäftigen sich damit, wer in welchem Alter wie lange welche Arten von Medien nutzt. Und es ist nur logisch, dass die Generation der „digital natives„, die von kleinauf mit digitalen Medien aufgewachsen ist, diese statistisch gesehen auch mehr nutzt als Menschen, die erst im Erwachsenenalter zum ersten Mal mit dem Internet in Berührung kamen. Wenn das so einfach ist, dann ist die Sache klar: Ich bin Jahrgang 1967, ich war schon im Teenageralter, als ich das erste Mal vor einem Computer saß (und was war das damals für ein Monstrum!), und als ich meinen ersten eigenen Computer kaufte, war ich längst Studentin, und auf dem Bildschirm blinkten mir giftig orange DOS-Zeichen entgegen. Ich bin also ein waschechter „digital immigrant“, so etwas wie die ikosom-Oma. Und ich setze mich zwar mit Begeisterung und großem Interesse mit Social Media auseinander – aber wieso sollte ich mich wohl dabei fühlen, selbst Blogposts zu schreiben?

Und dann recherchiere ich ein wenig und muss feststellen, dass es zahlreiche bekannte Blogger gibt, die in etwa in meinem Alter sind. Stefan Niggemeier zum Beispiel ist nur gut 2,5 Jahre jünger als ich, Johnny Haeussler ist drei Jahre älter und der US-Blogger Jeff Jarvis mit Jahrgang 1954 sogar ganze 13 Jahre. Selbst der wohl populärste und medial sichtbarste deutsche Blogger, Sascha Lobo, kann mit Geburtsjahr 1975 schwerlich als echter digital native bezeichnet werden. Sind das nur die Ausnahmen von der Regel? Oder stimmt da etwas nicht mit der Theorie über den Generationskonflikt?

Der Konflikt liegt nicht im Altersunterschied, sondern im Kopf
Bloggen ist eine mentale Generationsfrage. Die vier oben beispielhaft aufgeführten Blogger sind allesamt von Haus aus Journalisten, ein Beruf, den man im Regelfall u.a. deshalb ergreift, weil man das Bedürfnis hat, seine Meinung zu vertreten und auch öffentliche Meinungsbildung mit zu gestalten. Entsprechend unbefangen können und wollen sie daher sich selbst und ihre Positionen in der Öffentlichkeit darstellen. Dieses Sendungsbewusstsein ist etwas, was Journalisten so wie auch Politiker mit den digital natives teilen. Wie die ACTA-Studie des Allensbach-Instituts schon 2010 feststellte, ist der Motor für die Internetnutzung vieler digital natives die Selbstdarstellung (siehe dazu Süddeutsche.de vom 11.052010). Und das im ganz profanen Sinne in Form einer lapidaren Statusmeldung auf Facebook oder eines Tweets über das Mittagessen. Aber eben auch auf intellektueller Ebene mit einem wissenschaftlich fundierten Blogpost.

Dieses Sendungsbewusstsein teile ich nicht. Meinen Drang nach Öffentlichkeit lebe ich privat in meinem Hobby als Schauspielerin aus. Was ich dort dem Publikum zeige, bin nicht ich selbst, sondern eine Rolle, die mir ein Autor oder Regisseur vorgibt. Auch im Beruf, bei Vorträgen, Lehrveranstaltungen oder Moderationen, rezipiere und verbreite ich das Wissen anderer. Als PR-Beraterin erstelle ich gerne und mit Überzeugung Texte und Botschaften im Auftrag Dritter. Ich fordere dabei zwar unbedingt zur eigenen Meinungsbildung und zum Dialog auf. Aber meine eigene, persönliche Meinung als Statement in die Öffentlichkeit zu senden, bin ich nicht gewohnt – weder auf der Bühne, noch im Beruf und erst recht nicht im Internet. Und ich verspüre auch nicht das Bedürfnis danach.

Ich werde wohl nie unbefangen „mal kurz“ einen Blogpost schreiben. Ob das daran liegt, dass ich ein digital immigrant bin oder letztendlich doch eher eine Frage der Persönlichkeit ist, kann ich nicht beantworten. Ich bin Diplomübersetzerin, ich bin es gewohnt, fremde Sprachen zu lernen. Auch „Online“ ist eine Sprache, die ich mit der Zeit sicher lernen werde. Aber man wird mir wohl immer anmerken, dass ich kein Muttersprachler bin.

Kollaborations-Dilemmata: Wie kann man Kollaboration erlernen?

ikosom ist ein kollaboratives Unternehmen. Darüber schreiben und erzählen wir oft. Dann werden wir auch manchmal gefragt, welche Bedingungen müssen gelten, damit Kollaboration funktioniert? Was können wir an unseren Arbeitsprozessen verändern, dass Kollaboration effektiver ist. Wir haben uns das bei unserer ikosom-Klausur sehr oft gefragt, vielleicht auch zu oft.

Simone Janson von Berufebilder.de hat mit einem Blogbeitrag auf imgriff.com das Thema aufgegriffen. Sie schreibt dazu:

Auch wenn asynchrone Kommunikation sehr praktisch sein mag, stellte ich dabei immer wieder fest, dass vor allem durch E-Mails Missverständnisse auftreten, die nur im persönlichen Gespräch bzw. telefonisch oder per Videokonferenz geklärt werden können.

Außerdem schreibt sie über ihre Erfahrungen als Projektleiterin für die ikosom-Aktivitäten auf der Social Media Week 2012:

Durch das Festlegen von Kommunikationsmethoden wurden Konflikte vermieden bzw. Lösungen für Konflikte gefunden. Ressourcen konnten priorisiert werden, Entscheidungen waren durchdachter, das Team wurde weniger durch ständiges Kommunizieren-Müssen abgelenkt und arbeitete effizienter.

Und sie fasst zusammen:

Ob kollaboratives Arbeiten gelingt, hängt abgesehen vom Willen aller Team-Mitglieder, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, auch von der Wahl der Kommunikationsmittel ab. Dabei sind synchrone Kommunikationsmittel wie Telefon, Videokonferenzen oder im Idealfall persönliche Treffen stets einer asynchronen Kommunikation wie E-Mail vorzuziehen, um Missverständnisse so weit wie möglich zu vermeiden.

Das ist alles sehr richtig. Deswegen nutzen wir im ikosom-Team den AdobeConnect als regelmäßigen Treffpunkt und dann asynchrone Tools wie GoogleDocs oder Dropbox, um alle auf einen Stand zu bringen. Echte Treffen sind auch wichtig: Konferenzen, Klausuren, Kaffeetrinken. Es ist wichtig, eine ausgewogene Balance zu finden. Das muss nicht immer perfekt sein, sondern immer jeden Tag perfektioniert werden.

Wichtig ist Vertrauen. Vertrauen darin, dass Informationen verfügbar sind, aktiv weitergegeben werden, aufgenommen und verarbeitet werden. Kollaboration wird gehemmt durch Schnellschüsse, durch Machtspiele, durch Hierarchien, durch fehlende Absprache, durch unklare Regeln, aber auch durch zu gefestigte Regeln. Kollaboration wird gehemmt, wenn zu hohe Erwartungen an Kollaboration gesetzt werden. Oder wenn die Teammitglieder ihre eigenen Stärken und Schwächen nicht wahrnehmen, sondern es auf den Prozess der Kollaboration schieben, wenn mal etwas nicht funktioniert.

Ich glaube auch, dass man über Kollaboration nicht schreiben kann, wenn man es nicht aktiv ausprobiert, evtl. scheitert, es dann wieder versucht, daraus lernt, es besser macht. Kollaboration kann man nicht theoretisch erlernen, man muss sich seinen Arbeitsalltag so einrichten, dass man Kollaboration erfährt. Das ist dann der wahre Erfolg, nicht das Produkt, die Konferenz oder der Blogartikel, der am Ende dabei herauskommt: man hat gelernt, zusammen zu arbeiten.

Ankündigung: 30.01. Abschlussveranstaltung der Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ #colab7

Innerhalb des „Internet & Gesellschaft Co:llaboratory“ findet seit Oktober 2012 die Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft – offen, vernetzt, integrativ“ statt. 

Die Abschlussverstaltung ist öffentlich und Gäste sehr gerne gesehen: 30. Januar 2013, ab 14 Uhr, in der Hertie School of Governance, Quartier 110, Friedrichstraße 180, 10117 Berlin (Karte).

In den letzten Monaten führten die Expertinnen und Experten eine intensive Diskussion über die Chancen und Herausforderungen, die das Internet und digitale Medien für das Lernen in unserer Gesellschaft bieten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigen sich u.a. mit Themen wie Open Educational Resources, Lernen mit Tablets oder auch geeignete Übergänge zwischen Online- und Offline-Welten. Sie untersuchen, wie Lernumgebungen und -konzepte und künftige Formen des Lernens mit digitalen Medien aussehen können und müssen und fragen, welche Voraussetzungen für verändertes, vernetztes Lernen und den Umgang mit digitalen und offenen Lehr- und Lermaterialien gegeben sein müssen.

Am 30. Januar 2013 wird der Expertenkreis “Lernen in der digitalen Gesellschaft”  seine Ergebnisse präsentieren und begrüßt dazu folgende Gastredner:

  • Prof. Dr. Stefan Aufenanger (Universität Mainz, Institut für Erziehungswissenschaft/AG Medienpädagogik)

  • Philipp Schmidt (MIT Media Lab, Peer 2 Peer University)

Im Anschluss werden die Initiativen-Ergebnisse mit Politikerinnen und Politikern und Interessierten diskutiert.

Die Anmeldung erfolgt über das Rückmeldeformular (Link).

 

Abendveranstaltung „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ #Colab7

Heute findet im Rahmen der 7. Initiative des Internet & Gesellschaft Co:llaboratory „Lernen in der digitalen Gesellschaft – offen, vernetzt, integrativ“ statt. Die Abendveranstaltung ist öffentlich und Gäste gern gesehen:
18.00 Uhr Ankommen
18.15 Uhr Begrüßung und Vorstellung der Initiative (Vorhaben und erste Ergebnisse)
19.00 Uhr Keynote Howard Rheingold: “Net Smart – How to Thrive Online” (via GoogleHangout)
20.00 Uhr Keynote Hannes Klöpper (iversity): “Die Universität im 21. Jahrhundert”
21.00 Uhr Austausch und Ausklang bei Snacks und Getränken
Für alle, die nicht vor Ort dabei sein können gibt es einen Livestream.

Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ gestartet

Am vergangenen Montag fand in Berlin der Auftaktworkshop der 7. Co:llaboratory-Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft – offen, vernetzt, integrativ“ statt. Die Experten werden in den kommenden Monaten zahlreiche Themenstränge zum digitalen Lernen verfolgen und eine Reihe an Handlungsempfehlungen formulieren.

Im Blog des collaboratory wird die Auftaktveranstaltung zusammengefasst:

Zu Beginn des Tages haben der Community Manager Sebastian Haselbeck und die Projektleiterin Kristin Narr die Arbeit des Co:llaboratory, seine Struktur, die Ziele der Initiative und den Ablauf erläutert. Anschließend stellten sich die Expertinnen und Experten gegenseitig vor und tauschten sich über ihre Interessen und Hintergründe aus. Nach der Vorstellungsrunde bereiteten sie konkrete Fragestellungen und Ideen für die Arbeit in kleineren Gruppen vor. Insgesamt wurden 18 Arbeitsgruppen gebildet, die sich auf theoretischer und praktischer Ebene mit dem Lernen in der digitalen Gesellschaft beschäftigen. Jede Gruppe besteht aus zwei bis sechs Kernexperten.
Die Themenfelder, mit denen sich die Expertinnen und Experten in den nächsten Monaten beschäftigen, sind u.a. Open Educational Resources, location based services, technologische, pädagogische und gesellschaftliche Herausforderungen und erforderliche Kompetenzen im Zusammenhang mit dem Lernen mit digitalen Medien.
Zur Unterstützung ihrer Arbeit stehen den Expertinnen und Experten u.a. Howard Rheingold, Prof. Dr. Stefan Aufenanger und Philipp Schmidt als Berater zur Seite.

 

Ausschreibung: Experteninitiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“

Das „Internet & Gesellschaft Co:llaboratory“ hat die Teilnahme an der siebten Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft – offen, vernetzt, integrativ“ ausgeschrieben. Im Zeitraum vom Oktober 2012 bis Januar 2013 soll der folgenden Frage nachgegangen werden:

„Was bedeutet Lernen mit digitalen Medien, welche Chancen eröffnet das Internet und welchen Herausforderungen begegnen wir?“

Ziel ist es, Bedarfe zu formulieren und konkrete Lösungen sowie Perspektiven aufzuzeigen. Interessierte können sich bis zum 18. September bewerben.

Bewerbungsformular
Ausschreibung

„Fundraising lernen!“ Marktstudie Fundraising-Ausbildungen 2012

Heute veröffentlicht ikosom die „Fundraising lernen! Marktstudie Fundraising-Ausbildungen“. Dabei handelt es sich um die erste Vollerfassung der Ausbildungsgänge für Fundraising in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die vergleichende Analyse stellt Inhalte und Rahmenbedingungen gegenüber und dient somit Nonprofit-Organisationen, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie weiteren interessierten Personen als Vergleichs- und Orientierungsgrundlage. Zudem erfasst die Studie das Marktpotential für Fundraising-Ausbildungen und ihre möglichen Entwicklungsperspektiven.

Die Studie ist ab sofort als PDF im ikosom-Shop für 29,90€ (inkl. 7% MwSt) verfügbar. Die Druckversion der Studie ist für 29,90€ bei epubli erhältlich.

Bis zum 15. Oktober 15. August 2012 gewähren wir 50% Rabatt 100% Rabatt, wenn der Link zur Studie auf Facebook oder Twitter weiterverbreitet wird. Der Rabatt ist nur für die PDF-Version im ikosom-Shop gültig. Bitte dafür das folgende „Pay with a tweet or share“ verwenden:

Buchvorschau

Eine vorläufige Liste der untersuchten Fundraising-Ausbildungen haben wir Mitte April auf sozialmarketing.de veröffentlich und daraufhin noch gutes Feedback und Ergänzungen erhalten. Vielen Dank allen Beteiligten dafür.

Social Media lernen – und ein interessanter Perspektivenwechsel

Anfang des Jahres stellten wir die Frage „Kann man Social Media lernen?“. Diese Frage stellen wir uns bei ikosom in mehrfacher Hinsicht:

  1. Als Dozenten und Berater für Unternehmen und Non-Profit-Organisationen 
  2. Als Fernlehrer im ILS-Lehrgang Social Media Manager
  3. Bei der Durchführung einer Marktstudie zu Social Media Ausbildungen
  4. Wenn wir neue Projektmitarbeiter und Praktikanten bei ikosom einführen
Wir beobachten weiterhin die Entwicklung der Social Media Ausbildungsgänge in Deutschland – die entsprechende Marktstudie erscheint voraussichtlich im im August dieses Jahres erscheint.

Heute möchten wir Dörte Giebel gratulieren. Sie ist Leiterin des Lehrgangs „Social Media Manager“, der heute sein einjähriges Bestehen feiert. In dem lehrgang haben wir die Gelegenheit mit ihr die Entwicklung von Fernlerndenen zu beobachten, Einsendeaufgaben zu korrgieren und sie auf Veranstaltungen persönlich kennenzulernen.

Begleitend zum Lehrgang hat Dörte das Blog Netzfaktorei aufgebaut. Heute hat sie dort das Interview mit der ersten Absolventin des Lehrgangs veröffentlicht. Der Perspektivenwechsel zurück zum aktiven Lernen und den ersten Schritten mit Social Media leigt bei uns schon lange zurück – umso wertvoller finde ich dieses Interview und die Reflektion von Bianka Blavustyak.

Crowdfunding im Bildungbereich – Vortrag von Wolfgang Gumpelmaier auf der Zukunft Basisbildung in Graz

Am kommenden Montag und Dienstag, 18./19. Juni 2012, findet in Graz die Konferenz “Zukunft-Basisbildung” statt. Am Thema interessierte Menschen sind eingeladen, gemeinsam über die zukünftigen Herausforderungen der Gesellschaft an die Basisbildung zu reflektieren und neue Zugänge zu generieren. 2012 widmet sich die Tagung „Zukunft Basisbildung“ den Themen Social Media und Web Literacy und fokussiert vor allem das Social Web als Ort, der neue Herausforderungen an die Literalität stellt.

Am Montag um 16:30 gibt Wolfgang Gumpelmaier im Rahmen der Konferenz in einem Online-Vortrag zum Thema “Crowdfunding im Bildungsbereich“ eine Einführung in die Möglichkeiten alternativer Projektfinanzierung. Mit Hilfe zahlreicher Beispiele sollen mögliche Einsatzgebiete im Bildungsbereich aufgezeigt und anschließend mit den Teilnehmern diskutiert werden.

Weitere Informationen im Blog von Wolfgang Gumpelmaier.

Wie wollen wir lernen?

Im Rahmen des Vision Summit fand in diesem Jahr auch das Visioncamp statt. Es bot SchülerInnen und LehramtsstudentInnen sowie interessierten Besuchern des Vision Summits die Möglichkeit sich drei Tage lang mit Lernkultur zu beschäftigen.

Im Workshop entstanden einige Impuls und Anregungen, wie Lernen zukünftig gestaltet sein könnte. Mittels Prototyp Design sollten die Ideen zugleich modellhaft entwickelt und damit erlebbar gemacht werden

Bereits im Vorfeld hatte Elias Barrasch zu diesem Zweck einige Impulse in Videos festgehalten. Sie dienten im Workshop als Anregung von außen. ikosom-Gesellschafter Jörg Eisfeld-Reschke regte an über zeit- und ortsunabhängigere Lernmethoden nachzudenken.

Hier gibt es alle Videos im Überblick.

Acht Jahre in die Zukunft schauen möchte Nico Kirch und hat zu diesem Zweck die Blogparade „Wie sieht das Lernen im Jahr 2020 aus?“ gestartet. Was sind Eure vorstellungen – wie sollte sich Lernen im Kontext Schule entwickeln?!

Kann man Social Media lernen?

Kann man Social Media lernen? Ja, man kann. Wenn es um zielorientierte Kommunikation, die Haltung und gelebte Kultur von Social Media, Verwendung von einzelnen Diensten oder das Verbinden unterschiedlicher Instrumente in einer Kampagne geht, dann sind das Lerninhalte, die auf unterschiedliche Weise vermittelt werden können. Ob man dazu auf Präsenz-Veranstaltungen, persönliches Coaching, Online-Seminare oder Fernlehre zurückgreift, das hängt maßgeblich vom Lerntyp ab.

Vor gut einem Jahr begannen wir die Zusammenarbeit mit dem Institut für Lernsysteme (ILS), einer der großen Akteure im deutschen Fernlehre-Markt. Dörte Giebel entwickelte zu der Zeit den Fernlehrgang „Social Media Manager“ (Affiliate) und bat uns als Autoren für Studienhefte tätig zu werden. Ihrer Bitte folgten wir gerne und schrieben wir die beiden Hefte „Fundraising 2.0 und Social Media Marketing für Nonprofit-Organisationen“ und „Community-Management“. Beide Hefte gehören zu den vier optionalen Schwerpunkt-Heften, von denen sich die Teilnehmer des Lehrgangs mindestens eines bearbeiten müssen. Zum Bearbeiten eines Heftes gehört das Lösen der Übungsaufgabe und das Einsenden von Aufgaben, die von Fernlehrern bewertet werden.

Erfahrenen Autodidaktikern, die Social Media selbstständig erkundet und sich beigebracht haben mag diese Form des formellen Lernens und die Verbindung mit Bewertung in Form von Noten seltsam vorkommen. Dem sei aber gesagt, dass sich der Kurs insbesondere an Einsteiger richtet, die das Fernlehre-Material als Grundlage und Anlass nehmen das Social Web für sich und ihren Arbeitgeber zu erkunden. Unserer Einschätzung nach bietet der Kurs praxisnahes und auf beliebige Branchen anwendbares Lernmaterial. Der Einsatz verschiedener Aufgabentypen zwingt zum Anwenden, Recherchieren und Reflektieren.

Der Fernlehrgang ist in 13 Module aufgeteilt, von denen die letzten vier optionale Schwerpunkt-Module darstellen:

  1. Was ist Social Media? Grundlagen und Anwendungsfelder
  2. Wissensmanagement im Social Web
  3. Einführung in das (Micro-)Bloggen
  4. Social Networking am Beispiel von XING und Facebook
  5. Facebook für Organisationen
  6. Rechtsfragen im Social Web
  7. Podcasting – eine Einführung ins Audiobloggen
  8. PR 2.0 – Pressearbeit im Social Web
  9. Social Media Monitoring und Suchmaschinenoptimierung (SEO)
  10. Social Media für Non-Profit-Organisationen und Fundraising 2.0 (Wahl-Modul)
  11. Location Based Services (Wahl-Modul)
  12. Enterprise 2.0 (Wahl-Modul)
  13. Community Management (Wahl-Modul)

Auch für die ILS ist der „Social Media Manager“ ein Stück weit Neuland. Die Hefte liegen erstmals nicht nur in gedruckter Form vor, sondern sind darüber hinaus für das iPad verfügbar. Interessierte können sich mit der iPad-App ein Probeheft anschauen. Die iPad-App wurde im Übrigen vergangene Woche auf der didacta-Messe mit dem Deutschen Bildungsmedien-Preis digita 2012 in der Kategorie „Weiterbildung“ ausgezeichnet.

Es gibt im deutschsprachigen Raum noch zahlreiche weitere Anbieter im Themenfeld Social Media Management bzw. Social Media Marketing. ikosom plant in diesem Jahr ein Whitepaper zu deutschsprachigen Social Media-Bildungsangeboten zu erstellen.