Adventskalender: Crowdfunding in der Darstellenden Kunst

Zum heutigen dritten Adventssonntag stellen wir heute vier gelungene Beispiele für Crowdfunding im Bereich Theater vor. Nachzulesen in unserer aktuellen Broschüre „Crowdfunding auf großen und kleinen Bühnen„:

prime time theater 2013

Finanzierung der laufenden Kosten

Unter dem Motto „Nah sehen statt Fernsehen“ bringt das kleine private Berliner prime time theater seit 2003 mit großem Erfolg Persiflagen auf gängige Fernseh-Soaps auf die Theater-Bühne. Im Sommer 2013 initiierte das prime time theater anlässlich der 85. Folge der Kult-Sitcom „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ eine Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung der laufenden Kosten der Produktionen.

Orion oder der Flug der süßen Aprikose 2013Finanzierung eines einelnen Projekts

Nicht nur für frei finanzierte, sondern auch für subventionierte Theater kann Crowdfunding ikosom-advent-15das Mittel der Wahl sein, wenn es darum geht, besondere Projekte zu realisieren. So finanzierte der Jugendclub der renommierten Berliner Sophiensaele im Sommer 2013 Musiker, Bühnenbild und Kostüme der Produktion  „Orion oder der Flug der süßen Aprikose“.

Paperhand Puppet InterventionCrowdfunding für ein Papier-Handpuppen-Festival (USA)

Bereits zum 14. Mal fand im Sommer dieses Jahres in Saxapahaw, North Carolina, die Paperhand Puppet Intervention statt. Möglich wurde dies durch die in einer Crowdfunding-Kampagne erzielten Gelder, mit denen u.a. die Produktion der Puppen, die Veranstaltungsräume und die Proben finanziert werden konnten.

Startnext Spuk unterm Riesenrad 2013Crowdfunding in Folge: Zwei Kampagnen in aufeinanderfolgenden Jahren für eine Sommertheater-Produktion

Gleich zwei erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen gelangen dem gemeinnützigen Verein „White Elephant Collective e.V.“ für das Freiluft-Sommertheater für Kinder „Spuk unterm Riesenrad“: Premiere feierte die Theaterbearbeitung der gleichnamigen TV-Serie der ehemaligen DDR im Sommer 2012, die Wiederauflage 2013 konnte mithilfe einer zweiten Kampagne ebenfalls realisiert werden.

Mehr zum Thema Crowdfunding für Darstellende Kunst gibt es im ikosom-Handbuch „Crowdfunding auf großen und kleinen Bühnen“, das vor kurzem in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin erschien. Verfügbar ist das Handbuch als PDF oder als gedruckte Version.

Handbuch „Crowdfunding für große und kleine Bühnen“ erschienen – mit Vergleich der reward-based Crowdfunding Plattformen im deutschsprachigen Raum

CF-Theater-Publikation-01

Für die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ haben wir im Sommer ein Handbuch für Crowdfunding-Kampagnen mit dem Titel „Crowdfunding für große und kleine Bühnen“ erarbeitet. Inhaltlich gibt das Handbuch auf rund 20 Seiten einen knappen, aber höchst informativen Überblick über Crowdfunding in der darstellenden Kunst.

crowdfunding-handbuch-2013-titelblattDabei streifen wir thematisch verschiedenste Bereiche und gehen unter anderem auf die Crowd beim Crowdfunding und die Crowd als Wissenslieferant ein, erklären die vier Arten von Crowdfunding, vergleichen unterschiedliche Plattformen miteinander, beantworten FAQs und geben zudem Tipps zur Vorbereitung der eigenen Crowdfunding-Kampagne. Illustriert wird das Handbuch mit zahlreichen Screenshots von erfolgreichen Kampagnen aus dem Bereich des Theater-Crowdfunding.

In dem Handbuch haben wir die verschiedenen Plattformen verglichen, deren Gebührenmodelle aufgezeigt und die unterschiedlichen Funktionen der Plattformen präsentiert. „Crowdfunding für große und kleine Bühnen“ kann über den ikosom-Shop als eBook oder Print on Demand bezogen werden oder mit einen Tweet heruntergeladen werden – weitere Informationen hier.

Crowdlounge Ba-Wü: Crowdfunding auf großen und kleinen Bühnen – Erfolgreiches Crowdfunding für Theater und die darstellenden Künste

Auf Initiative des Zentrum für Figurentheater FITZ! und der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart wird es im Juni nun zum ersten Mal in STUTTGART eine CROWDLOUNGE geben.

Stuttgarts erste Crowdlounge findet im Rahmen des Theaterfestivals „Die animierte Stadt – Festival belebender Theaterformen“ statt:

am 06. Juni 2013 um 21.00 Uhr
im FITZ! Eberhardstraße 61, 70173 Stuttgart, Großer Saal

Mit dem Untertitel „Crowdfunding auf großen und kleinen Bühnen“ thematisiert die Veranstaltung Crowdfunding bei Theater-Projekten.

DreiRosenProjekte der darstellenden Künste sind eigentlich wie geschaffen für Crowdfunding – konkret, vorstellbar, emotional und man kann mit den Prämien unmittelbar etwas zurückgeben. Andererseits sind Crowdfunding-Projekte für Theater, Bühnen und Puppenspiel meist an einen Ort gebunden und haben es manchmal schwer, eine hohe Reichweite zu erzielen.

In der CROWDLOUNGE werden zwei mögliche Ziele des Crowdfunding im Bereich Theater unMutterHureKönigind darstellende Kunst vorgestellt: Zum einen die Finanzierung eines Theater-Projekts, zum anderen die Finanzierung von Theaterausstattung. Die Tänzerin Hanan Kadur aus Frankfurt wird von ihren Erfahrungen bei ihrem Crowdfunding-Projekt „Drei Rosen“ erzählen, das sie und ihre Kollegin Melanie Meier 2013 erfolgreich auf startnext.de finanzierten. Katharina Bohny aus Zürich wird vom Crowdfunding-Projekt „Herstellung der Kostüme für das Stück Mutter Hure Königin“ berichten, das erfolgreich auf wemakeit.ch finanziert worden ist.

LogoKompetenzzentrumDie Crowdlounge ist eine Veranstaltung von ikosom und dem Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes mit Unterstützung durch das FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart sowie die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (Studiengang Figurentheater).

Artikel „Crowdfunding für Theaterprojekte“ auf nachtkritik.de

Esther Slevogt hat auf Nachtkritik.de einen längeren Artikel über Crowdfunding für Theaterprojekte geschrieben:

rotzdem sehen viele hier ein Zukunftsmodell. Und zwar nicht allein des Geldes wegen, sondern weil sich über Crowdfunding ein Projekt bereits im Vorfeld gut ins Gespräch bringen lässt: Bevor die Produktion überhaupt steht, hat sich im besten Fall um sie herum bereits eine Community gebildet, die sich auf dem Weg der Social-Media-Kommunikation, zu der man auch den Austausch auf Crowdfunding-Plattformen zählen muss, durch Partizipation an der Stückentwicklung beteiligt sieht. Eine so entstandene Community kann damit eine starke Lobby für eine Arbeit bedeuten, bevor diese überhaupt das Scheinwerferlicht einer Bühne erblickt.

Wir arbeiten gerade mit Hochdruck am Handbuch „Crowdfunding für Puppenspieler und Theaterprojekte“ und werden ihre Beispiele sicherlich miteinbeziehen.

Crowdlounge #03 – Crowdfunding auf großen und kleinen Bühnen – Erfolgreiches Crowdfunding für Theater und die darstellenden Künste

Veranstalter WeTeK / ARTWert, ikosom und das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes führen eine regelmäßige, interaktive Veranstaltungsreihe rund um das Thema Crowdfunding durch. Die Crowdlounge richtet sich an alle an Crowdfunding Interessierten sowie an konkrete Crowdfunding-Projekte, die Fragen haben oder ihr Projekt vorstellen möchten. Sie findet im monatlichen Wechsel in Berlin und Brandenburg statt und wird anhand von individuellen Crowdfunding-Erfahrungsberichten und Expertengesprächen zu verschiedensten Fragestellungen rund um dieses Thema informieren.

Die Crowdlounge #03 ist am 30. Januar 2013 um 18.30 Uhr zu Gast bei der Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin (Fachbereich Zeitgenössische Puppenspielkunst), Parkaue 25, Studiobühne, S-Bahnhof Frankfurter Allee, neben dem Theater an der Parkaue.

Auf Einladung der Hochschule für Schauspielkunst Ernst-Busch, einer der renommiertesten Schauspielschulen in Deutschland, wird es diesmal um Crowdfunding für Theater-Projekte gehen.

Projekte der darstellenden Künste sind eigentlich wie geschaffen für Crowdfunding – konkret, vorstellbar, emotional und man kann mit den Prämien unmittelbar etwas zurückgeben. Andererseits sind Crowdfunding-Projekte für Theater, Bühnen und Puppenspiel immer an einen Ort gebunden und haben es manchmal schwer, eine hohe Reichweite zu erzielen.

In der Crowdlounge #03 werden zwei mögliche Ziele des Crowdfunding im Bereich Theater und darstellende Kunst vorgestellt: Zum einen die Finanzierung eines Theater-Projekts, zum anderen die Finanzierung von Theaterausstattung. Die Kulturmanagerin Eva-Maria Brück-Neufeld wird von ihren Erfahrungen bei ihrem Crowdfunding-Projekt „Spuk unterm Riesenrad“ erzählen, dass sie 2012 erfolgreich auf startnext finanzierte. Karin Blenskens wird vom Crowdfunding Projekt „Neue Bestuhlung für das großartigste kleine Theater Berlins“ berichten, dass erfolgreich auf Visionbakery finanziert worden ist. Zudem diskutiert Günter Jeschonnek, Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste die Seriosität und Kompatibilität von Crowdfunding mit existierenden Förderprogrammen.

Karin Blenskens arbeitet seit über 15 Jahren in der Kultur-PR. Als freie Mitarbeiterin bei ikosom bearbeitet sie u.a. das Themenfeld „Kultur-Crowdfunding“ Seit 2010 leitet sie als Vorstandsmitglied das kleine Berliner Privattheater „Theater Verlängertes Wohnzimmer e.V.“, das im Sommer 2012 über Crowdfunding eine neue Bestuhlung finanzierte.

Eva-Maria Brück-Neufeld ist Kulturmanagerin und arbeitet seit knapp zehn Jahren selbständig für die Berliner Kulturwelt. Sie ist Projektleiterin von „Spuk unterm Riesenrad“, das als Sommertheater im Spreepark Berlin auf die Bühne gebracht wurde.

Günter Jeschonnek ist Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste und Herausgeber zweier Standardbücher zum Freien Theater und Tanz in Deutschland. Außerdem war er Experte für die Enquetekommission „Kultur in Deutschland“.

Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung bis zum 28.1.2013 unter:

http://www.amiando.com/crowdlounge03

Update: Ein sehr erfolgreicher und spannender Arbeit mit fast 100 Teilnehmern und sehr guten Diskussionen rund um das Thema Crowdfunding. Sehr interessant waren auch die unterschiedlichen Erfahrungen mit startnext und visionbakery bzw. die Frage, wieviel die Projektintiatoren auch den Plattformen Feedback geben. Auch sehr interssant war, dass der Fonds für Darstellende Künste die Crowdfunding-Mittel als Eigenmittel akzeptiert, aber bisher noch nicht intern diskutiert wurde, ob ein erfolgreiches Crowdfunding-Projekt zeigt, das eine Theaterproduktion auch beim Publikum insgesamt Erfolg haben wird.